MEDIENSPIEGEL 7.10.10
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (Rössli, DS, Tojo)
- (St)Reitschule: Schandfleck der Schweiz
- Antifa-Abendspaziergang vs SteuerzahlerInnen
- Nause: Keine Dusche mit Reto
- 6. Oktober: Anti-SVP-Tag
- Antifa: Gegen Pnos-Kundgebung am 9.10. in Langental
- RaBe-Info 6.+.7.10.10
- Drogen: Millionengeschäft mit Hanf
- Anti-Feminismus: Kuhn gegen die feministische Bankenmacht
- Anti-Spezifizismus: NDB vs ALF
- Gefangenen-Info: Revolutionäre Geschichte aneignen
- Widerstand: Stuttgart 21
- Anti-Atom: Aves in Würenlingen

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REITSCHULE
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Do 07.10.10
21.00 Uhr - Rössli - Kafkas (D)
20.30 Uhr - Kino - "MUSLIM/A" - Kald Mig Bare Axel (Nenn mich einfach Axel) | Pia Bovin, Dänemark 2002

Fr 08.10.10
19.30 Uhr - Infoladen - "Willkommen im Paradies" Integration - Gleichstellung oder Anpassung? mit Solidarité sans Frontières
21.00 Uhr - Kino - "MUSLIM/A" - Mein Vater mein Onkel | Christoph Heller, D 2009
23.00 Uhr - Dachstock - Dangerdubz: CASPA (UK) & MC ROD AZLAN, DJ's Ben Danger & BB1 (be), VJ

Sa 09.10.10
21.00 Uhr - Kino - "MUSLIM/A" - Mein Vater mein Onkel | Christoph Heller, D 2009
21.00 Uhr - Tojo - Plattentaufe "To The Bone" von 2FORSOUL.
23.00 Uhr - Frauenraum - ANKLANG - sie er LAUBt. Mit DJ's Princess P (BE) und Wicked Wilma (ZH) " elektro
22.00 Uhr - Dachstock - Patchwork & Dachstock present: TY (UK) & Band!, DJ's Sassy J & Soul Sociedad " hiphop, soul
22.00 Uhr - Grosse Halle - BOOKA SHADE in concert (Get Physical/D), M.A.N.D.Y. (Get Physical/D), Animal Trainer (Stil vor Talent) & Robel (Audiotheque)

So 10.10.10
20.00 Uhr - Rössli - Ceschi, 2econd Class Citizen, Buddy Peace

Infos:
http://www.reitschule.ch
http://www.reitschulebietetmehr.ch

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Bund 7.10.10

Kafkas

 Elektro-Punk mit Anarcho-Appeal

 Sie seien die Erfinder der antifaschistischen Anarcho-Polonaise und der Straight-Edge-Bier-Lawine, notiert die deutsche Band Kafkas, um das Liveerlebnis zu umschreiben, das die vier ihrer Hörerschaft bescheren. Etwas weniger anarchisch klingt dann die Musik, wenn sie nicht live ist: melodiöse Elektro-Punk-Pop-Songs, die stark nach Achtzigerjahren klingen. (reg)

 Rössli Reitschule Donnerstag, 7. Oktober, 21 Uhr (Türöffnung).

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Bund 7.10.10

Ty

 Konsensorientiert und auch mal ruppig

 Er ist vielleicht nicht der beste Rapper, und vielleicht erfindet er das Genre nicht neu. Aber der Engländer Ty hat sich doch seit über einem Jahrzehnt über die Hip-Hop-Welt hinaus einen Namen gemacht, war für den renommierten englischen Mercury-Musikpreis nominiert und hat Bewunderer wie Damon Albarn oder De La Soul gefunden. Der Sohn einer nigerianischen Einwandererfamilie wuchs in London auf, wo er mit dem Hip-Hop angesteckt wurde, und kooperierte immer wieder mit Menschen, die auch anderen Musikgattungen angehörten wie etwa Fela-Kuti-Schlagzeuger Tony Allen.

 Zu seinem neuen Album "Special Kind of Fool" notiert Ty, er habe dem Hip-Hop den Hang zum Kommerzpop austreiben wollen - wobei zu konstatieren ist, dass manches auf diesem Album doch eher mit konsensorientiertem Soul imprägniert ist, anderes dafür gegen den Strich gebürstet, ungekämmt und roh klingt. Ty tritt in Bern als Gast bei der Patchwork-Clubnacht auf. (reg)

 Dachstock Reitschule Samstag, 9. Oktober, 22 Uhr.

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Bund 7.10.10

Fünf Fragen an

 Raphael Jakob

 Der Berner Sänger tauft am Samstag, 9. Oktober, im Tojo der Reitschule mit seiner Band 2forSoul die neue CD "To the Bone". Am Donnerstag, 7. Oktober, spielt die Band im Club Le Cécil in Biel (18, 22 und 23 Uhr). Raphael Jakob gehört zu den begnadetsten Soulsängern der Schweizer Musikszene. Auf der CD, die er mit dem Bassisten Tonee, dem Schlagzeuger Sam Baur und dem Tastenmann Marco Basci eingespielt hat, interpretiert er Soul- und Popklassiker auf bestechend grazile und reduzierte Weise.

 Für Aussenstehende bietet Ihre Gruppe 2forSoul einen steilen Einstieg: Der Name ist bestenfalls durchschnittlich originell, und im Repertoire finden sich ausschliesslich Covers bekannter Soulklassiker. Was bietet 2forSoul mehr als eine Coverband, die man an Hochzeiten und Betriebsfesten bucht?

 Wir sind keine herkömmliche Coverband, weil wir die Songs, die wir interpretieren, nicht einfach nachspielen, sondern zu unseren eigenen machen. Als Erstes entrümpeln wir die Lieder bis aufs Skelett, dann bringen wir unsere eigenen Ideen und unseren eigenen Groove ein. Doch wir tun es mit einem grossen Respekt vor den Originalen.

 Ihre Stimme gehört zum Betörendsten, was dieses Land anzubieten hat, die Musiker, die Sie um sich geschart haben, zu den Besten, die man sich als Soulsänger anlächeln kann, ausserdem sind Sie ein begnadeter Songschreiber. Warum, um Himmelswillen, beschenken Sie die Welt nicht mit Ihren eigenen Liedern?

 Weil ich keinen Drang spüre, dies zu tun. Irgendwie ist die Zeit nicht reif und die zündende Idee nicht da. Gut möglich, dass ich in dieser Beziehung ein bisschen streng bin mit mir selber, doch wenn ich ein eigenes musikalisches Statement abgebe, muss es die Launen der Zeit überstehen.

 Ihr Keyboard-Komplize Marco Basci ist nach Los Angeles übergesiedelt und versucht sich in der dortigen Musikszene durchzusetzen. Auf einen solchen Tapetenwechsel haben Sie also keine Lust?

 Ach, ich bin eher der sesshafte Typ. Wir werden natürlich versuchen, mit 2forSoul einige Konzerte in L. A. zu spielen, die ersten Reaktionen auf die neue CD sind hervorragend. Doch L. A. ist ein hartes Pflaster. Marco hat das Glück, dort einen Job als Pianist in einer Kirche bekommen zu haben. Er spielt, neben Arbeiten für diverse Produzenten und Musiker, vornehmlich Gospelmusik. Er hat sich also quasi auf den Ursprung der Soulmusik zurückbesonnen.

 In unserem letzten Interview vor acht Jahren waren Sie in Aufbruchstimmung. Sie kündigten den Job, um sich voll der Musik zuzuwenden. Was ist seither passiert?

 Seitdem ich mein eigenes Projekt auf Eis gelegt habe, verdinge ich mich vornehmlich als Sideman. Ich bin als Gitarrist und Background-Sänger mit Seven unterwegs, spiele bei den Tequila Boys, bei Baze oder bei der deutschen Nu-Soul-Band Weeland. Ich mache also derzeit so viel Musik wie noch nie zuvor.

 Welche Ambitionen haben Sie mit 2forSoul?

 Wir wollen möglichst viele CDs verkaufen und möglichst viel spielen. Ein solches Projekt kann man nicht mit einem grossen Medienschlag lancieren. Für viele Medienleute fehlt der plakative Aufhänger. Wir machen ja nichts Bahnbrechendes, nicht Bob Marley im Technoformat oder so. Wir spielen Klassiker von den Beatles über Jamiroquai bis Bob Dylan auf unsere ganz persönliche Art. Wir können das Publikum nicht mit einer aufregenden Geschichte blenden, sondern müssen es mit unserer Musik überzeugen. Und es ist schön zu sehen, dass wir damit immer mehr Leute ansprechen. (ane)

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BZ 7.10.10

Berliner Beats

 Zwei hochkarätige Aushängeschilder des Berliner Labels "Get Physical Music" geben sich in Bern die Ehre: Booka Shade und M.A.N.D.Y. zelebrieren in der Grossen Halle der Reitschule ihre filigran produzierten Hymnen, gekonnt auf knackig-minimale Beats gelegt. Mit dabei an der "Get Physical Night" in der Grossen Halle: der Berner DJ Robel und das Zürcher DJ-Duo Animal Trainer. pd

 Konzert: Sa, 9. Okt., ab 22 Uhr, Reitschule Bern, Grosse Halle. Vorverkauf: www.starticket.ch.

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(ST)REITSCHULE
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BZ 7.10.10

Leserbrief

 "Schandfleck der Schweiz"

 Nach der Reitschule-Abstimmung

 diverse Ausgaben

 Das Ja für die Erhaltung der Reithalle als Kulturzentrum hat wieder einmal mehr gezeigt, dass die meisten Einwohner der Stadt Bern noch nicht gemerkt haben, was die rot-grüne-linke Regierung mit der Stadt Bern vorhat. Am liebsten hätte diese überall einen Zustand wie in der Reitschule oder in der Zaffaraya-Siedlung. Und diese Regierung kann froh sein, dass sie sich hinter Gesetzen, Paragrafen und Vorschriften verstecken kann. Wenn die Abstimmung auf kantonaler Ebene durchgeführt werden könnte, wäre der leidige Schandfleck Reithalle schon längst Vergangenheit.

 Die Reithalle ist nicht nur eine rein städtische Angelegenheit, sondern betrifft den ganzen Kanton Bern und die Schweiz. Viele Touristen, Politiker, Sportler und Ausflügler, die mit dem Zug oder dem Auto in Bern ankommen, müssen dieses verschandelte Gebäude ansehen. Andere Städte haben für ihre Reitschulen vernünftigere und schönere Verwendung gefunden.

 Die Stadt profitiert mit dem Lastenausgleich von den Steuergeldern aller Gemeinden im Kanton Bern. Darum wäre es nichts als gerecht, wenn der ganze Kanton bei solchen wichtigen Abstimmungen etwas zu sagen hätte.

 Auch die Denkmalpflege entscheidet immer wieder unlogische und unverständliche Vorschriften, zum Beispiel das Theater mit den Kellertüren, die von den Gassen in die Keller führen oder die wieder demontierten Lampen in den Lauben. Schade für die einst so schöne und lebensfrohe, sichere Stadt Bern. Heute gehe ich nur noch in Ausnahmefällen in die Stadt. Für Autofahrer werden so viele Schikanen gebaut, dass es einem verleidet, diese Stadt zu besuchen! Die Parkhäuser, im Miteigentum der Stadt Bern, sind viel, viel zu teuer!

 Ernst Hofer Zollikofen

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ANTIFA-ABENDSPAZIERGANG
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Bund 7.10.10

Leserbriefe

 Abendspaziergang Antifa-Umzug ohne grosse Zwischenfälle, "Bund" vom 4. Oktober

 Am Schluss bezahlts der Steuerzahler

 Am 10. Abendspaziergang der Antifa wurden einmal mehr Schäden und Kosten von mehreren 100 000 Franken verursacht. Öffentliche Gebäude, private Sandsteinfassaden, Schaufenster, Plakatwände wurden versprayt. Zum Ärger der Benutzer wurde der ÖV von den Chaoten zeitweise stillgelegt. Leuchtpetarden wurden gegen Häuser und offene Fenster geschossen. Pflastersteine, Glasflaschen und andere Gegenstände wurden gegen Polizisten, welche sich im Innenhof des Untersuchungsgefängnisses an der Hodlerstrasse befanden, geworfen. Dies alles bezeichnet man heute als ruhige Demo!

 Einmal mehr hat sich gezeigt, dass sich der Gemeinderat lieber dem linken Chaotentum der Reitschule beugt, als dem Gesetz Geltung zu verschaffen. Vermummungsverbot, Vandalismus, ja sogar den Angriff auf Leib und Leben unserer Gesetzeshüter nimmt der Gemeinderat in Kauf, nur um seine linke Wählerschaft nicht zu verärgern. Bezahlen müssen dieses Vorgehen einmal mehr geschädigte Hauseigentümer und der Steuerzahler in der Stadt Bern. Und zu guter Letzt feiern die Antifa-Demonstranten noch in der Reitschule ihren Abendspaziergang, und auch hier zahlt der Steuerzahler durch die Leistungsverträge mit der Reitschule und ihren eingemieteten Kulturinstitutionen mit.

 Roland Jakob, Stadtrat SVP, Bern

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BZ 7.10.10

Extreme gleichen sich

 Ausgabe vom 4. Oktober: "Wieder einige Unverbesserliche"

 Zum Thema "Abendspaziergang": Was soll man da sagen? Linksextreme wenden die gleichen Methoden an wie 1933 bis 1945 die Nazis. Einfach unter dem Motto "Spaziergang gegen rechts, Kapital und so weiter". Es ist jedes Mal blamabel, dass unsere Wattebauschpolitiker diese Demos bewilligen. Der korrekte Bürger lässt danken, dass Chaoten immer mehr Rechte geniessen als jene Leute, welche wissen, dass Links- und Rechtsextreme Gleichgesinnte sind.

 Rudolf von May Bern

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NAUSE
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WoZ 7.10.10

Ausserdem

 Kein Duschen mit Reto Nause

 Von Dinu Gautier

 Sie, Reto Nause, machten sich einst einen Namen als Erfinder keck-kreativer CVP-Wahlkampfgimmicks (Shampoo mit Aufdruck "Duschen mit Doris").

 Heute sind Sie Sicherheitsdirektor in der Stadt Bern und haben es mit ernsthafteren Dingen zu tun. Etwa mit der Bewilligung von Kundgebungen. Das hierfür von Demonstrationswilligen einzureichende mehrseitige Formular wirft zwar spannende Fragen auf, etwa ob während der Veranstaltung Fallschirmabsprünge und/oder -landungen geplant sind. Nichts­destotrotz füllen es nicht alle aus, so etwa Sans-Papiers nicht, die im Sommer auf der Kleinen Schanze campierten, oder Antifas, die letzten Samstag kollektiv durch die Altstadt spazierten.

 Ihr Vorgänger Kurt Wasserfallen selig hat in vergleichbaren Situationen jeweils nicht lange gefackelt: Einst liess er gegen den Irakkrieg campierende Jugendliche mit einem polizeilichen Grossaufgebot räumen oder "Terroristen" aus einer Menge von Antifas rausprügeln.

 Sie, Herr Nause, liessen die BesetzerInnen der Kleinen Schanze zähneknirschend eine Woche gewähren. Im Schutze der Dunkelheit gingen Sie dann bei den Sans-Papiers auf ein Bier vorbei, nicht etwa, weil Sie politisch mit ihrer Forderung nach einer kollektiven Regularisierung einverstanden wären, sondern weil Sie verstehen, dass es hier "um menschliche Schicksale geht", aber auch weil Sie, "bevor das Gummi fliegt, mit allen reden" möchten.

 Ähnlich deeskalativ Ihr Vorgehen beim Antifaschistischen Abendspaziergang vom Sams tag. Pragmatisch erteilten Sie schon Tage vor dem Spaziergang eine Bewilligung, wo gar nie um eine ersucht worden war. Die Lokalzeitungen vergassen wegen des fehlenden Bewilligungshickhacks, eine Angstkampagne zu führen, die LadenbesitzerInnen, ihre Schaufenster zu verbarrikadieren. Am Abend selber hielt sich die Polizei diskret im Hintergrund. Es kam zu keinen Ausschreitungen.

 Der Wasserwerfer aus den siebziger Jahren rostete fernab vom Geschehen traurig vor sich hin. Geben Sie doch auch dem unterbeschäftigten Gefährt eine Aufgabe im deeskalativen Sinn und schreiben Sie in grossen Lettern seitlich auf den Tank: "Heute kein Duschen mit Reto".

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6. Oktober
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Bund 7.10.10

Demonstration im Gedenken an die SVP-Demonstration

 Gestern Abend haben sich über hundert Personen aus der linksautonomen Szene beim Berner Hauptbahnhof unter dem Baldachin versammelt und ein Platzkonzert organisiert, um an den Tag der SVP-Demonstration vom 6. Oktober 2007 zu erinnern. Vor genau drei Jahren kam es in der Berner Innenstadt zu wüsten Szenen, als Linksautonome den geplanten SVP-Umzug und das Fest auf dem Bundesplatz störten. Wie bereits beim Antifa-Abendspaziergang wurden auch bei der gestrigen Aktion Transparente am Baldachindach festgemacht. Das Motto laut einem Flugblatt: "Keep the fire burnin'". (lok)

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Langenthaler Tagblatt 7.10.10

Stadt Bern Autonome feiern "Anti-SVP-Tag"

 Drei Jahre nach dem vereitelten SVP-Umzug im Wahljahr 2007 vom Bärengraben zum Bundesplatz lud das "6.-Oktober-Bündnis" gestern zum dritten "Anti-SVP-Tag" auf den Bahnhofplatz ein. Statt Chaos in der Innenstadt hiess das Motto diesmal "Keep the fire burnin'". Am Vorabend versammelten sich schliesslich gegen zweihundert Personen zur unbewilligten Demo unter dem "Baldachin". Mit Paintballs wurde auf Polizei-, SVP- und Pnos-Figuren geschossen, es gab eine Wand für Sprayer oder Rapper Tommy Vercetti trat auf. Bis Redaktionsschluss gabs keine Zwischenfälle; die Polizei war im Hintergrund präsent. (sat)

 sat

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ANTIFA
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BZ 7.10.10

Langenthal

 Minarett: Linke wollen Demo stören

 Antifaschisten wollen sich am Samstag in Langenthal der Minarett-Demo von Pnos und Autopartei in den Weg stellen.

 "Wir haben keine Lust, Nazis öffentliche Räume zu überlassen", schreiben Unbekannte im Internet, "daher rufen wir alle dazu auf, Eigeninitiative zu zeigen und am Samstag nach Langenthal zu fahren und diese Nazis zu stören." Der Aufruf stammt "von keiner organisierten politischen Gruppe", wie es heisst. Es sei schon lange an der Zeit, dass sich jemand der Pnos in den Weg stelle. Das Minarett ist Nebensache, es wird nicht mal erwähnt.

 Sehr wahrscheinlich kommt dieser Aufruf nicht aus Langenthal. Im Umfeld des autonomen Kulturzentrums (Lakuz), wo man am ehesten von einer solchen Gegendemo wissen könnte, wird abgewunken. In letzter Zeit sei man hier politisch kaum mehr aktiv gewesen. Dominic Lüthard (Pnos) sagte gestern als Organisator der Demo am Samstag: "Ich habe seit Dienstagabend eine unterschriebene Bewilligung. Wir halten an einer gewaltfreien Kundgebung fest."

 Stadtpräsident Thomas Rufener (SVP) sah gestern keinen Anlass, die erteilte Bewilligung zurückzuziehen. "Mir ist es lieber, wenn wir wissen, mit wem wir es zu tun haben, als wenn eine unbewilligte Demo stattfindet." Die Polizei werde die neue Ausgangslage aber sicher in ihre Beurteilung einbeziehen. Zum letzten Mal gerieten Rechtsextreme und Linksautonome in Langenthal am 1. Mai 2004 aneinander. 25 Polizisten konnten damals eine Schlägerei von rund 200 Personen beim Bahnhof nicht verhindern.
 rgw

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Weltwoche 7,.10.10

Personenkontrolle

 Bieri, Meyer, Blocher, Kettiger, Lüthard, Fehr

(...)

 Die Islamische Glaubensgemeinschaft Langenthal bleibt dabei: Das "minarettähnliche Türmchen" (Sprachregelung von Anwalt Daniel Kettiger) wird gebaut. Gespräche mit dem Komitee "Gegen den Bau von Minaretten" sind vergangene Woche gescheitert. Es wollte die Muslime überzeugen, ihr Gesuch aus Respekt vor dem Volksentscheid zurückzuziehen, trotz der Bewilligung durch die kantonale Baudirektion. Nun soll der Druck von der Strasse wirken: Dominic Lüthard von der Langenthaler Partei national orientierter Schweizer (PNOS) ruft via Facebook zu einer "Platzkundgebung" am kommenden Samstag auf. Doch das Komitee der Beschwerdeführer gegen das Minarett hat sich von der Kundgebung distanziert. Sprecher Daniel Zingg befürchtet, man lande sonst in der "braunen Ecke" der PNOS. Dass die beiden Anti-Minarett-Gruppen ähnlich heissen, sorgt für Verwirrung - auch bei Nationalrat Hans Fehr (SVP, ZH). Auf Facebook ist er Lüthards Gruppe beigetreten. Darauf angesprochen, meinte Fehr überrascht: "Ich dachte, der Aufruf sei von der Jungen SVP! Von der PNOS distanziere ich mich natürlich!" (dg)

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linksunten.indymedia.org 6.10.10

9. Oktober: Naziaufmarsch in Langenthal verhindern!

Am kommenden Samstag, 9. Oktober, will die rechtsextreme PNOS in  Langenthal gegen den bewilligten Minarettbau demonstrieren. Verhindern  wir gemeinsam den Aufmarsch der RassistInnen!

Im letzten Monat wurde eine Bewilligung für den Bau eines Minaretts  auf dem Dach des islamischen Kulturzentrums in Langenthal ausgestellt.  Der Bauantrag wurde schon vor der Annahme der Initiative zum Verbot  vom Bau von Minaretten eingereicht. Das Rückwirkungsverbot besagt,  dass neue Rechtsgrundlagen nicht auf bereits zuvor gestellte Gesuche  angewendet werden können. Daher verstösst der Bau nicht gegen den  neuen Verfassungszusatz.

Trotzdem will es sich die rechtsextreme Partei National Orientierter  Schweizer (PNOS) nicht nehmen lassen und am 9.Oktober 2010 zum  wiederholten Mal gegen den Minarettbau demonstrieren. Die  Demobewilligung wurde laut Berner Zeitung von Dominic Lüthard,  Bundesvorstand der PNOS, eingereicht.

Die PNOS wurde im September 2000 gegründet. Das damalige  Parteiprogramm, welches mittlerweile hat überarbeitet werden müssen,  hatte stark an das Programm der Nationalsozialistischen Deutschen  Arbeiter Partei (NSDAP) erinnert. Im Generellen sind die Mitglieder  der PNOS aber sehr darum bemüht, gegen aussen ein Saubermannimage zu  pflegen. In der Öffentlichkeit präsentieren sie sich als ?anständige?  BürgerInnen und seriöse PolitikerInnen. Schauen wir aber genauer hin,  kann sofort erkannt werden, dass diese Darstellung nicht mit der  Realität übereinstimmt. Die PNOS hat sich immer wieder durch  fremdenfeindliche Handlungen und Äusserungen hervorgetan. Mehrere  Mitglieder des Bundsvorstandes wurden bereits wegen Verstoss gegen die  Antirassismusstrafnorm verurteilt. Erst Mitte Jahr wurde das  PNOS-Mitglied Philippe Eglin verurteilt, weil er das Tagebuch der Anne  Frank als Lüge bezeichnet hatte.

Die geplante PNOS-Kundgebung von kommendem Samstag ist nicht bloss  eine Demonstration gegen ein Bauwerk, sondern eine Demonstration gegen  ?fremde? Kulturen, vor deren Einflüssen SchweizerInnen angeblich  geschützt werden müssen. Diese Demonstration steht für  Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung, beides Tendenzen, die spätestens  mit der Politik der SVP mehrheitsfähig geworden sind. Die PNOS  versucht nun an die Anliegen der SVP anzuknüpfen, um so wohl nicht  zuletzt selber massentauglicher zu werden.

Diese Demonstration gilt es zu verhindern und eine Gegenplattform zur  zunehmenden Ausgrenzung von ethnischen und religiösen Minderheiten in  der Schweiz zu schaffen sowie den Neonazis und konservativen Kräften  der Schweiz zu zeigen, dass ihre fremdenfeindliche Politik nicht  akzeptiert, sondern aktiv bekämpft wird.

PNOS-Kundgebung verhindern - kein Fussbreit den RassistInnen!

Wir treffen uns am Samstag, 9. Oktober 2010, um 14 Uhr bei der  Hauptpost in Langenthal (vis à vis Bhf).

Antifa Bern, Antifa Oberland, REPRO

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RABE-INFO
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Do 7. Oktober 2010
http://www.rabe.ch/uploads/tx_mcpodcast/RaBe-_Info_7._Oktober_2010.mp3
http://www.rabe.ch/nc/webplayer.html?song_url=uploads/tx_mcpodcast/RaBe-_Info_7._Oktober_2010.mp3&song_title=RaBe-%20Info%207.%20Oktober%202010
- Internetbetrug: Was Opfer tun können
- "Willkommen im Paradies": Schweizer Migrationspolitik im Fokus
- 60 Jahre chinesische Besatzung in Tibet: Ein Ende ist nicht in Sicht

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Mi. 6. Oktober 2010
http://www.rabe.ch/uploads/tx_mcpodcast/RaBe-_Info_7._September_2010_01.mp3
http://www.rabe.ch/nc/webplayer.html?song_url=uploads/tx_mcpodcast/RaBe-_Info_7._September_2010_01.mp3&song_title=RaBe-%20Info%207.%20September%202010
- Bitterer Beigeschmack süsser Schokolade
- Pride in Belgrad in Gefahr
- James Cook und der Berner Künstler

Links:
http://www.childlabor-payson.org
http://www.queeramnesty.ch
http://www.bhm.ch/james-cook.html

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DROGEN
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Südostschweiz 7.10.10

Der Handel mit Hanf - in der March ein Millionengeschäft

 4000 Hanfpflanzen wurden in der March in diesem Jahr von der Schwyzer Kantons- polizei sichergestellt. Mit dieser Menge kann auf dem Schwarzmarkt ein Umsatz von mehreren Hunderttausend Franken erwirtschaftet werden.

 Von Andreas Züger

 March. - "Der Handel mit Hanf ist ein riesiges Geschäft", sagt Ivo Fuchs, leitender Untersuchungsrichter am Bezirksgericht March, angesprochen auf die knapp 2000 Hanfpflanzen, welche die Polizei alleine seit Mitte August in Reichenburg sichergestellt hat (Ausgabe vom Dienstag). Zusammen mit den in Siebnen und Schübelbach konfiszierten Hanfpflanzen stellte die Schwyzer Polizei in diesem Jahr in verschiedenen Indooranlagen rund 4000 Hanfpflanzen sicher.

 Über eine Million beschlagnahmt

 Die Menge an rauchbarem Cannabis, die daraus gewonnen werden kann, dürfte auf dem Schwarzmarkt 600000 bis 800000 Franken wert sein. Zählt man die beschlagnahmten Hanfpflanzen in den Jahren 2008 und 2009 dazu, entging den Märchler Hanfbauern also weit über eine Million Franken Einnahmen. Dazu kommen in diesem Jahr 6,2 Kilo Haschisch und 2,2 Kilo Marihuana im Wert von mehreren Zehntausend Franken. Unglaubliche Summen, die den überführten Hanfanlagenbetreibern durch die Lappen gingen.

 Eine weit geringere Belastung für das Portemonnaie sind die Bussen, die bei solchen Vergehen ausgesprochen werden. "Bei kleineren Delikten muss der Angeklagte mit einer Busse von 1000 bis 5000 Franken rechnen, im Wiederholungsfall mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren", erklärt Fuchs. Härtere Strafen seien ab einem Umsatz von über 100000 Franken vorgesehen.

 Der Handel mit Hanf ist also sehr lukrativ, und auf den ersten Blick warten milde Strafen auf die Täter. Prädestiniert für Wiederholungstäter? "Es ist tatsächlich nicht selten, dass jemand nach einer Verurteilung erneut Hanf anbaut", sagt Fuchs.

 Die Unbelehrbaren würden dann allerdings vielfach über die Kantonsgrenzen ziehen. "Es sind nicht immer Einheimische, die erwischt werden. Manchmal suchen Anlagenbetreiber in der ganzen Schweiz nach geeigneten Standorten." Ein Wiedereinstieg lohne sich finanziell, da die Ausgaben schnell wieder amortisiert seien.

 Im Vergleich zu den Nachbarregionen hat sich die March zu einem regelrechten Hanfmekka entwickelt. Ob die fünf in Reichenburg ausgehobenen Hanfanlagen nur ein Tropfen auf den heissen Stein sind, weiss David Mynall, Sprecher der Kapo Schwyz, nicht. "Wir versuchen aber alles Mögliche, um weitere Anlagen ausfindig zu machen." Es seien Hinweise aus der Bevölkerung, Aussagen von Konsumenten oder erfolgreiche Ermittlungen, welche die Polizei zu den Hanfanlagen führten, erklärt Mynall.

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 "Indiz für Probleme der Landwirtschaft"

 Der Reichenburger Gemeindepräsident Joe Oetiker ist "nicht erfreut", dass in seiner Gemeinde gleich fünf Hanfanlagen ausgehoben wurden. "Aber das ist sicher kein Einzelfall in der Region." Dass sich vier der fünf Anlagen in Bauernhöfen befanden, sei ein Indiz für die Probleme der Landwirtschaft. "Das ist aber keine Entschuldigung für eine solche Tat." (azü)

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ANTI-FEMINISMUS
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NLZ 7.10.10

Herausgepickt

 Kuhn blitzt bei Kantonalbank ab

Antifeminismus

hb.

 hb. Mit seinen Sprüchen über "linke ausgelumpte Weiber" schockte der damalige Luzerner SVP-Grossstadtrat René Kuhn (Bild) 2009 die Schweiz. Gestern geriet er erneut in die Schlagzeilen. "Kein Konto für Frauenhasser René Kuhn", titelte der "Blick". Was war geschehen? Die Zürcher Kantonalbank hatte ein Gesuch zur Eröffnung eines Kontos für Kuhns Interessengemeinschaft Antifeminismus abgelehnt - da die Bank für "Chancengleichheit und gegenseitigen Respekt" einstehe.

 "Ich bin gar nicht involviert", sagte Kuhn unserer Zeitung auf Anfrage. "Für Konto-Fragen ist bei uns Präsident Urs Bleiker zuständig." Auf ihrer Website reagieren dann aber beide scharf: "Anscheinend ist die Zürcher Kantonalbank voll unter feministischer Kontrolle", heisst es dort. Trotz Konto-Sorgen: Der für den 30. Oktober in Zürich angekündigte 1. Antifeminismus-Kongress findet laut Kuhn wie geplant statt.

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Blick am Abend 6.10.10

Keine Bank will ihn

 MACHO

 Antifeminist René Kuhn entspricht nicht den ethischen Grundsätzen der Banken.

 simon.hehli @ringier.ch

 René Kuhn sorgt für Wirbel: Der Antifeminist darf bei der Zürcher Kantonalbank kein Konto eröffnen - weil die ZKB für "Chancengleichheit und gegenseitigen Respekt" einsteht, schreibt der "Blick". Auch bei anderen Banken könnte es Kuhn schwer haben. Denn sie haben die völlige Vertragsfreiheit und können unliebsame Kunden ablehnen. Nach welchen Kriterien?

 Die Migros Bank hat für Kundenberater ein Merkblatt erstellt: Sie will nichts zu tun haben mit ausbeuterischer Sexindustrie, Sekten und Gruppen, die "grob intolerante oder rassistische Positionen vertreten". Ausgehend von diesem letzten Punkt würde die Migros Bank einen allfälligen Antrag von Kuhn prüfen, sagt ein Sprecher - wagt aber keine Prognose über einen Bescheid.

 Die Bank Coop verfügt zwar nicht über ethische Richtlinien. Bei Anfragen erfolge aber eine Interessensabwägung. "Wir behalten uns das Recht vor, Kundenbeziehungen abzulehnen, die einen negativen Einfluss auf unsere Reputation haben könnten", erklärt eine Sprecherin.

 Die grüne Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber hat früher ähnliche Erfahrungen gemacht wie Kuhn: "Als ‹schwierige linke Frauen› erlebten wir in den 80er-Jahren auch Schikanen - und hatten etwa Mühe, Säle für Veranstaltungen zu finden." Das ist aber kein Grund, sich mit Kuhn zu solidarisieren: Sie sei froh, dass sich die ZKB nicht von den Antifeministen instrumentalisieren lasse. "Diese Gruppe ist derart fundamentalistisch eingefahren, dass sie sich nicht wundern muss, wenn sie gegen eine Wand läuft."

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 Beiz der Stadt Zürich sagte ab

 Auch das Restaurant Waid, das der Stadt Zürich gehört, wollte die Antifeministen nicht. Es weigerte sich, das "1. Antifeminismus-Treffen" zu beherbergen. Die Frauenkritiker haben aber doch noch ein Lokal für den Anlass am 30. Oktober gefunden. Das Treffen findet im Giardino Verde in Uitikon ZH statt. Der Inhaber ist kein Unbekannter: Das Restaurant wird von Giusep Fry geführt, dem Wirt des Hotels Uto Kulm auf dem Üetliberg.

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antifeminismus.ch 4.10.10

Interessengemeinschaft Antifeminismus (IGAF)

Luzern, 4. Oktober 2010

Medieninformation

Zürcher Kantonalbank in feministischen Händen

Aus Deutschland ist bekannt, dass man die politische Opposition versucht auszuschalten, indem sämtliche Banken die Eröffnung eines Kontos den betreffenden Organisationen verweigern. Wer nicht auf Kurs der Staatsideologie ist, dem wird die politische Betätigung von staatlicher Seite erschwert.

Das abschreckende "Beispiel" Deutschland findet nun auch in der Schweiz Nachahmer. Unser neu gegründeter Verein "Antifeministen" hat bei der Zürcher Kantonalbank einen Antrag auf Eröffnung eines Vereinskontos gestellt, der von der Bank ohne Angabe von Gründen abgewiesen wurde:

Unser Antrag wurde wie folgt beantwortet:
Besten Dank für Ihre Anfrage vom 01.10.2010. Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir an der Aufnahme von Geschäftsbeziehungen mit Ihrem Verein nicht interessiert sind. Wir danken für Ihr Verständnis. Freundliche Grüsse
Pascal Büchi, Zürcher Kantonalbank, ZKB BusinessLine, Postfach, 8010 Zürich
Telefon 0844 850 880 - Telefax 0844 850 881 - Email businessline@zkb.ch - www.zkb.ch/businessline

Darauf haben wir folgendes geschrieben:
Besten Dank für Ihre Mitteilung. Ich ersuche Sie mir mitzuteilen, wer bankintern entscheiden hat, dass die ZKB an einer Aufnahme von Geschäftsbeziehungen mit unserem Verein nicht interessiert ist und gestützt auf welche gesetzlichen Grundlagen die ZKB als öffentlich-rechtliche Anstalt gesellschaftspolitisch Position bezieht.

Ebenfalls kam umgehend die Antwort der Zürcher Kantonalbank:
Vielen Dank für Ihre Rückfrage. Der Entscheid erfolgte durch meinen Vorgesetzten. Wir kommentieren oder begründen unsere Entscheide nicht und sehen nach wie vor von einer Geschäftsbeziehung ab. Wir bitten Sie um Verständnis. Freundliche Grüsse
Pascal Büchi, Zürcher Kantonalbank, ZKB BusinessLine, Postfach, 8010 Zürich

Und unsere Antwort dazu:
Vielen Dank für Ihre geschätzte Antwort. Ich entnehme Ihren E-Mails folgendes: Die ZKB verfolgt politisch, ideologisch und gesellschaftlich einen feministischen Kurs. Die ZKB betrachtet es als zu ihren Aufgaben gehörend, einer politischen Opposition gegen die feministische Staatsdoktrin erst gar nicht die Möglichkeit zu geben, sich zu organisieren. Die ZKB schuldet niemandem Rechenschaft über dieses Vorgehen. Die bei der ZKB hierfür verantwortlichen Personen wollen anonym bleiben.

Anscheinend ist die Zürcher Kantonalbank voll unter feministischer Kontrolle und die betreffenden Mitarbeiter werden auf den feministischen Kurs getrimmt. Der Missbrauch einer Staatsbank zur Durchsetzung gesellschaftspolitischer Ziele passt zu den Methoden der Feministinnen.

Kriminelle bekommen ein Bankkonto, ebenso die vielen Diktatoren, welche ihre Völker ausplündern, bevormunden, tyrannisieren und ihre gestohlenen Milliarden in die Schweiz bringen. Eine Interessengemeinschaft, welche eine totalitäre Ideologie wie den Feminismus bekämpft und sich für elementarste Bürgerrechte und die Durchsetzung der Verfassung einsetzt, bekommt kein Konto. Ein weiteres Armutszeugnis für das ehemals freie Land Schweiz, in welchem Meinungsfreiheit mal noch einen hohen Stellenwert genoss. Für uns ist dies umso mehr Ansporn, weiter entschlossen gegen den Feminismus anzukämpfen. Keine Bank der Welt, und schon gar nicht die Zürcher Kantonalbank, kann uns dabei aufhalten!

Bei Rückfragen stehen Ihnen gerne folgende Personen zur Verfügung:

Urs Bleiker, +41 79 236 73 56
René Kuhn, +41 76 340 78 45

Jetzt erst recht:
1. Internationales Antifeminismus-Treffen am 30. Oktober 2010 in Uitikon/Zürich

Interessengemeinschaft Antifeminismus (IGAF)
www.antifeminismus.ch - www.igaf.ch - www.ig-antifeminismus.ch - www.antifeministen.ch
info@antifeminismus.ch


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ANTI-SPEZIFIZISMUS
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20 Minuten 7.10.10

Tierschützer: Anleitung zum Terror

 BERN. Im Internet ist seit kurzem ein deutschsprachiger Terror-Ratgeber der militanten Tierrechtsorganisation Animal Liberation Front (ALF) aufgeschaltet. Darin wird eine exakte Anleitung gegeben, wie Anschläge mit Brandsätzen verübt werden können. Brisant: Im Dokument wird explizit Bezug auf die Schweiz genommen. Der Nachrichtendienst des Bundes hat die hiesige Szene militanter Tierschützer im Visier.

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Tierschutz-Terroristen: Tipps für Brandanschläge online

 BERN. Im Internet kursiert eine Anleitung, wie Tierschutz-Terroristen Anschläge planen sollen. Brisant: Im Dokument wird explizit auf die Schweiz Bezug genommen. Der Bund beobachtet die Szene.

 Der deutschsprachige Terror-Ratgeber der militanten Tierschutzbewegung Animal Liberation Front (ALF) gibt nicht nur Tipps, wie man Fahrzeuge zerstört, Farbanschläge plant oder Überwachungskameras ausschaltet, sondern stiftet auch zur Brandstiftung an: "So gefährlich Brandstiftung auch ist, sie ist die stärkste Waffe der direkten Aktion", heisst es in der Übersetzung, die kürzlich auf http://Greentheoryinitiative.lnxnt.org aufgeschaltet wurde. Danach folgen detaillierte Anweisungen zum Bau von Brandsätzen, etwa wie man mit Unkrautvertilger und Zucker Fahrzeuge abfackeln kann. Brisant: Der Übersetzer geht auf die speziellen Gegebenheiten in der Schweiz ein. So verweist er etwa Schweizer an einen speziellen Ratgeber für den Umgang mit der Polizei. Oder er erklärt, dass das Kappen von Telefonleitungen schwierig ist, da diese hierzulande meist unterirdisch verlaufen.

 Der Nachrichtendienst des Bundes hat die militanten Tierschützer denn auch im Visier: "Wir setzen alle uns zur Verfügung stehenden nachrichtendienstlichen Mittel ein", so Sprecher Felix Endrich. "In der Schweiz ist von wenigen Dutzend gewaltbereiten Tierrecht-Extremisten auszugehen. Diese sind aber international vernetzt." Und: Obwohl nach den Anschlägen auf Novartis-Chef Daniel Vasella im Sommer 2009 etwas Ruhe eingekehrt ist, bleibt die Bedrohungslage akut: Laut dem Jahresbericht des Nachrichtendienstes sind "illegale ALF-Aktionen jederzeit möglich".  

Daniel Waldmeier

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 Webseite überprüft

 BERN. Laut Bundesamt für Polizei ist das Verbreiten von Anleitungen zum Bau von Brandsätzen strafbar, wenn die Seite beispielsweise öffentlich zu Brandstiftung oder Verbrechen in Verbindung mit den Brandsätzen auffordert. Die Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität hat in einer Überprüfung der Seite aber keine strafbaren Inhalte festgestellt. Zuständig sind aber die österreichischen Behörden: Die Seite ist dort registriert.

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greentheoryinitiative.lnxnt.org 29.9.10

[Reader] Ein Handbuch zur direkten Aktion und zur Animal Liberation Front

Posted: 29th September 2010 by The Green Theory Initiative in Animal Liberation, Direct Action, Handbook, Reader, Repression
http://greentheoryinitiative.lnxnt.org/?wpfb_dl=30

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GEFANGENEN-INFO
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Indymedia 6.10.10

Nulla E Finito! Nichts ist vorbei! ::

AutorIn : Netzwerk Freiheit für alle polit. Gefangenen: http://www.political-prisoners.net     
    
Revolutionäre Geschichte aneignen und verteidigen!

Anlässlich des am 30. September beginnenden Prozesses gegen Verena Becker und des Jahrestages des 18. Oktober 1977 organisieren wir im Linken Zentrum Lilo Herrmann eine Veranstaltung mit dem Titel: Nulla e finito! Nichts ist vorbei! Revolutionäre Geschichte aneignen und verteidigen! Die Veranstaltung in Stuttgart soll dazu beitragen, dass diejenigen, die im Kampf für Befreiung gestorben sind, nicht vergessen und die Inhalte und die Erfahrungen der Kämpfe von damals nicht verschüttet werden sondern in die heutigen Kämpfe miteinfließen.
    
Darüber hinaus soll der medialen Hetze, die sich gegen die revolutionäre Linke heute und damals richtet, etwas entgegengesetzt und der herrschenden Geschichtsschreibung - die Geschichte von unten gegenübergestellt werden.

Freitag, 15. Oktober 2010 | 19 Uhr
Linkes Zentrum Lilo Herrmann
Böblinger Straße 105
70199 Stuttgart

Den Aufruf, Flugblätter, Bücher, Filme, Interviews, Texte zur RAF, Erklärungen der RAF, Tonbandprotokolle, Broschüren, Presseartikel und Aktuellem zum Prozess gegen Verena Becker findet ihr ab jetzt immer auf unserem Blog: nullaefinito.jimdo.com

Nulla è finito! Nichts ist vorbei! Revolutionäre Geschichte aneignen und verteidigen!

Auch 33 Jahre nach dem sog. Deutschen Herbst, einem der Höhepunkte der Repression in der Auseinandersetzung zwischen dem bewaffneten Befreiungskampf und dem Staatsapparat werden Staat, seine Repressionsorgane und die Medien nicht müde, die Geschichte der Roten Armee Fraktion (RAF) verfälschend und diffamierend darzustellen.

Unvergessen ist dabei die Hetzkampagne 2007, die mit verschiedenen Büchern, Filmen, "neuen" Entdeckungen bezüglich der "Baader-Meinhof Bande" aufwartete, um auch diesen Abschnitt der Geschichte in ihrem Sinne umzuschreiben und für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.
Die Diffamierung revolutionärer Kämpfe ist ein weltweites Anliegen der herrschenden Eliten innerhalb des kapitalistischen Systems.
Der legitime und notwendige Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung wird im Rahmen der Aufstandsbekämpfung mit allen erdenklichen Mitteln bekämpft, angefangen bei Desinformations- und Hetzkampagnen bis hin zu Folter und extralegalen Hinrichtungen.
Es gilt, diesen Angriffen standzuhalten und entschlossen die eigene Geschichte zu verteidigen.

In diesem Kontext muss auch der jetzt anstehende Prozess gegen Verena Becker gesehen werden. Denn auch 40 Jahre nach ihrer Gründung und 12 Jahre nach ihrer Auflösung steht die RAF noch immer im Fadenkreuz der Repressionsorgane. Ab dem 30. September wird Verena Becker wegen der Tötung des damaligen Generalbundesanwalts Siegfried Buback vor Gericht in Stuttgart-Stammheim stehen.

Der Prozess gegen Becker soll dazu dienen, ein weiteres Mal mit der Geschichte der RAF abzurechnen, indem diese umgedeutet, diffamiert und letztlich entpolitisiert wird. Vor Gericht steht also nicht nur Verena Becker, sondern auch die Geschichte und Politik der RAF und damit verbunden die revolutionären Kämpfe in der BRD und weltweit.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Erfahrungen aus Geschichte und Politik der RAF maßgebliche Lehren für künftige Widerstände und Aufbrüche bedeuten, befindet sich auch die Zukunft des revolutionären Kampfes auf der Anklagebank.

Die Bundeswehr führt heute gezieltes Töten von Zivilisten unter Oberst Klein in Kundus durch und das wird von den höchsten juristischen Instanzen gebilligt.
Außenminister Westerwelle propagiert dieses Töten, was der liberalen SZ vom 11. Augist 2010 zu weit geht, denn der Kommentator Heribert Prantl befrüchtet, dass Parallelen zur Tötung in Bad Kleinen vom RAF-Mitglied Wolfgang Grams, "der schon kampfunfähig (...) exekutiert (worden sei)", in Bad Kleinen durch BGS-Beamten gezogen werden könnten."

Um der medialen Hetze und der herrschenden Geschichtsschreibung etwas entgegenzusetzen, organisieren wir am Freitag, den 15. Oktober in Stuttgart eine Veranstaltung unter dem Motto "Nulla è finito! Nichts ist vorbei! Revolutionäre Geschichte aneignen und verteidigen!". Die Veranstaltung findet nicht zufällig in zeitlicher Nähe zum 18. Oktober statt, an dem sich die Todesnacht in Stammheim zum 33. mal jährt.
Zudem werden wir am 16. OKtober die Gräber der verstorbenen ehemaligen RAF-Mitglieder Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Jan-Carl Raspe, Wolfgang Beer und Horst Ludwig Meyer besuchen und einen Kranz niederlegen.
Denn sowohl die Veranstaltung als auch die Kranzniederlegung sollen auch dazu beitragen, dass diejenigen, die im Kampf für Befreiung gestorben sind, nicht vergessen und die Inhalte und Erfahrungen der Kämpfe von damals nicht verschüttet werden, sondern in die heutigen Kämpfe miteinfließen.

Dadurch wollen wir der Geschichtsschreibung und der Verleumdung durch die Herrschenden, die authentische Geschichtsvermittlung und die Geschichte der revolutionären Linken gegenüberstellen.

In der Veranstaltung werden wir dabei unter anderem auf die Fragen eingehen, warum auch weiter nach Illegalen gefahndet wird obwohl sich die RAF im Jahre 1998 aufgelöst hat, warum neue Verfahren und Prozesse gegen ehemalige RAF Mitglieder angestrebt werden und warum in den Medien weiterhin gegen die RAF gehetzt wird.
Im Folgenden möchten wir kurz diese Fragestellungen streifen, um sie dann in der Veranstaltung zu vertiefen.

Rückblick:

Am 18. Oktober 1977 starben die Gefangenen aus der RAF, Gudrun Ensslin, Andreas Baader und Jan Carl Raspe, in der JVA Stuttgart-Stammheim. Am 12. November 1977 starb Ingrid Schubert (ebenfalls aus der RAF) im Knast München-Stadelheim.
Um zu verstehen wie es soweit kommen konnte, schauen wir kurz auf die Ereignisse des Jahres '77:

Mit Isolation, toten Trakten, Kontaktsperren, sensorischer Deprivation und vier weiteren toten Gefangenen als auch durch die Killfahndung, von staatlicher Seite inszenierten Anschlägen und riesiger medialer Hetze fand der Verfolgungswille und die Repression einen bis dahin nicht gekannten Höhepunkt.

Von Ende März bis Ende April befinden sich zeitweise über hundert Gefangene im Kampf gegen die Isolation im Hungerstreik.
Am 7. April wird der Generalbundesanwalt Siegfried Buback vom "Kommando Ulrike Meinhof" getötet. Das ehemalige NSDAP-Mitglied Siegfried Buback stand für ein repressives System, der beständig die Haftbedingungen der Gefangenen verschärft hatte. Während seiner Amtszeit starben vier Gefangene der RAF in Haft.
Nachdem Ende April Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in Stammheim zu lebenslanger Haft verurteilt wurden, werden auch weitere RAF Mitglieder zu langen Haftstrafen verurteilt und einige Personen, darunter auch Verena Becker, festgenommen.
Am 30. Juli wird Jürgen Ponto, Vorstandsvorsitzender der Dresdner Bank, bei dem Versuch ihn zu entführen, von einem Kommando der RAF erschossen. Anfang August beginnt der fünfte Hungerstreik der Gefangenen. Kurz darauf gibt es einen missglückten Anschlag auf das Gebäude der Bundesanwaltschaft.

Am 5. September entführt das "Kommando Siegfried Hausner" Hanns-Martin Schleyer und fordert im Austausch gegen ihn die Freilassung elf politischer Gefangener. Als Reaktion darauf wird seitens der Bundesregierung eine absolute Kontaktsperre über 72 Gefangene verhängt. Die Bundesregierung geht nicht auf die Forderungen des RAF-Kommandos ein und die Situation spitzt sich zu. Einige Politiker sprechen sich - manche offener, manche indirekt - für die Tötung von Gefangenen aus.
Am 13. Oktober wird eine Passagiermaschine von einem palästinensischen Kommando entführt und fordert ebenfalls die Freilassung der Gefangenen. Die Maschine wird vier Tage später in Mogadischu/Somalia von der GSG9 gestürmt.

Am 18. Oktober 1977 werden Andreas Baader und Gudrun Ensslin tot, Jan-Carl Raspe sterbend und Irmgard Möller schwer verletzt in ihren Zellen aufgefunden. Kaum einen Monat später wird Ingrid Schubert erhängt in ihrer Zelle aufgefunden. Hanns-Martin Schleyer wird am 19. Oktober 1977 getötet.
Schon vor und nach der Entführung werden rund 40 Personen festgenommen und die Repression ausgeweitet. Unter anderem Rechtsanwälte, Personen, die Gefangene besucht hatten, DruckerInnen und Aktive aus Solidaritätsgruppen waren davon betroffen.
Der Tod der vier Gefangenen stellte eine neue Qualität in der Auseinandersetzung von bewaffnetem Kampf und Staat dar.

Irmgard Möller als einzige Überlebende sagt: "Für uns war klar, Selbstmord ist nicht Sache. Wir sind entschlossen zu kämpfen. Ich habe mir die Verletzungen nicht selbst beigebracht." Irmgard hatte geschlafen und war erst beim Transport ins Krankenhaus mit Messerstichen nahe dem Herzen aus ihrer Bewusstlosigkeit aufgewacht. Auch nach 21 Jahren Knast, als Irmgard im Herbst 1993 endlich frei kam, wurde zeitweise gegen sie ermittelt, da sie weiterhin daran festhielt, dass die Gefangenen sich nicht selbst umgebracht haben.

Bereits wenige Stunden nachdem die Toten gefunden wurden, wurde die offizielle Version des Selbstmordes verbreitet, obwohl erhebliche Unstimmigkeiten in den dann folgenden Untersuchungen aufgedeckt werden konnten.
Die internationale Linke widersprach in Wort und Tat der staatlich verordneten Wahrheit. So gab es Protestresolutionen, Demonstrationen, Hungerstreiks und militante Aktionen in zehn europäischen Ländern, den USA und Palästina.

Die radikale Linke in der BRD kam trotz der harten Repressionsschläge und der Medienhetze aus der Talsohle heraus und war bis Ende der achtziger Jahre ein starker Faktor im Bereich des antimilitaristischen Kampfes, der Hausbesetzung, der autonomen Frauenkämpfe, der Anti-AKW- und der Gefangenenbewegung.
Ebenso die RAF, die 1982 unter dem Titel "Guerilla. Widerstand und antiimperialistische Front" ein Strategiepapier verfasste.
Es gab unter dem Einfluss des "Frontpapiers" viele politisch-militärische Initiativen, auch mit einheimischen Militanten sowie mit Stadtguerillagruppen, wie der französischen Action Directe und den italienischen Roten Brigaden.

"Der Zusammenstoss zwischen Guerilla und Staat '77 war Katalysator für einen Umschlag der politischen Situation", so formulierte es die RAF 1982 in dem besagten Papier. Der 18. Oktober 1977 steht dabei für die Zuspitzung eines Konfliktes, für die rücksichtslose Verfolgung der revolutionären Linken und symbolisiert seither den vor nichts zurückschreckenden Verfolgungswillen der Repressionsorgane gegen die RAF.

Die Verfolgung von Ehemaligen RAF-AktivistInnen geht weiter

Dass dieser Verfolgungswille auch heute noch vorhanden ist, zeigt sich an dem am 30. September 2010 in Stuttgart-Stammheim beginnenden Prozess gegen Verena Becker.

Bereits im Vorfeld hatte der Prozess einigen Wirbel in der Presse ausgelöst. Quer durch alle Zeitungen gingen Verdächtigungen, dass die RAF (und insbesondere natürlich die Buback-Aktion) vom Geheimdienst geleitet worden sei. Den Ehemaligen wurde vorgeworfen, sie hätten sich ein mafiaähnliches Schweigegelübde (Omerta), das das "Schweigen bis ins Grab" bedeute, auferlegt.

Die RAF verstand sich als Befreiungsbewegung im internationalen Kontext mit den Kämpfen im Trikont und in den Metropolen.
Sie stand für Aufrichtigkeit, Mut und Hoffnung, auch unter schwierigen Bedingungen zu agieren und hatte eine gewisse Ausstrahlung.

In einem Papier "von Einigen, die zu unterschiedlichen Zeiten in der RAF waren" erklärten Ehemalige aus der Guerilla im Mai diesen Jahres, dass die Justiz und die Medien von ihnen nur "Selbstbeschuldiung und Denunziation" forderten, so dass auch sie - als ProtagaonistInnen dieser Zeit - mit dem bewaffneten Kampf als Teil der revolutionären Geschichte abschließen, um die Abrechnung des Staates zu komplettieren.
Sie versicherten, sich diesen Angriffen nicht zu beugen und dieser geplanten Abrechnung einen Strich durch die Rechnung zu machen.

Sie erklärten weiter: "Wenn von uns niemand Aussagen gemacht hat, dann nicht, weil es darüber eine besondere 'Absprache' in der RAF gegeben hätte, sondern weil das für jeden Menschen mit politischem Bewusstsein selbstverständlich ist. Eine Sache der Würde, der Identität - der Seite, auf die wir uns gestellt haben."

Die angeführten Beispiele zeigen auf, dass der Prozess aus Sicht der Herrschenden eine gute Gelegenheit darstellt, die Geschichte der RAF nochmals neu zu schreiben.
Die Vorladungen und Beugehaftandrohungen gegen Ehemalige, die weitergehenden Ermittlungen und flankierend die Medienkampagne tun ihr Übriges, um die angestrebte Abrechnung mit der RAF, oder mit dem bewaffneten Befreiungskampf weiter voranzutreiben. Aus dieser Motivation erklärt sich der ungebrochene Verfolgungswille gegen ehemalige RAF-AktivistInnen.
Die Gesetze zur Bekämpfung des antagonistischen Widerstands vor 30 Jahren werden von den Herrschenden weiter ausgebaut, so sind in BRD-Knästen migrantische und alle anderen kämpfenden Eingesperrten ähnlichen und teilweise noch drakonischeren Isolationshaftbedingungen unterworfen sind - wie damals die Gefangenen aus der RAF.
Die politischen Verfahren nach den §§129a/b werden damals wie heute vor Sondergerichten geführt und es werden Linke und Revolutionäre zu hohen Strafen verurteilt.

Mit unserer Veranstaltung, die unter dem Motto "Nulla è finito! Nichts ist vorbei! Revolutionäre Geschichte aneignen und verteidigen!" stattfinden wird, wollen wir einen Teil dazu beitragen, dieser angestrebten Abrechnung in die Quere zu kommen und die Diskussion über diesen Abschnitt der Geschichte der revolutionären Linken in Gang zu bringen.
Damit wollen wir auch ein Stück dazu beitragen, dass wir uns die Geschichte der revolutionären Linken - unsere Geschichte - wieder aneignen.

Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen


Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen

Prozessdelegation:
Montag, 11. Oktober um 13.30 Uhr
Landgericht Berlin-Tiergarten (Raum 731)
Turmstr. 91, 10559 Berlin

Gefangenen Info
Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen
Rote Hilfe OG Berlin

Dieser Text ist im neuen Gefangenen Info 357 erschienen:
Weitere Artikel:
- Zum Prozess gegen das Gefangenen info am 11.10. in Berlin
- Zustellung von Gefangenen Infos an Stammheimer Gefangene blockiert
- Internationale Delegation zum Düsseldorf-3-Prozess
- Einige Informationen zu Tommy Tank

International
- Zur Repression in Italien
- Kampagne für Langzeitgefangene
- "Es gab immer Repression und Widerstand in den Knästen der Türkei"
- Hungerstreik der Mapuche-Gefangenen in Chile
- Erneut Verhaftungen und Folter im Baskenland
Briefe aus dem Knast von Tommy Tank, Nurhan Erdem, Thomas Meyer Falk, Faruk Ereren und Günter Finneisen.

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WIDERSTAND
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Rundschau 6.10.10

Stuttgart 21

Mit roher Polizeigewalt will die Regierung ihr Prestigeprojekt für den neuen Durchgangsbahnhof "Stuttgart 21" durchsetzen. Doch der Protest nimmt weiter zu. 20 Jahre nach dem Mauerfall heisst es nun plötzlich auch in Westdeutschland: "Wir sind das Volk!" Wie aufgeheizt die Stimmung mittlerweile ist, zeigte sich vergangene Woche. Ein Kamerateam war mittendrin, als die Polizei zuschlug.
http://videoportal.sf.tv/video?id=7a83745d-2789-453b-89c9-478b419453a3

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ANTI-ATOM
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Grenchner Tagblatt 7.10.10

Zu Besuch im Zwischenlager

 Atomenergie Das Zwischenlager für radioaktive Abfälle in Würenlingen war Ziel des Ausflugs von knapp 50 Mitgliedern der "Aktion für eine vernünftige Energiepolitik Schweiz Kanton Solothurn" (AVES). Sie gewannen Einsichten in die Behandlung und Aufbewahrung radioaktiver Abfälle. In der Schweiz sind deren Verursacher per Gesetz für die sichere Entsorgung verantwortlich. Deshalb haben die Schweizer Kernkraftwerkbetreiber das Zwischenlager Würenlingen geschaffen. Ein Drittel der Abfälle stammt aber nicht aus Atomkraftwerken, sondern aus Medizin, Forschung und Industrie.

 Weltweit einzigartiger Plasmaofen

 Da die hochaktiven Abfälle während ungefähr 40 Jahren Wärme an die Umwelt abgeben, müssen sie an der Erdoberfläche zwischengelagert werden und sich abkühlen, bevor sie in einem Tiefenlager aufbewahrt werden können. Die hochaktiven Abfälle, zum Beispiel Brennelemente, machen jedoch nur einen kleinen Teil aus. Um das Volumen der in einem Tiefenlager aufzubewahrenden Abfälle zu verringern, werden die schwach- und mittelaktiven Abfälle im weltweit einzigartigen Plasmaofen bei 1400 Grad geschmolzen und verglast. Die AVES-Mitglieder hatten die Möglichkeit, den Plasmaofen zu besichtigen und den anwesenden Operateuren Fragen zu stellen. Sie zeigten sich beeindruckt von den harten Tests, denen die Behälter für hoch radioaktive verglaste Abfälle und für ausgediente Brennelemente ausgesetzt werden. Die Behälter müssen einen freien Fall aus neun Meter Höhe und einen Feuertest bei einer mittleren Flammentemperatur von mindestens 800 Grad unbeschadet überstehen. (mgt)