MEDIENSPIEGEL 25.9.10
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (Tojo)
- Reitschule bietet mehr: Mit 20'000 Franken gegen die Reitschule und
die "Hauptstadt der Anarchie"
- Party People: Showdown im Wiliwald
- Antifa: Lautstark Nr. 18
- Knast-Kampf: Soli-Spaziergang zum Regionalgefängnis
- Kreuzritter: Rechte gegen Minarett in Langenthal
- Big Brother Sport: Hilfssheriffs + Taskforce gegen Pyros + Gewalt
- Sicherheitsdienst: Arbeitskampf im Basler St. Jakobspark; Goldach
sichersauber
- Kalter Krieger: Regli gegen Gutmenschen
- Rassismus: Grünliberale schmeissen Wagner raus; Fair Clubbing
- Drogen: 25 Jahre Suchtprävention ZH
- Widerstand: Keine Bühnenkunst für Kampfsiedlung Ariel
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REITSCHULE
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Sa 25.09.10
20.00 Uhr - Frauenraum - Östrosteronia Part 1
"Trans dich glücklich", Gründungsparty Transgendernetzwerk
Schweiz mit "n?importe quoi" & "Drumilia", danach Disco
20.30 Uhr - Tojo - Plan B ist tot Das erste Musical von
Sans Cible!
23.00 Uhr - Dachstock - Dachstock Darkside:
CAUSE4CONCERN (C4C Rec/UK), Deejaymf (cryo.ch), VCA (Biotic Rec), Oliv
(Loccomotion), Lewin (drumandbass.ch) - Drumnbass
So 26.09.10
0-24 Uhr - ganze Stadt - Abstimmungssonntag "NEIN" zur
Anti-Reitschule-Initiative der jSVP - siehe Tagespresse und
www.reitschulebietetmehr.ch
11.00 Uhr - SLP/Vorplatz - Abstimmungsfest Reitschule:
Konzis & more
19.00 Uhr - Tojo - Plan B ist tot Das erste Musical von
Sans Cible!
20.00 Uhr - Rössli - Ira lee & Mattr aka little
eskimo jesus (Can/CH)
Infos:
http://www.reitschule.ch
http://www.reitschulebietetmehr.ch
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BZ 25.9.10
Theatergruppe Sans Cible
Vier Möchtegern-Künstler suchen krampfhaft den Ruhm
Das Musical "Plan B ist tot" der Theatergruppe Sans Cible
thematisiert das Streben nach Ruhm von vier
Möchtegern-Underground-Künstlern: Berlin, als Mekka solcher
Gestalten, bekommt dabei auch sein Fett ab.
Die 1988 geborene Noo Steffen hat bis vor kurzem noch in Berlin
gelebt und dort Regie studiert. Ein Traum? Die junge Autorin und
Regisseurin, die in ihrem aktuellen Stück "Plan B ist tot" eine
affektierte Möchtegernschriftstellerin mimt, winkt ab. Der
Berliner Zwang, möglichst verrückt zu sein, sei ihr
gehörig auf die Nerven gegangen. Sie ist froh, zurück in der
Schweiz zu sein, wo sie nun ihr Studium abschliesst.
Etwas Gutes hatte die Berliner Zeit aber doch: Die
Ego-Kunstwerke, die ihr in Berlin noch und noch begegnet sind, haben
sie zu einem Musical inspiriert, das augenzwinkernd mit der Szene
abrechnet. Das Stück ist etwas lang geraten, das lautstarke
ständige Umgestalten der aus Kästen bestehenden Bühne,
erweist sich als funktionslos. Und die Akustik der eingespielten
Youtube-Videos ist nicht immer perfekt. Doch das sind Kleinigkeiten:
Bemerkenswert ist die Scharfsicht, mit der die junge Autorin ihr Umfeld
beobachtet und entlarvt sowie die kreativen Einfälle der ganzen
Gruppe.
Mühsame Gäste
Schauplatz ist ein Berliner Radiostudio, das über Clubkultur
und Kunst berichtet. Die Moderatorin (Anna Katharina Diener)
empfängt einmal mehr eine Schar von mühsamen Gästen:
Matthi (Nicolas Streit) tut so, als wäre er ein tiefsinniger
Fotograf, träumt aber heimlich davon, eine Muse zu sein. Cleopatra
(Sibel Hartmann), die natürlich einen Künstlernamen
trägt, kann nicht wirklich singen, dafür wahnsinnig gut
darüber schwadronieren, wie sie die Leute berühren
möchte. Dann gibt es noch einen eitlen Schauspieler (Claudio
Gatzke), der weiss, dass er austauschbar ist, und eine pseudotraurige
Autorin (Noo Steffen), die ihr problemloses Leben beklagt.
Die Situation im Radiostudio wird zunehmend gehässig. Keiner
scheint hier lebend rauszukommen: Man gönnt dem anderen die
Sendezeit nicht und versucht krankhaft, auf sich aufmerksam zu machen.
Dabei gilt es gleichzeitig möglichst unambitioniert zu wirken,
denn schliesslich ist der Kommerz für alle Feindbild Nummer eins.
Man merkt, dass Autorin und Regisseurin Miriam Walther die von ihnen
veräppelte Szene bestens kennen.
Spinat und Ölpest
Manche Phrase, die da gedrescht wird, kommt einem bekannt vor:
"Ich fahre in die Dritte Welt, da weiss man wieder, was wirklich
wichtig ist", labert die Autorin. "Ich mache Fotos. Aber nicht so
Fashion. Es geht mehr so um das Innere", schwadroniert der angebliche
Künstler. Andere geben narzisstische Statements von sich, die
keiner braucht: "Was ich nicht mag? Spinat und die Ölpest." Oder:
"Die richtig hellen Köpfe sind nicht glücklich." Trotzdem
sind diese Möchtegerns nicht einfach nur unsympathisch. Sie sind
Kinder ihrer Zeit, und wenn die Fassaden erst mal fallen, offenbaren
sie ihre zerbrechlichen Seiten und tragisch-komischen Hintergründe
ihres Strebens nach Ruhm.
Helen Lagger
Nächste Vorstellungen: heute Sa, 20.30 Uhr, und So, 19 Uhr,
im Tojo-Theater, Reitschule, Bern.
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REITSCHULE BIETET MEHR
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Reitschule-Initiative
Die Kosten des Abstimmungskampfes
Die Initianten haben nach eigenen Angaben zwischen 15 000 und 20
000 Franken für ihre Kampagne ausgegeben - die Reitschule
hält sich bedeckt. — Seite 29
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Reitschule-Initiative: Wer gab mehr Geld aus?
Ja-Kampagne kostete bis 20 000 Franken - Reitschule nennt noch
keine Zahlen.
Martin Zimmermann
"Reithalle Bern an Investor zu verkaufen. Besenrein!", titelte
ein Inserat des Initiativkomitees im gestrigen "Bund" - "Jetzt
abstimmen für die kulturelle Vielfalt in Bern", liessen in der
Dienstagsausgabe die Gegner der Reitschule-Initiative verlauten.
Über das rechtsbürgerliche Begehren, das den Verkauf der
umstrittenen Kulturinstitution fordert, wird morgen Sonntag abgestimmt.
Wie die Abstimmung ausgehen wird, hängt nicht zuletzt mit der
jeweiligen Kampagne zusammen. Geht man nach den oben genannten
Inseraten, so betrieben die Gegner den aufwendigeren Abstimmungskampf:
Während das kleine SVP-Inserat (Kostenpunkt: 450 Franken) etwas
versteckt in einer Ecke im Lokalteil platziert war, prangte das
Gegenstück der Gegner als grosser Streifen (5300 Franken) auf der
Front.
Gewiss, dies ist nur ein Beispiel - aber es vermittelt wohl kein
komplett falsches Bild: Neben Inseraten leistete sich das gegnerische
Komitee einen Spot auf den Grossbildschirmen im Bahnhof, Flaggen und
sogar eine eigene CD ("Reitschule beatet mehr"). Deren Verkauf lief
anscheinend so gut, dass inzwischen eine zweite Pressung
erhältlich ist, wie die Mediengruppe der Reitschule gestern auf
Anfrage schrieb. Wie viele CDs konkret verkauft oder im Internet
heruntergeladen wurden, wollte die Gruppe nicht sagen. Überhaupt
gibt man sich bei der Reitschule schmallippig zu den Kosten der
Nein-Kampagne. Vor der Abstimmung wolle man keine Zahlen
veröffentlichen, heisst es dazu.
Beim Ja-Komitee ist das Bild klarer: "Unsere Kampagne hat etwa 15
000 bis 20 000 Franken gekostet", sagte Initiant Erich Hess auf
Anfrage. Die Befürworter des Verkaufs führten einen eher
konventionellen Abstimmungskampf. Neben Zeitungsinseraten habe man
Flyer verteilt und sich einen Internetauftritt geleistet, erklärte
der SVP-Grossrat. "Für eine Plakatkampagne hat das Geld leider
nicht gereicht." Der grösste Teil der Gelder sei über Spenden
von Privaten zusammengekommen, so Hess. Meist habe es sich um
Beträge im Bereich zwischen 50 und 200 Franken gehandelt.
Grössere Spenden seien eher selten gewesen. Hess sieht die
Initiativ-Gegner im Vorteil, weil die Reitschule als Kulturinstitution
von Subventionen der Stadt profitiert: "Man hat quasi Steuergelder
für den Abstimmungskampf eingesetzt."
Bei der Reitschule widerspricht man dieser Auffassung: Die
Kampagne sei zu etwa einem Drittel über Spenden und zu zwei
Dritteln über den Verkauf von Merchandising-Artikeln wie der CD
finanziert worden. Die involvierten Musiker hätten ohne Gagen
mitgemacht, und die Reitschule selbst habe "null Franken" in den
Abstimmungskampf gesteckt.
Am Sonntagnachmittag sind die lokalen und nationalen
Abstimmungsresultate unter www.derbund.ch abrufbar.
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Lautstark Nr. 18 Sept/Okt 2010
Mehr Herzeli für die "Hauptstadt der Anarchie"
Liebe TerroristInnen, Mörder-Innen und AntifaschistInnen:
Eigentlich könnte man sich ja angesichts der Furzidee von Erich
Hess gemütlich zurücklehnen und den "Reitschule bietet
mehr"-Sommerherbst geniessen. Mit einer Annahme der SVP-Initiative
"Schliessung und Verkauf der Reitschule an den Meistbietenden" ist kaum
zu rechnen (trotzdem Nein stimmen gehen, gell!), und selbst dann
würden "wir" die Reitschule kaufen. Und notfalls würde sich
ja Genosse Gaddafi mit Blocher eine milliardenschwere Gebote-Schlacht
um die Reitschule liefern...
Freiraumschwund und Menschenhatz
Doch was beim ganzen "Reitschule bietet mehr"-Hype ein wenig untergeht,
ist die Erkenntnis, dass die Attacken der SVP-Prinzen Erich Hess und
Thomas Fuchs auf das autonome Kultur- und Begegnungs-zentrum nur die
Spitze des Eisbergs sind. Die Angriffe (teilweise übrigens oft
heftiger von Linksgrünmitte-Bürgerlichen) auf andere
Freiräume, alternative Projekte und Begegnungsorte in dieser Stadt
- also auf Gassenbeizen, besetzte Häuser und Wagenplätze
sowie auf den öffentlichen Raum (Heiliggeistkirche,
Bahnhof(platz), Bundesterrasse, Kleine und Grosse Schanze, Innen- und
Altstadtgassen etc.) - sind zum Wohle der "flanierenden PassantInnen"
schon lange am Laufen (repressive Drogen-, Vertreibungs- und
Sozialpolitik, Überuniformierung, Gesetzes- und Reglementierflut,
Privatisierung, Gentrifizierung etc.). Und damit natürlich auch
die Dämonisierung und Kriminalisierung (zum Beispiel Wegweisungen)
ihrer Benützer-Innen und anderer Unliebsamer
(Haus-/PlatzbesetzerInnen, DemonstrantInnen, Drogenkonsumierende,
DealerInnen, Punks, BettlerInnen, Sans-Papiers, Antifas, Jugendliche
etc.). Hinzu kommen die Angriffe gegen die auf nationaler Ebene
Angefeindeten (AusländerInnen, SozialhilfebezügerInnen,
Muslime, Ausschaffungshäftlinge etc.).
Amok-Ritter gegen die linksgrüne Weltverschwörung
Hinter den Angriffen von Rechtsaussen - immer im "Interesse" aller
"Opfer" der linksgrünen Weltverschwörung gegen die
"BürgerInnen" - steckt in der Region Bern meist das Dream-Team
Hess & Fuchs. Ihr Motto: Egal mit welchem Thema, egal mit welchem
Nonsens, egal auf wessen Kosten - Hauptsache, wir sind in den
Schlagzeilen. Diese Strategie geht unter anderem dank der
"20-Minuten"-Gesellschaft und guter "Blick am Abend"-Connections auf:
Die beiden Stadtberner SVP-Politiker (leitende SVP- und JSVP-Posten
sowie etliche sonstige Parteiämtli) stiegen und steigen das
Karriereleiterli hinauf und sitzen demnächst zusammen im Berner
Grossen Rat. Beide berichten und hetzen seit Jahren mit ihrem
Kampfblatt "Bern Aktuell" (Vereinsblatt der "überparteilichen"
Vereinigung "Bern Aktiv", "(...) bald die einzige neutrale Zeitung, die
nicht mit linkslastiger Berichterstattung die Meinung und Gunst ihrer
Leser manipuliert") im Geiste Blochers über und gegen alles, alles
was nicht recht(en)s ist in der "Hauptstadt der Anarchie"*.
Während Hess, unterstützt von Fuchs, gerade mit seiner
üblen Hetzkampagne die Anti-Reitschule-Initiative forciert,
agitiert Fuchs gegen das Bleiberechts-Camp auf der Kleinen Schanze
("Sans-Papiers und Linksextremisten"), gegen die
Wagenplätze-Stadttauben ("Plage") und Zaffaraya ("illegale
Bauten") im Einzelnen und Wohnexperimentzonen im Generellen.Beide sind
in etlichen Vereinen und Gruppierungen aktiv: So leitet etwa Thomas
Fuchs als Vereinspräsident zusammen mit Hess-Loverin,
Shawn-Fielding-Busenfreundin und neu auch SVP-Mitglied Sylvia Lafranchi
die Geschäfte von "Pro Libertate", einem Zusammenschluss von
ehemaligen Kalten KriegerInnen und jetzt "freiheitlichen"
SchweizerInnen. Auch für das leibliche Wohlergehen ist das Duo
aktiv: Fuchs amtet als Präsident der Samaritervereinigung der
Stadt Bern und managt zusammen mit Hess den Samariterfahrdienst
Bern-Biel-Thun - was einem angesichts von Erich Hess leidlich bekanntem
Umgang mit Alkohol am Steuer nur ungeheuer vorkommen kann...Neuestes
"seriös" wirkendes Vehikel im Kampf gegen alles ist der "Bund der
Steuerzahler" (BDS), bei dem Fuchs als "Geschäftsleiter" amtet und
gegen Zaffaraya und Reitschule hetzt.
"No pasaran!" heisst, dem was entgegenzusetzen
Also ihr TerroristInnen, MörderInnen und AntifaschistInnen: Es ist
wie immer - machen statt motzen: Anstatt ständig bei Bier und Wein
in und vor der Reitschule zu hocken und die neuesten
Räubergeschichten über SVP-Amok-RitterInnen auszutauschen und
nur für YB mal aus der Reitschule-Burg zu gehen, wird es endlich
wieder Zeit, ausserhalb aktiv zu werden. Denn es gibt neben der
Reitschule in dieser Stadt noch andere Freiräume und
Begegnungsorte, die erkämpft, verteidigt und wiedererobert werden
müssen. Und auch wenn die Reitschule mehr bietet: Manchmal ist es
schön, hie und da auch woanders hingehen zu können, um sich
dort mit anderen SVP-Hassobjekten auszutauschen und gemeinsame Aktionen
zu planen. Und überhaupt: Der Kampf gegen Rassismus, Sexismus,
Ausbeutung und gegen andere Unterdrückungsformen und für
Freiräume und Begegnungsorte aller Art findet nicht (nur) an
Abstimmungssonntagen statt, sondern in unseren Herzen und Köpfen
und auf den Strassen und Plätzen dieser Stadt! Und letztere
braucht dringend wieder 1, 2, 3, .... viele EdelweisspiratInnen!
Mehr Herzeli - weniger SVP!
Bleiberecht für alle!
Hopp Reitschule, Hopp Züri West, Hopp YB!
Müslüm for Stadtpresident!
Hans Dampf 2010
* "Hauptstadt der Anarchie. Die Chaoten gingen nicht nach Bern - sie
leben da." (Sonntagszeitung, 14. Oktober 2007, Headline nach dem 1.
Anti-SVP-Tag vom 6. Oktober 2007)
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PARTY-PEOPLE
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BZ 25.9.10
Kritik
Abfall, Lärm, Autoverkehr
Die Party im Wiliwald im Grauholz endet vor einer Woche am
Samstagmorgen um halb zwei mit einem Verbrechen. Sechs Besucher
berauben einen 28-Jährigen und verletzen ihn mit Messern schwer.
Sein Zustand sei stabil, erklärt die Kantonspolizei, die
Täter habe man noch nicht gefasst.
Diese Zeitung ergänzte den Bericht über das Verbrechen
mit einem Überblick über Waldpartys in der Region Bern.
Förster Michel von Fischer, bei der Berner Burgergemeinde
zuständig für die Stadtwälder, beurteilte die
Organisatoren unterschiedlich. Er anerkannte, dass es Partys gebe, die
problemlos verliefen. Daneben kritisierte von Fischer Abfallberge,
rücksichtslose Autofahrer und den Lärm, der den Tieren
zusetze.
Waldpartys sind seit einigen Jahren im Trend. Unterdessen finden
von Mai bis Ende September an jedem Wochenende solche Feste statt. In
der Region Bern sind unter anderem der Thormannboden-, Bremgarten- und
Steinhölzliwald beliebt. Für solche Anlässe müssten
die Organisatoren eigentlich die Erlaubnis der Waldbesitzer und des
kantonalen Amts für Wald einholen. "Die meisten Veranstaltungen
kümmern sich aber nicht darum", so Förster von Fischer.
pst
--
Messerstecher an der WALDPARTY
"Verbrecher zerstörten unser Fest"
Eine Bande hat den Besucher einer Technoparty im Wiliwald im
Grauholz niedergestochen. Der Organisator des illegalen Treffens will
anonym bleiben. Er ist schockiert: "Dieses Verbrechen ist eine
abscheuliche Tat."
Herr X, Partys im Wald sind also friedliche Treffen in der Natur?
X: Nicht alle, aber jene, die unser Veranstaltungskollektiv
organisiert. Unter anderem waren wir auch für die Party im
Wiliwald im Grauholz verantwortlich.
Dort hat eine Bande einen Mann niedergestochen und beraubt.
Wir sind schockiert und wütend über diese abscheuliche
Tat. Da haben ein paar Verbrecher eine schöne Party mit rund 300
Gästen auf grauenhafte Weise zerstört.
Wer war es?
Wir kennen diese Leute nicht. Sie haben noch nie eine unserer
Veranstaltungen besucht.
Wieso wissen Sie das?
Weil wir unsere Gäste auswählen. Wir laden über
SMS, Mails und Flyer nur Personen ein, denen wir vertrauen.
Wollen Sie anonym bleiben, weil Sie diese Bande fürchten?
Nein. Wir haben für die Veranstaltung keine Bewilligung
eingeholt. Wenn ich mich zu erkennen gebe, muss ich mit juristischen
Konsequenzen rechnen.
Was geben Sie über sich preis?
Ich studiere und bin linksalternativ.
Warum umgehen Sie für Ihre Partys die Behörden?
Weil wir für unsere Anlässe keine Bewilligungen
bekommen.
Andere erhalten dieses Papier.
Aber die Erlaubnis ist stets mit vielen Bedingungen verbunden.
Diese schränken unsere Gestaltungsräume zu sehr ein.
Zum Beispiel?
Um 24 Uhr muss Schluss sein. Für eine Technoparty eine
unrealistische Vorstellung.
Sie wollen bloss den Kopf aus der Schlinge ziehen und nicht
für die Abfallberge verantwortlich sein.
Bei unseren Veranstaltungen achten wir pingelig darauf, das
Gelände so zu verlassen, wie wir es angetroffen haben.
Von wem ist denn der Ghüder?
Wohl von den Partys der anderen Organisatoren.
Sie selbst und Ihr Team sind also die lieben Netten?
Nicht bloss wir, sondern auch weitere Veranstalter handeln
verantwortungsbewusst.
Ach was, Waldparty heisst Lärm, Abfall und erzürnte
Anwohner.
Bei uns nicht. Wir respektieren die Umwelt. Benützen heisst
nicht verwüsten, feiern bedeutet nicht, andere zu stören. Bei
der Party im Wiliwald gab es keine Reklamationen, und der Platz befand
sich nahe bei der Autobahn, wo die Lärmbelastung für Tiere eh
schon hoch ist.
Partyveranstalter sind Leute mit Stretchlimousinen und dicken
Portemonnaies.
Wir arbeiten alle gratis. Bei unseren Partys legen die Besucher
für die Unkosten und die Getränke freiwillig etwas in ein
Kässeli.
Friede, Freude, Technomusik. Und nebenan stechen Verbrecher einen
Besucher nieder. Brachen Sie die Party im Wiliwald ab?
Wir haben die Musik zurückgedreht und die Besucher
informiert. Formell beendet haben wir den Anlass nicht. Wir wollten
nicht mitten in der Nacht um halb drei die Leute durch einen
stockdunklen Wald heimschicken. Das hätte Chaos bedeutet.
Was muss ich tun, damit Sie mich zu Ihrer nächsten Party
einladen?
Darüber reden wir bei einer anderen Gelegenheit.
Interview: Peter Steiger
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ANTIFA
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Indymedia 24.9.10
Neues lautstark#18 erschienen ::
AutorIn : Antifa Bern: http://www.antifa.ch
http://antifa.ch/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=332&Itemid=406
lauststark!#18
http://ch.indymedia.org/media/2010/09//77700.pdf
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser
Wer mit Unwahrheiten eine Bühne betritt, dem sei Misserfolg
gegönnt. Diese Erfahrung machte richtigerweise auch der
profilierungssüchtige Rechtsaussen-Politiker Erich Hess mit der
Lancierung der fünften Anti-Reitschule-Initiative. Er wollte
einmal mehr die politische Bühne aufmischen und sich als
Winkelried der angeblich von der Reitschule bedrohten Bernerinnen und
Berner präsentieren. Seine Bühnenpräsenz ist und bleibt
jedoch kümmerlich. Müslüm beatet Hess im Rahmen der
"Reitschule bietet mehr"-Kampagne Paroli und stiehlt ihm gekonnt die
Show. Über 280'000 Mal wurde das Musikvideo zum Song "Erich, warum
bisch Du nid Ehrlich" bereits über "YouTube" aufgerufen.
Zusätzlich gelang Müslüm temporär der Einzug in der
"Top 10" der iTunes-Single-Charts. Von Klickraten dieser Art ist
"TeleHESS" weit entfernt.
In der aktuellen Ausgabe des "lautstark!" geben wir dir erneut
spannende Einblicke in Machenschaften der Extremen Rechten. Du
erfährst, was Rechtspopulisten in den Niederlanden treiben und
warum 2009 für Schweizer Neonazis nicht das beste Jahr gewesen
ist. Zudem zeichnen wir schlaglichtartig die Entwicklung der SVP nach
und veranschaulichen deren immer fremdenfeindlich und rassistisch
werdenden Auftritt.
Viel Spass beim Lesen!
Antifa Bern
Wenn Du die nächsten Ausgaben des lautstark! in deinem Briefkasten
haben willst, schreibe uns eine E-Mail.
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KNAST-KAMPF
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Indymedia 24.9.10
Knastspaziergang vor Regionalgefängnis Bern ::
AutorIn : Solidarität mit den Gefangenen
Heute am 24.09.10 haben gut 40 Menschen vor dem Regionalgefängnis
Bern (Amthaus) in Bern ihre Solidarität mit den politischen
Gefangenen Costa, Silvia, Billy und Marco ausgedrückt.
10 Personen drangen dazu in den Gefängnisvorhof ein. Lautstark
wurde Costa, der im Amthaus im Knast sitzt gegrüsst. Parolen
wurden gerufen und Knall- und Leuchtpetarden gezündet. Diverse
Gefangene antworteten mit Klopfzeichen und zündeten hinter den
getrübten scheiben ihrerseits Feuerzeuge.
Die Aktion erfolgte im Rahmen der Aktionstage für unsere
GenossInnen, die sich im Moment im Hungerstreik befinden. Trotz der
Gitterstäbe und Knastmauern führen sie ihren Kampf gegen
Herrschaft, Umweltzerstörung und Kapital weiter.
Zusammen sind wir stark, Solidarität ist unsere beste Waffe!
Drinnen und draussen - ein Kampf!
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Hintergrund-Infos:
http://ch.indymedia.org/de/2010/09/77495.shtml
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KREUZRITTER
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BZ 25.9.10
Minarett
Demo in Langenthal
In einer Woche wollen die Minarettgegner in Langenthal
demonstrieren. Rechtsextreme Kreise stecken womöglich dahinter.
Der Entscheid der bernischen Baudirektion hat nicht allen
gepasst: Die islamische Glaubensgemeinschaft Langenthal darf das
geplante Minarett auf der Moschee bauen. Die Juristen haben die
hängige Beschwerde abgewiesen. Überraschend ist der Entscheid
vor allem deshalb, weil das Volk im November 2009 Ja zur
Anti-Minarett-Initiative gesagt hatte. Die Reaktionen fielen denn auch
heftig aus.
Doch jetzt verschärft sich der Ton merklich. Im Internet
rufen die Minarettgegner zu einer Demonstration vor der Moschee in
Langenthal auf. Die Aktion soll in einer Woche stattfinden. Zudem haben
die Gegner eine Petition lanciert, die bisher von rund 200 Personen
unterschrieben wurde. Einiges deutet darauf hin, dass der Initiant
rechtsextremen Kreisen nahesteht.
Auch der St. Galler SVP-Nationalrat Lukas Reimann exponiert sich.
Er will in Langenthal eine Sitzblockade organisieren, falls das
Minarett tatsächlich gebaut werden sollte.
baz
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Langenthal
Minarett-Gegner rufen zur Demo auf
Scharfer Streit ums Minarett in Langenthal: Die Gegner wollen vor
der Moschee demonstrieren. Stecken Rechtsextreme dahinter?
Das Minarett sorgt weiter für Zündstoff: Diese Woche
hat der Kanton das Baugesuch der islamischen Glaubensgemeinschaft
Langenthal bewilligt. Und nun kündet das Komitee Stopp Minarett
an, den Entscheid ans Verwaltungsgericht weiterzuziehen - falls die
Muslime nicht auf den Moscheeturm verzichten.
Der Streit ist aber nicht nur eine Paragrafenreiterei: Die
Minarett-Gegner verschärfen jetzt den Ton. Auf der
Internetplattform Facebook rufen sie gar zur Demonstration vor der
Moschee an der Bützbergstrasse in Langenthal auf. Heute in einer
Woche soll diese stattfinden. Verantwortlich ist die Facebook-Gruppe
"Stopp dem Minarett in Langenthal". Die knapp 250 Mitglieder
stören sich daran, dass nach dem Ja zur Anti-Minarett-Initiative
vom November 2009 trotzdem noch ein Minarett gebaut werden kann. So
zumindest argumentieren die Juristen des Kantons (wir berichteten).
Kein Gesuch eingereicht
Wie ernst es den Organisatoren ist, bleibt unklar. Bis gestern
haben sich knapp drei Dutzend Personen für die Demonstration
angemeldet. Bei der Stadt Langenthal ist allerdings bisher kein Gesuch
eingegangen.
Teilweise machen die Gegner ihrem Ärger auf der
Facebook-Seite mit fragwürdigen Aussagen Luft: Wenn das "Spieli"
mit dem Minarett so weitergehe, schreibt eine Frau, dann könne
durchaus einmal etwas passieren. In anderen Ländern hätte es
"scho lang Toti geh". Ein anderer Nutzer schlägt vor, bei der
Moschee in Langenthal ein totes Schwein zu vergraben, so werde der
Boden für die Muslime unrein "und kommt als Standort nicht mehr in
Frage".
Mit dem Aufruf zur Demo haben die Minarett-Gegner gleichzeitig
eine Onlinepetition lanciert, die bis gestern Abend von knapp 200
Personen unterschrieben worden ist. Gestartet hat die Aktion ein "Domi
Stucki" aus Zürich. Es deutet einiges darauf hin, dass der Mann
gewisse Sympathien für die rechtsextreme Szene hegt. So outet er
sich auf einer Profil-Seite im Netz als Fan der Gruppe Halgadom. Die
deutsche Rechtsrock-Band ist wegen ihrer zweifelhaften Symbolik auch
schon ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Eine Anfrage per Mail
beantwortete der Petitionär gestern nicht.
Blockade: "Nur lächerlich"
Das Geschütz, das die Minarett-Gegner auffahren, ist selbst
für Daniel Zingg zu grob. "Das sind Trittbrettfahrer", sagt der
Sprecher des Stopp-Minarett-Komitees, "wir distanzieren uns."
Ein anderer Trittbrettfahrer ist in den Augen Zinggs der St.
Galler SVP-Nationalrat Lukas Reimann. Im "Tages-Anzeiger" kündete
er an, er wolle in Langenthal eine Sitzblockade organisieren, falls das
Minarett gebaut werden sollte. An der Demonstration wird er aber nicht
teilnehmen, wie er auf Anfrage sagte: "keine Zeit". Wer hinter dem
Demo-Aufruf steckt, weiss er nicht: "keine Ahnung".
Mutalip Karaademi, Präsidenten der Glaubensgemeinschaft, ist
enttäuscht: "Wir sind Opfer schmutziger Propaganda." An der Demo
und der Sitzblockade stört er sich aber nicht. "Wir leben in einem
freien Land." Jeder könne seine Meinung äussern.
Dezidierter äussert sich Daniel Kettiger, der Anwalt der
Muslime. Falls jemand vor der Moschee demonstrieren wolle, sei das sein
Recht. Wer aber das private Gelände betrete, begehe
Hausfriedensbruch. Und die "illegale Aktion", wie Kettiger die
Sitzblockade Reimanns nennt, findet der Anwalt "einfach nur
lächerlich".
Dominik Balmer
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BIG BROTHER SPORT
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Bund 25.9.10
Berner Fanarbeiter sollen Pyro-Zünder zur Räson bringen
Über 100 000 Franken Busse musste YB in der letzten Saison
insgesamt bezahlen, weil Anhänger Fackeln zündeten und
Gegenstände auf das Feld warfen. Sicherheitsdirektor Reto Nause
(CVP) hat nun mit der Fanarbeit Bern einen Leistungsvertrag vereinbart,
in dem diese sich verpflichtet, "aktiv darauf hinzuarbeiten, dass an
den Spielen kein pyrotechnisches Material abgebrannt wird." Die
Fanarbeiter sind in der Zwickmühle. "Wir arbeiten in erster Linie
für die Fans, und für die gehören Pyros dazu", sagt
Adrian Werren, der Co-Präsident der Fanarbeit Bern. Wie
gefährlich die Fackeln sind, ist umstritten. Nause sagt, Pyros
seien "einfach gefährlich". Im YB-Stadion ist es bisher allerdings
nie zu nennenswerten Zwischenfällen mit Fackeln gekommen. (tik) —
Seite 27
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Fanarbeit zwischen den Fronten
Die Berner Fanarbeiter haben sich gegenüber der Stadt Bern
verpflichtet, gegen Pyros vorzugehen. Ändern wird sich nichts. Die
Meinungen, wie man das Problem angehen sollte, gehen weit auseinander.
Timo Kollbrunner
"Berner Blödmänner" hätten im Stadion "Böller
und Bengalos" gezündet, schrieb die deutsche "Bild"-Zeitung letzte
Woche auf ihrer Homepage nach dem Europa-League-Spiel des VfB Stuttgart
gegen die Young Boys. Bei YB erwartet man, von der Uefa eine Busse "in
der Grössenordnung von 20 000 Euro" zu erhalten, wie
Pressesprecher Albert Staudenmann auf Anfrage schreibt.
Da kam die Mitteilung des Berner Sicherheitsdirektors Reto Nause
(CVP) gerade recht. Er informierte am Donnerstag über eine
Leistungsvereinbarung, die der Gemeinderat vor etwa einem Monat mit der
Fanarbeit Bern abgeschlossen hat (siehe "Bund" von gestern). Damit die
Stadt die Fanarbeiter auch im laufenden Jahr mit 30 000 Franken
unterstützt, haben sie sich im Gegenzug zu bestimmten Leistungen
verpflichtet. Die Parteien haben vereinbart, den Inhalt der
Vereinbarung nicht zu veröffentlichen. Ein Aspekt scheint der
Stadt allerdings derart am Herzen zu liegen, dass sie ihn in der
Pressemitteilung explizit aufführt. Dort steht, die Fanarbeiter
hätten sich verpflichtet, "aktiv darauf hinzuarbeiten, dass an den
Spielen kein pyrotechnisches Material abgebrannt wird." Doch was heisst
das konkret? Was wird sich nun ändern?
Pyros als Teil der Fankultur
"Die Fanarbeit ist auf die finanzielle Unterstützung der
Stadt angewiesen", sagt Adrian Werren, Co-Präsident der Fanarbeit
Bern. Um den städtischen Beitrag nicht zu gefährden,
hätten sich die Fanarbeiter bei den Verhandlungen um den
städtischen Beitrag entschieden, die Abmachung inklusive des
Passus zu pyrotechnischem Material zu unterschreiben. Es ist nicht zu
überhören, dass sie den entsprechenden Absatz lieber nicht in
der Vereinbarung gehabt hätten. Das ist verständlich. "Wir
arbeiten in erster Linie für die Fans", sagt Werren, "und für
die gehören Pyros dazu."
Genau das sei das Problem, findet Reto Nause. Er erwarte, dass
die Fanarbeiter die Grundhaltung in die Fankurve transportierten, "dass
Pyros eben nicht selbstverständlicher Teil der Fankultur sind".
"Wir können nicht mehr tun, als die Fans darauf hinzuweisen, dass
Pyros verboten sind", sagt Werren. Das hätten sie seiner Meinung
nach im Rahmen ihrer Möglichkeiten schon bisher getan und
würden es auch zukünftig tun. Ändern wird sich also
nichts. "Bei dem, was wir präventiv machen können,
schöpfen wir unseren Rahmen aus. Wir arbeiten aber nicht
repressiv", erklärt Werren. Das sieht auch Reto Nause so:
"Natürlich kann die Fanarbeit nicht in einen Denunziantenstatus
gedrängt werden", sagt er. "Wir erwarten aber, dass dieser Passus
von der Fanarbeit gelebt wird."
Nur ein Zwischenfall in Bern
Werren kann Nauses Erwartung nicht ohne weiteres gerecht werden.
Er ist nicht nur Fanarbeiter, sondern als Vorstandsmitglied des
Fanclub-Dachverbands Gäubschwarzsüchtig auch Fanvertreter. Er
findet es nicht richtig, dass das Anzünden von bengalischem
Feuerwerk in den Medien immer wieder mit Gewalt in Verbindung gebracht
wird. Ihn stört, dass wegen der ständigen Diskussion um
Fackeln vergessen geht, was die Fanarbeit alles erreicht hat und dass
das Verhältnis zwischen Fans und Verein heute hervorragend ist.
Aber darf er das gemäss Vereinbarung jetzt noch sagen? Darf er
sagen, dass es in der Fanarbeit eigentlich grössere Probleme als
Pyros gibt und dass er eigentlich den Eindruck hat, die Fankurve gehe
verantwortungsbewusst mit bengalischem Feuerwerk um? Eine Wahrnehmung,
die von YB zumindest nicht widerlegt wird. Nur einmal sei es im Stade
de Suisse bisher zu einem kleinen Zwischenfall gekommen, schreibt
Staudenmann: "Vor drei Jahren zog sich ein Fan im Gästesektor beim
Zünden von Pyro leichte Verbrennungen zu". Nause dagegen sagt:
"Pyros sind gefährlich. Wir sollten nicht zuwarten, bis in Bern
etwas passiert." Wie gefährlich sie auch immer sein mögen:
Bei der Ahndung von Pyro-Vergehen hat YB keinen Spielraum: "Jede
Zündung führt zu Stadionverbot und Anzeige wegen Verstoss
gegen das Sprengstoffgesetz durch die Polizei, weil es sich um ein
Offizialdelikt handelt", schreibt der Pressesprecher.
Österreich als Vorbild?
Ein weniger repressiver Umgang mit bengalischen Fackeln wird
derzeit in Österreich ausprobiert. Eine Verschärfung des
Pyrotechnikgesetzes hätte dort eigentlich zu Beginn dieses Jahres
dafür sorgen sollen, dass Pyros aus Stadien verschwinden. Doch
nach breitem, klubübergreifendem Widerstand der Fans unter dem
Motto "Pyrotechnik ist kein Verbrechen" wurde schliesslich eine
Ausnahmebestimmung in das Gesetz aufgenommen, dank der nun seit dieser
Saison in den österreichischen Bundesliga-Stadien in enger
Absprache mit Behören und Vereinen eine bestimmte Anzahl
bengalische Fackeln kontrolliert gezündet werden darf.
Die Frage, ob der österreichische Weg auch hierzulande ein
gangbarer wäre, stellt sich für Nause nicht: "Wir haben eine
geltende Rechtsgrundlage, nach der wir uns richten müssen." In der
Schweiz ist das Pyro-Zünden ein Verbrechen. Und was hält man
bei YB von einer kontrollierten Zulassung von pyrotechnischem Material
im Stadion? "Die Frage stellt sich aus unserer Sicht derzeit nicht,
weil es sich um ein Offizialdelikt handelt", schreibt Staudenmann. Und
weiter: "Kommt die Polizei zum Schluss, dass die kontrollierte Form
eine Verbesserung der Lage brächte, wäre YB bestimmt nicht
dagegen."
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Limmattaler Tagblatt 25.9.10
Eine Taskforce für den Kampf gegen Hooligans
Sidonia Küpfer
Gewalt Stadt und Kanton Zürich und die drei Sportklubs FCZ,
GC und ZSC wollen enger zusammenarbeiten. Eine Taskforce setzt sich
für gewaltfreie Sportanlässe ein.
Eine operative Taskforce und ein strategischer
Steuerungsausschuss - das sind die Neuerungen, für deren
Einführung sich die Mitglieder des runden Tisches für Sport
ohne Gewalt an ihrer letzten Sitzung entschieden.
Unter der Leitung der Zürcher Stadtverwaltung bilden der
Kanton und die Sportklubs FCZ, GC und ZSC einen Steuerungsausschuss.
Dieser besteht aus dem bisherigen Gremium und ist zuständig
für die strategische Ausrichtung aller Anstrengungen zur
Vermeidung und Bekämpfung von Gewalt rund um Sport- anlässe.
Er koordiniert diese Aktionen auch mit den nationalen Gremien, wie aus
der Mitteilung der Stadt Zürich hervorgeht.
Taskforce entwickelt Massnahmen
Die Sportklubs hatten die Gründung einer Taskforce angeregt.
Diese wird aus Fachleuten der Stadtpolizei, des Sportamts, der
Fanarbeit und der Staatsanwaltschaft bestehen sowie aus Vertretern der
Klubs und der Fans. Diese wird im Auftrag des Steuerungsausschusses
konkrete Massnahmen zur Vermeidung und Bekämpfung von Gewalt bei
Sportanlässen entwickeln und umsetzen.
Die Taskforce solle insbesondere einen Massnahmenkatalog
erstellen zur Koordination der privaten Sicherheitsdienste mit der
Polizei. Die Taskforce soll sich aber auch der Fanarbeit und dem Thema
Abfall rund um die Stadien annehmen. Sie werde sich auch mit
Präventionsarbeit befassen, dabei seien Alkohol und Pyrotechnik
ein Thema, hiess es in der Mitteilung. Der runde Tisch wurde 2004
gegründet.
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Zürichsee-Zeitung 25.9.10
Hooliganismus
Gemeinsam gegen Gewalt
Stadt, Kanton und Sportclubs verstärken ihre Anstrengungen
gegen Hooliganismus.
Der "Runde Tisch für Sport ohne Gewalt" in der Stadt
Zürich wird neu strukturiert. Unter der Leitung der
Stadtverwaltung wird zusammen mit dem Kanton und den Fussballclubs FC
Zürich und Grasshopper Club sowie dem Eishockeyclub ZSC Lions aus
dem seit 2004 bestehenden runden Tisch ein Steuerungsausschuss gebildet
sowie eine operative Task-Force eingesetzt.
Der Steuerungsausschuss ist zuständig für die
strategische Ausrichtung aller Anstrengungen zur Vermeidung und
Bekämpfung von Gewalt rund um Sportanlässe. Die Task-Force
ist hingegen für die Entwicklung und Umsetzung konkreter
Massnahmen verantwortlich.
Alkohol und Pyrotechnik im Fokus
Sie wird insbesondere einen Massnahmenkatalog erstellen zur
Koordination der privaten Sicherheitsdienste mit der Polizei,
Fan-Arbeit sowie Sicherheit und Abfall um die Stadien. Sie wird sich
auch mit Prävention befassen und dabei die Themen "Alkohol" und
"Pyrotechnik" behandeln. Für einzelne Themen kann sie bei Bedarf
Arbeitsgruppen einsetzen.
In der Task-Force arbeiten Fachleute der Stadtpolizei, des
Sportamts, der Fan-Arbeit, der Staatsanwaltschaft sowie Vertreter der
drei Clubs und ihrer Fans zusammen. (sda)
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Tagesanzeiger 25.9.10
Zürcher Taskforce
Tages-Anzeiger
Stadt und Kanton Zürich sowie die grossen Vereine FCZ, GC
und ZSC Lions wollen sich stärker für gewaltfreie
Sportanlässe engagieren. Der runde Tisch für Sport ohne
Gewalt in der Stadt Zürich wird deshalb neu formiert und in einen
Steuerungsausschuss und eine Taskforce aufgeteilt. In der neu
geschaffenen operativen Taskforce arbeiten Fachleute der Stadtpolizei,
des Sportamts, der Fanarbeit der Staatsanwaltschaft sowie Vertreter der
Klubs zusammen. Sie ist für die Entwicklung und Umsetzung
konkreter Massnahmen zur Vermeidung von Gewalt bei Sportveranstaltungen
verantwortlich. Sie wird zudem Präventionsarbeit zu Themen wie
Alkoholmissbrauch und Pyrotechnik leisten. (TA)
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NZZ 25.9.10
Jetzt spielt auch der Kanton mit
Verstärkte Anstrengungen gegen die Gewalt bei
Sportanlässen
mbm. · Zufall oder nicht. Einen Tag vor dem
Hochrisikospiel FC Zürich gegen den FC Basel, am Freitag, ist
darüber informiert worden, wie im Kanton Zürich in Zukunft
dem Problem der Gewalt rund um Sportanlässe begegnet werden soll.
Aus dem seit 2004 bestehenden runden Tisch, an dem neben der Stadt
Zürich der FCZ, GC und der ZSC sassen, wird ein
Steuerungsausschuss gebildet. Ab sofort ist auch der Kanton mit von der
Partie. Zusätzlich wird neu eine operative Task-Force ins Leben
gerufen. Wie es in einer Medienmitteilung heisst, sind vonseiten der
Stadt das Sportamt, die Stadtpolizei und die Fan-Arbeit sowie vonseiten
des Kantons die Sicherheitsdirektion und die Staatsanwaltschaft
beteiligt.
Die Leitung des Steuerausschusses obliegt der Stadtverwaltung.
Zuständig ist der Ausschuss für die strategische Ausrichtung
von allen Anstrengungen zur Verhinderung und zur Bekämpfung von
Gewaltausbrüchen im Zusammenhang mit Fussball- und
Eishockeyspielen. Ausserdem ist er für die Zusammenarbeit mit den
nationalen Gremien verantwortlich. Wie Reto Casanova, der
Mediensprecher des Polizeidepartements, auf Anfrage sagte, wird der
Steuerungsausschuss aus 10 bis 12 Personen bestehen, die sich pro Jahr
zwei- bis dreimal treffen, zum ersten Mal im nächsten
Frühling.
Die Gründung einer Task-Force war von den Sportklubs
angeregt worden. Sie wird im Auftrag des Steuerungsausschusses für
die Entwicklung und Umsetzung von konkreten Massnahmen eingesetzt. Ihre
Hauptaufgabe wird es zunächst sein, einen Massnahmenkata log
zusammenzustellen, in dem die Koordination der privaten
Sicherheitsdienste mit der Polizei, die Fan-Arbeit, die Sicherheit, das
Abfallproblem rund um die Stadien und die Prävention punkto
Alkoholkonsum und Pyrotechnik geregelt werden. Laut Casanova
gehören der Task-Force 10 bis 12 Fachleute aus den verschiedensten
Bereichen an. Sie wird schon vor dem Steuerungsausschuss erstmals
zusammensitzen und sich dann mehr als dreimal pro Jahr treffen. Falls
nötig, können auch noch Arbeitsgruppen eingesetzt werden.
Die FCZ-Fans, welche die Heimspiele ihrer Mannschaft in der
Südkurve verfolgen und dabei lieber stehen statt sitzen, sammeln
am Basel-Match Geld. Damit wollen sie sich an den Kosten beteiligen,
die entstehen, wenn die Sitze für Fussballspiele abmontiert
würden.
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stadt-zuerich.ch 24.9.10
Runder Tisch für Sport ohne Gewalt
Stadt, Kanton und Sportclubs gemeinsam gegen Gewalt bei
Sportanlässen
Der Runde Tisch für Sport ohne Gewalt in der Stadt Zürich
wird neu formiert. Unter der Leitung der Stadtverwaltung wird zusammen
mit dem Kanton und den Clubs FC Zürich, Grasshoppers Club
Zürich und ZSC Lions aus dem bisherigen Gremium ein
Steuerungsausschuss gebildet und neu eine operative Taskforce
etabliert. Damit schaffen die Beteiligten die strukturellen
Voraussetzungen, um ihre Zusammenarbeit zu verbessern und wirksame
Massnahmen zur Vermeidung und Bekämpfung von
Gewalt rund um Sportveranstaltungen zu entwickeln und umzusetzen.
Stadt, Kanton und Sportclubs wollen sich noch stärker gemeinsam
für gewaltfreie Sportanlässe engagieren. An der letzten
Sitzung des seit 2004 bestehenden Runden Tischs für Sport ohne
Gewalt, die Ende September unter der Co-Leitung von Polizeivorsteher
Daniel Leupi und Schul- und Sportvorsteher Gerold Lauber stattfand und
an der erstmals auch der Kanton teilnahm, einigten sich die Vertreter
der Stadt (Sportamt, Stadtpolizei, Fanarbeit), der drei grossen
Sportclubs (FCZ, GC, ZSC Lions) und des Kantons (Sicherheitsdirektion,
Staatsanwaltschaft) darauf, aus dem bisherigen Gremium einen
Steuerungsausschuss zu bilden und neu eine operative Taskforce zu
etablieren.
Der Steuerungsausschuss ist zuständig für die strategische
Ausrichtung aller Anstrengungen zur Vermeidung und Bekämpfung von
Gewalt rund um Sportanlässe sowie die Koordination mit den
entsprechenden nationalen Gremien. Im Auftrag des Steuerungsausschusses
ist die von den Sportclubs angeregte Taskforce für die Entwicklung
und Umsetzung konkreter Massnahmen zur Vermeidung und Bekämpfung
von Gewalt bei Sportanlässen verantwortlich. Die Taskforce wird
insbesondere einen Massnahmenkatalog erstellen bezüglich
Koordination der privaten Sicherheitsdienste mit der Polizei, Fanarbeit
sowie Sicherheit und Abfall um die Stadien. Sie wird sich auch mit
Präventionsarbeit befassen und dabei die Themen Alkohol und
Pyrotechnik behandeln. In der Taskforce arbeiten Fachleute der
Stadtpolizei, des Sportamts, der Fanarbeit der Staatsanwaltschaft sowie
Vertreter der Clubs und ihrer Fans zusammen. Zur vertieften Behandlung
einzelner Themen kann die Taskforce bei Bedarf Arbeitsgruppen einsetzen.
Die Vertreter der Stadt, des Kantons und der Clubs sind überzeugt
mit der Erweiterung, der neuen Organisation und der klaren
Aufgabenverteilung gute strukturelle Voraussetzungen geschaffen zu
haben, um ihre Zusammenarbeit zu verbessern und wirksame Massnahmen zur
Vermeidung und Bekämpfung von Gewalt bei Sportanlässen zu
entwickeln und umzusetzen.
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SICHERHEITSDIENST
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Basler Zeitung 25.9.10
Es rumort bei Basel United
Basel. Mitarbeiter des Joggeli-Stadiondienstes wollen gegen
Kündigungen protestieren
Patrick Künzle, Ralph Schindel
Bei Basel United, der Betreiberin des St.-Jakob-Parks, sind
derzeit Umstrukturierungen im Gange. Dies sorgt für einige Unruhe.
Rund 300 Frauen und Männer sind im Stadiondienst des
St.-Jakob-Parks tätig. Sie sorgen für einen reibungslosen
Ablauf der Fussballspiele - insbesondere im Sicherheitsdienst. Unter
den meisten dieser Mitarbeiter kursiert derzeit ein E-Mail. Darin
werden sie aufgefordert, sich Gedanken zu machen, auf welche Weise man
gegen die Stadion-betreibergesellschaft Basel United protestieren
könne.
Ein Mitarbeiter des Stadiondiensts, der sich bei der BaZ meldete,
geht noch einen Schritt weiter: "Die Stimmung bei uns ist derzeit so
schlecht, dass man sich sogar einen Streik vorstellen kann." Die Rede
ist vom FCB-Heimspiel am Sonntag, 3. Oktober, gegen den FC Sion.
Strukturanalyse
Grund für die schlechte Stimmung sind Umstrukturierungen bei Basel
United. Auf Ende Oktober tritt der langjährige
Geschäftsführer Christian Kern ab. Vergangene Woche wurde
bekannt, dass der Basler Jurist Thomas Ulrich seine Nachfolge antritt.
In diesem Zusammenhang hat gemäss BaZ-Informationen die Firma ISS,
bekannt als Reinigungsunternehmen, in den vergangenen Monaten eine
Studie verfasst, um die Strukturen von Basel United zu
überprüfen.
Resultat der Strukturüberprüfung scheinen
Personalrochaden zu sein. Platzwart Andreas Knöpfli wurde vor dem
Spiel gegen die Grasshoppers freigestellt (die BaZ berichtete). Zudem
wurde einer Logistikmitarbeiterin gekündigt, die für die
Arbeitspläne im Bereich Stadiondienst zuständig war. Ungewiss
ist die Zukunft von Sicherheitschef Beat Meier, der in der Hierarchie
zurückgestuft werden soll. Und es ist von
Änderungskündigungen die Rede.
Die Personalrochaden bei ihren Vorgesetzten haben beim
Sicherheitspersonal des St.-Jakob-Parks zu Verunsicherung geführt.
Die Mitarbeiter wurden am Mittwoch nach dem GC-Spiel darüber
informiert. Dies sei eine "Schocknachricht" gewesen, heisst es aus
ihren Kreisen. Im E-Mail, das kursiert, wird kritisiert, dass ein
funktionierendes Team auseinandergerissen werde, dass Leuten mit
jahrelanger Erfahrung gekündigt worden sei. In diesem Mail werden
jedoch gleichzeitig Bedenken geäussert, ob ein Streik ein gutes
Mittel sei. Denn man wolle in keinem Fall dem FC Basel schaden, da der
Club mit den Änderungen bei Basel United nichts zu tun habe. Was
ebenfalls gegen einen Streik spricht: "Viele unserer Leute sind auf das
Geld dieser Teilzeitarbeit angewiesen", vermutet ein
Stadiondienst-Mitarbeiter.
Schlechte Stimmung herrscht gemäss BaZ-Recherchen nicht nur
im Fussballstadion: In der St.-Jakob-Arena, die ebenfalls von Basel
United betrieben wird, hätten die Eismeister neue, schlechter
dotierte Verträge erhalten.
"Keine Unruhe".
Bei Basel United gibt man sich bedeckt. Personalchef Patrick Eberle
sagt lediglich: "Es gibt keine Unruhe." Der abtretende
Geschäftsführer Christian Kern äussert sich nicht zum
Thema. Stephan Musfeld, Präsident der Stadiongenossenschaft, war
nicht erreichbar.
Wie die neuen Strukturen von Basel United aussehen, bleibt
unklar. Aus einer Pressemitteilung, die gestern veröffentlicht
wurde, geht lediglich hervor, dass eine Abteilung Facility Management
geschaffen wurde. Sie wird von Dominique Huber geleitet, der
gleichzeitig zu 50 Prozent bei ISS angestellt bleibt. Jener Firma,
welche die Strukturanalyse vorgenommen hat.
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Basellandschaftliche Zeitung 25.9.10
St. Jakob Security droht mit Streik vor FCB-Spiel
Die Sicherheitsleute von Basel United, der Betreiberin des
St.-Jakob-Parks, überlegen sich einen Streik vor dem Spiel des FC
Basel gegen den FC Bayern München am nächstem Dienstag. Das
Internet-Portal Online-News berichtete gestern über entsprechende
Gerüchte, die in der Stadt zirkulierten. Beat Meier,
Sicherheits-Chef von Basel United, bestätigte gegenüber
"OnlineReports", dass er dieses Gerücht auch gehört habe.
Grund für die Unruhe unter den 300 Sicherheitsleuten des
St.-Jakob-Parks sind Restrukturierungen bei Basel United. So wurde der
Platzwärter sofort freigestellt. Sicherheits-Chef Meier erhielt
eine Änderungskündigung. Basel United teilte gestern mit,
dass die Geschäftsleitung mit Dominique Huber, einem
langjährigen Facility-Management-Spezialisten, ergänzt wurde.
Im Bereich Stadion-Sicherheit habe es Stellenanpassungen gegeben, um
die Leis- tungsfähigkeit dieses Bereichs zu optimieren. Andere
personelle Entscheidungen würden nicht kommentiert. (bz)
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St. Galler Tagblatt 25.9.10
Überwachen und wegweisen?
Ein Reglement zu Ruhe, Ordnung und Sicherheit mit Bestimmungen
wie in Goldach untersteht in Rorschacherberg dem Referendum und wird in
Rorschach von der SP bekämpft.
FRITZ BICHSEL
RORSCHACH. Den Anstoss gab in Rorschach die CVP mit der Petition
zur Prüfung von verstärktem Einsatz privater Sicherheitsleute
und von Videoüberwachung. Dazu solle der Stadtrat auch eine Studie
über "neuralgische, sicherheitsrelevante Orte" in Auftrag geben.
Er liess gemeinsam mit Rorschacherberg ein Reglement erarbeiten. Darin
sind bisher auf mehrere Erlasse verteilte Regeln (auch zu
Lärmschutz oder Parkierkontrolle) zusammengefasst und neue
enthalten. Wie in Goldach bereits in Kraft, soll die Behörde
Überwachungskameras einsetzen und dem Sicherheitsdienst mehr
Kompetenz geben können. Wo Kameras installiert würden, ist
noch nicht beantwortet. In Goldach hat der Gemeinderat die
möglichen Standorte in einer Verfügung festgelegt.
CVP mahnt zu Vorsicht
In Rorschach unterstellte der Stadtrat den Entwurf der
Vernehmlassung. Stellung genommen haben die CVP und die SP.
Die CVP will nun "Taten sehen", warnt aber (Tagblatt vom 2.
September) bei Befugnissen für Sicherheitsleute vor zu viel
Einschränkung der Freiheit der Bürger. Der Entwurf sieht
unter anderem vor, dass der Sicherheitsdienst neu Leute wegweisen oder
auf den Polizeiposten führen darf.
SP lehnt praktisch alles ab
Die SP beteiligte sich nicht an der Diskussion. Den Entwurf
gingen SP-Leute nun aber Paragraph für Paragraph durch. Dann
machte die Partei, die mehr Transparenz in der Stadtpolitik fordert,
einen Winkelzug: Das Ergebnis leitete sie an das Gratisblatt "Bodensee
Nachrichten". Dieses machte daraus "Änderungsvorschläge der
Redaktion". Die so gesteuerte Botschaft lautet: Die SP ist
grundsätzlich gegen einen privaten Sicherheitsdienst, sagt Nein zu
mehr Kompetenzen für diesen, will auch die Kontrolle des
Parkierens bei der Polizei belassen, sagt Nein zu
Überwachungskameras, sagt Nein zu einem Suchtmittelverbot auf
einzelnen Plätzen.
Die SP lehnt also praktisch jede Neuerung ab. Hingegen macht sie
einen Vorschlag: Für die gesetzliche Nachtruhe ab 22 Uhr sollen
Gartenrestaurants nicht mehr um 22 Uhr schliessen müssen.
Am Schluss nur Kosten?
Das Vorgehen der SP erinnert an früher: Eine Partei greift
ein Thema auf. Verwaltung und Stadtrat bearbeiten es. Wenn das Resultat
vorliegt, kämpft aber eine andere Partei dagegen. Wegen
gegenseitiger Blockade wird am Schluss nichts verwirklicht, sind nur
Kosten entstanden oder andere Arbeit liegengeblieben.
So ging es in der Stadtpolitik oft. Das war der Hauptgrund, dass
die Rorschacher die Departemente in Stadtrat und Verwaltung und das
Parlament abschafften.
Der Stadtrat prüft die Einwände
Nach Auskunft von Stadtschreiber Bruno Seelos wird der Stadtrat
die Einwände nun prüfen und das gegenüber dem Entwurf
möglicherweise geänderte Reglement voraussichtlich am 5.
Oktober verabschieden und dem fakultativen Referendum unterstellen.
Einzelne Änderungen sind auch denkbar wegen Fragen um
übergeordnetes Recht. Zum Beispiel, ob die Stadt Abfallsünder
verpflichten kann, selber aufzuräumen - oder das mindestens bei
Jugendlichen Sache der Justiz ist.
--
Rorschacherberg schon weiter
Die Gemeindebehörden streben an, in Rorschach und
Rorschacherberg gleichlautende Regeln für Ruhe, Ordnung und
Sicherheit zu erlassen. Weil der Stadtrat nun Änderungen
prüft, der Gemeinderat Rorschacherberg das Reglement aber bereits
dem Referendum unterstellte, gelingt das möglicherweise nicht.
Aber auch ohne Änderung sind abweichende Massnahmen möglich.
Ob sie Überwachungskameras einsetzt und Sicherheitsleuten mehr
Kompetenz gibt, kann die einzelne Behörde entscheiden. Der
Gemeinderat Goldach nutzt die Möglichkeit für Kameras vorerst
nicht - gleich wie in Flawil. Andere Gemeinden - wie Wittenbach oder
Rheineck - setzen Kameras nur ein, wo viel Abfall deponiert wird. (fbi.)
--
KOMMENTAR
Kameras nur als Möglichkeit
Dass er Überwachungskameras einsetzen und dem privaten
Sicherheitsdienst mehr Befugnisse geben kann: Das schlägt der
Stadtrat vor für mehr Ordnung und Sicherheit in Rorschach. Es
klingt nach wenig, öffnet aber ein weites Feld.
Wer nachts durch Rorschach geht, muss sich nicht unsicher
fühlen, ist meistens nur einsam. Die Stadt hat bisher kein
Sicherheitsproblem. Es gibt Gerangel, Beschädigungen, Dreck und
Lärm. Darüber entrüstet sich die Bevölkerung zu
Recht. Die CVP griff das vor eineinhalb Jahren auf mit dem Antrag,
Kameras und mehr Sicherheitsleute zu prüfen. Die SP lehnt diese
Neuerungen ab. Erst jetzt, nachdem Verwaltung und Stadtrat ein
Reglement erarbeitet haben, und im Rahmen von Sticheleien gegen den
Stadtrat, was SP-Leute derzeit intensivieren. Das gehört zwar zur
Politik. Freiheit und Sicherheit der Bürger eignen sich aber nicht
für Geplänkel.
Was in Rorschach geschieht, rechtfertigt mehr Sicherheitsleute.
Aber nicht, alle Bürger zu überwachen. Das kann sich jedoch
ändern. Wer zur Sache beitragen will, akzeptiert das Reglement mit
der Kann-Formel und achtet darauf, dass der Stadtrat erst bei
dringendem Bedarf Kameras einsetzt. Wer auffallen will, zieht das Thema
weiter mit dem Referendum, kann so Skepsis gegen "die da oben" nutzen.
Um den Preis, Leute zu stärken, die nach mehr Repression rufen.
Ein Ja der Bürger zu "kann" - was zu erwarten ist - könnten
diese umdeuten als Auftrag, schon ohne Not und dauernd Kameras
einzusetzen.
Fritz Bichsel
f.bichsel@tagblatt.ch
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KALTER KRIEGER
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Solothurner Zeitung 25.9.10
Aufgeschnappt
Zum brisanten Thema Staatsschutz weiss Peter Regli, früherer
Chef des Schweizerischen Nachrichtendienstes, immer aus dem Vollen zu
schöpfen. So auch am "Tag Gesellschaft und Armee" der Kantonalen
Offiziersgesellschaft (KOG) in Solothurn (Seite 27). Konkret benannte
er dort, wer heute die "bösen Feinde" sind: Linke, Gutmenschen und
die Medien. Dieses Insiderwissen verriet er nicht nur den Offizieren,
sondern auch den eingeladenen Politikern aller Couleurs. Wie es sich
gehört, waren diese Gäste zuvor von KOG-Präsident
René Wernli gebührend und auch namentlich begrüsst
worden. So zum Beispiel FDP-Ständerat Rolf Büttiker. Ganz im
Gegensatz zum ebenfalls anwesenden "linken" Ständerat, SP-Mann
Roberto Zanetti. Man darf davon ausgehen, dass der ehemalige kantonale
Militärdirektor diese Schmach wegstecken konnte. Dennoch: Wie muss
man sich den Affront erklären? Wars einfach ein Versehen? Oder hat
Ex-Geheimdienstler Regli in den alten Staatsschutz-Fichen gekramt und
den Organisatoren verraten, wie Zanetti in jungen Jahren als Soldat
seine Offiziere jeweils zur Weissglut getrieben hatte: mit dem Tragen
eines roten Halstüchleins. (ums.)
---
Grenchner Tagblatt 25.9.10
Den Feind sichtbar gemacht
Offiziersgesellschaft Ex-Geheimdienstchef Peter Regli sprach in
Solothurn
Samuel Misteli
Umrahmt von militärischem Zeremoniell beging die Kantonale
Offiziersgesellschaft (KOG) ihren "Tag Gesellschaft und Armee". Die
berittene Artilleriemusik Solothurn erschien zwar gestiefelt und
teilweise mit umgeschnallten Sporen, aber zu Fuss: "Die Pferde haben
sie im Stall gelassen", stellte ein Anwesender fest. Es wäre auch
etwas eng geworden im Landhaussaal am Donnerstagabend, wären die
Musiker hoch zu Ross erschienen - auch wenn rund zwei Drittel der
Stühle besetzt waren. Darin sassen zahlreiche Uniformierte, einige
Kantonsräte samt Präsident Hans Abt, einige Gemeinderäte
und zwei Ständeräte - von denen nur einer, Rolf
Büttiker, sich über eine Begrüssung freuen konnte.
Die Artilleriemusik durfte rund eine Viertelstunde länger
spielen als vorgesehen, weil die Offiziersgesellschaft mit dem Feind
Technik kämpfte. Die versammelten Zuhörer trugen die
unmilitärische Unpünktlichkeit mit Fassung.
"Prophet" polemisierte lustvoll
Nach einleitenden Worten des scheidenden KOG-Präsidenten
René Wernli überbrachte Rolf Leuthard, Vorsteher des
kantonalen Amtes für Militär- und Bevölkerungsschutz,
die Grüsse der Solothurner Regierung. Leuthard nutzte die
Gelegenheit auch gleich, um die Vorfreude auf den Hauptreferenten zu
schüren: Ein "Feuerwerk" erwarte die Zuhörer beim Vortrag von
Ex-Geheimdienstchef Peter Regli, versprach der AMD-Chef. "Klare
Sprache, provokative Aussagen, aber unterlegt mit immensem Wissen."
Das sollte sich tatsächlich als zutreffende
Charakterisierung der rund einstündigen Ausführungen des
Mannes erweisen, der dem Schweizer Nachrichtendienst von 1990 bis 1999
vorgestanden war. Regli, von Rolf Leuthard als "Prophet"
angekündigt, polemisierte lustvoll, teilweise mit einer guten
Portion Sarkasmus, dann wieder mit der Ernsthaftigkeit des "besorgten
Bürgers", als den er sich selber bezeichnete.
Gegen Medien und Links-Grüne
"Der Gegner ist unsichtbar", sagte der Ex-Geheimdienstler zu
Beginn, um den unsichtbaren Feind danach sichtbar zu machen - und so
den Beweis zu führen, dass die Schweiz ihren Staatsschutz
nötiger braucht denn je. Regli warnte vor Islamisten, vor
Parallelgesellschaften, vor der "Krake" Mafia, vor linkem Terror, vor
Cyber-Terrorismus - allgemein vor den "Akteuren im Schatten". Er setzte
mitunter Spitzen gegen ewig miesepetrige Medien, gegen
Links-Grüne, gegen "Frau Calmy" im Bundesrat, gegen
Zivildienstleistende. "Die Gutmenschen haben Überhand", rief Regli
in den Saal. In den letzten zehn Jahren sei die nationale Sicherheit
sträflich vernachlässigt worden.
"Wir müssen in diesem Land wieder vermehrt das
sicherheitspolitische Bewusstsein schärfen", lautete sein Fazit.
Das war durchaus im Sinn der versammelten Offiziere: Regli erntete
Applaus und Zuspruch vom neuen KOG-Präsidenten Beat Muralt, bevor
der offizielle Akt mit dem Abspielen der Nationalhymne beschlossen
wurde.
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RASSIMUS
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sf.tv 25.9.10
Grünliberale Zürich schliessen höchsten Opfiker aus
Urs Wagner, der Gemeinderatspräsident der Zürcher
Gemeinde Opfikon, ist wegen parteischädigendem Verhalten aus der
Grünliberalen Partei des Kantons Zürich ausgeschlossen
worden. Grund dafür war die 1.August-Rede von Wagner.
sda/buet
Die in der Rede zum Ausdruck gebrachten, teilweise rassistischen
Positionen seien nicht mit den grundlegenden Wertvorstellungen und
Leitlinien der Grünliberalen vereinbar, teilte die Kantonalpartei
mit. Zudem seien weitere Fakten bekannt geworden, welche für die
Grünliberalen nicht mit einem Mandat vereinbar seien. Die Partei
nannte allerdings keine weiteren Einzelheiten.
Keine einvernehmliche Lösung
In der in Opfikon gehaltenen Rede zum diesjährigen 1. August
hatte der 43-Jährige Wagner unter anderem wegen rassistischer
Aussagen für Aufregung gesorgt. So sprach sich der Physiker und
ETH-Absolvent zum Beispiel gegen die Ansiedlung nichtweisser Menschen
auf dem europäischen Territorium aus.
Die Partei habe sich um eine einvernehmliche Lösung
bemüht, welche auch der schwierigen persönlichen Situation
gerecht geworden wäre, heisst es im Communiqué weiter.
Trotz diesen Bemühungen im Rahmen von persönlichen
Gesprächen sei eine einvernehmliche Lösung nicht möglich
gewesen.
Ausschluss war letzte Möglichkeit
Wagner habe eine klare Entschuldigung sowie einen Rücktritt
von seinem Amt als Gemeinderatspräsident und Gemeinderat
abgelehnt. Deshalb, so die Partei, sei dem Vorstand einzig der Weg des
Ausschlusses übrig geblieben.
Der Opfiker Ortspolitiker hat nun 30 Tage Zeit, den Entscheid des
Parteivorstands anzufechten, wie Co-Präsidentin Tiana Moser sagte.
Falls er sich dazu entschliesst, entscheide die Mitgliederversammlung
am 9. November abschliessend über den Verbleib Wagners in der
Partei.
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Tagesanzeiger 25.9.10
GLP wirft Opfiker Gemeindepräsident aus der Partei
Temperli Silvio
Zürich - Reiner Tisch bei den Grünliberalen des Kantons
Zürich: Sie haben gestern Freitagabend an ihrer Vorstandssitzung
Urs Wagner, Gemeindepräsident und Gemeinderat von Opfikon, aus der
Partei ausgeschlossen. Der Entscheid sei einstimmig ausgefallen, heisst
es in einer Medienmitteilung. Urs Wagner selber habe an der Sitzung
nicht teilnehmen wollen, präzisierte die Partei auf Anfrage. Als
Grund für den Rauswurf gibt die GLP "parteischädigendes
Verhalten" an. Ausschlaggebend seien seine "teilweise rassistischen
Positionen" gewesen. Wagner hatte namentlich an seiner 1.-August-Rede
vor dem Rathaus in Opfikon für Irritation gesorgt. Damals sprach
der Grünliberale in glitzernden weissen Schuhen davon, dass die
Ansiedlung nicht weisser Menschen in die Schweiz abgelehnt werden
müsse. Hinzu kamen weitere Vorfälle wie Drohungen und
Ausraster des 44-jährigen Physikers, welche zu einem Verhör
bei der Polizei geführt hatten (TA vom 20. September).
Nach Angaben der GLP sei eine einvernehmliche Lösung, die
auch der "schwierigen persönlichen Situation" Wagners gerecht
geworden wäre, nicht möglich gewesen. Er habe sich von seinen
Äusserungen inhaltlich nicht distanzieren wollen und einen
Rücktritt aus eigenem Antrieb stets abgelehnt. Wagner gilt als
eigenbrötlerisch und verschlossen. Angeblich befindet er sich in
einer Lebenskrise, Job und Wohnung hat er kürzlich verloren. Ob
Wagner weiterhin das 36-köpfige Stadtparlament präsidieren
wird, bleibt vorderhand offen. (sit)
---
Aargauer Zeitung 25.9.10
Grassiert unter Nachtschwärmern der Rassismus?
Fair Clubbing Der Kanton soll gegen die Diskriminierung von
Ausländern in Aargauer Discos einschreiten
Urs Moser
So regelmässig, wie entsprechende Meldungen auftauchen,
werden sie von den Clubbetreibern dementiert: Es soll Discos geben, die
systematisch Angehörigen bestimmter Völkergruppen -
namentlich Jugendlichen aus dem Balkan - den Zutritt verweigern.
Regierung soll eingreifen
Dieser Thematik soll sich im Aargau nun die Regierung annehmen.
Kaum in den Grossen Rat nachgerutscht, deponierte SP-Vertreter Ivica
Petrusic, Präsident von second@s plus, ein entsprechendes
Postulat. Der Regierungsrat soll Massnahmen ergreifen, damit "in
Aargauer Clubs nicht mehr Zutrittsverweigerungen aufgrund rassistischer
Motive praktiziert werden können".
Solche Eintrittsverweigerungen würden verfassungs- und
strafrechtliche Bestimmungen verletzen, dennoch hätten Betroffene
kaum eine Chance, sich dagegen zu wehren. Die Regierung müsse
deshalb ein Zeichen setzen und jedwelchen Diskriminierungen
entgegenwirken. Petrusic spricht in seinem Postulat zum Beispiel vom
Entzug der Bewilligung für Betriebe, in denen eine
diskriminierende Praxis herrscht - "für bestimmte Zeiten oder
allenfalls für immer".
Jeder Fall ist einer zu viel
Auf Nachfrage zeigt sich, dass das Problem überschaubare
Dimensionen hat. Über die neu eingerichtete Internetplattform
fairer-clubbing.ch sind laut Ivica Petrusic konkret "fünf oder
sechs" Meldungen zu drei Clubs im Aargau eingegangen, in welchen sich
Jugendliche aufgrund ihrer ausländischen Herkunft diskriminiert
behandelt vorkamen, weil ihnen der Zutritt verweigert wurde. Ist da der
Ruf nach regierungsrätlichem Eingreifen nicht etwas
übertrieben? Petrusic sieht das keineswegs so. Grundsätzlich
sei jeder Fall einer zu viel. "Wir haben im Aargau auch keine Burkas
und führen trotzdem eine Burka-Debatte", rechtfertigt er den Ruf
nach staatlichem Eingreifen. Auch die Ausländerkriminalität
sei wegen einer kleinen Minderheit in aller Munde, dass weit mehr
unbescholtene Migranten unter ungerechtfertigten Diskriminierungen
leiden, sei aber kein Thema. Es gehe darum, eine Sensibilisierung
dafür zu erreichen und die Problematik auf die politische Ebene zu
heben. Ein ähnlich lautender Vorstoss wurde auch schon im Luzerner
Kantonsparlament eingereicht, ein nächster ist im Kanton
Zürich in Planung.
Clubs nicht an Pranger stellen
Bekannt ist, dass sich im Aargau schon ausländische
Jugendliche darüber beklagt haben, sie würden nur wegen dem
"-ic" im Namen nicht in die "Kettenbrücke" in Aarau eingelassen.
Die Betreiber bestreiten dies allerdings. Die Ausweiskontrollen mache
man, weil man das Alter kontrollieren müsse und weil es der
Sicherheit diene: Wer davon ausgehen müsse, dass der
Türsteher seinen Namen kenne, verhalte sich eher anständig.
Wo die übrigen Klagen herkommen, will Petrusic nicht verraten. Man
habe das Forum fair-clubbing.ch nicht eingerichtet, um Clubs an den
Pranger zu stellen, sondern wolle den Dialog suchen. Einen Widerspruch
zur Forderung nach staatlichem Durchgreifen und dem Entzug von
Betriebsbewilligungen sieht er darin nicht. Der Grossrat zieht einen
Vergleich zum Mehrsäulenprinzip zum Beispiel in der Drogenpolitik:
Es brauche eben beides, Prävention und Repression.
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DROGEN
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Zürichsee-Zeitung 25.9.10
Zürcher Suchtprävention Seit 25 Jahren im Einsatz für
einen intelligenteren Umgang mit Drogen
Risiko mindern statt abschrecken
Die Drogenprävention hat sich in den letzten Jahrzehnten
stark verändert. Statt den Teufel an die Wand zu malen, setzt man
heute vor allem auf einen risikoarmen Umgang mit Betäubungsmitteln.
Alfred Borter
1969 lag die Drogenprävention noch in den Händen der
Stadtpolizei, wie Schulvorstand Gerold Lauber zum 25-Jahr-Jubiläum
der Suchtpräventionsstelle ausführte. Eine Plakatkampagne
arbeitete mit dem Mittel der Abschreckung: Dargestellt war eine halb
zum Skelett gewordene Frau, und als Warnung war das Wort "Rauschgift"
gross hingeschrieben.
Als die Fachleute darauf hinwiesen, die Adressaten der Botschaft
könnten sich davon auch angezogen fühlen, änderte man
die Taktik. Sozial-, Schul- und Polizeidepartement arbeiteten Hand in
Hand, und 1985 wurde aufgrund eines Gemeinderatsbeschlusses die
Drogenpräventionsstelle geschaffen. 1986 versuchten die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, als Hasen verkleidet, die
Aufmerksamkeit der Passanten zu wecken. Heute, meinte Lauber,
gäben sich die Angestellten wohl nicht mehr dazu her.
Vorbild für die Schweiz
Es stehen auch nicht mehr Abschreckung und Abstinenz im
Vordergrund. Vielmehr geht es heute darum, die jungen Menschen zu einem
risikoarmen Umgang mit allenfalls zur Abhängigkeit führenden
Mitteln zu bringen. "Suchtmittel lassen sich nicht aus der Welt
schaffen", meinte Lauber. Aber es sei möglich, auf die Gefahr der
Übertreibung hinzuweisen.
Die Stadt Zürich, in der manche Probleme früher als
andernorts und mit grösserer Heftigkeit aufträten, habe mit
ihrer Präventionsarbeit die Drogenpolitik in der Schweiz
massgeblich geprägt, sagte Lauber. So setzt man jetzt überall
auf die vier Säulen Prävention, Therapie, Schadenminderung
und Repression.
Die Entkriminalisierung des Cannabiskonsums ist von den
eidgenössischen Räten verworfen worden, das Problem harrt
noch einer Lösung. Und neu geht es auch darum, die vom Gemeinderat
aufgeworfene Frage zu prüfen, ob es Vorteile mit sich
brächte, wenn die Stadt Cannabis abgeben würde. Wie von
Eveline Winnewisser, Leiterin der Suchtpräventionsstelle, zu
erfahren war, ist eine Arbeitsgruppe daran, eine Auslegeordnung
vorzunehmen. Längst hat die Stelle übrigens nicht mehr allein
klassische Drogen im Visier, sondern auch anderes Suchtverhalten, etwa
Kaufsucht oder Internetsucht.
Beratung für Rauschtrinker
Und natürlich ist der Alkoholmissbrauch ein Thema. So haben
die in Zusammenarbeit mit der Stadtpolizei und dem Blauen Kreuz
durchgeführten Testkäufe durch Jugendliche etwa dazu
geführt, dass am Knabenschiessen der Verkauf alkoholischer
Getränke an unter 16-Jährige markant zurückgegangen ist.
Er liegt jetzt bloss noch bei 13 Prozent.
Zur Prävention gehört auch, dass seit gut einem halben
Jahr die jugendlichen Rauschtrinker, welche ins Stadtspital Waid zur
Ausnüchterung eingewiesen werden, gefragt werden, ob sie sich
nicht von der Präventionsstelle beraten lassen wollten. "Etwa die
Hälfte ist bereit für ein Gespräch", erklärt
Winnewisser, junge Frauen eher als Burschen. Das Gespräch dreht
sich dann um die Frage, was die Jungen dazu führe, einiges
über den Durst zu trinken, und um Alternativen.
Eine Herausforderung ist auch die Tatsache, dass immer mehr junge
Leute in zunehmendem Mass leistungsfördernde Substanzen einnehmen.
Ob sich das auch zu einer Sucht auswächst, weiss man noch nicht.
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WIDERSTAND
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NZZ 25.9.10
Bühnenkunst als Bürgerpflicht?
Israelische Schauspieler protestieren gegen Auftritte in den
Siedlungen
Die Weigerung von Schauspielern grosser israelischer Bühnen,
in der Siedlerstadt Ariel aufzutreten, hat zu einer hitzigen Debatte
geführt. Das Kulturministerium droht mit rechtlichen Konsequenzen.
Joseph Croitoru
Israels Kulturbetrieb erlebt derzeit einen der dramatischsten
Streitfälle in seiner Geschichte. In der südlich von Nablus
gelegenen Siedlerstadt Ariel soll Anfang November ein Kulturhaus
eingeweiht werden. Bei der bereits jetzt vorgenommenen Zusammenstellung
seines Veranstaltungsprogramms ist es den Verantwortlichen gelungen,
auch Gastauftritte einiger der wichtigsten Theater im Land zu buchen -
so etwa des Nationaltheaters Habimah und des Cameri-Theaters, beide aus
Tel Aviv. Als diese Vereinbarung, die ohne Wissen der
Ensemblemitglieder beider Häuser getroffen worden war,
bekanntwurde, reagierten die Schauspieler mit Bestürzung. Und
tatsächlich ist der Fall präzedenzlos: Die angesehenen
Bühnen Israels haben bisher in Siedlungen in den von Israel
besetzten Gebieten keine Gastspiele gegeben - allerdings vor allem
deshalb, weil die Räumlichkeiten dazu fehlten.
Kultur - abseits der Politik?
Nun aber regte sich in der Theatergemeinde aus anderen
Gründen Widerstand. An die sechzig Schauspieler, Regisseure und
Dramaturgen taten sich zusammen und wandten sich mit einem offenen
Protestbrief an die Leitungen aller grösseren Theaterhäuser
im Land. Die Schauspieler, denen namhafte Mitunterzeichner wie die
Theaterautoren Edna Maziya und Jehoschua Sobol zur Seite sprangen,
bekundeten ihre Weigerung, in Ariel oder anderen Siedlungen
aufzutreten. Die Siedlungstätigkeit, schrieben sie, richte sich
gegen den Frieden und man werde sie mit der eigenen künstlerischen
Arbeit nicht auch noch unterstützen.
Von der Forderung der Signatare, keine Verträge über
Gastaufführungen ausserhalb der Grenzen von 1967 abzuschliessen,
liessen sich allerdings die Intendanten der Tel Aviver Häuser
nicht sonderlich beeindrucken. Bei Habimah vertritt man die Position,
als Nationaltheater sei man dazu verpflichtet, das eigene Ensemble
überall dort gastieren zu lassen, wo Israeli lebten. Und beim
Cameri-Theater steht man auf dem Standpunkt, dass die Erweiterung des
Wirkungskreises des Hauses oberste Priorität besitze. Der Protest
der Theaterschaffenden wurde schnell zum Politikum und
beschäftigte auch die politische Führung des Landes.
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu liess wissen, man werde ein
solches Verhalten, zumal die Theater vom Staat subventioniert
würden, keinesfalls tolerieren. Kunst dürfe nicht mit Politik
vermischt werden, sekundierte ihm seine Parteigenossin und
Kulturministerin Limor Livnat, während einige ihrer Parteifreunde
bekanntgaben, Künstler demnächst per Gesetz zu Auftritten in
den besetzten Gebieten zwingen zu wollen. Diese Drohungen stiessen in
der rechtsorientierten Presse auf Beifall - hier verunglimpfte man die
Aufmüpfigen als "linksradikale Volksverräter".
Die Gegenreaktion liess nicht lange auf sich warten. Über
300 Universitätsdozenten und die israelische Friedensbewegung
"Peace Now" schlossen sich daraufhin dem Protest der Theaterleute an,
mit denen sich mittlerweile auch prominente israelische Schriftsteller
und Künstler, darunter Abraham B. Jehoschua und David Grossman,
solidarisieren. Gegenüber der linksliberalen Zeitung "Haaretz"
ergriff Jehoschua für die Schauspieler Partei. Sie hätten ein
Recht auf politische Meinungsäusserung, die umso relevanter sei,
als Ariel einen "problematischen Ort im Hinblick auf den Frieden"
darstelle. Die junge israelische Schriftstellerin Klil Zisapel ging
noch einen Schritt weiter. Die Stadt Ariel, erklärte sie, zu der
"Apartheid-Strassen" führten, hätte überhaupt nicht
gebaut werden dürfen. Siedlungen wie diese zementierten die
israelische Besetzung palästinensischen Bodens nur weiter.
Zuschüsse als Druckmittel
Kulturministerin Livnat reagierte prompt und berief eine
Sondersitzung des parlamentarischen Erziehungsausschusses ein, zu dem
Intendanten, Vertreter der Schauspieler sowie hochrangige
Kulturfunktionäre eingeladen wurden. Sie nutzte das Forum, um die
Protestierenden zu einer "kleinen Minderheit" zu degradieren, die,
verglichen mit der breiten Kritik an ihrem Verhalten, völlig
unbedeutend sei. Die Stadt Ariel sei auf "legalem Wege" entstanden, man
werde einen Boykott seitens von Kulturinstitutionen, die vom Staat
bezuschusst würden, nicht dulden. Daraufhin erhitzten sich die
Gemüter. Knesset-Abgeordnete von rechts und links stritten
über das Recht auf kulturelle Angebote in den Siedlungen. Die
aufgebrachte Kulturministerin drohte, bald die Kriterien für den
Erhalt staatlicher Zuschüsse zu verschärfen und die
Empfänger zu verpflichten, ihre Kulturveranstaltungen überall
im Land anzubieten. Zusätzlich könnten durch ein Punktesystem
Anreize geschaffen werden, gerade auch in der "Peripherie" aufzutreten.
Die anwesende Tel Aviver Bühnenautorin Anat Gov wandte sich
gegen den von rechten Diskussionsteilnehmern erhobenen Vorwurf,
"Verweigerer" zu sein: "Wir Theaterleute sind keine Soldaten und somit
auch keine Befehlsempfänger." Man werde wohl das Gewissen der
Künstler respektieren müssen, so wie man auf die Gefühle
religiöser Kollegen Rücksicht nehme, wenn sie am Sabbat nicht
auftreten wollten. Selbstverständlich, antworteten die Gegner aus
dem Likud im Chor, aber staatliche Gelder werde man dann nicht mehr in
Anspruch nehmen dürfen.
Noch ist nicht klar, ob und wie die Drohungen der regierenden
Politiker rechtlich umgesetzt werden. Das rechte Lager setzt aber jetzt
schon auf Einschüchterung. So störte nur wenige Tage
später eine Gruppe von Siedlern, angeführt von dem
rechtsradikalen Abgeordneten Michael Ben-Ari, mit lauten Rufen eine
Theateraufführung des Cameri-Theaters. Sie beschimpften die
protestierenden Schauspieler als "linke Rassisten" und wurden vom
Sicherheitspersonal aus dem Saal entfernt. Draussen drohten die
Störer, derartige Aktionen bald zu wiederholen. Seitdem hat sich
der Streit weiter zugespitzt. Mittlerweile hat sich der Betriebsrat des
Habimah-Theaters gegen die protestierenden Schauspieler aus dem eigenen
Haus gewandt. Man dürfe Politik und künstlerische Arbeit
nicht miteinander verquicken, verkündete die Belegschaft und
stellte sich damit hinter Ministerin Livnat.
Unterstützung aus dem Ausland
Indessen forderte die Architekturpublizistin Esther Sandberg in
"Haaretz" auch die israelischen Architekten auf, sich dem Protest der
Intellektuellen und Künstler anzuschliessen und Bauprojekte in den
besetzten Gebieten zu boykottieren. Dass jemand diesem Aufruf gefolgt
ist, ist nicht bekannt. Aber nun erhält die Protestaktion
Unterstützung auch aus dem Ausland. Über 150 amerikanische
Schauspieler, Theater- und Filmautoren haben in den letzten Tagen eine
diesbezügliche Petition der amerikanisch-jüdischen
Organisation "Jewish Voice for Peace" unterzeichnet. Man begrüsse
die mutige Entscheidung der israelischen Kollegen, schreiben die
Signatare, zu denen illustre Personen wie der Folk-Sänger und
Mitbegründer des Cameri-Theaters Theodore Bikel, der Dramatiker
Tony Kushner und die Schauspielerinnen Vanessa Redgrave und Cynthia
Nixon gehören.