MEDIENSPIEGEL
05. - 11. DEZEMBER 2011
Bund 10.12.11
Adventsgedicht
Ei, ei, ei, Granit-Alarm
Seit Stunden schon stehen drei Könige vor der Reitschule sorgsam
verschlossenem Tor
In schweren Säcken tragen sie mit
Gold, Weihrauch und Granit
Wem in der Stadt Bern schenken sie was?
YB ein Spielfeld mit echtem Gras
Dann können Schäfchen drauf weiden
Die können sie schwarz-gelb bekleiden
Tschäppät meldet sich als Hirte mit Stab
Bringt er damit wohl die Kicker auf Trab?
Bang wartet er nun auf Chlausens Besuch
denn mutig plant er den kühnen Versuch
Den Esel zu tauschen gegen zwei Bären
Diesen ein Bad in der Aare gewähren
Fast pleite dran ging die Stadt BernDoch Bären die baden halt gern
Dies ganze Debakel lasst uns vergessen
Den wartenden Königen werden indessen
die Säcke durchsucht von der Polizei
Granit vor der Reitschule? Ei, ei, ei!
Das wird Herr Nause nicht behagen (. . .)
Andreas Rüfenacht aus Bern nimmt an, dass sich die Könige in
der Zwischenzeit des Granits, des Goldes und Weihrauchs entledigt
haben. Er dichtete: "Sie findet darin nur ein Osterei. Und fragt sich
erstaunt: Ja was ist denn das?" Wir haben uns zwecks Aufrechterhaltung
der Spannung gegen diesen Vorschlag und für die Zeilen von Therese
Rätz aus Bolligen entschieden. Wir möchten wissen: Welche
Gefahr geht vom Granit aus, Herr Nause?Beenden Sie einen Reim und
lancieren Sie einen neuen. Senden Sie Ihre nächsten zwei Zeilen
bis Sonntag um 16 Uhr an adventsgedicht@derbund.ch oder gehen Sie auf
advent.derbund.ch.
Machen Sie sich einen Reim!
advent.derbund.ch
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Bund 10.12.11
Berner Regierungsstatthalter ist "total überlastet"
Eine externe Untersuchung zeigt verschiedene Probleme auf. Nun
erhält Christoph Lerch zwei Stellvertreter.
Eine externe Überprüfung des Berner Regierungsstatthalteramts
hat zahlreiche Probleme an den Tag gebracht: zu wenig Personal,
Organisationsmängel, fehlende Bürgernähe und ein "total
überlasteter" Vorsteher Christoph Lerch. Doch nun ist Besserung in
Sicht.
Die Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion hat gemäss einer
Mitteilung von gestern ihre Zustimmung zur Schaffung von zwei
Stellvertreter-Stellen gegeben. Lerch soll so entlastet werden. Auch
treten andere Statthalter 1,6 Stellen zugunsten von Bern-Mittelland ab.
Zudem sind organisatorische Änderungen geplant. Die
Geschäftsleitung des Statthalteramts Bern und jene aller
Statthalter seien überzeugt, mit diesen Änderungen dem
Statthalteramt Bern wieder die nötige Effizienz und
Bürgernähe zu verschaffen, heisst es. Durchgeführt hat
das externe Audit der ehemalige Berner Regierungsstatthalter Andreas
Hubacher.
Hubacher wurde mit der Untersuchung beauftragt, nachdem Lerch gegen
Ende 2010 beantragt hatte, mehrere befristet angestellte Leute
unbeschränkt weiterbeschäftigen zu können. Auch bat
Lerch um die Einsetzung eines Stellvertreters. Bevor sie über den
Antrag entschied, beschloss die Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion
zusammen mit Lerch und der Geschäftsleitung der bernischen
Regierungsstatthalter, Hubacher mit dem Audit zu beauftragen.
Hubacher hat sechs Problembereiche festgestellt und für jeden
Bereich Verbesserungen vorgeschlagen. Er schreibt in seinem Bericht zum
Beispiel, Lerch sei wegen der Überlastung zu wenig präsent
und könne deshalb zu wenig Einfluss auf wichtige Geschäfte
nehmen. Die fehlende Bürgernähe löse Kritik aus und
schade dem Amt. Mit organisatorischen Mängeln meint Hubacher zum
Beispiel eine komplizierte Unterschriftenregelung. Für Hubacher
muss aber der Verwaltungskreis Bern-Mittelland nicht aufgeteilt werden,
wie dies im Grossen Rat auch schon gefordert worden ist. Der
Verwaltungskreis sei trotz seiner Grösse führbar. Die
organisatorischen und führungsmässigen Schwachstellen
müssten aber behoben werden.
Altlasten übernommen
Lerch stiess laut der Mitteilung schon beim Amtsantritt im Januar 2010
auf Probleme. So habe das neue Regierungsstatthalteramt Bern aus den
ehemaligen Amtsbezirken eine grosse Zahl seit längerer Zeit
hängige Baugesuche übernommen. Auch seien zu Beginn nur 24,4
von 29 Stellen besetzt gewesen.
Anfang 2010 war im Kanton Bern die Verwaltungsreform in Kraft getreten.
Sie ersetzte die 26 Amtsbezirke durch zehn neue Verwaltungskreise mit
je einem Statthalter. Bern-Mittelland mit seinen 380 000 Einwohnern ist
der weitaus grösste Kreis. Wegen der Verwaltungsreform seien
mehrere schwierige Dossiers liegen geblieben, sagte Lerch gestern.
Nicht beantworten wollte er die Frage, ob er selber den
Verwaltungskreis Bern-Mittelland als zu gross erachte. Das sei eine
politische Frage. (sda)
---
BZ 10.12.11
Statthalter Lerch wird entlastet
Bern-Mittelland · Der riesige Verwaltungskreis bringt zu viel
Arbeit für den Regierungsstatthalter. Nun soll er
Unterstützung erhalten.
Seit der Verwaltungsreform Anfang 2010 steht Regierungsstatthalter
Christoph Lerch einem "Moloch" von Verwaltungskreis vor. Er ist
für 97 Gemeinden mit rund 380 000 Einwohnern zuständig. Ein
Bericht, verfasst von Lerchs Vorvorgänger Andreas Hubacher, kommt
nun zum Schluss, dass der Regierungsstatthalter total überlastet
ist. Dem soll mit zusätzlichem Personal abgeholfen werden:
Vorgesehen ist, zwei vollamtliche Stellvertreter einzusetzen, die je
zwei bis drei Abteilungen selbstständig leiten. Das sollte dem
Regierungsstatthalter ermöglichen, die Alltagsgeschäfte zu
delegieren. Die Aufstockung erfolgt über den Stellenpool aller
bernischen Regierungsstatthalter.
Mit diesen Massnahmen sei der Verwaltungskreis trotz seiner Grösse
führbar, schreibt Hubacher. Das sieht der Grosse Rat anders: Er
hat ein Postulat überwiesen, das die Aufteilung fordert.cab/ats
Seite 2 + 3
-
Regierungsstatthalter Bern-Mittelland
Der überlastete Statthalter des "Molochs" erhält
Unterstützung
Im Statthalteramt des riesigen Kreises Bern-Mittelland harzte es.
Wartezeiten sorgten für Unmut. Der Chef Christoph Lerch (SP) war
"überlastet". Nun erhält er zwei Stellvertreter.
Ob Einfamilienhaus oder Gewerbebetrieb - wer in letzter Zeit in einer
der 97 Gemeinden des Kreises Bern-Mittelland bauen wollte, brauchte
Nerven, bis die Bewilligung vorlag. Das Nadelöhr war der
Regierungsstatthalter. Im Erbgang konnte es dazu führen, dass
Hinterlassene in finanzielle Nöte gerieten, bis der entscheidende
Stempel da war. "Die Fristen waren früher viel kürzer",
stellt SVP-Grossrat Moritz Müller fest. Das Team von
Regierungsstatthalter Christoph Lerch (SP) kritisiert er nicht direkt:
"Sie sind einfach überlastet."
Zu diesem Schluss kommt auch der Bericht vom Vorvorgänger von
Lerch, Andreas Hubacher. Im Auftrag der Justiz-, Gemeinde- und
Kirchendirektion untersuchte er, woran der Gigant im Mittelland, in
dessen Gebiet über 380 000 Personen wohnen, krankt. Der Bericht
kommt nun zum Schluss, dass das Regierungsstatthalteramt zwar
führbar ist. Es brauche jedoch eine bessere Organisation und eine
personelle Aufstockung von 1,6 Stellen.
Der Regierungsstatthalter soll künftig zwei vollamtliche
Stellvertreter erhalten. Diese werden je zwei bis drei Abteilungen
eigenständig führen und den Statthalter lediglich bei den
schwierigen Fällen beiziehen. Die Entlastung macht es Christoph
Lerch möglich, sich mehr um die Bürger zu kümmern - ein
weiterer Kritikpunkt. Lerch ist froh über die Entlastung (siehe
Interview).
Aufteilung gefordert
Die Stellen werden aus dem Stellenpool der Statthalterämter
besetzt. Dieser sei bisher nicht ganz ausgeschöpft worden, darum
führe dies nicht zu Abstrichen anderswo, sagt Markus
Grossenbacher, Vorsitzender der Geschäftsleitung der
Regierungsstatthalter. Auch finanziell geraten die zehn Ämter
deswegen nicht in Schieflage: "Wir waren sowohl 2010 wie auch dieses
Jahr innerhalb des Budgets", sagt er. Dies sei im Leistungsauftrag
festgelegt. Ob es im Vergleich zu vor der Verwaltungsreform (26 Bezirke
wurden auf 10 Kreise reduziert) finanzielle Einsparungen gebe,
könne er nicht beurteilen.
Moritz Müller geht davon aus, dass vom versprochenen Spareffekt am
Schluss nichts mehr übrig bleibt. Statt 12 Millionen sei noch von
3 Millionen Franken die Rede, und bald schmelzten auch diese dahin.
Müller, auch Gemeindepräsident von Bowil, wurde es zu bunt:
Er forderte im Grossen Rat eine Aufteilung des "Molochs". Sein Vorstoss
wurde 2010 als Postulat überwiesen. JGK-Direktor Christoph Neuhaus
(SVP), der sich noch als Generalsekretär der SVP gegen die
Verwaltungsreform war, äussert sich vorsichtig: "Offenbar sind
mehr Ressourcen nötig. Es wurde zu stark gespart." Um das
Statthalteramt des Verwaltungskreises zu führen, brauche es einen
Manager und keinen klassischen Regierungsstatthalter. Zur Person
Christoph Lerch meint er karg: "Er ist ein vom Volk gewählter
Magistrat." cab/ats
-
Schwellihütte, Belp
Gedeckter Rastplatz Seit März 2010 wartet Belp auf einen Entscheid
des Regierungsstatthalteramtes wegen der Schwellihütte. Die
Gemeinde möchte dort einen Rastplatz bauen. "Bis heute liegt kein
Entscheid vor", sagt Belps stellvertretender Leiter der Bauabteilung
Jürg Aebersold. Er macht dem Regierungsstatthalteramt keine
Vorwürfe. "Im letzten halben Jahr hat sich die Situation generell
verbessert." rah
Modellflugplatz, Jegenstorf
Ein Jahr lang haben die Jegenstorfer abwarten müssen, ob der
Regierungsstatthalter einen Modellflugplatz etwas ausserhalb des Dorfes
bewilligen würde. Mittlerweile ist das erfolgt, doch das Dossier
liegt wegen Beschwerden beim Kanton. Gemeindepräsident Daniel
Wyrsch (SP) bestätigt, dass es seit der Aufhebung des Amts
Fraubrunnen länger dauere, bis Bewilligungen vorlägen.ats
Stadt Bern
Generell langes Warten "Wir stellen fest, dass es in der Stadt Bern
lange dauert, Baubewilligungen zu erhalten", sagt Stefan Dellenbach,
Leiter Bauprojektmanagement bei den Stadtbauten Bern. Ein konkretes
Beispiel für ein Bauprojekt, bei welchem man schon lange auf die
Bewilligung wartet, will Dellenbach nicht nennen. Er sagt aber: "Wir
rechnen generell mit einer Wartezeit von etwa sechs Monaten."rah
Pumpwerk Schönau, Bern
Der Wasserverbund Region Bern will das Pumpwerk Schönau sanieren
und besser schützen. Der Denkmalpfleger sprach sich gegen einen
Zaun aus, und der Statthalter stützte ihn. Nach über einem
Jahr war die vorgeschlagene Lösung zum Schutz des Trinkwassers
plötzlich akzeptabel. Aktuell blockiert eine Einsprache die
Sanierung. Sie wird, obwohl der Urheber aus Köniz stammt, normal
behandelt.cab
-
"Jetzt müssen wir den richtigen Mix zwischen Tempo und
Qualität finden"
Regierungsstatthalter Christoph Lerch (SP) entschuldigt sich für
lange Wartezeiten. Doch der Dampfer sei auf Kurs. Dank zweier
Stellvertreter will er künftig wieder mehr Zeit für
Aussenkontakte haben.
Viele sind unzufrieden über das Tempo des
Regierungsstatthalteramts. Spüren Sie diesen Unmut, Herr Lerch?
Christoph Lerch: Ja. Insbesondere 2010 haben sich Gemeinden
und Bauwillige bei uns beschwert. Da entschuldige ich mich in aller
Form. Wir brauchten viel Zeit, um die Verwaltungsreform zu
bewältigen. Da gibt es nichts zu beschönigen.
Was unternehmen Sie?
Zuerst ergriff ich interne Massnahmen und legte ein Schwergewicht auf
die Bauabteilung. Zu erwähnen ist immerhin, dass wir Anfang 2010
mit nur 24 Stellen gestartet sind. Erst seit einem Jahr sind alle 30
Stellen besetzt. Daraufhin besserte es zügig, und seit vergangenem
Frühjahr sind die Fristen vertretbar.
Nun sollen Sie mehr Leute erhalten. Schaffen Sie damit das Problem
definitiv aus der Welt?
Ich erhielt zeitlich befristet Stellen, die wir bereits wieder zur
Hälfte reduzieren konnten. Aufgrund des Berichts sollen wir jetzt
1,6 zusätzliche, unbefristete Stellen erhalten. Das entspricht
fast, aber nicht ganz den verbliebenen temporären Stellen. Weiter
haben wir die Abläufe gestrafft. Wir streben auf allen Ebenen mehr
Effizienz an. 2011 gab es fast keine Reklamationen mehr. Komplizierte
Händel freilich dauern einfach länger.
An der Spitze brauche es einen Manager und nicht einen klassischen
Regierungsstatthalter, sagt der zuständige Regierungsrat Christoph
Neuhaus. Sind Sie der Richtige für diesen Job?
Ich habe die Gesamtleitung inne. Im Inneren erhalte ich neu statt eines
zwei Stellvertretende, die je zwei bis drei Abteilungen
übernehmen. Sie sind vor Ort präsent, um auch in heiklen
Fällen sofort Entscheidungen treffen zu können, und
gewährleisten eine saubere Führung gegen innen. Das wiederum
soll mir ermöglichen, mich auf Aussenkontakte zu konzentrieren.
Denn mit der Reform ging Bürgernähe verloren und wurde
seither vermisst.
Sie fühlen sich dem Job also gewachsen?
Ja. Die beiden Stellvertretenden managen den Betrieb gegen innen, und
ich habe die Gesamtleitung des Regierungsstatthalteramts. Für
diese Aufgabe fühle ich mich geeignet.
Sie standen auch in der Kritik. Sie seien zu wenig
entscheidungsfreudig. Was entgegnen Sie?
Das ist für mich nachvollziehbar, weil die Verfahren so lange
dauerten. Ich gebe aber alles, dass insbesondere beim Bau, aber auch
bei den Beschwerden und im Erbschaftswesen fristgerecht entschieden
wird. Eines ist nicht zu vergessen: Einerseits sollen Entscheide
schnell da sein, anderseits muss die Qualität stimmen. Ich habe
nie Rückmeldungen erhalten, unsere Entscheidungen seien schlecht.
Jetzt müssen wir den richtigen Mix zwischen Tempo und
Qualität finden.
Wie lange dauert es, bis der Riesendampfer auf Kurs ist?
Wir haben seit diesem Sommer bereits viele Massnahmen, die im Bericht
vom ehemaligen Regierungsstatthalter Andreas Hubacher enthalten sind,
angepackt. Die Abläufe sind effizienter und werden weiter
optimiert. Mit den zusätzlichen Leuten bauen wir die Pendenzen ab.
Der Dampfer ist bereits auf Kurs. Was noch fehlt, ist meine
persönliche Entlastung. Momentan suche ich die zweite
stellvertretende Person. Im Mai sollte sie ihre Stelle antreten.
Die Verwaltungsreform wurde einst als Effizienzsteigerung angepriesen.
Zumindest in Bern war es bisher nicht so. Ist der Kreis Bern-Mittelland
zu gross?
Der Bericht kommt zum Schluss, dass das Amt mit den empfohlenen
Massnahmen führbar ist. Ob der Kreis trotzdem aufgeteilt werden
soll, wie der Grosse Rat per Postulat fordert, ist eine politische
Frage. Ich habe den Entscheid bloss umzusetzen. Persönlich gebe
ich zu bedenken, dass eine Aufteilung dem Trend entgegenliefe. Denn der
Kreis entspricht dem Gebiet der Regionalkonferenz, und die Gemeinden
sind auf Bern ausgerichtet. Raumplanungs- und Verkehrsfragen sowie das
Kulturangebot werden in diesem Gebiet koordiniert.
Sie waren sich beim Stellenantritt der grossen Herausforderung bewusst.
Ist die Arbeit unter dieser Belastung erträglich?
Wenn Sie meine Familie fragen würden, ist die Grenze zuweilen
überschritten. Die Belastung ist tatsächlich hoch. Ich bin
froh über die Entlastung. Doch mir gefällt die vielseitige
Arbeit, und ich schätze die vielen Kontakte.
Interview: Christoph Aebischer
-
BZKommentar
Aufteilung bleibt ein Thema
Christine Nydegger, Lokalchefin
Der Regierungsstatthalter im Verwaltungskreis Bern-Mittelland trat vor
zwei Jahren einen schwierigen Posten an. Christoph Lerch hat getan, was
er tun konnte. Tatsache bleibt aber, dass Bürgernähe und die
schnellen Entscheide in einem Kreis mit 97 Gemeinden und 386 000
Einwohnern nicht realisierbar sind. Lerch ersetzt quasi sechseinhalb
Regierungsstatthalter, welche neben ihren Verwaltungsaufgaben auch an
Festen und Anlässen in den Gemeinden den Staat vertraten. Die
Statthalter waren präsent. Das will Lerch wieder vermehrt sein.
Darum hat er sein Amt mit zwei Stellvertretern erweitert, welche die
interne Führung übernehmen. Aber eben, er braucht mehr
Personal. Und das schmälert die Einsparung noch einmal, egal wo
diese Stellenprozente herkommen.
Denn es steht fest, dass die mit der Reform angepeilten Einsparungen
von 12 Millionen Franken eine Utopie sind. Laut offizieller
Verlautbarung bleiben jetzt noch 3 Millionen übrig.
Regierungsrat Christoph Neuhaus (SVP) tut gut daran, den "Moloch" noch
einmal anzuschauen, so wie es auch der Vorstoss aus dem Grossen Rat
verlangt. Eine Aufteilung des Verwaltungskreises Bern-Mittelland bleibt
ein Thema. Dazu braucht es nicht den Schritt in die Vergangenheit mit
sechs Amtsbezirken. Aber die übertriebene Zentralisierung ist
fragwürdig und bringt nicht, was man sich davon versprochen hat.
Mail: christine.nydegger@bernerzeitung.ch
Diskussion: blog.bernerzeitung.ch/leserblog
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derbund.ch 9.12.11
Berner Regierungsstatthalter laut Untersuchung "total überlastet"
sda / gbl
Eine externe Untersuchung des Berner Regierungsstatthalteramts hat
zahlreiche Probleme an den Tag gebracht: Zu wenig Personal,
Organisationsmängel, fehlende Bürgernähe und ein "total
überlasteter" Vorsteher Christoph Lerch. Doch nun ist Besserung in
Sicht.
Die kantonale Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion hat gemäss
einer Mitteilung vom Freitag ihre grundsätzliche Zustimmung zur
Schaffung von zwei Stellvertreter-Stellen für
Regierungsstatthalter Lerch gegeben. Er soll so entlastet werden.
Auch treten andere bernische Statthalter 1,6 Stellen zugunsten des
Statthalteramts Bern-Mittelland ab. Zudem sind mehrere organisatorische
Änderungen geplant, wie aus der vom Regierungsstatthalteramt Bern
und der Geschäftsstelle aller bernischen Statthalterämter
verschickten Mitteilung hervorgeht.
Die Geschäftsleitung des Statthalteramts Bern und jene aller
bernischen Statthalter sei überzeugt, mit diesen Änderungen
dem Statthalteramt Bern wieder die nötige Effizienz und
Bürgernähe zu verschaffen, heisst es. Durchgeführt hat
das externe Audit der ehemalige Berner Regierungsstatthalter Andreas
Hubacher.
Audit folgte auf Antrag Lerch
Hubacher wurde laut der Mitteilung mit der Untersuchung beauftragt,
nachdem Lerch gegen Ende 2010 beim Kanton beantragt hatte, wegen der
festgestellten Probleme mehrere befristet angestellte Leute
unbeschränkt weiterbeschäftigen zu können. Auch bat
Lerch um die Einsetzung eines Stellvertreters.
Bevor sie über Lerchs Antrag entschied, beschloss die kantonale
Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion zusammen mit Lerch und der
Geschäftsleitung der bernischen Regierungsstatthalter, Hubacher
mit dem Audit zu beauftragen.
Hubacher hat laut der Mitteilung sechs Problembereiche festgestellt und
für jeden Bereich Verbesserungen vorgeschlagen. Er schreibt in
seinem Bericht zum Beispiel, Lerch sei wegen der Überlastung zu
wenig präsent und könne deshalb zu wenig Einfluss auf
wichtige Geschäfte nehmen. Die fehlende Bürgernähe
löse Kritik aus und schade dem Amt.
Mit organisatorischen Mängeln meint Hubacher zum Beispiel eine
komplizierte Unterschriftenregelung.
Für Hubacher muss aber der Verwaltungskreis Bern-Mittelland nicht
aufgeteilt werden, wie dies im Grossen Rat auch schon gefordert worden
ist. Der Verwaltungskreis sei trotz seiner Grösse führbar.
Die organisatorischen und führungsmässigen Schwachstellen
müssten aber behoben werden.
Pendenzen früherer Amtsbezirke übernommen
Lerch stiess laut der Mitteilung schon beim Amtsantritt im Januar 2010
auf grosse Probleme. So habe das neue Regierungsstatthalteramt Bern aus
den ehemaligen Amtsbezirken eine grosse Anzahl seit längerer Zeit
hängiger Baugesuche übernommen. Auch seien zu Beginn nur 24,4
von 29 bewilligten Stellen besetzt gewesen.
Anfang 2010 war im Kanton Bern die vom Volk an der Urne genehmigte
Verwaltungsreform in Kraft getreten. Sie ersetzte die 26 Amtsbezirke
mit 27 Regierungsstatthaltern durch zehn neue Verwaltungskreise mit je
einem Statthalter. Bern-Mittelland mit seinen 380'000 Einwohnern ist
der weitaus grösste Verwaltungskreis.
Wegen der Verwaltungsreform sei in jenen Amtsbezirken, die im
Verwaltungskreis Bern-Mittelland aufgingen, mehrere schwierige Dossiers
liegen geblieben. Das sagte Lerch am Freitag auf Anfrage. Auch der
Umzug des Statthalteramts von Bern nach Ostermundigen habe den Start
nicht gerade erleichtert.
Nicht beantworten wollte Lerch die Frage, ob er selber den
Verwaltungskreis Bern-Mittelland als zu gross erachte. Das sei eine
politische Frage. Er sei aber froh um die nun vorliegende externe
Aussensicht, die sage, der Kreis sei führbar - aber nur mit
Entlastungsmassnahmen.
---
BZ 9.12.11
Schön, stark und mutig
Konzert · Sie sind wieder da: Les Reines Prochaines kommen aus
der abendländischen Performancetradition und betreiben den
professionellen Dilettantismus als künstlerisches Konzept. Im
Rahmen der Veranstaltungen "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" geben sie
im Frauenraum der Reitschule ein Konzert.pd · Heute Freitag, 22
Uhr, Frauenraum in der Reitschule, Bern, www.frauenraum.ch.
---
20 Minuten 9.12.11
Chance für Freestyle-MCs: Lo macht nicht mehr mit
BERN. Am Ultimate MC Battle findet dieses Jahr eine Ära ihr Ende.
Erstmals seit drei Jahren tritt Freestyle-Dominator Lo nicht mehr an.
Er sitzt stattdessen in der Jury.
Krasse Gesten und fette Beats: Am Samstag findet zum neunten Mal der
Ultimate MC Battle statt. Die diesjährige Ausgabe steht nun ganz
im Zeichen des Neubeginns. Nach einer Ära, die von
Ausnahmekönner Lo geprägt war, kann jetzt endlich ein neues
Freestyle-Talent den inoffiziellen Schweizer Meister-Titel mit nach
Hause nehmen. Der Berner Titelverteidiger tritt nämlich erstmals
nach drei Jahren und drei Siegen nicht mehr an. Stattdessen beurteilt
er die Teilnehmer nun aus der Jury heraus.
"Lo hat sich unsterblich gemacht", würdigt Minder die Leistung des
Berners. Vor ihm hatte es noch keiner geschafft, dreimal zu gewinnen.
Dass er es zudem in Folge getan hat, setze dem Ganzen noch eins drauf.
Mit seinem Rücktritt ist das Rennen auf die MC-Krone so offen wie
schon lange nicht mehr. 17 Kandidaten wollen die Nachfolge antreten.
Darunter befindet sich auch der letztjährige Finalteilnehmer Homie
aus Zürich. Und dieser ist besonders heiss auf den Titel. "Ich
strebe den ersten Platz an. Mit Los Abgang gibt es jetzt einen sehr
starken Gegner weniger im Feld", meint der Zürcher. Ob er sein
Ziel erreicht, steht aber bis morgen Abend noch in den Sternen.
pEDRO CODES
Sa, 10.12., 21 Uhr, Ultimate MC Battle IX, Dachstock.
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Bund 9.12.11
Adventsgedicht
Weihnachts-Razzia
Seit Stunden schon stehen drei Könige vor der Reitschule sorgsam
verschlossenem Tor
In schweren Säcken tragen sie mit
Gold, Weihrauch und Granit
Wem in der Stadt Bern schenken sie was?
YB ein Spielfeld mit echtem Gras
Dann können Schäfchen drauf weiden
Die können sie schwarz-gelb bekleiden
Tschäppät meldet sich als Hirte mit Stab
Bringt er damit wohl die Kicker auf Trab?
Bang wartet er nun auf Chlausens Besuch
denn mutig plant er den kühnen Versuch
Den Esel zu tauschen gegen zwei Bären
Diesen ein Bad in der Aare gewähren
Fast pleite dran ging die Stadt BernDoch Bären die baden halt gern.
Dies ganze Debakel lasst uns vergessen
Den wartenden Königen werden indessen
die Säcke durchsucht von der Polizei
(...)
Da hatte Elisabeth Mattmann ein Herz für die Könige, die seit
der ersten Strophe ausharren, und dann das! Wandern sie nun statt nach
Bethlehem ins Park and Ride Neufeld? Ilse Vögeli ("doch nach
Geschenken durch Gassen stressen. Auch eins für den
Tschäppät den Armen") suchte - wie nett - ein Päckli
für den hospitalisierten Stadthirten. Beenden Sie einen Reim und
lancieren Sie einen neuen. Zwei Zeilen bis 16 Uhr.
Machen Sie sich einen Reim!
advent.derbund.ch adventsgedicht@derbund.ch
---
BZ 9.12.11
Alle Clubs tragen das Security-Konzept mit
Obere Altstadt. Alle Clubs der oberen Altstadt haben ein gemeinsames
Security-Konzept unterschrieben.
Eine sichere Ausgehmeile in der oberen Altstadt mit geordneten
Rahmenbedingungen - das ist das Ziel der IG Aarbergergasse, von Bern
City, Gastro Stadt Bern und Umgebung sowie des
Regierungsstatthalteramts, der Kantonspolizei und der Direktion
für Sicherheit, Umwelt und Energie der Stadt Bern. Teil des im
vergangenen Sommer verabschiedeten Massnahmenkatalogs war ein
Security-Konzept für alle Betriebe mit einer
Überzeitbewilligung in der oberen Altstadt.
Mittlerweile haben insgesamt 16 der 19 Betriebe dem Konzept zugestimmt,
darunter sämtliche Clubs, wie die Organisationen in einer
gemeinsamen Mitteilung gestern schrieben.
Das Konzept wird nun in die Überzeitbewilligungen der Clubs und
Bars integriert und danach sofort wirksam. Bei den drei Betrieben, die
das Konzept nicht unterschrieben haben, wird das
Regierungsstatthalteramt gemäss Gastgewerbegesetz verfügen.
Der Vollzug des Security-Konzepts soll durch die Orts- und
Gewerbepolizei überprüft werden.
Das Security-Konzept beinhaltet verschiedene Auflagen im Bereich der
Sicherheit. So muss beispielsweise jeder der Betriebe einen
Abendverantwortlichen bezeichnen, der den Kontakt mit den Behörden
über ein Ereignistelefon aufrechterhält. pd
---
20 Minuten 9.12.11
"Nulltoleranz gegenüber jeder Form von Aggression"
BERN. 16 Betriebe haben ein Security-Konzept unterzeichnet (siehe Box),
darunter auch der Berner In-Club Liquid. Besitzer Stephan Zesiger
erklärt, warum.
Sehen Sie die Notwendigkeit des neuen Security-Konzepts?
Stephan Zesiger: Ja. Gewalt ist ein No-Go,
geschäftsschädigend und für alle Beteiligten
demotivierend. Am Ziel, eine sichere Ausgangsmeile zu schaffen, muss
aber weiterhin konsequent gearbeitet werden.
Wie wird dieses Security-Konzept umgesetzt werden?
Wichtig werden dabei die Round-Tables sein, an denen Clubbesitzer mit
Behördenvertretern zusammensitzen und Lösungen erarbeiten.
Hat sich der Liquid-Club schnell entschieden, zu unterzeichen?
Ja. Wir stehen für Nulltoleranz gegenüber jeder Form von
Aggression. Dies soll auch gelten, wenn sich unsere Gäste auf den
Heimweg begeben.
Besteht nicht die Gefahr, dass dieses Konzept nur auf dem Papier
existiert und nicht wirklich umgesetzt wird?
Absichtserklärungen allein genügen nicht. Wie ernsthaft die
Beteiligten an einer Verbesserung interessiert sind, wird sich zeigen.
Haben Sie Bedenken, dass Ihre Besucher sich durch die verstärkte
Polizeipräsenz eingeschränkt fühlen?
Nein. Wir und auch unsere Gäste sind für die - meiner Meinung
nach sehr gute - Polizeiarbeit dankbar.
Nathalie Jufer
-
Darum gehts im Security-Konzept
BERN. Für mehr Sicherheit und Attraktivität der Ausgehmeile
haben die IG Aarbergergasse, Kapo, Regierungsstatthalteramt und Stadt
im Sommer gewisse Massnahmen beschlossen - so etwa ein Security-Konzept
für alle Betriebe mit Überzeitbewilligung. Darin soll jeder
Club einen Abendverantwortlichen bezeichnen, der den Kontakt mit den
Behörden aufrechterhält. Ausserdem Teil des Konzepts:
verstärkte Präsenz der Polizei, Massnahmen gegen Littering
und höhere Anforderungen an die Grundausbildung der
Sicherheitsdienste. Alle 16 Clubs haben die "Charta" unterzeichnet.
---
Bund 9.12.11
Clubs in der Aarbergergasse bekennen sich zu mehr Sicherheit
Sie etablieren einen Draht zur Polizei und wollen professionelles
Sicherheitspersonal: 16 von 19 Betrieben in der Aarbergergasse tragen
das Sicherheitskonzept mit.
Bernhard Ott
In der Aarbergergasse könnte es an Wochenenden bald gesitteter zu-
und hergehen: 16 von 19 Clubs und Bars haben ein Sicherheitskonzept
unterzeichnet. Dieses ist Teil der Überzeitbewilligung und somit
sanktionsfähig. Trotzdem tragen es alle Clubs mit, einzig drei
Bars nicht. Das Konzept sieht unter anderem vor, dass jedes Lokal einen
Abendverantwortlichen bestimmt, der den Kontakt mit der Kantonspolizei
über ein Ereignistelefon aufrechterhält, wie einer
gemeinsamen Mitteilung von Statthalteramt, Stadt, Gastrobern und
Innenstadtorganisationen zu entnehmen ist. Zudem werden im Konzept
gewisse Mindestanforderungen an die Ausbildung der Sicherheitsdienste
gestellt.
Begleitet wird das Konzept durch Massnahmen im Bereich Littering. So
haben die städtischen Reinigungsequipen, die frühmorgens
manchmal bei ihrer Arbeit behindert werden, künftig einen direkten
Draht zur Kantonspolizei, wie Stefan Schwarz, Generalsekretär der
Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün (TVS),
erklärt. Zudem werde sich die Gewerbepolizei dem Problem der
frühmorgens in der Gasse parkierenden Taxis annehmen, da diese den
Reinigungswagen im Wege stünden.
Clubs sind für Müll verantwortlich
Ein eigentliches Novum bei der Littering-Bekämpfung startet im
Frühling nächsten Jahres als Pilotversuch. Im Kampf gegen den
Abfall stellt die Stadt Container zur Verfügung, die
spätabends von den Clubs auf die Gasse gestellt und überwacht
werden. "Die Clubs sind verantwortlich für den Abfall im Umfeld
ihres Lokals, den sie in den Containern deponieren können", sagt
Schwarz. Am Morgen nehmen die Clubs die Container wieder ins Lokal
hinein - und stellen sie beim nächsten Abfuhrtermin auf die
Strasse, wo sie von der Stadt gebührenfrei entleert werden. "Wenn
die Stadt das alles selber machen müsste, würde dies sehr
viel kosten." Er hoffe, dass die Clubs am Versuch mitmachten, sagt
Schwarz. Bonsoir-Betreiber Rolf Bähler spricht von einer
Win-win-Situation. "Bisher mussten wir den Abfall vor unserer
Haustür auf eigene Kosten entsorgen, auch wenn er meist nicht von
uns stammte." Zudem werde mit dem Littering letztlich auch die Gewalt
bekämpft. "Wo Flaschen rumliegen, ist das Risiko gross, dass diese
auch mal rumgeworfen werden", sagt Bähler.
Lerch will Konzept für Innenstadt
Sowohl Clubbetreiber Bähler als auch
Bern-City-Geschäftsführer Martin Bühler oder
Moléson-Wirt Bernhard Hüsser loben das Sicherheitskonzept.
"Es ist ja nicht so, dass nun nichts mehr passiert. Aber im Notfall
kann sofort eingegriffen werden", sagt Hüsser. Falls sich das
Konzept bewährt, soll es auf andere Stadtteile ausgeweitet werden.
Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) denkt dabei unter anderem an die
Matte. Statthalter Christoph Lerch (SP) strebt eine schrittweise
Ausdehnung auf die obere und die untere Altstadt inklusive Matte an. Im
Vordergrund stehe nun aber die Umsetzungsphase. Zwangsmassnahmen wie
die Befristung oder gar der Entzug der Überzeitbewilligung von
Lokalen, die wiederholt gegen das Konzept verstossen, fasst Lerch dabei
nur als Ultima Ratio ins Auge. Der Statthalter räumt ein, dass er
im Frühling "zu forsch" ans Werk gegangen sei, als er die Clubs
per Verfügung zur Finanzierung eines privaten Sicherheitsdienstes
verpflichten wollte. "Der partizipative Ansatz ist viel Erfolg
versprechender." Rein juristisch spreche auch nichts dagegen, ein
ähnliches Konzept für den Vorplatz der Reitschule zu
realisieren, wie dies eine Mehrheit des Stadtrates gegen den Willen der
Reitschul-Betreiber beschlossen hat. "Es gibt keinen Grund für
einen rechtsfreien Raum. Auch die Reitschule ist in gastgewerblicher
Hinsicht gleichzubehandeln", sagt Lerch.
---
bernerzeitung.ch 8.12.11
Klubs der Oberen Altstadt unterschreiben Security-Konzept
adk
Im Sommer haben verschiedene Organisationen Massnahmen beschlossen, um
die Sicherheit der Ausgehmeile in der Oberen Altstadt Nord zu
verbessern. 16 von 19 Betrieben - darunter sämtliche Klubs - haben
mittlerweile das Security-Konzept unterschrieben.
IG Aarbergergasse, BERNcity, GastroStadtBern und Umgebung sowie das
Regierungsstatthalteramt, die Kantonspolizei und die Direktion für
Sicherheit, Umwelt und Energie der Stadt Bern haben ein gemeinsames
Ziel. Sie wollen eine sichere Ausgehmeile in der Oberen Altstadt Nord,
namentliche der Aarbergergasse, mit geordneten Rahmenbedingungen. Im
Sommer 2011 verabschiedeten sie einen Massnahmenkatalog, zu dem auch
ein Security-Konzept für alle Betriebe mit einer
Überzeitbewilligung (Öffnungszeiten länger als 00.30
Uhr) gehörte.
Am Donnerstag teilten die genannten Organisationen in einer gemeinsamen
Medienmitteilung mit, dass der Grossteil der Betriebe dem
Security-Konzept zugestimmt hat. Von den insgesamt 19 Betrieben in der
Oberen Altstadt Nord haben 16 unterschrieben, darunter alle Klubs.
Damit ist das Konzept ab sofort wirksam und wird durch die Orts- und
Gewerbepolizei mit zusätzlichen Nachtdiensten überprüft
werden.
Sicherheitsauflagen für alle Betriebe
Das Security-Konzept beinhaltet verschiedene Auflagen im Bereich der
Sicherheit. So muss beispielsweise jeder Betrieb einen
Abendverantwortlichen bezeichnen, der den Kontakt mit den Behörden
über ein Ereignistelefon aufrechterhält. Begleitet wird das
Security-Konzept durch eine verstärkte Präsenz der
Kantonspolizei und Massnahmen im Bereich Littering und Abfall, um die
Ausgehmeile nicht nur sicherer, sondern auch sauberer zu machen.
Die Organisationen wollen in vierteljährlich durchgeführten
Round-Tables den Stand der Massnahmen besprechen. Sollte sich das
Vorgehen für den Perimeter Obere Altstadt Nord bewähren, soll
der Pilot auf andere Stadtteile mit ähnlichen Problemen
ausgeweitet werden. Eine erste Auswertung der Erfahrungen wird im
Sommer 2012 erfolgen.
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derbund.ch 8.12.11
Security-Konzept stösst auf Zustimmung
pd / bs
Das neue Sicherheitskonzept für die Obere Altstadt kommt an: 16
der 19 Betriebe mit Überzeitbewilligung haben das Konzept
unterschrieben - darunter sämtliche Clubs.
Insgesamt 19 Lokale waren aufgefordert worden, ihre Bereitschaft zur
Umsetzung bestimmter Sicherheits-Massnahmen kundzutun - etwa zum
Einsatz von qualifiziertem Sicherheitspersonal.
16 Betriebe haben diesen neuen Sicherheitsmassnahmen zugestimmt, wie
aus einem Communiqué hervorgeht. Darunter finden sich
sämtliche Clubs.
Die Stadt und das Regierungsstatthalteramt, die gemeinsam mit der IG
Aarbergergasse, BernCity und GastroStadtBern das Konzept erarbeitet
hatten, zeigten sich erfreut, dass der Grossteil der Betriebe dem
Security-Konzept zugestimmt habe. Das Konzept werde nun in die
Überzeitbewilligung der Clubs und Bars integriert und sei danach
sofort wirksam.
Bei den drei Betrieben, die das Konzept nicht unterschrieben haben,
werde das Regierungsstatthalterhamt gemäss Gastgewerbegesetz
verfügen.
Vor allem die Aarbergergasse hat mit den Schattenseiten des Nachtlebens
zu kämpfen: Gewalt, Vandalismus, Lärm und Littering sorgen
regelmässig für negative Schlagzeilen. Das neue
Sicherheitskonzept soll dem Abhilfe schaffen.
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BZ 8.12.11
Geldstrafe für Club Security
Prozess · Sechs Security-Angestellte eines Berner Clubs standen
gestern vor Gericht. Sie hatten Ende 2009 zwei Gäste verletzt und
müssen nun eine Geldstrafe zahlen.
Die Vorwürfe gegen sechs Security-Mitarbeiter des Berner
Ausgehlokals Mad Wallstreet sind gravierend: Sie sollen im November
2009 zwei Gäste derart grob angefasst haben, dass diese verletzt
wurden. Die Gäste erstatteten Anzeige, weil die
Security-Angestellten sie mit Handschellen gefesselt und im nahen
Bahnhofparking festgehalten hatten. Überwachungskameras hatten den
Vorfall aufgezeichnet. Die Mitarbeiter wurden unter anderem wegen
Freiheitsberaubung angeklagt, einer von ihnen wegen einfacher
Körperverletzung mit einem gefährlichen Gegenstand. Er soll
einen Gast mit einem Glas auf den Kopf geschlagen haben, bestreitet
dies aber. Fünf der sechs Angeschuldigten zogen ihren Einspruch
gegen die zuvor verhängten Geldstrafen zurück und akzeptieren
diese. Der Mann jedoch, der wegen Körperverletzung angeschuldigt
ist, erhält seinen Einspruch aufrecht.mm Seite 2
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Türsteher müssen zahlen, weil sie Gäste zu hart anfassten
Prozess · Sechs Security-Mitarbeiter des Berner Clubs Mad
Wallstreet standen gestern in Bern vor Gericht, weil sie Ende 2009 zwei
Gäste derart grob anpackten, dass diese verletzt wurden. Fünf
der Angeschuldigten akzeptieren die bereits zuvor verhängte
Geldstrafe, ein sechster hält an seinem Einspruch fest.
Mit den sechs jungen Männern, die gestern vor
Gerichtspräsident Sven Bratschi sassen, möchte wohl keiner
Streit bekommen. Muskelbepackt sind sie alle und bilden Seite an Seite
einen eindrücklichen Anblick - einem Rugby-Team nicht
unähnlich. Doch mit diesen Herren geriet am 29. November 2009 ein
Gast des Berner Clubs Mad Wallstreet aneinander. Er habe sich im Lokal
eine Zigarette in den Mund gesteckt, diese aber nicht angezündet.
Darin sieht das spätere Opfer den Auslöser des Streits.
Mit Handschellen gefesselt
Ein Security-Angestellter des Clubs sei zu ihm gekommen und habe ihn
aufgefordert, das Lokal zu verlassen, da er geraucht hätte. So
beschreibt der Gast in einem Brief an diese Zeitung, was sich aus
seiner Sicht in den frühen Morgenstunden des Sonntags, 29.
November 2009 zugetragen hat. "Ich wollte ihm in Ruhe erklären,
dass alles ein Missverständnis ist. Er hörte mir aber nicht
zu und forderte über Funk Verstärkung an. Innerhalb weniger
Minuten war ich am Boden, mit Handschellen gefesselt und mit blutender
Nase." Insgesamt acht Mitarbeiter der privaten Sicherheitsfirma waren
am darauffolgenden Handgemenge beteiligt - sechs von ihnen standen
gestern in Bern vor dem Richter, zwei werden sich vor einem anderen
Gericht verantworten müssen. Die Vorwürfe gegen die
Security-Angestellten sind gravierend: Zwei Gäste seien mit
Handschellen gefesselt, in das nahe Bahnhofparking geschleppt und dort
unter massivem Druck festgehalten worden. Sie erlitten laut eigenen
Angaben Schürfungen, Prellungen, Schnittwunden und Würgemale.
Einer der Security-Angestellten, der an diesem Abend nicht dienstlich
im Mad Wallstreet war, sondern selber im Ausgang, soll mit einem Glas
auf den Kopf des einen Gastes eingeschlagen haben. Aufgrund dieses
Tatverdachts, ist der Security-Mitarbeiter unter anderem der einfachen
Körperverletzung mit gefährlichem Gegenstand angeschuldigt.
Er ist der einzige der sechs Angeklagten, der seinen Einspruch gegen
die von der Staatsanwaltschaft verhängten Geldstrafen
aufrechterhält. "Ich will nicht für etwas bezahlen, das ich
nicht gemacht habe", sagte er gestern.
Fünf akzeptieren Geldstrafe
Seine fünf Kollegen entschlossen sich gestern, ihre Geldstrafen zu
akzeptieren. Diese wurden teilweise bedingt verhängt. Der
Gerichtspräsident hatte die Angeschuldigten darauf aufmerksam
gemacht, dass sie nach wie vor die Möglichkeit hätten, ihren
Einspruch zurückzuziehen. Er dürfe und könne
natürlich das Urteil nicht vorausnehmen, sagte der Richter. Er gab
aber zu bedenken, dass zumindest der Punkt der Freiheitsberaubung
objektiv erfüllt sei. "Security-Mitarbeiter sind keine Polizisten.
Legt ein Security-Angestellter jemanden in Handschellen, ist das
objektiv Freiheitsberaubung." Zu prüfen wäre juristisch
lediglich, ob diese Massnahme eventuell gerechtfertigt gewesen sei. Die
Verhandlung gegen den noch im Verfahren bleibenden Angeschuldigten wird
Anfang 2012 aufgenommen. Mirjam Messerli
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Bund 8.12.11
Sous Soul
Die Sonne wird ausgeknipst
Auf Ende Jahr schliesst das Sous Soul seine Pforten für immer. Ein
Akt
mit politischem Zündstoff und ein gewichtiger Verlust für das
Berner
Nachtleben. Ein Nachruf.
Ane Hebeisen
Das Ambiente war herzlich, die Akustik prächtig, das Essen
für Künstler
oder Kunden sensationell, und als Bühnendekoration diente eine
simple
Leuchtschrift: "Sonne" war da zu lesen, und meistens entsprach dieser
Slogan dem Gemütszustand der auftretenden Damen und Herren.
Die Sonne im Sous Soul wird nun Ende Jahr ausgeknipst. Und nein, es ist
nicht die Schliessung irgendeines ordinären Clubs, dem das
Publikum den
Rücken zugekehrt hatte oder dessen Konzept nicht funktionierte. Es
ist
auch nicht einfach das Ende einer Vergnügungsstätte, die man
bald
wieder vergessen haben wird. Die Schliessung des Sous Soul an der
Junkerngasse 1 auf Ende dieses Jahres ist ein einschneidendes Ereignis
für das Kulturleben der Stadt Bern, angereichert mit zünftig
politischem Zündstoff.
Fragen über Fragen
Die Fragen, welche die Schliessung aufgeworfen hat, sind bekannt und
wurden in letzter Zeit schon öfters gestellt: Wie kann es sein,
dass
zwei Nachbarn, die sich in ihrer Nachtruhe gestört fühlen,
ein
traditionelles Konzertlokal (im gleichen Kellergewölbe ist einst
Louis
Armstrong aufgetreten) zum Verstummen bringen? Warum werden
Lärmgrenzwerte angepasst, wenn zum Beispiel eine neue Tramlinie
gelegt
wird, nicht aber, wenn ein Club das Kulturleben der Stadt bereichert?
Warum gilt Kultur nicht als öffentliches Interesse? Wie kann es
sein,
dass schlussendlich das subjektive Lärmempfinden eines bejahrten
Regierungsstatthalters dafür entscheidend ist, ob die Emissionen
für
einen Nachbarn zumutbar sind oder nicht? Fragen über Fragen. Und
wenn
man etwas Gutes sehen will in der Schliessung des Sous Soul, dann ist
es der Umstand, dass diese Fragen nun endlich auch auf politischer
Ebene diskutiert werden.
Entwicklungsarbeit
Als das Sous Soul im September 2006 seine Pforten öffnete, waren
die
Skeptiker und Ketzer schnell zur Stelle. Diverse Vorgänger hatten
nicht
reüssiert an der Junkerngasse 1; die Tanzbar U1 war sechs Jahre
zuvor
aufgegeben worden, dem Syrup war ebenso wenig Glück beschieden wie
dem
La Wy. Es sei kein Standort, wohin man das gehmüde Berner
Ausgehvolk
locken könnte, meinten die Zweifler. Doch die Sous-Soul-Betreiber
haben
es verstanden, das Sous Soul mit einem aparten Konzertprogramm,
Lesungen und andergattig Erfinderischem zu einem Place-to-go des Berner
Nachtlebens zu machen.
Fehlen wird das Sous Soul ganz besonders als Konzertlokal für
Newcomer-Bands. Diese werden es in Bern, wo die Clubs immer weniger
Risiken einzugehen imstande sind, äusserst schwer haben, zu
Auftrittsmöglichkeiten zu kommen. Wie wichtig das ist, zeigt ein
unvollständiger Blick auf jene Künstler, die quasi im Sous
Soul gross
geworden sind: Sängerinnen wie Steff La Cheffe, Heidi Happy,
Evelinn
Trouble oder Valeska Steiner (die heute mit der Gruppe Boy durch die
Welt tourt) erhielten im Sous Soul Auftrittsmöglichkeiten, als ihr
Marktwert noch kaum messbar war. Diese Entwicklungsarbeit hat das Sous
Soul mit grösster Kompetenz betrieben. Lokalen, die die Lücke
möglicherweise füllen könnten (Ono, Mahogany Hall),
fehlt die
Verankerung in der Szene.
Jahrelange Scharmützel
Doch nicht nur der Nachwuchs, auch Grössen waren im kleinen
Kellergewölbe zu Gast: Züri West traten ebenso zum
Überraschungskonzert
auf (und testeten die Wirkung ihres neuesten Song-Materials) wie der
amerikanische Superstar Imogen Heap. Es gab Jazz-Jams, Late-Night-Shows
und Fussball-Diskussionen. Kurz: Das Sous Soul strotzte vor guten Ideen
und löste - vor allem in den ersten Jahren seines
fünfjährigen
Bestehens - das Versprechen ein, dem etwas ausgetrockneten Berner
Nachtleben neue Impulse zu vermitteln.
Nach dreijährigen Scharmützeln und Diskussionen mit Nachbarn
und
Behörden ist nun Schluss. Obzwar die Gutachten und Gegengutachten
zum
Schluss kamen, dass die Lärmemissionen des Sous Soul keine
geltenden
Grenzwerte überschreiten, kam man nach einer "subjektiven
Beurteilung"
des Regierungsstatthalters zum Schluss, dass im Sous Soul nur noch
Veranstaltungen mit einem Pegel von 90 Dezibel erlaubt sein sollen; das
ist nur noch unwesentlich lauter als ein sich unterhaltendes Publikum.
Eine Auflage, die sowohl lächerlich wie motivationstötend ist
und die
auch einen Dizzy Gillespie jäh zum Verstummen gebracht hätte.
Der
Co-Vorstand Fire Widmer verspürt unter diesen Umständen auch
kein
Bedürfnis, sich nach einem neuen Lokal umzusehen: "Solange die
Stadt
ihre Richtlinien derart schwammig auslegt, läuft man in Bern
überall
Gefahr, dass ein einziger Anwohner einen Club stilllegen kann. Unter
diesen Umständen haben wir keine Lust, unsere Energie in ein neues
Projekt zu stecken", sagt er und schliesst damit eines der
schöneren
Kapitel des aktuellen Berner Nachtlebens.
-
Der Sous-Soul-Schlussspurt
Bevor die Party im Sous Soul endgültig vorbei ist, wird noch
einmal
alles aufgeboten, was diesen Club ausgemacht hat: ein Konglomerat aus
Kompetenz am Plattenteller, Hip-Hop, Minimal-Folk, Elektropop, Funk,
Rock und einem ganzen bisschen Irrsinn.
Do, 8. Dez.: Baze & Liveband, "D Party isch verby" - der Soundtrack
zur aktuellen LageFr, 9. Dez.: DJs Diferenz & RamaxSa, 10. Dez.:
Garcon-sauvage & Bitch Computer (Gay-Party)Do, 15. Dez.: Nadja
Stoller & Fiona Daniel, zwei One-Woman-BandsFr, 16. Dez.: Dietrick,
Capitanio, Enderli, Lieblingssongs aus 60 Jahren Musikgeschichte. Sa,
17. Dez.: Fiji. Die Berner Elektropop-Band stellt ihre neue Single "No
Fucking Cinema" vor.Do, 22. Dez.: James Brown Tribute Special: Eine
achtköpfige All-Star-Band huldigt dem Meister des Funk.Fr, 23.
Dez.:
Play More Jazz. Mit dem Spenza's Overdub Orchestra, StuderTM und Giggs.
Sa, 24. Dez.: DJ Raphaël DeLan & Special Guest. Der nach
London
ausgewanderte Berner DJ-Sohn kehrt mit neuen und alten Platten
zurück.Mi und Do, 28. und 29. Dez.: The Tequila Boys Fr, 30. Dez.:
Sous
Soul Finissage. Mit DJs Ramax, Captain Zissou, Boba Fett, Diferenz,
Terry L, Tororkoff und vielen mehr. (ane)
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kulturagenda.be 8.12.11
Les Reines Prochaines im Frauenraum
Les Reines Prochaines, die Gruppe aus Performerinnen, Musikerinnen und
Videokünstlerinnen, haben sich längst Kultstatus erspielt.
Ihre Auftritte weisen weit über die üblichen Konzertrituale
hinaus und hinterfragen stereotype Geschlechterbilder. Im Frauenraum
präsentieren sie eine Best-of-Show.
Frauenraum der Reitschule, Bern. Fr., 9.12., 22 Uhr
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Bund 8.12.11
Frauenfilmfest "Schön stark, schön mutig"
Den Teufel bei den Hörnern packen
Beschneidung, Zwangsheirat, häusliche Gewalt - die
Unterdrückung der Frau ist unsäglich vielfältig.
Pünktlich zum Abschluss der internationalen Kampagne "16 Tage
gegen Gewalt an Frauen" findet im Kino der Reitschule ein
Frauenfilmfest statt. Die Frau steht denn auch im Zentrum der
Beiträge - allerdings nicht als Opfer: "Wir zeigen bewusst
ermutigende Filme", sagt Lilo Spahr vom Kino in der Reitschule, die das
Programm zusammen mit der feministischen Friedensorganisation cfd
erarbeitet hat. "Es sind Filme über Frauen, die mit ihrer
Kreativität und Kraft helfen, die Welt ein bisschen menschlicher
zu machen."
Die Organisatorinnen des Frauenfilmfests "Schön stark, schön
mutig" brauchten nicht in der Fiktion nach beherzten Frauen zu suchen.
Nur gerade einer der sieben Filme ist ein Spielfilm: "Lola" (2009) des
philippinischen Regisseurs Brillante Mendoza ist die Geschichte zweier
Grossmütter, deren Enkel Opfer von Gewalt wurden und die nun um
Gerechtigkeit kämpfen. Die übrigen Filme sind
Dokumentarfilme, Porträts von Frauen, die es sich zum Ziel gemacht
haben, für sich und andere einen lebenswerten Alltag zu schaffen.
Manche fahren Taxi ("Pink Taxi"), andere bauen Klöster wieder auf
("Blessings") oder rappen gegen Beschneidung ("Sarabah"). "Pray the
Devil Back to Hell" dreht sich um Leymah Gbowee, die Urheberin der
Frauenproteste gegen den liberianischen Ex-Präsidenten Charles
Taylor. Der Film wird just an jenem Tag gezeigt, an dem Gbowee in Oslo
der Friedensnobelpreis verliehen wird.
Es ist das erste Mal seit acht Jahren, dass in Bern wieder ein Festival
für Frauenfilme stattfindet. Das jährliche Festival
"Nouvelles", ehemals Frauenfilmtage Schweiz, fand 2003 nach 15 Jahren
letztmals statt. "Wir hatten schon länger vor, wieder eine
Plattform für Frauenfilme zu schaffen", sagt Spahr. "Die Tage
gegen Gewalt an Frauen wollten wir nicht untätig verstreichen
lassen." (hjo)
Kino in der Reitschule Filme im Kino und Konzerte - etwa von Les Reines
Prochaines - im Frauenraum. Do, 8. Dez. bis Sa, 10. Dez.
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BZ 8.12.11
Reitschule
Ein Filmfest für die Frauen
Im Kino der Reitschule findet ab heute Donnerstag bis und mit Samstag
ein Frauenfilmfest statt. "Sie sind stark, mutig und schön. Sie
sind die Hälfte der Menschheit und gehen oft vergessen" - den
Frauen gilt die Hommage, die das Kino in der Reitschule mit der
feministischen Friedensorganisation CFD zeigt. Ergänzt wird das
Programm mit Konzerten im Frauenraum. Am 10. Dezember läuft am
Frauenfilmfest der Dokufilm über die Friedensbewegung von Leymah
Gbowee, die gleichentags den Friedensnobelpreis erhält.pd
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kulturagenda.be 8.12.11
"Women are Heroes" am Frauenfilmfest in der Reitschule
Vom 8. bis 10. Dezember widmet das Kino in der Reitschule den Frauen
ein kleines Filmfest. Auch der französische Fotograf JR huldigt
dem weiblichen Geschlecht: Mit überlebensgrossen Porträts von
Frauen tapeziert er Züge, Brücken oder Wände in Slums.
Diese surrealen Szenerien zeigt sein Film "Women are Heroes" ebenso wie
den realen Alltag der Frauen in Brasilien, Kenia oder Indien.
Kino in der Reitschule, Bern. Do., 8.12., 20 Uhr
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Bund 8.12.11
"Nico's Love on Stage"
Verbotene Triebe
Was ist echt? Was gespielt? Was Absicht? Was Zufall? Die freie
Theatergruppe Grenzgänger lockt ihr Publikum in einen reizvollen
Strudel der Irritation.
Regula Fuchs
Theater ist im Grunde ein eigenartiges Konstrukt. Man sitzt im
Zuschauerraum und geht mit jenen, die auf der Bühne stehen, einen
unausgesprochenen Pakt ein: Du spielst etwas, und ich halte es für
wahr, obwohl ich weiss, dass es nur fiktiv ist. Diesen Pakt verschiebt
die Schweizer Theatergruppe Grenzgänger mit "Nico's Love" um eine
Nuance. In ihrem Projekt nämlich begibt sich das Publikum in eine
Grauzone: Ich weiss nie genau, was echt ist und was nicht, und darauf
lasse ich mich ein.
Denn "Nico's Love" ist eine vertrackte Angelegenheit, die einem
sozusagen den doppelten Boden unter den Füssen wegzieht; ist
gleichzeitig Film und Theater, und die Akteure um Regisseur Julian M.
Grünthal und Co-Regisseur Nikolai Bosshardt nehmen dafür auch
mal einen 25-stündigen Theatermarathon auf sich.
"Nico's Love" ist zunächst einmal ein reales Filmprojekt, das bis
spätestens 2015 realisiert werden soll und für das die Gruppe
nun auf Geldsuche geht. In diesem Film soll es um einen Regisseur mit
Borderline-Syndrom gehen, der einen Film drehen will und dafür die
reale Geschichte eines Schauspielers ausbeutet - und ihn am Ende in den
Tod treibt.
Theater bis zum Kollaps
Das Figurenpersonal und die Konflikte des Films sind nun die Basis
für verschiedene Bühnenarbeiten der Gruppe Grenzgänger.
In Luzern ging vergangenen Oktober "Nico's Love Instant Movie"
über die Bühne, eine 25-stündige Aufführung samt
Party, Übernachtung und Katerfrühstück, in der eine
echte Filmszene gedreht wurde und Regisseur Julian M. Grünthal am
Ende auf offener Bühne kollabierte. Wo die Fiktion aufhörte
und wo die Realität anfing, das musste jeder für sich
entscheiden - und genau darum geht es der Gruppe Grenzgänger: das
Publikum in einen Strudel der Irritation zu locken und es gleichzeitig
dorthin zu bringen, wo die normale Neugier des Theaterzuschauers in
Voyeurismus umschlägt.
Für diese Expedition in die Feinheiten der Wahrnehmung erhielt die
Gruppe dieses Jahr den Premio-Nachwuchspreis des Migros-Kulturprozents.
Und nicht nur das: Die Preissumme von 27 000 Franken, die normalerweise
auf drei Gruppen aufgeteilt wird, ging vollumfänglich an
Grenzgänger. Als "bewusstseinsveränderndes
Manipulationstheater" bezeichnete die Jury das damals noch unfertige
Projekt.
Auch jetzt noch entwickelt sich "Nico's Love" weiter. Denn in Bern wird
die 90-minütige Fassung "Nico's Love on Stage" gezeigt, in der das
Figurenpersonal, das in Luzern an seine Grenzen kam, sich wieder zu
finden versucht. In der fiktiven Geschichte strebt die Gruppe nach
absoluter Authentizität - gedreht wird nur, was man selbst erlebt
hat. Denn darum dreht sich das Ganze auch: um die penetrante Forderung
nach Echtheit, die schnell einmal ungesund werden kann.
"Authentizität ist ja nur eine Vereinbarung", sagt Grünthal,
"und im Moment eine angesagte Strömung. Allerdings eine
gefährliche - wenn man etwa an all die Castingshows denkt.
Menschen werden von der Unterhaltungsindustrie ausgesogen, und sie
durchschauen es nicht."
Damit zielt "Nico's Love" auch auf eine Grundproblematik des
Schauspiels: Wie viel bin ich als Künstler bereit, von mir zu
geben, und gehe ich dafür dorthin, wos wehtut? "In diese
Gefahrenzone möchten wir uns begeben", so Grünthal. Es ist
ein reizvolles Unterfangen, der Gruppe als Zuschauer dorthin zu folgen.
Und dafür alle herkömmlichen Pakte zu vergessen.
Tojo-Theater Reitschule Mittwoch, 14. Dezember, bis Samstag, 17.
Dezember, jeweils 20.30 Uhr.
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BZ 8.12.11
Grosse Fragen
Doraine Green und Arne Nannestad vom Action Theatre (Bern) bringen mit
minimalen Mitteln grosse Fragen der Weltgeschichte auf die Bühne,
so auch in ihrer neuen Produktion "How the West was Won and Lost".pd
Auftritt: heute Fr, 9., und Sa, 10. 12. je 20.30 Uhr, Tojo Theater,
Bern.
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kulturagenda.be 8.12.11
Westwärts im Tojo
Zehn Episoden an einem Abend: Wie eine TV-Serie kommt "How the West was
Won and Lost" daher. Doraine Green und Arne Nannestad vom Berner Action
Theatre bestreiten auf der Bühne zu zweit eine Familiensaga,
welche die Werte des Westens unter die Lupe und die Weltpolitik auf die
Schippe nimmt.
Tojo, Bern. Mi., 7., bis Sa., 10.12., 20.30 Uhr
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Bund 8.12.11
The Ultimate MC Battle
Sport und Musik
Zum neunten Mal treten im Dachstock Spontan-Reimer aus der ganzen
Schweiz zum künstlerischen Kräftemessen an der Ultimate MC
Battle an. Für Spannung sollte gesorgt sein, da Lokalmatador LO,
der in vergangenen Ausgaben drei Mal den Sieg davongetragen hat, in die
Jury abberufen wurde und Rekordteilnehmer Hans Nötig als Showcase
amtet. Die Gastgeber sind Baze und Skibe. (reg)
Dachstock Reitschule Samstag, 10. Dezember, 21 Uhr.
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BZ 8.12.11
Wilder Rap
Am Samstag findet zum neunten Mal die Ultimate MC Battle im Dachstock
der Reitschule statt. Die diesjährige Ausgabe steht ganz im
Zeichen des Neubeginns nach einer Ära, die von Rapper LO
geprägt war. Vor ihm hatte es keiner geschafft, dreimal zu
gewinnen. Nun ist das Feld frei für die "jungen Wilden".pd
MC Battle: Sa, 10. 12., 21 Uhr, Dachstock der Reitschule, Bern.
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Bund 8.12.11
Adventsgedicht
Debakel
Seit Stunden schon stehen drei Könige vor der Reitschule sorgsam
verschlossenem Tor In schweren Säcken tragen sie mit Gold,
Weihrauch und Granit
Wem in der Stadt Bern schenken sie was? YB ein Spielfeld mit echtem
Gras Dann können Schäfchen drauf weiden Die können sie
schwarz-gelb bekleiden
Tschäppät meldet sich als Hirte mit Stab Bringt er damit wohl
die Kicker auf Trab? Bang wartet er nun auf Chlausens Besuch denn mutig
plant er den kühnen Versuch
Den Esel zu tauschen gegen zwei Bären Diesen ein Bad in der Aare
gewähren
Fast pleite dran ging die Stadt BernDoch Bären die baden halt gern.
Dies ganze Debakel lasst uns vergessen
(...)
Annemarie Moser schrieb: "mit dem Tram nach Bethlehem bei Bern. Da
quietschten die Räder zur mitternächtlichen Stund." Das
Quietschtram hätten wir gern hineingenommen, doch Bern auf Bern zu
reimen, schien uns doch zu einfach. Also wählten wir die
versöhnlichen Zeilen von Roland Keller aus. Vergessen wir das
Debakel. Wie weiter?
Beenden Sie einen Reim und lancieren Sie einen neuen (Reimschema: aa,
bb, cc . . .). Senden Sie Ihre nächsten zwei Zeilen bis 16 Uhr an
adventsgedicht@derbund.ch oder gehen Sie auf advent.derbund.ch.
Machen Sie sich einen Reim!
advent.derbund.ch
---
Bund 7.12.11
Adventsgedicht
Die Bären gehen baden
Seit Stunden schon stehen drei Könige vor der Reitschule sorgsam
verschlossenem Tor In schweren Säcken tragen sie mit Gold,
Weihrauch und Granit
Wem in der Stadt Bern schenken sie was? YB ein Spielfeld mit echtem
Gras Dann können Schäfchen drauf weiden Die können sie
schwarz-gelb bekleiden
Tschäppät meldet sich als Hirte mit Stab Bringt er damit wohl
die Kicker auf Trab? Bang wartet er nun auf Chlausens Besuch denn mutig
plant er den kühnen Versuch
Den Esel zu tauschen gegen zwei BärenDiesen ein Bad in der Aare
gewähren
Fast pleite dran ging die Stadt Bern (...)Zwei Fliegen mit einer Klappe
schlägt Marjan Steenbeek, die nicht nur die Aare in unser Gedicht
einfliessen lässt, sondern gleich auch noch eine Finanzdebatte
lanciert. Angesichts dieser vielversprechenden Ausgangslage mussten wir
die von Beatrice Vogl aus Muntelier angeregte Öffnung des Reims in
Richtung Osten ausschlagen. Sie dichtete: "Doch leider vergass er erst
abzuklären, ob Russland damit einverstanden" Vorerst bleiben wir
hier in Bern - und sind gespannt auf Ihre Vorschläge.
Beenden Sie einen Reim und lancieren Sie einen neuen (Reimschema: aa,
bb, cc . . .). Senden Sie Ihre nächsten zwei Zeilen bis 16 Uhr an
adventsgedicht@derbund.ch oder gehen Sie auf advent.derbund.ch.
Machen Sie sich einen Reim!
advent.derbund.ch
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Bund 6.12.11
Supermans Unterhosen als Leitmotiv
Finanzkrise? Verschwörungstheorien? Rezession und Weltuntergang?
Doraine Green und Arne Nannestad vom Action Theatre Bern liefern mit
ihren Stücken eine vergnügliche Orientierungshilfe.
Brigitta Niederhauser
Die Sonntagsschullehrerin führt ein Bordell. Das hat seinen guten
Grund. Sie ist eine flammende Befürworterin der freien
Marktwirtschaft und muss sich im Wilden Westen behaupten. Sie ist nicht
die einzige Frau mit einer erstaunlichen Biografie im neuen Stück
des Action Theatre von Arne Nannestad und Doraine Green. Noch
abenteuerlicher ist die Vita einer gewissen Mildred, die Atome spaltet
wie andere Weihnachtsguetsli verzieren und nebenher noch die Wahl zur
Präsidentin Amerikas gewinnt.Schwindelerregend sind die Abenteuer,
die Doraine Green und Arne Nannestad in ihrem Stück mit dem
ambitiösen Titel "How the West Was Won and Lost" ihren Heldinnen
und Helden zumuten. "Die Entwicklung hat uns auch ein wenig
überrascht", verraten die beiden. "Aber wir lassen uns von den
Figuren gerne verführen." Und diese hätten nun mal nach
Alaska, ins Weisse Haus und nach China gewollt.
Arne Nannestad und Doraine Green haben das Stück und die
Inszenierung im Tojo-Theater der Berner Reitschule gemeinsam
entwickelt. Es ist bereits die dritte Produktion, welche die beiden
innerhalb weniger Monate dort zeigen und die sich wie die beiden
Vorgänger "Dying for Oil, Gods and iPods" und "Peace the Permanent
War" um die unbeantworteten aktuellen Fragen der Weltgeschichte dreht.
Von Bern nach Hollywood
Seit mehr als dreissig Jahren leben und arbeiten die beiden zusammen.
Doraine Green kommt aus London und ist wie Arne Nannestad, ein
gebürtiger Norweger, in Neuseeland aufgewachsen. In den
Siebzigerjahren sind die beiden in Bern hängen geblieben und haben
das Action Theatre gegründet. Neben der gemeinsamen
künstlerischen Arbeit hat jeder der beiden zahlreiche eigene
Projekte verfolgt: Bis nach Hollywood schaffte es Nannestad, wo er
unter anderem in Filmen mit Rod Steiger und Whoopie Goldberg
aufgetreten ist. Zusammen mit Oliver Maria Schmitt, dem früheren
Chefredaktor des Satire-Magazins "Titanic", schrieb er ein
Bauhaus-Musical und mit "I Want to Hold Your Hendl" eines über den
Gründer der Wienerwald-Kette. Zudem ist Nannestad Pointenlieferant
deutscher Comedy-Stars wie Oliver Polak. Doraine Green drehte Filme und
führte Regie, unter anderem bei Theater Marie ("Max Frisch",
Geschwister Pfister).
Im letzten Jahrzehnt sind die beiden kaum mehr zusammen auf der
Bühne gestanden. "Wir beide hatten plötzlich sehr grosse
Lust, wieder gemeinsam ein Stück zu schreiben und zusammen zu
spielen", sagt Doraine Green. Die grossen Themen auf eine kleine
Bühne zu bringen, ist für das Duo eine überaus reizvolle
Herausforderung. Finanzkrise? Waffenhandel? Bürokratie?
Kapitalismus? Verschwörungstheorien, Religion und Kommunismus? Was
das eine mit dem andern zu tun hat und noch viel mehr, wird in
überraschend einfachen und ebenso wilden wie einleuchtenden
Bildern auf die Bühne gebracht. Und so opulent der Text ist, so
sehr wird darauf geachtet, dass er auch für jene gut
verständlich ist, deren Muttersprache nicht Englisch ist.
Geschichtslektionen der vergnüglichen Art inszenieren die beiden,
von keinerlei Moral verbrämt. "Wir haben keine Mission", sagt Arne
Nannestad. "Wir erzählen die Weltgeschichte aus ganz verschiedenen
Perspektiven, so hat das Publikum genug Material, um sich eine eigene
Meinung zu machen."
Amerikas wahre Feinde
Nannestad, der viel Stoff auch in kleinen Zeitungsmeldungen ausfindig
macht, kennt sich in der Vergangenheit der Weltgeschichte nicht weniger
gut aus als in der Gegenwart. Zurzeit fasziniert ihn das Treiben der
amerikanischen Tea Party und der potenziellen
Präsidentschaftskandidaten der Republikaner. "Die müssen von
Amerikas Feinden engagiert und instruiert worden sein, anders kann ihr
Verhalten kaum erklärt werden", sagt er. Bis die abstrusen
Geschichten, die eine nicht weniger absurde Realität spiegeln,
fertig gezimmert sind, fliegen im Action Theatre allerdings die
Späne. Genauso wie sich die Figuren in ihren Stücken handfest
in die Haare geraten, sind sich Doraine Green und Arne Nannestad
häufig überhaupt nicht einig über den Verlauf der Story.
Und in diesen Momenten werde es gerne laut. "Ich fange an zu schreien",
sagt Doraine Green. "Arne geht subtiler vor, um seine Sicht
durchzusetzen. Aber wir hören nicht auf zu streiten, bis wir eine
Geschichte gefunden haben, die uns beide überzeugt."
Bis zum Beispiel im neusten Stück die roten Unterhosen von
Superman als Leitmotiv sitzen und eine Lösung für die
Probleme der Welt gefunden ist. Denn so unerbittlich die beiden die
westliche Gesellschaft und ihr unersättliches Begehren sezieren,
so zuversichtlich sind sie, dass der Mensch einen Weg aus dem aktuellen
Schlamassel findet.
"How the West Was Won and Lost" wird von Mittwoch, 7. Dezember, bis
Samstag, 10. Dezember, jeweils um 20.30 im Tojo-Theater der Reitschule
Bern gespielt.
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Bund 6.12.11
Adventsgedicht
Bären ohne Burkatuch
Seit Stunden schon stehen drei Könige vor der Reitschule sorgsam
verschlossenem Tor In schweren Säcken tragen sie mit Gold,
Weihrauch und Granit.
Wem in der Stadt Bern schenken sie was? YB ein Spielfeld mit echtem
Gras. Dann können Schäfchen drauf weiden. Die können sie
schwarz-gelb bekleiden.
Tschäppät meldet sich als Hirte mit Stab Bringt er damit wohl
die Kicker auf Trab? Bang wartet er nun auf Chlausens Besuch denn mutig
plant er den kühnen Versuch,
Den Esel zu tauschen gegen zwei Bären
(...)
Von unserem Stapi Tschäppät und auch von YB wollten wir heute
mal nichts wissen. Damit müssen Sie einige schöne Zeilen wie
"und hofft, dass kein YB-Spieler e Ruete brucht" oder "und wünscht
sich fort das Burkatuch, Tschäppäts Socken war gefüllt"
missen. Ähnlich ging es mit dem Buch. Heute war das ein rotes
Tuch, auch wenn es sich tadellos reimt auf Besuch. Stattdessen hat sich
die Jury für die Zeilen von Erika Daum aus Zollikofen entschieden.
Sie bringen einen kühnen Dreh ins Gedicht und verhindern auch den
Einzug der Bären nicht.
Beenden Sie einen Reim und lancieren Sie einen neuen (Reimschema: aa,
bb, cc...). Senden Sie Ihre nächsten zwei Zeilen bis 16 Uhr an
adventsgedicht@derbund.ch oder gehen Sie auf advent.derbund.ch.
Machen Sie sich einen Reim!
advent.derbund.ch
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kulturstattbern.derbund.ch 5.12.11
Kulturbeutel 49/11
Von Gisela Feuz am Montag, den 5. Dezember 2011, um 05:02 Uhr
(...)
Herr Sartorius empfiehlt:
Die Osteuropafantasien von A Hawk and a Hacksaw am Donnerstag im
Dachstock, ohne die Zach Condon alias Beirut wohl anders tönen
würde. Das Duo Jeremy Barnes und Heather Trost vertonen den mir
noch unbekannten sowjetischen Filmklassiker "Feuerpferde" (eventuell
bekannter als "Shadows of Forgotten Ancestors") konzertant. Für
Auswärtsreisende empfiehlt sich am Wochenende natürlich die
Kilbi im Zürcher Exil.
(...)
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kulturstattbern.derbund.ch 5.12.11
Widowspeak zum Clubtour-Abschluss
Von Gisela Feuz am Montag, den 5. Dezember 2011, um 11:15 Uhr
Die RaBe-Clubtour 2011 ist Geschichte. Dieses Jahr hat Berns
alternatives Kulturadio RaBe diverse Konzerte aus der alten Boss
Druckerei, dem Rössli, dem RaBe-Studio selber, der Brasserie
Lorraine und aus dem Wohnzimmer live übertragen und kommentiert.
Alle HelferInnen wurden gestern Abend als Dank für die unbezahlte,
geleistete Arbeit zum Abendessen ins Sous le Pont eingeladen. "Ha,
mache mer i Zuekunft nume no amene Sunntig", posaunte RaBe-Papi und
Seele des Hauses Tinu Schneider gut gelaunt in der Gegend herum.
"Chunnt viu günschtiger, si aui kaputt vom Samschtig, wird viu
weniger gsoffe."
Für den musikalischen Beitrag am letzten Clubtour-Abend sorgten
dann im Rössli Widowspeak aus Brooklyn. Mit seinem langsamen
Folk-Pop bescherte das Trio einen passenden Abschluss, konnte man doch
dank der Verträumtheit der Songs wunderbar Woche, RaBe-Clubtour
und Seele ausplampen lassen.
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Bund 5.12.11
Adventsgedicht
Der Stapi - im Klausensack?
Seit Stunden schon stehen drei Könige vor der Reitschule sorgsam
verschlossenem Tor. In schweren Säcken tragen sie mit Gold,
Weihrauch und Granit.Wem in der Stadt Bern schenken sie was? YB ein
Spielfeld mit echtem Gras. Dann können Schäfchen drauf
weiden, die können sie schwarz-gelb bekleiden.
Tschäppät meldet sich als Hirte mit Stab. Bringt er damit
wohl die Kicker auf Trab? Bang wartet er nun auf Chlausens BesuchSchon
wieder Fussball? Nach dem 1:1 im Spiel YB gegen Sion am gestrigen
Sonntag könnten die schwarz-gelben Fussballer einen Kick
vertragen.
Die Fortsetzung des Gedichts stammt von Irene Schenker aus Liebefeld,
die nach der "Bund"-Lektüre am Samstag nicht lange fackelte und
uns den Vorschlag um 9.57 Uhr zukommen liess.
Reizvoll wäre auch die Variante von Elmar Meier aus Ittigen
gewesen: "Er schwingt sich auf diesen [den Stab], hebt ab in die Luft.
Ei, was sieht er danieden?" Nach Rücksprache mit dem
Versmass-Experten haben wir uns anders entschieden.
Schön auch die Version von Regula Keller aus Laufen (Ex-BE): "und
wandert zum Bärengraben hinab, bringt dort den Bären viel
leckere Sachen." Doch die Bären leben heute im -park, nicht mehr
im -graben.
Wir danken allen für die Zusendungen. Dichten Sie weiter!Beenden
Sie einen Reim und lancieren Sie einen neuen (Reimschema: aa, bb,
cc...). Senden Sie Ihre nächsten zwei Zeilen bis 16 Uhr an
adventsgedicht@derbund.ch oder gehen Sie auf advent.derbund.ch.