MEDIENSPIEGEL 21.9.10
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Reitschule bietet mehr: Müslüm vs Fuchs
- Hanf-Klau: Anbau hatte medizinische Gründe
- Leerstelle Bollwerk
- Centralweg: Bald kommte der Velokurierladen
- Party People: Saufnächte vs Tiere + FörsterInnen
- Sicherheitswahn: Mehr Cops in Bern; Aktionsreihe Freiheit stirbt mit
Sicherheit
- Burgdorf: erstes Polizeireglement
- RaBe-Info 21.9.10
- Drogen: Alltagspusher
- Anti-Feminismus: Globale Frauenlästerer in Uitikon
- Anti-Atom: Mühleberg; Wellenberg; Urankrieg Frankreich vs Niger;
Beznau; Finnland
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REITSCHULE
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Mi 22.09.10
19.00 Uhr - SousLePont - Südafrika
Spezialitäten
20.00 Uhr - Rössli - Rhododendron (BE)
Do 23.09.10
19.30 Uhr - Kino - Erklärung von Bern
präsentiert: Water
makes Money, CH/F, Leslie Franke, Herdolor Lorenz, Jean Luc Touly, Marc
Laimé, Christiane Hansen und AQUATTAC
20.30 Uhr - Tojo - Plan B ist tot Das erste Musical von
Sans Cible!
21.00 Uhr - Rössli - WINO (St. Vitus/The
Obsessed/Spirit
Caravan/Shrinebuilder/USA) Solo & Acoustic Tour, Support: Darsombra
(USA) - Folk/Songwriting/Rock/Doom
Fr 24.09.10
20.30 Uhr - Tojo - Plan B ist tot Das erste Musical von
Sans Cible!
21.00 Uhr - Frauenraum - Tanzbar mit DJ Piccolina,
Standard und
lateinamerikanische Tänze
23.00 Uhr - Dachstock - Dachstock & Midilux present:
REDSHAPE &
DRUMS live (Present/D), Mastra & Sonax 400 live, First Season
(Bonzzaj/BE) - Techno, Minimal, House
Sa 25.09.10
20.00 Uhr - Frauenraum - Östrosteronia Part 1
"Trans dich
glücklich", Gründungsparty Transgendernetzwerk Schweiz mit
"n?importe quoi" & "Drumilia", danach Disco
20.30 Uhr - Tojo - Plan B ist tot Das erste Musical von
Sans Cible!
23.00 Uhr - Dachstock - Dachstock Darkside:
CAUSE4CONCERN (C4C Rec/UK),
Deejaymf (cryo.ch), VCA (Biotic Rec), Oliv (Loccomotion), Lewin
(drumandbass.ch) - Drumnbass
So 26.09.10
0-24 Uhr - ganze Stadt - Abstimmungssonntag "NEIN" zur
Anti-Reitschule-Initiative der jSVP - siehe Tagespresse und
www.reitschulebietetmehr.ch
11.00 Uhr - SLP/Vorplatz - Abstimmungsfest Reitschule:
Konzis & more
19.00 Uhr - Tojo - Plan B ist tot Das erste Musical von
Sans Cible!
20.00 Uhr - Rössli - Ira lee & Mattr aka little
eskimo jesus
(Can/CH)
Infos:
http://www.reitschule.ch
http://www.reitschulebietetmehr.ch
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REITSCHULE BIETET MEHR
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20min.ch 21.9.10
http://www.20min.ch/people/schweiz/story/12103387
http://www.youtube.com/watch?v=bIhcSjgaKok&feature=player_embedded
Reithalle-Abstimmung: Müslüm juxt den Fuchs
"Erich, warum bisch Du nid ehrlich": Mit diesem Song stürmte
die Berner Kultfigur Müslüm die Charts. 20 Minuten Online
zeigt seinen neuesten Streich.
Adrian Müller
Ein dreiminütiger Videoclip hat das Leben des Berner
Komikers Semih Yavsaner und seiner Kultfigur Müslüm auf den
Kopf gestellt: Als Müslüm Anfang August in seinem
Balkan-Beat-Videoclip "Erich, warum bisch du nid ehrlich" gegen den
Berner SVP-Grossrat Erich J. Hess polterte, stürmte er bis auf
Platz 7 der Schweizer Singlecharts. Auf YouTube wurde das Video bereits
über 350 000 Mal angeklickt.
Gratulationen von Hess
"Der Rummel um Müslüm hat nicht nachgelassen - im
Gegenteil", sagt Yavsaner zu 20 Minuten Online. Am Abend gebe er
beispielsweise einer schwedischen Zeitung ein Interview zum
Phänomen Müslüm. Fast jeden Tag kriegt er Anfragen
für Konzertauftritte, verschiedene Parteien wollen ihn für
Politwerbung einsetzen. Seinen Höhenflug hat er ironischerweise
seinem Gegenspieler Erich J. Hess zu verdanken, gegen dessen
Reitschul-Initiative Müslüm mit seinem Clip ankämpft.
"Hess hat mir sogar per Handschlag zum Video gratuliert", so Yavsaner.
Wahrscheinlich habe sich der Politiker bedanken wollen, dass er
ausgerechnet durch Müslüm in aller Munde war.
Wenige Tage vor der Abstimmung über die
Reitschul-Initiative, welche den Verkauf des Kulturzentrums an den
Meistbietenden fordert, geht Müslüm nochmals in die
Offensive. "Manchmal kann der Schein so richtig trügen", sagt er
darin zu einem Baby, das dem Berner SVP-Politiker Thomas Fuchs gleicht
(siehe Video). Müslüm zelebriert sich selbst. Denn das Berner
Stimmvolk wird sich mit grosser Wahrscheinlichkeit auch in der
fünften Abstimmung innert elf Jahren für den Fortbestand des
alternativen Kulturzentrums aussprechen.
Kein Bock auf Talentshow
Nach dem Urnengang gehts für Yavsaner erst richtig los:
Müslüm geht in den Studio-Bunker und nimmt ein
Weihnachtsalbum auf. "Bei mir hat der Samichlaus einen schwarzen Bart",
kündigt Müslüm an. Ausgeschlagen hat Müslüm
hingegen ein Engagement bei der Sendung "Die grössten Schweizer
Talente" des Schweizer Fernsehen. "Talent ist nicht alles, viel
wichtiger ist, dass wir miteinander Liebe machen!", begründet
Müslüm sein Fernbleiben.
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Bund 21.9.10
Reitschule Am 26. September stimmen die Berner über den Verkauf
ab, diverse Artikel im "Bund"
Die Reitschule muss Bern mehr bieten
Die Reitschule gehört zu Bern - aber nicht mit den heutigen
Fehlern. Die Reitschule muss sich besser organisieren und klar ihren
eigenen Weg finden. Aber 23 Jahre sind eine sehr lange Zeit, um sich
nicht weiterentwickelt zu haben. Mit den heutigen Strukturen kann die
Reitschule die Probleme nicht meistern. Es braucht klare Entscheide,
Vertreter mit Kompetenzen und eine aktive Zusammenarbeit mit allen
Behörden.
Es ist mir unverständlich, dass die Kulturschaffenden eine
solche Kultur der Gewalt dulden. Sie sympathisieren sogar offen mit
ihr. Über dem Eingang zur Reitschule wird zum Mitmachen bei
Antifa-Spaziergang nach der Abstimmung aktiv Werbung gemacht. Die
Gewaltsgruppen und Vorplatzmenschen haben leider - von aussen gesehen -
das Sagen. Leider wird auch im Abstimmungskampf zum Verkauf nicht
zwischen Kultur in der Reitschule und Gewalt in und um die Reitschule
unterschieden. Die Reitschüler sind schlussendlich für ihre
schlechte Situation und die Unzufriedenheit der Berner selber
verantwortlich.
Es braucht einen Befreiungsschlag! Warum nicht eine Lösung
à la Progr? Die Reitschule formiert sich neu, und zwar ohne
Gewaltelemente, aber mit engagierten Kulturschaffenden. Der Stadtrat
kann die Verkaufskonditionen (Sonderbauvorschriften und Sondernutzung)
geschickt formulieren. Er hat schon bewiesen (Fall Progr), dass er beim
Verkaufen von Gebäuden im Baurecht äusserst flexibel und
verständnisvoll sein kann.
Die Stadtberner müssen den Weg für einen Neubeginn frei
machen: Die alte Gewalt-Reitschule soll sterben, eine neue
Kultur-Reitschule soll leben.
Fred C. Moser, Bern
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HANF-KLAU
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Bund 21.9.10
Razzia im Zaffaraya: Nur medizinischer Hanf?
SVP-Grossrat Thomas Fuchs wirft der Polizei vor, angebliche
Hanfdealer im Zaffaraya zu schützen. Eine Bewohnerin der Siedlung
wehrt sich.
Martin Zimmermann
Die Polizeimeldung vom Freitag liest sich zunächst ganz
lapidar: Nach Hinweisen aus der Bevölkerung seien beim Park &
Ride Neufeld sowie im Gebiet Wankdorf grössere Mengen Hanf
sichergestellt worden ("Bund" vom Samstag). Übers Wochenende hat
die Angelegenheit aber an politischer Brisanz gewonnen: Angeblich
befanden sich nämlich rund drei Viertel der beschlagnahmten
Pflanzen - insgesamt rund 200 Kilo - auf dem Gelände der
alternativen Wohnwagensiedlung Zaffaraya im Neufeld, wie gestern "20
Minuten" zu entnehmen war. Das sei "ein Skandal", wetterte SVP-Grossrat
Thomas Fuchs im Artikel. Er wirft der Kantonspolizei vor, sie habe
diesen Umstand in ihrer Mitteilung bewusst unterschlagen und decke
damit Drogendealer: "Die Polizei nimmt aus politischen Gründen
Rücksicht auf die Siedlung", bekräftigte er gestern
gegenüber dem "Bund". Grund dafür sei die anstehende
Abstimmung über die Reitschul-Initiative. Weil "die Klientel" der
beiden Institutionen "ähnlich" sei, wolle man die Angelegenheit
unter dem Deckel halten, so Fuchs. "Es wäre peinlich, wenn sich
herausstellte, dass auf dem Land, das der Staat dem Zaffaraya zur
Verfügung gestellt hat, nun Drogen angebaut werden."
Die Kapo ihrerseits möchte weder zum Fall noch zu den
Vorwürfen Stellung nehmen: Es gelte der Inhalt der
Pressemitteilung, sagte Polizeisprecher Stefan von Below auf Anfrage.
Beim Zaffaraya selbst wird gar nicht erst verneint, dass sich ein
Teil des beschlagnahmten Hanfs tatsächlich auf deren Gelände
befand. Allerdings habe es sich dabei um eine wesentlich geringere
Menge gehandelt als in den Medien angegeben, sagte gestern eine
Bewohnerin der Siedlung, welche anonym bleiben möchte. Noch dazu
habe man damit nicht gedealt: "Ich habe den Hanf nur aus medizinischen
Gründen angebaut", erklärte die Frau, welche nach eigenen
Angaben an Krebs und MS leidet. Fuchs versuche nun, aus der Sache
politisches Kapital zu schlagen.
Durch ihre Krankheit habe sie vier Menschen mit ähnlichen
Leiden kennen gelernt, so die Bewohnerin der Siedlung. Für diese
habe sie ebenfalls angebaut: "Sie hätten sonst Probleme mit ihren
Nachbarn gekriegt, wenn sie die Pflanzen selbst gezüchtet
hätten." Der Konsum der getrockneten Hanf-Blüten zu
medizinischen Zwecken ist hierzulande nur unter sehr restriktiven
Bedingungen erlaubt - so restriktiv, dass kein Arzt ihr eine
Bewilligung habe erteilen können, sagte die Frau. Da habe sie halt
auf eigene Faust gehandelt.
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20 Minuten 21.9.10
Zaffaraya-Plantage: War Hanf als Medizin gedacht?
BERN. Nachdem ihre Hanfplantage aufgeflogen ist, wehren sich die
Zaffarayaner: "Das Cannabis haben wir zum Teil aus medizinischen
Gründen angebaut."
"Wir haben es mit waschechten Dealern zu tun", erklärte
SVP-Grossrat Thomas Fuchs, als er die Polizei auf den Fall ansetzte (20
Minuten berichtete). "Diese Anschuldigungen sind aus der Luft
gegriffen", nervt sich Zaffaraya-Bewohnerin K. A.* "Niemals haben wir
mit Drogen Geld gemacht."
Das Cannabis sei zum Grossteil für den medizinischen
Gebrauch vorgesehen gewesen. K. A. leidet unter Multipler Sklerose.
"Nur dank Cannabis bin ich arbeitsfähig und nicht auf
Unterstützung angewiesen." Auf ärztliche Empfehlung hin habe
sie sich mit weiteren MS- und Krebspatientinnen zur Selbsttherapie
entschlossen und den Hanf gepflanzt. "Weil wir befürchteten, dass
uns ein Teil gestohlen wird, haben wir es bei der angebauten Menge
übertrieben", räumt K. A. ein. Und natürlich hätten
sich auch andere Zaffarayaner am Hanf bedient.
80 Kilo nasse Stauden hat die Polizei im Hüttendorf
sichergestellt. Rund ein Viertel der Menge wäre getrocknet zum
Rauchen geblieben. "Mit dem Cannabis, das letzte Woche im Wankdorf und
in Bremgarten beschlagnahmt wurde, haben die Zaffarayaner nichts zu
tun", versichert K. A. Patrick marbach
*Name der Redaktion bekannt
--
Hanf als Medizin
BERN. Cannabis kann Symptome der Multiplen Sklerose lindern.
Wissenschaftliche Studien belegen therapeutische Effekte bei Schmerzen,
Spastik und Schlafstörungen. In der Schweiz darf aber kein Arzt
Cannabis verschreiben. Betroffene behelfen sich deshalb mit
Hanfprodukten, die illegal und schwer zu dosieren sind.
--
Feedback
Haben Sie schon mal Hanfpflanzen angebaut?
Laut einer Umfrage von 20 Minuten Online hat rund ein Viertel der
Leserschaft schon Hanfpflanzen zum Eigengebrauch angebaut.
Teilnehmerzahl: 1077.
Ja, aber nur zum Eigengebrauch.24%
Nein. 63%
Ja, aber nicht zum Rauchen. 8%
Ja, im grossen Stil.5%
Schwere Fragen: Holen Sie sich die Top 10 aufs iPhone oder
Android-Handy!
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BOLLWERK
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kulturstattbern.derbund.ch 21.9.10
http://newsnetz-blog.ch/kulturstattbern/blog/2010/09/21/was-passiert-eigentlich/#more-11957
Von Benedikt Sartorius am Dienstag, den 21. September 2010, um 06:07 Uhr
Leerstelle Bollwerk
Die Liegenschaften 17 bis 21 am Bollwerk liegen seit der Schliessung
des Cinemastar und dem Auszug des Fizzen seltsam brach. Und so
beschleicht den Passanten regelmässig das Gefühl, dass die
globalen Dead Places im Lokalen angekommen sind.
Der Soundtrack zur befremdenden Situation: Kode 9 & The Spaceape,
"Ghost Town"
http://www.youtube.com/watch?v=rKZx8MuYBlo
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CENTRALWEG
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Bund 21.9.10
Stadt Bern
Ein Pavillon für den Velokurierladen
Das Gelände am Centralweg in der Lorraine, das die
"Stadttauben" im letzten Frühling als alternativen Wohnraum
besetzt hatten, soll zum neuen, provisorische Standort für den
Velokurierladen werden: Das entsprechende Baugesuch des Fonds für
Boden- und Wohnbaupolitik wurde mittlerweile publiziert. Es liegt noch
bis zum 18. Oktober beim Bauinspektorat an der Bundesgasse 38 auf. (pd)
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PARTY-PEOPLE
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BZ 21.9.10
Illegal Festen im Wald
Musik- und Saufpartys unter Tannen und Buchen
Die Party im Wald bei Zollikofen endete am Samstagmorgen mit
einem Verbrechen. Nicht so dramatisch, aber ebenfalls illegal verlaufen
viele Grossveranstaltungen in den stadtnahen Wäldern. Lärmen
und Saufen sind im Trend.
Bässe wummern am Samstagmorgen um halb zwei durch den
Wiliwald bei Zollikofen. Sie liefern die Geräuschkulisse für
ein Drama. Nahe bei der Party gehen sechs Männer auf einen
28-Jährigen los und verletzen ihn schwer (siehe Kasten). Der Wald
grenzt an ein Industriequartier. Den wenigen Nachbarn entgeht der
Vorfall. Sie und die Gemeinden Zollikofen und Münchenbuchsee
wissen nichts von früheren Partys.
Mit dem Event im Wiliwald klingt eine Saison aus - jene der
Waldpartys: Seit zwei, drei Jahren sind von Mai bis Ende September
Feste im Forst im Trend. Stets mehr Organisatoren würden Wald als
Partyort entdecken, sagt Michel von Fischer. Er ist Förster und
bei der Berner Burgergemeinde für die Stadtwälder
verantwortlich. Im Sommer steige an jedem Wochenende ein solches Fest,
erklärt er.
Bis zu 300 Besucher
Von Fischer nennt den Glasbrunnen im Bremgartenwald und verweist
auf den Thormannboden- und Steinhölzliwald. Zahlen hat er keine.
"Wir wissen nicht, wer was organisiert. Eigentlich wären
Bewilligungen nötig, aber die Veranstalter kümmern sich kaum
darum."
Weil die Behörden Lärm fürchten, erlauben sie
solche Partys nur selten. Die Organisatoren müssen deshalb
versteckt werben. Infos erhält, wer sich bei einer Mailadresse
meldet. Bis zu dreihundert Gäste folgen jeweils einer Einladung.
Die Veranstalter kümmern sich nicht um Bewilligungen, weil
sie so sparen können. Ihre Partys produzieren viel Abfall. Wenn
niemand verantwortlich ist, müssen ihn die Gemeinden auf eigene
Rechnung entsorgen. Von Fischer stellt den Veranstaltern
unterschiedliche Ghüder-Zeugnisse aus. Goa-Anlässe
würden weniger Abfall hinterlassen. "Aber nach Botellones bleiben
ganze Berge zurück."
Partyvolk randalierte
Partygänger ziehts zu Tannen und Buchen. Meist kommen sie
mit dem Auto. Wenn sie Fahrverbote missachten, müssen sie mit
Bussen rechnen. Von Fischer ärgert sich, dass Motorengedröhn
und Lautsprechergebrüll die Tiere stört. "Der Lärm
belastet das Wild. Rehe reagieren mit Stress und beschädigen mit
ihrem Geweih die jungen Bäume."
Wenn Tiere aggressiv werden, gehorchen sie ihrer Natur. Wenn
Menschen ausrasten, gilt keine Entschuldigung. Michel von Fischer weiss
von Förstern, die Schwierigkeiten mit Partygästen hatten.
"Diese haben ihnen zu Hause Scheiben eingeschmissen."
Peter Steiger
--
Raubversuch
Zigaretten, Handy, Geld
Das Opfer des Überfalls im Wiliwald sei operiert, sein
Zustand stabil, erklärt die Kantonspolizei. Unterdessen sind auch
die Umstände des Verbrechens klar: Es war ein Raubversuch. Erst
wollten die Täter bloss Zigaretten. Das Opfer weigerte sich. Nun
verlangten die Männer das Handy und Geld. Als das Opfer standhaft
blieb, stachen sie mit Messern zu, mussten aber ohne Beute fliehen. Die
Nationalität der Täter ist unbekannt. Die Polizei beschreibt
einen von ihnen als 25-jährigen Brillenträger. Er ist 170
Zentimeter gross und trug eine dunkle Kapuzenjacke. Hinweise unter
Telefon 031 634 41 11.
pst
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SICHERHEITSWAHN
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Blick am Abend 21.9.10
Polizeipräsenz wird massiv erhöht
BERN
Ab 2012 erhöht die Polizei ihre uniformierte Präsenz in
der Stadt um 10 000 Stunden, ab 2013 um 20 000 Stunden. Zum Vergleich:
Letztes Jahr leistete die Polizei etwas mehr als 63 000 Stunden
uniformierte Präsenz. Die Stadt rechnet ab 2013 mit
jährlichen Mehrkosten von 2 Millionen Franken. "Die Erhöhung
hat zum Ziel, die Sicherheit und das Sicherheitsempfinden in der Stadt
Bern weiter zu verbessern", sagt der Berner Sicherheitsdirektor Reto
Nause (CVP). Im Jahr 2014 werden dann die Wirkung und die
Zielerreichung evaluiert werden. pp
---
bernerzeitung.ch 21.9.10
Stadt Bern erhöht die Polizeipräsenz
sda / met
Die Bewohner der Stadt Bern sollen sich bald sicherer fühlen
können: Die sichtbare Polizeipräsenz wird erhöht. Von
heute 65'000 Stunden steigt sie auf 75'000 im Jahr 2012 und auf 85'000
ab dem Jahr 2013.
Das haben der Gemeinderat und die kantonale Polizeidirektion
vereinbart, wie die Stadt Bern am Dienstag mitteilte. Der
Gegenvorschlag zur Initiative "Für eine sichere Stadt Bern"
könne damit wie vorgesehen umgesetzt werden.
Die Stimmberechtigten hatten den Gegenvorschlag am 7. März
gutgeheissen. Er sieht einerseits eine Aufstockung des Gassenarbeit-
Projekts Pinto vor, das Konflikte im öffentlichen Raum zu
verhindern sucht. Andererseits wurde die Aufstockung der polizeilichen
Fusspatrouillen versprochen.
Stundenansatz von 96 Franken
Die Erhöhung der uniformierten Polizeipräsenz solle
"Sicherheit und Sicherheitsempfinden weiter verbessern", schreibt die
städtische Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie. Die
Leistungen verrechnet die Kantonspolizei mit einem Stundenansatz von 96
Franken.
Im Jahr 2012 lässt sich die Stadt Bern die zusätzliche
Präsenz 960'000 Franken kosten, ab 2013 sind es rund zwei
Millionen Franken. 2014 soll Bilanz über den Erfolg der Massnahme
gezogen werden.
---
bern.ch 21.9.10
Ab 2012 wird Polizeipräsenz erhöht
Die sichtbare Polizeipräsenz in der Stadt Bern wird ab 2012 um
10'000 Stunden und ab 2013 um 20'000 Stunden erhöht. Der
Gemeinderat hat mit der Polizei- und Militärdirektion des Kantons
Bern eine entsprechende Vereinbarung abgeschlossen. Damit kann der
Gegenvorschlag zur Initiative "Für eine sichere Stadt Bern" wie
vorgesehen umgesetzt werden.
In der Abstimmung vom 7. März 2010 haben die Stimmberechtigten der
Stadt Bern dem Gegenvorschlag zur Initiative "Für eine sichere
Stadt Bern" mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 53,8 Prozent zugestimmt.
Der Gegenvorschlag sieht einerseits eine Aufstockung von PINTO um 240
Stellenprozente vor. Dieser Ausbau ist in Gang. Die noch offenen 80
Prozent werden auf Frühjahr 2011 besetzt. Andererseits sind die
polizeilichen Fusspatrouillen gemäss Gegenvorschlag gestaffelt ab
dem Jahr 2012 um 20'000 Stunden pro Jahr zu erhöhen. Eine
entsprechende Vereinbarung zum Ausbau der präventiven
Polizeipräsenz konnte der Gemeinderat mit der Polizei- und
Militärdirektion des Kantons Bern nun abschliessen.
Fusspatrouillen gezielt einsetzen
Die Erhöhung der uniformierten sichtbaren Polizeipräsenz hat
zum Ziel, die Sicherheit und das Sicherheitsempfinden in der Stadt Bern
weiter zu verbessern. Dank dem Ausbau können Interventionen an
neuralgischen Orten, in den Aussenquartieren und zu gewissen Zeiten
(vor allem an Abendstunden und Wochenenden) gezielt verstärkt
werden. Geleistet wird die zusätzliche Präsenz von der
Kantonspolizei hauptsächlich in Form von Fusspatrouillen. In
spezifischen Fällen kann die Kantonspolizei auch Velopatrouillen
einsetzen.
Finanzierung ist sichergestellt
Die Finanzierung der zusätzlichen Polizeipräsenz hat der
Gemeinderat bereits im Integrierten Aufgaben- und Finanzplan (IAFP 2012
ff.) vorgesehen. Die Leistungen verrechnet die Kantonspolizei mit einem
Stundenansatz von 96 Franken (Indexbasis 2009). Der Leistungseinkauf
bei der Kantonspolizei kostet die Stadt demnach im Jahr 2012 960'000
Franken und ab dem Jahr 2013 rund zwei Millionen Franken.
Wirkung wird überprüft
Die Kantonspolizei wird der Stadt regelmässige Rückmeldung
über die Entwicklung der Sicherheitslage und die getroffenen
Massnahmen machen. Ausserdem wird sie die gemäss Vereinbarung
geleisteten Einsatzstunden, inklusive detaillierter Angaben zur Art der
geleisteten Präsenz (Fuss- oder Velopatrouillen), in einem
Reporting an die Stadt festhalten. Im Jahr 2014 soll die Wirkung und
Zielerreichung der erhöhten Polizeipräsenz evaluiert werden.
Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie
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Indymedia 21.9.10
Communiqué zur Aktionsreihe Freiheit stirbt mit Sicherheit!
AutorIn : Aktion Freiheit stirbt mit Sicherheit
Communiqué zur Aktionsreihe Freiheit stirbt mit Sicherheit!
In den letzten zwei Monaten wurden drei Aktionen durchgeführt, die
auf den wachsenden Sicherheitswahn und seine Folgen aufmerksam machen
sollen. Der Satz "Freiheit stirbt mit Sicherheit" ziert zwei
Autobahnbrücken in Bern sowie ein Transparent, das in der Nacht
vom 20. zum 21. September am Neufeldtunnel aufgehängt wurde. Zudem
wurde in Bern und Lausanne mehrfach ein Motiv eines richtenden
Polizisten gesprayt.
Mit diesen Aktionen wollen wir die Leute anregen, über das
Verhältnis von Kontrolle, Überwachung und Sicherheit
nachzudenken. Denn unserer Meinung nach ist der Sicherheitswahn
konstruiert von Instanzen, deren Hauptinteresse es ist, die
Bevölkerung zu kontrollieren und Machtverhältnisse aufrecht
zu erhalten. Dazu werden Feindbilder geschaffen wie z.B.
gewalttätige Jugendliche, straffällige AusländerInnen,
TerroristInnen oder amoklaufende RentnerInnen. Die Angst der
Bevölkerung wird ausgenutzt, um die Polizeipräsenz zu
erhöhen, Fichen anzulegen, biometrische Datenbanken zu erstellen
und überall Kameras und andere Überwachungsmechanismen
einzurichten.
Die Sicherheit nimmt in Wahrheit nicht zu, Gewalt gibt es heute wie vor
100 Jahren. Repression ist kein sinnvolles Mittel, das Zusammenleben in
der Gesellschaft zu verbessern. Sie führt zum Ausbau eines
Machtapperats, der an sich zu hinterfragen und kritisieren ist.
Für die Ordnungshüter gelten nicht dieselben Rechte wie
für den Rest der Bevölkerung. PolizistInnen können
andere Menschen verletzen oder töten, ohne mit grossen
Konsequenzen rechnen zu müssen. Angeklagte PolizistInnen werden in
den wenigsten Fällen als schuldig verurteilt. Dies ist ein
Sicherheitsverlust, der beunruhigen sollte.
Nach den Ursachen für Gewalt wird nicht einmal gefragt. Diese
liegen in unserer Gesellschaft, einer Wirtschaftsdiktatur, in der
Gewinn über Solidarität steht. Eine Gesellschaft, in der
Freiheit verstanden wird als das Recht der Reichen, die Macht des
Geldes auszunutzen, um Menschen, Tiere und die Erde auszubeuten.
Wir lehnen jegliche Kontrolle und Repression ab, Sicherheit für
alle kann es nur durch Freiheit geben! Freiheit bedeutet, tun und
lassen zu können was man will, solange niemand anderem Schaden
zugefügt wird. Wir wollen die Welt neu organisieren, ohne Profit
und Ausgrenzung. Wir wollen eine solidarische Welt auf den Ruinen der
Staaten aufbauen. Wirkliche Freiheit kann nur erreicht werden, wenn die
Menschen sich selbst befreien.
Uns ist bewusst, dass unsere Aktionen nichts an diesen
Verhältnissen verändert, jedoch hoffen wir durch diese
Aktionsformen andere Menschen zum nachdenken bewegen zu können.
Wir sehen in diesem System keine für uns geeiegnete Plattform
unsere Anliegen kund zu tun.
Für Freiheit mit Sicherheit
Freiheit für alle Gefangenen in den Zellen und im System!!!
Freundliche Grüsse:
Aktion Freiheit stirbt mit Sicherheit
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BURGDORF
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BZ 21.9.10
Burgdorf
Für alles, was Recht ist
Die Stadt Burgdorf hat das erste Polizeireglement ihrer
Geschichte. Gestern Abend segnete der Stadtrat die vom Gemeinderat und
einer Spezialkommission erarbeitete Vorlage mit 30 zu 2 Stimmen ab.
Dass die Stadt ein "Handbuch für Recht und Ordnung" braucht, war
weitgehend unbestritten; nur der Sprecher der SP-Fraktion und die
Votantin der Grünen monierten, das Reglement ziele an den
gesellschaftlichen Realitäten vorbei. Die SP und die CVP hatten
rund ein Dutzend Änderungsanträge eingereicht. Die meisten
wurden mit grossem Mehr abgeschmettert.
jho
Seite 21
--
Burgdorf
Ringen um Recht und Ordnung
Jetzt hat die Stadt Burgdorf ein Polizeireglement. Und damit eine
Handhabe, Recht und Ordnung besser Achtung zu verschaffen.
Mit 30 zu 2 Stimmen hat der Stadtrat gestern Abend das erste
Polizeireglement von Burgdorf genehmigt. Ganz so problemlos, wie es das
Resultat vermuten lässt, passierte die Vorlage das Nadelöhr
der Demokratie jedoch nicht. Rund ein Dutzend
Verbesserungsvorschläge sorgten für eine
anderthalbstündige Debatte um fast alles, was in der Stadt im
Emmental Recht ist.
Vor allem die Fraktionssprecher Nadaw Penner (SP) und Urs Pfister
(CVP) sorgten mit einem knappen Dutzend Änderungsanträgen
für eine überraschend zähflüssige Behandlung eines
Geschäftes, das im Grunde weitgehend unumstritten war.
Penner bemängelte, dass das vom Gemeinderat und einer
13-köpfigen parlamentarischen Spezialkommission ausgearbeitete
Werk "an den gesellschaftlichen Realitäten vorbei" formuliert
worden sei. Nebst anderem schlug er vor, der Stadt zu untersagen,
weiterhin private Sicherheitsdienste zu engagieren. Den Artikel, der
das gruppenweise Konsumieren von Alkohol und anderen Drogen auf
öffentlichem Grund und Boden als "unzulässig" bezeichnet,
wollte er gleich ganz aus dem Reglement getilgt haben.
Urs Pfister hätte darin - nebst anderem - gerne verankert
gehabt, dass die Fahrenden ihre Platzgebühren zum Voraus bezahlen
müssten. Die für das Polizeiwesen zuständige
Gemeinderätin Beatrix Rechner versicherte, mit den Zigeunern gebe
es in dieser Hinsicht keine Probleme. Weiter verlangte Pfister ein
generelles Bettelverbot in Burgdorf. Und dass der Stadtrat zumindest
einmal pro Jahr über die Arbeit der Polizei und der Security
orientiert wird.
Während die SP- und die CVP-Fraktion mit ihren Anträgen
chancenlos blieben, hatten die FDP und die SP mehr Erfolg: Der Passus,
der Kindern und Jugendlichen das nächtliche Herumstreifen verboten
hätte, wurde gestrichen.
jho
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RABE-INFO
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Di. 21. September 2010
http://www.rabe.ch/uploads/tx_mcpodcast/RaBe-_Info_21._September_2010.mp3
http://www.rabe.ch/nc/webplayer.html?song_url=uploads/tx_mcpodcast/RaBe-_Info_21._September_2010.mp3&song_title=RaBe-%20Info%2021.%20September%202010
Wenn mehr Frauen als Männer regieren - was Morgen im Bundesrat
Realität werden könnte, ist in Bern längst normal/
Berner Migrantinnen und Migranten sagen, wo der Schuh drückt/ Roma
in Osteuropa - eine Minderheit ohne öffentliche Stimme
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DROGEN
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La Liberté 21.9.10
Les dopés du quotidien
Addiction ● Tabac, cannabis, cocaïne, caféine, DHEA,
alcool: tout y passe! Ils sont 10% et peut-être même -
selon certaines études - 40% à se doper pour travailler.
Jean Ammann
On veut des cadres dynamiques et des employés
motivés; des petits jeunes qui en veulent et des commerciaux qui
se battent; et au bout du compte, comme si cela ne suffisait pas, il
nous faut des retraités actifs. Une société
vouée au culte de la performance, une vie réduite
à la compétition. En 1988 déjà est paru le
"Guide des 300 médicaments pour se surpasser physiquement et
intellectuellement". Les auteurs, anonymes, formulent ce credo: "Se
doper, dans le monde moderne, représente un processus
d'intégration parfois indispensable, une arme pour affronter le
réel." Un congrès, organisé jeudi passé
à Lausanne par Addiction Info Suisse (ex ISPA), a traité
de ces "conduites dopantes au travail".
Selon des études récentes, 58% des étudiants
en médecine recourent au dopage, contre seulement 8% des
pompiers (chiffres français). En 2008, une étude (Gay
2008) portant sur 663 salariés a débouché sur une
proportion étonnante pour ne pas dire effrayante: 39,2% des
salariés avaient recouru à une conduite dopante au cours
des trente derniers jours. Près de 25% d'entre eux avaient
tapé dans les médicaments, 10% avaient fumé du
tabac alors qu'ils étaient non-fumeurs, 7,5% avaient bu de
l'alcool, 2,1% avaient fumé du cannabis...
"Pas plus fragiles"
Avertissement des chercheurs: "Ces conduites étaient
souvent répétées, plus fréquentes pour les
femmes et les moins de 30 ans, et étaient liées à
des contraintes professionnelles. Conclusion : les conduites dopantes
sont fréquentes et elles entraînent des consommations
variées et répétées dont un des risques
pourrait être l'évolution vers des conduites de
dépendance." De manière générale, on estime
qu'en Suisse comme ailleurs, 10% des travailleurs cherchent une
substance - illicite ou non - pour surmonter leur stress. "Les gens ne
sont pas devenus plus fragiles. Mais aujourd'hui, le travailleur est
soumis à de nouvelles contraintes qui augmentent le stress", a
déclaré Patrick Laure, médecin de santé
publique, inventeur dans les années 90 du concept de "pratique
dopante". Ce spécialiste insiste sur les nouvelles "formes de
leadership", un management qui répercute sur les employés
la pression de la concurrence, les exigences des actionnaires, les
fluctuations du marché, la précarisation des emplois, etc.
"Autrefois, dit-il, si vous pensez à la
métallurgie, ou plus généralement à
l'industrie, les risques étaient physiques. Aujourd'hui, les
risques sont plus soft: ils sont psychosociaux. Et ces risques sont en
augmentation depuis les années 90." La crise est devenue patente
ces derniers mois, avec l'épidémie de suicides qui a
touché France Télécom (23 depuis le début
de l'année 2010, cinq en moins de quinze jours rien qu'au
début du mois de septembre), mais aussi Renault,
Peugeot-Citroën, EDF... Ce que le philosophe Bernard Baertschi, de
l'Université de Genève, a résumé en une
formule qui donne froid dans le dos: "S'adapter ou périr : le
sombre destin de l'être humain au seuil du troisième
millénaire."
"Faut-il s'étonner de voir qu'une forte proportion de
travailleurs recourent à des pratiques dopantes, quand la
publicité fait croire qu'à tout problème
personnel, il existe une solution pharmaceutique?" demande Michel
Hautefeuille, psychiatre, spécialiste de l'addiction. L'homme
moderne, poursuit Hautefeuille, est placé devant une double
obligation: être performant et heureux. Il y a des pilules qui
promettent cet inaccessible diptyque.
"Marche ou crève!"
Tout comme Alain Ehrenberg, auteur du "Culte de la performance"
en 1991, Michel Hautefeuille constate la dissémination d'un
vocabulaire sportif: "L'entreprise a repris la devise de l'olympisme:
plus vite, plus haut, plus fort. Les managers sont des coaches, qui
engagent leurs équipes dans une compétition. Mais c'est
une compétition complètement
dérégulée, déshumanisée, où
l'adversaire n'a pas de visage. Un jour, un travailleur que je recevais
en consultation m'a dit: il y aura toujours quelqu'un quelque part pour
faire le même travail que moi." Michel Hautefeuille réduit
le travail à un slogan: "Marche ou crève!" Et cette
course à la performance se répand comme l'ambroisie sur
les bas-côtés de la route: "Autrefois, la pression
était mise sur les cadres. Aujourd'hui, elle concerne tout l'axe
hiérarchique", constate le psychiatre. Le cadre n'a plus le
monopole du burn-out.
15 gélules de caféine
Face au stress, les travailleurs se tournent vers le
médecin, qui, le temps d'une prescription, soulagera les maux
(anxiété, insomnie, fatigue, dépression, maux de
dos). "La majorité s'arrête là", rappelle Michel
Hautefeuille. Mais certains tombent dans l'automédication et
enfin dans ce qu'il faut bien appeler par son nom: le dopage, à
l'aide de produits licites ou illicites, puisés dans les
pharmacies ou dans la gigantesque officine d'internet. "Ces produits,
on les connaît, explique Hautefeuille: il y a bien sûr les
vitamines, mais aussi la DHEA (une hormone stéroïde), la
cocaïne, qui est prise en microdoses tout au long de la
journée, ou bien encore la caféine. J'ai eu un patient
qui prenait chaque jour entre douze et quinze gélules de
caféine. Or, chaque gélule contenait l'équivalent
de 4 ou 5 expressos! Nous sommes ici face aux dopés du
quotidien."
"Pas des toxicomanes"
Sont-ils à blâmer, tous ces Ben Johnson du bureau,
ces Pantani de l'attaché-case, ces Marion Jones de la
photocopieuse, toutes ces chaudières de la chaîne de
montage? "Ce ne sont pas des toxicomanes, le produit n'est pas leur
fin", a rappelé Michel Hautefeuille. Tout simplement, ces
travailleurs se chargent pour répondre aux demandes exorbitantes
du Moloch productiviste: "Une conduite dopante n'est rien d'autre que
l'adaptation forcée à une situation de concurrence",
affirme Bernard Baertschi. "30% des travailleurs se disent
stressés", note Patrick Laure. "En 20 ans, le temps de travail
d'un cadre est passé de 44 à 55 h. par semaine. Et on
estime que ce cadre est dérangé toutes les trois minutes!
Il y a donc une inflation qui pousse les travailleurs vers les drogues.
Quand on nous demande quelque chose d'inhumain, il faut se tourner vers
ce qui est la puissance des dieux, les drogues", lâche Michel
Hautefeuille. I
--
"Un travail sans joie"
En 1976, le biologiste Henri Laborit a publié Eloge de la
fuite, un livre subversif qui décrivait la vie impossible de
l'homme moderne. Cette vie de soumission, postulait-il, était la
matrice de graves pathologies.
Il écrivait: "La vie quotidienne pour le plus grand nombre
est ainsi remplie par un travail sans joie qui permet
l'approvisionnement en substrats, et pour certains par un espoir de
satisfactions narcissiques, de gratifications matérielles ou
d'exercice de la dominance. (...) Comme une telle vie quotidienne
fondée sur l'ascension hiérarchique est loin de
satisfaire le plus grand nombre, car la pyramide est très
étalée sur sa base, on essaie de compenser, en pays
capitalistes, l'insatisfaction narcissique par la possession d'objets
de plus en plus nombreux, produits de l'expansion industrielle et pour
lesquels une publicité effrénée est entreprise de
façon à éveiller le désir de
posséder. (...) N'ayant jamais appris aux hommes qu'il peut
exister d'autres activités que celles de produire et de
consommer, lorsqu'ils arrivent en âge de la retraite il ne leur
reste plus rien, ni motivation hiérarchique ou d'accroissement
du bien-être matériel, ni satisfaction narcissique. Il ne
leur reste plus qu'une déchéance
accélérée au milieu des petits jeux du
troisième âge." JA
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ANTI-FEMINISMUS
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20 Minuten 21.9.10
Anti-Feminismus-Tag: Weltweiter Zuspruch
Zürich. Das erste Anti-Feminismus-Treffen in Zürich
sorgt für internationale Resonanz: Antifeministen aus Spanien,
Italien, Schweden, Thailand und Brasilien haben ihr Interesse bekundet
und möchten gerne am Kongress teilnehmen. "Diese Reaktionen
zeigen, dass die Geschlechterpolitik nicht nur in der Schweiz
Männer benachteiligt", sagt Initiant René Kuhn. Er hatte
einst als "Frauenlästerer" für Schlagzeilen gesorgt.
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"Das ist ein historischer Moment"
ZÜRICH. Zum Treffen der Antifeministen in Zürich sind
Anmeldungen aus der ganzen Welt eingegangen. Frauenrechtlerinnen
befürchten einen Imageschaden für die Schweiz.
Das internationale Antifeminismus-Treffen in Zürich sorgt
bereits im Vorfeld für weltweites Echo: Organisationen aus Italien
und Spanien wollen ebenfalls am Kongress teilnehmen. "Es sind auch
Anmeldungen aus Brasilien und Thailand eingegangen", sagt Initiant
René Kuhn. Auch aus dem als besonders emanzipiert geltenden
Schweden gingen Glückwünsche für den Kongress ein: "Das
ist ein historischer Moment für die Menschheit", sagt Ulf
Andersson, Gründer der Väterorganisation
PappaRättsGruppen. Europaweit würden Väter ihres
Sorgerechts beraubt und von Feministinnen in die Enge getrieben, wobei
es in Schweden besonders schlimm sei: "Hier bezeichnen Feministinnen
Männer öffentlich als Tiere und sehen in jedem Mann einen
potenziellen Vergewaltiger." Der Ansturm von ausländischen
Gästen stellt Initiant Kuhn vor grosse Herausforderungen: "Wir
suchen dringend einen Simultandolmetscher, der ehrenamtlich die
Referate übersetzen könnte." Nachdem das
Antifeminismus-Treffen vom Restaurant Waid ausgeladen wurde,
gewährt der Inhaber des Zürcher Restaurants Giardino Verde
den Männern Gastrecht: Dieser fühlt sich laut Kuhn als Opfer
des "von Feministinnen verschuldeten Sorgeunrechts".
SP-Nationalrätin Bea Heim ist über den weltweiten
Zuspruch für die Antifeministen überrascht: "Der Vormarsch
der Frauen löst bei gewissen Männern offensichtlich
Empfindlichkeiten aus." Josiane Greub, Präsidentin des
Schweizerischen Verbandes für Frauenstimmrechte, ist derweil
besorgt, dass "nach dem Minarettverbot nun das Antifeminismus-Treffen
im Ausland für negative Schlagzeilen sorgt".
Désirée Pomper
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Limmattaler Zeitung 21.9.10
Antifeminismus-Treffen jetzt in Uitikon
Veranstaltung von Männerorganisationen soll am 30.Oktober im
"Giardino Verde" stattfinden
Die Interessengemeinschaft Antifeminismus (IGAF) hat einen
Veranstaltungsort für ihr "1.Internationale
Antifeminismus-Treffen" gefunden. Nach dem Rückzug des
Zürcher Restaurants Waid soll die Veranstaltung jetzt im "Giardino
Verde" in Uitikon stattfinden, teilte der Gründer der IGAF und
Ex-Präsident der Stadtluzerner SVP, René Kuhn, gestern mit.
Interesse aus dem Ausland
Nach der Stornierung durch den "Waid"-Wirt hätten sich
verschiedene Interessenten gemeldet. Unter ihnen auch der Inhaber der
Winanatura AG in Uitikon, so die Interessengemeinschaft in ihrer
Mitteilung: "Mitglied der IGAF und selbstbetroffener Vater vom
Sorgeunrecht."
An der Veranstaltung vom 30.Oktober gehe es darum, "über
aktuelle Probleme bei Scheidungs-, Unterhalts- und Sorgerechtsfragen"
zu diskutieren, so die IGAF. Teilnehmer seien "vorwiegend betroffene
Männer, Mitglieder von Vorständen von
Männerorganisationen und zahlreiche Anwälte", die sich mit
diesen Fragen befassten.
Laut den Veranstaltern haben zudem "Organisationen aus Italien,
Spanien und Schweden" ihr Interesse angemeldet. (wi)
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ANTI-ATOM
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derbund.ch 21.9.10
Mühleberg: Grossratskommission für neues AKW
Im Kanton Bern geht das Kräftemessen zwischen Regierung und
Parlament um den Ersatz des Atomkraftwerks Mühleberg in die
nächste Runde. Die Kommission des Grossen Rates ist für ein
neues AKW.
Die vorberatende Kommission des Grossen Rats sprach sich mit 11
zu 6 Stimmen für eine positive Stellungnahme des Kantons zum
Mühleberg-Ersatz aus, wie der Kanton Bern am Dienstag mitteilte.
Die rot-grüne Regierung hat demgegenüber nie einen Hehl
daraus gemacht, dass sie ein neues Atomkraft ablehnt. Im Herbst 2008
wurde sie vom bürgerlich dominierten Parlament aber verpflichtet,
sich gegenüber dem Bund positiv, also für ein neues AKW,
auszusprechen.
Die vorberatende Kommission des Grossen Rats hat diese Haltung
jetzt bekräftigt. Die Mehrheit des Gremiums ist der Ansicht, dass
Mühleberg wegen der Versorgungssicherheit und auch aus
wirtschafts- und beschäftigungspolitischen Gründen ersetzt
werden müsse.
Die Minderheit lehnt den Bau eines neuen Kernkraftwerks im Kanton
Bern als unnötig und zu risikoreich ab.
Einigkeit bei obligatorischem Referendum
Einig sind sich Kommission und Regierung in einem anderen Punkt:
Beide sind der Meinung, dass die Stellungnahme des Kantons dem
obligatorischen Referendum unterstellt werden soll. Die Kommission
beantragt dies dem Grossen Rat einstimmig. Die Volksabstimmung soll
bekanntlich am 13. Februar 2011 durchgeführt werden.
Im Herbst 2008 hatten die Betreiber der Kernkraftwerke Beznau,
Gösgen und Mühleberg beim Bund Gesuche um Rahmenbewilligungen
für den Ersatz ihrer Werke eingereicht. Im Rahmen des
Bewilligungsverfahrens können die Kantone zu den Gesuchen Stellung
nehmen.
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be.ch 21.9.10
Medienmitteilung des Kantons Bern
Ersatz des Kernkraftwerks Mühleberg: Kommission für eine
positive Stellungnahme des Kantons (21.09.2010)
Die vorberatende Kommission des Grossen Rates befürwortet eine
positive Stellungnahme des Kantons zum Ersatz des Kernkraftwerks
Mühleberg. Sie beantragt zudem dem Parlament, die Stellungnahme
dem obligatorischen Referendum zu unterstellen.
Im Herbst 2008 haben die Betreiber der Kernkraftwerke (KKW) Beznau,
Gösgen und Mühleberg beim Bund Gesuche um Rahmenbewilligungen
für den Ersatz ihrer Werke eingereicht. Im Rahmen des
Bewilligungsverfahrens können sich die Kantone zu diesen Gesuchen
äussern. Der Regierungsrat hat im Auftrag des Grossen Rates eine
positive Stellungnahme des Kantons erarbeitet. Gleichzeitig beantragte
er dem Kantonsparlament, diese Stellungnahme abzulehnen und sie dem
obligatorischen Referendum zu unterstellen.
Die vorberatende Kommission unter dem Präsidium von Grossrat Fritz
Freiburghaus (SVP) beschloss mit 11 zu 6 Stimmen, dem Parlament die
positive Stellungnahme des Kantons zur Annahme zu empfehlen. Die
Mehrheit der Kommission ist der Ansicht, dass das KKW Mühleberg
wegen der Versorgungssicherheit und auch aus wirtschafts- und
beschäftigungspolitischen Gründen ersetzt werden müsse.
Die Minderheit lehnt den Bau eines neuen Kernkraftwerks im Kanton Bern
als unnötig und zu risikoreich ab. Gleichzeitig beantragt die
Kommission dem Grossen Rat einstimmig, die Stellungnahme des Kantons
dem obligatorischen Referendum zu unterstellen. Die Volksabstimmung
wird am 13. Februar 2011 durchgeführt.
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Blick am Abend 21.9.10
Feuer gegen Atommüll
ENDLAGER
In Zürich verbrennt man den Böögg. In Nidwalden
den "Atom"-Teufel .
michael.graber@ringier.ch
Der Kampf gegen das Atomendlager im Wellenberg (NW) wird immer
kreativer: Mit einem Feuerwerk und gar einem symbolischen
"Atom"-Teufel, der in Flammen aufging, protestierten über 250
Personen gegen die Abklärungen für ein Endlager. Gar der
Engelberger Gemeinderat hatte per Inserat zur gestrigen Demonstration
aufgerufen. Aus Sorge um das touristische Ansehen der Gemeinde.
"Überall wird gesagt, wie wichtig Engelberg für den
Schweizer Tourismus sei und jetzt will man der Gemeinde einen solchen
Klotz hinwerfen", sagt Paolo Fuchs, der sich gleich in zwei Komitees
seit Jahren gegen das Endlager engagiert. Anlass für die
Demonstration in Stans war eine Informationsveranstaltung des Bundes,
bei der über den Stand der neusten Abklärungen informiert
wurde. Es beteiligten sich deutlich mehr Leute am Protest, als an der
offiziellen Veranstaltung.
Für Fuchs ist der Wellenberg schlicht nicht geeignet
für ein Endlager. Und: "Das Nidwaldner Stimmvolk hat schon zweimal
an der Urne Nein gesagt zu diesem Projekt." Er vermutet, dass das
Tiefenlager im Berg aus politischen Gründen wieder aufs Parkett
kam. Neben dem Wellenberg werden vom Bund auch weitere Standorte
geprüft. Bereits seit fünfzig Jahren beschäftigt sich
Nidwalden mit einem möglichen Endlager auf Kantonsgebiet.
---
NLZ 21.9.10
Nein zu Wellenberg bekräftigt
mvr/mu. Der Bund und die Nagra sollen die Hände endlich vom
Wellenberg lassen. Mit dieser Botschaft hatten die Gegner eines
Atomendlagers in Nidwalden gestern zur Kundgebung gegen die
Informationsveranstaltung des Bundesamtes für Energie und der
Nagra in Stans aufgerufen.
Partizipation nicht nötig
250 Personen folgten dem Appell. Auf dem Platz vor dem
Turmattschulhaus wohnten sie mit Musik und Transparenten einer
Austreibung des "Atom"-Teufels bei.
Es gebe nichts mehr zu rütteln an den bisherigen Entscheiden
des Nidwaldner Volkes gegen den Wellenberg. "Wir brauchen keine
Partizipation", hiess es auf Flugblättern. Damit spielten sie auf
die im Innern der Mehrzweckhalle stattfindende Veranstaltung an. Der
Aufmarsch im Freien dauerte bis 20 Uhr und verlief absolut friedlich.
Die diskret anwesende Polizei hatte keinen Grund einzuschreiten.
Regierungen bleiben beim Nein
Rund 70 Personen verfolgten zur gleichen Zeit die
Informationsveranstaltung des Bundesamtes für Energie und der
Kantone Nid- und Obwalden. Im Zentrum stand das Verfahren zur
Standortauswahl für ein Tiefenlager. Dessen erste Etappe steht vor
dem Abschluss. Derzeit läuft eine öffentliche Anhörung.
In der zweiten Etappe, die Mitte nächstes Jahr anlaufen soll,
steht die Partizipation im Vordergrund.
Die sechs Schweizer Regionen, welche mögliche Standorte
für ein solches Lager sein könnten, können bei den
vertieften Untersuchungen mitarbeiten. Auch Nid- und Obwalden sind
darin eingebunden, doch streichen die Regierungen klar und deutlich
ihre ablehnende Haltung zu einem Atommülllager im Wellenberg
heraus.
21
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Der Wellenberg-Teufel ist ausgetrieben
Stans
Markus von Rotz
250 Personen nutzten gestern den Infoanlass des Bundes zum
Atomendlager für eine Demo. Sie trieben laut den
Wellenberg-"Tiifel" aus.
Markus von Rotz
markus.vonrotz@neue-nz.ch
Künstler Adrian Hossli aus Sarnen und sein Stanser Kollege
Fredy Odermatt werkeln an einer grossen Figur auf einem Anhänger.
Es ist 18.30 Uhr. 160 Personen stehen drumherum, gwundrig. "Wenn
drinnen 30 sind und hier draussen das Zehnfache, können wir
zufrieden sein", sagt Paolo Fuchs, Vizepräsident des MNA, des
Komitees für eine Mitsprache des Nidwaldner Volks bei Atomanlagen.
Das MNA hat mit linken Parteien, dem "Kritischen Wolfenschiessen" und
dem "Läbigs Engelberg" zum Aufmarsch statt zur Teilnahme am
Infoanlass des Bundes in der Turnhalle (siehe unten) aufgerufen.
"Das ist eine Demo gegen die Ignoranz von Nagra, Bundesamt
für Energie und Atomlobby", sagt der grüne Landrat und
MNA-Mitgründer Leo Amstutz im Grusswort. 2002 hätten die
Nidwaldner geglaubt, die Nagra mit ihren Endlagerplänen definitiv
vertrieben zu haben. "Aber nein, wir stehen innert 24 Monaten bereits
das zweite Mal hier." Aber die Botschaft ist klar: "Wir brauchen keine
Partizipation, wir haben längst entschieden." Moderator Fabian
Hodel erklärt später bei der Verabschiedung Partizipation zum
"Unwort des Jahres".
Europapark Rust als Alternative?
Adrian Hossli feuert testweise schon mal kleine Raketen ab. Ein
halbes Dutzend Vierergruppen sagt "Kein Atommüll im Wellenberg"
und "NÄI!" auf gelben T-Shirts. Es sind nun 250 da.Sie erfahren,
dass auch Engelbergs Gemeinderat mit einer Delegation gekommen ist,
angeführt vom designierten Talammann Martin Odermatt.
Tourismusdirektor Frédéric Füssenich stellt die
rhetorische Frage, was wohl los wäre, wenn man das Endlager im
Europapark Rust hinbauen würde. Engelbergs Gemeinderat hatte auch
zur Demonstration aufgerufen, aus Angst um die touristische Zukunft. Im
Fussvolk beim Turmattschulhaus steht auch der grüne alt
Regierungsrat Leo Odermatt. "Es ist staatspolitisch absolut gravierend
und fragwürdig, was mit uns abläuft." Er fühle sich als
Nidwaldner beleidigt. So gehe man nicht mit einem Gliedstaat der
Schweiz um.
Wie der "Böögg" in Zürich
Es zischt laut, Raketen steigen in den Himmel. Hossli hat das
grosse Feuerwerk gezündet. Zuschauer halten sich die Ohren zu,
bringen sich in Sicherheit, weil einzelne Feuerwerksteile fast
horizontal wegfliegen. Der "Teufel" brennt wie ein Zürcher
"Böögg". Sein Gesicht mit dem Atom-Emblem wird ein Raub der
Flammen.
Bürgerliche Absenz
Anders als im Dezember 2008 fällt die Abwesenheit der
bürgerlichen Parteipräsidenten auf. Vielleicht passten ihnen
Aktionen wie die Teufelsaustreibung nicht, sinniert der grüne
Landrat Norbert Furrer. Doch ihre Absenz kann er sich nicht
erklären, gelte es doch für die Umsetzung demokratischer
Entscheide zu kämpfen. Wichtig sei aber auch, sich politisch
einzubringen, damit nicht erneut über Nidwalden hinweg bestimmt
werde.
Zwischen Trommelwirbeln und Pfeifkonzert ertönen
melancholische Alphornklänge von Thedy und Rita Näpflin aus
Stans. Thedy ist am Wellenberg aufgewachsen und kann nicht verstehen,
warum man im Gebiet Titlis, einem Wasserschloss Europas, ein Endlager
bauen will. "Unser Wasser ist zu kostbar." Seine Frau ärgert sich
über die "Aufweichung der Demokratie" und die Tendenz, immer mehr
Entscheide des Volkes gerichtlich auszuhebeln. "Das beunruhigt mich."
Es ist 20 Uhr. Fabian Hodel dankt allen fürs Erscheinen und
kündigt Hosslis Schlussbouquet an. Als ob es etwas zu feiern
gäbe, steigt ein grosses Feuerwerk in den hellen Abendhimmel.
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Bevölkerung soll ihre Meinung zum Wellenberg einbringen
Martin Uebelhart
StansDas Bundesamt für Energie (BFE) und die Kantone
Nidwalden und Obwalden informierten gestern über das Verfahren zur
Standortauswahl für geologische Tiefenlager. Die Etappe 1 dieses
Verfahrens steht vor dem Abschluss. Voraussichtlich Mitte nächsten
Jahres wird der Bundesrat entscheiden, ob für alle sechs Regionen
in der Schweiz, die sich als mögliche Standorte eines Lagers
für radioaktive Abfälle herauskristallisiert haben, weitere
Abklärungen getroffen werden.
Öffentliche Anhörung
"Der Kanton Nidwalden nimmt seine Rolle in diesem Verfahren
wahr", sagte Baudirektor Hans Wicki vor rund 70 Personen in der
Mehrzweckhalle Turmatt. Der Kanton sei in den verschiedensten Gremien
vertreten. Und die Regierung bringe auch immer wieder klar und deutlich
ihre ablehnende Haltung zu einem Tiefenlager im Wellenberg zum
Ausdruck. Noch bis Ende November läuft eine öffentliche
Anhörung des Bundes. "Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihre
Meinung einzubringen", rief Wicki die Anwesenden auf.
Sein Obwaldner Amtskollege Paul Federer - das Standortgebiet
Wellenberg streift die Gemeinde Engelberg - betonte, dass sehr eng mit
dem Kanton Nidwalden zusammengearbeitet werde. Die Meinungen
würden so weit wie nur möglich aufeinander abgestimmt. Es
gehe für die beiden Kantone darum, in allen Phasen sachlich und
fachlich mitreden zu können und die anstehenden Fragen ernsthaft
anzugehen.
Vorbereitungen für Etappe 2
Zurzeit laufen die Vorbereitungen für die Etappe 2 des
Verfahrens, wie die Vertreter des BFE darlegten. Ein wichtiger Teil
davon ist die Partizipation. Die Standortregionen werden die
Möglichkeit haben, bei den Untersuchungen der
sozioökonomischen und raumplanerischen Auswirkungen mitzuarbeiten.
In einer Fragerunde wollte eine Votantin wissen, weshalb
überhaupt Kernkraftwerke betrieben würden, ohne dass die
Entsorgung der Abfälle geklärt sei. Und weshalb dieser
Prozess zur Bestimmung eines Standortes so lange dauere. Michael
Aebersold vom BFE räumte ein, dass die Komplexität der
Entsorgung zu Beginn des Zeitalters der Kernenergie unterschätzt
worden sei. Und BFE-Vizedirektor Franz Schnider hielt fest, dass die
demokratischen Prozesse zur Meinungsbildung und die aufwendigen
Abklärungen zu den Standorten ihre Zeit brauchten.
Weiter wurde gefragt, warum denn der Kanton Nidwalden weiterhin
bei dem Prozess dabei sei, obschon die Regierung ein solches Lager im
Wellenberg ablehne. Baudirektor Wicki hielt fest, dass die Mitarbeit
des Kantons in den verschiedenen Gremien wichtig sei, solange der
Wellenberg als ein möglicher Standort gelte. Und so lange gelte es
auch, mit fairen Mitteln zu kämpfen. Er hoffe aber, dass es nach
Etappe 2 so weit sei, dass der Wellenberg aus der Liste gestrichen
werde. Er denkt, dass die Ergebnisse der Untersuchungen der kommenden
Etappe dies unterstützen.
Martin Uebelhart
martin.uebelhart@neue-nz.ch
Weitere Informationen im Internet unter http://www.radioaktiveabfaelle.ch
und http://www.plattform-wellenberg.ch
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Zürichsee-Zeitung 21.9.10
Frankreich Massive Reaktion auf Entführung von fünf Franzosen
Paris entsendet Truppen nach Niger
Französische Soldaten sollen in Westafrika Terrorgeiseln
suchen. In Paris befürchtet die Regierung derweil Bombenattentate.
Stefan Brändle, Paris
Die französische Armee hängt die Aktion nicht an die
grosse Glocke, und auch der Pariser Regierungssprecher Luc Chatel
sprach am Montag einzig von einem "technischen Einsatz". In Kreisen der
nigerischen Regierung - die den französischen Einsatz genehmigt
hat - war jedoch die Rede von 80 Soldaten sowie einer Reihe von
Miliärflugzeugen. Ein Journalist des Radiosenders France-Info
sprach in Niamey, der Hauptstadt Nigers, von "mehreren Hundert
Soldaten" der französischen Armee. Ein Offizier habe ihm
bestätigt: "Wir sind da, um die Geiseln zu suchen."
Für zwei Konzerne gearbeitet
Bei den Gesuchten handelt es sich um fünf Franzosen und zwei
Afrikaner, die in Niger für die zwei französischen Konzerne
Areva und Vinci tätig waren. Die beiden Firmen bauen in zwei Minen
Nigers Uran-Vorkommen ab, mit denen sie den grossen französischen
AKW-Park speisen. Die sechs Männer und eine Frau wurden vergangene
Woche von einem 30-köpfigen Kommando entführt. Vermutet wird
dahinter die in der Westsahara tätige "Al-Qaida des islamischen
Maghreb" (Aqmi) oder Tuareg-Rebellen in ihrem Sold. Bisher sind
offenbar weder Bekennerschreiben noch Lösegeldforderungen
eingegangen.
Trotzdem bewirkte die Geiselnahme eine umgehende und massive
Reaktion französischerseits. Im Juli hatten Aqmi-Entführer
eine französische Geisel, den 78-jährigen humanitären
Helfer Michel Germaneau, höchstwahrscheinlich ermordet, als
Franzosen an einem Kommandoeinsatz der mauretanischen Armee im
Grenzgebiet zu Algerien und Mali teilnahmen. Paris hatte schon damals
erklärt, Mauretanien nur "technische und logistische Hilfe" zu
leisten. Aqmi teilte jedoch mit, sie habe Germaneau aus Rache für
den Militäreinsatz Frankreichs umgebracht.
Andere westliche Geiseln, darunter Deutsche und
Österreicher, sind in den vergangenen Monaten in dieser
Wüstenzone meist freigekommen. Nach Germaneaus Tod hat Aqmi unter
anderem zwei Spanier freigelassen.
Suche dürfte schwierig werden
Der neuste Militäreinsatz könnte für die sieben
Entführten deshalb rasch einmal gefährlich werden. Auch
Pariser Terrorexperten äussern sich zurückhaltend über
den Sinn einer solchen Operation. Die von Islamisten, Tuareg-Nomaden,
Schmugglern, Drogen- und Menschenhändlern kontrollierte Zone ist
doppelt so gross wie Frankreich. Darin eine Handvoll Aqmi-Kämpfer
aufzuspüren, bevor sie ihre Geiseln umbringen können, birgt
ein hohes Risiko. Aus der französischen Truppengarnison im Tschad
nehmen zudem Mirage-Flugzeuge teil, die auch Satellitentelefone - die
Hauptkommunikationsart der mobilen Aqmi-Gruppen - orten können.
Doch die auf 500 bis 800 geschätzten Terroristen sind gewappnet.
Auch werden sie zum Teil von wüstenerprobten Tuareg-Rebellen
gedeckt, die gegen den Uranabbau durch Areva kämpfen.
Sicher ist, dass es derzeit nicht von Vorteil ist, als Franzose
in Südalgerien, Mauretanien oder dem Norden Malis und Nigers zu
verweilen. Möglicherweise spielen auch postkoloniale Reflexe mit.
Viele Aqmi-Mitglieder stammen aus den Beständen des algerischen
Ex-Dschihadisten-Verbandes GIA, der in den vergangenen Jahren immer
wieder französische Ziele anvisierte.
Mutmassliche Terroristin gesucht
In Frankreich selbst wächst die Angst vor
Terroranschlägen deshalb ebenfalls. Innenminister Brice Hortefeux
meinte, die Bedrohung sei "reell", und die Sicherheitsvorkehrungen
würden verstärkt. Dem Vernehmen nach stammen die Hinweise
für mögliche Anschläge in Paris vom algerischen
Geheimdienst; sie sollen ebenfalls die Aqmi betreffen. Die
französische Polizei sucht seit letztem Donnerstag eine Frau, die
in Paris einen Selbstmordanschlag planen soll. Der Eiffelturm und die
S-Bahn-Station Saint-Michel wurde seither je einmal wegen Bombenalarm
evakuiert. Der als relativ liberal geltende Rektor der Pariser Moschee,
Dalil Boubakeur, erhielt einen erhöhten Polizeischutz, ohne dass
er darüber im Bild war.
Seit den letzten Terroranschlägen in der französischen
Hauptstadt im Jahre 1995 verhinderte die Polizei mehrfach Attentate.
Ebenso häufig dramatisierten Minister allerdings die Lage, um von
innenpolitischen Problemen abzulenken.
---
Le Temps 21.9.10
Retour sur un incident nucléaire à Beznau
Jean-Claude Péclet, Döttingen (AG)
En août 2009, lors d'une révision, deux
employés ont reçu une irradiation supérieure
à la dose annuelle autorisée. Suite à cela, la
sécurité a été jugée juste
"suffisante"."Le Temps" a rencontré les acteurs de cet incident.
Beznau est un des endroits où la Suisse nucléaire joue
son avenir. Suspendu pendant vingt ans, le débat va revenir en
force, dès cet automne
"Zut!" a d'abord pensé M.* (l'allemand "Scheisse!" est
plus explicite). Ce lundi matin 31 août 2009, il
installait une caméra sous le réacteur du bloc 2 dans la
centrale nucléaire de Beznau, en vue d'un test de pression
prévu par la révision des dix ans, quand un
collègue a déboulé, lui enjoignant de sortir au
plus vite. Une sonde retirée par erreur de la cuve sous laquelle
il travaillait avait fait bondir à 1000 millisievert (mSv) par
heure le niveau de radioactivité du local.
Grâce au réflexe de ce collègue,
M. n'a encaissé que 37,8 mSv, une dose
médicalement insignifiante. Carrure solide, cheveux et moustache
bien fournis, il travaille depuis vingt ans à Beznau et n'a "pas
songé une seconde" à changer d'activité suite
à cette irradiation accidentelle. "Mais après coup, on
repense à ce qui aurait pu se passer, ajoute-t-il. On se
renseigne sur les effets, les collègues viennent discuter, il
faut répondre à beaucoup de questions."
"Il faut que cela tombe sur moi!", a d'abord pensé Franz
Wallimann, chef de la sécurité depuis janvier 2009.
Depuis quarante ans, les réacteurs Beznau I et II
ont fonctionné sans histoire. Et voilà que surgissait,
huit mois après son entrée en fonction, un pépin
dont il ignorait le degré de gravité quand il a dû
quitter en hâte la salle de réunion où il se
trouvait ce lundi matin.
"Cela ne peut, cela ne doit pas arriver! Je dois faire quelque
chose", a d'abord pensé Urs Weidmann, qui se trouvait dans la
même salle. Le directeur de Beznau a fait sa carrière dans
le nucléaire, dont une vingtaine d'années dans cette
centrale qu'il connaît par cœur, qu'il a vu évoluer au fil
des travaux. "Les gens ici n'ont pas pris cette affaire à la
légère. Au contraire, ils étaient
consternés", dit-il.
Lui le premier. Les 37,8 mSv reçus par M.
dépassant la limite annuelle tolérée par la loi
(20 mSv), l'événement a été classé
au niveau 2 (sur 7) de l'échelle internationale INES, ce qui a
valu à Beznau une note juste "satisfaisante". Il y a quelques
années encore, le même incident aurait été
classé au niveau 0, écrit l'Inspection
fédérale de la sécurité nucléaire
(IFSN) dans son rapport annuel. La surveillance "tend à
être plus sévère". Avant, elle se concentrait sur
la technique; aujourd'hui, "elle reconnaît que la
sécurité nucléaire dépend de manière
déterminante des hommes qui construisent, exploitent et
entretiennent l'installation".
L'incident de Beznau l'illustre. Il s'est produit d'abord parce
que le retrait de la sonde radioactive (opération invisible pour
M.) avait été avancé par rapport au planning. Or
ni le logiciel gérant les tâches multiples, ni le
personnel n'ont décelé le risque de
sécurité naissant de ces deux opérations
initialement distinctes dans le temps - mais devenues
simultanées suite au changement de programme. Une erreur
d'autant plus ennuyeuse que la révision d'une centrale implique
des centaines de collaborateurs extérieurs, moins au fait des
procédures.
En revanche, l'initiative du collègue descendant
vérifier que personne ne se trouvait sous la cuve a
été salutaire, évitant une irradiation plus
sérieuse.
Deuxième erreur, le dosimètre que portait
M. était réglé à un niveau
très bas (1 mSv/heure) et bipait sans que l'employé ne
s'en inquiète, pensant terminer sa tâche bien avant
d'avoir reçu une dose significative; il aurait fallu une seconde
alarme plus forte, indiquant que la dose annuelle maximale était
atteinte. M., ainsi qu'un autre employé placé
juste à l'extérieur du local et moins irradié que
lui dans l'incident, "n'étaient pas en mesure de
reconnaître le danger", écrit l'IFSN.
Les mesures immédiates prises pour éviter que se
répètent de telles situations sont "adéquates",
dit Anton Treier, porte-parole de l'IFSN, mais les enquêtes et
procédures sont encore en cours.
Dans la maison de commune de Döttingen, à quelques
kilomètres de la centrale, Peter Hirt pense qu'on "a fait une
montagne" d'un accident de travail bien plus banal que ceux survenant
parfois dans les usines voisines. "Ici, il n'y a pratiquement pas
d'opposants à l'énergie nucléaire", dit le
président de commune. Sur quelque 500 employés de Beznau,
près d'un tiers sont ses administrés.
La centrale nucléaire contribue pour 10% au produit
intérieur brut régional et permet à Döttingen
de maintenir un taux d'imposition de 60%. Le souci de Peter Hirt est
plutôt le projet de fusion avec la voisine Klingnau - qui
corrigera, espère-t-il, un trafic et une urbanisation assez
anarchiques. Il s'inquiète aussi du maintien des rentrées
fiscales quand Beznau III aura remplacé Beznau I et II.
Quand on monte dans les vignobles en coteau de Döttingen (le
village compte encore huit vignerons et accueille début octobre
la plus grande fête des vendanges alémanique), on
aperçoit la tour de refroidissement de Leibstadt et, par temps
clair, le panache de Gösgen. Le siège historique d'ABB,
celui de l'IFSN sont à une quinzaine de kilomètres. Un
kilowatt/heure sur trois produit en Suisse vient d'Argovie, le cœur de
la Suisse industrielle et nucléaire. Elle devra convaincre,
d'ici à 2013, la Suisse consommatrice et méfiante qu'il
vaut la peine d'investir dans de nouvelles centrales.
Quel qu'il soit, le successeur de Moritz Leuenberger ne pourra se
reposer sur le moratoire légal, puis de fait qu'a connu le pays
depuis 1990. Un de ses premiers, si ce n'est son principal dossier sera
le nucléaire. Trois projets de centrales de 1600 MW
chacune, équipées de tour de refroidissement hybrides,
ont été déposés en 2008 pour Gösgen,
Mühleberg et Beznau. La capacité actuelle du parc
nucléaire suisse (3238 MW) pourrait
théoriquement être portée à 5300
MW d'ici à 2030 environ si Gösgen I (970 MW, en
service depuis 1978) reste en activité, et si les petites et
plus anciennes centrales de Mühleberg I (373 MW,
1972), Beznau I et II (365 MW chacune, 1969 et 1972) sont
démantelées après l'entrée en service des
nouvelles installations.
Retombera-t-on dans la guerre de tranchée des
années quatre-vingt? Le débat sera-t-il moins
émotionnel cette fois, sur quoi se focalisera-t-il? Nul ne le
sait. Si les sondages commandés par les producteurs
d'énergie indiquent une courte majorité favorable au
nucléaire, notamment s'il s'agit de remplacer des centrales,
personne ne s'aventure à des pronostics.
Pour la première fois depuis longtemps, plusieurs milliers
d'antinucléaires se sont rassemblés à Gösgen
au printemps dernier. Une trentaine de partis et organisations
regroupés sous la bannière "Non au nucléaire"
fourbissent leurs armes tandis que le lobby industriel Swissnuclear
rafraîchit ses contacts au parlement.
Le calendrier politique va s'accélérer. Le rapport
de sécurité de l'IFSN sur les projets de nouvelles
centrales sera rendu le mois prochain et communiqué "sans
délai" aux cantons. Ceux-ci devront présenter leur
préavis (à titre consultatif) pour fin mars 2011, sous
réserve d'un débat parlementaire ou d'un
référendum. Une votation est déjà
agendée au 13 février 2011 dans celui de
Berne, autour de Mühleberg. Le débat donnera une
idée de la température dans la population, qui se
prononcera au niveau national en 2013 probablement.
Pour les exploitants de centrales, cette période de
transition impose d'avancer sur les nouveaux projets tout en
entretenant celles qui existent, comme si de rien n'était.
Contrairement à l'Allemagne, la Suisse n'a pas fixé de
dates limites d'exploitation, sauf à Mühleberg où
elle a été levée l'an dernier (cette mesure a
été contestée au Tribunal administratif
fédéral).
Revenons à Beznau I et II. L'investissement initial y fut
d'un demi-milliard de francs. Le triple de cette somme a
déjà été dépensé en
modernisation et remplacements divers. Axpo va prochainement y ajouter
150 millions pour améliorer son alimentation
électrique de secours, sur demande de l'IFSN, et 100 autres
millions pour changer le couvercle des réacteurs, à titre
préventif.
"Le plus étonnant est qu'avec tous ces investissements,
nous continuons de produire du courant électrique à un
prix compétitif, entre 4 et 6 centimes le kilowattheure", dit
Urs Weidmann. Combien de temps les deux réacteurs
quadragénaires fonctionneront-ils-ils encore? Environ quinze
ans, espère l'exploitant, le temps de construire Beznau III, qui
coûtera entre 7 et 9 milliards de francs.
L'inspection fédérale peut toutefois décider
à tout moment que les conditions de sécurité ne
sont plus remplies et demander soit l'arrêt, soit de
coûteux travaux.
Si Beznau III voit le jour, il restera à démanteler
Beznau I et II, une opération qui durera environ 10 à
15 ans et devrait coûter quelque 540
millions de francs, selon une étude réalisée en
2006.
* L'employé de la centrale a donné son accord pour
parler au "Temps" mais préfère rester anonyme.
--
L'uranium russe de Mayak
J.-C. P.
Une chose au moins a changé depuis le débat
nucléaire des années 1980: l'irruption du thème
"climat". L'industrie l'a compris et met en avant le fait que le
courant des centrales nucléaires est "propre", en tout cas en ce
qui concerne les émissions de CO2. Beznau a publié un
écobilan soulignant ce point.
Greenpeace a rétorqué en enquêtant sur la
provenance de l'uranium enrichi. Selon l'organisation
écologiste, les centrales de Gösgen et Beznau se
fournissent, entre autres, auprès de l'usine russe de Mayak,
où du combustible provenant de sous-marins et brise-glace
démantelés est retraité dans des conditions
opaques et dans un environnement fortement pollué. "Cette
réalité met à mal la prétention de
l'industrie nucléaire de produire de l'énergie propre",
écrit Greenpeace.
Sur le plateau de l'émission alémanique Rundschau,
le CEO d'Axpo AG, Manfred Thurman, a admis il y a quelques jours qu'une
"partie" de l'uranium enrichi utilisé à Beznau vient de
Mayak, via divers intermédiaires dont le plus proche d'Axpo est
Areva. Pour lui, cette production certifiée ISO ne pose en
principe pas de problème, mais des informations plus
précises sur l'origine du combustible ont été
demandées "pour éviter des malentendus".
---
Le Nouveliste 21.9.10
Le nucléaire finnois, un modèle pour la Suisse
ÉNERGIE Alors que trois nouvelles centrales sont en projet
en Suisse, les yeux se tournent vers la Finlande, où
s'achève la construction du premier réacteur EPR de 3e
génération. Visite de ce mastodonte franco-allemand.
PASCAL FLEURY / LA LIBERTÉ
DE RETOUR D'OKILUOTO
A l'entrée de la zone sécurisée qui couvre
l'ensemble de la presqu'île d'Olkiluoto, à 270
kilomètres au nord-ouest de la capitale finlandaise Helsinki, un
indicateur lumineux affiche la puissance des deux réacteurs
nucléaires à eau bouillante qui desservent la
région depuis trente ans. "Notre production
d'électricité est devenue très efficiente ces
dernières années", se réjouit Mikko Kosonen,
vice-président de l'entreprise privée TVO, qui exploite
le site. Les deux centrales couleur brique de la
génération de Gösgen et Leibstadt fonctionnent
quasiment à pleine capacité. Et grâce à de
récentes modernisations, elles atteignent désormais la
puissance unitaire de 880 MW.
Dans le bus affrété par le Forum nucléaire
suisse, les regards se tournent cependant déjà vers le
mastodonte de béton et d'acier qui a surgi au bout de la
presqu'île: "Olkiluoto 3" (OL3). Le premier réacteur EPR
de troisième génération fourni par le consortium
Areva NP et Siemens AG multiplie les superlatifs. Plus grand projet
industriel jamais réalisé en Europe du Nord, le chantier
emploie plus de 4000 personnes de 55 nationalités. Les consignes
de sécurité y sont données en huit langues. Sa
puissance électrique sera de 1600 MW, soit davantage que nos
trois vieilles centrales de Mühleberg et Beznau réunies.
Contre la chute d'avions
La cuve du réacteur (420 tonnes), vient d'être
installée en juin à l'intérieur d'une double
enceinte circulaire comprenant deux couches en béton armé
de 1,5 m d'épaisseur, séparées par une zone tampon
de 2 m. Le confinement est coiffé d'un vaste dôme en
acier. "Grâce à cette double coque, l'EPR pourrait amortir
la chute - peu vraisemblable - d'un avion de ligne", commente Christian
Wilson, porte-parole d'Areva.
Le réacteur à eau pressurisée se voudra
particulièrement efficient. "Cette nouvelle
génération utilisera moins de combustible et produira
moins de déchets", assure Jean-Pierre Mouroux, responsable du
projet OL3 pour Areva.
L'eau sous pression quittera le réacteur à 330
degrés pour suivre un circuit fermé. Ce circuit primaire
passera à travers un échangeur de chaleur pour
transformer l'eau d'un second circuit en vapeur sous pression. Cette
vapeur non contaminée par l'uranium fera alors tourner les
turbines, installées dans une halle annexe plus vaste qu'une
cathédrale. Le circuit secondaire sera ensuite refroidi par de
l'eau de mer pompée à raison de 57 m3 par seconde. Les
turbines, gigantesques avec leurs rotors de 7 m de diamètre,
sont déjà couplées à un
générateur de 250 tonnes, lui-même refroidi
à l'hydrogène. "De ce côté, nous sommes
prêts!", assure un contremaître de Siemens.
Retards et surcoûts
Les travaux sont aujourd'hui bien avancés, mais accusent
près de quatre ans de retard par rapport aux promesses du
consortium franco-allemand, qui voulait absolument remporter le
marché. Commencés en 2005, ils ont été
ralentis par des problèmes de livraison des composants (plus de
1700 contrats ont été signés avec des fournisseurs
et sous-traitants de 27 pays), par un manque de savoir-faire
industriel, s'agissant d'un prototype, mais aussi par des
contrôles de sécurité supplémentaires
imposés par l'autorité de sûreté finlandaise
(STUK).
Conséquences fâcheuses
Ces gros retards, s'ils ont été
bénéfiques pour le peaufinement de la sûreté
nucléaire, ont eu en revanche des conséquences
fâcheuses sur le coût du projet.
Le contrat à prix fixe passé entre le consortium et
l'exploitant TVO se montait à 3 milliards d'euros. Mais la
facture pourrait finalement dépasser allègrement les 5
milliards.
Areva se refuse à tout commentaire. Mais selon "Le Monde",
le groupe sous contrôle de l'Etat français aurait
déjà provisionné 2,7 milliards d'euros.
Jouni Silvennoinen, responsable du projet OL3 pour l'exploitant
TVO, estime désormais que le réacteur pourrait être
chargé en combustible vers la fin 2012 et être
exploité dès 2013. Sa durée de fonctionnement sera
de 60 ans.
Coût réel inconnu
Combien coûterait pareil projet de centrale de 3e
génération en Suisse? "La question du prix est
très complexe pour pareils projets", explique Christian Wilson,
qui se garde d'articuler un chiffre. "Elle dépend de
l'investissement propre de l'exploitant, du choix du site, du type de
réacteur et finalement des négociations avec le
fournisseur dans le contexte d'un marché compétitif."
Les entreprises électriques suisses FMB, Axpo et Alpiq,
qui attendent une autorisation générale de construction
pour leurs nouvelles centrales, n'en sont pas encore là.
D'abord, ce sera au peuple de parler.
--
REPÈRES
La Finlande nucléaire
La Finlande compte actuellement 4 centrales nucléaires en
service,contre 5 en Suisse. Sa part d'électricité
nucléaire est de 28% (Suisse: 39,3%)
L'option nucléaire finnoise se poursuit avec la
construction d'une centrale de 3e génération à
Olkiluoto et l'acceptation de principe, en juillet par le Parlement, de
deux autres projets de centrales. En Suisse, trois projets attendent
une autorisation générale. Le peuple devra se prononcer
en 2013.
Question déchets, deux dépôts
définitifs en profondeur sont déjà
opérationnels en Finlande pour les déchets
d'exploitation. Un dépôt pour déchets hautement
radioactif est prévu pour 2020 à Olkiluoto. La Suisse ne
prévoit pas de dépôt définitif avant 2030,
respectivement 2040 pour les déchets "lourds". PFY
--
Sûreté clairement renforcée
Sûreté et efficience sont les maîtres mots des
réacteurs de troisième génération, qu'ils
soient à eau pressurisée, comme l'EPR, ou à eau
bouillante. Plusieurs modèles sont actuellement en construction
ou en projet dans le monde. Exemples: Westing house-Toshiba bâtit
quatre réacteurs AP1000 en Chine. Rosatom a
développé le VVER, avec plusieurs projets en cours en
Chine, Russie, Bulgarie, Slovaquie, Iran, Kazakhstan et Inde. La
Corée du Sud cherche aussi à se placer sur le
marché international. D'autres grands groupes comme General
Electric ou Mitsubishi sont dans la course, visant les Etats-Unis, le
Japon ou la Grande-Bretagne.
De tous ces systèmes, le plus puissant est pour l'instant
l'EPR du français Areva, qui promet 1600 MW, fruit de la longue
expérience française en matière d'énergie
nucléaire. En plus du réacteur d'Olkiluoto, Areva
construit trois autres EPR, l'un à Flamanville (F) depuis 2007,
les deux autres à Taishan en Chine depuis l'an dernier. Le
numéro un mondial du nucléaire planche sur une vingtaine
d'autres projets, entre autres aux Etats-Unis, en Grande-Bretagne et en
Inde. En Suisse, le groupe, qui a construit autrefois la centrale de
Gösgen et livre du combustible, est évidemment très
attentif aux projets de nouvelles centrales.
Pour garantir la sûreté nucléaire, l'EPR
franco-allemand s'est doté de systèmes de
sécurité en redondance. Déjà, dans le
processus de production de la vapeur qui sert à faire tourner
les turbines et à entraîner le générateur,
la partie du réacteur a été complètement
séparée de celle des turbines: les deux circuits
étant totalement isolés l'un de l'autre, les particules
radioactives ne peuvent franchir le confinement.
De plus, quatre systèmes indépendants permettent de
contrôler tout emballement du réacteur. "Même dans
le cas extrême d'une fusion du cœur, le combustible fondu restera
contenu dans le bâtiment du réacteur", affirme Christian
Wilson, porte-parole d'Areva. Selon lui, la double coque qui
protège l'ensemble du circuit primaire est capable de
résister tant à une explosion de la cuve qu'à la
chute d'un avion.
Malgré des investissements de construction
élevés, le prix de l'électricité restera
"très compétitif", assure Christian Wilson. Il rappelle
que dans le nucléaire, le combustible (uranium) ne compte que
pour une petite part dans le coût de production de
l'électricité, et que les installations peuvent
être amorties à long terme. PFY
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PRESQU'ÎLE D'OLKILUOTO
Paradis du nucléaire
Située au bord du golfe de Botnie, la presqu'île
d'Olkiluoto est le plus important centre nucléaire de Finlande.
Elle abrite les centrales OL1 (1979) et OL2 (1982), le chantier du
réacteur EPR (image de synthèse), mais aussi
l'emplacement d'une 4e centrale, approuvée en juillet par le
Parlement. On y trouve aussi une halle avec piscine pour l'entreposage
provisoire du combustible usé et, depuis 1992, un
dépôt profond pour les déchets faiblement et
moyennement radioactifs (-60 m). Un dépôt profond pour
déchets hautement radioactifs (-420m) devrait y être
creusé d'ici à 2020. PFY/TVO