MEDIENSPIEGEL
16. - 22. Januar 2012
pdabern.ch 22.1.12
Medienmitteilung der Partei der Arbeit Bern
Koordinierte Strafaktion gegen Anti-WEF-Demonstration
In einem perfekt konzertierten Zusammenspiel von Gemeinderat, Medien
und Polizei wurde am Samstag, 21. Januar 2012, nicht nur das
demokratische Grundrecht auf freie Meinungsäusserung
verhöhnt, sondern auch der mindeste Respekt gegenüber der
menschlichen Würde dissidenter Bürgerinnen und Bürger.
Mittels gezielter Falschmeldungen und breit gestreuter Hetzparolen
wurde der Boden bereitet für ein veritables
Bürgerkriegsmanöver, das von der Einkesselung friedlich
Demonstrierender bis zur Bedrohung der Eingekerkerten durch Hunde kaum
einen Versuch der Entwürdigung und Brechung von demokratischem
Widerstand ausliess. Die Käfige standen bereit, sie brauchten nur
noch gefüllt zu werden. Und das juristische Nachspiel wird diese
repressive Inszenierung nur noch absegnen können. KopfnickerInnen
(Frau Mader darf sich eingeschlossen sehen) auf allen Posten. Dass
dabei Politik (Gemeinderat), Polizei und Medien von der Vorbereitung
bis zur "Auswertung" Hand in Hand arbeiteten, weist auf eine
unkontrollierbare Machtballung hin, wie sie für eine Strategie der
psychologischen Kriegsführung kennzeichnend ist.
Die Partei der Arbeit Bern verurteilt nicht nur die Unterdrückung
des Rechts auf freie Meinungsäusserung und die erniedrigende
Behandlung von Personen, die ausdrücklich nur zwecks Aufnahme der
Personalien festgesetzt worden sind; die PdA Bern verurteilt auch den
strategischen Schulterschluss zwischen Politik, Polizei, Medien und
Justiz, der jeder Vorstellung von Gewaltentrennung und demokratischer
Kontrolle von Macht Hohn spricht. Dies ist kein privates Problem der
Eingekesselten und Festgenommenen. Dies ist das Problem einer
demokratischen Öffentlichkeit. Wer das nicht wahrnehmen kann, wird
es nicht wahrhaben wollen. Und wird seine Gründe haben. Wer das
erkannt hat, wird sich wehren.
Partei der Arbeit Bern, 22. Januar 2012
---
derbund.ch 22.1.12
http://www.derbund.ch/bern/Personen-waren-gezwungen-in-die-eigenen-Kleider-zu-urinieren/story/21736626
(mit Fotos)
"Personen waren gezwungen, in die eigenen Kleider zu urinieren"
Nach der Anti-WEF-Demonstration von Bern fordern linke Parteien eine
Untersuchung des Polizei-Einsatzes. Dieser sei massiv übertrieben
gewesen. SVP, FDP und CVP sind zufrieden.
Er sei "positiv überrascht, dass die Polizei dieses Mal Recht und
Ordnung in Bern herstellen durfte", sagte SVP-Stadtrat Roland Jakob.
Nun hoffe er, dass man unbewilligte Demonstrationen auch in Zukunft
nicht tolerieren werde.
Ordnung und Sicherheit der Bürger seien schliesslich höher zu
gewichten, sagte Jakob. Das Demonstrationsrecht wolle er nicht in Frage
stellen, "doch die Spielregeln müssen eingehalten werden - wer
demonstrieren will, soll dafür ein Gesuch stellen".
Die SVP und auch die FDP hatten im Vorfeld der Kundgebung Druck auf die
Behörden gemacht, keine Gewalt-Exzesse zuzulassen. Beide Parteien
hatten aus einem anonymen Mail linker Kreise zitiert, in dem zu Gewalt
an der Demo aufgerufen worden sei.
"Absolut korrekt gehandelt"
FDP-Stadtrat Bernhard Eicher äusserte am Sonntag ebenfalls
Genugtuung. Er gratulierte dem kantonalen Polizeidirektor
Hans-Jürg Käser (FDP) und der Kantonspolizei zum Einsatz.
Endlich hätten Stadt und Kanton ein klares Signal gesendet, dass
man gewaltbereite Demonstranten nicht toleriere.
Auch die CVP - die Partei des städtischen Sicherheitsdirektors
Reto Nause - zeigte sich in einem Communiqué erfreut, dass es
keine Ausschreitungen gegeben habe. Die Polizei habe eine gute
Lageeinschätzung vorgenommen und "absolut korrekt" gehandelt.
AntiRep sieht Missstände
Scharfe Kritik kam dagegen von der Gruppe AntiRep Bern, die den
Demonstrierenden im Internet Verhaltenstipps mit auf den Weg gegeben
hatte. Sie bezeichnete das Vorgehen der Polizei als
unverhältnismässig.
Die Behörden hätten ihr Vorgehen mit einem Gewaltaufruf im
Vorfeld gerechtfertigt, doch das angebliche Schreiben könne weder
den Organisatoren noch möglichen Teilnehmern zugeordnet werden,
hält AntiRep in einem Communiqué fest.
Die Organisatoren hätten zudem noch am Freitag in einer
öffentlichen Stellungnahme betont, sie wünschten eine
reibungslose Kundgebung ohne Zwischenfälle. Die im Bollwerk
eingekesselten Personen hätten der Polizei über Lautsprecher
ebenfalls mitgeteilt, dass es sich um eine friedliche Demonstration
handle.
Kritisiert wurden auch die teils langen Wartezeiten im Festhalteraum
Neufeld. Die Demonstranten hätten zuerst lange in
Polizei-Kastenwägen vor dem Park Ride warten müssen. Der Gang
zur Toilette sei ihnen während dieser Zeit untersagt gewesen.
"Mehrere Personen waren gezwungen, gefesselt in die eigenen Kleider zu
urinieren", schreibt AntiRep. Die letzten Festgehaltenen seien erst
nach Mitternacht aus dem Gewahrsam entlassen worden.
"Nause führt Wahlkampf"
Die Junge Alternative (JA!) forderte den Gemeinderat auf, die
Verhältnismässigkeit des Einsatzes zu untersuchen und die
Kosten offenzulegen. Es dürfe nicht sein, dass vollkommen
friedliche Kundgebungen im Keim erstickt und Unbeteiligte festgenommen
würden.
Dem zuständigen Sicherheitsdirektor Reto Nause von der CVP warf
die Partei vor, er führe Wahlkampf mit Steuergeldern. Mit einer
massiven Machtdemonstration der Sicherheitskräfte habe Nause
offenbar rechte Kreise besänftigen und seine Wiederwahl sichern
wollen.
In eine ähnliche Richtung geht die Kritik des Grünen
Bündnisses. Selbst wenn eine Kundgebung ohne Bewilligung
stattfinde, müsse der Polizei-Einsatz verhältnismässig
bleiben. Das sei am Samstag nicht der Fall gewesen.
-
Anzeige gegen 150 Personen
Nach der verhinderten Anti-WEF-Demo will die Kantonspolizei Bern mehr
als 150 Aktivisten wegen Landfriedensbruch anzeigen.
Nach ihren Angaben hat sie im Verlauf des Samstags insgesamt 172
Personen angehalten und kontrolliert. Die meisten von ihnen
gehörten
zur Gruppe, die beim Bollwerk in Bahnhof-Nähe von Polizisten
eingekesselt worden waren.
Mehrere Minderjährige
Die 37 weiblichen und 135 männlichen Personen stammen laut Polizei
mehrheitlich aus den Kantonen Bern und Zürich. Bei mehreren
Minderjährigen wurden die Eltern informiert.
Die Polizei stellte insgesamt 153 Anzeigen wegen Landfriedensbruch in
Aussicht. Weiter werden sich mehrere Demonstranten wegen Gewalt und
Drohung gegen Beamte, Verstoss gegen das Waffengesetz und
Widerhandlungen gegen das Vermummungsverbot zu verantworten haben. Eine
Person war zudem polizeilich gesucht worden. (sda)
---
derbund.ch 22.1.12
http://www.derbund.ch/bern/Kritik-an-PolizeiEinsatz/story/27529507
(mit Fotos)
Kritik an Polizei-Einsatz
sda / dam
Nach dem gross angelegten Einsatz der Polizei gegen WEF-Gegner wird
Kritik laut. Das Vorgehen sei unverhältnismässig gewesen,
schreiben linke Gruppierungen.
Die Gruppe AntiRep Bern, die den Demonstrierenden im Internet
Verhaltenstipps mit auf den Weg gegeben hatte, bezeichnete das Vorgehen
der Polizei als unverhältnismässig.
Die Behörden hätten ihr Vorgehen mit einem Gewaltaufruf im
Vorfeld gerechtfertigt, doch der angebliche Aufruf könne weder den
Organisatoren noch möglichen Teilnehmern zugeordnet werden,
schreibt AntiRep in einem Communiqué vom Sonntag.
Die Organisatoren hätten zudem noch am Freitag in einer
öffentlichen Stellungnahme betont, sie wünschten eine
reibungslose Kundgebung ohne Zwischenfälle. Die im Bollwerk
eingekesselten Personen hätten der Polizei über Lautsprecher
ebenfalls mitgeteilt, dass es sich um eine friedliche Demonstration
handle.
Bis Mitternacht festgehalten
Kritisiert wurde auch die teils langen Wartezeiten im Festhalteraum
Neufeld. Die Demonstranten hätten zuerst lange in den Autos vor
dem ParkRide warten müssen. Der Gang zur Toilette sei ihnen
während dieser Zeit untersagt gewesen.
"Mehrere Personen waren gezwungen, gefesselt in die eigenen Kleider zu
urinieren", schreibt AntiRep. Die letzten Festgehaltenen seien erst
nach Mitternacht aus dem Gewahrsam entlassen worden.
"Nause macht Wahlkampf mit Steuergeldern"
Die Junge Alternative (JA!) forderte den Gemeinderat auf, die
Verhältnismässigkeit des Einsatzes zu untersuchen und die
Kosten offenzulegen. Es dürfe nicht sein, dass vollkommen
friedliche Kundgebungen einfach im Kern erstickt und Unbeteiligte
festgenommen würden.
Dem zuständigen Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) warf die
Partei vor, er führe Wahlkampf mit Steuergeldern. Mit einer
massiven Machtdemonstration der Sicherheitskräfte habe Nause
offenbar rechte Kreise besänftigen und damit seine Wiederwahl
sichern wollen.
---
bernerzeitung.ch 22.1.12
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Berner-Polizei-will-ueber-150-WEFGegner-anzeigen/story/31551779
Berner Polizei will über 150 WEF-Gegner anzeigen
Nach der verhinderten Anti-WEF-Demo in Bern will die Kantonspolizei
mehr als 150 Aktivisten wegen Landfriedensbruch anzeigen. Das teilte
sie am Sonntag mit.
Nach ihren Angaben hat sie im Verlauf des Samstags insgesamt 172
Personen angehalten und kontrolliert. Die meisten von ihnen
gehörten
zur Gruppe, die beim Bollwerk in Bahnhof-Nähe von Polizisten
eingekesselt worden waren.
Die 37 weiblichen und 135 männlichen Personen stammen laut Polizei
mehrheitlich aus den Kantonen Bern und Zürich. Bei mehreren
Minderjährigen wurden die Eltern informiert.
Die Polizei stellte insgesamt 153 Anzeigen wegen Landfriedensbruch in
Aussicht. Weiter werden sich mehrere Demonstranten wegen Gewalt und
Drohung gegen Beamte, Verstoss gegen das Waffengesetz und
Widerhandlungen gegen das Vermummungsverbot zu verantworten haben. Eine
Person war zudem polizeilich gesucht worden.
(jam/sda/)
---
bernerzeitung.ch 22.1.12
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Kritik-von-links-am-Berner-PolizeiEinsatz/story/22376562
Kritik von links am Berner Polizei-Einsatz
sda / jam
Das Vorgehen der Polizei gegen WEF-Gegner in Bern hat gemischte
Reaktionen ausgelöst. So forderten das Grüne Bündnis und
die Junge Alternative (JA!) am Sonntag eine Untersuchung des
"übertriebenen" Polizei-Einsatzes. SVP, FDP und CVP sind zufrieden.
Er sei "positiv überrascht, dass die Polizei dieses Mal Recht und
Ordnung in Bern herstellen durfte", sagte SVP-Stadtrat Roland Jakob.
Nun hoffe er, dass man unbewilligte Demonstrationen auch in Zukunft
nicht tolerieren werde.
Ordnung und Sicherheit der Bürger seien schliesslich höher zu
gewichten, sagte Jakob. Das Demonstrationsrecht wolle er nicht in Frage
stellen, "doch die Spielregeln müssen eingehalten werden - wer
demonstrieren will, soll dafür ein Gesuch stellen".
Die SVP und auch die FDP hatten im Vorfeld der Kundgebung Druck auf die
Behörden gemacht, keine Gewalt-Exzesse zuzulassen. Beide Parteien
hatten aus einem anonymen Mail linker Kreise zitiert, in dem zu Gewalt
an der Demo aufgerufen worden sei.
FDP-Stadtrat Bernhard Eicher äusserte am Sonntag ebenfalls
Genugtuung. Er gratulierte dem kantonalen Polizeidirektor
Hans-Jürg Käser (FDP) und der Kantonspolizei zum Einsatz.
Endlich hätten Stadt und Kanton ein klares Signal gesendet, dass
man gewaltbereite Demonstranten nicht toleriere.
Auch die CVP - die Partei des städtischen Sicherheitsdirektors
Reto Nause - zeigte sich in einem Communiqué erfreut, dass es
keine Ausschreitungen gegeben habe. Die Polizei habe eine gute
Lageeinschätzung vorgenommen und "absolut korrekt" gehandelt.
AntiRep sieht Missstände
Scharfe Kritik kam dagegen von der Gruppe AntiRep Bern, die den
Demonstrierenden im Internet Verhaltenstipps mit auf den Weg gegeben
hatte. Sie bezeichnete das Vorgehen der Polizei als
unverhältnismässig.
Die Behörden hätten ihr Vorgehen mit einem Gewaltaufruf im
Vorfeld gerechtfertigt, doch das angebliche Schreiben könne weder
den Organisatoren noch möglichen Teilnehmern zugeordnet werden,
hält AntiRep in einem Communiqué fest.
Die Organisatoren hätten zudem noch am Freitag in einer
öffentlichen Stellungnahme betont, sie wünschten eine
reibungslose Kundgebung ohne Zwischenfälle. Die im Bollwerk
eingekesselten Personen hätten der Polizei über Lautsprecher
ebenfalls mitgeteilt, dass es sich um eine friedliche Demonstration
handle.
Kritisiert wurden auch die teils langen Wartezeiten im Festhalteraum
Neufeld. Die Demonstranten hätten zuerst lange in
Polizei-Kastenwägen vor dem Park Ride warten müssen. Der Gang
zur Toilette sei ihnen während dieser Zeit untersagt gewesen.
"Mehrere Personen waren gezwungen, gefesselt in die eigenen Kleider zu
urinieren", schreibt AntiRep. Die letzten Festgehaltenen seien erst
nach Mitternacht aus dem Gewahrsam entlassen worden.
"Nause führt Wahlkampf"
Die Junge Alternative (JA!) forderte den Gemeinderat auf, die
Verhältnismässigkeit des Einsatzes zu untersuchen und die
Kosten offenzulegen. Es dürfe nicht sein, dass vollkommen
friedliche Kundgebungen im Keim erstickt und Unbeteiligte festgenommen
würden.
Dem zuständigen Sicherheitsdirektor Reto Nause von der CVP warf
die Partei vor, er führe Wahlkampf mit Steuergeldern. Mit einer
massiven Machtdemonstration der Sicherheitskräfte habe Nause
offenbar rechte Kreise besänftigen und seine Wiederwahl sichern
wollen.
In eine ähnliche Richtung geht die Kritik des Grünen
Bündnisses. Selbst wenn eine Kundgebung ohne Bewilligung
stattfinde, müsse der Polizei-Einsatz verhältnismässig
bleiben. Das sei am Samstag nicht der Fall gewesen.
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20min.ch 22.1.12
http://www.20min.ch/news/bern/story/Sie-mussten-gefesselt-in-die-Hosen-machen-27441323
Anti-WEF-Demo
Sie mussten gefesselt in die Hosen machen
Die Polizei sorgte dafür, dass gestern in Bern ein Aufruf zur
Randale keinen Erfolg hatte. WEF-Gegner fordern eine Untersuchung des
Einsatzes. Er sei nicht verhältnismässig gewesen.
Nach dem Einsatz der Polizei gegen WEF-Gegner in Bern wird Kritik laut.
Die Gruppe AntiRep Bern, die den Demonstrierenden im Internet
Verhaltenstipps mit auf den Weg gegeben hatte, bezeichnete das Vorgehen
der Polizei als unverhältnismässig. Die Behörden
hätten ihr Vorgehen mit einem Gewaltaufruf im Vorfeld
gerechtfertigt, doch der angebliche Aufruf könne weder den
Organisatoren noch möglichen Teilnehmern zugeordnet werden,
schreibt AntiRep in einem Communiqué vom Sonntag.
Die Organisatoren hätten zudem noch am Freitag in einer
öffentlichen Stellungnahme betont, sie wünschten eine
reibungslose Kundgebung ohne Zwischenfälle. Die im Bollwerk
eingekesselten Personen hätten der Polizei über Lautsprecher
ebenfalls mitgeteilt, dass es sich um eine friedliche Demonstration
handle.
In die Hosen gemacht
Kritisiert wurde auch die teils langen Wartezeiten im Festhalteraum
Neufeld. Die Demonstranten hätten zuerst lange in den Autos vor
dem Park Ride warten müssen. Der Gang zur Toilette sei ihnen
während dieser Zeit untersagt gewesen.
"Mehrere Personen waren gezwungen, gefesselt in die eigenen Kleider zu
urinieren", schreibt AntiRep. Die letzten Festgehaltenen seien erst
nach Mitternacht aus dem Gewahrsam entlassen worden.
"Nause führt Wahlkampf"
Die Junge Alternative (JA!) forderte den Gemeinderat auf, die
Verhältnismässigkeit des Einsatzes zu untersuchen und die
Kosten offenzulegen. Es dürfe nicht sein, dass vollkommen
friedliche Kundgebungen einfach im Kern erstickt und Unbeteiligte
festgenommen würden.
Dem zuständigen Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) warf die
Partei vor, er führe Wahlkampf mit Steuergeldern. Mit einer
massiven Machtdemonstration der Sicherheitskräfte habe Nause
offenbar rechte Kreise besänftigen und damit seine Wiederwahl
sichern wollen.
Zufriedener Sicherheitsdirektor
Nause hatte am Samstagnachmittag eine positive Bilanz des
Polizei-Einsatzes gezogen: Man habe einen Umzug der WEF-Gegner in der
Innenstadt verhindern wollen, was gelungen sei. "Es gab im Vorfeld der
Kundgebung Aufrufe zur Gewalt, die wir ernst nehmen mussten." Die
anonymen Organisatoren der unbewilligten Demonstration hätten sich
nie von diesen Aufrufen distanziert.
In einem mitgeführten Fahrzeug und einem Kanalisationsschacht
wurden mehrere grosse Pfeffersprays, Vermummungsmaterial sowie Helme
gefunden. Über 100 Personen wurden unter anderem wegen
Landfriedensbruch angezeigt.
Mehr als 150 Anzeigen
Die Kantonspolizei Bern will mehr als 150 Aktivisten wegen
Landfriedensbruch anzeigen. Das teilte sie am Sonntag mit. Nach ihren
Angaben hat sie insgesamt 172 Personen angehalten und kontrolliert. Die
meisten von ihnen gehörten zur Gruppe, die beim Bollwerk in
Bahnhof-Nähe von Polizisten eingekesselt worden waren.
Die 37 weiblichen und 135 männlichen Personen stammen laut Polizei
mehrheitlich aus den Kantonen Bern und Zürich. Bei mehreren
Minderjährigen wurden die Eltern informiert.
Die Polizei stellte insgesamt 153 Anzeigen wegen Landfriedensbruch in
Aussicht. Weiter werden sich mehrere Demonstranten wegen Gewalt und
Drohung gegen Beamte, Verstoss gegen das Waffengesetz und
Widerhandlungen gegen das Vermummungsverbot zu verantworten haben. Eine
Person war zudem polizeilich gesucht worden.
(sda)
-
Bürgerliche mit Einsatz zufrieden
Er sei "positiv überrascht, dass die Polizei dieses Mal Recht und
Ordnung in Bern herstellen durfte", sagte SVP-Stadtrat Roland Jakob auf
Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Nun hoffe er, dass man unbewilligte
Demonstrationen auch in Zukunft nicht tolerieren werde. Ordnung und
Sicherheit der Bürger seien schliesslich höher zu gewichten,
sagte
Jakob. Das Demonstrationsrecht wolle er nicht in Frage stellen, "doch
die Spielregeln müssen eingehalten werden - wer demonstrieren
will,
soll dafür ein Gesuch stellen".
FDP-Stadtrat Bernhard Eicher äusserte am Sonntag ebenfalls
Genugtuung.
Er gratulierte dem kantonalen Polizeidirektor Hans-Jürg Käser
(FDP) und
der Kantonspolizei zum Einsatz. Endlich hätten Stadt und Kanton
ein
klares Signal gesendet, dass man gewaltbereite Demonstranten nicht
toleriere.
Auch die CVP - die Partei des städtischen Sicherheitsdirektors
Reto
Nause - zeigte sich in einem Communiqué erfreut, dass es keine
Ausschreitungen gegeben habe. Die Polizei habe eine gute
Lageeinschätzung vorgenommen und "absolut korrekt" gehandelt.
---
Newsnetz 22.1.12
"Personen waren gezwungen, in die eigenen Kleider zu urinieren"
sda / jam
Nach der Anti-WEF-Demonstration von Bern fordern linke Parteien eine
Untersuchung des Polizei-Einsatzes. Dieser sei massiv übertrieben
gewesen. SVP, FDP und CVP sind zufrieden.
Er sei "positiv überrascht, dass die Polizei dieses Mal Recht und
Ordnung in Bern herstellen durfte", sagte SVP-Stadtrat Roland Jakob.
Nun hoffe er, dass man unbewilligte Demonstrationen auch in Zukunft
nicht tolerieren werde.
Ordnung und Sicherheit der Bürger seien schliesslich höher zu
gewichten, sagte Jakob. Das Demonstrationsrecht wolle er nicht in Frage
stellen, "doch die Spielregeln müssen eingehalten werden - wer
demonstrieren will, soll dafür ein Gesuch stellen".
Die SVP und auch die FDP hatten im Vorfeld der Kundgebung Druck auf die
Behörden gemacht, keine Gewalt-Exzesse zuzulassen. Beide Parteien
hatten aus einem anonymen Mail linker Kreise zitiert, in dem zu Gewalt
an der Demo aufgerufen worden sei.
"Absolut korrekt gehandelt"
FDP-Stadtrat Bernhard Eicher äusserte am Sonntag ebenfalls
Genugtuung. Er gratulierte dem kantonalen Polizeidirektor
Hans-Jürg Käser (FDP) und der Kantonspolizei zum Einsatz.
Endlich hätten Stadt und Kanton ein klares Signal gesendet, dass
man gewaltbereite Demonstranten nicht toleriere.
Auch die CVP - die Partei des städtischen Sicherheitsdirektors
Reto Nause - zeigte sich in einem Communiqué erfreut, dass es
keine Ausschreitungen gegeben habe. Die Polizei habe eine gute
Lageeinschätzung vorgenommen und "absolut korrekt" gehandelt.
AntiRep sieht Missstände
Scharfe Kritik kam dagegen von der Gruppe AntiRep Bern, die den
Demonstrierenden im Internet Verhaltenstipps mit auf den Weg gegeben
hatte. Sie bezeichnete das Vorgehen der Polizei als
unverhältnismässig.
Die Behörden hätten ihr Vorgehen mit einem Gewaltaufruf im
Vorfeld gerechtfertigt, doch das angebliche Schreiben könne weder
den Organisatoren noch möglichen Teilnehmern zugeordnet werden,
hält AntiRep in einem Communiqué fest.
Die Organisatoren hätten zudem noch am Freitag in einer
öffentlichen Stellungnahme betont, sie wünschten eine
reibungslose Kundgebung ohne Zwischenfälle. Die im Bollwerk
eingekesselten Personen hätten der Polizei über Lautsprecher
ebenfalls mitgeteilt, dass es sich um eine friedliche Demonstration
handle.
Kritisiert wurden auch die teils langen Wartezeiten im Festhalteraum
Neufeld. Die Demonstranten hätten zuerst lange in
Polizei-Kastenwägen vor dem Park Ride warten müssen. Der Gang
zur Toilette sei ihnen während dieser Zeit untersagt gewesen.
"Mehrere Personen waren gezwungen, gefesselt in die eigenen Kleider zu
urinieren", schreibt AntiRep. Die letzten Festgehaltenen seien erst
nach Mitternacht aus dem Gewahrsam entlassen worden.
"Nause führt Wahlkampf"
Die Junge Alternative (JA!) forderte den Gemeinderat auf, die
Verhältnismässigkeit des Einsatzes zu untersuchen und die
Kosten offenzulegen. Es dürfe nicht sein, dass vollkommen
friedliche Kundgebungen im Keim erstickt und Unbeteiligte festgenommen
würden.
Dem zuständigen Sicherheitsdirektor Reto Nause von der CVP warf
die Partei vor, er führe Wahlkampf mit Steuergeldern. Mit einer
massiven Machtdemonstration der Sicherheitskräfte habe Nause
offenbar rechte Kreise besänftigen und seine Wiederwahl sichern
wollen.
In eine ähnliche Richtung geht die Kritik des Grünen
Bündnisses. Selbst wenn eine Kundgebung ohne Bewilligung
stattfinde, müsse der Polizei-Einsatz verhältnismässig
bleiben. Das sei am Samstag nicht der Fall gewesen.
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svp-stadt-bern.ch 22.1.12
Berner Polizei: Bravo!
Medienmitteilung
Recht und Ordnung in der Stadt Bern! Keine unbewilligten Demos mehr auf
Berns Strassen!
Am Samstag 21.01.2012 fand in der Stadt Bern eine unbewilligte
Demonstration der Linksautonomen Anarchoszene welche aus der IKUR
Reitschule mit organisiert wurde statt. Im Vorfeld zu dieser
gesetzeswidrigen Demonstration wurde zu Gewalt durch die Anarchoszene
aufgerufen. Durch den beherzten Einsatz der Polizei wurde die
angedrohte Gewalt jedoch bereits zu Beginn der Demonstration
verhindert. Für ihren beherzten Einsatz für Recht und Ordnung
danket
die SVP der Stadt Bern und die SVPplus Fraktion allen Polizeibeamtinnen
und Beamten recht herzlich. Der gestrige Einsatz hat klar gezeigt, dass
unbewilligte und Gewaltorientierte Linksautonome Anarchisten in Bern
keinen Nährboden für ihre Demokratiedestabilisierenden
auswüchse mehr
auffinden werden. Demonstrationen ja, aber nur wenn alle rechtlich
relevanten Spielregeln (Gesetze) eingehalten werden. Aus diesem Grund
fordern wir vom Gemeinderat auch in Zukunft: Keine unbewilligten
Demonstrationen in der Stadt Bern zuzulassen! Ein weiterer Schritt muss
deshalb sein, die gewaltbereite Anarchoszene umgehend aus der IKUR
Reitschule zu verbannen! Keine Steuergelder für gewalttätige
Anarchisten mehr! Die Rechtsgleichheit und Sicherheit muss auch in Bern
ohne Kompromisse umgesetzt werden. Kein Rechtsfreier Raum in Bern und
insbesondere in der IKUR Reitschule mehr!
Für Fragen steht Ihnen Roland Jakob Stadtrat &
Fraktionspräsident SVPplus Fraktion gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüssen
Roland Jakob
Stadtrat & Fraktionspräsident
SVPplus Fraktion
079 244 40 20
---
police.be.ch 22.1.12
http://www.police.be.ch/police/de/index/medien/medien/aktuell.meldungNeu.html/police/de/meldungen/police/news/2012/01/20120122_1152_stadt_bern_ueber150anzeigenwegenlandfriedensbruch
(mit Fotos)
Stadt Bern: Über 150 Anzeigen wegen Landfriedensbruch
22. Januar 2012
pkb. Trotz Aufrufen zu Gewalt und Sachbeschädigungen im Vorfeld
einer unbewilligten Demonstration kam es in Bern am Samstag zu keinen
Ausschreitungen. Mehrere grössere Personengruppen wurden
kontrolliert, 172 Personen für genauere Abklärungen
angehalten. Die Kantonspolizei Bern hat über 150 Personen Anzeigen
wegen Landfriedensbruch in Aussicht gestellt.
An der Demonstration in der Berner Innenstadt vom Samstag, 21. Januar
2012, gegen das Weltwirtschaftsforum musste in Folge entsprechender
Aufrufe von einem hohen Gewaltpotenzial ausgegangen werden. Die
Kantonspolizei Bern stand unter Mithilfe weiterer Kantone deshalb mit
einem Grossaufgebot im Einsatz.
Schliesslich wurde um zirka 1400 Uhr ein Kundgebungszug beim Bollwerk
gestoppt, aus diesem wurden Petarden und andere Gegenstände gegen
die Polizei eingesetzt, worauf sämtliche Personen für weitere
Abklärungen angehalten wurden. Auch bei der Heiliggeistkirche und
später in der Speichergasse wurden zwei grössere
Personengruppen kontrolliert (siehe Mitteilung vom 21. Januar 2012),
wobei ein Grosssteil nach einer Kontrolle vor Ort wieder entlassen
wurde.
Im Verlaufe des Tages wurden insgesamt 172 Personen - der weitaus
grösste Teil beim Bollwerk - zu einer genaueren
Überprüfung angehalten. Dies insbesondere weil sie sich einer
Straftat schuldig gemacht hatten oder weil sie verbotene
Gegenstände bei sich trugen. Es handelt sich dabei um 37 weibliche
und 135 männliche Personen, welche mehrheitlich aus den Kantonen
Bern und Zürich stammen. Bei mehreren Minderjährigen wurden
die Eltern informiert. Es wurde Vermummungsmaterial, Pfeffersprays,
Schutzbrillen, Helme, Petarden, Spraydosen und Filzstifte
sichergestellt.
Insgesamt wurden 153 Anzeigen wegen Landfriedensbruch in Aussicht
gestellt. Dies betrifft wiederum zum grössten Teil Personen,
welche beim Bollwerk angehalten worden waren. Weiter werden sich
mehrere Personen unter anderem wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte,
Verstoss gegen das Waffengesetz und Widerhandlungen gegen das
Vermummungsverbot zu verantworten haben. Eine Person war zudem
polizeilich gesucht worden. Insgesamt wurden 140 schriftlich
begründete und juristisch kontrollierte Fernhalteverfügungen
verfügt. Sämtliche Angehaltenen konnten den Festhalte- und
Warteraum vor 0100 Uhr wieder verlassen.
Im Zusammenhang mit der Demonstration sind bis am Sonntagmorgen keine
Meldungen über Sachbeschädigungen eingegangen. Im Verlaufe
des Tages kam es in der Innenstadt zu mehreren kleineren und
grösseren friedlichen Protestkundgebungen. Auch die für den
Samstagabend angekündigte Tour de Lorraine verlief friedlich.
(sd/mf)
---
Der Sonntag 22.1.12
Anti-WEF-Demo im Keim erstickt
Bern · Im Vorfeld der für gestern angekündigten,
unbewilligten "Wipe out WEF"-Demonstration gab es Gewaltaufrufe.
Deshalb wollte Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause verhindern, dass
die Demonstranten durch die Innenstadt zogen. Es gelang ihm durch den
Einsatz von Hunderten Polizisten. Diese kesselten eine von der
Reithalle herkommende Gruppe von 100 bis 120 Anti-WEF-Aktivisten sofort
ein. Sie wurden von Andrea Stauffacher des zürcherischen
revolutionären Aufbaus angeführt. Da die Aktivisten Petarden
gegen die Polizisten warfen, wurden sie unter anderem wegen
Landfriedensbruchs angezeigt und abtransportiert. Im mitgeführten
Auto sowie in einem Kanalisationsschacht fand die Polizei
Pfeffersprays, Vermummungsmaterial, Helme und Petarden. Eine zweite
Gruppe kesselte die Polizei direkt beim Bahnhof ein - und entliess mit
Ausnahme von sieben Personen alle gleich wieder.
Sachbeschädigungen gab es keine. (fv)
---
Basler Zeitung 22.1.12
Weltwirtschaftsforum
Polizei verhindert mit massivem Aufgebot Demonstration
Berner Einsatzkräfte wurden unterstützt von Basler,
Zürcher und Genfer Kollegen - Hunderte Polizisten aufgeboten
Bern. Hunderte Polizisten haben gestern Nachmittag in Bern eine
unbewilligte Anti-WEF-Demonstration im Keim erstickt. Sie kesselten gut
100 Aktivisten bereits auf dem Weg zum geplanten Besammlungsort am
Bahnhof ein. Die Demonstranten wurden anschliessend zur
Personenkontrolle ins Parkhaus Neufeld im Nordwesten Berns gebracht.
Dort war ein behelfsmässiger Warte- und Festhalteraum eingebaut
worden. Mehrere Personen hätten versucht, die Räume mit
Gewalt aufzubrechen. Die Polizei setzte kurzzeitig Pfefferspray in
Richtung Decke ein und legte den Festgehaltenen vorübergehend
Handschellen an, wie sie abends mitteilte.
Die geplante Demonstration unter dem Motto "Wipe out WEF" hatte
für Unruhe gesorgt, weil im Vorfeld Aufrufe zur Gewalt zirkuliert
haben sollen. Der städtische Sicherheitsdirektor Reto Nause hatte
darauf angekündigt, man werde "alles Menschenmögliche
unternehmen, um Ausschreitungen zu verhindern". Einsatzkräfte aus
der Nordwestschweiz, Zürich und Genf waren zur Verstärkung
der Berner Kollegen angereist.
Wie Klaus Mannhart, Mediensprecher der Basler Polizei der BaZ sagte,
standen auch Basler Polizisten in Bern im Einsatz. Zur Stärke der
Basler Unterstützung machte Mannhart keine Angaben.
Strassenabschnitte gesperrt
Die Einsatzkräfte verhinderten, dass sich die Aktivisten in die
stark frequentierte Innenstadt bewegen konnten. Das hatte unter anderem
zur Folge, dass zahlreiche Strassenabschnitte für Passanten
gesperrt waren und der öffentliche Verkehr zeitweise lahmgelegt
war.Mehrere Dutzend Aktivisten wurden bereits auf dem Weg von der
Schützenmatte zum Bahnhof eingekesselt. Rund 100 Demonstranten,
die es auf den Bahnhofplatz geschafft hatten, wurden dort eingekreist
und kontrolliert.
Die Organisatoren hatten zu einer "überregionalen Kundgebung"
gegen das Davoser Weltwirtschaftsforum aufgerufen. Die Aktivisten
trugen Transparente mit sich, auf denen etwa "WEF transformieren -
Kapitalismus pulverisieren" stand. Eine Sprecherin der eingekesselten
Gruppe rief die Polizeikräfte via Megafon vergeblich auf, sie
passieren zu lassen und den geplanten Umzug durch die Stadt zu
ermöglichen.
Sicherheitsdirektor Nause zog am späten Nachmittag eine positive
Zwischenbilanz des Polizeieinsatzes. "Es gab im Vorfeld der Kundgebung
Aufrufe zur Gewalt, die wir ernst nehmen mussten", sagte er. Die
anonymen Organisatoren der unbewilligten Demonstration hätten sich
nie von diesen Aufrufen distanziert. "Am Freitag unternahmen wir einen
letzten Versuch, mit den Organisatoren in Kontakt zu treten",
berichtete Nause. Das sei nicht gelungen. Darauf habe man entschieden,
dass man keinen Umzug durch die am Samstagnachmittag stark belebte
Innenstadt zulassen wolle. SDA/dan
---
Sonntagszeitung 22.1.12
Demos? Schnee von gestern
Warum die grossen Anti-WEF-Proteste weitgehend verstummt sind
von Michael Soukup
Davos "Auf nach Davos! Kein Krieg! Kein WEF! Kein Kapitalistentreff!"
Unter diesem Motto fuhren am 26. Januar 2003 über 1000
Demonstranten im Sonderzug Richtung Davos.
Für die meisten sollte die Fahrt schon am Eingangstor zu
Graubünden zu Ende sein. Vor dem Landquarter Bahnhof bildete das
behördliche Empfangskomitee eine imposante Kulisse:
Militärhelikopter, Doppelabschrankungen und polizeiliche
Sondereinheiten in Schutzuniformen.
Die Wut der Globalisierungsgegner, nicht nach Davos gelangen zu
können, entlud sich in der Hauptstadt: Statt Davos brannte Bern -
und wieder dominierten die gewalttätigen Ausschreitungen die
Schlagzeilen.
2004 rechnete man mit dem Schlimmsten. Das Bundesparlament genehmigte
den Einsatz von 6500 Soldaten. Doch selbst bürgerliche Politiker
hatten mittlerweile die Nase gestrichen voll: "Dieses WEF ist mir
persönlich zutiefst unsympathisch. Es ist eine undemokratische
Zusammenkunft", sagte etwa der CVP-Ständerat Carlo Schmid.
Heute ist längst wieder Ruhe im Luftkurort eingekehrt - die von
der Juso Schweiz organisierten Protest-Iglus sind kaum der Rede wert.
Und auch die Demo gestern in Bern vermochte nur wenige WEF-Gegner zu
mobilisieren.
"Wie konnte es geschehen, dass das während rund 30 Jahren
keinerlei Kontroversen auslösende WEF Anfang 2000 unversehens in
einen Strudel oft gewalttätiger Auseinandersetzungen und damit
während mehrerer Jahre zum Objekt harter politischer Kontroversen
in der Öffentlichkeit geriet, um sich nach einigen Jahren
weitgehend unbeschadet wieder aus dieser Situation zu entwickeln?",
fragt sich Franz Egle in seiner 2009 erschienenen Dissertation.
Egle ist langjähriger WEF-Berater und "rechte Hand" von Klaus
Schwab. Seit einigen Jahren ist der 54-Jährige auch
persönlicher Berater des ägyptischen Investors Samih Sawiris.
Der erste Teil der Frage ist leicht zu beantworten: Die Proteste
während der WTO-Konferenz in Seattle 1999 bildeten den Auftakt zur
weltweiten Anti-Globalisierungs-Bewegung. In der Schweiz wurde darauf
der Kampf gegen das WEF zum Fokuspunkt der Schweizer
Globalisierungsgegner. Zum Ende der Proteste schreibt Egle: "Trotz
hoher Sicherheitskosten brachte 2003 die Wende. Zu den ergriffenen
Massnahmen gehörten neben der Einführung eines
Sicherheitskonzeptes die vermehrte Öffnung des WEF für
Globalisierungskritiker und Medienschaffende."
Die Globalisierungsdebatte begann sich im Kreis zu drehen
Franz Egle gilt damit allgemein als Retter des WEF: "Er brachte die
Kritiker zum Schweigen und verhalf Klaus Schwab zu neuem Glanz",
schrieb diese Woche die "Handelszeitung". Und die NZZ schmeichelte:
"Schwab half er vor zehn Jahren, die Deutungshoheit über das WEF
zurückzugewinnen."
Natürlich half dem WEF auch, dass sich die Proteste mit der Zeit
auf der ganzen Welt totliefen. "Die Debatte um den ‹Neoliberalismus›
und ‹Globalisierung› begann sich im Kreis zu drehen, die
globalisierungskritische Bewegung brachte keine konkreten Ergebnisse",
schreibt auch Egle.
Allerdings wird die viel gepriesene Öffnung des WEF gegenüber
den Globalisierungsgegnern - Stichwort Open Forum Davos -
unterschiedlich bewertet. "Sie hatte für die Demobilisierung keine
Relevanz", sagt Michelle Beyeler, Dozentin an der Universität
Bern. Die Politikwissenschaftlerin hat Ende 2011 eine
Habilitationsschrift zur globalisierungskritischen Bewegung
eingereicht. Beyeler: "Am meisten geholfen hat die Öffnung
gegenüber Schweizer Journalisten. Die grosszügigen
Einladungen führten zu einer positiven Berichterstattung."
Spätestens seit 2004 sei die Kritik am WEF abgeflaut und vor allem
von Journalisten und Politikern kaum mehr unterstützt worden, wie
eine Medieninhaltsanalyse zeige.
Heute, da das Renommee des WEF besser als je zuvor ist, haben die
Organisatoren die Akkreditierung von Journalisten eingeschränkt -
um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr.
---
Der Sonntag 22.1.12
Occupy vs. WEF
Die Anti-WEF-Bewegung besetzt den öffentlichen Raum und das
Internet. Von der Gewalt hat sie sich verabschiedet
Von Florence Vuichard
Davos ist die ideale Plattform, um der Welt öffent lich keit zu
zeigen, dass die Occupy-Bewegung derzeit nur im Winterschlaf steckt und
durchaus gewillt und fähig ist, im Frühjahr den
öffentlichen Raum erneut zu besetzen. Wo sonst lässt sich die
Theo rie der 1 versus 99 Prozent besser demonstrieren als am
Stelldichein der globalen Wirtschafts- und Politikelite, am
Jahrestreffen des World Economic Forum (WEF)? Wo sonst ist der
Unterschied zwischen den wenigen, die zum innersten Zirkel der Macht
gehören, und dem Rest der Weltbevölkerung, die ausgesperrt
ist, einfacher aufzuzeigen? Wo sonst ist die Realität weiter weg
als in den Strassen von Davos?
Als vor einem Jahr in Kairos Strassen der Kampf um die Demokratie
entbrannte, lauschten die WEF-Teilnehmer erst den Worten von
U2-Frontmann Bono, dann der Rede von Angela Merkel. Von der
dramatischen Zuspitzung in Ägypten bekamen sie im abgeriegelten
Davoser Kongressgebäude bloss über ihre Smartphones etwas
mit. An der Veranstaltung selber war die Revolution kein Thema.
Auch wenn Occupy WEF sein Iglu am Dorfrand bauen musste: An medialer
Beachtung wirds den WEF-Gegnern nicht fehlen. Schweizer
Aushängeschild ist David Roth, der Präsident der Jung
sozialisten. Im Gespräch spielt er seine Rolle herunter. Er ist
bemüht, die Jusos nur als Logistikpartner, als Zeltmieter
darzustellen - insbesondere um allfälliger Kritik aus dem
Occupy-Kern entgegenzutreten. Denn die Bewegung, die in Spanien im Mai
2011 ihre Anfänge nahm, in Tel Aviv eine Fortsetzung und in New
York einen Namen fand, will sich nicht vereinnahmen lassen.
Jegliche Instrumentalisierung von Occupy sei verpönt, heisst es in
Krei- sen der Nichtregierungsorganisationen (NGO). "Wir sind eine
Basisbewegung", betont Gunnar Jauch, der 66-jährige Architekt, der
wie viele Junge zum harten Kern von "Occupy Paradeplatz" gehört.
Ganz im Gegensatz zur letzten globalisierungskritischen Bewegung, bei
der die NGO - von den Hilfswerken über Gewerk schaften bis zu
Bauernverbänden - die Richtung vorgaben.
Ganz klar grenzt sich Occupy auch von Gewalt ab, so wie dies auch
Stéphane Hessel in seinem inzwischen millionenfach verkauften
Essay "Empört euch!" ("Indignez-vous!") postuliert, der im
Occupy-Zirkel zur Pflichtlektüre gehört. "Die Gewaltlosigkeit
ist zentral", betont Jauch, der diese Woche nach Davos reist. Der
explizite Gewaltverzicht ist auch eine Lehre aus dem Scheitern der
letzten grossen globalisierungskritischen Bewegung.
Die radikalen Gruppen haben der Bewegung in einer ersten Phase zwar
Schwung gegeben, sie aber dann mit ihren Gewaltausbrüchen auch
zerstört. Der breite internationale Protest, der 1999 in Seattle
beim WTO-Gipfel seinen Kristallisa tions punkt hatte, wurde Anfang 2003
beim WEF im Gatter von Fideris GR eingekesselt und beim G-8-Gipfel im
französischen Evian erstickt.
Demonstrationen mit Aufruf zur Gewalt, wie das "Wipe out WEF", das ge
stern Bern heimsuchte, sind Restanzen davon. Weder bei Occupy noch bei
den etablierten NGO will man damit etwas zu tun haben. Gemäss dem
Soziologen Kurt Imhof gibts nur zwei Alternativen: "Eine Bewegung kann
ihre Resonanz mit Gewalt optimieren oder sie gibt sich mit weniger
Resonanz zufrieden, die aber den Inhalten gilt." Occupy hat sich
für den zweiten Weg entschieden.
Der Zorn von Occupy richtet sich in erster Linie gegen das
ungezügelte Finanz marktsystem, das letztlich etliche Staaten in
den Ruin trieb - und den Menschen die Lebensgrundlage raubte.
Exponenten der Bewegung fordern eine stärkere Regulierung des
Finanzsystems - mittels einer internationalen Transaktionssteuer - und
wollen den Abzockern einen Riegel schieben. Einen konkreten
Lösungskatalog gibts jedoch nicht. Es gehöre zum Wesen von so
zia len Bewegungen, dass sie diffus, zum Teil gar widersprüchlich
seien. Das sei bei der 68er- und der 80er-Bewegung nicht anders
gewesen, sagt Imhof. "Doch trotz ihrer unterschiedlichen
Strömungen haben sie die Gesellschaft verändert."
Occupy versteht sich als "kollektives Nachdenken", das über die
"kapitalistische Finanzmisere" entzündet wurde. Die
vorgeschlagenen Lösungen sind uneinheitlich, gemeinsam ist den
Occupy-Anhängern aber ein Un behagen gegenüber dem
herrschenden System - und der Unwille zu akzeptieren, dass ausgerechnet
diejenigen Wirtschafts- und Politikführer Rezepte erarbeiten
sollen, die für die Krise, in der die Welt steckt, verantwortlich
sind. Occu py ist deshalb auch ein Kampf um Deutungshoheit - und das
insbesondere auch am WEF.
Occupy hat mit der kollektiven Besetzung des öffentlichen Raums -
von der Wall Street bis zum Paradeplatz - den Nerv der Zeit getroffen
und viele Menschen für die Systemfehler sensibilisiert. Davon
profitieren jetzt auch die eta blierten NGO wie die Erklärung von
Bern (EvB), die seit 2000 jährlich in Davos mit dem Public Eye
Award den verantwortungslosesten Konzern auszeichnet. Dabei liefern
sich drei Unternehmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen: der AKW-Betreiber Tepco,
der für den GAU von Fukushima mitverantwortlich ist, das
südkoreanische Konglomerat Samsung, das in seinen Fabriken
teilweise hochgiftige Stoffe einsetzen soll, und der brasilianische
Vale-Konzern, der mit einem Staudamm-Bau im Amazonas wohl 40 000
Zwangsumsiedlungen in Kauf nimmt. Bis gestern Nachmittag haben rund 65
000 Personen via Internet ihre Stimme abgegeben. "Das ist ein neuer
Rekord", sagt EvB-Sprecher Oliver Classen. Damit hätten schon
jetzt über 10 000 mehr ihre Stimme abgegeben als im Vorjahr. "Und
die Abstimmung läuft noch bis Donnerstag um Mitternacht."
Ebenfalls in der WEF-Woche starten rund 50 Organisationen ihre "Recht
ohne Grenzen"-Kampagne, eine Internetpetition, die fordert, dass
Konzerne mit Sitz in der Schweiz auch für das ökologisch und
menschenrechtlich bedenkliche Handeln ihrer Tochterfirmen und
Lieferanten in fernen Ländern hier zur Verantwortung gezogen
werden können. Begleitet wird die Social-Media-Kampagne am
Mittwoch von einer Kundgebung in Davos.
Der globalisierungskritische Protest hat mit Occupy und Internet neue
Wege gefunden - und er grenzt sich deutlich von den Eliten, vom WEF ab.
Die Zeiten, in der das WEF die kritischen Geister einbinden konnte,
sind vorbei. Sogar der Evangelische Kirchenbund hat seine
Zusammenarbeit gekündigt, der 2002 gemeinsam mit dem WEF das Open
Forum lanciert hatte, eine für alle zugängliche
Veranstaltung, wo sich Wirtschaftskapitäne, Notenbanker und
Politiker ihren Kritikern stellten.
Zum ersten Mal ist das Open Forum heuer eine reine WEF-Veranstaltung.
Beobachter erkennen auch schon, dass das Programm dementsprechend
weniger interessant und kontrovers ist.
---
Indymedia.ch 22.1.12 (02:57)
https://switzerland.indymedia.org/de/2012/01/85072.shtml
AntiRep Bern: Communique zur Anti- WEF- Demo in Bern ::
AutorIn : AntiRep Bern
Am Samstag 21.1.2012 kam es im Zusammenhang mit der angekündigten
Demo gegen das WEF in Davos zu rund 170 Verhaftungen. Das AntiRep
empfiehlt allen Betroffenen ein ausführliches Gedankenprotokoll zu
den Geschehnissen zu schreiben. Bei Fragen meldet euch bei uns:
ea@immerda.ch
Anti- WEF- Demo: Polizei demonstriert ihre Macht in Bern
Für gestern, Samstag 21.1.2012, wurde eine Anti- WEF- Demo in Bern
angekündigt. Der Demoumzug wurde von einem Grossaufgebot von
Polizeikräften aus verschiedenen Kantonen aber verhindert.
Gesamthaft wurden rund 200 Personen - auch Unbeteiligte - eingekesselt.
Zahlreiche Personen wurden kontrolliert, festgenommen und weggewiesen.
Die Demonstration hätte sich um 14.00 Uhr bei der
Heilliggeistkirche in Bern besammeln wollen. Bereits die Besammlung
wurde von den Polizeikräften verhindert. Es wurden rund 150
mutmassliche Demonstrationsteilnehmer_innen im Bollwerk, am Bahnhof
Bern und am Bärenplatz eingekesselt. Teilweise wurden die
eingekesselten Personen gleich wieder freigelassen, teilweise lediglich
einer Personenkontrolle vor Ort unterzogen und teilweise festgenommen.
Auch asserhalb der formierten Kessel - sogar schon auf den Zugperrons -
kam es zu Verhaftungen. Zusätzlich wurden heute - wie am Tag des
SVP- Festes im September 2011 - wieder Wegweisungsverfügungen
erlassen. Nach welchen Kriterien die Polizei jeweils vorging, ist nicht
ersichtlich. Tatvorwurf sei Landfriedensbruch - obwohl es gemäss
dem AntiRep Bern vorliegenden Informationen von Seiten der
Demonstration zu keinem Zeitpunkt zu Gewalttätigkeiten im Sinne
von Art. 260 StGB gekommen war. Vielmehr scheint es, als würde
eine strafrechtliche Legitimation für die Festnahmen konstruiert.
Begründet wird dieser Polizeieinsatz mit dem angeblichen
Gewaltpotential, welches von der angekündigten Demonstration
ausgegangen wäre. Gemäss einem Pressecommunique der KaPo war
"eine Risikoanalyse durchgeführt worden". Weiter schreibt die
Polizei, dass die Gefährdung Unbeteiligter und
Sachbeschädigungen nicht hätten ausgeschlossen werden
können, weshalb entschieden worden war, Personenkontrollen
durchzuführen. Dieses Gefahrenpotential wurde gestützt auf
einen anonymen Aufruf zur Gewalt konstruiert. Dieser Aufruf ist der
Öffentlichkeit bis zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht
zugänglich und kann weder der Organisation noch möglichen
Teilnehmer_innen zugeordnet werden. Auch wurde der Organisation
vorgeworfen, dass sie nicht zu einer gewaltfreien Demonstration
aufgerufen hätte. Die Organisator_innen hatten aber gestern auf
der Internetplattform indymedia noch betont, dass die Demonstration
reibungslos und ohne Zwischenfälle verlaufen soll. Darüber
hinaus hatten die im Bollwerk eingekesselten Personen durch die
Lautsprecher mitgeteilt, dass es sich um eine friedliche Kundgebung
handelt.
Als Reaktion bildeten sich kleinere friedliche Spontandemonstrationen
und Platzkundgebungen in der Innenstadt. Während fünfzehn
Minuten zogen rund 100 Personen lautstark durch die Berner Altstadt
ohne von der Polizei behelligt zu werden. Um rund 16.30 wurde aber in
der Speichergasse ein weiterer Kessel errichtet. Dort wurden Personen
auch aus den angrenzenden Lokalen heraus verhaftet, darunter selbst der
Leiter eines Workshops der heute stattfindenden Tour de Lorraine.
Die Verhafteten wurden in den Polizeiposten Neufeld verbracht. Dort
hatte die Polizei bereits im Vorfeld Massenzellen vorbereitet. Die
Freigelassenen berichten, dass die Festgenommenen lange Zeit in den
Autos vor dem Polizeiposten hatten warten müssen. Der Gang zur
Toilette wurde während dieser Wartezeit untersagt. Mehrere
Personen waren gezwungen, gefesselt in die eigenen Kleider zu
urinieren. Auch wurden die Betroffenen bedroht und beleidigt. Mehrere
Personen berichteten uns, dass gegen die in Käfigen festgehalteten
Personen Pfefferspray eingesetzt wurde. Die Betroffenen wurden
über mehrere Stunden festgehalten. Wahrscheinlich um ca. 01.00 Uhr
wurde die letzte Person aus dem Gewahrsam entlassen.
Noch gestern räumte die Polizei ein, dass das Vorgehen vom 10.
Septmber 2011 während des SVP- Festes, "nicht rechtens" gewesen
sei. Damals wurden zahlreiche Personen willkürlich festgenommen
oder aus der Innenstadt weggewiesen. Die Beschwerde gegen eine solche
Wegweisungsverfügung wurde gutgeheissen. Der Polizei sei hier ein
Fehler unterlaufen und es sei prioritär, dass solche Fehler
vermieden werden können, beteuerte gestern der Polizeisprecher
gegenüber den Medien. Dennoch ist es nicht erstaunlich, dass die
Polizei heute in Bern an diese willkürliche Vorgehensweise
angeknüpft hat. Ein solches präventives Eingreifen seitens
der Polizei steht im Zusammenhang mit einer allgemeinen Verschiebung
des kriminalpolitischen Fokus. Der Schwerpunkt liegt heute in der
vorsorglichen Gefahrenabwehr und in der Vorbeugung eines
allfälligen Schadens. Damit wird die Grenze zu strafrechtlich
relevantem Verhalten stetig vorverlagert, bzw. die Schwelle für
polizeiliches Eingreiffen stetig herabgesetzt. Mehr und mehr ist keine
strafbahre Tat mehr notwendig, sondern es reicht bereits die
potentielle Möglichkeit nichtkonformen Verhaltens dafür aus,
um Opfer von Repression zu werden. So bieten heute willkürliche
Merkmale wie Äusserlichkeiten und unterstellte Gewaltbereitschaft
Grund genung, um eingekesselt, kontrolliert, verhaftet und über
mehrere Stunden festgehalten oder weggewiesen zu werden.
Das AntiRep Bern zieht aus dem heutigen Tag eine traurige Bilanz:
Gesamthaft wurden über 200 Personen auf blossen Verdacht hin und
als präventive Massnahme eingekesselt. Zahlreiche Personen wurden
kontrolliert und weggewiesen. Unseren Erkenntnissen entsprechend,
wurden gegen 170 Personen festgenommen.
---
gbbern.ch 21.1.12
Stadt Bern wieder in Ausnahmezustand!
Das Polizeiaufgebot vom Samstag 21. Januar 2012 in der Stadt Bern gegen
die Anti-WEF- Demonstration war übertrieben und ungerechtfertigt.
Das Grüne Bündnis fordert vom Gemeinderat, dass dieses
Ereignis von einer unabhängigen Stelle untersucht wird und die
Kosten offengelegt werden.
Der Gemeinderat ist auf Provokationen der bürgerlichen Parteien
eingestiegen, was bereits im Vorfeld der angekündigten
Anti-WEF-Demo zu einer ungeschickten und unnötigen Polemik
geführt hat. Der Gemeinderat rechtfertigte das Aufgebot mit der
Behauptung, die Gewaltbereitschaft der DemonstrantInnen sei sehr hoch.
Die Beobachtungen von Mitgliedern des Grünen Bündnis zeigten
jedoch ein anderes Bild: Die kleine Gruppe der Demonstrierenden
verhielt sich gelassen und liess sich von der aufgestellten
Polizeifront nicht provozieren.
Das Grüne Bündnis ist grundsätzlich der Meinung, dass
für eine Demonstration bei den Behörden ein Gesuch
eingereicht werden soll. Doch auch wenn eine Demonstration ohne
Bewilligung stattfindet, soll der Polizeieinsatz
verhältnismässig bleiben. Das Grüne Bündnis
kritisiert, dass kleine Gruppen, die sich wegen der repressiven Haltung
der Polizei in der Innenstadt gebildet haben, ohne Anlass von der
Polizei eingekesselt und festgenommen wurden.
Auch PassantInnen und Unbeteiligte wurden festgenommen. Mindestens in
zwei von Mitgliedern vom Grünen Bündnis beobachteten
Fällen kam es zu ungerechtfertigten Eingriffen. Die Festnahmen
erfolgten unter Gewaltanwendung und stellten eine
Machtdemonstration der Polizei dar. Wir gehen bei diesem Einsatz von
hohen Kosten aus und verlangen deshalb, dass diese offengelegt werden.
Wir dulden nicht, dass die Stadt Bern mit einem übertriebenen
Polizeiaufgebot einmal mehr in Ausnahmezustand versetzt wurde.
Das Grüne Bündnis wird sich dafür einsetzen, dass dieser
Einsatz im Parlament diskutiert wird. Weitere übertriebene
Polizeieinsätze "im Namen der Sicherheit" müssen verhindert
werden.
---
bernerzeitung.ch 21.1.12
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Polizei-findet-nach-Demo-in-Bern-Pfefferspray-und-Schlagstoecke/story/10194063
Polizei findet nach Demo in Bern Pfefferspray und Schlagstöcke
Die Kantonspolizei Bern zog am Samstagabend eine erste Bilanz zur
Anti-WEF-Demo in der Bundesstadt. Mehrere Personen sind verzeigt
worden. Zudem hat die Polizei diverse Gegenstände sichergestellt.
Laut Einsatzkräften haben am 21. Januar 2012 um etwa 14 Uhr 100
bis 120 Personen die Reithalle verlassen. Ein Grossteil von ihnen sei
vermummt gewesen. Die Gruppe wurde beim Bollwerk gestoppt. Daraufhin
seien Petarden und weitere Gegenstände gegen die Polizei geworfen
worden. Die Polizei hat daraufhin diverse Personen angehalten. Sie
werden unter anderem wegen Landfriedensbruch angezeigt.
In einem mitgeführten Fahrzeug hat die Polizei mehrere grosse
Pfeffersprays, Vermummungsmaterial sowie Helme gefunden. Nachdem alle
Angehaltenen abtransportiert worden waren, fanden sich zudem in einem
Kanalisationsschacht Pfefferspray aber auch Vermummungsmaterial sowie
Petarden. Die Polizei hat am Abend Bilder des sichergestellten
Materials veröffentlicht (siehe Bildstrecke).
Kontrolle bei 100 Personen
Die Polizei hat "vor dem Hintergrund einer möglichen
Gefährdung" von Unbeteiligten auch 100 Personen kontrolliert, die
sich bei der Heiliggeistkirche zur unbewilligten Demonstration
versammelt hatten. Abgesehen von sieben Personen wurden alle nach einer
Überprüfung noch vor Ort entlassen.
Mehrere Personen, die nicht gewaltbereit in Erscheinung getreten waren,
seien anschliessend durch die Stadt Bern marschiert, hiess es weiter.
Sachbeschädigungen hat die Polizei bis am frühen Abend keine
festgestellt.
Pfefferspray und Handschellen
Zur weiteren Überprüfung wurden die angehaltenen Personen in
den Festhalte- und Warteraum gebracht. Mehrere Personen hätten
dort versucht, die Räume mit Gewalt aufzubrechen. Nach
wiederholten erfolglosen Aufrufen zur Beruhigung habe die Polizei
kurzzeitig Pfefferspray in Richtung Decke einsetzen müssen, "um
eine Eskalation zu vermeiden". Ein Teil der angehaltenen Personen wurde
daraufhin vorübergehend in Handschellen gelegt.
---
police.be.ch 21.1.12
http://www.police.be.ch/police/de/index/medien/medien/aktuell.meldungNeu.html/police/de/meldungen/police/news/2012/01/20120121_1843_stadt_bern_zwischenbilanz1800uhrmehrerepersonenunteranderemwegen
(mit Fotos)
Stadt Bern (Stand 22.00 Uhr): Mehrere Personen unter anderem wegen
Landfriedensbruch verzeigt
21. Januar 2012
pkb. Die Kantonspolizei Bern hat im Zuge der Demonstration in Bern
gegen das Weltwirtschaftsforum mehrere Personen unter anderem wegen
Landfriedensbruch verzeigt. Eine aus der Richtung Reithalle
losmarschierte Gruppe hatte nach ihrer Anhaltung Petarden und andere
Gegenstände gegen Polizistinnen und Polizisten geworfen.
Für den Samstag, 21. Januar 2012 war in der Berner Innenstadt zu
einer Demonstration gegen das Weltwirtschaftsforum aufgerufen worden.
In diesem Zusammenhang waren auch Aufrufe zu Gewalt erfolgt. Da kein
Gesuch für die Kundgebung bei den verantwortlichen Behörden
eingegangen ist und zudem festgestellt werden musste, dass keine
Aufrufe zu Gewaltfreiheit erfolgten, war gemeinsam mit den
zuständigen Behörden eine Risikoanalyse durchgeführt
worden. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass in der Innenstadt
Unbeteiligte gefährdet würden und wegen des Risikos von
Sachbeschädigungen war deshalb entschieden worden,
Personenkontrollen durchzuführen.
Um zirka 1400 Uhr verliessen zwischen 100 bis 120 Personen die
Reithalle. Ein Grossteil von ihnen war vermummt. Die Gruppe wurde in
Folge beim Bollwerk gestoppt. Daraufhin flogen Petarden und weitere
Gegenstände gegen die Polizei. Die Personen wurden in der Folge
angehalten. Die über 100 Personen werden unter anderem wegen
Landfriedensbruch angezeigt. In einem mitgeführten Fahrzeug wurden
mehrere grosse Pfeffersprays, Vermummungsmaterial sowie Helme gefunden.
Nachdem alle Angehaltenen abtransportiert worden waren, fanden sich
zudem in einem Kanalisationsschacht Pfefferspray aber auch
Vermummungsmaterial sowie Petarden.
Kontrolliert wurden vor dem Hintergrund einer möglichen
Gefährdung auch rund 100 Personen, die sich bei der
Heiliggeistkirche zur Demonstration versammelt hatten. Abgesehen von
sieben Personen wurden alle nach einer Überprüfung noch vor
Ort entlassen. Mehrere Personen, die nicht gewaltbereit in Erscheinung
getreten waren, marschierten anschliessend durch die Stadt Bern.
Sachbeschädigungen wurden bis am frühen Abend nicht
festgestellt.
Zur weiteren Überprüfung wurden die Angehaltenen in den
Festhalte- und Warteraum gebracht. Mehrere Personen versuchten dort,
die Räume mit Gewalt aufzubrechen. Nach wiederholten erfolglosen
Aufrufen zur Beruhigung mussten die sich ebenfalls im Raum befindenden
Mitarbeitenden kurzzeitig Pfefferspray in Richtung Decke einsetzen.
Dies um eine Eskalation zu vermeiden. Ein Teil der Angehaltenen wurde
daraufhin vorübergehend in Handschellen gelegt.
(sd/mf)
---
Indymedia.ch 21.1.12
https://switzerland.indymedia.org/de/2012/01/85064.shtml
Anti- WEF- Demo: Polizei demonstriert ihre Macht in Bern
AutorIn : AntiRep Bern
Kommende Woche findet einmal mehr das World Economic Forum (WEF) in
Davos statt. Dort treffen sich vom 25. bis zum 29. Januar 2012
führende Vertreter_innen aus Politik und Wirtschaft. Unter dem
Motto "The Great Transformation: Shaping New Models" (Die grosse
Transformation: neue Modelle gestalten) sollen Auswege aus der
gegenwärtigen Krise gefunden werden. Für heute, Samstag
21.1.2012, wurde eine Anti- WEF- Demo in Bern angekündigt. Das WEF
ist nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems. Der
Kapitalismus kann nicht transformiert, sondern muss überwunden
werden. Deshalb: WIPE OUT WEF!
Die Demonstration hätte sich am 14.00 Uhr bei der
Heilliggeistkirche in Bern besammeln wollen. Doch bereits die
Besammlung wurde von einem Grossaufgebot von Polizeikräften aus
verschiedenen Kantonen verhindert. Gesamthaft wurden gegen 200
mutmassliche Demonstratinsteilnehmer_innen im Bollwerk, am Bahnhof
Bern, am Bärenplatz und in der Speichergasse eingekesselt.
Teilweise wurden die eingekesselten Personen gleich wieder
freigelassen, teilweise lediglich einer Personenkontrolle vor Ort
unterzogen und teilweise wurden Personen festgenommen, um auf dem
Posten einer Kontrolle unterzogen zu werden. Auch wurden einzelne
Personen asserhalb der formierten Kessel - sogar im Innern des Bahnhofs
- festgenommen. Nach welchen Kriterien die Polizei hierbei vorging, ist
nicht ersichtlich. Dem Antirep sind zum jetzigen Zeitpunkt jedoch
über 30 Festnahmen bekannt. Konkrete Tatvorwürfe wurden
bislang keine genannt.
Begründet wird dieser Polizeieinsatz mit dem angeblichen
Gewaltpotential, welches von der angekündigten Demonstration
ausgehen soll. Die Organisator_innen hatten auf der Internetplattform
indymedia gestern aber betont, dass die Demonstration reibungslos und
ohne Zwischenfälle verlaufen soll. Die im Bollwerk eingekesselten
Personen hatten durch die Lautsprecher mitgeteilt, dass die
Demonstration friedlich verlaufen soll und das Angebot gemacht, sich
zurück zu ziehen. Die Polizei hat sich hierauf jedoch nicht
eingelassen.
Noch gestern räumte die Polizei ein, dass das Vorgehen vom 10.
Septmber 2011 während des SVP- Festes, "nicht rechtens" gewesen
sei. Damals wurden zahlreiche Personen willkürlich festgenommen
oder aus der Innenstadt weggewiesen. Die Beschwerde gegen eine solche
Wegweisungsverfügung wurde gutgeheissen. Der Polizei sei hier ein
Fehler unterlaufen und es sei prioritär, dass solche Fehler
vermieden werden können, beteuerte gestern der Polizeisprecher
gegenüber den Medien. Dennoch ist es nicht erstaunlich, dass die
Polizei heute in Bern an diese willkürliche Vorgehensweise
anknüpft. Rund 200 Personen wurden heute Nachmittag ohne
ersichtlichen Grund und auf blossen Verdacht hin eingekesselt,
kontrolliert oder verhaftet. Betroffen sind friedliche
Demonstrant_innen, ebenso wie unbeteiligte Passant_innen.
Ruft uns an, wenn ihr Festnahmen beobachtet oder wieder freigelassen
werdet: 077 414 99 60
---
jungealternative.ch 21.1.12
http://jungealternative.ch/?p=1307
Sicherheitsdirektor Nause macht Wahlkampf mit Steuergeldern
Mit einem völlig unverhältnismässigen Polizeiaufgebot
wurde heute in der Stadt Bern eine friedliche Kundgebung von einigen
hundert Personen verhindert. PassantInnen, potentielle Demonstrierende,
Kinder und Jugendliche wurden eingekesselt, kontrolliert und
festgenommen. Die Junge Alternative JA! kritisiert den Einsatz scharf.
Skurrile Szenen haben sich heute in der Berner Innenstadt abgespielt:
Bevor die Demonstration gegen das World Economic Forum sich formieren
konnte, wurden zwei Gruppen von wenigen Personen von der Polizei
eingekesselt und die Kessel grossräumig abgeriegelt. Ob
Demonstrant, Passantin oder Kind - für die Sicherheitskräfte
aus Bern, Zürich, Basel, Genf und weiteren Kantonen schien das
keine Rolle zu spielen; die Parole hiess offenbar Willkür: Obwohl
sich die eingekesselten Personen nichts hatten zuschulden kommen
lassen,schliesslich ist die Teilnahme an einer unbewilligten
Demonstration in Bern nicht verboten, wurden sie Personenkontrollen
unterzogen und zum Teil in den Festhalteraum im Neufeld gebracht.
Selbst das Angebot der Demonstrierenden im Kessel, sich
zurückzuziehen und die Demo abzubrechen wurde von der Polizei
einfach ignoriert. Die ganze Stadt glich einer Festung - freies
Zirkulieren war in der Innenstadt für niemanden mehr möglich,
einzig der verkehrsfreie Bahnhofplatz und die gesperrte
Lorrainebrücke können als positive Nebeneffekte der
Polizeidemonstration angeschaut werden.
Für die Junge Alternative JA! ist klar, dass dieser Polizeieinsatz
völlig unnötig und unverhältnismässig war. Pro
Demonstrierenden konnten sicher 10 PolizistInnen gezählt werden -
Betreuungsverhältnisse, von denen Studierende an den Schweizer
Universitäten nur träumen können. Offenbar wollte
Polizeidirektor Reto Nause mit einer massiven Machtdemonstration der
Sicherheitskräfte die rechten Politkräfte besänftigen
und damit seine Wiederwahl sichern. Dass dafür eine riesige Summe
an Steuergeldern verschleudert und Grundrechte mit Füssen getreten
wurden, scheint ihm egal zu sein.
Die JA! fordert den Gemeinderat auf, die Verhältnismässigkeit
des Einsatzes zu untersuchen und die Kosten offenzulegen. Es kann nicht
sein, dass vollkommen friedliche Kundgebungen einfach im Kern erstickt
und Unbeteiligte festgenommen werden. Die Kundgebungsfreiheit muss auch
in Bern gewährt bleiben.
---
bernerzeitung.ch 21.1.12
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Massives-Polizeiaufgebot-erstickt-Demo-im-Keim/story/23776978
Massives Polizeiaufgebot erstickt Demo im Keim
Hunderte Polizisten haben am Samstagnachmittag in Bern eine
unbewilligte Anti-WEF-Demonstration im Keim erstickt. Sie kesselten gut
100 Aktivisten bereits auf dem Weg zum geplanten Besammlungsort am
Bahnhof ein.
Die Demonstranten wurden anschliessend für die Personenkontrolle
ins Parkhaus Neufeld im Nordwesten Berns gebracht. Dort war in den
letzten Tagen ein behelfsmässiger Warte- und Festhalteraum
eingebaut worden.
Wieviele Aktivisten am Abend noch festgehalten wurden, gab die Polizei
nicht bekannt. Sie verwies auf zusätzliche Angaben am Sonntag.
Die geplante Demonstration unter dem Motto "Wipe out WEF" hatte
für Unruhe gesorgt, weil im Vorfeld Aufrufe zur Gewalt zirkuliert
haben sollen. Der städtische Sicherheitsdirektor Reto Nause hatte
angekündigt, man werde "alles Menschenmögliche unternehmen,
um Ausschreitungen zu verhindern".
Hilfe aus anderen Kantonen
Das Polizei-Aufgebot in der Innenstadt war dementsprechend gross, wie
ein sda-Reporter vor Ort feststellte. Einsatzkräfte aus Basel,
Zürich und Genf waren zur Verstärkung der Berner Kollegen
angereist.
Sie verhinderten, dass sich die Aktivisten in die stark frequentierte
Innenstadt bewegen konnten. Das hatte unter anderem zur Folge, dass
zahlreiche Strassenabschnitte für Passanten gesperrt waren und der
öffentliche Verkehr zeitweise lahmgelegt war.
Beim Bollwerk eingekesselt
Zwischen 100 und 120 Aktivisten wurden bereits auf dem Weg von der
Schützenmatte zum Bahnhof eingekesselt. Laut Polizei waren sie
meist vermummt und hatten Petarden und verschiedene Gegenstände
gegen die Einsatzkräfte geworfen. "Die Personen werden unter
anderem wegen Landfriedensbruch angezeigt", schreibt die Polizei.
In einem Fahrzeug, das die Aktivisten mitführten, habe man mehrere
grosse Pfeffersprays, Vermummungsmaterial und Helme gefunden, heisst es
weiter. Später habe man in einem Kanalisationsschacht beim
Bollwerk weiteren Pfefferspray und Vermummungsmaterial entdeckt.
Rund 100 Demonstranten, die es zur Heiliggeistkirche beim Bahnhof
geschafft hatten, wurden ebenfalls von Polizisten eingekreist und
kontrolliert. Mit Ausnahme von sieben Personen wurden sie wieder
entlassen.
Viele Passanten beobachteten die teils bizarre Szenerie mit
verhältnismässig wenigen Demonstranten und vielen Polizisten,
die meisten von ihnen in Kampfmontur. Auch ein Wasserwerfer stand bei
der Heiliggeistkirche bereit.
"Kapitalismus überwinden"
Die Organisatoren hatten zu einer "überregionalen Kundgebung"
gegen das Davoser Weltwirtschaftsforum aufgerufen. Die Aktivisten
trugen Transparente mit sich, auf denen etwa "WEF transformieren -
Kapitalismus pulverisieren" stand. Aktivisten, die nicht eingekreist
waren, kritisierten das Vorgehen der Polizei gegen "friedliche
Demonstranten".
Sicherheitsdirektor Nause zog am späten Nachmittag auf Anfrage
eine positive Bilanz des Polizei-Einsatzes. "Es gab im Vorfeld der
Kundgebung Aufrufe zur Gewalt, die wir ernst nehmen mussten", sagte er.
Die anonymen Organisatoren der Demonstration hätten sich nie von
diesen Aufrufen distanziert.
"Am Freitag unternahmen wir einen letzten Versuch, mit den
Organisatoren in Kontakt zu treten", berichtete Nause. Das sei nicht
gelungen. Darauf habe man entschieden, dass man keinen Umzug durch die
Innenstadt zulassen wolle. (kpn/asu/sda)
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Regionaljournal Bern 21.1.12
Massives Polizeiaufgebot gegen WEF-Gegner
Hunderte Polizisten haben am Samstagnachmittag in Bern eine
unbewilligte Anti-WEF-Demonstration im Keim erstickt. Sie kesselten
mehrere Dutzend Aktivisten bereits auf dem Weg zum geplanten
Besammlungsort am Bahnhof ein.
http://www.drs1.ch/www/de/drs1/nachrichten/regional/bern-freiburg-wallis/318412.massives-polizeiaufgebot-gegen-wef-gegner.html
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derbund.ch 21.1.12
http://www.derbund.ch/bern/Massives-PolizeiAufgebot-verhindert-AntiWEFDemo/story/21202786
Massives Polizei-Aufgebot verhindert Anti-WEF-Demo
sda / dam
Hunderte Polizisten haben am Samstag eine unbewilligte
Anti-WEF-Demonstration im Keim erstickt. Sie kesselten gut 100
Aktivisten bereits auf dem Weg zum geplanten Besammlungsort am Bahnhof
ein.
Mit einem massiven Aufgebot trat die Polizei am frühen
Samstagnachmittag den Teilnehmern einer Anti-WEF-Kundgebung entgegen.
Einsatzkräfte aus Basel, Zürich und Genf waren zur
Verstärkung der Berner Kollegen angereist.
Das Grossaufgebot an Sicherheitskräften verhinderte, dass sich die
Demonstrierenden in die Innenstadt bewegen konnten. Das hatte unter
anderem zur Folge, dass zahlreiche Strassenabschnitte für
Passanten gesperrt waren und der öffentliche Verkehr zeitweise
lahmgelegt war.
Eingekesselt und kontrolliert
Aufgrund von Aufrufen zu Gewalt im Vorfeld der Demo habe man sich
entschlossen, die Teilnehmer der Demonstration einer Personenkontrolle
zu unterziehen, sagte Polizeisprecher Michael Fichter.
Ein Teil der Demonstrierenden - einige Dutzend Personen - wurde auf dem
Weg von der Schützenmatte zum Besammlungsort am Bahnhof
eingekesselt. Anschliessend begann die Polizei damit, die Personalien
aufzunehmen. Zugleich wurden die Kleidung und mitgeführte
Gepäckstücke durchsucht.
Weitere Demonstranten, die es schon auf den Bahnhofplatz gebracht
hatten, wurden dort von Polizisten eingekreist und kontrolliert.
"Kapitalismus pulverisieren"
Die unbewilligte Demonstration unter dem Motto "Wipe out WEF" wollte
ein Zeichen setzen gegen das Weltwirtschaftsforum in Davos. Das WEF sei
"nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems Kapitalismus".
Dieses Problem müsse überwunden werden - "für eine
selbstbestimmte und bedürfnisorientierte Gesellschaft". Aktivisten
trugen Transparente mit sich, auf denen etwa "WEF transformieren -
Kapitalismus pulverisieren" stand.
Eine Sprecherin der eingekesselten Gruppe wandte sich per Megaphon an
die Polizisten und forderte diese auf, die Demonstrierenden zur
Reitschule zurückkehren zu lassen: "Die Polizei lässt uns
ohne Transparent zurück in die Halle und wir beenden die Demo. Wir
haben es für heute versucht und wir haben gesehen, wie viel dem
Staat am WEF liegt."
Auf dieses Angebot ging die Polizei nicht ein. WEF-Gegner, die nicht
eingekreist waren, kritisierten das Vorgehen der Polizei gegen
"friedliche Demonstranten".
Holzboxen im Parkhaus Neufeld
Stattdessen wurden die Demonstranten für Personenkontrolle ins
Parkhaus Neufeld im Nordwesten Berns gebracht. Dort war in den letzten
Tagen ein behelfsmässiger Warte- und Festhalteraum eingebaut
worden.
Wieviele Aktivisten am Abend noch festgehalten wurden, gab die Polizei
nicht bekannt. Sie werde morgen Sonntag weitere Informationen dazu
liefern.
Auch Unbeteiligte festgehalten
Viele Passanten beobachteten die teils bizarre Szenerie, die sich in
der Berner Innenstadt bot. Einige wenige Demonstranten standen einer
Heerschar von Polizisten gegenüber, die meisten in Kampfmontur.
Auch ein Wasserwerfer stand bei der Heiliggeistkirche bereit. Selbst im
nahen Warenhaus Loeb waren etliche Einsatzkräfte an den Fenstern
postiert.
Bei der gross angelegten Aktion der Polizei gerieten auch Unbeteiligte
in den Kessel. So fand sich etwa ein Mutter mit ihrer kleinen Tochter
umringt von Polizisten und wurde vorübergehend festgehalten.
Auch zwei Mädchen im Teenager-Alter, die sich an der Loeb-Ecke zum
Shopping verabredet hatten, wurden eingekesselt: "Ich merkte zwar, dass
hier etwas passiert. Aber es war es schon zu spät. Ich habe der
Polizei gesagt, ich hätte nichts mit einer Demonstration zu tun."
Nach rund zwanzig Minuten und einer Personenkontrolle wurde sie
freigelassen. Ihren HM-Sack trug sie immer noch mit sich.
Sicherheitsdirektor Nause: Ziel erreicht
Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) zog am späten Nachmittag auf
Anfrage eine positive Zwischenbilanz des Polizei-Einsatzes. Man habe
einen Umzug der WEF-Gegner in der Innenstadt verhindern wollen, was
gelungen sei.
"Es gab im Vorfeld der Kundgebung Aufrufe zur Gewalt, die wir ernst
nehmen mussten", so Nause. Die anonymen Organisatoren der unbewilligten
Demonstration hätten sich nie von diesen Aufrufen distanziert.
"Am Freitag unternahmen wir einen letzten Versuch, mit den
Organisatoren in Kontakt zu treten", berichtete Nause. Das sei nicht
gelungen. Darauf habe man entschieden, dass man keinen Umzug durch die
am Samstagnachmittag stark belebte Innenstadt zulassen wolle.
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Bund 21.1.12
Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt
Für Morgen wurde auf verschiedenen Internetplattformen zu einer
unbewilligten Kundgebung in der Berner Innenstadt im Zusammenhang mit
dem World Economic Forum (WEF) aufgerufen. Die Polizei will am
Nachmittag nach eigenen Angaben "mit einem entsprechenden Dispositiv"
präsent sein. Es ist mit grösseren Verkehrsbehinderungen zu
rechnen. (pkb)
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BZ 21.1.12
Die Polizei ist bereit
Bern · Weil für die heutige Anti-WEF-Demo in Bern Gewalt
angesagt ist, könnte es brenzlig werden.
Bern · Unter dem Motto "Wipe out WEF" wird heute Nachmittag zu
einer gewalttätigen Kundgebung in der Berner Innenstadt gegen das
Davoser World Economic Forum (WEF) aufgerufen. Offenbar will die
Polizei die gewalttätigen Demonstranten nicht mit Samthandschuhen
anfassen, sondern hart anpacken. Dazu wurde neben dem Stützpunkt
der Kantonspolizei im Park + Ride ein grosser, massiver Warte- und
Festhalteraum aufgebaut.jsp Seite 2 + 3
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Der Festhalteraum für gewalttätige Demonstranten ist geheizt
Offenbar will die Polizei heute an der unbewilligten
Wipe-out-WEF-Kundgebung mit allfälligen renitenten Demonstranten
kurzen Prozess machen: Diese Woche ist im Park + Ride Neufeld ein
grosser Festhalteraum gebaut worden. Dort werden, falls nötig, die
Personalien Festgenommener aufgenommen.
Heute Samstag könnte es in Bern brenzlig werden: Unter dem Motto
"Wipe out WEF" wird zu einer unbewilligten Kundgebung in der Berner
Innenstadt gegen das World Economic Forum (WEF) von kommender Woche
aufgerufen (wir berichteten). Die Besammlung soll um 14 Uhr bei der
Heiliggeistkirche stattfinden. "Die anonymen Organisatoren der
Kundgebung haben nicht um eine Bewilligung ersucht", teilte gestern die
Kantonspolizei mit. Laut der Polizei ist in der Innenstadt mit
grösseren Verkehrsbehinderungen zu rechnen.
Aufrufe zu Gewalt
Weil in Mails und auf einschlägigen Internetseiten zu Gewalt
aufgerufen wurde, rechnet die Polizei mit vermummten und renitenten
Demoteilnehmern. Offenbar will die Polizei gewalttätige Chaoten
nicht mit Seidenhandschuhen anfassen, sondern hart anpacken,
durchsuchen und registrieren. Die Kantonspolizei wird mit einem
entsprechenden Dispositiv in der Innenstadt präsent sein, wie sie
gestern ankündigte.
Massiver Holzbau
Der dazu notwendige Festhalte- und Warteraum im Park + Ride Neufeld
wurde nach einer Woche Bauzeit gestern fertiggestellt. Handwerker haben
im ersten Obergeschoss seit dem letzten Montag einen Bretterverschlag
von ungefähr 10 auf 30 Meter gebaut. Für die Wände
zwischen den Betondecken haben die Zimmerleute dickes Holz verwendet.
Der Bau wirkt von aussen äusserst massiv. Innen haben Metallbauer
auf der ganzen Länge stabile Gitterkäfige für
gewalttätige Chaoten erstellt.
Eine "Klimaanlage" sorgt dafür, dass die Festgenommenen nicht
frieren. Durch grosse Schläuche wird Frischluft von aussen
angesaugt und aufgewärmt in den Festhalteraum geblasen. Zwei
Türen ermöglichen den Zugang zum fensterlosen Warteraum.
Seitlich des Blockhauses waren gestern bereits Parkplätze für
die Kastenwagen abgesperrt, in denen die Chaoten - meist mit
Kabelbindern gefesselt - zum provisorischen Warte- und Festhalteraum im
Park + Ride gefahren werden.
Direkt neben Polizeiposten
Der Warteraum ist direkt an den ständigen Polizeistützpunkt
Park + Ride Neufeld angebaut, in dem der Unfall- und Verkehrsdienst der
Kantonspolizei stationiert ist. Hier befindet sich die Infrastruktur
zur Kontrolle der Festgenommenen, zum Beispiel Befragungszimmer und
Computer mit Zugriff auf die Personenregister.
Wenn bei Demonstrationen viele Festnahmen erfolgen, mussten Angehaltene
in der Vergangenheit oft stundenlang warten, bis sie an der Reihe kamen
für die polizeiliche Kontrolle. Renitente Angehaltene
verzögern und erschweren die Polizeiarbeit erheblich. Die
Durchsuchung ihrer Effekten und die Beschlagnahmung von
allfälligen Waffen braucht dementsprechend Zeit. Im Herbst 2011
während des SVP-Familienfestes dauerte es durchschnittlich 2
Stunden, bis die Festgehaltenen wieder auf freiem Fuss waren. Dies
stellte die von der Polizei anvisierte ehemalige
Regierungsstatthalterin Regula Mader fest, welche im Festhalteraum als
Beobachterin zugegen war (vergleiche Box). Die Polizei kann jedoch
Personen bis maximal 24 Stunden festhalten. Jürg Spori
-
Unabhängige Beobachterin attestiert der Polizei Augenmass
Qualität überprüft
Regula Mader Im Nachgang von Demonstrationen wird immer wieder Kritik
an der Polizei laut. Insbesondere die Festnahmepraxis stand am Pranger
und der Umstand, dass Festgenommene sich für die Leibesvisitation
nackt ausziehen mussten. Nach der Fusion von Stadt- und Kantonspolizei
zog Kommandant Stefan Blättler die damalige
Regierungsstatthalterin Regula Mader (SP) bei. Sie überprüfte
während der Anti-WEF-Demo von 2008 die Festhalte- und
Warteräume. Damals wurden 242 Personen festgehalten. Mader stellte
zahlreiche Mängel, aber keine Übergriffe fest. Sie
kritisierte, dass die angehaltenen Personen unter freiem Himmel in der
Kälte ausharren mussten. Es habe an Toiletten, Wasser und Essen
gefehlt. Die langen Wartezeiten der mit Kabelbindern gefesselten
Kundgebungsteilnehmer beanstandete Mader ebenfalls. Sie formulierte 26
Empfehlungen. Blättler versprach, die Vorschläge umzusetzen.
Bei einer neuerlichen Stichprobe Maders im Herbst 2011 während des
SVP-Festes stellte sie viele Verbesserungen fest. An diesem Samstag
wurden 55 Personen angehalten. Die Mehrzahl der Empfehlungen sei im
Festhalteraum P + R Neufeld umgesetzt worden, lobte sie. Auch die
Trennung Jugendlicher vom Rest der Festgehaltenen und die Wahrung der
Intimsphäre seien nun garantiert gewesen. Die durchschnittliche
Aufenthaltszeit habe "höchstens zwei Stunden" betragen. Nackt
ausziehen müssen beim Durchsuchen habe sich an diesem Tag niemand.
Die Polizei sei juristisch korrekt und verhältnismässig
vorgegangen, lautete ihr Fazit. Auch diesmal wurden die Festgehaltenen
mit Kabelbindern gefesselt. Diese Massnahme sei üblich und
verhältnismässig, sagte Mader, die mittlerweile nicht mehr
Statthalterin ist. Zu verbessern sei der Informationsfluss zwischen den
Polizisten an der Front und jenen im Warteraum.
Ein Nachspiel hatten die 37 Fernhalteverfügungen. Die Polizei hat
nachträglich einige rückgängig gemacht. Ab sofort wird
an Kundgebungen eine interne Juristin beigezogen. Sie soll für ein
korrektes Vorgehen sorgen.cab
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svp-stadt-bern.ch 21.1.12
svp-stadt-bern.ch 21.1.12
http://svp-stadt-bern.ch/index.php?ConObj=1294&mediaID=1678
Nein zu gewalttätigen Demos!
Medienmitteilung
Linke Anarchisten rufen zur Gewalt bei der unbewilligten Anti - WEF -
Demo auf Berns Strassen auf.
Am Samstag 21.01.2012 findet in der Stadt Bern eine unbewilligte
Demonstration der Linken Anarchoszene statt. Den dabei gemachten
Gewaltaufruf der Anarchoszene, verurteilt die SVP der Stadt Bern und
die SVPplus Fraktion aufs schärfste.
Auszug aus dem Anarchisten Aufruf:
"Wir bringen hier und jetzt unsere Kritik auf die Strasse und lassen
uns nicht von schön klingenden Versprechungen blenden! Es ist an
der
Zeit in der Sprache zu antworten in der die anderen sprechen: Gewalt!
Machen wir kaputt was uns kaputt macht.
Heraus zur überregionalen Anti-WEF-Demo am 21.1.2012, 14 Uhr
Heiliggeistkirche Bern!
Zeigen wir den Bonzen in Bern wer die Macht auf der Strasse hat und
verwandeln wir die Stadt in ein Hexenkessel! Auf einen heissen
Demosamstag!
Kill all yuppies!
Smash WEF!"
Nach diesen klaren Worten der Anarchisten erwarten wir vom
zuständigen
Gemeinderat Reto Nause, dass der Schutz der Bevölkerung und der
Geschäfter und somit geltendes Recht (Rechtsgleichheit)
kompromisslos
durchgesetzt wird. Demonstrationen ja, aber nur wenn alle Rechtlich
relevanten Spielregeln eingehalten werden. Die Deeskalationspolitik des
Gemeinderats ist nach einem solchen schreiben klar gescheitert. Wir
fordern: %u201CKein abfeuern von Pyrofackeln und Knallpetarden! Keine
Vermummten und Gewaltbereiten Demonstranten! Keine unbewilligten
Demonstrationen! Kein Rechtsfreier Raum in Bern! Wir Fordern Sicherheit
durch das durchsetzen von Recht und Ordnung in der Stadt Bern.
Für Fragen steht Ihnen Roland Jakob Stadtrat &
Fraktionspräsident SVPplus Fraktion gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüssen
Roland Jakob
Stadtrat & Fraktionspräsident
SVPplus Fraktion
079 244 40 20
---
Indymedia.ch 20.1.12 (17:02)
https://switzerland.indymedia.org/de/2012/01/85058.shtml
Aktuelles zur Anti-WEF Demonstration von Morgen Samstag den ::
AutorIn : anti-Wef
Liebe Genossinnen, liebe Genossen
Wir besammeln uns wie geplant um 14:00 Uhr bei der Heiliggeistkirche in
Bern um gegen das WEF zu demonstrieren.
Schaut vorher regelmässig auf Indymedia, dort wird über
allfällige Vorkontrollen informiert. Wir rechnen, trotz massivem
Polizeiaufgebot und medialer Hetze im Vorfeld, damit unsere geplante
Route durch die Berner Altstadt laufen zu können und hoffen auf
eine lautstarke und kraftvolle Demonstration.
Für die Demonstration wurde kein Bewilligungsgesuch eingereicht,
allerdings haben wir BernMobil unsere geplante Route mitgeteilt um
einen reibungslosen Ablauf der Demo zu gewährleisten. Wir wollen
eine selbstdisziplinierte Demo durchführen - solange uns die
Polizei in Ruhe lässt. Sollte es wieder zu
Bürgerwehrsaktionen von profilierungswütigen, gewaltgeilen,
kleinbürgerlichen Möchtegernstadträten kommen, sind wir
in der Lage die Demoteilnehmer/innen zu schützen. Für
Gewaltphantasien empfehlen wir jedoch den betreffenden Personen ein
Boxstudio, um sich auszutoben.
Heraus zur Anti-WEF Kundgebung Morgen Samstag, 14:00Uhr in Bern
Stop Reshaping Capitalism - Abort it
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Work 20.1.12
Tour de Lorraine
Finanzkrise und mehr
Längst ist die Berner Tour de Lorraine mehr als eine linke
Beizentour zwischen Reitschule und Café Kairo. Die
diesjährige, elfte Auflage bietet kritische Auseinandersetzungen
mit Finanzkrise, Globalisierung, Kapitalismus und Wachstum an 17
Veranstaltungsorten. Zwischen Progr und ISS auf der einen, Restaurant
du Nord und Luna Llena auf der anderen Seite der Aare. Mit klugen
Köpfen wie beispielsweise Karl-Heinz Roth. Neben Bildung und
Theorie werden dabei auch Konzerte, Filme, Tanz sowie Kulinarisches in
Hülle und Fülle geboten.
Tour de Lorraine. Bern, Freitag, 20., und Samstag, 21. Januar.
Detailliertes Programm zu finden unter: www.tourdelorraine.ch und in
der Tagespresse.
---
20 Minuten 20.1.12
Kultur-Rundlauf durch die Stadt
Sa, 21.1., Tour de Lorraine, verschiedene Lokale, Bern.
DIVERSES. Kaum einen Wunsch lässt die Tour de Lorraine offen:
Insgesamt 17 verschiedene Locations diesseits und jenseits der Berner
Lorraine-Brücke rufen mit Tanz, Theater, Filmen, DJs und Konzerte
zum kulturellen Stafettenlauf auf. So legen etwa im erstmals
teilnehmenden Kapitel die DJs John Player und Jay Sanders auf. Das
gesamte Programm findet sich auf
www.tourdelorraine.ch
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Bund 20.1.12
Bern steht "heisser Samstag" bevor
Gemeinderat Reto Nause erwartet morgen einen "heissen Samstag" - im
Vorfeld einer unbewilligten Anti-WEF-Demonstration wird zu Gewalt
aufgerufen. Die Polizei wird bei der Kundgebung erstmals eine Juristin
einsetzen, die verhindern soll, dass fehlerhafte Verfügungen
ausgestellt werden. Die Polizei hat gestern ihr Bedauern
ausgedrückt, dass beim SVP-Fest ein Jugendlicher
fälschlicherweise weggewiesen wurde. (tik) - Seite 21
-
Polizei rüstet sich für die morgige Anti-WEF-Demo
Die Kantonspolizei bedauert, dass sie am SVP-Fest einen Jugendlichen
fälschlicherweise wegwies. Morgen will sie es besser machen.
Timo Kollbrunner
"Uns ist ein Fehler passiert, und wir bedauern das", sagt
Polizeisprecher Michael Fichter. Es geht um den Fall eines
Jugendlichen, der am 10. September 2011 am Rand des SVP-Familienfestes
weggewiesen wurde. Nach den Randalen vier Jahre vorher, war die
Nervosität gross. Die Polizei nahm während des Fests 55
Personen fest, 37 erhielten eine Fernhalteverfügung. Sie durften
die Innenstadt bis am Morgen nicht mehr betreten. Der Polizei wurde
Willkür vorgeworfen.
Vor ein paar Tagen nun hiess der Regierungsrat die Beschwerde des
Vaters eines Jugendlichen gut und bezeichnete dessen Wegweisung als
"nicht rechtens" ("Bund" vom Dienstag). Dem Jugendlichen war lediglich
auf einem vorgedruckten Dokument beschieden worden, er sei "im
Zusammenhang mit den unbewilligten Anti-SVP-Protestaktionen" angehalten
worden. Eine Protestaktion fand aber erstens gar nicht statt, und
zweitens muss jede Wegweisung individuell begründet werden.
Bisher keine Entschuldigung
"Wir akzeptieren diesen Entscheid", sagt Michael Fichter. Da am 10.
September viele Personen per vorgedrucktem Dokument weggewiesen wurden,
ist anzunehmen, dass weitere Wegweisungen nicht rechtens waren. "Ob in
Bezug auf die übrigen Verfügungen Handlungsbedarf besteht,
werden wir mit den vorgesetzten Stellen und Aufsichtsinstanzen
besprechen", sagt Fichter. Ob sich die Polizei bei dem Jugendlichen
entschuldigen wird, lässt er offen. "Prioritär ist, dass
solche Fehler nicht mehr passieren." Der Vater des Jugendlichen
überlegt sich derweil, die Polizei wegen falscher Anschuldigungen
anzuzeigen. "Wir klären mit Anwälten ab, ob das Sinn macht",
sagt er. Fichter beteuert, seit dem SVP-Wahlfest seien Verbesserungen
beim Informationsfluss und in der Ausbildung vorgenommen worden. Und
nach dem Entscheid des Regierungsrates habe die Polizei ihre Kontrolle
verbessert. Künftig solle eine Juristin auf Platz sicherstellen,
dass ausgestellte Verfügungen rechtens seien.
Nause erwartet "heiklen Samstag"
Bereits morgen wird diese Person erstmals zum Einsatz kommen. Um 14 Uhr
treffen sich Demonstranten vor der Heiliggeistkirche zur "Wipe out
WEF"-Demo. Die Kundgebung ist nicht bewilligt. "Bei uns ist bisher kein
Gesuch eingegangen", sagt Sicherheitsdirektor Reto Nause. Man stehe mit
den Organisatoren nicht in Kontakt. In anonymen Mails wird für
einen "heissen Demosamstag" Stimmung gemacht: "Es ist an der Zeit, in
der Sprache zu antworten, in der die anderen sprechen: Gewalt! Machen
wir kaputt, was uns kaputtmacht." Das seien "betrübliche Zeichen",
sagt Reto Nause. Seit Wochen stehe er mit der Kantonspolizei für
die Planung des morgigen Einsatzes in engem Kontakt. "Ich habe den
Eindruck, es könnte ein heikler Samstag werden."
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BZ 20.1.12
Juristin unterstützt Polizeiarbeit
Wegweisungen · Die Polizei reagiert auf Kritik zum Umgang mit
Wegweisungen: Wenn Verfügungen ausgestellt werden, ist neu eine
interne Juristin dabei.
Rund um das SVP-Fest im September waren Dutzende Personen von der
Polizei angehalten worden. Gegen 37 stellte die Polizei eine
Fernhalteverfügung aus. Sie durften die Innenstadt bis am Morgen
nicht betreten. Ein Vater wehrte sich erfolgreich gegen die Festnahme
seines Sohnes. Die Polizeidirektion (POM) hiess die Beschwerde gut
(vgl. Dienstagausgabe). Die Verfügung genüge den
Mindestanforderungen einer Wegweisung nicht, so die POM.
Die Polizei habe den Entscheid eingehend analysiert und werde das
Verfahren nicht weiterführen, sagt Michael Fichter, Sprecher der
Kantonspolizei. Fichter sagt, dass die Polizei bereits einige der
Punkte umgesetzt habe, welche die POM kritisiere. Im September hatte
Ex-Statthalterin Regula Mader (SP) die Abläufe im Festhalteraum
analysiert und Empfehlungen abgegeben. Daraufhin sei etwa der Infofluss
verbessert und vereinheitlicht worden. Kapo-Kommandant Stefan
Blättler habe entschieden, weitere Massnahmen zu treffen. Wenn
Verfügungen ausgestellt werden, werde künftig eine interne
zusätzliche Person dabei sein, eine Juristin. Dieses Vorgehen
werde ab sofort angewendet. Also auch, wenn es morgen an der
Anti-WEF-Demo zu solchen Verfügungen kommen sollte. wrs
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20 Minuten 20.1.12
Anti-Wef-Demo: Linke mit Verhaltenstipps im Web
Bern. Leitfaden für die Anti-Wef-Demo: Im Internet geben sich
Linksaktivisten Tipps für den Fall, dass es bei der morgigen Demo
zur Konfrontation mit der Polizei kommt.
Morgen könnte es an der "Wipe out Wef"-Demo in Bern zu
Ausschreitungen kommen: Diese Befürchtung äussert die FDP und
macht auf anonyme Gewaltaufrufe im Internet aufmerksam. Die
Kantonspolizei hat Kenntnis von der Kundgebung. "Über das
Dispositiv geben wir aber keine Auskunft", so Kapo-Sprecher Michael
Fichter.
Im linken Lager bereitet man sich schon auf die Begegnung mit der
Polizei vor. Vorsorglich wurde eine "Anti‑Repressions-Hotline"
eingerichtet, bei der allfällige Übergriffe durch Polizisten
gemeldet werden können. Weiter werden online Anweisungen für
den Ernstfall einer Verhaftung gegeben, z. B.: "Schalte dein Handy aus
und lösche die Adressliste." Die Demonstranten wollen sich gar
falsche Namen geben, um sich trotz Anwesenheit der Polizei
verständigen zu können.
Friedlicher wird es wohl an der "Tour de Lorraine" zugehen. Heute Abend
und morgen Nachmittag wird mit zahlreichen Workshops, Film- und
Diskussionsveranstaltungen eine Plattform für kritische Stimmen
zum Wef geboten. Die grosse Sause steigt dann morgen Abend, wenn 17
verschiedene Locations mit Partys und Konzerten locken. OK-Mitglied
Markus Flück: "Wir rechnen mit etwa 3500 Besuchern." Nathalie
Jufer
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BZ 20.1.12
Hinter den Kulissen von "Hamlet"
Tojo-Theater · Ambitiöses Studierenden-Theater: In ihrer
zweiten Produktion "Rosenkranz und Güldenstern sind tot" befragt
die Gruppe "Die unteren 10 000" Shakespeares "Hamlet" - und das Medium
Theater schlechthin.
Wahrlich - Rosenkranz und Güldenstern sind nicht zu beneiden: In
Shakespeares Paradeklassiker "Hamlet" können sich die
Jugendfreunde des dänischen Prinzen nur sehr bedingt entfalten.
Als klassische Nebenfiguren dürfen die beiden Höflinge - vom
König mit Detektivaufgaben in Sachen Hamlet betraut - bloss ein
paar Dialoge führen, bevor ein Gesandter überraschend ihr
Ableben in England verkündet. In der aktuellen
"Hamlet"-Inszenierung des Stadttheaters Bern bleibt von ihnen nicht
mehr übrig als ein krudes Duo synchron sprechender
Befehlsempfänger.
Verlorene Gestalten
Zum Glück gibt es "Die unteren 10 000" - möchte man meinen.
Das junge Berner Theaterkollektiv adelt Rosenkranz und Güldenstern
in seiner zweiten Produktion zu Hauptfiguren und widmet sich unter
anderem der brennenden Frage, was die beiden während ihrer
längeren Bühnenabwesenheiten eigentlich tun und denken.
So steigen sie denn aus den Zuschauerreihen hinab in eine abstrakte
Hinterbühnenwelt aus getürmten Kartonschachteln. Dominic
Wüthrich gibt den Rosenkranz, Sandro Ilg den Güldenstern.
Oder doch umgekehrt? Austauschbarkeit, so scheint es, gehört zum
Prinzip. Zwei verlorene Gestalten in karierten Hemden sind da zu
beobachten, die selber vorab beobachten und sich in einem Netz aus
grossen und kleinen Fragen verstricken. Die Fragen gelten der Rolle,
die ihnen zugedacht worden ist. Sie gelten den überklugen
Sentenzen, die Prinz Hamlet gerne zum Besten gibt. Und sie gelten dem
(klassischen) Theater schlechthin, dem offenkundig nicht mehr zu trauen
ist.
Shakespeares Tragödie magert dabei zum vagen Skelett. In loser
Folge erscheinen szenische und sprachliche Versatzstücke. Hamlet
(Maximilian Phal), Ophelia (Julia Haenni) und König Claudius
(Tiziano Martini) geistern als stilisierte Pantomimen durch die
Szenerie, deren Stimmen reichlich behäbig aus dem Off erklingen.
Beckett & Co. lassen grüssen
So originell die Grundidee anmutet - sie basiert im Wesentlichen auf
dem Stück "Rosenkranz und Güldenstern sind tot" von Tom
Stoppard (1966). Und das gilt auch für die Anspielungen auf
Becketts "Warten auf Godot", die in der Inszenierung zum Ausdruck
kommen. Zudem scheinen viele theatertheoretische Schriften eingeflossen
zu sein, was dem textlastigen Bühnenprojekt die Aura raunender
Klugheit verleiht. Gutes Theater wird daraus allerdings nur sehr
bedingt.
Zu aufgesetzt wirken letztlich die beiden - bald streitenden, bald
(ver)zweifelnden - Protagonisten, zu bemüht und gestrig wirkt die
Produktion in ihrem Bedürfnis nach konsequenter Brechung.
Immerhin: In den besten Momenten gelingen dem Ensemble dichte Szenen
von atmosphärischer Qualität, zu der das
Pseudo-Renaissance-Streichquartett einiges beiträgt. Oliver Meier
Weitere Vorstellung: heute, 20.30 Uhr, Tojo-Theater.
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Basler Zeitung 20.1.12
Grande Dame und Punk in einem
Die Basler Schauspielerin Grazia Pergoletti im Schlachthaus Theater Bern
Von Sarah Leonor Müller
Grazia Pergoletti ist eine Grande Dame der freien Theaterszene. Eine
Grande Dame mit anarchistischer Vergangenheit. "Ach, das ist alles
schon wahnsinnig lange her", winkt die Schauspielerin ab. Irgendwie
wirkt sie erstaunt, dass man sich noch immer für ihre Jugend in
Basel und ihre Hausbesetzerzeit interessiert. Pergoletti wurde 1964 in
Basel geboren.
"War ich ein Punk?", nimmt Pergoletti die Frage dann doch noch einmal
auf, "ja, ich war ein Punk. Allerdings ein Kunstgewerbeschule-Punk."
Bevor sie zur Schauspielerei kam, machte Pergoletti einen Abstecher.
Sie studierte an der Schule für Gestaltung in Basel zunächst
Bühnenbild. Bis sie merkte: "Es gibt andere, die das besser
können als ich", wie sie rückblickend sagt.
Dann entdeckte die junge Frau eine Anzeige des Basler Jugendtheaters
(heute Junges Theater Basel). Neue Schauspieler wurden gesucht. Da
wusste sie: "Das ist es. Die müssen mich nehmen!" Nach zwei
Produktionen im Jugendtheater zog es die Laienschauspielerin an die
Theaterschule 1230 in Bern. Es war ein pragmatischer Kurzentschluss,
der Pergoletti in die Stadt führte: Dort waren die
Aufnahmeprüfungen zuerst ausgeschrieben.
Den Bezug zur Anarchoszene verlor die Schauspielerin nie. Durch das
Mitwirken in der Berner Achtziger-Bewegung hat sich die
Bühnenkünstlerin in der freien Theaterszene etabliert.
Flaggschiff der Alternativkultur
Es herrschte Aufbruchstimmung. 1987 wurde die Reitschule, bis heute
wichtigstes Flaggschiff der Berner Alternativkultur, besetzt. Zusammen
mit der Regisseurin Meret Matter, Tochter des Berner Barden, nahm
Pergoletti einen Raum für den Aufbau des Tojo-Theaters in Beschlag
und gründete das Theater Club 111.
Geld war keines da. Mit legendären Tojo-Discos finanzierten sie
sich die Infrastruktur und nebenbei jobbten sie in der Brasserie
Lorraine, wie es so manche unabhängige Geister - etwa Endo
Anaconda oder Samuel Schwarz - taten. "Es war in den Achtzigern ganz
klar, dass man in die freie Szene geht", sagt Pergoletti.
Natürlich habe man auf die international wichtigen Häuser wie
das Thalia in Hamburg geschielt, doch sei es einfach unwahrscheinlich
gewesen, dorthin zu kommen. "Und ans Stadttheater Bern wollte damals -
ehrlich gesagt - niemand. Lieber stellte man selber etwas auf die
Beine."
Pergoletti und Matter waren nicht karriereorientiert, sie waren
ambitioniert: "Wir haben wirklich alles für unser Theater
gegeben", sagt Pergoletti. Den Durchbruch schafften sie 1991 mit der
fünfteiligen Science-Fiction-Serie "Spaceboard Galuga". "Das
Fernsehen kam, wir traten im Theaterhaus Gessnerallee auf, und wir
wurden endlich subventioniert. - Was wollte ich mehr?", sagt sie
rückblickend. Bis heute mischt das Theater Club 111 mit witzigen,
nicht eben apolitischen Performances wie "Finanzblätz CH" (2008)
die Schweizer Theaterszene auf.
Als Meret Matter zu Marthalers Zeiten ans Schauspielhaus Zürich
ging, verschlug es auch Pergoletti als Gast dorthin. Eine tiefe Liaison
zum Stadttheaterbetrieb begann. Doch "egal, was man macht", sagt sie
überzeugt, "die Arbeit ist nicht von der Institution
abhängig. Man muss sich an Leuten orientieren, die vertreten, was
du gut findest." In den letzten zehn Jahren sei die Trennlinie zwischen
freier Szene und Stadttheater immer dünner geworden.
In die Institution
Über ihr dreijähriges Engagement ab 2004 am Berner
Stadttheater gerät sie ins Schwärmen: "Es war eine super
Erfahrung. Man hatte andauernd eine neue Teamleitung und lernte daher,
ganz verschiedene Sachen zu liefern." In dieser Zeit traf sie den
Regisseur Tomas Schweigen, über den sie als Gast zur freien
Zürcher Gruppe "Far A Day Cage" stiess.
Momentan spielt die freie Schauspielerin in der
Uraufführungsproduktion "Verkleidete Engel habe ich schon viele
gesehen" unter der Regie von Magdalena Nadolska im Schlachthaus in
Bern. Als Fernsehmoderatorin in Begleitung eines musizierenden Engels
(Christine Hasler) geht Pergoletti dem Glauben der Berner auf den
Grund. "Nun sag, wie hast dus mit der Religion?" ist zurzeit Motto des
Winterfestivals im Schlachthaus Theater.
Heute wohnt Pergoletti wieder mehrheitlich in Basel. Und Regisseur
Tomas Schweigen ist zurzeit am Theater Basel tätig. Unweigerlich
verführt das zur Frage: "Nun sag, wie hast dus mit dem Theater
Basel?" Pergoletti schmunzelt: "Dorthin würde ich natürlich
sofort gehen."
"Verkleidete Engel habe ich schon viele gesehen". Premiere, 24.01.2012,
20.30 Uhr, Schlachthaus Theater Bern www.schlachthaus.ch
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Bund 20.1.12
Club-Sterben: Wird jetzt die Aarbergergasse geklont?
Der Gemeinderat sucht Lösungen für das Berner Nachtleben. Er
prüft die Schaffung neuer "Ausgehmeilen".
Christoph Lenz
Die Botschaft datiert vom 14. Dezember 2011. Doch wenn sie heute vom
Ratssekretariat veröffentlicht wird, kommt sie genau zum richtigen
Zeitpunkt. Seitdem das Kornhausforum am Mittwoch mitgeteilt hat, ab
sofort würden im alten Gemäuer keine Partys mehr stattfinden,
kocht der Unmut des Ausgehvolks wieder hoch (siehe "Bund" von gestern).
Was der Gemeinderat nun als Antwort auf die Interpellation "Lässt
der Gemeinderat das Berner Nachtleben einfach vor die Hunde gehen . .
.", die im Sommer 2011 von Manuel C. Widmer (GFL) und sieben weiteren
Stadträten aller politischer Couleur eingereicht wurde, vorlegt,
könnte die Gemüter wieder etwas beruhigen.
Denn: Der Gemeinderat gibt sich konziliant, zumindest in einem Punkt.
So erklärt die Stadtregierung in ihrer Antwort, sie prüfe, ob
es in der Stadt Bern möglich sei, an weiteren Standorten
"Ausgehmeilen" planerisch festzulegen. Als Ausgehmeile wurde bislang
stets die Aarbergergasse bezeichnet. Entscheidend ist, wie der
Pilotversuch mit dem Security-Konzept Obere Altstadt Nord
verläuft. Sollte das Konzept sich als "geeignet zur Verhinderung
und Verminderung von Sekundärlärm" erweisen, könnte es
auch "für weitere Orte" angewandt werden, schreibt der
Gemeinderat. Ansonsten bleibt die Stadtregierung standfest. Weiterhin
ist sie der Meinung, dass die Stadt Bern mit an Wochenenden über
100 Überzeitbewilligungen pro Tag ein attraktives Nacht- und
Kulturleben biete. Dieses müsse aber "im Rahmen der gesetzlichen
Möglichkeiten realisiert werden". Ferner wird darauf verwiesen,
dass nicht nur Lokale verschwänden, sondern stets auch neue
hinzukämen. (len)
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BZ 20.1.12
Buskers-Fest gefährdet
Kornhausforum · Vom Aus für Partys ist auch das
Buskers-Schlussfest betroffen. Der Leiter des Kornhausforums erwartet
Vorschläge von der Abteilung Kulturelles.
Überzeitbewilligungen sind nur im Paket mit einem Fumoir zu haben.
Dies beschied der Regierungsstatthalter dem Kornhausforum schon vor
Längerem. In letzter Zeit behalf man sich mit einem Provisorium.
Weil die Besitzerin des Kornhauses, die städtische
Liegenschaftsverwaltung, nun den Einbau und den Betrieb eines Fumoirs
"verbietet", wie Forumsleiter Bernhard Giger sagt, habe man
Konsequenzen ziehen müssen (wir berichteten). Neben den Partys von
Ammonit Events ist auch das Schlussfest des Busker-Festivals betroffen.
"Wir möchten diesen Anlass aber behalten", sagt Giger. Er
erwartet, dass die Abteilung Kulturelles der Stadt hier aktiv wird und
eine Lösung findet. Giger versteht nicht, weshalb überhaupt
ein Fumoir nötig ist, rauchen könne man ja auch draussen. Die
Kosten für ein Fumoir - nebst dem fehlenden Platz dafür -
hätte sich das Forum sowieso nicht leisten können.
Feuerpolizeilich heikel
Das Geld ist auch für Fernand Raval, Leiter der städtischen
Liegenschaftsverwaltung, ein wichtiges Argument. Umso mehr, als das
alte Gebäude kaum so abzudichten wäre, dass der Rauch nicht
durch Ritzen entweichen könnte. Dies habe unter anderem zu
Fehlalarmen geführt. "Wir hatten zudem feuerpolizeiliche
Beanstandungen, weil Fehlalarme nicht sachgerecht abgestellt worden
waren", ergänzt Raval. Die Sicherheit sei nicht gewährleistet
gewesen. Für ihn ist das Kornhausforum als Partylokal
Vergangenheit. Laut Medienchef Walter Langenegger will sich der
Gemeinderat der Frage annehmen.
Ammonit sucht neue Bleibe
Beendet hat die zwölfjährige Zusammenarbeit mit dem
Partyveranstalter Ammonit Events das Kornhausforum. "Wir hatten keine
andere Wahl", begründet Giger. Differenzen oder Probleme habe es
keine gegeben. Die Anlässe um Ostern werden in die grosse Halle
der Reitschule verlegt, wie Fabian Wyssbrod von Ammonit Events
mitteilt. "Für die Zeit danach suchen wir ein neues Lokal in
Bern." Er geht davon aus, dass die Liegenschaftsverwaltung nach der
vergeblichen Suche nach der Ursache der Fehlalarme die Geduld verlor.
Sein Fazit: "Damit war der Vorwand da, um die Partys loszuwerden, die
ihr sowieso ein Dorn im Auge waren." cab
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20 Minuten 20.1.12
Stellungnahme nach Party-Aus
BERN. Nach dem Entscheid, dass im Kornhausforum keine Partys mehr
gefeiert werden dürfen (gestern in 20 Minuten), nimmt der
Veranstalter Ammonit Events nun auf Facebook Stellung. Die
Liegenschaftsverwaltung der Stadt habe der Berner Musikszene einen
weiteren Schlag ins Gesicht verpasst. Ammonit veranstaltet seit
zwölf Jahren erfolgreiche Events im Kornhaus. Niemals sei man auf
Beiträge aus öffentlichen Kassen angewiesen gewesen. Der
Entscheid gegen die Partys fiel, weil nur mit Fumoir gefeiert werden
darf, das installierte Fumoir aber offenbar den Anforderungen nicht
genügt.
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ammonitevents 19.1.12
https://www.facebook.com/#!/ammonitevents/posts/314401565265002
Stellungnahme von ammonit Events zur Berichterstattung über die
aktuellen Geschehnisse im Berner Kornhausforum
Nach der überraschenden und fragwürdigen Verfügung der
Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bern nehmen wir als betroffener
Veranstalter folgendermassen
Stellung:
ammonit Events veranstaltet seit über 12 Jahren erfolgreich im
Berner Kornhausforum. Wir kreierten im vergangenen Jahrzehnt
Veranstaltungen und schufen eine
Plattform für junge Berner Künstler sowie internationale
Top-Acts. Unsere Events
etablierten sich rasch und zogen jährlich mehrere tausend Besucher
aus der gesamten
Schweiz in die Bundeshauptstadt.
Die Leitung der Kornhausforums wusste unsere Arbeit stets sehr zu
schätzen und förderte unsere Projekte. Obwohl wir immer
marktübliche Preise für die
Lokal-Miete bezahlten, standen unsere Veranstaltungen zu jeder Zeit auf
eigenen Beinen und
wurden selbst finanziert. ammonit Events hat noch nie einen Antrag auf
Subventionen
oder Beiträge aus öffentlichen Kassen beantragt.
Leider kamen mit den Jahren immer neue Auflagen und Gesetze, welche
unser Schaffen komplexer und aufwändiger werden liessen. ammonit
Events hat sich
diesen Herausforderungen stets gestellt und kam sämtlichen neuen
Forderungen seitens der städtischen Behörden nach.
Vor gut zwei Jahren wurde seitens der Behörden Folgendes
eröffnet: Die für uns notwendige Bewilligung werde nur noch
erteilt, wenn ein Fumoir
nachgewiesen werden kann - um Anwohner vor nächtlichen
Lärm-Emissionen zu
schützen. Wir liessen im Anschluss vom Regierungsstatthalteramt
ein entsprechendes Fumoir
bewilligen. Dieses betrieben wir mit grossem Aufwand und mit einer
mobilen Lüftung,
welche wir selber finanzierten (!).
Die Situation schien bereinigt und sämtliche Parteien zufrieden -
ausser eine: Die Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bern, welcher die
Partyreihen im
Kornhaus seit Jahren ein Dorn im Auge waren. Der konkrete Grund wurde
uns jedoch nie
mitgeteilt. Unsere Vermutung, dass eine gewisse Verschlossenheit und
ein
Nicht-Verständnis für Entwicklungen in der Jugendkultur dabei
eine tragende Rolle gespielt
hatten, wurde uns aus gut unterrichteten Kreisen bestätigt.
Dass die selbe Verwaltung "die Gunst der Stunde" unter dem Vorwand der
Feueralarme nutzt, Ihre Macht auszuspielen ist ein offenes Geheimnis.
Fakt ist,
dass die Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bern Ihrer Pflicht jahrelang
nicht
nachgekommen ist, sich mit der Brandmeldeanlage im Kornhaus
auseinanderzusetzen und
Fehler zu beheben. Ammonit hat das Handling mit den Brand-Alarmen im
Kornhaus
immer vorschriftsgemäss und wie von der Vermieterin instruiert
durchgeführt. Fatal an dieser Angelegenheit ist zusätzlich,
dass weder die
Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bern, noch die zuständigen
Behörden oder die Feuerwehr
die Brandmeldeanlage dieses öffentlichen Gebäudes
ordnungsgemäss bedienen
kann. Sämtliche Fehlalarme (auch ausserhalb des
Veranstaltungsbetriebes) können nämlich
bis dato nicht eindeutig einer Ursache zugeordnet werden.
Dass sich diese Verwaltung nun mit unbegründeten und nicht
belegten Fakten auf die Äste begibt, wirft doch viele Fragen auf.
Facts, Folgen & Forderungen:
Die Facts:
Ohne Fumoir keine Überzeitbewilligung. Ohne
Überzeitbewilligung keine Party- Veranstaltungen mehr.
Aufgrund des Ausgehverhaltens der jungen Erwachsenen ist das Beenden
einer Party um 02.45 Uhr absurd und undenkbar. Wir streben mit unseren
Veranstaltungen eine Qualität an, die unter solchen zeitlichen
Einschränkungen
nicht mehr angeboten werden kann.
ammonit bereichert die "Kultur-Stadt" Bern mit eigenständigen,
wertvollen Musikanlässen seit über 13 Jahren und hat sich zu
einem der renommiertesten
Veranstalter elektronischer Musik in der Stadt & Region entwickelt.
ammonit bespielt Nischen im Musikgeschehen, fördert junge,
talentierte Künstler, nimmt ernsthaft an der lebhaften
Musik-Kultur teil und holt seit Jahren
internationale Künstler nach Bern.
ammonit sitzt & sass der Stadt nie auf dem Portemonnaie!
ammonit schafft soziale Netzwerke und wertvolle Arbeitsplätze.
Die Folgen:
ammonit wurde durch den Entscheid der Liegenschaftsverwaltung der Stadt
Bern eine wichtige Plattform genommen.
ammonit arbeitet & plant langfristig. Dieser Entscheid ist
höchst brisant für uns als Veranstalter - und könnte
Schadenersatzforderungen für
abgeschlossene Künstlerverträge seitens derer Agenturen mit
sich bringen.
Die Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bern fördert mit ihrem
Entscheid das "Berner Clubsterben" und erteilt der Berner Musikszene
einen weiteren Schlag
ins Gesicht.
Das schon lange gebeutelte Budget des Kornhausforums wird arg
strapaziert (Verlust von mehreren Zehntausend Franken Mieteinnahmen pro
Jahr).
Die Forderungen:
Bern braucht ein klares Bekenntnis zu einem hauptstadtwürdigen,
attraktiven Nachtleben! ammonit fordert zudem ein dringliches
Zusammenarbeiten von
Veranstaltern und relevanten Behörden sowie der Politik. Es kann
nicht sein, dass
willkürliche Entscheide unsere Zukunft gefährden.
ammonit Events, Bern, 19. Januar 2012
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derbund.ch 19.1.12
"Es wird eine Aktion geben"
Von Hanna Jordi.
Nach dem Ende der Partys im Kornhausforum gewinnt die Diskussion um das
Clubsterben an Dynamik: Der Verein Pro Nachtleben Bern kündigt
für nächste Woche eine Aktion an - und ein Veranstalter
organisiert eine Protest-Party.
Kaum wurde publik, dass die Partyreihe im Kornhausforum eingestellt
werden muss, kündigte der Verein Pro Nachtleben Bern an, "andere
Saiten" aufzuziehen. "Den bürokratischen Weg haben wir bereits
beschritten", führt Vereinspräsident Thomas Berger aus.
"10’700 Personen haben die Petition für ein
hauptstadtwürdiges Nachtleben unterschrieben - und vom Gemeinderat
haben wir ausser einer Eingangsbestätigung nichts vernommen".
Nun sei der Verein von den neuesten Entwicklungen im Kornhausforum
überrascht worden. Berger spricht von einem "moralischen
Tiefschlag". Entsprechend wird nun gehandelt: "Nächste Woche wird
es eine Aktion geben", so Berger. Worum es sich dabei handelt, will er
nicht preisgeben - "um den Überraschungseffekt nicht zu
verderben", wie er sagt. Doch Berger ist zuversichtlich, was die
Mobilisierung anbelangt: "Wir sind gut vernetzt und stehen im Kontakt
mit verschiedenen Kollektiven."
Hoffen auf eine politische Dynamik
Christian Pauli, Präsident des Vereins der Berner
Kulturveranstalter Bekult, hofft auf eine politische Dynamik , die sich
vor dem Hintergrund der jüngsten Vorkommnisse in der Causa
Clubsterben entwickeln könnte, wie er auf Anfrage von
DerBund.ch/Newsnet sagt.
Ob und wie sich die Kulturveranstalter in die laufende Debatte
einbringen werden, sei noch offen. "In der Vorstandssitzung vom
nächsten Dienstag wird das Kornhausforum aber sicher Thema sein."
"Wir leben nicht in den Achtzigern"
Während sich jene, die für "transparente Rahmenbedingungen
und klar definierte Auflagen" (Wortlaut der Petition) einstehen, noch
nicht in die Karten blicken lassen, sind andere für offenherzigere
Bekenntnisse zu haben. Die Gruppe mit dem expliziten Namen "Figg di
Frou Müller" erfreut sich auf Facebook derzeit grosser
Beliebtheit: "Innerhalb von drei Tagen haben wir fast die
1000-Mitglieder-Marke geknackt", sagt Mit-Initiator Terry Loosli.
Auf der politischen Ebene sei die Situation blockiert - entsprechende
Vorstösse aus dem Stadtrat sind noch hängig - also gelte es,
die Basis für die Problematik zu sensibilisieren, sagt Loosli zum
Sinn und Zweck der Gruppe - zu sensibilisieren für die
"Willkür und und die Missstände" in der Bewilligungspraxis
der städtischen Behörden, wie er sagt.
"Frou Müller" steht laut Facebook-Information für die
Menschen, die "neben deine Lieblings-Bar, neben deinen Lieblings-Club
ziehen" und dann beginnen, "sich zu beschweren". Bisher vermisste Terry
Loosli eine gewisse Handlungsbereitschaft unter den Betroffenen, den
Nachtschwärmern unter dem Kulturpublikum, ihren Unmut kundzutun:
"Wir leben nicht mehr in den Achtzigerjahren", sagt er in Anspielung
auf die damaligen Jugendunruhen und konstatiert eine gewisse Lethargie
in der Zielgruppe. "Es ist aber möglich, dass der Leidensdruck mit
dem Ende der Partys im Kornhausforum nun eine Grenze überschritten
hat."
Frau Müller könnte auch Frau Meier heissen
Loosli, der im Dachstock und im Kapitel engagiert ist und im
geschlossenen Sous Soul tätig war, will niemanden persönlich
angreifen, wie er sagt. "Frau Müller könnte auch Frau Meier
heissen", relativiert er.
"Frau Meier" - diesen Namen trägt auch das Lied von Mani Matter im
Titel, in dem sich Hans-Jakobli und Babettli abwechslungsweise
über den Lärm des anderen beschweren und der mit den Worten
schliesst: "I wett fasch säge: D'Wält wär freier we meh
würd grüeft: He he Frou Meier!".
Ein erstes Mal bekommen sich die Mitglieder des "losen
Zusammenschlusses von kulturaffinen Menschen" am 17. Februar zu
Gesicht. Dann findet die Party "Figg di Frou Müller" im Wasserwerk
Club statt. (DerBund.ch/Newsnet)
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Blick am Abend 19.1.12
http://issuu.com/blickamabend/docs/19.01.2012_be/10
"Behörden sind der Tod des Nachtlebens"
FINITO Im Kornhausforum gibts keine Partys mehr. Bei den
Nachtschwärmern brodelt es gewaltig.
markus.ehinger@ringier.ch
Das beliebte Kellerlokal SousSoul ist seit Ende 2011 geschlossen. Das
Wasserwerk steht ebenfalls vor dem Aus. Und seit gestern ist bekannt,
dass es auch im Kornhausforum keine Partys mehr geben wird.
Grund für das abrupte Ende der Partys: Im Kornhausforum gibts kein
Fumoir und so rauchen die Party-Besucher auf der Strasse und
verursachen Lärm. Fernand Raval, Abteilungsleiter der
Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bern: "Das Kornhaus ist eine
städtische, öffentliche Liegenschaft. Und in solchen ist das
Rauchen prinzipiell untersagt." Er betont, dass das Kornhausforum und
nicht die Liegenschaftsverwaltung entschieden habe, keine Partys mehr
durchzuführen. "Es ist aber auch richtig, dass wir heute nicht
Hand bieten konnten, damit ein Fumoir im Kornhaus eingebaut wird,
welches allen Sicherheitsvorschriften genügt", sagt Raval.
Immerhin: Walter Langenegger, Infochef der Stadt Bern, sagt heute im
"Bund", dass die Stadt eine Nachrüstung mit Fumoir prüfen
werde.
Die Nachtschwärmer haben genug von den Hiobsbotschaften. "Jetzt
reichts. Mit dem Entscheid, im Kornhausforum keine Partys mehr
zuzulassen, verliert das Berner Nachtleben ein weiteres
Aushängeschild", sagt Thomas Berger vom Verein Nachtleben Bern.
GFLStadtrat und DJ MCW, Manuel C. Widmer, twittert: "Behörden sind
der Tod des Nachtlebens! Und der Gemeinderat pennt weiter."
Kritik gegen die Behörden gibts auch auf Facebook. Die Gruppe
"Figg Di Frou Müller" hat grossen Zuwachs. "Frau Müller"
stehe stellvertretend für alle Meiers, Scheideggers, Lüthis,
Kipfers, oder wie auch immer sie hiessen, steht auf einem Flyer: "Sie
ziehen in die Stadt, in die ‹urbanen› Zentren. Sie ziehen neben deine
Lieblings-Bar, neben deinen Lieblings-Club, neben das Konzertlokal.
Schon bald beginnen sie damit, sich zu beschweren.". Die
Entscheidungsträger seien die gleichen "Bünzlis" und deshalb
würden die Lärm-Kläger Recht bekommen. "Jetzt reichts,
wir klagen an. Mit Kultur." Im Wasserwerk soll deshalb am Freitag, 17.
Februar, eine "Figg Di Frou Müller"-Protestparty steigen.
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Bund 19.1.12
Tour de Lorraine
Erst der Workshop, dann die Party
Schon seit einer Weile kommt auf den Plakatwänden der Stadt eine
hässliche Spinne gekrochen: der klotzige Körper eine
Dampfwalze, die Beine Kranhälse. Noch bildhafter kann man die
Schattenseiten des Wachstumswahns kaum darstellen, als die
jährlich wiederkehrende Tour de Lorraine es heuer tut. Zum
zwölften Mal findet parallel zum Wirtschaftsforum in Davos in Bern
ein Gegenforum statt. Diesmal unter dem Motto "Wachstumswahnsinn
loswerden". Doch nicht nur die politisch Engagierten und sozial Wachen
dürfen sich am Wochenende austoben - auch die Mitglieder der
Vergnügungsgesellschaft kommen auf ihre Kosten; denn die Tour de
Lorraine folgt der Maxime, wonach zwar erst die Arbeit, dann aber
sicher das Vergnügen kommt. Workshops und rauschende Feste halten
sich hübsch die Waage.
Eine Premiere . . .
Nach der Informationsveranstaltung im Café Kairo trumpft das
Kino in der Reitschule mit einer Schweizer Premiere auf: Der
Dokumentarfilm "Die Ökonomie des Glücks" dreier
amerikanischer Filmemacher lässt Menschen zu Wort kommen, die sich
für eine entglobalisierte Ökonomie einsetzen, für ein
lokales Bewusstsein - von der Karotte am Marktstand bis zur
Altersuniversität, um das Wissen der älteren Bevölkerung
zu bewahren.
. . . und die Qual der Wahl
Am Samstag buhlen zwölf Workshops in der Turnhalle Progr um
engagierte Diskussionsteilnehmer. Und in den Abendstunden gilt es dann,
ein lokales Bewusstsein für die Gefilde zwischen Reitschule und
Breitfeld zu entwickeln: 13 Veranstaltungsorte geben die Bühne
frei für smarte Künstler wie die Baseball Bat Boogie Bastards
(Brasserie Lorraine), die klingen, als würde Johnny Rotten
Jerry-Lee-Lewis interpretieren, Herzensbrecher-Barde Alejandro
Jiménez (Wartsaal), die Berner Swing-Elektroniker
Klischée (Aare Garage) oder Festmacher Bud Clyde (ebenda). Wem
eine Darbietung nicht passt, dem kommt das äusserst
ökonomische Rundum-Ticket à 25 Franken entgegen. Solcherart
ausgestattet, braucht er nur ein paar Meter weiter in die nächste
Lokalität, zum nächsten Fest, zu stolpern. (hjo)
Lorraine Fr, 20. 1., und Sa, 21. 1. Ausführliches Programm unter:
www.tourdelorraine.ch
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WoZ 19.1.12
Tour de Lorraine
Weltwirtschaftskrise
Erneut steckt die Weltwirtschaft in einer Krise. Das Karussell dreht
sich immer schneller, die Häufigkeit der Krisen nimmt zu: Nach der
Finanz- und Bankenkrise vor drei Jahren droht nun die Eurokrise die
globale Wirtschaft in den Abgrund zu ziehen. Regierungen werden
abgesetzt und durch TechnokratInnen aus dem Bankenwesen ersetzt, doch
die Lösungsansätze der Mächtigen bleiben dieselben.
Das oberste Ziel bleibt die Steigerung des Wirtschaftswachstums. Damit
soll die Arbeitslosigkeit bekämpft und mehr produziert und
konsumiert werden. Seit ein paar Jahren wird dies von einer wachsenden
Anzahl von Basisorganisationen, Bewegungen und Intellektuellen
kritisiert, die für eine bedarfsorientierte, solidarische
Ökonomie einstehen, für ein Leben in Würde und Wohlstand
für alle ohne unendliches Wirtschaftswachstum und ökologische
Katastrophen. Forderungen, die in den letzten Monaten auch vermehrt auf
öffentlichen Plätzen in vielen Städten weltweit
ihren Ausdruck fanden und die Hoffnung nähren, dass der Homo
oeconomicus, wie er sich jährlich am Weltwirtschaftsforum in Davos
einfindet, ein Auslaufmodell ist.
Mit zahlreichen Workshops, Film- und Diskussionsveranstaltungen will
die zwölfte Ausgabe der Berner Tour de Lorraine eine Plattform
bieten, um die Konzepte der Wachstumskritik und die Visionen einer
Postwachstumsgesellschaft kennenzulernen und weiterzudiskutieren,
beispielsweise in der Infoveranstaltung "Die Weltwirtschaftskrise -
Konsequenzen und Perspektiven" mit dem Historiker, Sozialforscher und
Autor von "Globale Krise - Globale Proletarisierung -
Gegenperspektiven", Karl-Heinz Roth, der auch einen
Einführungsvortrag zum Thema "Krise des Kapitalismus" halten wird.
Dabei werden die Krise sowie deren Hintergründe dargestellt und
ein erstes Mal diskutiert.
Am Samstagmorgen wird mit Roth die Diskussion des Vorabends
weitergeführt (nicht im offiziellen Tour-de-Lorraine-Programm).
Diese baut direkt auf dem Vortrag auf, weshalb es nur eine kurze
Einführung geben wird. Um eine Vertiefung zu ermöglichen,
sind deshalb der Besuch des Vorabendvortrags oder anderweitige
"Krisenkenntnisse" erwünscht. Die übrigen Veranstaltungen
können auch ohne Vorkenntnisse besucht werden.
Denjenigen, die zuvor am Samstagmorgen an der vertiefenden Diskussion
teilnehmen, wird ein (vegetarisches/veganes) Mittagessen angeboten.
Eine kurze Voranmeldung fürs Mittagessen bei info@faubern.ch
genügt. Ausserdem hält Karl-Heinz Roth Kurzvorträge (mit
anschliessender Diskussion): zuerst zur Frage, wie die
gegenwärtigen, weltweiten Protestbewegungen zu deuten sind, danach
zur Frage, welche Perspektiven (von unten) die aktuelle Krise bietet.
Wie jedes Jahr steigt dann am Samstagabend das grosse Fest in
diversen Lokalen dies- und jenseits der Lorrainebrücke mit vielen
Konzerten und DJs. Der gesamte Erlös der Tour de Lorraine wird
für Kampagnen und Projekte verwendet, die sich für soziale
Gerechtigkeit einsetzen.
Bern Einführungsvortrag: Café Kairo, Damm- weg 43, Fr, 20.
Januar, 19.30 Uhr. Vertiefende Diskussion: Infoladen der Reitschule,
Sa, 21. Januar, 10 Uhr. 1. Kurzvortrag: Treffpunkt im Progr,
Waisenhausplatz 30, Sa, 21. Januar, 13 Uhr. 2. Kurzvortrag: Treffpunkt
im Progr, Sa, 15.30 Uhr. Detailliertes Programm und Infos zu den
Workshops und zum Fest: www.tourdelorraine.ch, www.faubern.ch.
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WoZ 19.1.12
Hausmitteilungen
Redaktion
Dyttrich in der Lorraine
Unter dem Titel "Wachstumswahnsinnloswerden" finden am 21. Januar
anlässlich der Tour de Lorraine in Bern diverse Vorträge und
Workshops statt (vgl. Seite 27 sowie www.tourdelorraine.ch). Mit dabei
ist auch WOZ-Redaktorin Bettina Dyttrich, die von 15.30 bis 17.30 Uhr
den Workshop "Landwirtschaft als Care-Arbeit" anbietet: Was hat die
Pflege von Kranken mit dem Alltag von BäuerInnen zu tun? Der
Workshop ist gratis, eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der
Treffpunkt ist in der Turnhalle des Progr.
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kulturagenda.be 19.1.12
Protest ist nicht genug
Die 12. Tour de Lorraine veranstaltet wieder ein Happening mit Bands,
Partys, Workshops und Filmen in 17 Veranstaltungsorten. Im
Rahmenprogramm geht es diesmal um mögliche Auswege aus der
Wirtschaftskrise.
Die amerikanische Linguistin Helena Norberg-Hodge hat während
Jahrzehnten
verschiedene Gesellschaften untersucht. So konnte sie über einen
grossen Zeitraum mitverfolgen, welche Auswirkungen die Globalisierung
auf das abgeschieden in Tibet lebende Volk der Ladakh hatte. Der
massenhafte
Import subventionierter Nahrungsmittel zerstörte ein
funktionierendes Gesellschafts-
und Wirtschaftsgefüge. Zu den Folgen gehörten
Arbeitslosigkeit,
schwindender Zusammenhalt und ein Gefühl der Minderwertigkeit.
Der Unsinn versteckter Subventionen
Diese Studien dienten Norberg-Hodges als Grundlage für ihren
preisgekrönten
Dokumentarfilm "Die Ökonomie des Glücks". In ihm
porträtiert sie unter anderem
rund um den Globus Initiativen, welche lokal orientierte
Wirtschaftssysteme
fördern. Es kommen aber auch Marktexperten zu Wort wie der
konservative
englische Parlamentarier Zac Goldsmith. Er macht auf den Unsinn
versteckter Subventionen aufmerksam: Bei einer Vollkostenrechnung
würden
sich Auswüchse internationaler Transporte nicht mehr lohnen. So
importiert
und exportiert England gleichzeitig annähernd gleich grosse Mengen
von
Milch, Brot, Eiern und Schweinefleisch.
Es sind solche Fakten, die den
Film eindrücklich machen, den die Tour de
Lorraine als Schweizer Premiere zeigt. Sie verdeutlichen, dass das
reine Wirtschaftswachstum
an sich auch völlig absurde Effekte erzielt. So trägt
beispielsweise Umweltzerstörung zum Wachstum
des Bruttoinlandproduktes bei, etwa wenn nur noch Wasser aus Flaschen
getrunken werden kann. "Wenn
man mit den Menschen spricht", sagt Alwin Egger vom
Organisationskomitee der Tour de Lorraine, "ist fast allen klar,
dass die Ressourcen der Erde endlich
sind. Die meisten sehen bloss keinen
Ausweg aus unserem System."
Konstruktive Kritik statt Protest
Als man im letzten Sommer begonnen
habe, die diesjährige Veranstaltung zu
planen, erklärt Egger, habe man nicht
einfach die Krise thematisieren wollen: "Das wäre nur eine
Reaktion gewesen."
Vielmehr wolle man in verschiedenen
Workshops und mit Filmen wie "Die
Ökonomie des Glücks" aufzeigen, dass
es alternative Ansätze gebe. "Wir haben
keine fixfertigen Lösungen", gesteht
Egger, "aber Vorschläge, über die man
diskutieren kann."
Entstanden ist die Tour als Protestveranstaltung
gegen das World Economic
Forum in Davos. "Das sind wir immer
noch", betont Egger, "aber wir transportieren
unsere eigenen Inhalte."
Damit geht der veranstaltende Verein
einen Weg, den auch andere kritische
Organisationen eingeschlagen haben.
Der Fokus liegt heute weniger auf dem
Protest als auf konstruktiver Kritik. Von
diesem Ansatz sind auch die verschiedenen
Workshops an der Tour geprägt,
die Handlungsalternativen vermitteln.
Und nach all der Theorie geht es auf zur
eigentlichen Tour: dem Abklappern all
der Partys und Konzerte in den Lokalen
des Quartiers.
Silvano Cerutti
\ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \
\ \ \ \ \ \ \ \
• Tour de Lorraine: Diverse Orte, Bern
Fr., 20., und Sa., 21.1.
www.tourdelorraine.ch
• "Die Ökonomie des Glücks":
Kino in der Reitschule, Bern
Fr., 20.1., 20 Uhr, und Sa., 21.1., 20.30 Uhr
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BZ 19.1.12
Aufrufe zu Gewalt an Demo
Anti-Wef-Demo · Für nächsten Samstag wird im Internet
und in Mails zu
Gewalt an der "Wipe out WEF"-Demo in Bern aufgerufen. Der Stadtberner
Sicherheitsdirektor Reto Nause will Ausschreitungen unterbinden.
Die Stadt Bern steht vor einem heiklen Wochenende: "Es ist an der Zeit,
in der Sprache zu antworten, in der die anderen sprechen: Gewalt!
Machen wir kaputt, was uns kaputt macht. Zeigen wir den Bonzen in Bern,
wer die Macht auf der Strasse hat, und verwandeln wir die Stadt in
einen Hexenkessel!" Solche Schlachtrufe werden in anonymen Mails und
auf einschlägigen Internetseiten für die "Wipe out
WEF"-Demonstration
vom nächsten Samstagnachmittag in Bern verbreitet.
FDP ist besorgt
Diese Aufrufe zu Gewalt bereiten der Stadtberner FDP Sorge: "Wir
erwarten von Sicherheitsdirektor Reto Nause, dass er aufzeigt, wie er
im Fall von Ausschreitungen reagieren will", forderte gestern
Fraktionschef Bernhard Eicher.
Nause verfolgt Situation
"Ich bin erstaunt, dass die FDP an die Medien gelangt: Ich habe heute
mit der Partei ein Treffen, an dem die Kundgebung vom nächsten
Samstag
thematisiert wird", sagte Sicherheitsdirektor Reto Nause gestern auf
Anfrage dieser Zeitung. Er stehe seit mehreren Wochen in engem Kontakt
mit der Kantonspolizei Bern. "Wir verfolgen die Situation sehr genau
und werden alles Menschenmögliche unternehmen, um Ausschreitungen
zu
verhindern", so Nause. Und: "Aus taktischen Gründen kann ich zum
geplanten Sicherheitsdispositiv keine Angaben machen." Ebenfalls aus
taktischen Gründen konnte gestern Kantonspolizei-Sprecher Michael
Fichter nichts zum Einsatzdispositiv der Polizei sagen: "Wir haben
Kenntnis von der Demonstration und werden am Samstag die Situation im
Auge behalten." Weil bei Demonstrationen dieser Art die Aktivisten
meistens von der Reitschule starten und sich dann dorthin
zurückziehen,
forderte gestern FDP-Fraktionschef Bernhard Eicher auch, dass die
Betreiber der Reitschule im Falle von Ausschreitungen die Tore
schliessen müssen.
Nause appelliert an Vernunft
Zu dieser Forderung der FDP wollte sich gestern Sicherheitsdirektor
Reto Nause nicht äussern. Doch er hält fest:
"Möglicherweise wird die
Reitschule am Samstag nicht die zentralste Rolle spielen. Ob dann die
Tore offen oder zu sind, spielt am Samstag für die operativen
Entscheide der Kantonspolizei vor Ort möglicherweise keine so
grosse
Rolle, wie das die FDP befürchtet." Schliesslich appelliert
Sicherheitsdirektor Reto Nause an die Vernunft der
Kundgebungsteilnehmenden, damit es in Bern zu keinen Ausschreitungen
kommt. Jürg Spori
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Weltwoche 19.1.12
Böse Medien
In der Bevölkerung steigt die Angst vor kriminellen
Übergriffen. Nach Ansicht des Stadtbasler Polizei- und
Justizvorstehers Hanspeter Gass sind die Medienberichte über
Verbrechen daran schuld. Die Fakten sprechen dagegen.
Manipuliert wird vor allem durch Verschweigen.
Von Alex Baur
In der Nacht auf den 8. Januar war in Zürich Schwamendingen die
Hölle los. Ein Anwohner, der an jenem Sonntag gegen ein Uhr in der
Früh durch Sirenengeheul aus dem Schlaf gerissen wurde,
zählte über ein Dutzend Polizei- und Rettungsfahrzeuge, die
mit Blaulicht zum Gemeinschaftszentrum (GZ) Hirzenbach preschten. Als
die Aktion nach zwei Stunden immer noch im Gang war, begab sich der
Anwohner zum GZ, wo er neun Einsatzwagen zählte. Die Polizei- und
Rettungskräfte waren bereits am Zusammenräumen. Gegen halb
vier Uhr kehrte wieder Ruhe im Quartier ein.
Vergeblich suchte der Mann in den nächsten Tagen eine
klärende Polizeimeldung in den Medien. Zum besagten Wochenende
veröffentlichte die Stadtpolizei Zürich lediglich eine
Meldung: "Einbrecher in flagranti verhaftet". Der 24-jährige
Schweizer habe sich sofort ergeben und sei geständig. Das konnte
es nicht gewesen sein. Dafür machte im Quartier bald ein
Gerücht die Runde: Zwei Gruppen von "Schwarzen" seien
anlässlich einer "Zeremonie" im GZ aufeinander losgegangen. Es
habe mehrere Verletzte und Verhaftungen gegeben.
Eine Anfrage bei der Stadtpolizei blieb letzte Woche vorerst
unbeantwortet. Auf Nachfrage bestätigte Stapo-Sprecher Marco
Cortesi am Dienstag den Grosseinsatz. Den Anlass habe eine
Massenrauferei unter Eritreern gegeben. Acht Personen wurden
hospitalisiert, neun von elf mutmasslichen Schlägern verhaftet.
Die Ermittlungen seien sehr harzig angelaufen, weil es an
Übersetzern mangelte.
Wurde der Grosseinsatz gegen die Eritreer aus Gründen der
Political Correctness verheimlicht? Cortesi stellt diesen Verdacht
vehement in Abrede. Einen politischen Einfluss auf die Medienstelle
gebe es nicht. Entscheidend sei gewesen, dass sich die Verletzungen als
nicht gravierend erwiesen hätten. Schlägereien gebe es
öfter in Zürich. Die Stadtpolizei erhalte täglich gegen
200 Meldungen, man müsse immer eine Auswahl treffen.
Die politische Relevanz vermeintlich banaler Polizeimeldungen ist ein
Politikum. Während rechte Politiker eine Verharmlosung der
Probleme wittern, verlangen Linke mehr Zurückhaltung. Vor dem
Hintergrund eines Volksbegehrens, das eine massive Aufstockung der
Polizeipräsenz in der Stadt Basel fordert, wird am Rheinknie
zurzeit heftig über dieses Thema debattiert. Umfragen deuten
darauf hin, dass sich die Bevölkerung von Kriminellen zusehends
bedroht fühlt. Nach Ansicht von Polizeivorsteher Hanspeter Gass
(FDP), der die Initiative im Namen der Regierung bekämpft, sind am
gefühlten Sicherheitsdefizit aber die Medien schuld. Sie
sollen in Basel zu viel und zu oft über Verbrechen berichten.
Die Stadtregierung nimmt damit eine Argumentation auf, die im letzten
Sommer vom Stadtbasler SP-Präsidenten Martin Lüchinger
eingebracht wurde. Die Kritik richtete sich damals vor allem gegen
die Basler Zeitung und deren Chef Markus Somm. Gass beruft sich auf die
Kriminalstatistik, die allerdings nicht weiterhilft. Je nachdem,
wie man die Deliktart und den Zeitraum auswählt, lässt sich
daraus eine Zu- oder Abnahme der Delinquenz ableiten. Betrachtet man
die letzten 25 Jahre, ging die Zahl der registrierten
Vermögensdelikte in der Schweiz leicht zurück, jene der
Delikte gegen Leib und Leben verdoppelte sich praktisch.
Massive Zunahme von Gewaltdelikten
Kriminalstatistiken sind trügerisch, denn sie weisen nur die
Straftaten aus, die zur Anzeige gebracht werden. Das kann zu
Ausschlägen in beide Richtungen führen. Der Kriminalist
Martin Killias (SP) hat in einer Langzeitstudie nachgewiesen, dass etwa
bezüglich Raubüberfällen in den letzten 25 Jahren die
Anzeigebereitschaft markant zurückging, bei Sexualdelikten
nahm sie dagegen vorübergehend zu. Wurden 1985 noch 90 Prozent der
Raubtaten der Polizei gemeldet, sind es heute noch knapp 50 Prozent. Im
gleichen Zeitraum vervielfachte sich die Zahl der gewalttätigen
Übergriffe um den Faktor fünf. Die Suva verzeichnete
über die letzten zwanzig Jahre eine Zunahme der gewaltbedingten
Verletzungen unter männlichen Jugendlichen um 300 Prozent.
Was herauskommt, wenn Gesetzesverstösse und kriminelle
Machenschaften nach dem Gusto der Politiker kommuniziert werden, zeigt
ein Beispiel aus Bern. In einer Anfrage verlangte der Parlamentarier
Alexander Feuz (FDP) im September Auskunft über
Gesetzesverstösse im weitgehend rechtsfreien Raum der Reithalle.
Mit Verweis auf einen Bericht der Berner Kantonspolizei räumte die
rot-grüne Stadtregierung zwar ein, dass im sogenannten
Kulturzentrum gelegentlich Gesetze gebrochen und Polizisten
verprügelt würden, doch Derartiges passiere auch andernorts.
Als Feuz insistierte und den Polizeibericht verlangte, traute er seinen
Augen kaum. Die wesentlichen Elemente des Rapports - etwa dass die
organisierte politische Gewalt in Bern "immer wieder" von der
Reithalle ausgehe, dass die "Sicherheit nicht gewährleistet" sei
und dass es regelmässig zu Klagen von Anwohnern komme - hatte die
Regierung als politisch unerwünscht ganz einfach eliminiert.
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Bund 19.1.12
Accordion Special
Die lange Nacht der Handzuginstrumente
Der morgige Freitag ist für Liebhaber des Akkordeons ein
Freudentag. Die Reihe "Wild Wild East" lädt zum "Accordion
Special" und zum Doppelkonzert: Die Minsker Band Gurzuf unterlegt das
Klagelied des Akkordeons mit Schlagzeug und hat sich damit auf
Festivalbühnen in aller Herren Länder unentbehrlich gemacht.
Im Anschluss spielt Lokalmatador Mario Batkovic zum Tanz auf - für
einmal pur als Solokünstler. (hjo)
Dachstock Freitag, 20. Jan., 21.30 Uhr
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Bund 19.1.12
Astronautalis
Hip-Hop mit eingeschlagener Nase
Wenn der Amerikaner Andy Bothwell zum Mikrofon greift, wird aus der
altehrwürdigen Sprechgesangsmusik abenteuerlicher Folk und
futuristischer Blues. Eine Entdeckung.
Ane Hebeisen
Den rauen Rapper mit Whisky-Stimme gibt man ihm aufs erste Hinsehen
nicht. Andy Bothwell, der unter dem Namen Astronautalis durch die
musikalischen Umlaufbahnen irrlichtert, ist blond, blauäugig und
schmalschultrig, sein Bartwuchs lückenhaft, sein Wesen zu wenig
neurotisch, als dass von diesem einstigen Theater-Studenten etwas
Unberechenbares erwartet werden dürfte.
Etwas besser sieht es aus, wenn man einen Blick auf seine Vita wirft:
Geboren in Northern Virginia als Sohn eines Eisenbahn-Ingenieurs, der
für seine von zahlreichen Bar-Schlägereien zerdrückte
Nase stadtbekannt war, und einer Schönheit aus Kentucky, die mit
17 vor ihrem gewalttätigen Vater geflüchtet war, um
Fotografin zu werden. In seinem Stammbaum wimmelt es von Trampern,
Matrosen, Spionen, Testpiloten, Geschichtenerzählern und sonstigen
Rastlosen. Andy Bothwell schert da nicht aus. Seine Rastlosigkeit lebt
er auf weitschweifigen Tourneen aus, sieben Jahre seines
30-jährigen Lebens verbrachte er zwischen Camper und
Konzertbühne. Er sei wohl einer der verweichlichtsten
Hip-Hop-Burschen ever, sagt er von sich selbst, weil seine Eltern alles
daran gesetzt hätten, dass es ihm besser ergehe als ihnen selbst.
Mit zwölf begann er zu freestylen, nahm an ungezählten
Hip-Hop-Battles teil, bis er merkte, dass ihn der sportive Wettkampf
nicht weiterbrachte, dass es schlauer und ökonomischer sei, seinen
poetischen Auswurf auf Papier oder - warum eigentlich auch nicht - auf
Tonträger festzuhalten.
Geschichten eines Streunenden
Vier solcher Tonträger sind bisher erschienen. Es sind
musikalische und produktionstechnische Goldstücke, archaisch im
Wesen und doch nach modernsten Produktionsmethoden festgehalten. Auf
keinem seiner Alben dürfte der Vermerk "file under Hip-Hop"
angebracht worden sein, obwohl sich Andy Bothwell auch heute noch als
Rapper verstanden wissen will. Doch zu breit ist sein Interesse, zu
weitläufig sein musikalisches Einzugsgebiet. Die Musik von
Astronautalis fusst allermeistens auf einem Blues-Fundament, manchmal
finden sich darin Spurenelemente aus dem Folk und der Country-Musik, es
gibt aber auch übersteuerte Elektronik, knackige Breakbeats,
Stromgitarren, es gibt Rap in allen Schattierungen und in den
allerschönsten Momenten erzählt diese rauchige Singstimme
raffiniert gesponnene Geschichten aus dem Streunerleben des Andy
Bothwell.
Das Singen erlernte er am College, nachdem ihn alle Lehrer zuvor
für talentlos erklärt hatten. Die Entdeckung seiner
Singstimme sei ein langwieriger, beinahe traumatischer Prozess gewesen,
auf den er nicht gerne zurückblicke, auch im Hinblick darauf, sich
das letzte übriggebliebene Fünkchen Streetcredibility zu
bewahren, sagte Andy Bothwell kürzlich in einem Interview. Doch
genau diese Singstimme macht das Projekt Astronautalis so
anbetungswürdig.
Mal röchelt Andy Bothwell wie Howlin’ Wolf nach durchzechter
Nacht, mal setzt seine Bassstimme zu seelenwunden Balladen an, neben
Metallharmonie, Streichorchester und Rumpel-Funk-Schlagzeug, mal
gemahnt er mit seinem männlich-markanten Organ an den ebenfalls
Hip-Hop-geschulten Everlast auf dem Zenit seines Schaffens. Wie soll
man das umschreiben? Südstaaten-Hip-Hop mit eingeschlagener Nase.
Das könnte passen.
Reitschule Rössli Sonntag, 22. Januar, 20 Uhr. Astronautalis wird
begleitet vom ähnlich staunenswerten amerikanischen Rapper
Bleubird.
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kulturagenda.be 19.1.12
Absurdes Theater im Tojo
Das junge Regiekollektiv "Die unteren 10 000" will mit seinem
Stück "Rosenkranz und Güldenstern sind tot" nicht bloss
unterhalten. Im Zentrum stehen die beiden Nebenfiguren aus Shakespeares
"Hamlet", wobei der Form der Darstellung mehr Aufmerksamkeit gewidmet
wird als der Handlung selbst. Ein absurdes Theater, das auf jeglichen
Realitätsbezug verzichtet.
Tojo, Bern. Mi., 18., bis Fr., 20.1., 20.30 Uhr
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kulturagenda.be 19.1.12
3 Kulturtipps von Christine Lauterburg
Im Programm "Vergiiget - Verjuchzed - Verzapft"
übernimmt Christine Lauterburg den geigenden und den juhzenden
Part. Musikalisch ergänzt wird sie von Dide Marfurt, für das
Literarische ist Tanja Kummer zuständig (Bären Buchsi,
Münchenbuchsee. Sa., 21.1., 21 Uhr).
1. "Riesenkristalle - der Schatz vom Planggenstock" im
Naturhistorischen Museum (Dauerausstellung)
Eine wundervolle Ausstellung, die viel Begeisterung bringt und das
Gemüt mit Glanz und Freude und Licht füllt.
2. Mokka Elektronix im Café Mokka in Thun (Do., 19.1., 20 Uhr)
Einen Gang ins wunderschöne Café Mokka zu Thun mit seiner
prächtigen Kulturszene lohnt sich in jedem Fall.
3. "Rosenkranz und Güldenstern sind tot" im Tojo (Do.,
19., und Fr., 20.1., 20.30 Uhr)
Wieder Mal in die Reithalle - in die Trutzburg der Berner Kultur.
Den biederen Reitschule-Kritiker würde ich zu "Rosenkranz
und Güldenstern sind tot" ins Tojo schicken, …
… denn statt für den Abbruch des "hässlichen
Gebäudes" zu plädieren, sollte er es sich bei einem
Theaterbesuch lieber einmal von innen anschauen und erst dann seine
Meinung abgeben!
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Bund 19.1.12
Erdbeben im Berner Nachtleben: keine Partys mehr im Kornhausforum
Nach über zehn Jahren wird die Partyreihe im Kornhausforum
eingestellt. Schuld seien die Behörden, sagen die Betreiber. Nun
brodelt es unter Politikern und Kulturschaffenden.
Christoph Lenz
Der Satz klingt nach einem schlechten Horrorfilm: "Erst das Sous-Soul,
jetzt das Kornhausforum. Wen es wohl als Nächstes trifft?" Der
Satz stammt von GFL-Stadtrat Manuel C. Widmer, der sich seit Jahren
für das Nachtleben in der Stadt Bern einsetzt. Jetzt sagt er:
"Diese Nachricht bringt das Fass zum Überlaufen."
Vor Neujahr schloss das Konzertlokal Sous-Soul in der unteren Altstadt
seine Tore, weil die Betreiber nach einem jahrelangen Rechtsstreit mit
einer Lärmklägerin und dem Regierungsstatthalteramt
Bern-Mittelland entmutigt aufgaben. Gestern folgte die nächste
Hiobsbotschaft: "Ab sofort finden keine Partys mehr statt", schreibt
das Kornhausforum in einer Mitteilung.
Gewerbepolizei will ein Fumoir
Seit über zehn Jahren richtete die Berner Eventbude Ammonit Events
drei verlängerte Tanzwochenenden pro Jahr aus. Die Partys waren
mit 500 Gästen regelmässig ausverkauft. Nun aber ist Schluss.
Der Grund: Die Berner Gewerbepolizei fordert von den Veranstaltern,
dass sie im Kornhausforum ein Fumoir einbauen. Dies soll verhindern,
dass rauchende Gäste rund um das Kornhaus für Lärm
sorgen. Die städtische Liegenschaftsverwaltung hingegen verbietet
den Einbau eines Fumoirs. "Das Kornhaus ist eine städtische
öffentliche Liegenschaft. Und in solchen ist das Rauchen
prinzipiell untersagt", erklärt Fernand Raval, Abteilungsleiter
der Liegenschaftsverwaltung. Hinzu komme, dass der Einbau finanziell
schlicht nicht drinliege.
Pro Nachtleben droht der Politik
"Absurd", findet Bernhard Giger, Leiter des Kornhausforums. "Die eine
Behörde verlangt danach, die andere verbietet es." Und wie bereits
die Sous-Soul-Macher sagt auch Giger: "Ich mag nicht mehr." In den
letzten Jahren hätten er und die Veranstalter wirklich alles
unternommen, um sämtliche Anforderungen zu erfüllen und die
Bedürfnisse der Anwohner zu respektieren. Vergebens. Wie er ohne
die 25 000 bis 27 000 Franken Mieteinnahmen auskommen will, welche die
Partys pro Jahr für das Kornhausforum generierten, weiss Giger
noch nicht. "Denkbar ist, dass wir unser Programm reduzieren und mehr
Fremdvermietungen machen."
Dem Nachtleben gehe "ein weiteres Aushängeschild" verloren,
bedauert der Verein Pro Nachtleben gestern. Weiter fordern die
Aktivisten die zuständigen Behörden auf, per sofort ein
Moratorium zu erlassen "gegen auf Amtsschimmel
zurückzuführende Club-Schliessungen". Sollte es zu weiteren
Schliessungen kommen, werde der Verein "andere Saiten aufziehen".
Stadt will über die Bücher gehen
"Bern hat ein attraktives Nachtleben. Über 100 Betriebe haben am
Wochenende eine Überzeitbewilligung", sagt Walter Langenegger,
Chef des Informationsdienstes der Stadt Bern. Er hat auch eine gute
Nachricht für das Kornhausforum: "Die Stadt wird sicher eine
Nachrüstung mit Fumoir prüfen." Falsch findet Langenegger
hingegen die Behauptung, die Politik reagiere nicht auf Entwicklungen
im Nachtleben. So werde ein Security-Konzept eingeführt, das
Probleme wie Lärm und Littering lösen könnte.
Unzulässig findet er, die Schuld für Club-Schliessungen bei
den Behörden zu suchen. Oftmals seien wirtschaftliche Gründe
ausschlaggebend. Und beim Lärm gebe es übergeordnete Gesetze,
über die sich die Stadt Bern nicht einfach hinwegsetzen könne.
Anders sieht das Manuel C. Widmer: Die Stadt lasse die Berner Clubs im
Stich. Und vom Kanton würden sie "abgewürgt", sagt er. Er
bleibt vorerst beim Horrorjargon.
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BZ 19.1.12
Forum ohne Partys
Kornhaus · Im Kornhausforum finden künftig keine Partys
mehr statt. Grund dafür sei das Rauchverbot.
Zwischen Weihnachten und Neujahr, über Ostern und im Herbst fanden
im Kornhausforum seit zehn Jahren Partyreihen statt. Damit ist jetzt
Schluss. Wie die Veranstalter von Ammonit Events mitteilten, werden sie
künftig wegen des Rauchverbots keine Partys mehr im Kornhausforum
organisieren. 2011 fanden fünfzehn Partynächte im
Kornhausforum statt. In den letzten Jahren haben die Veranstalter auf
Verlangen des Regierungsstatthalters im Kornhausforum ein
provisorisches Fumoir eingerichtet. Allerdings musste die Feuerwehr
mehrmals wegen Fehlalarm ausrücken. Fazit des
Hauseigentümers, der städtischen Liegenschaftsverwaltung: Das
Gebäude ist zu durchlässig und eignet sich nicht für den
Betrieb eines Fumoirs. Das Risiko, dass es zu einem Brand mit
verheerenden Auswirkungen kommen könnte, sei zu gross. Ab sofort
ist das Betreiben eines Fumoirs deshalb verboten. Einzige Ausnahme sei
das Fumoir im Kornhauskeller. Aus Sicht der Veranstalter ein Schlag ins
Gesicht: "Wenn der Hauseigentümer die Fumoirs verbietet, die
Bewilligungsbehörde - der Regierungsstatthalter - aber Fumoirs
verlangt, geht nichts mehr: eine in höchstem Mass absurde
Situation", heisst es in einer Medienmitteilung.
Für Bernhard Giger, Leiter des Kornhausforums, ist das Ende
schmerzhaft. "Wir wollen ein Haus sein, das für alle Leute etwas
bietet, also auch für junge Gäste." Jetzt werde man nach
einem anderen Angebot suchen müssen, um diese Klientel anzulocken.
Wichtig waren die Partys für Giger aber auch in finanzieller
Hinsicht: Sie spülten etwa 25 000 Franken, also rund ein Drittel
der Einnahmen durch eigene Vermietungen, in die Kasse des
Kornhausforums. rah
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20 Minuten 19.1.12
Auch im Kornhaus gehen die Lichter aus
BERN. Der Kahlschlag im Berner Nachtleben geht weiter: Jetzt hat es
sich auch im Kornhausforum ausgetanzt. Nachdem es im Sous Soul und
Wasserwerk am Lärm lag, stört diesmal angeblich der Rauch.
Die Liegenschaftsverwaltung hat den Veranstaltern untersagt, das von
ihnen auf eigene Kosten eingebaute Fumoir weiterhin zu benutzen.
Gleichzeitig bewilligt der Regierungsstatthalter die Kornhaus-Partys
nur noch unter der Auflage, dass ein Fumoir zur Verfügung steht.
"Eine in höchstem Mass absurde Situation", reagieren die Kornhaus-
Betreiber. Sie können die Räume deshalb ab sofort nicht mehr
für Partyanlässe freigeben oder vermieten. Dies trifft
hauptsächlich die Ammonit-Events, könnte aber auch für
die Buskers-Festivalnächte das Aus bedeuten. mar
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kulturstattbern.derbund.ch 18.1.12
Das Kornhausforum hat ausgetanzt
Von Gisela Feuz am Mittwoch, den 18. Januar 2012, um 16:48 Uhr
Nach dem Sous Soul muss nun offenbar auch das Kornhausforum, die
Partyreihe von ammonit im Kornhaus, dran glauben. Wie dem heutigen
Newsletter des Kornhausforums zu entnehmen ist, finden die jeweils
über Weihnachten/Neujahr, Ostern und im Herbst organisierten
Veranstaltungen ab sofort nicht mehr statt. Der Grund? Ein aus
Sicherheitsgründen verfügtes, absolutes Rauchverbot.
Der Regierungsstatthalter hat ammonit die Durchführung von Parties
im Kornhausforum einst nur unter der Auflage erlaubt, dass ein
temporäres Fumoir eingebaut werde. Damit sollte verhindert werden,
dass spät nachts auf dem Trottoir vor dem Kornhauseingang gepafft
und lauthals diskutiert wird. ammonit befolgte diese Anweisungen und
baute auf eigene Kosten ein Lungenteer-Tempel ein. Leider wurden aber
aus besagtem Fumoir einige Fehlalarme an die Feuerwehr rausgeschickt
(wobei nicht geklärt werden konnte, ob der Rauch daran schuld war
oder die Nebelmaschine), weswegen die städtische
Liegenschaftsverwaltung, der das Gebäude gehört,
intervenierte und das Fumoir verbot.
Mit diesem Verbot ist eine Durchführung von weiteren Parties
praktisch unmöglich geworden, denn wenn der Hauseigentümer
das Fumoir verbietet, die Bewilligungsbehörde ein solches aber
verlangt, geht nichts mehr. Willkommen in Absurdibünzlistan. So
hat sich’s nun also auch im Kornhausforum ausgetanzt. Schade!
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derbund.ch 18.1.12
Keine Partys mehr im Kornhausforum
Eine über zehnjährige Tradition geht zu Ende: Ab sofort
finden keine Partys mehr im Kornhausforum statt. Der Grund: das
absolute Rauchverbot, das aus Sicherheitsgründen auch keine
Fumoirs mehr zulässt.
Das absolute Rauchverbot, das die Liegenschaftsverwaltung der Stadt
Bern aus Sicherheitsgründen ausgesprochen hat und im Kornhausforum
neu auch keine Fumoirs mehr zulässt, beendet eine Ära: Nach
über zehn Jahren ist Schluss mit den Partyreihen, die jeweils
über Ostern, Weihnachten und Neujahr von der Firma Ammonit Events
organisiert wurden.
Fumoir-Verbot verunmögliche Partys
Seit der Einführung des Gesetzes zum Schutz vor dem Passivrauchen
durfte im Kornhausforum an den Partys nicht mehr geraucht werden. Ein
Fumoir bauten die Veranstalter im Jahr 2010 ein, um grössere
Menschenansammlungen vor dem Kornhausforum zu vermeiden.
Im vergangenen Jahr sei während den Partynächten mehrere Male
der Brandalarm ausgelöst worden. Zwar handelte es sich dabei um
Fehlalarme, die für die städtische Liegenschaftsverwaltung
das Fass aber wohl zum Überlaufen brachten. Die Vermieterin
erachtete die Risiken, dass es zu einem schwerwiegenden Schaden kommen
könnte, als zu gross - und verbot das Fumoir.
Mit dem Fumoir-Verbot hätten sich die Bedingungen für die
Durchführung von Partys nicht bloss verschärft, sondern
verunmöglichen solche Veranstaltungen: "Wenn der
Hauseigentümer - die Liegenschaftsverwaltung - die Fumoirs
verbietet, die die Bewilligungsbehörde - der Regierungsstatthalter
- aber Fumoirs verlangt, geht nichts mehr: Eine in höchstem Mass
absurde Situation", schreibt das Kornhausforum in der Mitteilung
weiter. Aus diesen Gründen verzichtet das Kornhausforum
künftig, die Räume für Partys zu vermieten.
(bs)
---
kornhausforum.ch 18.1.12
Kornhausforum Newsletter 18. Januar 2012
Es ist ausgetanzt:
Keine Partys mehr im Kornhausforum
Im Kornhausforum Bern geht eine über zehnjährige Tradition zu
Ende: Die von ammonit events jeweils über Weihnachten/Neujahr,
über Ostern und im Herbst organisierten Partyreihen finden ab
sofort nicht mehr statt. Aktueller Anlass ist das von der Vermieterin,
der Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bern, aus Sicherheitsgründen
verfügte, absolute Rauchverbot.
Das kantonale Gesetz zum Schutz vor dem Passivrauchen ist seit Juli
2009 in Kraft. An das Rauchverbot hat sich seither
selbstverständlich auch das Kornhausforum gehalten. Das galt auch
für Partys; ihre Besucher rauchten vor dem Haus auf der Gasse.
Dies änderte im Frühling 2010. Der
Regierungsstatthalter bewilligte dem Veranstalter ammonit events die
Durchführung von Partys im Kornhausforum nur noch unter der
Bedingung, dass ein temporäres Fumoirs eingebaut werde. Die Partys
wurden damit gleich behandelt wie ein Dauerbetrieb. Für einen
Betrieb mit Überzeitbewilligung bis um 7 Uhr morgens wird
nämlich ein Fumoir von Seiten der Gewerbepolizei zwingend
vorgeschrieben. Damit soll verhindert werden, dass es während der
Nacht vor dem Partylokal - in diesem Fall vor dem Kornhauseingang an
der Zeughausgasse - zu grösseren Ansammlungen kommt. Seit zwei
Jahren hat deshalb der Veranstalter ammonit events in einem Nebensaal
im 1. Obergeschoss bei den Partys auf eigene Kosten ein Fumoir
eingebaut.
Im vergangenen Jahr gab es während der Partynächte mehrere
Male Brandalarm und die Feuerwehr musste ausrücken, obwohl es sich
um Fehlalarme handelte. Bei Tests im Dezember 2011 mit Nebelmaschine
und Zigarettenrauch konnte nicht eindeutig geklärt werden, ob der
Brandalarm jeweils durch die Rauch- und Nebelentwicklung ausgelöst
wurde. Dies war jedoch Grund genug für die städtische
Liegenschaftsverwaltung (LV) - das Kornhaus befindet sich im Besitz der
Stadt Bern -, zu intervenieren und die Fumoirs auch in
Ausnahmefällen wie den erwähnten Partys ab sofort zu
verbieten. Der LV sind die Risiken, dass es zu einem schwer wiegenden
Schaden kommen könnte, zu gross. Zudem verweist sie darauf, dass
das vor 300 Jahren gebaute, in den 1990er-Jahren totalsanierte Haus zu
durchlässig und deshalb für einen Betrieb mit Fumoir nicht
geeignet sei. Einzige Ausnahme bildet, wie die LV in einem Brief an das
Kornhausforum schreibt, "das speziell umgebaute Fumoir im Restaurant
Kornhauskeller".
Das Kornhausforum hat in den letzten zwei Jahren zusammen mit ammonit
events alles nur Mögliche unternommen, um Sicherheit und Ordnung
in und ums Haus zu gewährleisten. Die Anzahl der Partynächte
wurde auf jährlich 15 eingeschränkt, als Partner arbeitete
das Kornhausforum mit nur einem Veranstalter, es gab keinen Anlass mehr
mit freiem Eintritt und die Alterslimite wurde angehoben. Deutlich
erhöht wurde auch die Anzahl der Security-Leute, und schliesslich
wurde die auch sonst nicht vorteilhafte Toiletten-Situation im Kornhaus
optimiert. Mit dem jetzt von der LV ausgesprochenen Fumoir-Verbot haben
sich die Bedingungen für die Durchführung von Partys nicht
bloss verschärft - sie machen eine Durchführung in Zukunft
praktisch unmöglich. Denn wenn der Hauseigentümer - die
Liegenschaftsverwaltung - die Fumoirs verbietet, die
Bewilligungsbehörde - der Regierungsstatthalter - aber Fumoirs
verlangt, geht nichts mehr: Eine in höchstem Mass absurde
Situation.
Das Kornhausforum akzeptiert den Entscheid der Liegenschaftsverwaltung
und kann die Gründe, die dazu führten, grösstenteils
nachvollziehen. Auch wir fragten uns manchmal, wie weit die Belastung
des Hauses durch einen Grossanlass dieser Art gehen kann, und vor
allem, welchen Aufwand wir, in Zusammenarbeit mit dem Veranstalter,
bereit sind zu leisten, um eine sichere und umweltverträgliche
Durchführung möglich zu machen. Das Kornhausforum hat sich
darum entschieden, seine Räume in Zukunft nicht mehr für
Partyanlässe frei zu geben und zu vermieten. Es wird auch nicht
andere Formen von Partys ausprobieren. Die Reihe "Playground" über
Weihnachten/Neujahr vor wenigen Wochen war die letzte - es ist
ausgetanzt im Kornhausforum.
Aber wenn nicht im Kornhausforum - wo dann? Seit über zehn Jahren
sind die Partys im Kornhausforum Teil der Berner Nachtkultur. Gerade
das Spezielle daran, dass sie nicht in einem privaten Club, sondern in
den Räumen einer öffentlichen Einrichtung stattfanden, wurde
von vielen geschätzt - von Besucherinnen und Besuchern, aber auch
von Eltern. Mit den drei Partyreihen pro Jahr verschwindet ein weiteres
Angebot aus dem Berner Nachtleben. In der Clubszene brodelt es. Allen -
dem vorwiegend jungen Publikum, den Clubbetreibern, der Polizei und den
zuständigen Behörden - ist klar, dass dringender
Handlungsbedarf besteht. Nur der Gemeinderat, auf dessen Vorstellungen
des Berner Nachtlebens alle warten, scheint sich nicht wirklich
zuständig zu fühlen.
Von der 24-Stunden-Gesellschaft kann man nicht nur reden, man muss sie
auch organisieren. Es bringt nichts, ein dichtes Moonliner-Netz
aufzubauen, wenn die Stadt die Tausenden von Nachtschwärmern nicht
auffangen kann. Es braucht genügend Angebote, aber auch klare
Richtlinien und Konzepte für die Nachtkultur in Bern. Dies
insbesondere, weil Nachtkultur immer auch und oft vor allem
Jugendkultur ist.
Teil der Berner Nachtkultur sind im August die Veranstaltungen, die das
Buskers Bern-Festival im Kornhausforum durchführt. Die
Buskershaus-Nächte dauern jeweils bis in den frühen
Morgenstunden, deshalb wurde den Organisatoren auch hier die
Einrichtung eines Fumoirs aufgenötigt. Ob und wie der Ausklang der
Festivalnächte in Zukunft noch im Kornhaus wird über die
Bühne gehen können, entscheidet nicht das Kornhausforum - das
liegt an den zuständigen städtischen Stellen.
Der ammonit events - Simon Ragaz und seinem Team - danken wir herzlich
für die über Jahre gute und anregende Zusammenarbeit.
Trotzdem: Bis bald, im Kornhausforum.
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fdp-stadtbern.ch 18.1.12
Wipe out WEF: Geordnete Kundgebung ja - Gewaltorgien nein
Für den kommenden Samstag 21. Januar 2012, 14.00 Uhr wird auf dem
Internetportal indymedia.ch/de zu einer "Wipe out WEF"-Kundgebung
aufgerufen. Für die Berner Freisinnigen ist klar: Sofern die
Organisatoren mit den Behörden zusammenarbeiten und eine
entsprechende Bewilligung einholen, ist ihnen das Recht auf freie
Meinungsäusserung zu gewähren.
Sorge bereitet den Freisinnigen allerdings eine von Unbekannten
verschickte Mail. Darin wird zu Gewalt aufgerufen:
"Es ist an der Zeit in der Sprache zu antworten in der die anderen
sprechen: Gewalt! Machen wir kaputt was uns kaputt macht. (....) Zeigen
wir den Bonzen in Bern wer die Macht auf der Strasse hat und verwandeln
wir die Stadt in einen Hexenkessel!"
Die Berner Freisinnigen verurteilt jeglichen Aufruf zu Gewalt und
Sach-beschädigungen. Die FDP.Die Liberalen erwarten von den
Verantwortlichen folgendes:
1. Die Organisatoren der Kundgebung haben sich von besagtem Mailinhalt
klar zu distanzieren.
2. Der Sicherheitsdirektor hat aufzuzeigen, wie er im Falle von
Ausschreitungen reagieren will.
3. Die Betreiber der Reitschule haben im Falle von Ausschreitungen die
Tore zu schliessen.
Für Fragen stehen zur Verfügung:
Bernhard
Eicher
Dolores Dana
079 561 83
07
079 286 06 25
Fraktionschef
FDP
Parteipräsidentin FDP
Bern, 18. Januar 2012
---
BZ 18.1.12
Zwang von oben war für die Fass-Bar heilsam
Stadt Bern. Dem Kulturzentrum Reitschule drohen Zwangsmassnahmen. Was
bedeutet das für einen Betrieb? Bei der Fass-Bar in der Altstadt
entschärften sie die früher unhaltbaren Zustände. Der
heutige Betreiber kann mit den Einschränkungen leben.
Die Fronten waren verhärtet. Anwohner und Betreiber der Fass-Bar
an der Gerechtigkeitsgasse 49 in der Stadt Bern piesackten sich, wo es
ging. Dann verordneten die Behörden Zwang: Keine
Überzeitbewilligungen mehr, keine After-Hours und Security am
Eingang des Kellerlokals. Solche oder ähnliche Zwangsmassnahmen
beantragt die Stadt auch für das Kulturzentrum Reitschule
(vergleiche Box).
Jene bei der Fass-Bar hatten Folgen: Der Betreiber strich die Segel und
verschacherte die Bar an André Brechbühl. Der
28-jährige Elektriker aus dem Emmental erfüllte sich einen
lang gehegten Wunsch und landete unvorbereitet in einem Wespennest:
"Ich wusste nichts von der Vorgeschichte", sagt er
rückblickend. Mit seiner aufrichtigen Art holte er sich den
Goodwill der Hausbesitzer und der Nachbarn zurück. Mittlerweile
machte der Regierungsstatthalter gar einen Teil der Zwangsmassnahmen
rückgängig. "Wir können nun wieder 24 Mal pro Jahr
bis um halb vier Uhr morgens geöffnet haben", erzählt
Brechbühl, das sei wichtig für einen rentablen Betrieb. Mit
den anderen beiden Einschränkungen kann er leben: "After-Hours
gehören nicht hierhin", ist er
überzeugt. Und den Sicherheitsdienst löst er, indem eine
Person mehr arbeitet. So kann er selber oben auf der Gasse für
Ordnung sorgen. Und die ist ihm wichtig. Um den frischen Wind, der im
Lokal seit 2009 weht, auch augenfällig zu machen, hat
Brechbühl den Namen des Lokals zu "die neue Fass-Bar"
modifiziert.
Keine Reklamationen mehr
Brechbühl setzt aufs Gespräch und hat damit Erfolg. Das hat
auch die städtische Orts- und Gewerbepolizei gemerkt: "Seit
anderthalb Jahren habe ich in diesem Dossier keinen Eintrag
mehr", sagt deren Leiter Marc Heeb. Für ihn ist dies ein
positives Beispiel, wie mit gezielten Zwangsmassnahmen eine
unbefriedigende Situation entschärft werden konnte.
"Durchschnittlich ein Mal pro Woche", schätzt Heeb,
liege ein solcher Fall auf seinem Tisch. Dies bei fast 700
Gastgewerbebetrieben auf dem Stadtgebiet.
Tatsächlich führten solche Konflikte wie jener in der
Fass-Bar häufig zum Abgang des Wirts. Sanktionen helfen
gemäss Heeb, eine verfahrene Situation wieder in geordnete Bahnen
zu lenken. Der Katalog an Massnahmen sei sehr breit und die
Verhältnismässigkeit müsse gewahrt bleiben. Begonnen
wird also mit "humanen Einschränkungen", wie Heeb
betont. Sie könnten sehr gezielt ausgesprochen werden und von der
Schliessung eines Fensters, der zeitweiligen Einschränkung des
Alkoholausschanks bis hin zum Betriebsverbot reichen.
Verwaltungszwangsmassnahmen, wie das Instrument korrekt heisst,
würden aber erst als Ultima Ratio ergriffen; dann nämlich,
wenn mehrmaliges Ermahnen nichts gefruchtet hat.
Stolz auf das Erreichte
Bei Fass-Bar-Inhaber Brechbühl ist das überflüssig. Er
ist stolz auf das Erreichte: "Unsere Musikanlage ist nicht
plombiert so wie in anderen Bars." Das wertet er als
Vertrauensbeweis. Nun wollen die Behörden den Weg, der hier zum
Erfolg geführt hat, auch bei der Reitschule beschreiten.
Christoph Aebischer
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Reitschule
Antrag auf Massnahmen
Trotz Ermahnungen kommt es im Kulturzentrum Reitschule immer wieder zu
Verstössen gegen das Gastgewerbegesetz. Am 15. November hat das
städtische Polizeiinspektorat beim Regierungsstatthalter Antrag
auf Verwaltungszwangsmassnahmen beim Gastrobetrieb Reitschule gestellt.
Dies ging aus der Antwort des Gemeinderats auf eine Interpellation von
FDP-Stadtrat Alexander Feuz hervor (wir berichteten). Feuz ist mit den
Antworten nicht zufrieden. Einige Fragen seien gar nicht beantwortet
worden. Und von einer Gleichbehandlung der Betriebe, wie der
Gemeinderat schreibe, könne nicht die Rede sein. Die Stadt
müsse die Verträge mit den bisherigen Betreibern der
Reitschule künden. Ein neuer Vertragspartner müsse
Gewähr bieten, dass hier kein rechtsfreier Raum geduldet werde.
Vor allem eines stört Feuz: dass der Gemeinderat nur zwei Tage
später, am 17. November, als im Stadtrat der Leistungsvertrag
behandelt wurde, nicht über den Antrag auf Zwangsmassnahmen
informierte. "Das wurde bewusst verschwiegen", so Feuz.
Dass der Gemeinderat nicht informierte, entspricht allerdings dem
Prinzip der Gewaltenteilung. Beim Antrag des Polizeiinspektorats
handelt es sich laut Martin Albrecht, Generalsekretär der
städtischen Sicherheitsdirektion, um eine Amtshandlung im Rahmen
des Vollzugs des Gastgewerbegesetzes. Die Umsetzung habe
politikunabhängig in einem juristischen und rechtsstaatlichen
Verfahren zu erfolgen. Über solche Amtshandlungen werden Gemeinde-
und Stadtrat deshalb in der Regel nicht informiert. Vom Antrag erfuhr
der Gemeinderat erst nach dem 1. Dezember, also nachdem Feuz den
Vorstoss eingereicht hatte.wrs
---
Langenthaler Tagblatt 18.1.12
Polizei wies zu Unrecht weg
SVP Familienfest Mit ungewohnt deutlicher Kritik an der Arbeit der
Kantonspolizei bestätigt Polizeidirektor Käser eine
Beschwerde gegen eine Wegweisung.
Rund ums "Familienfest" der SVP auf dem Bundesplatz vom 10.
September griff die Kantonspolizei Bern unter anderem mit 37
Wegweisungen durch. Zu hart, wie sich nun zeigt. Hans-Jürg
Käser, Chef der kantonalen Polizei- und Militärdirektion
(POM), hat einem Jugendlichen respektive dessen Vater
vollumfänglich Recht gegeben. Die pauschal abgefasste,
vorgefertigte Begründung der Wegweisung aus dem Stadtzentrum bis
zum nächsten Morgen genüge den "Mindestanforderungen an
die Begründung einer Wegweisungs- und Fernhalteverfügung
nicht".
Dazu habe die Polizei weder in der Verfügung noch im
Schriftenwechsel mit der POM argumentiert, der Jugendliche habe sich
bei der Anhaltung in einer Personenansammlung befunden. Laut
Polizeigesetz wäre dies aber zwingend. Dass er einen Rucksack
trug, die Aussage verweigerte respektive sich angeblich unkooperativ
verhielt, lasse sich nicht als Störung oder Gefährdung der
öffentlichen Sicherheit einstufen, so gestrige Medienberichte. Die
Beschwerde kann noch an das Verwaltungsgericht weiter gezogen werden.
Bereits im November nahm die Kantonspolizei die Weg- weisung des
Co-Präsidenten der bernischen Jungen Grünen am
SVP-Familienfest zurück und entschuldigte sich. Als Grund wurden
ihm ein paar linke Flyer im Rucksack genannt (az LT berichtete). (Sat)
---
BZ 18.1.12
Norient
Besucherrekord am Filmfestival
Rund 1000 Besucher verzeichnete das viertägige
Norient-Musikfilm-Festival - ein Besucherrekord. Da der Andrang so
gross war, wurden Zusatzvorstellungen organisiert.pd
---
kulturstattbern.derbund.ch 17.1.12
Im Wald mit den Kummerbuben
Von Gisela Feuz am Dienstag, den 17. Januar 2012, um 05:00 Uhr
"Isch sicher feik (Engl. fake = Fälschung), so lang wie dä
schiffet!", so der Kommentar eines Stehpinkel-Fachmannes, an den sich
die Schreiberin vertrauensvoll wandte, da sie sich in diesem Gebiet ja
eher weniger auskennt. Es sei also gar nicht so einfach gewesen, bis
man etwas gefunden habe, das ungefähr die Farbe von Urin habe,
bestätigt Herr Roja-Films denn auch den Verdacht, dass im neuen
von ihm produzierten Video der Herren Kummerbuben nicht alles mit
rechten Dingen zugeht.
Eine höchst vergnügliche Angelegenheit ist es geworden,
dieses Video zu "Wild im Härz", der Vorabsingle zum Album, welches
in Bälde erscheinen soll. Man schaut gerne zu, was die Mannen denn
da so alles treiben in ihrer Stube im Bremgartenwald und da vieles
gleichzeitig passiert, macht man das gerne auch mehrmals, schon nur um
herauszufinden, was Herr Jäggi denn da genau in die Baumrinde
schnitzt und ob Herr Higi das Bier auch trinkt, welches er aus dem
Kühlschrank grübelt.
http://www.youtube.com/watch?v=C7A51nVPrPo&feature=player_embedded
In der ganzen Choreographie gefallen vor allem auch die nonchalanten
Tanzeinlagen der Kummerbuben und da schaut man dann auch
grosszügig darüber hinweg, dass der Herr Stehpinkler weder
spült noch sich die Hände wäscht. Der Grüsel der.
_______
Die Kummerbuben laden am Freitag 2. März zur Taufe der neuen
Platte "Weidwund" im Dachstock.
---
Bund 17.1.12
Käser kassiert Polizeiverfügung
Um Gegendemonstrationen zu verhindern, griff die Polizei beim
SVP-Wahlfest am 10. September 2011 massiv durch, nahm Dutzende von
Personen fest und verbot ihnen vorübergehend den Aufenthalt in der
Berner Innenstadt.
Eine dieser Wegweisungsverfügungen gegen einen jugendlichen
Passanten hat Regierungsrat Hans-Jürg Käser (FDP) nun
aufgehoben. Er hiess damit die Beschwerde des Vaters des Jugendlichen
gut. Der Vater zeigte sich auf Anfrage erleichtert, dass mit dem
Entscheid die Anschuldigungen der Polizei gegen seinen Sohn
hinfällig werden. Die Polizei hatte ihm vorgeworfen, er habe sich
an einer unbewilligten Protestaktion beteiligt und die öffentliche
Ordnung gestört und gefährdet. (st) - Seite 17
-
Polizeidirektor Käser: Wegweisung bei SVP-Fest war nicht rechtens
Regierungsrat Käser heisst eine Beschwerde gegen eine polizeiliche
Wegweisung am SVP-Wahlfest gut - und kritisiert die Polizeipraxis
massiv.
Simon Thönen
Beim SVP-Wahlfest vom letzten September in Bern griff die Polizei
massiv durch, um Gegendemonstrationen bereits im Keim zu ersticken. Sie
nahm Dutzende von mutmasslichen Gegendemonstranten in Polizeigewahrsam,
gegen 37 erliess sie auch sogenannte Fernhalteverfügungen: Die
Betroffenen durften die ganze Berner Innenstadt bis am nächsten
Morgen früh nicht mehr betreten.
Als sich nachträglich herausstellte, dass gar keine
Gegendemonstration stattgefunden hatte, gerieten die massiven Mittel
der Polizei gegen Passanten, die sie als Demonstranten
verdächtigte, in die Kritik. Teilweise erhoben die Betroffenen
auch Beschwerde. Eine dieser Beschwerden hat der kantonale
Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (FDP) nun am 13. Januar
gutgeheissen.
Es handelt sich um den Fall eines Jugendlichen, den die Polizei am
Rande des SVP-Wahlfests festgenommen, gefesselt, abgeführt und auf
der Polizeiwache mit einer Fernhalte-Verfügung belegt hatte.
Dagegen erhob der Vater des Jugendlichen anschliessend erfolgreich
Beschwerde.
Massive Kritik Käsers an Polizei
Die Begründung des Entscheids, mit dem Polizeidirektor Käser
die Fernhalteverfügung aufhob, ist für die Kantonspolizei
wenig schmeichelhaft. Die Polizei müsse eine Wegweisung
begründen, schreibt der Polizeidirektor - und zwar umso genauer,
je länger die Wegweisung von einem bestimmten Ort dauert und je
grösser das gesperrte Gebiet ist. Die Polizei darf also jemanden
nicht einfach wegweisen, sie muss auch begründen, warum ein
Bürger in seiner Freiheit eingeschränkt wird.
Doch genau dies tat die Polizei nicht. Der Verfügung fehle
"jegliche sachverhaltsmässige Individualisierung", kritisiert
Käser. "Es ergibt sich ohne weiteres", so der Polizeidirektor,
dass die angefochtene Verfügung "den Mindestanforderungen an die
Begründung einer Wegweisungs- und Fernhalteverfügung nicht
genügt." Insbesondere habe die Polizei nicht nachgewiesen, dass
der angehaltene Jugendliche Teil einer Gegendemonstration war. "Das
Vorbringen des Beschwerdeführers, wonach es im Moment seiner
Anhaltung an diesem Ort keine Personenansammlung gegeben habe, ist
damit unwidersprochen und unwiderlegt geblieben."
Vater prüft Anzeige gegen Polizei
Der Vater des Jugendlichen zeigte sich auf Anfrage erleichtert
über die Aufhebung der Verfügung. "Die falsche Anschuldigung
der Polizei gegen meinen Sohn ist damit widerlegt", sagt er. Die
Polizei begründete die Verfügung damit, dass der Jugendliche
an einer "unbewilligten Anti-SVP-Protestaktion" teilgenommen und damit
"die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet und
gestört" habe. Dies seien "gravierende und unhaltbare
Vorwürfe" gewesen, betont der Vater. Er werde nun eine Anzeige
gegen die Polizei wegen falscher Anschuldigung prüfen.
Polizei nimmt noch keine Stellung
Der Entscheid wirft auch grundsätzliche Fragen zur Polizeipraxis
auf. Denn Käser stützt seine Begründung auf ein
Verwaltungsgerichtsurteil von 2009. Doch auch seither hat die Polizei
immer wieder umstrittene Wegweisungsverfügungen erlassen. Muss die
Polizei ihre Praxis nun ändern? Die Kantonspolizei nahm dazu
gestern keine Stellung. Sie habe den Entscheid von Käser noch
nicht erhalten, hiess es auf Anfrage.
---
BZ 17.1.12
Festnahme war nicht rechtens
SVP-Fest · Ein Vater wehrte sich erfolgreich gegen die Festnahme
seines Sohnes am Tag des SVP-Festes in der Berner Innenstadt. Die
kantonale Polizeidirektion hiess seine Beschwerde gut und hob die
verhängte Fernhalteverfügung auf.
Erfolg für einen Vater aus der Region Bern, der sich auf
rechtlichem Weg gegen die Festnahme seines Sohnes anlässlich des
SVP-Fests vom 10. September auf dem Bundesplatz wehrte: Die kantonale
Polizei- und Militärdirektion (POM) heisst die Beschwerde des
Vaters gut. Die von der Polizei verfügte Fernhaltung wurde als
"nicht rechtsgenüglich" aufgehoben. "Die angefochtene
Verfügung genügt den Mindestanforderungen einer Wegweisungs-
und Fernhalteverfügung nicht", heisst es in dem von
Polizeidirektor Hans-Jürg Käser unterzeichneten Entscheid.
Zwei Beschwerden
Der Vater war einer von zwei Beschwerdeführern. Die Wegweisung
gegen den Co-Präsidenten der jungen Grünen hatte die
Kantonspolizei Bern bereits im November 2011 aufgehoben (wir
berichteten). Zu diesem Fall hatte sich die Direktion Käser
deshalb nicht äussern müssen.
Am 10. September hatte sich die SVP Schweiz auf dem Bundesplatz
versammelt. Die Stimmung war im Vorfeld des Anlasses aufgeladen. Es
standen deshalb Hunderte von Polizisten im Einsatz und riegelten den
Zugang zur Innenstadt und zum Festgelände ab. 55 Personen wurden
von der Polizei angehalten und vorübergehend festgenommen, weil
sie in deren damaliger Einschätzung die öffentliche
Sicherheit gefährdeten. 37 dieser Personen erhielten eine
Fernhalteverfügung. mm
---
20 Minuten 17.1.12
Berner Schwule sollen das Tanzbein schwingen
BERN. Eine Bieler Tanzlehrerin will mit einem neuen Angebot mehr
Schwule aufs Tanzparkett locken. Die hiesige Gay Community
begrüsst das Angebot.
Während Walzer, Discofox und Salsa bei weiblichen Homopaaren in
Bern hoch im Kurs sind, sträuben sich Schwule noch, ihre Partner
im Dreivierteltakt übers Parkett zu führen. "In meinen Kursen
sind nur sehr wenige schwule Teilnehmer", so Tanzlehrerin Ursula
Winterhalder (41). Die Bielerin bietet in ihrer Tanzschule
Rainbowdancer in Bern Paartanzkurse für Gays an. "Von den 30
Paaren, die wöchentlich kommen, bestehen nur zwei aus
Männern." Mit einem neuen Partyangebot will Winterhalder jetzt
auch Schwule aufs Parkett bringen. Dafür rieseln an der TanzBAR in
der Berner Reitschule neu nebst Walzerklängen und Salsarhythmen
auch Discobeats aus den Boxen. Bisher handelte es sich beim Gay-Event
um eine reine Paartanz-Veranstaltung. Die Idee scheint zu fruchten: An
der ersten Party mit neuem Programm wurden letzten Samstag rund dreimal
so viele Eintritte wie gewöhnlich verkauft. Ob sich die neuen
Partygäste auch für den Standardtanz begeistern lassen, wird
sich zeigen. Mitinitiantin Winterhalder: "Ich würde mich
natürlich freuen, auch mehr Schwule für meine Kurse zu
gewinnen." Nathalie jufer
www.rainbowdancer.ch
---
20 Minuten 17.1.12
Schindler Award: Lösung für die Schützenmatte
BERN. Nachdem lokale politische Bemühungen noch keine Früchte
getragen haben, kümmern sich nun europäische Studis um die
Neuplanung des Gebiets Schützenmatte.
Die Berner Schützenmatte stehe in "starkem Kontrast" zur
charmanten Altstadt - Aare, Kunstmuseum und Co. müssten sich den
Raum mit einem unansehnlichen Parkplatz, einer riesigen
Eisenbahnbrücke, dem Kulturzentrum Reitschule sowie der
städtischen Heroinabgabestelle teilen. Mit diesen Worten wirbt der
Lifthersteller Schindler für den Schindler Award (Box). Damit
fordert die Firma europäische Architekturstudenten auf, sich
Gedanken über die bessere Nutzung der Schützenmatte zu
machen. Nebst Ruhm und Ehre winkt den Siegern ein Preisgeld von 5000
Euro, ihre Schule kriegt 25 000 Euro. Zu überzeugen gilt es eine
15-köpfige Jury; darunter die Berner Martin Beutler (Soziologe)
und Mark Werren (Stadtplaner). Die Gewinner werden am 7. Dezember im
Zentrum Paul Klee gekürt.
Im Stadtparlament gibt die Schützenmatte oft zu reden,
FDP-Stadtrat Christoph Zimmerli kämpfte auch schon gegen die
"No-Go-Area". "Jegliche Massnahmen, die zur Aufwertung beitragen und so
die Lebensqualität steigern, sind zu begrüssen", sagt er. Er
sähe dort am liebsten ein Geschäftshochhaus mit Restaurant.
Ob die Stadt Teile des Siegerprojekts umsetzen wird, ist offen.
Stadtpräsident Alexander Tschäppät freut sich aber auf
die Resultate: "Der Ort ist heute einer der stadttragenden Räume
und tatsächlich ein Un-Ort. Dort gibt es ein Riesenpotenzial",
sagt er.
Simone Hubacher
www.schindleraward.com
-
Premiere beim fünften Award
EBIKON/BERN. Zum fünften Mal schreibt der internationale
Lifthersteller Schindler mit Sitz in Ebikon den Schindler Award aus.
Dieser ist zu einem der bekanntesten Architekturwettbewerbe Europas
geworden. Nach Brüssel, Paris, Berlin und Wien steht heuer
erstmals die Schweiz und damit die Schützenmatte in Bern im Fokus
des Wettbewerbs. Letztes Jahr haben drei Studenten der Fachhochschule
Burgdorf den Wettbewerb in Berlin gewonnen.
---
20min.ch 16.1.12
http://www.20min.ch/news/bern/story/Loesung-fuer-die-Schuetzenmatte-19567229
Schindler Award
(
http://www.schindleraward.com)
Lösung für die Schützenmatte
von Simone Hubacher - Nachdem lokale politische Bemühungen noch
keine
Früchte getragen haben, kümmern sich nun europäische
Studis um die
Neuplanung des Gebiets Schützenmatte.
Die Berner Schützenmatte stehe in "starkem Kontrast" zur
charmanten
Altstadt - Aare, Kunstmuseum und Co. müssten sich den Raum mit
einem
unansehnlichen Parkplatz, einer riesigen Eisenbahnbrücke, dem
Kulturzentrum Reitschule sowie der städtischen Heroinabgabestelle
teilen. Mit diesen Worten wirbt der Lifthersteller Schindler für
den
Schindler
Award
(Box). Damit fordert die Firma europäische Architekturstudenten
auf,
sich Gedanken über die bessere Nutzung der Schützenmatte zu
machen.
Nebst Ruhm und Ehre winkt den Siegern ein Preisgeld von 5000 Euro, ihre
Schule kriegt 25 000 Euro. Zu überzeugen gilt es eine
15-köpfige Jury;
darunter die Berner Martin Beutler (Soziologe) und Mark Werren
(Stadtplaner). Die Gewinner werden am 7. Dezember im Zentrum Paul Klee
gekürt.
Im Stadtparlament gibt die Schützenmatte oft zu reden,
FDP-Stadtrat
Christoph Zimmerli kämpfte auch schon gegen die "No-Go-Area".
"Jegliche
Massnahmen, die zur Aufwertung beitragen und so die Lebensqualität
steigern, sind zu begrüssen", sagt er. Er sähe dort am
liebsten ein
Geschäftshochhaus mit Restaurant. Ob die Stadt Teile des
Siegerprojekts
umsetzen wird, ist offen. Stadtpräsident Alexander
Tschäppät freut sich
aber auf die Resultate: "Der Ort ist heute einer der stadttragenden
Räume und tatsächlich ein Un-Ort. Dort gibt es ein
Riesenpotenzial",
sagt er.
-
Premiere beim fünften Award
Zum fünften Mal schreibt der internationale Lifthersteller
Schindler
mit Sitz in Ebikon den Schindler Award aus. Dieser ist zu einem der
bekanntesten Architekturwettbewerbe Europas geworden. Nach
Brüssel,
Paris, Berlin und Wien steht heuer erstmals die Schweiz und damit die
Schützenmatte in Bern im Fokus des Wettbewerbs. Letztes Jahr haben
drei
Studenten der Fachhochschule Burgdorf den Wettbewerb in Berlin gewonnen.
-
Umfrage
Hat die Schützenmatte vor der Berner Reithalle es verdient, beim
internationalen Raumgestaltungs-Wettbewerb "Schindler Award" eine Rolle
zu spielen?
* Ja, auf jeden Fall.
* Nein, die Schützenmatte ist so hässlich.
---
kulturstattbern.derbund.ch 16.1.12
Kulturbeutel 3/12
Von Benedikt Sartorius am Montag, den 16. Januar 2012, um 06:06 Uhr
Herr Sartorius empfiehlt:
Nie mehr Schissmusik: Am Freitag steht der Newcomerabend "Shit
& Schein" in der Dampfzentrale an - und präsentiert
Bands wie Second Stop Is Ebikon oder Metzger & Bauer. Und
natürlich höre ich dann erst vor Ort in diese Bands ein. Auch
gut: Der Sonntag im
Rössli
mit
Astronautalis.
Frau Feuz empfiehlt:
Gehen Sie doch am Donnerstag in die Cinématte. Dort feiert die
Popkino-Reihe "Song & Dance Men" bereits das
5-jährige Bestehen und zwar mit Michel Gondry und Spike Jonze.
Gezeigt wird der Kultstreifen "Be Kind Rewind" und ein
Überraschungsfilm. Am Samstag besuchen sie dann
selbstverständlich einen oder mehrere der 17 Veranstaltungsorte
der
Tour de
Lorraine.
(...)
---
BZ 16.1.12
Demo gegen WEF
Vom 25. zum 29. Januar findet in Davos wiederum das
Weltwirtschaftsforum WEF statt. In Bern rufen diverse Gruppen unter dem
Motto "Wipe out WEF" zu Gegendemonstrationen auf. Am
Nachmittag des 21. Januar soll bei der Heiliggeistkirche eine
überregionale Anti-WEF-Demo stattfinden.pd
---
BZ 16.1.12
Tour de Lorraine
Am gleichen Tag wie die Anti-WEF-Demo (siehe oben) findet auch die Tour
de Lorraine statt. Die Veranstaltung mit Konzerten und Workshops
entstand aus der Anti-WEF-Bewegung. Als Konzertlokal neu dabei ist das
Kapitel am Bollwerk.pd