MEDIENSPIEGEL 3.11.10
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (Tojo, Kino)
- Bollwerk: Wirt goes Altstadt
- Big Brother Video: GB/JA! gegen Videoreglement
- RaBe-Info 3.11.10
- Alki-Treff Biel: Warten auf Alternativ-Treffpunkte
- Squat FR: Warten auf Gerichtsentscheid
- Kulturstreik GE: die verschwundenen Kulturorte
- Rassismus: EDU pro Südafrika-Apartheid
- Ausschaffungen: 3xNEIN von augenauf; Aktionstag 6.11.10
- Härtefällepraxis: Missachtung Kinderrechte
- Antifeminismus: Humbug im Quadrat
- Big Brother Sport: Hooligan-Konkordat BS
- Anti-Atom: Atom-Ausstieg Biel
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REITSCHULE
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Mi 03.11.10
19.30 Uhr - Rössli - Zyklus "Willkommen im Paradis"
Zwangsausschaffungen - Werden Tote in Kauf genommen? Veranstaltung mit
Augenauf Bern
Do 04.11.10
20.30 Uhr - Kino - Ohne Frauen keinen Frieden: Snijeg - Snow, Aida
Begic, Bosnien und Herzegowina 2008
20.30 Uhr - Tojo - Ein Heimspiel. Von Theater Ararat. Regie: Hanspeter
Utz.
21.00 Uhr - Rössli - DJ Jane Vayne. -- Broadband Spectrum
Fr 05.11.10
20.30 Uhr - Tojo - Ein Heimspiel. Von Theater Ararat. Regie: Hanspeter
Utz.
21.00 Uhr - Kino - Ohne Frauen keinen Frieden: Pray the Devil Back to
Hell, Gini Reticker, USA 2008
22.00 Uhr - Frauenraum - POPSHOP feat. Rubinia DJanes. Mit DJ Nordlicht
und DJ Ellen V.
22.00 Uhr - Dachstock - Dubby Clubnight: FILEWILE (CH) & 340 ML
(RSA/MZ), DJ Kev the Head. -- Dub, Electronica
Sa 06.11.10
18.00 Uhr - Kino - Ohne Frauen keinen Frieden: Pray the Devil Back to
Hell, Gini Reticker, USA 2008
20.30 Uhr - Tojo - Ein Heimspiel. Von Theater Ararat. Regie: Hanspeter
Utz.
21.00 Uhr - Kino - Ohne Frauen keinen Frieden: Sturm, Hans-Christian
Schmid, D/DK/NL 2009
22.00 Uhr - Dachstock - 20 Jahre Gassenküche: DEXTER JONES CIRCUS
ORCHESTRA (SWE), ZENO TORNADO (CH), EXENTERATION (CH). -- Rock,
Country, Metal, Blues
So 07.11.10
09.00 Uhr - Grosse Halle - Flohmarkt und Brunch im SousLePont - bis
16.00 Uhr
13.30 Uhr - Kino - Kinderfilm am Flohmi-Sonntag: Muli - Ein Film
über Menschen, Maultiere und Maulesel in der Schweiz, Schweiz
2010, Ines Meyer, Dialekt, 80 Minuten. In Anwesenheit von Maultieren
19.00 Uhr - Tojo - 1 m2 Freiheit. Von Lemon Kuliba. TOJ, Jugendarbeit
Bern West. Regie: Azad Süsem.
20.00 Uhr - Rössli - JAPANESE NEW MUSIC FESTIVAL: Tatsuya Yoshida,
Atsushi Tsuyama und Makoto Kawabata. -- Noise, Rock, New Music
20.15 Uhr - Kino - Zusammen TATORT gucken
Infos:
http://www.reitschule.ch
http://www.reitschulebietetmehr.ch
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kulturagenda.be 4.11.10
3 Kulturtipps
von Hanspeter Uster
Theaterpädagoge und Regisseur Hanspeter Utz coacht das Theater
Ararat, das im Tojo Theater "Ein Heimspiel" aufführt. (Do., 4.11.,
bis Sa., 6.11., 20.30 Uhr).
Eine Flut von Sinneseindrücken: Ausschnitt von Tyree Gytons
Heidelberg-Projekt.
ZVG
1. Rezital Urs Peter Schneider im Ono (Mo., 8.11., 20 Uhr)
Schneiders Umgang mit Musik gefällt mir: Nicht nur das Beherrschen
des Instruments ist wichtig, Geist und Körper der Musiker sind
entscheidend.
2. "Ein Kind unserer Zeit" von Ödön von Horvath im Ono (So.,
7.11., 18 Uhr)
Ein Horvath-Zitat hat sich bei mir eingebrannt. Sinngemäss: "Ich
habe keine Angst mehr vor dem Denken, seit mir nichts anderes mehr
übrig bleibt. Auch wenn das Denken Wüsten hervorbringt.
"
3. "1 m2 Freiheit", Tojo (So., 7.11., 19 Uhr)
Ein Theater im Rahmen der offenen Jugendarbeit Bern: Drei Jugendliche
suchen ihren Weg, erwachsen zu werden.
Jemanden, der nichts mit Jugendtheater am Hut hat, würde ich
überzeugen…
... mit dem Argument, dass es eine Freude ist mitzuerleben, wie
Regisseur Azad Süsem mit den jungen Schauspielern Gas gibt:
authentische Energie der drei tanzenden und rappenden West-Kids!
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kulturagenda.be 4.11.10
"Pray the Devil back to Hell" im Kino in der Reitschule
Anlässlich des zehnten Jahrestages der UN-Resolution 1325 "Frauen,
Frieden, Sicherheit" sind im Kino in der Reitschule und in der
Cinématte Filme zum Thema "Ohne Frauen keinen Frieden" zu sehen.
Am 4. November zeigt das Kino in der Reitschule "Pray the Devil back to
Hell". Die Doku erzählt die Geschichte der Frauen, die mit ihrem
gewaltlosen Widerstand gegen Charles Taylor und sein Regime in Liberia
2003 den Frieden errangen.
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kulturagenda.be 4.11.10
Maultierfilm "Muli" im Kino in der Reitschule
Kreuzt man Pferde mit Eseln, gibts Maultiere oder Maulesel. In Ines
Meyers Film "Muli" erzählen Wissenschaftlerinnen, Züchter,
Tierärztinnen, Reitschüler und Trekkinganbieter über den
Alltag mit diesen Tieren. Das Kino in der Reitschule zeigt den Film in
Anwesenheit von Maultieren, die aber bitte nicht mit Popcorn
gefüttert werden sollen.
Kino in der Reitschule, Bern. So., 7.11., 13.30 Uhr
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20 Minuten 3.11.10
Queersicht zeigt nackte Tatsachen
BERN. "Abartig" - unter diesem Titel lenkt das schwul-lesbische
Filmfestival Queersicht das Scheinwerferlicht explizit auf nackte
Tatsachen und zeigt Filme mit Namen wie "Too Much Pussy" oder
"Pornography: A Thriller". Das Festival fokussiert sich ab dem 11.
November ganz aufs Thema Porno. "Manche Filme sind wirklich hart an der
Grenze. Und für einige gehen sie wohl zu weit", gesteht
OK-Kopräsident Donat Blum. Einzelne Szenen beinhalten harten Sex
oder gar Gewaltfantasien. Damit wollen die Organisatoren das Publikum
bewusst vor den Kopf stossen. Es gehe aber nicht nur um schlichte
Provokation, sondern darum, eine Diskussion anzuregen. Blum: "Sex ist
im Queer-Film immer sehr präsent gewesen." Wo zieht man aber die
Grenze zwischen Porno und Unterhaltung? "Dies wollen wir in einer
Diskussion ausloten", erklärt Blum. PEC
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BOLLWERK
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BZ 3.11.10
Altstadt
"Les Terroirs" eröffnet
Morgen eröffnet Stefan Zingg in der Altstadt sein neues
Restaurant Les Terroirs. Zingg, der bis vor kurzem die Brasserie
Bollwerk führte, zieht mit seinem Team in die Räumlichkeiten
des ehemaligen Restaurants Gaumentanz an der Postgasse
49/Gerechtigkeitsgasse 56. "Frisch und typisch für seine Herkunft"
solle es bei ihm schmecken, sagt Zingg. "Terroir-Küche halt." Auf
der Weinkarte finden sich ausschliesslich europäische Tropfen.
Zingg gibt den Standort am Bollwerk auf, weil die benachbarte
Drogenanlaufstelle seinen Betrieb zu stark beeinträchtigt habe
(wir berichteten).
mm
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BIG BROTHER VIDEO
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BZ 3.11.10
Videoreglement
GB/JA will rückweisen
Noch einmal beugt sich der Stadtrat übers Videoreglement.
GB/JA beantragt erneut, dass das Geschäft zurückgewiesen wird.
Das Videoreglement soll an den Gemeinderat zurückgewiesen
werden, beantragt die Fraktion GB/JA zum zweiten Mal: "Das Thema ist zu
heikel. Deshalb soll die Mitsprache des Stadtrats ins Reglement
eingebaut werden", verlangt Co-Fraktionschef Hasim Sancar. Zudem fehle
eine Schätzung, mit welchen Kosten zu rechnen sei. Sofern die
Rückweisung erneut scheitern sollte, stellt seine Fraktion den
Antrag, dass Gesuche zur Videoüberwachung dem
Datenschutzbeauftragten vorgelegt werden, bevor sie zum Kanton gehen.
Ob und wie in der Stadt Bern mit Videokameras künftig
öffentlicher Raum überwacht wird, entscheidet letztlich die
Kantonspolizei. So gibt es das kantonale Polizeigesetz vor. Am
Donnerstag diskutiert der Stadtrat wieder darüber, ob er oder der
Gemeinderat vorher das Gesuch an die Polizei absegnen darf. Weil sich
letzte Woche der Stadtrat diese Kompetenz zusprach, scheiterte das
nötige Reglement in der Schlussabstimmung.
Laut Stadtratspräsident Urs Frieden werden sicher die
Abstimmung über den strittigen Punkt der Zuständigkeit und
danach die Schlussabstimmung wiederholt. Doch seien grundsätzlich
auch frische Anträge wie jene der GB/JA zulässig.
cab
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RABE-INFO
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Mi. 3. November 2010
http://www.rabe.ch/uploads/tx_mcpodcast/RaBe-_Info_3._November_2010.mp3
http://www.rabe.ch/nc/webplayer.html?song_url=uploads/tx_mcpodcast/RaBe-_Info_3._November_2010.mp3&song_title=RaBe-%20Info%203.%20November%202010.
- Entlassene Radiojournalisten klagen gegen Radio FR
- Bund und Reiseveranstalter machen Kampagne gegen Kindersex-Tourismus
- Neues Abkommen gegen Biopiraterie als Chance für Gerechtigkeit
Links:
http://www.stopchildsextourism.ch
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ALKI-TREFF BIEL
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BZ 3.11.10
Biel
Das Bedürfnis der Alkis nach Gesellschaft
Die Alkis am Walserplatz in Biel warten noch immer auf eine
Entscheidung des Gemeinderats. Sehr zum Ärger von Stadtrat Grupp.
Die Antwort des Bieler Gemeinderats auf die Interpellation zur
Frage des Alkitreffs am Walserplatz stellt den grünen Stadtrat
Christoph Grupp nicht zufrieden. Er findet es beschämend, dass von
einer intensiven, aber erfolglosen Suche nach einem Alternativstandort
für die Randständigen gesprochen wird. "Mir kann doch keiner
sagen, dass man in den ganzen sieben Jahren keine Lösung hat
finden können", ärgert sich Grupp.
Keine Gnade für Container?
Selbst das Provisorium, das die Sicherheitsdirektorin Barbara
Schwickert zumindest für den Winter bereitstellen will, soll in
den Augen des Gemeinderats anscheinend keine Gnade gefunden haben.
Dieses würde in einem Container auf dem Feldschlösschenareal
bestehen. Ob dieses Provisorium nun endgültig verworfen wird, ist
noch nicht sicher. Am kommenden Freitag soll die Weiterführung des
Alkitreffs nochmals Thema im Gemeinderat sein. Dann wird Schwickert
einen Bericht der Kantonspolizei Bern und der Bieler Sicherheitstruppe
SIP vorlegen können. Diese hatten den Auftrag, das Verhalten der
Randständigen am Walserplatz zu beobachten.
Indes haben sich die Randständigen und Besucher des
ehemaligen Alkitreffs nach dem Abbruch der Baracke Ende September nicht
einfach in Luft aufgelöst. Vielmehr treffen sie sich eisern am
selben Ort hinter dem Bahnhof neben den Velounterständen auf vier
Steinbänken. Und ohne Dach über dem Kopf. Wie gestern
Nachmittag gegen 15 Uhr. Sechs Männer und zwei Frauen sitzen da,
trinken Dosenbier, das Böbu mitgebracht hat. Der Mann, der sich
Fridolin nennt, hat einen Abfallsack bereitgestellt für die leeren
Dosen und die Zigarettenkippen. "Wir wollen Ordnung halten", sagen sie.
Die Männer wehren sich gegen die Bezeichnung "Randständige".
Sie hätten alle eine eigene Wohnung. Die meisten von ihnen sind
alleinstehend, und der Alkitreff stellt für viele das einzige
soziale Netzwerk dar. "Wir könnten auch zu Hause bleiben und
alleine trinken", sagen sie. Doch alle Menschen hätten doch das
Bedürfnis nach Gesellschaft. Vor allem einsame.
Weihnachten für Einsame
"Mein grösster Wunsch wäre an Weihnachten und Neujahr
ein Dach über dem Kopf", sagt Böbu, damit sie alle zusammen
feiern könnten. Rund dreissig Alleinstehende hätten jeweils
seit Jahren die Feiertage gemeinsam im Alkitreff am Walserplatz
verbracht. Besonders an Weihnachten sei es hart, niemanden zu haben,
mit dem man reden könne. Eines scheint klar zu sein: Die Besucher
des abgebrochenen Alkitreffs bleiben am Walserplatz. Ob die
Randständigen Weihnachten und Neujahr im Container feiern werden,
steht noch in den Sternen. Stadtrat Grupp überlegt sich
jedenfalls, nochmals eine Motion zum Thema einzureichen.
Brigitte Jeckelmann/BT
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SQUAT FR
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Freiburger Nachrichten 3.11.10
Anzeige wegen Besetzung des Boxal-Areals - noch keine Räumung
Die Besetzung "To Bee" auf dem Boxal-Areal dauert nun schon sechs
Tage. Ob geräumt wird, liegt jetzt in der Hand des Kantonsgerichts.
Pascal Jäggi
Freiburg Am Wochenende hat das Besetzerkollektiv Raie-Manta
gezeigt, was es sich unter einem kulturellen Projekt vorstellt. In den
Kellerräumen des Boxal-Areals fanden Konzerte und eine
Electroparty statt. Ohne Eintritt, ohne Getränkepreis, ohne Gagen.
Die Wände sind in den letzten Tagen mehr oder weniger kunstvoll
verziert worden.
Allerdings rechnen die Besetzer nicht damit, noch lange im
Bürogebäude bleiben zu können. Am Freitag wurden sie vom
Anwalt des Besitzers, der Metallwerke Refonda AG, telefonisch
kontaktiert. Dabei hat dieser den Besetzern mitgeteilt, dass eine
Anzeige eingereicht werde.
Oberamtmann Carl-Alex Ridoré hatte gestern noch keine
Kenntnis von einer Anzeige. Wenn es nach ihm ginge, könnte die
Besetzung "To Bee" aus Sicherheitsgründen geräumt werden.
"Ich habe schon vor 15 Monaten entschieden, dass die Gebäude auf
dem Boxal-Areal mittel- bis langfristig nicht mehr nutzbar sind", so
der Oberamtmann. Damals setzte er den 30. September 2010 als Frist
für eine Schliessung an.
Entscheid ist blockiert
Bloss ist Ridorés Entscheid nicht durchsetzbar, weil noch
immer vier Rekurse dagegen beim Kantonsgericht hängig sind. "Am
Freitag habe ich dem Kantonsgericht mitgeteilt, dass es auch im neuen
Fall für den Entscheid verantwortlich ist." Erst kürzlich hat
sich der zuständige Kantonsrichter Michel Wuilleret in der
"Liberté" geäussert. Dabei meinte er, frühestens Ende
Jahr entscheiden zu können.
Carl-Alex Ridoré hatte auch entschieden, dass der Besitzer
die Räumlichkeiten unzugänglich machen müsse. Bretter an
den Türen zeugen davon. Offensichtlich war das nicht konsequent
genug.
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KULTURSTREIK GE
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L'Illustré 3.11.10
GENÈVE, RETIENS TES NUITS
TEXTE PATRICK BAUMANN
AVANT-APRÈS
Au fil des ans, les boîtes de nuit accessibles aux jeunes
ont fermé les unes après les autres. La preuve en images.
Il fut un temps où il faisait bon être jeune
à Genève. Un temps où une virée nocturne
commençait au squat du Garage, passait par une fiesta
électro à l'Escobar, avant d'embrayer sur un concert
expérimental à la Cave 12 du squat Rhino pour se finir au
Goulet ou au K Bar d'Artamis, dans le quartier de la Jonction.
Genève était alors montrée du doigt comme la
scène alternative la plus dynamique d'Europe et Manuel Tornare,
le maire socialiste, ne manquait pas d'y emmener son homologue Bertrand
Delanoë lors d'une visite protocolaire. Vingt ans plus tard, c'est
en pèlerinage que la jeunesse se rend sur ces lieux. On s'ennuie
à Genève dès que tombe la nuit si on a le
porte-monnaie dégarni. La jeunesse gronde et se mobilise pour
protester contre ce triste constat: entre la disco branchée qui
propose le coca à 40 francs et le botellón au parc des
Bastions, les moins de 25 ans n'ont qu'une solution: Lausanne. Chaque
week-end, c'est une véritable transhumance qui s'organise en
direction des boîtes de nuit du Flon. L'Usine, dernier bastion
alternatif au bout du lac, est saturée, on refoule du monde le
samedi soir! Un constat qui désole le chanteur Polar. "Je passe
aujourd'hui à Paléo, mais je n'oublie pas que j'ai
donné mon premier concert au squat de la rue Lissignol."
L'artiste genevois, qui fut programmeur à l'Usine pendant quatre
ans, regrette que les autorités du canton aient manqué
à ce point d'esprit visionnaire. "On a fermé Artamis en
2007 sans aménager d'autres lieux pour combler cette perte.
Genève, ville morte La scène alternative genevoise
était un espace d'une richesse incroyable, qui a vu
l'émergence d'artistes comme le metteur en scène Omar
Porras ou le chorégraphe Gil Jobin. Aujourd'hui, les quartiers
du centre-ville sont devenus des garages à banques et
assurances. On a oublié que Genève n'est pas qu'une
vitrine pour les organisations internationales, mais qu'il y a des gens
qui l'habitent!" Récemment, la fermeture de trois
discothèques, la Datcha, le Weetamix et, surtout, le Moa, pour
des inadaptations aux normes incendie, a mis le feu aux poudres. Toute
la classe politique se penche désormais sur la vie du noctambule
comme un médecin au chevet d'un patient rachitique. Le Grand
Conseil a demandé au Conseil d'Etat de rouvrir le Moa. La ville
va organiser dès janvier des états généraux
de la nuit, histoire de recenser les lieux susceptibles d'abriter des
événements festifs. Et surtout abordables. Tout le
paradoxe tient dans cette étude réalisée par deux
chercheuses, sur mandat des autorités: Il existe 20 fois plus
d'établissements nocturnes à Genève aujourd'hui
qu'il y a vingt-cinq ans. Mais ils sont trop chers pour les jeunes!
"LES JEUNES NE SONT PAS LES BIENVENUS"
"Les jeunes ne sont vraiment plus les bienvenus à
Genève, regrette le député radical
Frédéric Hohl, grand organisateur
d'événements festifs comme l'Expo.02 ou l'Eurofoot 2008.
"Les patrons de discothèques veulent rentabiliser leur
établissement et se méfient d'une clientèle qui
boit un coca de la soirée. Ils ont tort. Un jeune bien accueilli
s'en souvient et reste fidèle à l'établissement le
jour où il a de l'argent. Les Vaudois l'ont bien compris!" Le
radical plaide pour l'aménagement de quartiers mixtes en
périphérie. "A Berlin, vous trouvez des endroits qui
abritent des restaurants branchés et des lieux alternatifs. Le
problème, c'est qu'à Genève les oppositions
bloquent tout. Nous sommes la cité de la démocratie
extrême."
PLUS D'INTOLÉRANCE
Bienvenue donc à Kalvingrad, le surnom refleurit ces
derniers jours. Allons-nous assister à une révolution,
avec des jeunes prêts à investir par dépit de
nouveaux squats? "Cela fait trois ans que nous demandons un plan
d'urgence pour trouver des lieux, se lamente Albane Schlechten,
permanente à l'Usine. Notre pétition, signée par
18 000 personnes, a été balayée au Grand Conseil!"
"Le problème des milieux alternatifs, justifie Charly
Schwarz, secrétaire des Verts libéraux, c'est qu'ils
restent attachés à une idéologie pure et dure. Ils
refusent par exemple le sponsoring privé, contrairement aux
Vaudois, et ne jurent que par les subsides de l'Etat. Il faut dire que
Genève vit dans un système de castes entre lesquelles la
communication ne passe plus. Je connais un bistrot haut-savoyard
où toutes les générations vont danser le samedi
jusqu'au bout de la nuit. A Genève, on est incapables de
créer un lieu comme ça!"
Mais qu'est-ce qui a donc changé depuis les années
80? "Les règlements sont plus restrictifs et les gens moins
tolérants", analyse Michel Chevrolet, candidat PDC à
l'exécutif de la ville, grand fêtard devant l'Eternel et
défenseur attitré du Moa. Pour lui, comme pour Patrice
Mugny, responsable de la Culture de la ville, la création d'un
lieu comme l'Usine serait impossible en 2010. "Une discothèque
qui s'ouvre au centre-ville génère environ de 1000
à 1500 plaintes par année. Le Moa, qui était
à Vernier, en zone industrielle, n'en suscitait que 200 à
250, précise celui qui a passé à la
postérité pour ses fameuses soirées Chevrolet.
Cette discothèque était aux normes en 2005. Plus en 2010,
malgré le fait que la sécurité était
assurée!"
"C'est vrai, les gens ne supportent plus les nuisances sonores":
le constat sort de la bouche du conseiller d'Etat libéral Mark
Muller. "Avec le prix du terrain au centre-ville ce sont les deux
raisons qui expliquent la difficulté à trouver des
lieux." "Reconnaissons aussi le droit des riverains à dormir
tranquilles, nuance Frédéric Hohl. La plaine de
Plainpalais accueille aujourd'hui jusqu'à 280 manifestations par
année, contre une cinquantaine par le passé!"
"Mais un quartier n'est pas fait que pour dormir, s'insurge
Polar. J'habite la Servette. On parle de reloger la Cave 12 dans le
garage à vélos de l'Ecole d'ingénieurs. Je suis
allé aux réunions de quartier pour défendre cette
idée face aux opposants. Trop souvent, les gens craignent que ce
genre de lieu génère bagarres et trafic de drogue. Il ne
faut pas tout mélanger!"
Les urbanistes devront-ils un jour prévoir des ZD, zones
de divertissement, à côté des ZI, zones
industrielles? "C'est une piste, note Michel Chevrolet, qui planche sur
un projet de grand complexe festif dans la zone
Praille-Acacias-Vernets. On doit trouver des solutions."
Rémy Pagani craint que la décentralisation des
boîtes de nuit n'entraîne une recrudescence des accidents
de la route dus à l'alcool. L'ancien syndicaliste, devenu
conseiller administratif chargé du Département des
constructions et de l'aménagement, se défend pourtant
d'avoir tourné casaque. Ses anciens camarades évoquent sa
"trahison" parce qu'il s'oppose à la création d'une salle
de concert dans le futur écoquartier de la Jonction, bâti
sur l'ancien site d'Artamis. "C'est faux. Je me suis battu pour sauver
la Halle 9 d'Artamis, transférée sur le parking des TPG
où va renaître prochainement le théâtre
Galpón. La ville étudie la possibilité d'utiliser
les anciens réservoirs du Bois de la Bâtie pour
créer une salle de concert. Mais je suis magistrat, mon
rôle est aussi de veiller sur la tranquillité des
habitants."
Des mesures qui ne seront peut-être pas suffisantes pour
calmer la jeunesse en colère. Il faut sauver les nuits
genevoises, clame Salika Wenger, bouillante conseillère
municipale d'A gauche toute. "Et accepter l'idée qu'on ne peut
pas vivre au centre-ville sans bruit. Sinon Genève va devenir
bientôt un hôpital gériatrique!"
ARTAMIS ÉVACUÉ EN 2007
Ce célèbre collectif culturel à la Jonction
abritait depuis 1996 des lieux de concerts célèbres comme
le Piment rouge ou le K Bar. Le site doit être
dépollué avant d'accueillir un écoquartier, qui va
abriter environ 300 appartements, des locaux culturels et associatifs.
lE BAR LE rhino évacué en 2007
Acronyme pour (Retour des Habitants dans les Immeubles Non
Occupés), ce célèbre squat du boulevard des
Philosophes occupé depuis 1988 abritait la célèbre
salle de concert Cave 12, aujourd'hui nomade, dont la programmation
était réputée dans le monde entier. L'immeuble est
dévolu aux logements.
LE SQUAT DU GARAGE ÉVACUÉ EN 1998
Le squat du Garage, à l'avenue Adrien-Lachenal,
accueillait une salle de théâtre et de concerts mythique
qui vit les débuts du metteur en scène Omar Porras et de
biens d'autres artistes. Une expérience artistique qui a
duré huit ans. Avant de céder la place à des
logements.
LE SQUAT DU GOULET ÉVACUÉ EN 2001
Les premiers squatters sont arrivés en 1992. Logements,
artisanat, spectacles, le Goulet 13 et 25, à la rue de
Genève à Chêne-Bourg, était aussi
apprécié pour ses concerts dans les sous-sols. Un
complexe commercial et d'habitations l'a remplacé.
LA BOÎTE DE NUIT LE MOA FERMÉE EN 2010
En 2003, le Moa était une disco créée par
une bande de clubbers passionnés d'électro dans la zone
industrielle de Vernier. Très vite, ses soirées ont fait
fureur auprès des jeunes, rejoints bientôt par le gratin
genevois. Les meilleurs DJ s'y produisaient comme Martin Solveig, Steve
Angello, Benny Benassi. Sa fermeture, le 7 octobre dernier, pour de
prétendus manquements aux normes anti-incendie, a mis le feu aux
poudres.
LE THÉÂTRE GALPÓN OUVERTURE PRÉVUE
À LA MI-DÉCEMBRE 2010
Rémy Pagani, conseiller administratif, s'est battu pour le
transfert de la Halle 9 d'Artamis et sa poutraison originale sur le
parking des TPG à la Jonction. Le théâtre
Galpón va ainsirenaître, ce qui répondra en partie
à la demande des jeunes, qui ont à no uveau
manifesté dimanche à Genève.
L'illustré ONLINE
DÉBAT SUR WWW.ILLUSTRE.CH
Invitation à participer au débat: Mais que faire
pour ne pas mourir d'ennui à Genève? N'hésitez pas
à partager vos pistes pour s'amuser et contredire les esprits
chagrins!
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RASSISMUS
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Landbote 3.11.10
EDU gerät unter Rassismusverdacht
BERN - Ein Artikel in der aktuellen Monatszeitung "Standpunkt",
dem offiziellen Parteiorgan der Eidgenössisch-Demokratischen Union
(EDU), sorgt bei den andern Parteien für heisse Köpfe. "Das
ist Rassismus pur", sagt Historiker und Nationalrat Joe Lang, Mitglied
der grünen Fraktion, zum EDU-Artikel, der die Apartheid in
Südafrika als "notwendig" und "erfolgreich" bezeichnet.
FDP-Präsident Fulvio Pelli seinerseits empfindet die
entsprechenden Aussagen als "sehr gefährlich". Aber auch
SVP-Nationalrat Ulrich Schlüer kann sich mit dem Zeitungsartikel
der konservativ-evangelikal ausgerichteten EDU "nicht identifizieren".
Eher überraschend erklärt nun auch Hans Moser, Präsident
der EDU Schweiz, dass der Inhalt des Artikels weder seine
persönliche Meinung noch die der Partei widerspiegle. Dass der
Artikel dennoch Einzug ins Blatt gefunden hat, habe mit der
Meinungsfreiheit innerhalb der EDU zu tun. Doch die Strafnorm gegen
Rassendiskriminierung zeigt der Meinungsfreiheit in der Schweiz auch
Grenzen auf.Wahrscheinlich aber nicht im aktuellen Fall. Denn Fachleute
gehen eher davon aus, dass der Zeitungsartikel nicht
strafrechtsrelevant ist. (tm)lSeite 3
--
EDU wird "Rassismus pur" vorgeworfen
Thomas Münzel
Die Apartheid in Südafrika war laut der Zeitung
"Standpunkt", dem offiziellen Parteiorgan der
Eidgenössisch-Demokratischen Union (EDU), "notwendig" und
"erfolgreich". Politiker zeigen sich schockiert. Und selbst die EDU
steht nicht mehr zum Text.
BERN - "Apartheid ist das afrikaanse Wort für getrennte
Entwicklung. Sie war notwendig, weil in Südafrika eine
christlich-europäische Hochkultur und eine heidnisch-afrikanische
Steinzeitkultur aufeinandertrafen. Sie war erfolgreich, indem sie den
Schwarzen erlaubte, in relativ kurzer Zeit in die christliche
Zivilisation einzusteigen." So beginnt ein Artikel in der aktuellen
Monatsschrift "Standpunkt", der Parteizeitung der EDU Schweiz. Er
stammt aus der Feder von Dorothea Scarborough, Vorsitzende der
konservativ-evangelikalen Organisation "United Christian Action" in
Kapstadt. Die 74-jährige Scarborough, die ursprünglich aus
dem deutschen Stettin stammt, hatte bereits früher in
verschiedensten Vorträgen und schriftlichen Verlautbarungen ihre
ganz eigene Sicht zur Apartheid dargelegt - und sich dabei nicht selten
explizit auf die Bibel berufen.
Auch für die ebenfalls konservativ-evangelikal ausgerichtete
EDU ist die Bibel die entscheidende Richtschnur in der Beurteilung von
politischem und ethischem Handeln. Dennoch geht die Partei nun
überraschend klar auf Distanz zum Artikel von Scarborough - der ja
in ihrem eigenen Parteiorgan erschienen ist. Wie Hans Moser,
Präsident der EDU Schweiz, auf Anfrage erklärt, stehe er
"nicht zu den Aussagen, die Frau Scarborough zur Apartheid gemacht
hat". Wenn sie die Apartheid so beurteile, dann dürfe sie dies
zwar, "aber das ist absolut nicht die Meinung der EDU". Dass der
Artikel trotzdem Eingang in die Parteizeitung gefunden hat,
begründet Moser mit der Meinungsfreiheit. "Wir haben in der EDU
keine Diktatur und sind deshalb auch gegen jegliche Zensur."
Eine "Unterlassungssünde"
Moser räumt aber ein, dass man durchaus eine Bemerkung zum
Artikel hätte anbringen können, die darauf hingewiesen
hätte, dass der Inhalt des Textes nicht die Parteimeinung
widerspiegelt. "Das war vielleicht eine kleine
Unterlassungssünde." Doch auch wenn Moser den Artikel von
Scarborough inhaltlich nicht teilt, als "rassistisch" würde er ihn
dennoch nicht bezeichnen.
Ganz anders sehen dies aber offenbar einige Parlamentarier in
Bern. "Die Aussagen im EDU-Parteiblatt zur Apartheid sind Rassismus
pur", sagt der Zuger Nationalrat und Historiker Joe Lang, Mitglied der
Grünen Fraktion. Der "christlich verbrämte Rassismus" sei
besonders perfid, weil er im Gewand der religiösen
Überlegenheitskultur der Weissen daherkomme. Für den
Zürcher SP-Nationalrat Andreas Gross sind die Aussagen von
Dorothea Scarborough "grusig" und "hochnotpeinlich". Der Text sei klar
rassistisch und ein erneuter Schlag ins Gesicht der Opfer des damaligen
Apartheidsystems.
"Das ist eine Katastrophe"
Auch in den bürgerlichen Reihen bleibt der Grundtenor zum
Artikel in etwa der gleiche. Allgemein empfindet man einzelne Aussagen
im Text als ethisch-moralisch verwerflich. "Ich empfinde es als eine
Katastrophe, wenn man die Apartheid, eines der dunkelsten Kapitel
unserer Weltgeschichte, zu glorifizieren versucht", sagt die
Zürcher CVP-Nationalrätin Barbara Schmid-Federer. Und
CVP-Fraktionschef Urs Schwaller ergänzt: "Die Apartheid als
Einstiegshilfe für die christliche Kultur zu bezeichnen, ist,
gelinde gesagt, Unsinn." Denn: "Das Apartheidsystem war zutiefst
menschenverachtend und ensprach nie und nimmer dem christlichen
Menschenbild. Die Apartheid darf nie, nie wieder geschehen." Das
Überlegenheitsdenken mancher Christen sei äusserst stossend,
hält Schwaller fest.
Negativ überrascht zeigt sich auch FDP-Präsident Fulvio
Pelli. "Die Aussagen im Artikel der EDU sind sehr gefährlich und
unüberlegt", meint der Tessiner Rechtsanwalt auf Anfrage. Denn er
gehe nach wie vor davon aus, dass Rassismus etwas Schlechtes sei. Zudem
sei er der Meinung, dass zwar die Verbreitung des Christentums
grundsätzlich ein akzeptables Ziel sei, "doch dieses Ziel
lässt sich ganz sicher nicht mit der Unterdrückung von Rassen
legitimieren".
Pro Meinungsfreiheit
Auch der Zürcher SVP-Nationalrat Ulrich Schlüer kann
sich nicht mit dem EDU-Zeitungsartikel identifizieren. "Das ist nicht
mein Standpunkt." Allerdings sei er der Ansicht, dass eine
Auseinandersetzung mit solchen Meinungen möglich sein müsse,
ohne dass dies jeweils irgendwelche strafrechtlichen Konsequenzen zur
Folge habe (siehe Kasten).
THOMAS MÜNZEL
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Keine strafrechtlichen Folgen?
Thomas Münzel
Darf man in der Schweiz ungestraft sagen und schreiben, dass die
Rassentrennung (Apartheid) in Südafrika "notwendig" und
"erfolgreich" war? Denn immerhin besagt die Strafnorm gegen
Rassendiskriminierung unter anderem ja, dass wer "Verbrechen gegen die
Menschlichkeit (dazu gehört seit dem Uno-Beschluss aus dem Jahr
1976 auch die Apartheid) leugnet, gröblich verharmlost oder zu
rechtfertigen sucht ... mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder
Geldstrafe bestraft wird". Doch laut dem Freiburger
Strafrechtsprofessor Marcel Niggli lässt sich dieser
Gesetzesartikel kaum auf den vorliegenden Fall anwenden. "Ich vermag
die Verharmlosung der Apartheid in strafrechtsrelevanter Weise nicht zu
erkennen. Zwar werde tatsächlich im Zeitungsartikel gesagt, dass
die Apartheid "notwendig" und "erfolgreich" war. "Aber eben gerade
nicht im Hinblick auf die Minderwertigkeit der Volksgruppen oder
Rassen, sondern im Hinblick auf deren Angleichung", erklärt
Niggli. "Das allein dürfte für eine Verharmlosung nach Art.
261bis StGB nicht ausreichen." Diese Einschätzung teilt auch alt
Bundesgerichtspräsident Giusep Nay: "Es ist sicher Rassismus, aber
nicht rassendiskriminierend. Das Strafgesetzbuch bestraft nicht per se
eine rassistische Gesinnung." (tm)
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AUSSCHAFFUNGEN
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augenauf.ch 3.11.10
3 x Nein! augenauf ist auch gegen die Ausschaffung von
nicht-kriminellen AusländerInnen
Die drei Menschenrechtsgruppen augenauf Basel, Bern und Zürich
sagen "3 x Nein" zur Ausschaffungsinitiative, zum Gegenvorschlag und
zur aktuellen Ausschaffungspraxis generell, denn für augenauf ist
jede Ausschaffung eine Ausschaffung zuviel.
Die Ausschaffungsinitiative der SVP will Konventionen und
Verträge zum Schutz der Menschenrechte zu Makulatur machen, der
Gegenvorschlag der eidgenössischen Räte wirft das Prinzip der
Gleichbehandlung der BewohnerInnen der Schweiz über Bord des sonst
von genau diesen Kreisen immer wieder gerne angerufenen
"Rechtsstaates". Unser drittes Nein gilt der unmenschlichen Praxis,
Menschen, deren einziges "Vergehen" darin besteht in der Schweiz nicht
willkommen zu sein, unter dem Einsatz äusserster Gewalt und
mit menschenverachtenden Methoden auszuschaffen.
Rund um die Debatte über die Initiative und den Gegenvorschlag
wird darüber gestritten, welche in der Schweiz verübten
Straftaten zwingend zu einer Ausschaffung führen sollen und ob die
Garantie von Menschenrechten noch ein bisschen, meistens oder gar nicht
mehr gelten soll. Vergessen geht, dass Ausschaffungen bereits heute
jährlich für tausende von Flüchtlingen, deren Belege den
Kriterien der Berner Asylbürokratie nicht entsprechen, traurige
Realität ist. Sie sind nicht kriminell und werden trotzdem
ausgeschafft. augenauf spricht sich grundsätzlich gegen jede
Ausschaffung aus, denn bei Ausschaffungen werden die Würde und die
persönliche Integrität der Menschen systematisch verletzt und
Tote in Kauf genommen. augenauf sagt darum 3 x Nein! Denn wir sind auch
gegen die Ausschaffung von nicht-kriminellen AusländerInnen.
augenauf Basel, Bern, Zürich, 31.10.2010
Medienmitteilung von augenauf (pdf )
http://www.augenauf.ch/pdf/MM_03.11.10.pdf
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Rundmail 3.11.10
*AUFRUF | Aktionstag zum 2xNEIN in Bern | 6. November 2010*
******
Im Rahmen des nationalen Aktionstages vom 6. November *gegen die
Ausschaffungsinitiative und den Gegenvorschlag* findet in Bern das
2xNEIN den Weg auf die Strasse! *Der Bundesplatz und die Berner
Innenstadt stehen ganz unter dem Motto ?2xNEIN!?*. Was wird geboten:
******
*Wo: *Bundesplatz Bern*
Wann: *Sa, 6. November | ab 14.30 Uhr - ca. 16.30 Uhr
*Was / Programm:*
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*Slam Poetry* mit Renato Kaiser, Kilian Ziegler, Valerio Moser, Simon
Chen
und Anton Meier
*Konzerte* mit Tsigan <http://www.youtube.com/watch?v=PEr2n7Q6ovU>
und
Surprise Act
*Info- und Platzaktionen: *Schuhsammelstation für "das
Schuhprojekt" |
Videoecke | Projekt *kreAktiv*
dazu Suppe und Glühwein
*MOTTO: BRING DEINE ALTEN SCHUHE MIT!* An der Schuhsammelstation werden
deine alten Schuhe zum Kunstobjekt. Denn irgendetwas bleibt immer
zurück, wenn jemand ausgeschafft wird - z.B. Schuhe. Mit all den
Schuhen werden wir einen Schriftzug 2xNEIN errichten, welcher als
Mahnmal zurückbleibt.
*Aktueller Schuhcount: 212 Paar *
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*
Mobilisiere all deine Freunde und Freundinnen, schick dieses Mail
weiter, komm vorbei, mach mit und sag mit uns: 2xNEIN!! *
*Dein Engagement zählt!
Berner Komitee 2xNEIN*
*http://bern.2xnein.ch
| http://www.2xnein.ch
Mehr zum nationalen Aktionstag unter:
http://www.2xnein.ch/aktionstag
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HÄRTEFÄLLE
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sf.tv 3.11.10
Kritik an Härtefallpraxis: Kinderrechte missachtet
sda/hesa
Die Härtefallregelungen im Asyl- und Ausländerrecht
werden kantonal sehr unterschiedlich gehandhabt. Hauptproblem ist der
grosse Ermessensspielraum. Dabei trifft die restriktive Praxis einiger
Kantone besonders Familien mit Kindern unverhältnismässig
hart.
Diesen Vorwurf erhebt die Schweizerische Beobachtungsstelle
für Asyl- und Ausländerrecht (SBAA) in einem Bericht. Die
Stelle zeigt anhand von acht dokumentierten Fällen, wie
unterschiedlich die Kantone die Härtefallkriterien interpretieren.
Der immense Ermessensspielraum lasse sich nicht mit dem Gebot der
Gleichbehandlung vereinbaren, schliesst die SBAA aus den Fällen.
Widerspruch zu UNO-Kinderrechtsresolution
Obwohl gesetzlich festgehalten, werde die Situation der Kinder
kaum beachtet. In der Regel hielten sich die Behörden einzig an
die Eltern und liessen die Kinder ausser Acht. Besonders stossend sei
das, wenn die Kinder seit vielen Jahren in der Schweiz lebten, in die
Schule gingen, eine Landessprache sprächen und integriert seien.
Eine Wegweisung stehe in solchen Fällen im Widerspruch zu
den Garantien der UNO-Kinderrechtsresolution. Darum verlangt die
Beobachtungsstelle, dass die Kinderrechte nicht weiter hinter
migrationspolitische Interessen gestellt werden. Sie sollten konsequent
angewendet werden, eben auch bei der Güterabwägung im
Härtefallverfahren.
Der Verein SBAA entstand nach der Volksabstimmung vom 24.
September 2006, in der das Ausländer- und das Asylrecht
verschärft worden war. Ziel des Vereins ist, die Gesetzesanwendung
zu beobachten und Problemfälle zu dokumentieren.
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ANTI-FEMINISMUS
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Bund 3.11.10
Meinungen
Feministinnen Mit uns geht es bei einer Scheidung nicht so sehr
ans Eingemachte.
Männer, wir sind die besseren Frauen!
Gisela Widmer
Als der Stilexperte René Kuhn, Organisator des 1.
internationalen Treffens gegen den Feminismus, im Sommer 2009 zum
ersten Mal von Vogelscheuchen sprach und damit die Feministinnen
meinte, da dachte ich: "Okay, Junge, bei dir ist was schiefgelaufen.
Kann vorkommen. Aber ernst nehmen wird dich niemand."
Doch dann stellte ich einigen Leuten hin und wieder die Frage:
"Was ist eine Feministin?" Und die Antwort lautete zunehmend:
"Feministinnen zocken Männer ab." Hinzu kamen Begegnungen mit
Männern, die seit der Kampfscheidung an Krücken gehen. Und
einer sagte: "Jetzt trete ich der IG Antifeminismus bei."
Ganz offensichtlich: René Kuhns von den Medien
verstärktes Gewieher hat Breitenwirkung. Darum, jetzt mal ganz
kurz, damit wieder etwas Ordnung in die Debatte kommt: Feministinnen
sind keine Abzockerinnen, sie sind ziemlich das Gegenteil davon. Es
sind Frauen, die von Männern wirtschaftlich möglichst
unabhängig sein wollen und darum arbeiten. Mit solchen Frauen
haben es auch die Männer besser. Es geht ihnen dann bei der
Scheidung nicht mehr so sehr ans Eingemachte.
"Feminismus" bedeutet nicht "Privilegienwirtschaft", sondern
"Gleichberechtigung", "Ebenbürtigkeit", "Partnerschaft auf
Augenhöhe". Doch diese nun wirklich nicht abstrusen Forderungen
wurden in der 200-jährigen Geschichte des Feminismus immer wieder
als so bedrohlich empfunden, dass Männer sich gezwungen
fühlten, selbstbestimmte Frauen lächerlich zu machen: sie
einmal als Blaustrümpfe zu bezeichnen, ein andermal als
Vogelscheuchen.
Auch Männer, das ist richtig, sollen kämpfen für
Gleichberechtigung und Selbstbestimmung. Aber bitte nicht unter dem
Label Antifeminismus. Emanzipierte Frauen und emanzipierte Männer
haben das gleiche Ziel: die Gleichberechtigung der Geschlechter.
Ein Blick in die Kristallkugel zeigt, welchen Humbug die
Antifeministen behaupten: Eines Tages wünscht sich Oxana, die
russische Gattin von René Kuhn, wieder etwas mit Haar auf dem
Kopf und lässt sich scheiden. Dann gibt es, nach der Logik der IG
Antifeminismus, eine Feministin mehr auf der Welt. Und eben, das ist
Humbug.
Gisela Widmer ist Theaterautorin und Kolumnistin.
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BIG BROTHER SPORT
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Basler Zeitung 3.11.10
Die Verfassungsänderung im Nachgang zum Hooligan-Konkordat ist
unbestritten
Eine Pflichtübung an der Urne
Thomas Gubler
Eine einzige kantonale Vorlage steht am 28. November zur
Abstimmung: Mittels Änderung der Kantonsverfassung soll die
Zuständigkeit der richterlichen Überprüfung des
Polizeigewahrsams für Gewalttäter bei Sportveranstaltungen
neu festgelegt werden. Die Überprüfung dieser im sogenannten
Hooligan-Konkordat vorgesehenen Massnahme wird derzeit noch von einem
Abteilungspräsidenten des Kantonsgerichts vorgenommen. Ab 1.
Januar 2011 soll diese Aufgabe vom Zwangsmassnahmengericht wahrgenommen
werden. Dieses wird im Zusammenhang mit der Neustrukturierung der
Strafverfolgungsbehörden neu geschaffen. Für diesen
Zuständigkeitstransfer muss nicht nur das Polizeigesetz, sondern
auch die Kantonsverfassung (Artikel 85) geändert werden.
Rekordverdächtig
Von einer unspektakulären Vorlage zu sprechen, wäre
untertrieben, diese als notwendiges Übel zu bezeichnen dagegen aus
staatspolitischer Sicht ungebührlich. Pflichtübungen liegen
nun mal in der Natur der demokratischen Sache. Und um eine solche
handelt es sich ohne Zweifel. Das Geschäft war nämlich im
Landrat im höchsten Masse unbestritten. 79 Ja, 0 Nein bei 0
Enthaltungen lautete das Abstimmungsergebnis im Kantonsparlament. Und
das Hooligan-Konkordat selber, in welchem der Polizeigewahrsam als
Massnahme vorgesehen ist, wurde vor Jahresfrist mit einem
Ja-Stimmenanteil von rekordverdächtigen 92 Prozent vom Baselbieter
Stimmvolk angenommen.
Der Polizeigewahrsam wird gegenüber Personen ausgesprochen,
die schon wiederholt Gewalt an Sportveranstaltungen ausgeübt haben
und sich von milderen Massnahmen nicht von weiteren Taten abhalten
liessen. Wird der Polizeigewahrsam gegenüber einer solchen Person
für einen bestimmten Anlass angeordnet, so hat sich diese vor der
fraglichen Veranstaltung bei einer Polizeistelle einzufinden und dort
das Ende abzuwarten.
Der Polizeigewahrsam dauert höchstens 24 Stunden. Und weil
es sich dabei um eine Massnahme handelt, welche die persönliche
Freiheit ganz erheblich einschränkt, muss die betroffene Person
die Möglichkeit haben, die Anordnung von einer richterlichen
Behörde auf ihre Rechtmässigkeit überprüfen zu
lassen.
Pikettdienst
Diese Überprüfung soll im Kanton Baselland vor allem deshalb
durch das Zwangsmassnahmengericht erfolgen, weil Sportveranstaltungen
vorwiegend übers Wochenende stattfinden. Das erfordert einen
permanenten Pikettdienst. Einen solchen aber könne das
Kantonsgericht nicht bieten. Hingegen habe das Zwangsmassnahmengericht
ohnehin einen permanenten Pikettdienst rund um die Uhr zu
gewährleisten, um die ihm von der neuen schweizerischen
Strafprozessordnung zugewiesenen Aufgaben erfüllen zu können.
Ernsthafte Gründe gegen die Verfassungsänderung liegen
nicht vor. An den Parteiversammlungen erwuchs der Vorlage keine
Opposition. Die Ja-Parolen wurden regelmässig ohne Diskussion
gefasst. Entsprechend dürfte die Revision mit einem hohen
Ja-Stimmenanteil gutgeheissen werden. Würde indessen an diesem
Datum nicht auch über hochumstrittene eidgenössische Vorlagen
wie die Ausschaffungsinitiative oder die SP-Steuerinitiative
abgestimmt, man müsste in Bezug auf die Stimmbeteiligung das
Schlimmste befürchten. thomas.gubler@baz.ch
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ANTI-ATOM
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Bund 3.11.10
Auch Biel plant den Ausstieg aus der Atomenergie
Auf einen fixen Zeitpunkt kann sich die Stadt noch nicht
festlegen. Vorerst will sie nun neue Windturbinen auf den
Jurahöhen bauen.
Reto Wissmann
Biel hätte ideale Voraussetzungen, um von der Atomenergie
wegzukommen. Während Bern nur gerade einen Drittel des Stroms aus
erneuerbaren Energiequellen bezieht, ist es in Biel bereits heute die
Hälfte. Rund 20 Prozent stammen gar aus stadteigenen
Wasserkraftwerken an Aare und Schüss. Ausserdem hat die Stadt am
Jurasüdfuss mit Barbara Schwickert seit bald zwei Jahren eine
grüne Energiedirektorin. Während aber Bern bereits Ende Monat
über einen Verzicht auf Atomstrom abstimmt, werkelt Biel immer
noch an einer Strategie.
"Der Gemeinderat sagt grundsätzlich Ja zum Atomausstieg",
sagt Schwickert. Eine entsprechende Motion von SP und Grünen wolle
er als Postulat annehmen um dann die Auswirkungen eines Verzichts auf
Atomenergie konkret abzuklären. Einen mittelfristigen Ausstieg bis
2030 oder 2035 hält Schwickert grundsätzlich für
möglich. Der Stadtrat wird im Dezember einen ersten
Grundsatzentscheid dazu fällen.
Im Auftrag der Grünen Stadt Biel sowie des Netzwerks Vision
2035 hat das Ökozentrum Langenbruck bereits erste Hochrechnungen
angestellt. Technisch sei das Ziel einer energieautarken Gemeinde sehr
gut erreichbar, sagt Martin Schmid vom Ökozentrum. Um die Stadt
vollumfänglich mit erneuerbarem Strom zu versorgen, müssten
2,5 Quadratkilometer Solarpanels gebaut werden. Nun stellten sich aber
zahlreiche Fragen: Was ist wirtschaftlich sinnvoll? Was ist
ortsbildverträglich? Wie kann die Bevölkerung motiviert
werden, am gemeinsamen Ziel mitzuarbeiten? "Wir setzen auch auf die
Eigeninitiative der Leute und nicht nur auf die politischen
Bemühungen", sagt Mathias Stalder, Initiant der Vision 2035.
16 neue Windturbinen im Jura
Dass Biel bezüglich Atomausstiegsstrategie der Stadt Bern
derzeit noch hinterherhinkt, hindert den Gemeinderat nicht daran,
konkret in erneuerbare Energien zu investieren. Gestern hat Barbara
Schwickert bekannt gegeben, dass die Stadt eine Viertelmillion Franken
in die Projektierung eines neuen Windparks auf dem Montoz (Gemeinde
Court) im Berner Jura investiert. Geplant seien sechs bis acht
Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 12 Megawatt. Damit
könnten 4000 Haushaltungen mit Windstrom versorgt werden.
"Auch ich bin dagegen, dass auf jeder Krete und jedem Hügel
im Jura nun eine oder zwei Windturbinen zu stehen kommen", sagt
Schwickert. Die Bieler Anlage werde daher mit einem Grenchner Projekt
kombiniert, das mit acht weiteren Turbinen direkt daneben zu stehen
kommt. Ausserdem würden die Turbinen nicht auf der ersten, sondern
auf der zweiten, nachgelagerten Jurakrete erstellt und seien vom
Mittelland aus kaum sichtbar. Damit der Windpark tatsächlich
gebaut werden kann, muss er in den neuen Richtplan Windenergie des
Kantons Bern aufgenommen werden. Dazu müssen nun erst noch
verschiedene Studien erarbeitet werden. Der Richtplan soll Ende 2011
vorliegen.
Veranstaltung zum Thema "Biel erneuerbar": Heute Mittwochabend,
20 Uhr, Restaurant St. Gervais, Untergasse 21. Unter anderem mit
Gemeinderätin Barbara Schwickert (Grüne).