MEDIENSPIEGEL 23.9.10
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturprogramm (Kino, Tojo, IL, FR, Rössli)
- Reitschule bietet mehr: Abstimmungs-Beschwerde abgewiesen
- Neonazis: Berner vor Obergericht Uri
- Ausschaffung: Gutachten Ausschaffungstoter
- bblackboxx: Kunstraum vor Ausschaffungsgefängnis
Bässlergut
- Sans-Papiers: Ausstellung "Kein Kind ist illegal" in ZH + BS
- Police GE: dissidenter Flic
- Big Brother Sport BE: Stadt + Kanton vs "Hooligans"
- Transgender Network Switzerland
- FAU Berlin im Käfigturm Bern
- Chile: Infobroschüre Repression
- Anti-Atom: Endlager; Wellenberg; Urankrieg
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REITSCHULE
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Mi 22.09.10
19.00 Uhr - SousLePont - Südafrika Spezialitäten
20.00 Uhr - Rössli - Rhododendron (BE)
Do 23.09.10
19.30 Uhr - Kino - Erklärung von Bern
präsentiert: Water makes Money, CH/F, Leslie Franke, Herdolor
Lorenz, Jean Luc Touly, Marc Laimé, Christiane Hansen und
AQUATTAC
20.30 Uhr - Tojo - Plan B ist tot Das erste Musical von
Sans Cible!
21.00 Uhr - Rössli - WINO (St. Vitus/The
Obsessed/Spirit Caravan/Shrinebuilder/USA) Solo & Acoustic Tour,
Support: Darsombra (USA) - Folk/Songwriting/Rock/Doom
Fr 24.09.10
20.30 Uhr - Tojo - Plan B ist tot Das erste Musical von
Sans Cible!
21.00 Uhr - Frauenraum - Tanzbar mit DJ Piccolina,
Standard und lateinamerikanische Tänze
23.00 Uhr - Dachstock - Dachstock & Midilux present:
REDSHAPE & DRUMS live (Present/D), Mastra & Sonax 400 live,
First Season (Bonzzaj/BE) - Techno, Minimal, House
Sa 25.09.10
20.00 Uhr - Frauenraum - Östrosteronia Part 1 "Trans
dich glücklich", Gründungsparty Transgendernetzwerk Schweiz
mit "n?importe quoi" & "Drumilia", danach Disco
20.30 Uhr - Tojo - Plan B ist tot Das erste Musical von
Sans Cible!
23.00 Uhr - Dachstock - Dachstock Darkside: CAUSE4CONCERN
(C4C Rec/UK), Deejaymf (cryo.ch), VCA (Biotic Rec), Oliv (Loccomotion),
Lewin (drumandbass.ch) - Drumnbass
So 26.09.10
0-24 Uhr - ganze Stadt - Abstimmungssonntag "NEIN" zur
Anti-Reitschule-Initiative der jSVP - siehe Tagespresse und
www.reitschulebietetmehr.ch
11.00 Uhr - SLP/Vorplatz - Abstimmungsfest Reitschule:
Konzis & more
19.00 Uhr - Tojo - Plan B ist tot Das erste Musical von
Sans Cible!
20.00 Uhr - Rössli - Ira lee & Mattr aka little
eskimo jesus (Can/CH)
Infos:
http://www.reitschule.ch
http://www.reitschulebietetmehr.ch
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BZ 23.9.10
Filmpremiere
Wie Wasser zu Geld wird
"Water Makes Money": Das ist der Titel eines neuen
Dokumentarfilms, der heute Premiere feiert. Es geht darum aufzuzeigen,
wie grosse Konzerne wie Veolia und Suez Platzhirsche im wachsenden
Weltmarkt der privaten Wasserversorgung werden und wie sich Individuen
gegen diese Entwicklung wehren können. Der Film kam durch zahllose
Spenden zustande und startet heute gleichzeitig in verschiedenen
Ländern. Im Anschluss findet ein Podiumsgespräch statt.
pd
Heute, 20 Uhr, Kino in der Reitschule,
Neubrückstrasse 8, Bern. Mehr Infos unter http://www.watermakesmoney.com
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WoZ 23.9.10
Wasser macht Geld
Am 27. Juli 2010 wurde von der Vollversammlung der Uno der
Zugang zu sauberem Trinkwasser in die allgemeine Erklärung der
Menschenrechte aufgenommen. Wasser ist die Grundlage allen Lebens, doch
über eine Milliarde Menschen auf dieser Welt haben keinen Zugang
zu sauberem Trinkwasser. Ausserdem ist die Privatisierung der
Wasserversorgung global auf dem Vormarsch.
Der Dokumentarfilm "Water Makes Money" von Leslie Franke
und Herdolor Lorenz ("Wasser unterm Hammer", 2005) dokumentiert die
durch die privaten Wasserkonzerne verursachten Missstände. Anhand
von sieben internationalen Fallbeispielen zeigt der Film, wie Gemeinden
und Städte mit dem Wasser umgehen. Am 23. September feiert der
Film in über hundert europäischen Städten seine
Weltpremiere. süs
"Water Makes Money" in: Bern Kino in der Reitschule,
Eschenbach bei Luzern Wirtshaus Chlöpfen, Lausanne Le
Zinéma, Regensdorf Katholisches Pfarreizentrum, Do, 23.
September, jeweils 20 Uhr. Basel kult.kino, So, 26. September, 11 Uhr. http://www.watermakesmoney.com
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Bund 23.9.10
"Plan B ist tot"
Midlife-Crisis schon mit zwanzig
Das Ich ist eine riesige leere Blase, man nennt sich zwar
Schriftstellerin, Schauspieler oder Sängerin, das Scheitern lauert
aber hinter der nächsten Ecke; so sind die Ego-Künstler
getaktet, die das junge Berner Kollektiv Sans Cible in seinem neuen
Stück karikiert. "Plan B ist tot" ist aber auch ein nachdenkliches
Musical über eine Generation, die mit zwanzig schon in der
Midlife-Crisis steckt. (reg)
Tojo-Theater Reitschule Do, 23., bis Sa, 25. Sept., 20.30
Uhr; So, 26. Sept., 19 Uhr.
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Rundmail 21.9.10
Infoveranstaltung zum Baskenland
Freitag, 24. September 2010
19.30 Uhr im Infoladen in der Reitschule
Neuste Schritte zur Konfliktlösung im Baskenland
Ein Vertreter der abertzalen Linken informiert über die
neuste Konfliktlösungsinitiative, die zu einer Waffenruhe
der ETA führte.
Abertzale Linke: die Bedeutung des Begriffs abertzale in
abertzale Linke ist eng verknüpft mit der speziellen
Ausprägung der baskischen Unabhängigkeitsbewegung als
progressive und internationalistische Bewegung. Als solche
umfasst sie ein breites Spektrum von Organisationen, wie zum
Beispiel politische Parteien, Gewerkschaften und kulturelle
Organisationen, sowie bedeutende Teile der Frauen- , Umwelt- und
Internationalismusbewegungen, die das gemeinsame Ziel der
Befreiung des Baskenlandes haben. So wie Republikanismus eine
besondere Bedeutung im irischen Kontext besitzt, kann der Begriff
?abertzale? nicht nur einfach als Unabhängigkeitsbewegung
übersetzt werden, ohne seine progressive Bedeutung zu
betonen.
Weiter Infos unter:
http://www.info-baskenland.de
http://ch.indymedia.org/media/2010/09//77622.pdf
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WoZ 23.9.10
Trans-was?
"Transsexuell" wird meistens für Menschen gebraucht,
die sich klar dem Geschlecht zugehörig fühlen, dem ihr
Körper nicht entspricht. "Transgender" ist dagegen ein offenerer
Begriff, mit dem sich auch Leu te identifizieren, die sich irgendwo
zwischen den Geschlechtern verorten. Die neue Organisation will
für beide da sein. Am Samstag, 25. September, findet in der
Reitschule Bern die Gründungs party statt.
http://www.transgender-network.ch
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Bund 23.9.10
Little Eskimo Jesus
Das Beste aus zwei Welten
Hier ist Montreal, Kanada, da ist Bern, Schweiz. Hier ist
ein Rapper, der in prekären Verhältnissen aufgewachsen ist,
da ist ein Produzent, dessen Kindheit behütet war. Und doch
kreuzten sich die Lebenskreise des Kanadiers Ira Lee und des Schweizers
Mattr alias Patric Daeppen. Als Little Eskimo Jesus vermengen sie nun
das Beste aus intelligentem Rap, Folk und Pop zu einem
melancholisch-überraschenden Grenzgänger-Cocktail. (reg)
Rössli Reitschule Sonntag, 26. Sept., 20 Uhr.
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REITSCHULE BIETET MEHR
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BZ 23.9.10
Reitschule
Statthalter lässt Gegner abblitzen
Am Sonntag findet die Reitschule-Abstimmung statt. Der
Regierungsstatthalter hat eine Beschwerde abgewiesen.
Die beiden Beschwerdeführer haben am 9. September
beim Regierungsstatthalteramt gegen die SVP-Initiative "Schliessung und
Verkauf der Reitschule" Beschwerde eingereicht. Der ehemalige
FDP-Grossrat Erwin Bischof und Fred Moser, Präsident des Vereins
"Bern sicher und sauber!", monierten, dass die Stadt das Stimmvolk mit
der Abstimmungsbotschaft unvollständig und nicht wahrheitsgetreu
informiert habe. So halte das Abstimmungsbüchlein
fälschlicherweise fest, dass die Initianten eine Umnutzung der
Reitschule beabsichtigen und der Stadt bei der künftigen Nutzung
kein Mitbestimmungsrecht zubilligen würden.
Beschwerde abgewiesen
In seinem gestern veröffentlichten Entscheid weist
das Regierungsstatthalteramt Bern-Mittelland die Beschwerde ab und
entzieht allfälligen Rechtsmitteln die aufschiebende Wirkung. Der
Regierungsstatthalter Christoph Lerch (SP) erläutert den Entscheid
damit, dass sich die vorgebrachten Argumente der Beschwerdeführer
nicht mit dem Wortlaut des eingereichten Initiativtextes deckten.
Bischof zeigt sich enttäuscht ob dieser Argumentation. "Das
Statthalteramt hat offensichtlich diese Sache ungenügend
überprüft und ist weitgehend der Argumentation der Stadt
gefolgt", kritisiert er. Die Initiative sehe vor, die Reitschule im
Baurecht zu verkaufen. "So bestimmt die Stadt künftig über
die Nutzung mit."
Mögliches Nachspiel
Die beiden Beschwerdeführer können den Entscheid
innert zehn Tagen an das Verwaltungsgericht weiterziehen. Kommen die
Richter zu einem anderen Urteil als der Regierungsstatthalter, dann
muss die Abstimmung annulliert und zu einem späteren Zeitpunkt
wiederholt werden. Ob Bischof und Moser den Entscheid anfechten,
konnten sie bis gestern noch nicht sagen. Es bleibt somit abzuwarten,
ob dem Abstimmungssonntag noch ein juristisches Nachspiel folgen wird.
daf
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Bund 23.9.10
Reitschule
Beschwerde abgewiesen - Abstimmung findet statt
Die Abstimmung über die Initiative für den
Verkauf der Reitschule findet wie geplant statt. Der Berner
Regierungsstatthalter hat eine Beschwerde gegen die
Abstimmungsbotschaft abgelehnt. Der ehemalige FDP-Grossrat Erwin
Bischof und Fred Moser, auch er FDP-Mitglied, hatten die Beschwerde am
10. September eingereicht. Sie machten geltend, Texte in der
Abstimmungsbotschaft seien irreführend. Der Regierungsstatthalter
Christoph Lerch kam nun aber zum Schluss, die Ausführungen seien
nicht zu beanstanden. Weil Lerch der Beschwerde die aufschiebende
Wirkung entzogen hat, wird die Abstimmung kommenden Sonntag
stattfinden. (sda/tik)
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20 Minuten 23.9.10
Reitschule: Es wird abgestimmt
BERN. Die Abstimmung zur Schliessung der Reitschule kann
wie geplant am Sonntag stattfinden. Eine Beschwerde zweier
Privatpersonen, die behaupteten, die Abstimmungsbotschaft sei
irreführend und zu einseitig, wurde vom Regierungsstatthalter
abgelehnt. Sollte das Volk am Sonntag Ja sagen, wird die Reitschule dem
Meistbietenden verkauft.
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sf.tv 22.9.10
http://www.tagesschau.sf.tv/Hintergrund/Abstimmungen/Abstimmung-vom-26.-September-2010/Stadt-Bern
Stadtberner müssen erneut über Reitschule befinden
Dienstag, 21. September 2010, 15:05 Uhr, Aktualisiert
22.09.2010, 14:56 Uhr
In Bern entscheiden die Stimmberechtigten zum fünften Mal
über die Zukunft der umstrittenen Reitschule. Am Sonntag kommt
eine Initiative vors Volk, welche die Schliessung des alternativen
Kulturzentrums und einen Verkauf an den Meistbietenden verlangt. Zudem
sollen die Bernerinnen und Berner mehr Geld für Erschliessungs-
und Infrastrukturanlagen im Norden der Zähringerstadt sprechen.
Sollte das Stadtberner Stimmvolk der Initiative der Jungen SVP
zustimmen, müsste die Liegenschaft bis Ende 2011 geräumt
werden. Die Bernerinnen und Berner stellten sich bisher aber stets
hinter die Reitschule: An der Urne sagten sie schon viermal Ja zum
umstrittenen Kulturzentrum.
Seit Jahren erregt die Reitschule in Bern die Gemüter.
Für die einen ist sie ein Schandfleck im Herzen der Bundesstadt,
für andere eine Kulturoase ausserhalb gängiger Konventionen.
Die Reitschule wird seit 1987 als Kultur- und Begegnungszentrum
betrieben.
Lieber ein Einkaufszentrum
Die Initianten fordern eine Umnutzung des Areals, beispielsweise
als Sporthalle, Kino, Schwimmbad oder Einkaufszentrum. Sie sehen in der
Reitschule einen "Hort für linke Aktivisten, Gewalttäter und
Drogendealer".
Seit Jahren biete die Reitschule bei Demonstrationen Chaoten
Unterschlupf und distanziere sich nicht von der Antifa-Bewegung,
argumentieren bürgerliche Kreise. Die Reitschule setze sich
über Vorschriften des Rechtsstaats hinweg.
"Unmanierliche Enkelin"
Gegen diese Sichtweise kämpft das Komitee "Reitschule
bietet mehr". Für deren Mitglieder gehört die Reitschule zu
Bern, wie der Bärenpark oder der Zytglogge. Sie beschreiben die
Reitschule, die nun wirklich kein Augentrost sei, als "unmanierliche
Enkelin einer bürgerlichen Familie". Vor Fremden schäme man
sich für diese, doch insgeheim möchte sie niemand missen.
Unterstützung erhält das Komitee von den Berner
Kulturschaffenden. Bands wie Züri West, Patent Ochsner oder
Stiller Has beteiligten sich an einer CD, die eigens für den
Abstimmungskampf lanciert wurde. Durchschlagenden Erfolg hatte der
Berner Komiker Semih Yavsaner mit seiner Kunstfigur Müslüm,
die den Präsidenten der Jungen SVP, Erich Hess, auf die Schippe
nimmt.
Soziale Funktion
Der rot-grün dominierte Gemeinderat Berns lehnt die
Initiative zur Schliessung der Reitschule ab. Das alternative
Kulturzentrum entspreche einem grossen Bedürfnis und erfülle
eine wichtige soziale Funktion, lautet die Begründung. Die
durchaus vorhandenen Konflikte würden sich bei einem Ja zur
Initiative nur verlagern.
Chancenlos blieb das Begehren auch im Berner Stadtparlament. Es
empfahl mit 53 zu 15 Stimmen den Stimmberechtigten, die Initiative
abzulehnen.
Erhöhung eines Investitionskredits
In einer weiteren Vorlage befinden die Stimmenden über die
Aufstockung eines en Investitionskredit um 25,4 Millionen Franken
für Erschliessungs- und Infrastrukturanlagen im Wankdorf-Quartier.
Bei den Bauten gehe es nicht nur um die sichtbaren Strassen,
Plätze und einen Park, sondern auch um Werkleitungen und
Ähnliches, führte Finanzdirektorin Barbara Hayoz (FDP) aus.
Die Kosten für diese Erschliessung sollen der
Grundeigentümerin, dem Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik
der Stadt Bern, später in Form von Baurechtszinsen wieder
zufliessen.
WankdorfCity in den Startlöcher
Das Areal, das unter dem Namen WankdorfCity vermarktet wird,
soll in mehreren Phasen überbaut werden. In einer ersten Phase
entstehen Dienstleistungsgebäude. In einer zweiten Phase werde es
möglich sein, höhere Gebäude zu realisieren. Dort
liessen sich dann in den oberen Geschossen attraktive Stadtwohnungen
einrichten.
Im Quartier hofft man, dass dieses Versprechen eingelöst
wird und WankdorfCity dereinst auch nachts und am Wochenende belebt
sein wird. Die Berner Stimmberechtigten haben sich bereits mehrfach in
Abstimmungen hinter die Entwicklungen im Raum Wankdorf gestellt.
(sda/horm)
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NEONAZIS
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NLZ 23.9.10
Der Rütli-Extremist wehrt sich
Obergericht
Markus Zwyssig
Das Urner Landgericht hatte vor einem Jahr ein
Führungsmitglied der rechtsextremen Szene verurteilt. Jetzt stand
der Berner wieder vor dem Richter.
Markus Zwyssig
markus.zwyssig@neue-uz.ch
"Man kann es drehen und wenden wie man will, die
Vorwürfe sind nicht gerechtfertigt", ereiferte sich der Anwalt des
Berufungsklägers gestern vor dem Obergericht. Er forderte, seinen
Mandanten, ein führendes Mitglied der rechtsextremen Szene, vom
Vorwurf der Rassendiskriminierung und der Nachtruhestörung
freizusprechen.
Applaus für Holocaust-Leugner
Der Fall liegt drei Jahre zurück: Der heute
31-jährige Berner hatte am 5. August 2007 auf dem Rütli vor
rund 300 Gleichgesinnten eine Rede gehalten. "Wir leben in einer Zeit,
in der die Lüge regiert", so der Berner. Und weiter: "Das
Antirassismusgesetz wurde nur dafür installiert, um eine
geschichtliche Lüge zu stützen." Zudem nahm er Bezug auf
einen vor ihm sprechenden Westschweizer, der bereits als
Holocaust-Leugner verurteilt worden ist. "Wenn man bedenkt, was er
alles durchmachen musste, um für die Wahrheit zu kämpfen,
danken wir ihm nochmals mit einem kräftigen Applaus", forderte er
die Menge auf.
In der Rede sei nichts Rassendiskriminierendes zu finden,
so der Anwalt des Berners. Das Gericht habe nicht über den
angeblichen Holocaust-Leugner zu befinden. Das Antirassismusgesetz
verletze die Meinungsfreiheit und sei zu Recht umstritten. Zudem
hätten sich auf dem Rütli nur Gleichgesinnte getroffen.
Abgesehen von den anwesenden Polizisten habe es sich um eine
geschlossene Gesellschaft gehandelt.
Duzfreund einschlägig bekannt
Der Staatsanwalt stellte sich hinter das Urteil des
Landgerichts Uri. Er forderte wie dieses eine bedingte Geldstrafe von
acht Tagessätzen à 100 Franken und eine Busse von 200
Franken. Der Angeklagte habe um die Verurteilungen seines Duzfreundes
gewusst. In rechtsextremen Kreisen sei mit geschichtlicher Lüge
häufig der Holocaust gemeint. Der Mann könne sich nicht auf
Meinungsäusserungsfreiheit berufen. "Die Veranstaltung war
öffentlich", so der Staatsanwalt. "Auf dem Rütli befanden
sich auch unbeteiligte Besucher."
Nachtruhe gestört
Auch im Falle der Nachtruhestörung folgte der
Staatsanwalt der Argumentation des Landgerichts. Im Bernischen soll der
Angeklagte am 28. Dezember 2007 zusammen mit Kollegen die Nachtruhe
gestört und morgens um 4.30 Uhr "Sieg heil!" gerufen haben.
Für das Landgericht Uri ist die Nachtruhestörung erwiesen,
nicht aber die Rassendiskriminierung.
Das Dispositiv wird den Parteien in den nächsten
Tagen schriftlich zugestellt.
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AUSSCHAFFUNG
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St. Galler Tagblatt 23.9.10
Toter Nigerianer: Neues Gutachten
Zürich. Der Ausschaffungshäftling, der am 17.
März kurz vor der Rückführung nach Nigeria auf dem
Flughafen Zürich starb, soll doch nicht an einer schweren
Herzkrankheit gelitten haben. Gemäss dem Obduktionsgutachten des
Instituts für Rechtsmedizin (IRM) der Universität Zürich
bestand beim 29jährigen Verstorbenen eine "schwerwiegende
Vorerkrankung des Herzens".
Der Anwalt der Hinterbliebenen liess das
Obduktionsgutachten des IRM von anderen Ärzten
überprüfen, wie er am Freitag mitteilte. Die kontaktierten
Ärzte kamen zu einem anderen Schluss als das IRM. Der Anwalt
beantragte deshalb bei der Staatsanwaltschaft ein erneutes
Obduktionsgutachten. Nach dem Tod des Häftlings wurden die
Flüge für Zwangsausschaffungen vorerst ausgesetzt, nach der
Veröffentlichung des IRM-Gutachtens jedoch wieder aufgenommen.
(sda)
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BBLACKBOXX
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WoZ 23.9.10
"bblackboxx"
Und dann wird die Kunst zur vielfältigen
Service-Offensive
Seit Juni ist die Wiese beim Basler
Ausschaffungsgefängnis Bässlergut, wo sich auch ein
Asylverfahrenszentrum befindet, ein Kunstraum die "bblackboxx". Anfang
September fand mit "Provisorium 24/7" die letzte von vier
Kunstaktionswochen statt.
Von Suzanne Zahnd
Im August bespielten die Künstler James Kennard und
Heath Bunting die "bblackboxx", das Kunst- und Theorieprojekt im Basler
Naherholungsgebiet Otterbach Grenze. Da brach das Eis zwischen den
Flüchtlingen, den KünstlerInnen und BesucherInnen, die sich
auf dem Areal befanden, endgültig. Seit damals kennt man sich,
Freundschaften und Antipathien werden gepflegt, Neulinge werden
vorgestellt, und immer wieder wird Abschied genommen wegen negativer
Asylentscheide.
Die gemeinsamen körperlichen Aktivitäten mit den
Künstlern - Baumklettern, Steine schmeissen, Seilspringen - waren
nachgerade gemeinschaftsbildend. Als sich herumsprach, dass Heath
Bunting im Rahmen seiner Kunstaktionen bereits 23 Grenzen ohne Pass
überschritten hatte, war das Interesse allseits gross. Erst
begannen der Künstler und die Flüchtlinge, Tipps
auszutauschen, und dann entstand die Idee, eine
Bordercrossing-Simulation durchzuspielen, "Räuber und Poli"
gewissermassen. So rannten bald kreischende Schweizer Frauen mit
afghanischen und tschetschenischen Kindern durch den Wald, wobei es
galt, den nahe gelegenen Fluss zu überqueren, ohne sich von der
halbmotivierten Verfolgermeute aus palästinensischen,
afrikanischen und iranischen Herren mit Trillerpfeifen erwischen zu
lassen.
"Nichts als Kunst also"
Was den meisten Anwesenden Freude bereitete, löste
bei anderen kritische Fragen aus. Ein Anwalt für Asylsuchende aus
Zürich mailte: "… die kreativen Beschäftigungstherapien
für die Ausländer auf dem Schleudersitz des Bundesamts
für Migration zeigen, dass das Kunstsystem in sich geschlossen
bleibt, keine Öffnung schafft, nichts als sich selbst spiegelt und
kommentiert, machtlos bleibt, so engagiert es sich auch verstehen und
geben mag. Sie sorgen für Zerstreuung, lassen die Ausländer
für Momente vergessen, worauf sie eigentlich warten, und
unterstützen damit nur das reibungslose Funktionieren der
behördlichen Abwimmelungs- und Ausschaffungsmaschinerie. Nichts
als Kunst also."
James Kennard seinerseits resümierte am Ende seines
Aufenthalts, es sei ihm wichtig, mit den Anwesenden Spass zu haben. Ihm
gehe es nicht darum, ein künstlerisches Vorhaben um jeden Preis
durchzuziehen, sondern vielmehr um "virtue and splendor" - um die
Heilkraft und den Glanz des Moments.
Eine Radiojournalistin warf in einem Interview den Begriff
"Realitycheck" in die Runde. Möglicherweise der bis anhin
treffendste für die Arbeitsweise in der "bblackboxx" und eine gute
Beschreibung dafür, was die KünstlerInnen hier für
Prozesse durchleben. Bisher hat niemand das angetroffen, was er im
Vorfeld erwartet hatte, was bedeutete, dass sie ihr Konzept teilweise
aufgeben oder anpassen mussten.
Was kann Kunst im Zusammenhang mit
AusländerInnenpolitik, Fremdenhass und der Situation, in der sich
Menschen während eines Asylverfahrens befinden, bewirken?
Dies war eine Frage, die in der "bblackboxx" immer wieder
aufkam und weswegen die letzte Aktionswoche, das sogenannte
"Provisorium 24/7", ganz anders gestaltet wurde als die vorigen drei
Aktionswochen, nämlich als regelrechte Service-Offensive. Die
Kunsthistorikerin und Initiantin der "bblackboxx", Almut Rembges,
erklärt: "Das wichtigste Stichwort für das ‹Provisorium 24/7›
ist für mich Autonomie. Wir wollten das anbieten, wonach uns die
Leute hier ständig gefragt haben in den letzten Monaten:
Notschlafplätze, Kochgelegenheiten, Internet, Fotokameras, Kaffee
und so weiter. Diesmal ging es also um die Frage, wie man Kunst und
Nützlichkeit verbinden kann. Für uns war das wichtig, weil es
nicht darum gehen kann, dass wir bloss schöne Projekte
hierhertragen, sondern darum gehen muss, einen Raum zu schaffen, wo die
Leute so autonom wie möglich agieren können. Im Kontrast zur
Fremdbestimmung, der sie im Camp unterworfen sind."
So wurde der ehemalige Kiosk auf der Wiese für eine
Woche zu einem Internet
café-Küche-Hotel-Nähatelier-Dachterrassen-Betrieb
umfunktioniert. Natürlich wurde es ziemlich chaotisch. Dabei wurde
aber deutlich, dass man sich in dieser provisorischen und zeitlich
begrenzten Einrichtung durchaus Chaos leisten kann, das
zwangsläufig entsteht, wenn jeder ein bisschen macht, wozu er
gerade Lust hat, und es keinen leitenden Sozialarbeiter gibt.
Der Megagrill
Ein weiteres Service-Angebot waren Yogastunden, was
vorgängig als ein tendenziell zum Scheitern verurteiltes Vorhaben
erschien. Faszinierenderweise wurden ausgerechnet die Yogastunden aber
zu einem Projekt, das einem der Hauptanliegen der "bblackboxx",
nämlich dem Sichtbarmachen der Flüchtlinge, gerecht wurde.
Die Lektionen wurden automatisch zu einer Performance, bei der auch die
ZuschauerInnen Teil der Show wurden, wenn sie zum Beispiel auf der
orangefarbenen Plattform "!Oubliez?" von Alexandra Jung standen und
zuschauten.
Die Plattform hatte in der diesjährigen Ausgabe der
"bblackboxx" Zentrumsfunktion. Leute benutzten sie für bestimmte
Vorhaben, etwa wenn sie einen eigenen, privaten Raum brauchten,
für eine Besprechung, zum Beten oder zum Telefonieren. Auf der
Plattform spielte sich denn auch die letzte Aktion ab, der Megagrill
von Celia Sidler, Alexandra Jung und Kunotechnik aus Basel. Hier diente
sie als überdimensionierte Feuerstelle, über der ein langer
Spiess mit unzähligen Poulets drehte. Bei diesem Kochhappening
wurde die Plattform zu einer Art szenografischem Verstärker, zu
einem Gegenbild zum Warten der Flüchtlinge, ihrer
Ressourcenknappheit und der stetigen Herabwürdigung, der sie im
Asylverfahrenszentrum ausgesetzt sind.
Als die Plattform abgebaut wurde, war es, als ob man der
Waldlichtung das Herz herausreissen würde. Schon wieder ein
Abschied.
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SANS-PAPIERS
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WoZ 23.9.10
Sans-Papiers
In der Schweiz leben mehrere Tausend Kinder und
Jugendliche ohne geregelten Aufenthaltsstatus. Sie verbringen viele
Jahre oder ihre ganze Kindheit hier, doch sind sie rechtlich gesehen
inexistent. Angst vor Entdeckung und Ausschaffung, soziale Isolation,
Armut sowie ungewisse Zukunftsperspektiven prägen ihre
Lebenssituation. Der Verein für die Rechte illegalisierter Kinder
hat für die Kampagne "Kein Kind ist illegal" einen
Plakatwettbewerb organisiert. Kinder und Jugendliche mit und ohne
geregelten Aufenthaltsstatus sowie erwachsene KünstlerInnen haben
eindrückliche Werke zur Situation von Sans-Papiers-Kindern und
-Jugendlichen geschaffen. Ein Teil dieser Arbeiten wird nun ausgestellt.
Zürich OJA Kreis 3&4 / Jugendfoyer, Zweierstrasse
61. Do, 23. September, 10-12 Uhr, Fr, 24. September, 14-21 Uhr.
Basel Kollegienhaus Uni Basel, Petersplatz 1, Mo, 27.
September, bis Fr, 8. Oktober, Mo-Fr 7.30-20.30 Uhr.
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POLICE GE
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WoZ 23.9.10
Quartierpolizei
Der dissidente Flic
Wie Yves Patrick Delachaux vom Quartierpolizisten zum
prominenten Kritiker der Genfer Polizei wurde.
Von Helen Brügger
Er wirft sich in die Brust und trompetet im
Kasernenhofton: "Delachaux, du hast nichts als eine grosse Schnauze!"
Wer so lustvoll seinen früheren Vorgesetzten imitiert, ist Yves
Patrick Delachaux, Ex-Quartierpolizist, 44-jährig. Vor zwei Jahren
hat er den Bettel hingeschmissen: "Die Genfer Polizeidirektion ist
inkompetent, autistisch und verkalkt", sagt er. Schlimmer: "Ein
Gebilde, in dem das Gesetz des Schweigens herrscht, wie bei der Mafia."
Widerstand leisten
"Du trittst in die Polizei ein, weil du ‹Freund und
Helfer› sein möchtest. Es dauert etwa drei, vier Jahre, bis du
alles durchschaut hast. Dann kriegst du den Blues. Du kannst deine
Zweifel im Alkohol ertränken oder Widerstand leis ten." Delachaux,
Polizist im "heissen", multikulturellen Genfer Quartier Le
Pâquis, leis tete Widerstand. Statt auf Repression setzte er auf
Prävention und Schlichtung, auf Kontakte mit den
ausländischen Gemeinschaften. Daraus entstanden die
"îlotiers ethniques", bürger nahe, zwischen den kulturellen
Gemeinschaften vermittelnde Quartierpolizisten.
Pragmatischer Utopist
"Ich erhalte enorm viel Unterstützung von meinen
ehemaligen Kollegen", sagt Delachaux. Das Problem seien nicht die
Polizisten vor Ort, sondern die "kleinen Bosse, die sich gross
fühlen, wenn sie wie in Genf grosse schwarze Motorräder
anschaffen dürfen". Delachaux warnt vor der Sicherheitshysterie,
davor, dass die Polizei wie eine Armee auftrete. "Solche Einsätze
schaffen die Probleme erst, die sie zu lösen vorgeben", ist er
überzeugt. "Und wem nützt das alles? Der extremen Rechten!"
Ist es nicht ein bisschen naiv, zu glauben, man könne
eine Institution wie die Polizei demokratisieren? "Naiv? Nein, aber
vielleicht utopisch! Aber ich bin ein pragmatischer Utopist, ich rede
nicht nur, ich mache Vorschläge." Seine Wohnung ist mit
Kunstgegenständen aus dem Fernen Osten geschmückt, auf seinen
Reisen habe ihn der Zenbuddhismus angezogen, gleichzeitig könne er
seine pro tes tan ti schen Wurzeln nicht leugnen: "Mir ist nicht wohl,
wenn ich nicht jeden Tag mit dem Gefühl abschliessen kann, die
Gesellschaft ein wenig verändert zu haben." Deshalb freue es ihn,
dass die Genfer Regierung endlich eine Polizeireform plane.
Von Frédéric Maillard und Yves Patrick
Delachaux ist soeben erschienen: "Policier, gardien de la paix?".
Editions de l‘Hèbe. Charmey 2010. Siehe http://www.flicdequartier.ch
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BIG BROTHER SPORT
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bern.ch 23.9.10
Gewalt im Sport: Auf gutem Weg, aber noch nicht am Ziel
Anfang Woche hat Gemeinderat Reto Nause zum zweiten lokalen
Runden Tisch geladen. Dabei zeigte sich, dass die verstärkten und
vereinten Bemühungen zur Bekämpfung der Gewalt
anlässlich von Sportveranstaltungen erste Erfolge zeigen.
Im März 2010 hat Gemeinderat Reto Nause zum ersten lokalen
Runden Tisch im Zusammenhang mit Gewalt bei Sportveranstaltungen
geladen. Er soll den Informationsaustausch zwischen den betroffenen
Akteuren fördern und dazu beitragen, die verschiedenen
Problemkreise stärker aufeinander abzustimmen. Handlungsbedarf
wurde damals unter anderem im Bereich der Fanarbeit, dem Zugang rund um
den Bahnhof Wankdorf sowie der fehlenden Videoüberwachung zwischen
Stadion und Bahnhof Wankdorf festgestellt.
Verschiedene Massnahmen umgesetzt
Anlässlich des zweiten lokalen Runden Tisches von dieser
Woche zeigte sich, dass man in verschiedenen Bereichen vorwärts
kam. So hat die Stadt mit der Fanarbeit Bern, die mit den Fans von YB
zusammenarbeitet, eine Vereinbarung abgeschlossen. Die Stadt
unterstützt die Fanarbeit im Jahr 2010 mit insgesamt 30'000
Franken. Im Gegenzug engagiert sich die Fanarbeit gezielt in der
Gewalt- und Rassismusprävention und arbeitet aktiv darauf hin,
dass an den Spielen kein pyrotechnisches Material abgebrannt wird.
Weiter konnte eine Lösung gefunden werden, um die
Lücken bei der Fantrennung zwischen Stade de Suisse und Bahnhof
Wankdorf zu schliessen. Dies geschieht mit einem mobilen
Sicherheitszaun, dessen Kosten von rund 140'000 Franken durch die Stade
de Suisse AG getragen werden. Gegen das Baugesuch gingen keine
Einsprachen ein. Ausstehend ist noch der Entscheid des
Regierungsstatthalteramts.
Bei der Alkoholprävention haben Kontrollen des
städtischen Polizeiinspektorats ergeben, dass bei beiden
Sportklubs die Kontrolle der Ausweispflicht bei der Abgabe von Alkohol
vorbildlich erfolgt. Ein Problem bleibt die Weitergabe von Alkohol an
unter 18-Jährige.
Bei der Videoüberwachung hat der Gemeinderat das von der
Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie erarbeitete Reglement
zur Videoüberwachung im öffentlichen Raum im Juli
verabschiedet. Der Stradtrat wird sich nach den Herbstferien damit
befassen. Am lokalen Runden Tisch wurde Videoüberwachung innerhalb
wie ausserhalb des Stadions als taugliches Mittel zur
Gewaltprävention und zur besseren Identifikation von
Straftätern bezeichnet.
Breit abgestützter Runder Tisch
Ganz allgemein wurde festgestellt, dass sich die Zusammenarbeit
durch den verstärkten Austausch verbessert hat. So konnten etwa
die Kantonspolizei und die Justizbehörden ihre Abläufe bei
der Identifikation von Straftätern weiter optimieren, während
die SBB den engen Kontakt mit der Fanarbeit lobte. Einig war man sich
am lokalen Runden Tisch aber auch, dass das Ziel, nämlich die
Reduktion des grossen Polizeiaufgebots anlässlich der Spiele, noch
nicht erreicht ist, und die Bemühungen aller Beteiligten weiterhin
nötig sind. Der nächste lokale Runde Tisch findet im Februar
2011 statt.
Teilgenommen am zweiten Runden Tisch haben neben Reto Nause,
Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie, Vertreterinnen und
Vertreter der Kantonalen Gesundheits- und Fürsorgedirektion, der
Kantonspolizei Bern, des Regierungsstatthalteramts, der
Justizbehörden, der beiden Sportklubs BSC YB und SCB, des
städtischen Polizeiinspektorats, der Fanarbeit sowie von SBB und
Bernmobil.
Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie
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BZ 23.9.10
Regierungsrat Hans-Jürg Käser sprach in Thun über
Sicherheit an Sportanlässen
"Thun hat eine grosse Chance"
Polizeidirektor Hans-Jürg Käser sprach am
Dienstag in Thun über Hooligans, Videoüberwachung und zu viel
Polizei an Sportanlässen. Er riet den Behörden dringend, beim
Stadionbau Thun-Süd punkto Sicherheit mitzumischen.
Hooligans - ein Wort, das friedliebende Menschen
schaudert. Diese Rüpel nennen sich "Fans". Sie kommen an Fussball-
und Eishockeymatches. Aber nicht wegen des Spiels. Sie wollen
prügeln, Ärger machen und Pyros zünden, die 2500 Grad
heiss werden. "Zwei Prozent der gesamten Fans sind gewaltbereit", sagte
Hans-Jürg Käser, Regierungsrat und Polizeidirektor des
Kantons Bern (Bild). Die Leidtragenden sind die restlichen 98 Prozent.
Kinder. Väter und Mütter. Die wahren Fans. Und die Polizei.
"Ich bin schlicht nicht mehr bereit, zuzuschauen", sagte Käser am
Dienstagabend im Hotel Restaurant Krone in Thun. Er hielt bei der
Staatsbürgerlichen Gesellschaft Thun (Stabü) ein Referat zum
Thema "Sicherheit und Krawalle bei Sportanlässen". Im Publikum
sassen Thuns Sicherheitsvorsteher Peter Siegenthaler und Erwin
Rohrbach, Abteilungsleiter Sicherheit. Sie klinkten sich in die
Diskussion ein. Angesichts des Stadionbaus Thun-Süd und der hohen
Polizeipräsenz an FC-Thun-Matches interessierte sie das Thema.
An Matches: Zu viel Polizei
Die Kosten für die Sicherheit an Sportanlässen
seien im Kanton Bern rasant angestiegen. 2002 waren es laut Käser
200 000 Franken, 2008 bereits 2,8 Millionen Franken. Tendenz: steigend.
In anderen Ländern würden 25 Sicherheitskräfte reichen,
um die Gefahr, die von gewaltbereiten Fans ausgeht, zu bannen. "An
Hochrisikospielen wie etwa FC Thun - FC Zürich braucht es 250, 350
oder noch mehr Polizisten", sagte Käser. Das seien deutlich zu
viele. "Wir müssen es dahin bringen, dass 20 bis 50 reichen."
Käser nimmt die Stadt und den FC Thun in die Pflicht. Die Stadt
Thun hat Ressourcenverträge mit der Kantonspolizei Bern.
Ausserhalb des Stadions muss letztgenannte für Sicherheit sorgen.
Dafür gibt die Stadt jährlich 3,5 Millionen Franken aus. "900
000 Franken davon verursacht der FC Thun", sagte Sicherheitsvorsteher
Peter Siegenthaler. "Das ist enorm viel." Käser will, dass sich
die Sportclubs - auch der FC Thun - an den Sicherheitskosten
beteiligen. "Die Stadt darf nicht gehemmt sein, die Clubs um einen
Beitrag anzugehen."
Vorbild: Stadion Antwerpen
Als Vorbild punkto Sicherheit nennt Polizeidirektor
Käser das Stadion von Antwerpen in Belgien. Es fasst 12 000
Zuschauer. Ein Aufgebot von 25 Polizisten reiche. Es gebe klare Regeln,
die konsequent umgesetzt würden: keine Getränke, keine Pyros,
keine grossen Fahnen und andere Gegenstände. "Wir brauchen in der
Schweiz keine neuen Gesetze, aber wir müssen die bestehenden
unbedingt konsequenter durchsetzen", mahnte Käser. Hooligans
müssten härter angepackt, Stadionverbote rigoros eingehalten
werden. Nachsicht sei falsch. Mehrere Votanten aus dem Publikum
befürworteten in der Diskussion zudem, dass in Stadien
künftig kein Alkohol mehr ausgeschenkt wird.
Kameras: Pro und Kontra
Regierungsrat Käser hält Videoüberwachung
im öffentlichen Raum, wie sie in Thun an neuralgischen Punkten
getestet werden soll, für einen Gewinn. Erwin Rohrbach, Leiter der
städtischen Abteilung Sicherheit, äusserte dazu Bedenken:
"Wenn die Hooligans merken, dass ausserhalb des Stadions Kameras
aufgestellt sind, gehen sie aus dem Bild und machen dort Ärger."
Ausserdem sei es schwierig, aus dem Videomaterial rechtsgenügliche
Beweise für eine Verurteilung der Täter abzuleiten. Rohrbach
wünscht sich bei der Beurteilung der Beweise mehr
Grosszügigkeit seitens der Justiz. "Sonst wird es nur noch
schwieriger, die Täter zu überführen."
Thun-Süd: Stadt gefordert
Beim Stadionbau Thun-Süd müssten die
Behörden auf die Bauherrschaft Einfluss nehmen, forderte
Käser. "Die Stadt hat jetzt die grosse Chance, das
Sicherheitskonzept mitzubestimmen." So sei eine denkbare Lösung,
dass die gegnerischen Fans in Zukunft mit einem Car direkt in den
Fansektor geschleust und nach dem Match wieder auf den Heimweg gebracht
werden. Wie es in Antwerpen der Fall ist, könnte die Polizei den
Tross eskortierten. "Damit könnten viele Polizeiressourcen
ausserhalb des Stadions eingespart werden", sagte Käser.
Dino Dal Farra
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TRANSGENDER
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Transgender Network Switzerland
" … dass ich heute um einiges glücklicher bin"
Zum ersten Mal schliessen sich Transsexuelle aus der ganzen
Schweiz zusammen, um sich für ihre Anliegen einzusetzen. Die WOZ
hat zwei junge AktivistInnen getroffen.
Von Bettina Dyttrich (Text) und Ursula Häne (Foto)
Sie sitzen in einer Küche im Zürcher Kreis 5:
Martina und Niels. Martina, eine grosse Frau mit blonden Locken und
blauen Augen, wirkt gelöst. Sie lacht oft, auch über sich
selbst, gesti kuliert, trinkt viel Kaffee. Die 28-Jährige hat
Mikrotechnik studiert und arbeitet heute für eine Firma, die
Tomografen baut. Auf ihrem T-Shirt prangt gross Jimi Hendrix, passend
dazu spielt sie auch selber Gitarre. Und Tennis.
Niels ist kleiner, ernster, trägt die braunen Haare
kurz, eine karierte Jacke und ein auffälliges Piercing im Ohr. Er
spricht ruhig und überlegt. Zurzeit studiert er Zeitgeschichte und
Altgriechisch in Freiburg. Er mag Langstreckenlauf und Kickboxen.
Seinen Master möchte er im Fach Internationale Beziehungen machen.
Mit diesem Abschluss wird es ihn wohl später nach Genf
verschlagen. Oder ins Ausland.
"Aber im Moment ist mir meine Transition wichtiger als
meine Berufspläne." Niels wurde vor zwanzig Jahren im Jura geboren
- als Mädchen. Die Transition ist der Weg vom Geschlecht, zu dem
er offiziell gehört, dorthin, wo er sich zu Hause fühlt.
Niels und Martina sind zusammen mit gut dreissig anderen
dabei, das Transgender Network Switzerland zu gründen (vgl.
"Trans-was?"). Es soll die erste gesamtschweizerische Organisation
für Transsexuelle und Transgender werden. "Einerseits geht es um
Lobby arbeit zur Verbesserung der rechtlichen Situation", sagt Alecs
Recher, Transmann, Ko-Präsident, Zürcher Gemeinderat und
Jusstudent. "Anderseits darum, Transmenschen und ihr Umfeld zu beraten
und die Gesellschaft zu sensibilisieren."
Das fängt bei der Sprache an: "Eines unserer Projekte
ist eine Sprachbroschüre für die Presse", verrät Recher.
Dass zum Beispiel Transmänner da und dort immer noch als
"weibliche Transsexuelle" bezeichnet werden, ist den AktivistInnen ein
Dorn im Auge. Auch den Begriff "Geschlechtsumwandlung" lehnen sie ab,
denn da werde nichts umgewandelt, nur angeglichen.
Ein endloser Krampf?
Aufgewachsen ist Niels dort, wo der Jura am weitesten ist:
in den Freibergen. In einer "sehr guten Familie", wie er sagt. Die
Probleme begannen, als sein Körper zu pubertieren begann. Die
Brüste, die Menstruation: "Eine Katastrophe." Er ahnte bald, worum
es ging, und begann, im Internet zu recherchieren. "Das erste Bild, das
ich von Trans bekam, war schrecklich." Ein endloser Krampf schien ihm
bevorzustehen: "Zuerst die Psychotherapie, dann die Hormone, die du das
ganze Leben nehmen musst, und dann die Operationen. Ich dachte: Nein,
das kann nicht ich sein. Unmöglich." Auch ein Treffen mit einer
Psychotherapeutin half nicht weiter. "Sie wollte mich gleich in
irgendein Spital einweisen, ein psychiatrisches wahrscheinlich. Ich
weigerte mich."
Ein Dokumentarfilm im Schweizer Fernsehen über eine
Transfrau verstärkte seine Verzweiflung noch: "Ihre Operationen
waren nicht gut gelaufen, sie hatte keine Arbeit, keine Freunde, keine
Familie. Sehr dramatisch. Ich dachte, wenn ich eine Transition mache,
wird es mir auch so gehen, und hatte grosse Angst."
Niels versuchte, das Thema zu verdrängen. Bis es
nicht mehr ging. Mit knapp achtzehn stiess er auf die Website von
Agnodice, der Lausanner Stiftung für "Menschen mit atypischen
Geschlechteridentitäten". "Die Präsidentin lud mich gleich
nach Lausanne ein. Sie sagte, eine Transition werde schwierig sein,
aber nicht unmöglich. Und es gebe Menschen, die danach wirklich
glücklich seien. Das hat mich ruhiger gemacht."
Dank Agnodice fand er einen Psychiater ohne Vorurteile.
Mit neunzehn konnte er mit der Hormonbehandlung beginnen. Seine Familie
unterstützt ihn. Den Stimmbruch hat er bereits hinter sich.
Wer sein Geschlecht angleichen will, muss sich an ein
langwieriges Prozedere halten: Nach der Diagnose beginnt der
"Alltagstest", das Leben im gefühlten Geschlecht, noch ohne
medizinische Eingriffe. Danach kann die Hormonbehandlung folgen, einige
Zeit später auch die chirurgische Angleichung, falls
gewünscht. Allerdings gibt es heute Psychiaterinnen und
Psychologen, die keinen Alltagstest verlangen. Wie lang die Fristen
zwischen den einzelnen Schritten sein sollen, ist ebenfalls umstritten.
"Weil es in der Schweiz kein Transsexuellengesetz gibt,
sind Erfolge vor Gericht besonders wichtig", erklärt Alecs Recher.
Viele Krankenkassen orientierten sich bisher an zwei Urteilen von 1988:
Darin wurde festgehalten, dass die Kassen die Operationskosten erst
nach einer zweijährigen psychologischen Behandlung übernehmen
müssen. 2004 hielt die Aargauer Transsexuelle Nadine Schlumpf die
Zweijahresfrist nicht ein, weil sie schon 67 war und keine Zeit mehr
verlieren wollte. Daraufhin weigerte sich die Krankenkasse Swica, die
Operation zu zahlen. Der Rechtsstreit führte bis vor das
Eidgenössische Versicherungsgericht, wo Schlumpf verlor. Erst vor
dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg
fand sie Gehör. Am 15. September hat nun das Bundesgericht das
Urteil des Versicherungsgerichts aufgehoben.
Für Martina begannen die Schwierigkeiten später
als für Niels. Noch als Martin schrieb sie sich an der ETH
Lausanne ein. "Irgendwann bin ich ziemlich depressiv geworden." Die
Suche nach einem geeigneten Psychiater war nicht einfach: "Der erste
hat mich überhaupt nicht unterstützt, wollte nur über
meine Kindheit reden. Auch als ich schon als Frau lebte, durfte ich es
nicht thematisieren. Und nach eineinhalb Jahren wechselte er an ein
Privatspital und liess mich hängen."
Sterilisation obligatorisch
Erst in Zürich, nach dem Studium, fand Martina
Unterstützung. "Ich brauchte lange, um zu akzeptieren, dass ich
medizinische Hilfe beanspruche und meinen Körper verändere."
Sie habe ein zwiespältiges Gefühl dabei - auch
weil sie die Idee von zwei Geschlechtern mit klaren Grenzen ablehne.
"Aber schliesslich muss ich mir doch eingestehen, dass ich heute mit
den Hormonen um einiges glücklicher bin."
Während an der Männlichkeit von
hormonbehandelten Transmännern nach dem Stimmbruch und dem ersten
Bartwuchs meist niemand mehr zweifelt, haben es Transfrauen schwerer.
Die Barthaare lassen sich epilieren, doch die Stimme bleibt tiefer, der
Körper oft ungewohnt gross und breit für eine Frau. Und
gerade der Anfang der Transition ist eine Herausforderung. Das hat auch
Martina erlebt: "Vor den Hormonen habe ich das einmal probiert: mich
nicht rasiert, nicht geschminkt, einfach einen Jupe mit Strümpfen
und schönen Schuhen angezogen - da hats an der Kreuzung beinahe
Unfälle gegeben!" Sie lacht wieder einmal los.
Wer hierzulande auch vor dem Gesetz das gefühlte
Geschlecht annehmen will, muss fortpflanzungsunfähig sein, sich
also sterilisieren lassen - anders als etwa in Spanien, Finnland oder
Ungarn. "Dieser Operationszwang muss weg!", sagt Alecs Recher. Was
ebenfalls fehlt, ist die "kleine Lösung": Damit kann man in
Deutschland den Vornamen auch ohne Hormone oder Operationen
ändern. Voraussetzung sind zwei unabhängige psychologische
Gutachten. In der Schweiz gibt es keine einheitliche Praxis - die
Kantone sind für Vornamensänderungen zuständig.
Keine Regeln, nur Tendenzen
Niels und Martina betonen immer wieder, dass nicht alle
die gleichen Bedürfnisse haben: "Viele Ärzte glauben immer
noch, das Wesentliche sei für uns, unsere Körper
möglichst vollständig anzugleichen", sagt Niels. "Aber jede
Transperson hat andere Wünsche." Martina: "Ich kenne auch Leute,
die trans leben und gar nichts an ihrem Körper ändern wollen.
Andere wollen nur Hormone." - "Oder nur Operatio nen", ergänzt
Niels. Aber das ist heute nicht möglich.
Wie vielen Transmenschen ihrer Generation ist es Martina
und Niels ziemlich egal, ob sie dem entsprechen, was gesellschaftlich
als weiblich oder männlich gilt. Ingenieurin Martina erinnert
sich: "Ich habe als Kind auch gern mit Käpselipistolen gespielt.
Oder mit Lego. Ich habe Raumstationen gebaut und dann mit der Besatzung
Soap-Operas nachgespielt ..." Niels erzählt: "Mein
Griechischprofessor sagt: Es gibt in der Grammatik nicht Regeln und
Ausnahmen, es gibt nur Tendenzen. Ich glaube, so ist es auch bei den
Geschlechtern."
Im Französischen hat die Transition eine
zusätzliche sprachliche Komponente. Wer von sich spricht, braucht
unweigerlich geschlechterbestimmte Formen: "Je suis contente, je suis
heureuse." Als Mädchen aufgewachsen, war auch Niels daran
gewöhnt, von sich als Frau zu sprechen. Irgendwann hörte er
damit auf. "Eine Zeit lang vermied ich solche Formen, suchte nach
Umschreibungen." Aber das ist vorbei. Heute kann Niels selbstbewusst
sagen: "Je suis content."
--
Trans-was?
"Transsexuell" wird meistens für Menschen gebraucht,
die sich klar dem Geschlecht zugehörig fühlen, dem ihr
Körper nicht entspricht. "Transgender" ist dagegen ein offenerer
Begriff, mit dem sich auch Leu te identifizieren, die sich irgendwo
zwischen den Geschlechtern verorten. Die neue Organisation will
für beide da sein. Am Samstag, 25. September, findet in der
Reitschule Bern die Gründungsparty statt.
http://www.transgender-network.ch
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FAU BERLIN
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WoZ 23.9.10
Gewerkschaften
Der Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU) Berlin
war Anfang Januar 2010 durch das Landgericht Berlin verboten worden,
sich als Gewerkschaft oder Basisgewerkschaft zu bezeichnen. Dies war
der vorläufige Höhepunkt einer Reihe von Versuchen des
Kinobetreibers Neue Babylon Berlin GmbH, juristisch gegen die
stärks te und aktivste Gewerkschaft im Betrieb vorzugehen. Vor dem
Kammergericht Berlin wurde das Verbot am 10. Juni aufgehoben. Ein
Mitglied der FAU Berlin wird von den Erfahrungen berichten und auf
Fragen und Kritik eingehen.
Bern Politforum Käfigturm, Marktgasse 67, Do, 23.
September, 20 Uhr.
---
faubern.ch 13.9.10
Veranstaltung am Donnerstag, 23. September 2010 im
Käfigturm:
Kino Babylon Berlin - Arbeitskampf mit Gewerkschaftsverbot
Der "Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union" (FAU) Berlin
wurde Anfang Januar 2010 durch das Landgericht Berlin verboten, sich
als "Gewerkschaft" oder "Basis-Gewerkschaft" zu bezeichnen. Dies war
der vorläufige Höhepunkt einer Reihe von Versuchen des
Kinobetreibers "Neue Babylon Berlin GmbH" juristisch gegen die
stärkste und aktivste Gewerkschaft im Betrieb vorzugehen. Dieser
Angriff kam einem Gewerkschaftsverbot gleich. Nach unserem
Verständnis sind es immer noch die Beschäftigten selbst, die
entscheiden, wie sie sich organisieren. Hätte dieser Beschluss
Bestand gehabt, wäre das nicht nur ein Angriff gegen die FAU
Berlin, sondern gegen jede Form der unabhängigen
Basisorganisierung in der Bundesrepublik Deutschland.
Ein Mitglied der FAU Berlin wird über die gemachten
Erfahrungen und die Bedeutung des Kampfes berichten und danach in der
Diskussion auf Fragen und Kritik eingehen.
Die Veranstaltung ist am Donnerstag, 23. September ab 20:00 im
Politforum Käfigturm, Eintritt frei, Kollekte.
http://www.kaefigturm.ch/d/veranstaltungen/alle/Seiten/default.aspx
Weitere Infos:
Seite zum Gewerkschaftsverbot
http://www.fau.org/verbot
Blog der Kino-Belegschaft
http://prekba.blogsport.de/
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CHILE
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Indymedia 22.9.10
Infobroschüre zum Repressionsschlag in Chile
AutorIn : anonyma
Solidarität kennt keine Grenzen
Infobroschüre zu den Hausdurchsuchungen und Verhaftungen am
14. August in Santiago de Chile und Valparaiso.
Infobroschüre Chile Lese-Version
http://ch.indymedia.org/media/2010/09//77648.pdf
Infobroschüre Chile Druck-Version
http://ch.indymedia.org/media/2010/09//77649.pdf
Die Broschüre ist einmal als Lese-Version und einmal als
Druck-Version (fertig zum zweiseitigen ausdrucken und falzen in
Fanzineformat) angehängt.
---
Infos zusammengetragen und übersetzt von:
http://www.hommodolars.org
http://www.solidaridadporlxspresxs.blogspot.com
http://www.libertadalos14a.blogspot.com
weitere Infos auf deutsch:
http://www.abc-berlin.net
http://www.ch.indymedia.org/de/2010/08/77239.shtml
Kontakt: freiheitfuer14@aol.de
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ANTI-ATOM
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Oltner Tagblatt 23.9.10
Olten SP-Nein zu Atommüllendlager
Die SP Olten ist strikte gegen ein Atommülllager im
Niederamt. Solange das Standortkonzept der Nagra nicht ausgereift ist,
ist es zu früh für eine Standortsuche, schreibt die Partei im
Rahmen der Anhörung an das Bundesamt für Energie. Eine
Million Jahre lang muss ein Atommülllager sicher sein und Mensch
und Tier vor dem hochgiftigen Müll schützen. Die Nagra habe
bisher noch kein glaubhaftes Konzept vorlegen können, wie sie
diesen Schutz sicherstellen will. Deshalb sei es nach Überzeugung
der SP Olten zu früh für eine Standortsuche. "Gefragt sind
sichere Lösungen auf Zeit statt Scheinlösungen für alle
Ewigkeit - egal an welchem Standort", schreibt die Stadtpartei. Die SP
Olten sei aber überzeugt, dass gerade die Region Olten-Aarau mit
dem AKW Gösgen seit dreissig Jahren schon genug Belastung auf sich
genommen hat. Klar ist deshalb auch, dass ein AKW Gösgen 2
weiterhin nicht in Frage kommt. (mgt/otr)
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NLZ 23.9.10
Demos liegen den Bürgerlichen nicht so
Nidwalden
Geri Wyss
An der Wellenberg-Demo am Montag fehlten die
Bürgerlichen: Sie hätten zu spät davon erfahren, und das
sei nicht ihr Stil, sagen sie.
Geri Wyss
geri.wyss@neue-nz.ch
Drinnen in der Turmatt-Mehrzweckhalle in Stans informierte
der Bund am Montagabend vor einer überschaubaren Schar über
das Auswahlverfahren für ein atomares Endlager in der Schweiz. Und
die Baudirektoren von Obwalden und Nidwalden bekräftigten, dass
man ein gewichtiges Wörtchen mitreden wolle. Draussen waren rund
250 Personen dem Aufruf linker Kreise zur Demo gefolgt. Es wurde Krach
gemacht, Trommelwirbel und Trillerpfeifen ertönten, Feuerwerk
knallte. Und der "Wellenberg-Teufel" wurde verbrannt.
An der Demo suchte man politische Vertreter der
Bürgerlichen vergebens. Auch in der Mehrzweckhalle waren fast
keine zu sehen. Das war an einem Infoabend im Dezember 2008 noch anders
gewesen. Damals waren unter anderen FDP-Kantonalpräsident Ruedi
Waser und SVP-Fraktionspräsident Walter Odermatt an vorderster
Front und gut sichtbar gegen den Wellenberg aufgetreten. Warum
versteckten sich diesmal die Bürgerlichen?
"Demo kurzfristig angekündigt"
Der Parteipräsident der SVP Nidwalden, Peter R. Wyss,
sagt, dass dies nicht bewusst gesteuert worden sei. "Die Demo ist
relativ kurzfristig angekündigt worden." Er selber habe erst
vergangene Woche aus der Zeitung davon erfahren. Deshalb seien viele -
wie er selber auch - bereits terminlich gebunden gewesen. Auch sei eine
Demonstration, wie sie in Stans stattgefunden habe, eher eine
"Kampfmassnahme der Linken". Dies bestätigt auch André
Scherer, Parteipräsident der CVP Nidwalden. "Demos sind nicht
unbedingt unser Stil." Es gebe andere Mittel, um die Meinung zu
vertreten. "Dazu zählt, dass unsere Vertreter im nationalen
Parlament ihre Stimmen einbringen." Und dass sie, wie auch die Partei-
und Fraktionspräsidenten der CVP, ihr Netzwerk nutzen würden,
um bei dem Auswahlverfahren mitzureden. Scherer unterstreicht, dass die
Partizipation wichtig sei.
SVP-Präsident Peter R. Wyss ist aber der Meinung,
dass es nichts mehr zu diskutieren gibt. "Das Nidwaldner Volk hat
zweimal Nein gesagt, das gilt es zu respektieren. Die Meinungen sind
gemacht, die Leute haben genug davon, über das Thema Wellenberg zu
sprechen."
SP-Initiative schreckte ab
Die Demonstranten thematisierten am Montag aber nicht nur
den Wellenberg, sondern warben gleichzeitig auch für ein Ja zur
Atomausstiegsinitiative der SP Nidwalden. "Ja, die Initiative war auch
ein Grund, weshalb wir uns zurückgehalten haben", räumt
CVP-Präsident André Scherer ein. Auch Leo Amstutz,
Fraktionspräsident der Grünen Nidwalden, glaubt, dass die
Absenz der Bürgerlichen mit der bevorstehenden Abstimmung
über die SP-Initiative zu tun haben könnte. "Oder das Thema
Wellenberg war ihnen nicht mehr so nahe."
Das seien aber hypothetische Annahmen, betont Amstutz.
Klar sei, dass im Dezember 2008 der offene Brief an Bundesrat Moritz
Leuenberger, den alle Nidwaldner Parteipräsidenten unterzeichnet
hatten, zusammenschweissend gewirkt habe.
"Die Veranstaltung ist rechtzeitig vom Bundesamt für
Energie angekündigt worden", ergänzt Leo Amstutz. "Die
Bürgerlichen hätten also selber etwas vor der
Turmatt-Mehrzweckhalle auf die Beine stellen können. Doch wenn die
Linken rufen, kommen die Bürgerlichen nicht."
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NZZ 23.9.10
Terrorwarnungen in Frankreich
Nach der Entführung in Niger steigt auch in Paris die
Angst vor Anschlägen
Ein Ableger der Kaida hat sich zur Entführung von
Mitarbeitern des französischen Atomkonzerns Areva in Niger
bekannt. Vor der Küste von Nigeria sind in der Nacht auf Dienstag
drei weitere Franzosen verschleppt worden.
Rudolf Balmer, Paris
Der arabische Fernsehsender al-Jazira hat auf seiner
Website am Dienstagabend gemeldet, die Organisation al-Kaida im
islamischen Maghreb (Aqmi) habe in einer aufgezeichneten Botschaft die
Urheberschaft für die Entführung von sieben Personen in Arlit
im Norden Nigers vor einer Woche übernommen. Bei den Geiseln
handelt es sich um fünf französische Staatsangehörige,
einen Togolesen und einen Madagassen, die alle für die staatliche
französische Atomenergiegesellschaft Areva in Niger im Uranabbau
tätig sind.
Befürchtungen bestätigt
Aussenminister Kouchner erklärte in New York, die
Bekennerbotschaft sei leider keine Überraschung. Von Beginn weg
wurde der im Grenzgebiet zwischen Algerien, Mauretanien, Mali und Niger
operierende Ableger von al-Kaida als Täterschaft vermutet.
Für die französische Regierung, die zuvor auch eine Aktion
rebellischer Tuareg oder eine Entführung aus rein finanziellen
Motiven in Betracht gezogen hatte, bestätigt das
Aqmi-Communiqué die schlimmsten Befürchtungen. Bei den
Entführern soll es sich nämlich laut nigrischen Angaben um
dieselbe Gruppe handeln, die schon den Engländer Edwin Dyer und
den Franzosen Michel Germaneau verschleppt und schliesslich
getötet hatte. Bereits seit Wochen wusste man in Paris, dass Aqmi
weitere Aktionen speziell gegen Frankreich angekündigt hatte. Die
Firma Areva hat inzwischen bestätigt, dass sie am 1. September von
den lokalen Behörden in Niger schriftlich gewarnt worden war. Die
Lage in der Region Arlit habe sich besonders verschlechtert, eine
Kolonne von acht Geländewagen sei gesichtet worden, stand in
diesem Brief, dem nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt worden
ist.
Im Aqmi-Communiqué wird angekündigt,
Forderungen für eine Freilassung der Geiseln würden erst
später gestellt. Die französische Staatsführung wird
ausdrücklich vor "jeder weiteren Dummheit" gewarnt, womit wohl ein
militärischer Befreiungsversuch gemeint ist. Trotzdem hat Paris
für alle Fälle rund 80 Militärangehörige mit
Aufklärungsflugzeugen in die nigrische Hauptstadt Niamey entsandt.
Spezialeinheiten für eventuelle Kommandoaktionen sind in Burkina
Faso stationiert. Innenminister Hortefeux erklärte allerdings, man
denke zurzeit nicht an eine militärische Intervention.
Am Mittwoch wurde zudem gemeldet, dass in der Nacht auf
Dienstag vor der Küste von Nigeria ein französischer
Öltanker der Gruppe Bourbon, das Schiff "Bourbon Alexandre", von
Piraten attackiert worden sei. Die Seeräuber nahmen angeblich drei
Franzosen unter den 16 Besatzungsmitgliedern gefangen. Niemand sei
verletzt worden und bis anhin seien keine Forderungen der
Entführer bekannt, teilte die Gruppe Bourbon mit.
Vor dem Hintergrund dieser Geiselnahmen steigt in
Frankreich die Terrorangst. Die Behörden befürchten auch
Anschläge auf französischem Territorium. Bernard Squarcini,
der neue Chef des polizeilichen Nachrichtendienstes DCRI, hat in einem
Interview mit "Le Monde" ausdrücklich erklärt: "Alle
Warnlichter bei uns blinken rot." Die französische Polizei soll
laut "Le Figaro" von algerischen Amtsstellen Informationen erhalten
haben, die Anlass zur Befürchtung geben, dass eine Frau einen
Selbstmordanschlag verüben wolle.
Verschärfte Kontrollen
Im Anti-Terror-Überwachungssystem "Vigipirate" ist
darum die höchste Alarmstufe in Kraft gesetzt worden. In
Bahnhöfen und auf Flugplätzen patrouillieren bewaffnete
Militärs. An den Eingängen von Warenhäusern, Museen oder
auf öffentlichen Plätzen werden vermehrt
Gepäckstücke kontrolliert und die Passanten gebeten, jedes
verdächtige Objekt sofort zu melden. Nach anonymen Bombenwarnungen
sind in der letzten Woche in Paris der Eiffel-Turm, der RER-Bahnhof und
die Avenue des Champs-Elysées vorsichtshalber evakuiert worden.
Zu den Vorsichtsmassnahmen gehört auch der Polizeischutz für
den Vorsteher der Grossen Moschee von Paris, Dalil Boubakeur.