MEDIENSPIEGEL 12. - 18. DEZEMBER 2011

kulturstattbern.derbund.ch 17.12.11

Abenteuerliches in Bern

Von Benedikt Sartorius am Samstag, den 17. Dezember 2011, um 08:08 Uhr

Das englische Musikmagazin "The Wire" mit dem Untertitel "Adventures in Sound and Music" hat sich wiedermal in Bern umgetrieben. Zeit für eine Aufdatierung:

- In der aktuellen Jahresrückblicknummer erinnern sich Musiker und Musikerinnen an ihre prägnantesten Erlebnisse in diesem Jahr - unter ihnen der Niederländer Thomas Ankersmit. Zusammen mit Phill Niblock spielte er im Oktober am Zoom-In-Festival im Münster und dort soll sich gemäss seinen Worten folgendes zugetragen haben: "Police showing up at a gig with Niblock in the Bern Cathedral. Turned out the neighbours had alerted them thinking the church organist had died and collapsed on top of the organ’s keyboard (no joke)."

- Auch blickt das Wire voraus - und zwar auf das 3. Norient Musikfilmfestival, das vom 12. bis am 15. Januar stattfinden wird. "Over four days in January, the Reitschule in Bern, Switzerland will host screenings, club nights and live shows", heisst es im beinahe einseitigen Artikel, in dem die Herren des Norients - Thomas Burkhalter und Michael Spahr ihr Programm vorstellen, das in Bälde genauer unter die Lupe genommen wird.

- Bereits mit der November-Nummer fanden sich auf der zweimal pro Jahr beigelegten Heft-CD, der "Tapper"-Serie, zwei Berner Beiträge: Der eine Track stammt vom Duo Praed aka Paed Conca und Raed Yassin - "unconventional bassists and multi-instrumentalists" -, der andere vom "sound collective" Mathon aus dem Hause Everest. Eine ehrenvolle Bilanz.

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Bund 17.12.11

Kanton, Stadt und Statthalter reden über die Reitschule

Regierungsrat Hans-Jürg Käser (FDP) hat gestern mit Stadtpräsident Alexander Tschäppät (SP), Gemeinderat Reto Nause (CVP) und Gemeinderätin Edith Olibet (SP) über die Situation rund um das Kulturzentrum Reitschule gesprochen. Auslöser des Treffens sei unter anderem die Rangelei zwischen Zivilpolizisten und Reitschulbesuchern von Ende September gewesen, zu der es bei der Anhaltung eines mutmasslichen Drogendealers gekommen sei, sagt Andreas Michel, Generalsekretär der kantonalen Polizei- und Militärdirektion (POM), auf Anfrage. Gegenstand des Gesprächs waren die Sicherheitslage rund um die Reitschule und die Lärmbelastung. Die Weigerung der Reitschulbetreiber, ein Sicherheitskonzept für den Vorplatz auszuarbeiten, sei hingegen kein Thema gewesen. Konkrete Beschlüsse habe man noch keine gefasst. Das Gespräch solle aber im Januar 2012 weitergeführt werden, sagt Michel.

"Wir wollen mit den Gesprächen die Probleme im Bereich Sicherheit und Lärmbelästigung lösen", sagt Gemeinderat Nause. Der Gemeinderat wolle die Reitschule behandeln wie jedes andere Ausgehlokal auch. "Die Betreiber müssen daher auch Sicherheitsauflagen erfüllen", so der Stadtberner Sicherheitsdirektor. (bob)

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Bund 17.12.11

Adventsgedicht

Vreneli an Euro binden?

Seit Stunden schon stehen drei Könige vor der Reitschule sorgsam verschlossenem Tor

In schweren Säcken tragen sie mit

Gold, Weihrauch und Granit

Wem in der Stadt schenken sie was?

YB ein Spielfeld mit echtem Gras

Dann können Schäfchen drauf weiden

Die können sie schwarz-gelb bekleiden

Tschäppät meldet sich als Hirte mit Stab Bringt er damit wohl die Kicker auf Trab? Bang wartet er nun auf Chlausens Besuch denn mutig plant er den kühnen Versuch

Den Esel zu tauschen gegen zwei Bären Diesen ein Bad in der Aare gewähren

Fast pleite dran ging die Stadt Bern

Doch Bären die baden halt gern

Dies ganze Debakel lasst uns vergessen

Den wartenden Königen werden indessen

die Säcke durchsucht von der Polizei

Granit vor der Reitschule? Ei, ei, ei!

Das wird Herrn Nause nicht behagen

Vor- oder Nachsicht, er muss etwas wagen Eine Beschwerde oder neuer Pferdestall

Da plötzlich: Schwefeldampf und Knall!

Polit-Fuchs? YB-Pyromanen?Gar manchem wird jetzt Böses schwanen!

Die Feuerwehr ist schnell vor Ort,die bösen Buben längstens fort

Freut das nun die Linken?

Ja, sie tun uns freudig winken:

Bringt die Säcke ins Bundeshaus!

Und lasst vorerst mal s Gold heraus.

Ein Paar Schritte nur zu Hildebrand,

(...)

Piet Los aus Murten entledigt die drei Könige gleich bei ihrer Ankunft in der Wandelhalle ihres Goldes. Gekonnt baut er eine Brücke zum Präsidenten der benachbarten Nationalbank. Apropos bauen: Dank Anja Dolder haben wir endlich erfahren, wofür der Granit bestimmt war. Sie dichtete: "Doch packt sie erst zur Weihnacht aus! Granit zum Bau der Grimsel-Mauer." Vorher beisst allerdings erst die SVP darauf, wie uns mehrere Leser vorschlugen. Der Granit ist also verbaut. Was soll die Nationalbank nun mit dem Gold anstellen? Vreneli prägen? An den Euro binden? Den Euro ans Vreneli binden?

Beenden Sie einen Reim und lancieren Sie einen neuen. Senden Sie die nächsten zwei Zeilen bis Sonntag um 16 Uhr an:

adventsgedicht@derbund.ch oder über die Webseite advent.derbund.ch.

Machen Sie sich einen Reim!

advent.derbund.ch

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20 Minuten 16.12.11

Dego schaut über den Rand

Fr, 16.12., 23 Uhr, Patchwork Night, Dachstock.

DETROIT/HOUSE. Die Patchwork Night lockt heute mit zwei Namen in den Dachstock: Beim einen handelt es sich um den Franzosen I:Cube, beim anderen um den weit bekannteren Dego (Bild). Mit seinem Projekt 4Hero hauchte dieser dem Breakbeat dank Soul-, Jazz- und Hip-Hop-Spritzen über zwei Jahrzehnte lang stets neues Leben ein. In dieser Zeit kollaborierte er mit Acts wie Jill Scott, Ursula Rucker oder den Masters at Work. Auch seine aktuellsten Projekte, Silhouette Brown und Black2000, zeichnen ihn als Mann mit musikalischer Weitsicht: elektronische Klänge, Neo-Soul und Zukunftsfunk. PEC

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Bund 16.12.11

"Kulturhauptstadt im Taschenformat"

Eine Umfrage zur Kulturstadt Bern wurde unter anderem von der freien Szene und den Clubs als Plattform genutzt, um auf ihre Anliegen hinzuweisen. Nicht zu wenig Geld sei das Problem, sondern fehlende Freiräume und zu viele Reglementierungen.

Brigitta Niederhauser

"Wer eigentlich muss das viele, das es zu tun gäbe, anpacken und umsetzen?", fragt Peter Stämpfli am Schluss der Auswertung seiner Umfrage zur Kulturstadt Bern 2011. Und folgert: "Viele müssen den Blickwinkel deutlich ändern. Um eine Kulturstadt zu schaffen, sind alle gefordert, auch die vielen Kommentierenden." Die Umfrage hatte der Berner Unternehmer, frühere FDP-Politiker und Stiftungsrat der neuen Organisation Konzert Theater Bern im September 2011 online durchgeführt. Es ist nicht seine erste Umfrage, der frühere Präsident des Vereins Kunsthalle hat in Bern bereits schon eine zu den Young Boys organisiert.

Müde der vielen Kritik, die er in den letzten Jahren sich immer wieder anhören musste, wollte er sich ein umfassenderes Bild davon machen, wie Bern als Kulturstadt wahrgenommen wird. Seine Umfrage ist gleichzeitig auch eine der ersten Aktionen der Bewegung "Bern neu gründen", die letztes Jahr entstanden ist, bis heute aber wenig von sich reden gemacht hat.

Der Rücklauf auf die Umfrage war erstaunlich: Fast 2000 Personen füllten den Fragebogen aus, drei Viertel davon beantworteten alle Fragen und über 1000 Kommentare wurden formuliert.

Bis auf die Kategorie der unter 18-Jährigen waren alle Altersgruppen gleichmässig vertreten, und mehr als die Hälfte hat eine Führungsposition inne. Peter Stämpfli stellte nicht nur die Fragen, er wertete auch eigenhändig die Umfrage aus. Das Resultat stellte er gestern Abend im Rahmen einer Podiumsdiskussion im Kornhausforum vor.

Dampfzentrale ist top

Keine grossen Überraschungen bringt die Umfrage, sie vermittelt vielmehr die Stimmung, wie Bern und sein Kulturangebot wahrgenommen und eingeschätzt werden. Im Ranking der Institutionen, denen eine grosse positive Ausstrahlung über Bern hinaus attestiert wird, sind die grossen Museen, das Schauspiel, das Stadttheater und das Berner Symphonieorchester an der Spitze. Eine besondere Position nimmt dabei das Zentrum Paul Klee ein, das für viele Befragte persönlich nicht so wichtig ist, sie sich aber seiner grossen Bedeutung als Leuchtturm über Berns Grenzen hinaus bewusst sind. Auch bei der Beurteilung des Angebots der Institutionen kommen die Museen und die neue Organisation Konzert Theater Bern am besten weg, dicht gefolgt von der Dampfzentrale und dem Kino im Kunstmuseum.

Wobei die Resultate für die breite Bevölkerung nicht repräsentativ sind. Teilgenommen haben vor allem Kulturinteressierte. Ist doch für 97 Prozent die Kultur wichtig bis sehr wichtig und für alle wichtiger als Politik, Wirtschaft und Sport. Weiter ist für 73 Prozent Bern auch ganz klar eine Kulturstadt, und fast gleich viele behaupten, dass sie sich in der städtischen Kulturpolitik auskennen. Kontroverser wird die Behauptung "Bern ist selbstzufrieden und am Einschlafen" beurteilt, wird sie doch gleich häufig bejaht wie verneint.

Wie viele Angestellte von Kulturinstitutionen oder Kulturschaffenden sich beteiligt haben, ist allerdings aus der Umfrage nicht ersichtlich. Die zahlreichen Kommentare zur freien Szene und zu Berns Clubleben lassen allerdings vermuten, dass in diesen Kreisen die Umfrage auch als Plattform verwendet wurde, um auf Anliegen und Probleme aufmerksam zu machen. Erstaunlich ist, dass dabei nicht einmal die Forderung nach mehr Geld im Vordergrund steht. Verlangt wird zwar mehr Transparenz bei der Vergabe von Geldern durch die öffentliche Hand, doch grosse Anliegen sind bessere Rahmenbedingungen. Eine knappe Mehrheit bemängelt die Unterstützung der Behörden als zu gering. Gefordert wird von diesen mehr Nähe zur Kultur, weiter werden längere Öffnungszeiten, weniger rigorose Lärmvorschriften und geringere administrative Hürden verlangt.

Berlin als Vorbild

Aus diesen Kommentaren schliesst Stämpfli, dass eine Kulturstadt sich vorerst und vordergründig durch das auszeichnet, was offensichtlich ist, nämlich Strassenkultur, Clubs sowie Veranstaltungen, die national und international wahrgenommen werden. Nicht von ungefähr nennt denn auch mehr als ein Drittel Berlin, wenns um die Frage geht, welche Stadt für Bern Vorbild sein könnte. (Wobei hier anzumerken ist, dass sich in jüngster Zeit die Situation in Berlin für die Clubs dramatisch verschlechtert hat und 15 Clubs vor dem Aus stehen.) Wien, die zweitplatzierte Stadt, bringt es gerade mal auf 7 Prozent der Voten, vor Zürich und Paris mit 6 bzw. 5 Prozent.

Was eine Kulturstadt auszeichnet, wollte Bernhard Giger, Leiter des Kornhausforums, von seinen Podiumsgästen wissen. Für Veronica Schaller, Leiterin Abteilung Kulturelles der Stadt Bern, existiert kein Label Kulturstadt, für sie ist es vor allem die breite kulturelle Vielfalt, über die eine solche verfügt. "200 Veranstaltungen finden manchmal in einer Woche in Bern statt, und ich staune, dass die meisten ihr Publikum finden." Für den Musiker Daniel Schläppi gibts in einer Kulturhauptstadt viel Geld für die Kultur. Ganz anders ist die Einschätzung von Christian Pauli. Für den Co-Leiter der Dampfzentrale und Präsident von bekult ist unter anderm entscheidend, wie man mit der Alternativkultur umgeht. "Von ihr geht meist eine grosse Ausstrahlung aus." Er verweist auf einen Artikel der "New York Times", die in einem Artikel über Bern ausführlich über die Reitschule berichtete. Pauli erwartet von den Behörden, dass sie "aus dem etwas machen, was da ist". Als "Kulturhauptstadt im Taschenformat" stuft Pauli Bern ein.

Als wenig ergiebig erweist sich letztlich die Diskussion über die Kulturstadt, die bald in kulturelle Nebenschauplätze und in die altbekannten Querelen um die Vergabe der Subventionen abdriftet.

Mehr Eigeninitiative gefragt

Eine klare Meinung, was eine Kulturstadt ausmacht, hat Peter Stämpfli. Aus der Umfrage zieht er folgenden Schluss: Das Bild von Bern als Kulturstadt werde von vier gleichwertigen Kräften bestimmt: den grossen Häusern, der freien Szene, den Clubs sowie den Veranstaltern von Top-Events. Und nur wenn diese vier sich zu einer konstruktiven Zusammenarbeit fänden und sich gegenseitig stützten, könne das Image weiter verbessert werden. Vom Resultat der Umfrage erhofft sich Stämpfli denn auch, dass sie zu Diskussionen in den Institutionen und in der Kulturszene führt. In welche Richtung diese gehen sollte, formuliert der Unternehmer unmissverständlich: "Sehr viel Eigeninitiative ist notwendig, die durch Regulative und behördliche Eingriffe möglichst nicht behindert werden darf."

Die Resultate der Umfrage sind auf http://www.bernneugruenden.ch abrufbar.

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BZ 16.12.11

So beurteilen Berner das Kulturangebot

Umfrage · Grosse Kulturhäuser, eine Freie Szene, Musikclubs und kulturelle Grossevents: So sieht das Wunschbild der Kulturstadt Bern aus, wie aus der nicht repräsentativen Umfrage "Ist Bern eine Kulturstadt?" hervorgeht.

Einige Museen, Konzert Theater Bern, mehrere Orchester, eine grosse Freie Szene, etliche Clubs, Kleinkunstbühnen, Kulturfestivals und, und, und - für eine mittelgrosse Stadt wartet Bern mit einem sehr breiten Kulturangebot auf. Deshalb wirkt es auf den ersten Blick seltsam, wenn sich eine aktuelle Umfrage mit dem Thema "Ist Bern eine Kulturstadt?" befasst. Tatsächlich geht es in der Untersuchung vielmehr darum, ob das kulturaffine Publikum mit der Berner Kultur zufrieden ist.

Durchgeführt hat die Umfrage Unternehmer Peter Stämpfli, Stiftungsrat von Konzert Theater Bern und Mitglied des Thinktanks "Bern neu gründen". "Ich möchte, dass sich die Hauptstadtregion Bern weiterentwickelt", begründet Stämpfli seine Eigeninitiative für die Umfrage, die sich auf 22 Institutionen konzentriert. Mit dabei sind die grossen Häuser (unter anderem Konzert Theater Bern, Historisches Museum, Zentrum Paul Klee, Dampfzentrale), aber auch kleine Institutionen wie das La Cappella, das Kino Kunstmuseum oder das Einstein-Haus.

Kultur wichtiger als Sport

Teilgenommen haben via Internet knapp 2000 Personen, die meisten aus der Region Bern. Laut Stämpfli sind die Ergebnisse aus Sicht der Kulturinteressierten repräsentativ, nicht aber für die gesamte Berner Bevölkerung. Ob es sich bei den Befragten um "echtes" Publikum handelt oder ob sich vor allem die Kulturszene selber reflektiert, liesse sich, so Stämpfli, nicht eruieren.

Fakt ist: Für 97 Prozent der Befragten ist Kultur ein wichtiger Bestandteil ihres Alltags, 54 Prozent finden, Bern sei eine der wichtigsten Schweizer Kulturstädte. Für gut zwei Drittel ist Kultur sogar wichtiger als Sport, Politik oder Wirtschaft. Etwas mehr als die Hälfte meint, dass die Kulturinstitutionen nicht genügend Subventionen erhalten, für die Freie Szene fordern gar 62 Prozent der Befragten mehr Mittel und (Spiel-)Raum.

Bei der Beurteilung der einzelnen Institutionen ergibt sich folgendes Bild: In der Rubrik persönliche Kulturvorlieben schneiden Konzert Theater Bern, das Historische Museum, das Kunstmuseum und Kinos am besten ab, das Einstein-Haus, das Alpine Museum und das Zentrum Paul Klee (ZPK), das vor allem Touristen anzieht, am schlechtesten. Das ZPK ist hingegen Spitzenreiter, was die positive Ausstrahlung der Region Bern anbelangt. Das schlechteste Image bei den Befragten hat unter anderem die Reitschule (siehe Tabellen).

Der Mix machts aus

Welches Fazit zieht Peter Stämpfli aus der Umfrage? Er präsentiert ein "Wunschbild der Kulturstadt Bern", das er in einem Vierkräftemodell zusammenfasst: Die grossen Häuser (1. Kraft) sind gut akzeptiert, aber sie müssen mit der Freien Szene (2. Kraft) interagieren. Die 3. Kraft bilden Grossevents (Konzerte im Stade de Suisse), und die vierte geht vom Clubleben und der Strassenkultur (Buskers) aus. Kurz gesagt: "Der kulturelle Mix" müsse stimmen und es brauche "eine klare Führung von der Politik", so Stämpfli.

Was die Kulturschaffenden und die Politik zu Stämpflis Resultaten meinen, sollte gestern Abend an einem Podium im Kornhausforum erörtert werden. Doch die Inhalte der Umfrage wurden kaum debattiert, die Diskussion vor rund 80 Interessierten drehte sich vor allem um die ewige Frage nach der Verteilung von Subventionsgeldern. Immerhin: Die städtische Kultursekretärin Veronica Schaller forderte die Kulturschaffenden auf, "frecher und grösser zu denken". Und Christian Pauli, Präsident des Vereins der Berner Kulturveranstalter, äusserte die interessante Bemerkung, Berns Kulturmarketing stecke in den Kinderschuhen. Lucie Machac

Download der Ergebnisse auf:

http://www.bernneugruenden.ch


Schätzen Sie das Image der Institution positiv ein?

Punkte von 1 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut)

Auf den vordersten Plätzen Punkte

Historisches Museum Bern 4,2

Kunstmuseum Bern 4,2

Museum für Kommunikation 4,2

Naturhistorisches Museum Bern 4,2

Zentrum Paul Klee 4,1

Dampfzentrale 4,0

Kino im Kunstmuseum 4,0

Konzert Theater Bern: Orchester 4,0

Progr 4,0


Auf den hintersten Plätzen

Alpines Museum 3,5

Einstein-Haus 3,5

Reitschule 3,5


Wie wichtig ist die Institution für die positive Ausstrahlung der Region Bern?

Auf den vordersten Plätzen Punkte

Zentrum Paul Klee 4,4

Kunstmuseum Bern 4,3

Historisches Museum Bern 4,1

Konzert Theater Bern: Schauspiel 4,0

Konzert Theater Bern: Orchester 4,0

Auf den hintersten Plätzen

Kino im Kunstmuseum 3,3

Kornhausforum 3,3

La Cappella 3,3

Theater Effingerstrasse 3,3

Alpines Museum 3,2

Quelle: Umfrage Kulturstadt Bern

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Bund 16.12.11

Adventsgedicht

Aidez-nous, Herr Berset!

Seit Stunden schon stehen drei Könige vor der Reitschule sorgsam verschlossenem Tor

In schweren Säcken tragen sie mit

Gold, Weihrauch und Granit

Wem in der Stadt schenken sie was?

YB ein Spielfeld mit echtem Gras

Dann können Schäfchen drauf weiden

Die können sie schwarz-gelb bekleiden

Tschäppät meldet sich als Hirte mit Stab Bringt er damit wohl die Kicker auf Trab? Bang wartet er nun auf Chlausens Besuch denn mutig plant er den kühnen Versuch

Den Esel zu tauschen gegen zwei Bären Diesen ein Bad in der Aare gewähren

Fast pleite dran ging die Stadt Bern

Doch Bären die baden halt gern

Dies ganze Debakel lasst uns vergessen

Den wartenden Königen werden indessen

die Säcke durchsucht von der Polizei

Granit vor der Reitschule? Ei, ei, ei!

Das wird Herrn Nause nicht behagen

Vor- oder Nachsicht, er muss etwas wagen Eine Beschwerde oder neuer Pferdestall

Da plötzlich: Schwefeldampf und Knall!

Polit-Fuchs? YB-Pyromanen?Gar manchem wird jetzt Böses schwanen!

Die Feuerwehr ist schnell vor Ort,die bösen Buben längstens fort

Freut das nun die Linken?

Ja, sie tun uns freudig winken:

Bringt die Säcke ins Bundeshaus!

(...)

Trotz Hilferuf hat die Adventsjury noch immer keinen Hinweis darauf, was Könige, Granit, Gold und Weihrauch vor der Reitschule wollten. Weder Tschäppäts Rat noch das Einschreiten von Polizei und Feuerwehr hat geholfen. Unsere Hoffnung ruht nun auf einer bewährten Dichterin und mit ihr auf dem Elan eines frisch gestrichenen Gremiums. Unter der Kupferkuppel wird man den Königen weisen können, für welches Haupt Granit vonnöten ist, welches Gold verdient und wo Weihrauchschwaden am ehesten für Lockerung sorgen können.

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Bund 15.12.11

"Tapetenwechsel"

Ein Normalo lernt das Träumen

Kommt einer vom Büro nach Hause, und wer steht da? Ein König, der um Schokolade bittet und wieder verschwindet. Was der Bürolist zunächst als Hirngespinst abtut, ist eine Figur, die ihn das Träumen wieder lehrt. Die Compagnie 3. August besetzt den König mit einem Schauspieler mit Down-Syndrom; "Tapetenwechsel - Willkommen in Absurdistan" plädiert damit für Toleranz und Offenheit. (reg)

Tojo-Theater Reitschule 21. bis 23. Dez., 20.30 Uhr, 24. Dezember, 14 Uhr.

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Bund 15.12.11

Adventsgedicht

Freut das nun die Linken?

Seit Stunden schon stehen drei Könige vor der Reitschule sorgsam verschlossenem Tor

In schweren Säcken tragen sie mit

Gold, Weihrauch und Granit

Wem in der Stadt schenken sie was?

YB ein Spielfeld mit echtem Gras

Dann können Schäfchen drauf weiden

Die können sie schwarz-gelb bekleiden

Tschäppät meldet sich als Hirte mit Stab Bringt er damit wohl die Kicker auf Trab? Bang wartet er nun auf Chlausens Besuch denn mutig plant er den kühnen Versuch

Den Esel zu tauschen gegen zwei Bären Diesen ein Bad in der Aare gewähren

Fast pleite dran ging die Stadt Bern

Doch Bären die baden halt gern

Dies ganze Debakel lasst uns vergessen

Den wartenden Königen werden indessen

die Säcke durchsucht von der Polizei

Granit vor der Reitschule? Ei, ei, ei!

Das wird Herrn Nause nicht behagen

Vor- oder Nachsicht, er muss etwas wagen Eine Beschwerde oder neuer Pferdestall

Da plötzlich: Schwefeldampf und Knall!

Polit-Fuchs? YB-Pyromanen?Gar manchem wird jetzt Böses schwanen!

Die Feuerwehr ist schnell vor Ort,die bösen Buben längstens fort

Freut das nun die Linken?

(...)Böse Buben also waren es, die es knallen und dampfen liessen, schreibt uns Urspeter Meyer aus Köniz - und sorgt gleich selbst noch für etwas Zunder. "Freut das nun die Linken?" Das möchte nicht nur er, das möchten auch wir wissen. Doch nicht nur die Linken sind gebeten, sich zu melden. Sondern alle, die zur Klärung offener Fragen beitragen können. Wer sind die bösen Buben? Und, noch einmal: Was hat es mit diesem Granit auf sich? Helfen Sie uns.

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BZ 15.12.11

Musik und Hühner im Gymer Seefeld

Thun · Gestern präsentierten die Gymnasiasten des Gymnasiums Seefeld ihre Maturaarbeiten.

Auch in diesem Jahr waren die Themen der Maturaarbeiten, die die Gymnasiasten und Gymnasiastinnen im letzten halben Jahr geschrieben haben, kaum an Originalität und Vielfalt zu übertreffen. Vom Heavy Metal Song bis hin zum Fashiondesign waren wieder einmal sehr viele Themengebiete abgedeckt.

Auch lebende Tiere waren unter den Anwesenden zu finden. Andrea Bohny brachte für ihre Präsentation zwei ihrer wichtigsten Mitarbeiter ins Gymnasium: In zwei Kartons mit Glaswand stellte sie zwei ihrer Hühner vor. Unter dem Thema "Huhn ist nicht gleich Huhn" sprach sie über die Problematik der Überzüchtung und der Intensivhaltung. Sie verglich das Gewicht und die Eierproduktion der beiden Rassen Lohmann Brown Classic, ein speziell für die Eierproduktion gezüchtetes Huhn, und Marans, eine natürliche und reine Rasse, um mit diesen Ergebnissen die Leitfrage "Inwiefern unterscheiden sich überzüchtete Legehybride (für Eierproduktion gezüchtet) von reinrassigem Geflügel?" zu beantworten.

Für ihre Arbeit mit den Hühnern richtete sie bei sich zu Hause ein selbst umgebautes Hühnerhaus ein und beobachtete auch das Verhalten der beiden Rassen im gemeinsamen Umgang. Die Ergebnisse waren bemerkenswert: Obwohl sich die verschiedenen Rassen in ihrem Gewicht nicht gross unterschieden und sich auch sonst ähnlich verhielten, legten die Legehybride im Beobachtungszeitraum 93 Eier mehr als die reinrassigen Hühner. "Mein Fazit ist, dass es Unterschiede bei den Hühnern gibt, und dies ist mit den Züchtugsabsichten zu begründen", sagt Andrea Bohny. Dieses Thema habe sie gewählt, weil sie immer gerne auf dem Bauernhof ihrer Grosseltern gearbeitet habe und etwas mit Tieren machen wollte.

Historische Provokation

Ein besonders provokanter Titel trug die Maturaarbeit von Corinne von Känel. Unter dem Titel "Schwachsinnige, Alkoholikerinnen, Krüppel - am besten gleich sterilisieren?" sprach sie ein bisher eher unbekanntes und dunkles Kapitel in der Schweizer Geschichte an: Mit der Entdeckung der Genetik entwickelte sich der Glaube, dass Geisteskrankheiten unheilbar und erblich bedingt seien. So entstand eine Welle der Sterilisation aufgrund von Druck und Zwang vonseiten der Gemeinden, die ihre Vorgehensweise mit der Eugenik, der Erbgesundheitslehre, begründeten. 1927 fand deshalb eine Konferenz der Armendirektion Bern zum Thema Sterilisation statt. "Es ist erstaunlich, wie fortschrittlich der Standpunkt der Armendirektion war, den sie bei der Konferenz einnahm", sagt Corinne von Känel. Leider habe aber immer noch der finanzielle Aspekt eine grosse Rolle gespielt, weshalb viele Gemeinden immer noch viele Sterilisationen durchführten, um Anstalts- und andere Kosten zu sparen.

Tin Whistles und Bodhràn

Ein komplett anderes Thema wählte Nicola Bögli. Er komponierte seinen eigenen Irish Folk Song. In seiner Arbeit setzte er sich aber auch mit den Grundprinzipien der irischen Musik auseinander und versuchte, die Leitfrage "Welche stilistischen Merkmale stehen für ein Musikstück der Irish Folkmusic?" zu beantworten. Er untersuchte dazu die typischen Instrumente, wie die Tin Whistle, die Bodhràn oder die Uilleans Pipe. Auch die verschiedenen Formen und Gattungen der irischen Musik durften nicht fehlen. Bei seiner Präsentation spielte er dann mit Hilfe einiger Musiker seinen eigenen Irish Folksong "Fisherman's Hope", der die Geschichte eines Fischers erzählt und dessen Melodie die Wellenbewegungen simulieren soll.

Philosophie der Autonomie

Vera Gerber setzte sich mit einer etwas philosophischeren Frage auseinander, denn ihre Leitfrage lautete: "Was ist die Philosophie der autonomen Alternativkultur der Reitschule Bern, und wie lässt sich diese auf die gestalterische Ebene eines Foto-Essays übertragen?" Um diese komplexe Frage zu beantworten, untersuchte sie im Rahmen ihrer Maturaarbeit die Geschichte und das Wesen der Reitschule und stellte ihre Ergebnisse mithilfe einer analogen Kamera bildlich dar. "Mein Ziel war es, die Philosophie der Reitschule auf der Ebene der Fotografie darzustellen, diese zu analysieren und zu hinterfragen", sagt Vera Gerber. Eine besondere Erfahrung sei auch der Umgang mit der analogen Kamera gewesen, denn so habe sie die Einmaligkeit schätzen gelernt.

Irina Eftimie

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kulturagenda.be 15.12.11

"Patchwork Night" mit Dego im Dachstock

Die "Patchwork Night" sorgt seit 2005 für genreübergreifenden Clubsound. Diesmal knüpfen der Franzose I:Cube und der Engländer Dego (Bild) einen tanzbaren Flickenteppich aus Detroit Techno, House, Disco und anderem. Die befreundeten Herren mischen die elektronische Musikszene schon seit den 90er-Jahren auf; Dego mit der Band 4hero und I:Cube mit Chateau Flight.
Dachstock in der Reitschule, Bern. Fr., 16.12., ab 23 Uhr

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BZ 14.12.11

Reitschule

Vorstellungen im Tojo fallen aus

Die Vorstellungen von "Nico's Love on Stage" im Tojo-Theater der Reitschule vom 14. bis 17. Dezember sind wegen eines Unfalls abgesagt.pd

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Bund 14.12.11

Adventsgedicht

Spannung hochhalten

Seit Stunden schon stehen drei Könige vor der Reitschule sorgsam verschlossenem Tor

In schweren Säcken tragen sie mit

Gold, Weihrauch und Granit

Wem in der Stadt schenken sie was?

YB ein Spielfeld mit echtem Gras

Dann können Schäfchen drauf weiden

Die können sie schwarz-gelb bekleiden

Tschäppät meldet sich als Hirte mit Stab Bringt er damit wohl die Kicker auf Trab? Bang wartet er nun auf Chlausens Besuch denn mutig plant er den kühnen Versuch

Den Esel zu tauschen gegen zwei Bären Diesen ein Bad in der Aare gewähren

Fast pleite dran ging die Stadt Bern

Doch Bären die baden halt gern

Dies ganze Debakel lasst uns vergessen

Den wartenden Königen werden indessen

die Säcke durchsucht von der Polizei

Granit vor der Reitschule? Ei, ei, ei!

Das wird Herrn Nause nicht behagen

Vor- oder Nachsicht, er muss etwas wagen Eine Beschwerde oder neuer Pferdestall

Da plötzlich: Schwefeldampf und Knall!

Polit-Fuchs? YB-Pyromanen? Gar manchem wird jetzt Böses schwanen!

Die Feuerwehr ist schnell vor Ort,(...)Beatrix Vogl aus Muntelier liest wohl hin und wieder einen Krimi: Sie hält nämlich mit ihren zwei Zeilen geschickt die Spannung hoch: Wer ist nun zuständig für den Knall? Auf was trifft die Feuerwehr? Und überhaupt: Was ist eigentlich mit diesem Granit? Auch gerne berücksichtigt hätten wir den Beitrag unseres Ex-Kollegen und YB-Museumsdirektoren Charles Beuret, der "Blocher auf Berns Autobahnen" als Knallverursacher ausmachte. Das ist witzig, aber wir möchten ehrlich gesagt lieber den Namen des neuen YB-Stürmers erfahren.

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advent.derbund.ch

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Bund 13.12.11

Adventsgedicht

Deus ex machina

Seit Stunden schon stehen drei Könige vor der Reitschule sorgsam verschlossenem Tor

In schweren Säcken tragen sie mit

Gold, Weihrauch und Granit

Wem in der Stadt schenken sie was?

YB ein Spielfeld mit echtem Gras

Dann können Schäfchen drauf weiden

Die können sie schwarz-gelb bekleiden

Tschäppät meldet sich als Hirte mit Stab Bringt er damit wohl die Kicker auf Trab? Bang wartet er nun auf Chlausens Besuch denn mutig plant er den kühnen Versuch

Den Esel zu tauschen gegen zwei Bären Diesen ein Bad in der Aare gewähren

Fast pleite dran ging die Stadt Bern

Doch Bären die baden halt gern

Dies ganze Debakel lasst uns vergessen

Den wartenden Königen werden indessen

die Säcke durchsucht von der Polizei

Granit vor der Reitschule? Ei, ei, ei!

Das wird Herrn Nause nicht behagen

Vor- oder Nachsicht, er muss etwas wagen Eine Beschwerde oder neuer Pferdestall

Da plötzlich: Schwefeldampf und Knall!

Polit-Fuchs? YB-Pyromanen?[...]

"Geschickt schiebt er von sich den kniffligen Fall, und bringt die drei Weisen zur Heilsarmee" hätten die heutigen Zeilen auch lauten können. Wenn nur deren Autorin an dieser Stelle nicht schon gewürdigt und so das Gerechtigkeitsempfinden der Jury den übrigen Versschmieden gegenüber auf eine harte Probe gestellt worden wäre. Die Dichterin des heutigen Tages vergass leider im Tumult ihrer Zeilen, uns Namen und Wohnort mitzuteilen - wir wollen sie darum nicht aus der Anonymität der Masse reissen, wie es in diesem Umfeld so schön heisst.

Es knallt halt immer dann, wenn man dachte, es sei vorüber (siehe "Adventsgedicht" von gestern). Der "Deus (?) ex machina" rettet den Sicherheitsdirektor für einmal noch elegant aus dem Kreuzfeuer der Polit-Kritik. Wem hat er dieses Feuerwerk wohl zu verdanken? Apropos: Beatrix Vogl hat glücklicherweise festgestellt, dass sich das "n" von "Herr Nause" weggestohlen hatte - "klamm und reimlich."

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advent.derbund.ch

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kulturstattbern.derbund.ch 12.12.11

Damit könnt ihr mich jagen!

Von Ruth Kofmel am Montag, den 12. Dezember 2011, um 12:48 Uhr

Sie machen durchaus ganz schreckliche Musik, die zwei. Die knalligsten Elektrosounds, zusammen mit mehr oder weniger sinnentleerten, aber auf jeden Fall arg repetitiven Texten, mit einer durch alle möglichen und unmöglichen Effektem veränderten Stimme vorgetragen oder geschrien - das sind Copy & Paste.

Schon zum dritten Mal haben sie in den schillernsten Disco-Beats gewühlt, die momentanen Dancefloor-Hits auf die Spitze getrieben und lassen den Ohren keine Sekunde Zeit, sich vom bolzengeraden Gewummere zu erholen. "Faire du bruit" heisst die neue Scheibe des Duos und wenn man ihnen seit Anfang immer mal wieder zugehört hat, freut man sich über die steile Entwicklung, die die zwei da hinlegen.

Sie werden immer besser und können mittlerweile mit den grossen Zugpferdchen in diesem Elektroclash-Zirkus locker mithalten. Der Sound ist so präzise und dicht, dass man mich zwar was den Stil anbelangt immer noch damit jagen kann, aber live würde mein linkes Knie definitiv den Verräter spielen und mittwippen wie blöd.

Ab an die Plattentaufe also und dem linken Knie die Herrschaft übergeben.

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kulturstattbern.derbund.ch 12.12.11

Kulturbeutel 50/11

Von Gisela Feuz am Montag, den 12. Dezember 2011, um 05:07 Uhr

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Frau Kretz empfiehlt:
"Nico's Love" von Mittwoch bis Samstag im Tojo: Leute, die dieses Stück, das die Grenzen zwischen Realität und Fiktion stark verwischt, in Luzern gesehen haben, haben geschwärmt, es sei ein ganz sonderbares und spannendes Erlebnis. Und am Donnerstag gehen wir alle gleich nochmals ins Kairo zu den formidablen Fitzgerald & Rimini!

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Bund 12.12.11

Adventsgedicht

Was wird er wagen?

Seit Stunden schon stehen drei Könige vor der Reitschule sorgsam verschlossenem Tor

In schweren Säcken tragen sie mit Gold, Weihrauch und Granit Wem in der Stadt schenken sie was? YB ein Spielfeld mit echtem Gras Dann können Schäfchen drauf weiden Die können sie schwarz-gelb bekleiden Tschäppät meldet sich als Hirte mit Stab Bringt er damit wohl die Kicker auf Trab? Bang wartet er nun auf Chlausens Besuch denn mutig plant er den kühnen Versuch Den Esel zu tauschen gegen zwei Bären Diesen ein Bad in der Aare gewähren Fast pleite dran ging die Stadt Bern Doch Bären die baden halt gern Dies ganze Debakel lasst uns vergessen Den wartenden Königen werden indessen die Säcke durchsucht von der Polizei Granit vor der Reitschule? Ei, ei, ei! Das wird Herr Nause nicht behagen Vor- oder Nachsicht, er muss etwas wagen Eine Beschwerde oder neuer Pferdestall[...]

"Er sei ein Banause, hört man sagen. Doch zieht er Granit den Pyros vor." Obwohl Jürg Brechbühl mit diesen Zeilen der brennenden Aktualität am nächsten gekommen wäre, haben wir uns anders entschieden. Es war nicht der Inhalt allein, der uns überzeugte. Nein, vor allem die gewagte Art und Weise, wie die beiden Zeilen von Ernst Reusser aus Bern bei uns eingetroffen sind: per Brief und mit Schreibmaschine getippt. Die altmodischen Lettern haben es uns angetan. Zudem war es nicht das erste Mal, dass er uns seine Version der Gedichts-Fortsetzung per Post hat zukommen lassen. Seit Beginn des kollektiven Dichtens liegen vom Poeten Reusser sechs Briefe vor. Alle fein säuberlich getippt und mit weisser Etikette zugeklebt.

Beenden Sie einen Reim und lancieren Sie einen neuen. Senden Sie Ihre nächsten zwei Zeilen bis Montag um 16 Uhr an adventsgedicht@derbund.ch oder gehen Sie auf advent.derbund.ch.