MEDIENSPIEGEL 27. FEBRUAR - 04. MÄRZ 2012

derbund.ch 4.3.12
http://www.derbund.ch/bern/stadt/Drei-Polizisten-nach-Scharmuetzeln-mit-Vermummten-verletzt/story/28531829

Drei verletzte Polizisten nach Scharmützeln auf Schützenmatte

Von Christoph Lenz.

Steine, Petarden, Gummischrot: Am Samstag kam es in Bern zu mehreren Scharmützeln - auch im Bahnhof.

Schon zum zweiten Mal innert Wochenfrist wurden am Samstagabend bei der Schützenmatte Polizeikräfte angegriffen. Wie die Kantonspolizei mitteilt, begannen die Feindseligkeiten um 22 Uhr, als Unbekannte ein Patrouillenfahrzeug mit Steinen bewarfen. Es entstand Sachschaden, verletzt wurde aber niemand.

Rund eine Stunde später besammelten sich mehrere vermummte Personen vor dem Regionalgefängnis und dem Amtshaus. Sie bewarfen die Gebäude mit Knallpetarden und anderen Gegenständen. Als Polizeikräfte einschritten, zogen sich die Vermummten in Richtung Reithalle zurück. Wenig später griffen sie die Polizisten mit Steinen und anderen Wurfgegenständen an. Diese setzten sich mit Gummischrot und Reizstoff zur Wehr. Beim Angriff wurden zwei Polizisten und eine Polizistin leicht verletzt. Zudem entstand an Gebäuden, Bauten und Fahrzeugen ein Sachschaden von über zehntausend Franken.

"Diese Vorfälle sind für unsere Einsatzkräfte äusserst belastend und zermürbend", sagte Polizeisprecherin Daniela Sigrist auf Anfrage. Besonders erschwerend sei am Samstag gewesen, dass die Polizei neben dem am Samstag üblichen grossen Personenaufkommen in der Stadt zwei grössere Einsätze leisten musste. Gleichzeitig mit den Angriffen bei der Schützenmatte kam es im Berner Bahnhof zu "mehreren kleinen Scharmützeln" zwischen Fans des SCB und der Kloten Flyers. (Der Bund)

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bernerzeitung.ch 4.3.12
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Drei-Polizisten-nach-Scharmuetzeln-mit-Vermummten-verletzt/story/23604637

Drei Polizisten nach Scharmützeln mit Vermummten verletzt

Drei Polizisten sind in der Nacht auf Sonntag in Bern im Verlauf von Auseinandersetzungen mit Vermummten leicht verletzt worden. Die Beamten setzten Gummischrot und Reizstoff ein, die Gegenseite Steine und andere Wurfgeschosse.

Zunächst war das Fahrzeug einer Polizeipatrouille am Samstag gegen 22 Uhr an einer Strassenkreuzung im Bereich der Reitschule vor einem Rotlicht mit Steinen beworfen worden. Es entstand Sachschaden, verletzt wurde aber niemand, wie die Kantonspolizei am Sonntag mitteilte.

Kurze Zeit später, etwa um 23 Uhr, versammelten sich mehrere vermummte Personen vor dem nahe gelegenen Regionalgefängnis und dem Amtshaus. Sie warfen Knallpetarden sowie andere Gegenstände gegen die Gebäude und verursachten Sachbeschädigungen.

Als sich Polizeikräfte näherten, zogen sich die Leute in Richtung Reithalle zurück und griffen die Polizeiangehörigen vom Parkplatz der Schützenmatte aus mit Steinen und anderen Wurfgegenständen an. Die Beamten setzte sich mit Gummischrot sowie Reizstoff zur Wehr.

Zwei Polizisten sowie eine Polizistin wurden bei dem Angriff leicht verletzt. An Gebäuden, Bauten und an Fahrzeugen entstand ein Sachschaden von über zehntausend Franken. Ab Mitternacht beruhigte sich die Situation. Die Hodlerstrasse musste vorübergehend gesperrt werden. (jam/sda)

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police.be.ch 4.3.12
http://www.police.be.ch/police/de/index/medien/medien/aktuell.meldungNeu.html/police/de/meldungen/police/news/
2012/03/20120304_1342_stadt_bern_drei_polizeiangehoerigebeiangriffverletzt


Stadt Bern: Drei Polizeiangehörige bei Angriff verletzt

4. März 2012

pkb. Bei einem Angriff auf Einsatzkräfte der Kantonspolizei in Bern sind in der Nacht auf Sonntag drei Polizeiangehörige leicht verletzt worden. Zudem entstand an Gebäuden und Fahrzeugen grosser Sachschaden durch Wurfgegenstände.

Eine Patrouille war am Samstag, 3. März 2011, kurz vor 2200 Uhr in Bern auf einer Dienstfahrt unterwegs. Als das Fahrzeug bei der Verzweigung Neubrückstrasse / Bollwerk bei einem Rotlicht anhielt, warfen Unbekannte mehrere Steine gegen das Auto. Es entstand Sachschaden, verletzt wurde aber niemand.

Kurze Zeit später, um zirka 2300 Uhr, versammelten sich mehrere vermummte Personen vor dem Regionalgefängnis und dem Amtshaus. Diese warfen Knallpetarden sowie andere Gegenstände gegen die Gebäude und verursachten Sachbeschädigungen. Als sich mehrere Polizeikräfte zu den Gebäuden begaben, zogen sich die Personen in Richtung Reithalle zurück und griffen die Polizeiangehörigen vom Parkplatz der Schützenmatte aus mit Steinen und anderen Wurfgegenständen an. Diese setzte sich mit Gummischrot sowie Reizstoff zur Wehr.

Zwei Polizisten sowie eine Polizistin wurden bei dem Angriff leicht verletzt. Dank der Schutzausrüstung wurden schwerwiegendere Verletzungen verhindert. Zudem entstand Sachschaden an Gebäuden, Bauten und an Fahrzeugen von über zehntausend Franken. Ab Mitternacht beruhigte sich die Situation. Die Hodlerstrasse musste vorübergehend gesperrt werden.

(sd)

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kulturstattbern.derbund.ch 3.3.12

Seelenheil und Spirituosen

Von Roland Fischer am Samstag, den 3. März 2012, um 14:52 Uhr
http://newsnetz-blog.ch/kulturstattbern/blog/2012/03/03/seelenheil-und-spirituosen/

Man kann sich das schön vorstellen, wie Kummerbuben-Frontmann Simon Jäggi dereinst, am Lebensabend, zurückblickt auf diesen ganz besonderen Tag und alles noch einmal Revue passieren lässt und weiss: An diesem Abend, irgendwann um Mitternacht, da hat er zum Glauben gefunden. Es war eine emotionale Plattentaufe der Buben gestern, und das lag natürlich daran, dass da viel neues tolles Material war, das sie zum ersten Mal zum Besten gaben. Aber das lag vor allem auch an Jäggi, und noch an ein paar anderen Gästen.

http://newsnetz-blog.ch/kulturstattbern/files/2012/03/020320121649.jpg

Jäggi kam direkt aus dem Spital ans Konzert - er war eben grad Vater geworden. Und passend zum Gassenhauer "Absinth" flossen auf der Bühne natürlich auch die spirituellen Wasser reichlich. Schliesslich bat er noch einen besonderen Bläsersatz auf die Bühne: Das Berner Heilsarmee-Korps hatte tatsächlich den Weg in die Reitschule gefunden, stellte sich im Rund auf und begleitete Jäggi bei einer wunderbar schwermütigen, französisch intonierten Ballade, bei der am Schluss - wie auch anders - mit grosser Geste gestorben wird.

Die Gäste wurden gefeiert, dass es ihnen fast ein wenig anders wurde. Später dann, als das Konzert zum Schluss nochmals richtig Fahrt aufnahm, sah man sie am Bühnenrand stehen, von wo aus die in sicherem Abstand dem etwas anderen Hochamt folgten. Grosse Gefühle, Abgründe und Jauchzer, Gebären und Taufen und Sterben. Alles war da an diesem Abend.

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20 Minuten 2.3.12

Der Soundtrack zu den Ausschreitungen in London

BERN. Speech Debelle schrieb die Hymne zu den britischen Jugend- Unruhen. Im Dachstock präsentiert sie nun das zugehörige Album.

"Manchmal muss man ein Feuer anzünden, bevor die Sache geregelt wird", rappt die britische Rapperin Speech Debelle in ihrem Song "Blaze Up a Fire". Im Sommer 2011 wurde die ruhige, aber wütende Nummer mit Roots Manuva und Realism zum Soundtrack der Jugendrevolten in britischen Städten. Morgen steht Debelle auf der Bühne des Dachstock. Da präsentiert die 29-Jährige ihr zweites Album "Freedom of Speech".

Trotz der Aufmerksamkeit, die ihr "Blaze Up a Fire" brachte, gilt Debelle noch immer als Geheimtipp. Selbst ein Kritiker-Preis für das Debütalbum "Speech Therapy" konnte die Conscious-Rapperin nicht über diesen Status erheben.

Unverdient, denn die ehemalige Obdachlose vereint auf "Freedom of Speech" Form und Inhalt auf glänzende Weise. Abwechslungsreiche Beats und Samples unterlegen eine warme, unaufgeregte Stimme und tragen ihre Kritik in die Welt hinaus. Eigentlich sehr gefällig, aber eben immer noch ein Geheimtipp. Pedro codes

Sa, 3.3., 21 Uhr, Speech Debelle, Dachstock.

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Langenthaler Tagblatt 2.3.12

Berner "Hotel Suff" auf Warteliste

Bern/Zürich · Nach der Stadt Zürich soll auch der Kanton Bern ein "Hotel Suff" bekommen. Doch die vom Grossen Rat geforderte Zentrale Ausnüchterungsstelle (ZAS) für Betrunkene braucht noch Zeit.

Die Stadt Zürich führt die im März 2010 als Pilotprojekt eröffnete ZAS weiter. Der 125-köpfige Gemeinderat bewilligte am Mittwochabend die Fortsetzung der im Volksmund als "Hotel Suff" bekannten Einrichtung mit 98 gegen 5 Stimmen bei 19 Enthaltungen. Für die nächsten drei Jahre bewilligte der Rat so einen Kredit von knapp 6,5 Millionen Franken.

Im Januar 2011 überwies der bernische Grosse Rat mit 92 zu 46 Stimmen eine Motion von Ruedi Löffel (EVP/Münchenbuchsee). Damit beauftragte das Parlament den Regierungsrat, eine ZAS nach dem Zürcher Modell in Betrieb zu nehmen.

"Wir befinden uns noch in der Abklärungsphase", sagte gestern Andrea Blaser auf Anfrage. Laut der stellvertretenden Generalsekretärin der Polizei- und Militärdirektion von Hans-Jürg Käser (POM) hat eine Delegation die Zürcher ZAS besichtigt. Auch die möglichen Fallzahlen seien mit der Kantonspolizei abgeklärt worden. "Die erarbeiteten Vorschläge müssen wir nun noch mit der Gesundheits-und Fürsorgedirektion (GEF) besprechen", erklärt Blaser. Zu den möglichen Kosten und zum Realisierungszeitpunkt könne sie derzeit noch keine Angaben machen. "Beides hängt stark davon ab, welchen Lösungsansatz wir weiter verfolgen." Die Ausgangslage im Kanton Bern unterscheide sich wesentlich von der in Zürich, "der Partystadt der Schweiz". Hier gehe es ruhiger zu und her. Zudem stelle sich die Frage, wo eine ZAS überhaupt eingerichtet werden solle.

Bereits vor dem Grossen Rat hatte der gegenüber einer ZAS skeptische Hans-Jürg Käser denn auch rhetorisch gefragt: "Wo soll denn diese Zentrale Ausnüchterungsstelle sein? In Adelboden, während der Weltcuprennen? In Bern, wegen der Fussball- und Hockeymatches? Und was ist mit Langnau?"

Während die POM und die GEF die die Antwort noch schulden, wurden in der Zürcher ZAS von Mitte März 2010 bis Ende Oktober 2011 bereits rund 900 betrunkene Personen betreut. 88 Prozent davon waren Männer. Minderjährig waren nur rund fünf Prozent der Eingelieferten.

In der ZAS zur Ausnüchterung unter medizinischer Betreuung eingeliefert werden von der Polizei Betrunkene. Allerdings nur solche, die sich selber, andere Personen, Tiere oder Gegenstände ernsthaft und unmittelbar gefährden und somit den Polizeieinsatz vorsätzlich oder grobfahrlässig verursacht haben. Wer im "Hotel Suff" zwischen einer und drei Stunden verbringt, hat 600 Franken an die Sicherheitskosten zu bezahlen. Für längere Aufenthalte sind 950 Franken fällig. (uz/sda)

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WoZ 1.3.12

"Fukushima lässt grüssen"

Seit der AKW-Katastrophe von Fukushima glaubt eigentlich niemand mehr an die Sicherheit von Atomkraftwerken. Dennoch laufen diese weiter. Wie geht Japan mit den Folgen der Katastrophe um, und wie ist ­Europa auf den Super-GAU vorbereitet? Mit solchen Fragen beschäftigt sich "Fukushima lässt grüssen", das neue Buch von WOZ-­Redaktionsleiterin und AKW-Spezialistin Susan Boos, das sie bei der Organisation AKW-Ade am Dienstag, 6. März, ab 19 Uhr im Frauenraum der Berner Reitschule (Neubrückstrasse 8) vorstellt. Am 7. März, zeigt AKW-Ade um 19 Uhr auf dem Berner Viktoriaplatz zudem Andreas Bergers Film "77 Tage sind nicht genug" über die Besetzung des öffentlichen Parks vor dem Sitz der AKW-Mühleberg-Betreiberin BKW im vergangenen Frühjahr.

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kulturagenda.be 1.3.12

Gute Nacht? - Teil 6 mit Jane Wakefield

In unserer Interview-Serie über das Berner Nachtleben schauen wir über die Stadtgrenze hinaus. Jane Wakefield ist Geschäfts- und Programmleiterin der Winterthurer Musikfestwochen. Als Vizepräsidentin des Clubverbands "Petzi" kennt sie die Schweizer Clubszene sehr gut. Am Musikfestival m4music in Zürich organisiert sie Ende März unter anderem eine Diskussion zum Thema "Clubsterben". Bisher sind Gespräche erschienen mit Fabian Wyssbrod (25.1.), Christian Pauli (1.2.), Christian Reutlinger (8.2.), Etienne Schönberger (15.2.) und DJ Carol Fernandez (22.2.)

Sie sind Vizepräsidentin von "Petzi", dem Verband von Schweizer Musikclubs. Wie sehen die Hauptprobleme der Clubs aus?

Der kreative Kampf ums Überleben prägt die Clubs heute genau so wie früher - nur sind die Anforderungen anderer Natur. Man kämpft an professionelleren Fronten: mit wirtschaftlichem Druck, mit gesetzlichen Anforderungen und Behördenauflagen und eben mit Nachbarn, mit Lärm und Dreck. Vieles davon hat mit Geld zu tun, das man als Kulturveranstalter nicht hat.

Das "Clubsterben" ist also nicht ein spezifisch bernisches Thema?

Vergleichbare Diskussionen finden auch in anderen Schweizer Städten und Gemeinden statt - einfach nicht im gleichen Ausmass und vor allem nicht derart medial begleitet.

Wie sieht es denn in anderen Städten aus?

In Genf wurde die Diskussionsplattform Etats Généraux de la Nuit gegründet, weil einige Musikclubs und alternative Kulturorte verschwunden sind. In St. Gallen läuft ein von einem Anwohner initiiertes Gerichtsverfahren gegen das Kulturlokal Kugl. Einzelfälle von Clubs mit Anwohnerproblemen finden sich in der ganzen Schweiz. Viele dieser Fälle sind nicht neu, sondern dauern schon mehrere Jahre an.

Was können die Clubs tun, um ihre Interessen besser durchzusetzen?

Abgesehen vom sensiblen und proaktiven Umgang der Clubs mit Anwohnern und Besuchern, ist es unumgänglich, dass die Politik ein klares Statement für die Nachtkultur im Stadtzentrum abgibt. Petzi versucht hier Anstösse zur Diskussion auf nationaler Ebene zu geben - aber dies alles muss in wirkungsvoll umgesetzten Kulturkonzepten einzelner Städte münden.

Gibt es für Betreiber zu viele gesetzliche Hürden?

Wir leben in einer reglementierten Welt, und dieses Gesellschaftsphänomen macht auch vor der Clubszene nicht halt. Viele Regeln machen Sinn und sorgen für Klarheit, einiges aber schränkt ein, unterbindet Kreativität und führt weg von der Selbstverantwortung des Einzelnen. Dass sich gerade die Musikclubs damit auseinandersetzen und sich teilweise dagegen wehren, ist meiner Meinung nach absolut verständlich und vielleicht auch notwendig. Ein gutes Stück Subversion sollte man sich in der Clubszene immer erhalten können.

Was ist für Sie gute Nachtkultur?

Bei Petzi vertreten wir die alternative Szene, da sich die Probleme dieser Clubs oft wesentlich von solchen des kommerziellen Nachtangebotes unterscheiden. Geht es aber um Nachbarschaftsprobleme, ist dies wohl einerlei, denn die Anwohner unterscheiden nicht zwischen Discomucke und einem Livekonzert. Für mich persönlich steht aber ganz klar der Schutz der alternativen Szene und der Konzertclubs im Vordergrund. Ohne Konzertclubs fehlen die Plattformen für Schweizer Bands und unter anderem auch für den Austausch und die Aktivitäten junger Erwachsener. Der Wert der Pop-/ Rockkultur wird in unserem Land unterschätzt und oft zu Unrecht mit Kommerz gleichgesetzt. Sie ist aber ein wichtiges Kulturgut mit einer unverzichtbaren Szene, die es zu schützen gilt.

Interview: Michael Feller

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kulturagenda.be 1.3.12

Hodder rettet im Tojo die Welt

Der Junge Hodder ist abends oft alleine zu Hause. Eines Nachts kriegt er Besuch von einer Fee. Sie verkündet ihm, er sei auserwählt, die Welt zu retten. "Hodder rettet die Welt" des Théâtre de la Grenouille ist eine Adaption des gleichnamigen Kinderbuchs von Bjarne Reuter. Regie: Charlotte Huldi. Ab 8 Jahren.
Tojo Theater in der Reitschule, Bern. Mi., 29.2., Do., 1.3. (französisch), Fr., 2., und Sa., 3.3., 18 Uhr, sowie So., 4.3., 16 Uhr

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WoZ 1.3.12

Care-Arbeit

Israel zur Zeit der zweiten Intifada: Die Grenzen sind für PalästinenserInnen geschlossen, und der Staat ermutigt 300 000 ArbeitsmigrantInnen einzuwandern. Tomer Heymann begleitet in seinem Dokumentarfilm "Paper Dolls" (Israel 2006, hebräisch, tagalog, englisch) eine Gruppe Trans­sexueller, die von den Philippinen nach Israel kamen. Tagsüber pflegen sie alte Menschen, am Abend treten sie als Drag-Queen-Gruppe "Paper Dolls" auf. Der Film zeigt die Ambivalenzen der globalisierten Welt: die Schwierigkeiten der Migration, die aber auch Freiräume bietet, die prekären Arbeitsbedingungen, die der Bindung zwischen Pflegepersonen und Betreuten gegenüberstehen, den täglichen Kampf um Akzeptanz und die Feier der Extravaganz im subkulturellen Nachtleben Tel Avivs. Danach gibt es eine Diskussion mit dem Wide-Debattierklub zu Politik, Ökonomie und Care. Dabei stellen sich Fragen wie: Was macht die Pflege so anfällig für prekäre Arbeitsbedingungen? Welche Möglichkeiten bieten sich den MigrantInnen gerade in dieser Tätigkeit? Was ist die Pflege und der Dienst am Menschen eigentlich für eine Arbeit? Was hat Care-Arbeit mit Geschlecht, Liebe und Identität zu tun?

Bern Reitschule, Neubrückstrasse 8, Do, 8. März, 19 Uhr.

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kulturagenda.be 1.3.12

"Pünktchen und Anton" im Kino Reitschule

Pünktchen und Anton gehen in dieselbe Klasse. Als Anton für seine kranke Mutter im Café die Schicht übernimmt und deswegen in der Schule einschläft, ist seine Freundin Pünktchen empört. Als Strassenmusikerin will sie Geld für seine Familie verdienen. Regisseurin und Oscar-Preisträgerin Caroline Link hat 1995 Erich Kästners Kinderbuch als Film lustvoll aufgefrischt.
Kino in der Reitschule, Bern. So., 4.3., 13.30 Uhr

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kulturagenda.be 1.3.12

Ein Film gegen das Vergessen im Kino der Reitschule

"La Rafle - Die Kinder von Paris" (2010) erzählt die Geschichte des Juden Joseph Weidmann. 1942 entkam er als Kind der Massenverhaftung in Paris und der Deportation in deutsche Konzentrationslager. Ein berührender Film über ein Ereignis, das in Frankreich lange totgeschwiegen wurde. Der Film wird zum ersten Mal in der Deutschschweiz gezeigt.
Kino in der Reitschule, Bern. Do., 1.3., 20.30 Uhr

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Bund 1.3.12

Speech Debelle

Streichelzarte Kampfparolen

Sie wurde gefeiert, ging vergessen und lieferte den Song zu den britischen Jugendunruhen: Speech Debelle. Nun trägt sie ihre sanfte Revolte in den Dachstock.

Sie sei kein Popstar - sondern ein verdammter Gangster, sagt die 28-jährige Londonerin Speech Debelle in "Blaze up a Fire". Eine bedrohliche Ansage, allerdings dargebracht mit einer weichen, tröstenden Stimme und einem verspielten, hüpfenden Flow. Anders als es der Titel vermuten liesse, propagiert sie im Song mit Roots Manuva nicht die Freuden des Cannabiskonsums, sondern stellt der britischen Jugend quasi einen Persilschein aus, als diese letzten Sommer die Innenstädte verwüstete. "Manchmal muss man ein Feuer auflodern lassen", richtet sich Debelle im süsslichen Refrain an einen imaginären Richter, nachdem sie in der Strophe bereits scheinheilige Regierungen gegeisselt hat.

Es war das erste Mal, dass sich die Rapperin wieder zu Wort meldete. 2009 hatte sie mit ihrem Debütalbum "Speech Therapy" Künstler wie Florence and the Machine abgehängt und den englischen Music Award Mercury Prize eingeheimst. Fast sah es aus, als würde damit der party- und konsumschwangeren zeitgenössischen Rapmusik eine Absage erteilt und der Weg wieder geebnet für die britische Version des Conscious Rap, des sozialkritischen Ablegers des Sprechgesangs.

Doch dann kam es anders. Anstatt wie eine Estelle oder Ms Dynamite die Hitparade zu stürmen, blieb Debelle in Sachen Verkäufe hinter den Erwartungen zurück. "Der englische Rap hat die Rap-Evolution nicht mitgemacht", sagte Debelle einmal in einem Interview mit MTV. "Wir rappen noch wie in den 90ern - gesellschaftliche Kommentare eingeschlossen." Möglich, dass Debelle mit den Anarcho- ("Collapse") und Durchhalteparolen ("I’m With It") auf dem Album "Freedom of Speech" (2012) in den Monaten der Wirtschaftskrise und Volksaufstände besser aufgehoben ist. Die teuer produzierten Videoclips lassen jedenfalls darauf schliessen, dass das Label hier schon mal vorsorglich Geld lockermacht. Auch eine Europa-Tournee ist aufgegleist. Zwischen Marseille und Grenoble steigt die sanfte Rebellin in Bern ab. (hjo)

Dachstock Sa, 3. März, 22.30 Uhr.

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Bolero 1.3.12

Das Ende des Winterschlafs

Die Berner Kummerbuben sind erwacht.

Es ist wie ein musikalisches Erwachen nach einem langen, kalten Winter: schwere melancholische Jazz-, Polka-, Rock- und Gipsy-Klänge, verpackt in starken und eigenwilligen Melodien. Die Berner Kummerbuben-eine der spannendsten Schweizer Bands derzeit - haben soeben ihr drittes Album aufgenommen. Bekannt wurde die Truppe rund um Sänger Simon Jäggi vor vier Jahren als "Erneuerer des Schweizer Volkslieds", als eine Art Konzeptband, welche die Texte alter Volkslieder mit an Balkan-und Zigeunermusik angelehntem Pop vertonten. Diese Zeit ist nun offensichtlich vorbei. Jäggi schrieb die Texte selbst; das einst so dominierende Akkordeon ist in den neuen Songs nicht mehr zu hören. Nun kommen Zupf- und Streichinstrumente wie Banjo, Mandoline, Geige und Kontrabass weit besser zur Geltung, die Musik klingt durchdachter, feiner. Auch Jäggis tiefe Stimme tönt nicht mehr ganz so rau wie bisher. Dafür erinnern die Texte nun noch mehr an verwunschene, manchmal gar grausame Märchen aus finsteren Zeiten. Der Kummer ist geblieben. Doch die Buben sind erwacht und eigenständiger geworden.

Kummerbuben, Weidwund, Irascible. Live: 1. 3. Moods Zürich, 2. 3. Reitschule Dachstock (Plattentaufe) Bern, 30. 3. KIFF Aarau.

TEXT: SALVI ATASOY

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kulturagenda.be 1.3.12

Prost Kummer

"Weidwund" heisst das neue Album der Kummerbuben. Es schöpft aus den Untiefen der Seele, der Melancholie des Mittellandes und dem Spieltrieb. Die Songs stammen nicht mehr aus Liedarchiven, sondern aus eigener Feder.

Bekannt geworden sind die sechs Berner mit ihren Bearbeitungen alter Schweizer Volkslieder der düsteren Sorte. Nach fünf Jahren, zwei Alben und einem Ballettstück hatte sich das Konzept totgelaufen. "Mitgespielt hat sicher, dass ich meine Lust, eigene Lieder zu schreiben, zwei Alben lang etwas unterdrücken musste."
Einen weiteren Schub erhielt die Band durch den Multiinstrumentalisten Moritz Alfons. Die Kummerbuben holten sich ihn nach dem Abgang von Akkordeonist Mario Batkovic. "Wir mussten ihn uns einfach schnappen, bevor es eine andere Band getan hätte", schwärmt Jäggi vom "Riesentalent". Dann machte sich die Band ans Songschreiben, feilte wochenlang im Proberaum und erweiterte das Instrumentarium unter anderem um Basssaxofon und Klarinette.
Geblieben ist die bodenständige Schwermut des Schweizer Mittellandes und eine surreale Düsternis in den Texten, mit der sich Liebeskummer unter den Tisch saufen lässt. Der Rumpelcharme der Musik aber schillert noch verspielter zwischen Karussell, Rock, Heilsarmee und Balkanbrass.

Silvano Cerutti
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Plattentaufe: Dachstock in der Reitschule, Bern
Fr., 2.3., 21 Uhr. www.kummerbuben.com

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kulturagenda.be 1.3.12

3 Kulturtipps von Lily Yellow

Bei Bee-flat stellt Lily Yellow alias Nina Gutknecht ihr Debütalbum, "Yes, I Say No", vor. Einen Namen gemacht hat sie sich schon als Frontfrau von Gundi und als Mitmusikerin von Baze und Lea Lu (Turnhalle, Bern. So., 4.3., 20.30 Uhr).

1. The Bridge mit James Gruntz im Café Kairo (Mo., 5.3. 20.15 Uhr)
Das Open Mic ist eine gute Plattform für junge Musiker. Mit James Gruntz als Special Guest lohnt sich ein Besuch nur schon seinetwegen.

2. "Ds Hippigschpängschtli und der guldig Schlüssel" im Stadttheater Langenthal (So., 4.3., 14 Uhr)
Kindheitserinnerungen werden wach: Ich habe das Lied von Peter Reber geliebt, auch das Theater würde ich gerne sehen.

3. Kummerbuben im Dachstock (Fr., 2.3., 21 Uhr )
Ein vielversprechendes Album wird getauft - garantiert super Stimmung. Auch live haben mich die Jungs noch nie enttäuscht!

Ich würde einen Freund aus Zürich an das Konzert der Kummerbuben mitnehmen, …
… um ihn davon zu überzeugen, dass die besten Mundartbands immer noch aus Bern kommen.

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Bund 1.3.12

Wenn der Kirchenvorplatz zum Jugendtreff wird

Trinkende Jugendliche vor der Thomaskirche im Liebefeld sind ein Problem.

Martin Zimmermann

Bei der Kombination Kirche und Alkohol denkt man normalerweise an die Eucharistie, die Darreichung von Wein und Brot also. Im Falle der Thomaskirche im Könizer Quartier Liebefeld hat der Alkoholgenuss allerdings oft einen ganz profanen Hintergrund: Seit einigen Jahren versammeln sich an Wochenendabenden regelmässig Jugendliche auf dem Vorplatz des evangelischen Gotteshauses zum Schlummertrunk.

Wenig Freude an diesen Versammlungen hat Alfred Hächler. Die letzten Monate seien wegen der Kälte eher ruhig gewesen, sagt der Sigrist der Thomaskirche auf Anfrage. Er erwartet aber, dass das Problem mit dem Anbruch des Frühlings wieder akut wird. "Sobald es warm wird, liegen am Samstagmorgen oft Flaschen, Dosen oder sonstiger Abfall vor der Kirche", sagt er. "Wenn dies das Erste ist, was man hier zu Gesicht bekommt, ist das schon unangenehm."

Blutjunge Vorplatzbesucher

Da er in Oberscherli wohne, habe er die abendlichen Treffen bisher nie beobachten können, so der Sigrist. Wer sich vor der Kirche einfinde, wisse er deshalb nicht. Laut einem Anwohner handelt es sich bei den zechenden Vorplatz-Besuchern um eine "Kerngruppe" von sechs bis acht Jugendlichen aus dem Quartier. Die Anzahl könne stark variieren. "Die Leute sind zum Teil nur 12 bis 15 Jahre alt", sagt der Mann, der anonym bleiben möchte.

Aber wieso ausgerechnet die Thomaskirche? Der mit Nischen und Bänken ausgestattete Vorplatz ist von den umliegenden Strassen kaum einzusehen - und dementsprechend attraktiv, wenn man ungestört bleiben will. "Die Kirche ist ausserdem vom Rest des Quartiers ziemlich isoliert", erläutert der Mann. Aus diesem Grund gebe es auch kaum Lärmklagen der Anwohner. Ihn persönlich störten denn auch weniger allfälliger Lärm oder der Abfall als die gesundheitlichen Auswirkungen des Alkoholkonsums auf die Heranwachsenden, wie er sagt. Es könne ja nicht gesund sein, wenn sich diese jedes Wochenende dort "volllaufen" liessen.

Die Behörden reagieren auf die Treffen seit einiger Zeit mit vermehrten abendlichen Polizeikontrollen vor der Kirche. Ob dies auch dieses Jahr nötig sein wird, wird sich zeigen. "Vielleicht ist das Ganze ja nur eine Mode, die bald verschwindet", sagt der anonyme Anwohner. Er betont zudem, dass das Problem nicht bloss das Liebefeld betrifft: "Vor der Schlosskirche in Köniz trinken die Jugendlichen doch auch."

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Das Pilotprojekt Raumschliff Nicht nur Jugend macht Probleme

Das Liebefeld ist kein Problemquartier - rund läuft deshalb noch lange nicht alles. Darin war man sich an der Initial-Veranstaltung des Pilotprojekts Raumschliff einig. 32 Personen - darunter Politiker, Jugendliche und Elternräte - hatten sich am Dienstagabend im Oberstufenzentrum Köniz versammelt. Ziel des Anlasses: die verschiedenen Nutzergruppen des öffentlichen Raums zusammenbringen. Diese sollten sich über allfällige Nutzungskonflikte austauschen und nach Lösungen dafür suchen. Im Fokus des Pilotprojekts steht das besagte Könizer Quartier. Die grössten Probleme orteten die Anwesenden unter anderem in den folgenden Bereichen:

Der Alkoholkonsum Jugendlicher vor der Thomaskirche (siehe Haupttext). Hier kam der Vorschlag, das Gespräch mit den Eltern zu suchen und die Kontrollen auf dem Vorplatz der Kirche zu verstärken.Littering und Vandalismus: Auf Spielplätzen und dem Areal des Hessgut-Schulhauses liessen Jugendliche allzu oft Abfall und Glasscherben liegen, hiess es. Die Lösungsansätze reichten von grösseren Abfallbehältern über die nächtliche Öffnung der Turnhalle bis zur Einrichtung von Jugend-Plätzen, die von den Jugendlichen selbst mitgestaltet und unterhalten werden.

Die Jugend ist aber nicht an allem schuld: Littering, so zeigte sich, ist auch ein Problem der Erwachsenen. Zudem verhielten sich Senioren dem Nachwuchs gegenüber oft unnötig aggressiv, monierten die anwesenden Jugendlichen. Von den Älteren war an der Veranstaltung übrigens niemand zugegen.

Eine Arbeitsgruppe wird die am Workshop gesammelten Erfahrungen und Vorschläge nun in den nächsten Monaten auswerten und bis zum Spätsommer in konkrete Massnahmen zuhanden der Politik umsetzten. Das von der Gemeinde und der Jugendarbeit Köniz sowie der Stiftung Berner Gesundheit initiierte Pilotprojekt soll 2013 abgeschlossen werden. (mzi)

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BZ 1.3.12

Friedlicher zusammenleben dank des Projekts Raumschliff

Köniz · Mit einem neuen Projekt will die Gemeinde Probleme an öffentlichen Orten im Liebefeld angehen. Betroffene sehen diese vor allem beim Abfall, Alkohol, Vandalismus und bei Streitereien.

Ein Blick an die Wand machte am Ende klar: Vor allem die Schulareale, aber auch die Strassen und die Plätze sind im Liebefeld problematische Orte. Nirgends sonst klebten so viele Zettel wie unter diesen drei Punkten. Erarbeitet haben die Zettel rund 30 Personen, die an einem Kickoff-Anlass für ein Projekt im Liebefeld teilgenommen haben. "Raumschliff" heisst dieses Projekt. "Schleifen, das heisst etwas fein und schön machen", führte Gemeinderat Ueli Studer (SVP) in den Abend ein. Als früherer Maler muss er es wissen. Die Gemeinde und die Stiftung Berner Gesundheit wollen Nutzungskonflikte im öffentlichen Raum angehen (siehe Kasten). Es gebe im Liebefeld keine akuten Brennpunkte. "Aber es ist auch nicht alles gut", sagt Studer. Vernetzung sei das A und O, um Probleme anzugehen. "Dieses Projekt entsteht nicht am Schreibtisch, deshalb stehen die Chancen gut, dass es nicht für die Schublade ist."

Stark genutzte Schulareale

Jugendarbeit, Eltern, Quartier- und Kulturorganisationen, Kirchen,   Schulen und die Verwaltung: Sie alle waren vertreten. Die rund 30 Anwesenden diskutierten in Gruppen, wo sie die grössten Probleme im Liebefeld orten, und suchten auch nach Verbesserungsvorschlägen. Was die Schulareale betrifft, hielten gleich mehrere Gruppen fest, dass diese auch in der Freizeit stark genutzt werden. Das führt zu viel Abfall, der herumliegt. Und auch zu Konflikten unter den Nutzern. "Ich habe schon gehört, dass Erwachsene Jugendliche zum Teil fortjagen", erzählte eine Mutter. Sorgen machen auch der starke Verkehr im Liebefeld und der Vandalismus auf den Spielplätzen. Eine andere Gruppe brachte aufs Tapet, dass bei der Thomaskirche regelmässig Jugendliche Alkohol trinken.

Vorschläge im Herbst

"Es soll nicht nur um die Jugendlichen gehen", sagt Projektleiterin Isabel Uehlinger von der Berner Gesundheit. Allzu oft würden Jugendliche als jene hingestellt, die Probleme verursachen. Das Liebefeld entwickle sich stark. "Der öffentliche Raum wird immer intensiver genutzt, das bringt Konflikte mit sich." Der 16-jährige Gion-Andri Sahli jedenfalls ist am Ende des Abends positiv gestimmt. "Das war ein cooler Anlass, es ging klar um   Lösungen." Auch seine 15-jährige Kollegin Dominique Staub wertet das Treffen als Erfolg: "Ich hätte gar nicht gedacht, dass sich so viele Leute Gedanken zu diesen Problemen machen." Alle Ideen und Inputs wird nun eine rund zehnköpfige Kerngruppe weiterbearbeiten und mit eigenen Recherchen ergänzen. Im Herbst will diese Gruppe der Gemeinde Verbesserungsvorschläge unterbreiten.

Lucia Probst

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Pilotprojekt

Kantonsweit Die Stiftung Berner Gesundheit hat das Projekt Raumschliff lanciert. Es soll Gemeinden helfen, Lösungen für Nutzungskonflikte im öffentlichen Raum zu finden. Köniz, Neuenegg und Belp haben sich als erste Gemeinden interessiert. Mit ihnen wird "Raumschliff" bis Ende 2013 als Pilotprojekt durchgeführt. Bereits jetzt können sich aber auch andere Berner Gemeinden für diese Problematik an die Stiftung wenden. Deren Angebote sind kostenlos.lp

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20 Minuten 1.3.12

"Göttis" statt Knatsch auf Plätzen

BERN. Vandalismus, Nachtruhestörungen und Littering: Um Konflikte im öffentlichen Raum zu entschärfen, startet das Pilotprojekt "Raumschliff" in drei Berner Gemeinden.

Der öffentliche Raum wird immer wieder zum Schauplatz von Gewalt, übermässigem Alkoholkonsum und Littering. "Neben dem Verantwortungsgefühl fehlt es oft auch an Toleranz der verschiedenen Nutzergruppen", meint Isabel Uehlinger von Bern Gesundheit.

Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde das Pilotprojekt "Raumschliff" ins Leben gerufen. Darin werden in Projektgruppen - bestehend aus Institutionen, Verwaltung und verschiedenen Nutzern - Probleme analysiert und nachhaltige Massnahmen gesucht. So wird allen Beteiligten eine Stimme gegeben. Denn: "Der öffentliche Raum gehört allen und soll von allen genutzt werden können", meint Ueli Studer, Direktor von Bildung und Soziales Köniz. Er gibt ein Beispiel für eine mögliche Massnahme im Bezug auf Littering: "Schulklassen könnten sich nach dem ‹Götti-Prinzip› um gewisse Plätze kümmern."

Auch die Meinung der Öffentlichkeit ist gefragt: Für Rückmeldungen und Anregungen wurde ein Blog errichtet. Dieser soll Erkenntnisse und Ergebnisse des Projekts, das neben Köniz auch in Belp und Neuenegg stattfindet, der Öffentlichkeit zugänglich machen. Schlägt der Pilotversuch in den drei ausgewählten Gemeinden an, wird das Projekt ausgeweitet.

Nathalie Jufer
www.raumschliff.ch

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BZ 1.3.12

Tschäppät verteidigt Schaller

Kulturpolitik · Alexander Tschäppät nimmt Stellung zur Kritik an der Leiterin der Abteilung Kulturelles: Veronica Schaller erfülle ihre Pflicht hervorragend, ihre Abteilung habe sie im Griff. Und die Kür?

"Es gibt eine Pflicht und eine Kür", beschreibt Alexander Tschäppät die Aufgaben von Veronica Schaller. Der Stadtpräsident reagiert damit auf die Kritik an seiner Abteilungsleiterin Kulturelles (siehe Ausgabe von gestern): Veronica Schaller gilt in der Berner Kulturszene als Technokratin, die inhaltliche Diskussionen scheut ("Ich bin nicht für Visionen zuständig, das ist Sache der Kulturschaffenden"). Bemängelt wird ebenfalls, dass die 57-Jährige ihre Rolle als aktive Vermittlerin nicht wahrnimmt.

Vermitteln geht nur dann, wenn alle bereit sind

"Veronica Schaller ist angestellt, um die Abteilung Kulturelles zu führen, sie verwaltet das Kulturbudget und sie ist verantwortlich dafür, dass die Leistungsverträge mit den Kulturinstitutionen erfüllt werden", fasst Alexander Tschäppät das Pflichtenheft der Leiterin Abteilung Kulturelles zusammen. Veronica Schaller erfülle alle ihre Grundaufgaben hervorragend. "Sie hat ihre Abteilung bestens im Griff." Und die Kür? Zum Beispiel die aktive Förderung der Zusammenarbeit unter den Kulturinstitutionen? "Wenn es darum geht, die grossen städtischen Kulturinstitutionen besser aufeinander abzustimmen, dann ist es die Aufgabe aller Subventionsgeber - des Kantons, der Region und der Stadt", sagt Tschäppät. Und wie ist es bei jenen Institutionen, die grösstenteils von der Stadt subventioniert sind? "Vermitteln kann man nur dann, wenn die Parteien bereit sind, sich auf Lösungen einzulassen", so Tschäppät. Diese Grundvoraussetzung sei in der Berner Kulturszene nicht immer gegeben.

Mitgestaltung ist eine Gratwanderung

Als Kür der Abteilungsleiterin Kulturelles bezeichnet Tschäppät die anstehende Überarbeitung der städtischen Kulturstrategie. Diese könne allerdings erst dann in Angriff genommen werden, wenn das Kulturförderungsgesetz des Kantons ausgearbeitet sei. Konkret: Wenn klar ist, welche Aufgaben künftig der Kanton übernimmt und welche die Stadt. "Veronica Schaller wird das städtische Kulturkonzept inhaltlich mitgestalten", sagt Tschäppät. Gleichzeitig gibt er zu bedenken, dass "der Gestaltungswille des Subventionsgebers von Kulturschaffenden schnell als Einmischung empfunden wird. Inhaltliche Mitgestaltung ist immer eine Gratwanderung", ist Tschäppät überzeugt. "Mischt sich der Subventionsgeber ein, wird er kritisiert, mischt er sich nicht ein, wirft man der Kultursekretärin Technokratentum vor."
Lucie Machac

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BZ 29.2.12

Was macht eigentlich die Leiterin der Abteilung Kulturelles?

Kulturpolitik · Dampfzentrale, Konzert Theater Bern, Reitschule: In Bern gibt es derzeit mehrere kulturelle Baustellen. Was meint eigentlich die Leiterin der Abteilung Kulturelles dazu? Sie gibt keine Auskunft. Für kulturpolitische Lösungen fühlt sich Veronica Schaller nicht zuständig. Das stösst auf Kritik.

"Ich bin nicht für Visionen zuständig, das ist Sache der Kulturschaffenden." So lautet der bekannteste Satz von Veronica Schaller, der städtischen Leiterin Abteilung Kulturelles. Hinter diesem Credo versteckt sich die Baslerin immer dann, wenns darum ginge, öffentlich über die Berner Kulturpolitik nachzudenken. Stattdessen betont die 57-Jährige gern, dass sie "eine Verwaltungsstelle" hat. Entscheidungen treffe ihr Chef Alexander Tschäppät. Sie selbst scheint sich vor allem auf die Verwaltung von Subventionsgeldern zu konzentrieren: "Wir finanzieren Ideen von Kulturschaffenden, wir machen nicht die Lösungen", meinte die städtische Kulturvertreterin vor einem Jahr an einem Filmpodium, als sie nach einer Lösung fürs Kino Kunstmuseum gefragt wurde.

In Erklärungsnot

Dass diese stoische Zurückweisung der Verantwortung längerfristig nicht greift und in Krisensituationen versagt, zeigt das aktuelle Debakel um die neue Leitung der Dampfzentrale: Die designierte Leiterin hat Ende Dezember überraschend das Handtuch geworfen. Die Folge: Die Kulturinstitution bleibt voraussichtlich über Monate führungslos. Der Vorstand der Dampfzentrale steht deswegen in der Kritik. Veronica Schaller zeigt sich von diesen Ereignissen jedoch unbeeindruckt: "Ich habe keinen Anlass, an der Kompetenz und der Arbeit des Dampfzentrale-Vorstands zu zweifeln", erklärte sie im Dezember gegenüber dieser Zeitung. Eine absurde Aussage angesichts des Scherbenhaufens, der notabene eine grundsätzliche Problematik ans Tageslicht förderte: Die Stadt als Subventionsgeberin hat bisher keine befriedigende Lösung gefunden, um ihre Aufsichtspflicht in den Kulturinstitutionen wahrzunehmen. Derzeit sitzt im Dampfzentrale-Vorstand ein Vertreter der Stadt, namentlich ein Mitarbeiter der Abteilung Kulturelles. Läuft im Vorstand etwas schief, steht die Abteilung Kulturelles vor einem Interessenkonflikt. Und Veronica Schaller gerät in Erklärungsnot.

Eine weitere kulturpolitische Baustelle manifestiert sich seit Monaten bei der Reitschule. Der Stadtrat hat wegen fehlender Verbindlichkeit von Sicherheitsmassnahmen den neuen Leistungsvertrag 2012-2015 zurückgewiesen und lediglich einen 1-Jahr-Vertrag bewilligt. Doch diesen weigern sich die Reitschüler zu unterschreiben. Veronica Schaller führt die Verhandlungen für die Stadt. Da braucht es viel Fingerspitzengefühl und Kommunikationsgeschick.

Beides liess die Leiterin der Abteilung Kulturelles in ihren öffentlichen Aussagen bisher vermissen. Und eine Anfrage dieser Zeitung für ein Hintergrundinterview, in dem sie zu den aktuellen kulturpolitischen Baustellen Stellung nehmen und Massnahmen skizzieren könnte, lehnt Veronica Schaller ab. Es würde eine Lösungssuche erschweren, wenn die Diskussion öffentlich geführt würde, so die Begründung. Einmal mehr hält sich die Abteilungsleiterin gegenüber der Öffentlichkeit bedeckt. Dabei sollte die Abteilung Kulturelles gerade jetzt Farbe bekennen und öffentlich eine starke Führung und vor allem Gestaltungswillen demonstrieren. Allein: Dafür müsste die Rolle der Abteilungsleiterin klar definiert sein. Hat sie die Kompetenz zur Mitgestaltung, oder ist sie tatsächlich nur eine Kulturverwalterin? Veronica Schaller bezeichnete sich nach ihrem Stellenantritt 2008 "als Vermittlerin" zwischen den Kulturschaffenden und der Politik: "Ich denke mit und mache Vorschläge."

Keine klare Linie

In der Kulturszene gilt Schaller allerdings als Technokratin, die inhaltliche Diskussionen scheut. Bei den jährlichen Controllinggesprächen mit den städtischen Kulturinstitutionen gehe es ihr in erster Linie um eine saubere Buchhaltung, nicht um das grosse Ganze, monieren einige Stimmen aus der Kulturszene. Eine sichtbare kulturpolitische Linie vermisst auch Christian Pauli, Präsident des Vereins der Berner Kulturveranstalter Bekult. Er wünscht sich eine Leiterin, die "präsenter ist, mitdenkt und ihre inhaltliche Position transparent macht".

Bessere Vermittlung

Peter Stämpfli, Stiftungsrat der Institution Konzert Theater Bern und Verfasser der Studie "Kulturstadt Bern", geht noch weiter: "Es braucht jemanden, der die kulturpolitischen Ziele unter den Kulturinstitutionen abstimmt." Konkret: Veronica Schaller, die sich selbst die Rolle der Vermittlerin gibt, müsste die Kulturschaffenden aktiv an einen Tisch holen, um deren Zusammenarbeit zu fördern und Synergien zu nutzen. "Dieses Potenzial wird nicht ausgeschöpft, weil hier eine treibende Kraft fehlt", so Stämpfli. Dafür brauche es nicht unbedingt hochtrabende Visionen, "aber die Abteilung Kulturelles muss wissen, was sie in den nächsten 10 bis 15 Jahren kulturell erreichen will". Gesprächsstoff rund um die städtische Kulturpolitik gäbe es genug. Jetzt muss sich nur noch die Abteilung Kulturelles der öffentlichen Debatte stellen.
Lucie Machac

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Zur Person

Quereinsteigerin Veronica Schaller (57) leitet seit 2008 die städtische Abteilung Kulturelles. Davor hatte die Baslerin wenig mit Kultur zu tun. Lediglich ein Jahr amtete sie als Kulturministerin in Basel. Bereits mit 37 Jahren wurde die SP-Frau in den Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt gewählt. 1999 sorgte sie landesweit für Schlagzeilen, als sie laut darüber nachdachte, die Abgabe kostspieliger Medikamente (an ältere Patienten) einzuschränken. Das kam nicht gut an: 2000 wurde Veronica Schaller abgewählt. Ab 2003 amtete sie als Vizedirektorin des Bundesamtes für Flüchtlinge, wurde aber unter der Führung von Christoph Blocher freigestellt. 2005 trat Schaller eine befristete Stelle als Rektorin des Insel-Ausbildungszentrums an. Seit 9 Jahren lebt sie in Bern.lm

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20 Minuten 28.2.12

Kummerbuben überzeugen mit eigenem Liedgut

Kummerbuben, "Weidwund", Irascible.

folk. Bislang kannte man die Kummerbuben aus Bern, weil sie alte Schweizer Volkslieder durch den Wolf drehten und als wilde Rumpelrock-Nummern wieder ausspuckten. An ihrem Sound hat sich auch auf der neuen Platte "Weidwund" nichts geändert. Anders als früher schreibt das Sextett seine Songs jetzt aber selbst: "Weidwund" überzeugt mit herrlich surrealen Texten und leidenschaftlichen Klängen. Es sind potenzielle Volkslieder für die Zukunft - wenn auch nicht immer ganz jugendfrei. "Das Frivole hat uns immer schon gefallen", so Sänger Simon Jäggi schelmisch. sei

Plattentaufe: 1. März im Zürcher Moods, am 2. März in der Reitschule Bern.

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BZ 28.2.12

Villa-Räumung führte zu den Scharmützeln

Stadt Bern. Die Flaschenwürfe gegen Polizisten waren offenbar eine Protestaktion gegen die Räumung der besetzten Villa in der Länggasse.

Beim Bollwerk sind in der Nacht auf Samstag Polizisten mit Flaschen und Steinen beworfen worden (siehe gestrige Ausgabe). Laut der Polizei war eine Spontankundgebung von der Reitschule her via Bollwerk in Richtung Kunstmuseum gezogen. Dort hätten rund 20 Vermummte die Polizisten "unvermittelt" beworfen. Unklar blieb der Ursprung oder der Anlass der Kundgebung. Die Mediengruppe der Reitschule wies darauf hin, dass der Bereich Hodlerstrasse/Bollwerk nicht zum "Verantwortungs- und Einflussbereich" der Reitschule gehöre. Man habe keine Infos über die Hintergründe, vermute aber, dass es sich um eine Protestaktion gehandelt habe. Die Flaschenwürfe seien wohl "mutmassliche Aufsichtsbeschwerden per Flaschenpost" gewesen.

Laut Informationen dieser Zeitung formierte sich die Kundgebung offenbar im Nachgang der Verhaftungen der Hausbesetzer vom Finkenhubelweg. Am Freitagnachmittag hatte die Polizei die seit einigen Tagen besetzte Villa im Länggassquartier geräumt (siehe Samstagausgabe). Acht Personen wurden angehalten, bis am Abend aber wieder freigelassen. Aus Solidarität zu den Besetzern fand ein sogenannter Knastspaziergang statt. Bei der Polizei heisst es, man habe Kenntnis von Hinweisen auf einen Zusammenhang mit der Räumung, könne diesen deshalb aber nicht eindeutig bestätigen. wrs

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Indymedia 27.2.12
https://switzerland.indymedia.org/de/2012/02/85586.shtml

Erlebnissbericht Party, Hausbesetzung und Repression 24.2.2  

AutorIn : Irgendwer        

In Bern kam es am spaeten Freitag Nachmittag, zur Raeumung des neu besetzten Hauses am Finkhubelweg. Dies ist die 2te Raeumung, eines alternativen Wohnprojektes innert kuerzester Zeit.

Um Ca. 23.15 Uhr startet eine Strassenparty RTS aus der Berner Fasnacht heraus bei jener 2 Personnen verhaftet wurden.    
   
Als Reaktion auf die Verhaftungen und die Raeumung am Finkhubelweg, wollte eine Solidaritaets Gruppe, eine Spontankundgebung vor dem Regionalgefaengis in Bern durchfueren. Diese war Lautstark und emotional. Dabei wurden sie zuerst von der Polizei gefilmt, aus einem Parkierten Polizei Wagen. Als dann die Riotcops anmarschierten und anfingen Gummischrott in die Menge zu Schrotten, eskalierte die Situation. Als folge wurden 3 Polizei Wagen gesmasht, dabei wurde 1 Polizist leicht Verletzt. Es kam zu einer Strassenschlacht, Die Polizei diente als Glascontainer, dieser wurde z.t. Auch mit Steinen ziemlich gefuellt. Die Cops waren zeitweise scheinbar so ueberfordert, dass sie sich in einer Party Menge, des Clubs Kapital verstecken mussten. Die Situation beruhigte sich um Ca. 00.30 Uhr.

Um Ca.23.15 startet in der Berner Innenstadt, nahe der Berner Fasnacht, weiter weg von der Strassenschlacht, vor dem Regionalgefaengis,eine Strassenparty RTS. Waerend die Party noch in vollem gange ist, werden dort von der Polizei, 2 Personnen verhaftet. Nach diesem Ereigniss, eskaliert die Situation auch dort, Muellcontainer stehen in Flammen, Materialien wurden auf die Strassen geschoben oder geworfen.
Die Party zieht am Polizeiposten Waisenhaus (1 min gehweg vom Regionalgefaengis} vorbei. Dort werden Steine auf den Polizeiposten geworfen, dabei gehen mehrere Scheiben zu bruch. Als die Party auf der Hoehe Regionalgefaengis/Schuetzenmatt ist, um Ca. 01.30 Uhr, eskalierte die Situation dort erneut. Mehrere zerstoerte Scheiben am Regionalgefaengis Bern, sowie an der Bushaltestelle Bollwerk, dem Polizeiposten Waisenhausplatz, ein Massiver Farbanschlag auf das Regionalgefaengis Bern und 1 verletzter Polizist , zeugen noch Heute Montag, von voellig fehlgeleiteten Polizeiaktionen.

In Bern wird ein Club nach dem anderen geschlossen, sobald irgend etwas passiert, dass der Stadtverwatung oder der Polizei nicht gefaellt ist sofort die Reitschule schuld. Haeuser werden mit gewallt geraeumt, Mieten steigen, Demos werden ohne wenn und aber eingemacht, AuslaenderInnen brutal von der Polizei zusammen geschlagen. Fussballfans per aktiver Handy ueberwachung ueberwacht usw.

WHAT THE FUCK

Zusammenstehen wie noch nie, im Kampf fuer die Anarchie

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kulturstattbern.derbund.ch 27.2.12

Kulturbeutel 9/12

Von Gisela Feuz am Montag, den 27. Februar 2012, um 05:03 Uhr

Frau Feuz empfiehlt:
Nächsten Freitag haben Sie die musikalische Qual der Wahl: Entweder gehen Sie zur Plattentaufe der Kummerbuben in den Dachstock oder aber sie gehen zur "Battle of The One (Wo)Man Bands" in der Turnhalle vom Progr. Live mit von der Partie sind King Automatic, Urban Junior, Madame Jackie Torera und Beat-Man.

Kofmel empfiehlt:
sich musikalisch die Kante zu geben und zwar so: Am Mittwoch in der Turnhalle den unkategorisierbaren Jimmy Tenor zum Aufwärmen anhören. Am Donnerstag den alten Zeiten wegen die Dilated Peoples im Dachstock mit Kopfnicken bedenken. Am Freitag die Qual der Wahl der Frau Feuz mit den Pussywarmers anreichern, die im Café Kairo mit dem King Pepe als Gast aufspielen. Am Samstag schliesslich einer herausragenden Rapperin Gehör schenken, nämlich Speech Debelle im Dachstock. Und Sonntags kurieren Sie dann den Tinnitus in der hoffentlich eher leisen Zusammenarbeit von Anna Huber und Yves Netzhammer in der Dampfzentrale aus.

(,..)

Herr Sartorius empfiehlt:
Alte Hiphop-Helden besuchen mit den Dilated Peoples im Dachstock am Donnerstag.

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Bund 27.2.12

Polizisten mit Flaschen und Steinen beworfen

Erneut gab es Ärger für die Polizei bei der Reithalle. Ein Polizist wurde dabei verletzt.

Eine Patrouille des Verkehrsdienstes hatte am Freitagabend um circa 22.45 Uhr eine Spontankundgebung von rund zwanzig teils vermummten Personen bemerkt, die von der Reithalle via Bollwerk zum Kleeplatz zogen. Beim Eintreffen der Polizeikräfte auf der Höhe des Kunstmuseums wendete der Umzug und kehrte zur Schützenmatte zurück.

Auf dem Weg dorthin wurde der Verkehr behindert, und es wurden Petarden gezündet. In der Folge wurden die eingetroffenen Einsatzkräfte der Polizei unvermittelt mit Steinen und Flaschen beworfen, wie die Kantonspolizei mitteilt. Es kam zu diversen Sachbeschädigungen. Ein Stein durchschlug zudem die Seitenscheibe eines Polizeiautos und traf einen Polizisten am Kopf. Er musste sich in ärztliche Behandlung begeben. Die Demonstranten zogen sich kurz zurück, griffen dann die Polizistinnen und Polizisten aber erneut an. Diese setzten sich mit Gummischrot zur Wehr. Nach Mitternacht zog ein grösserer Demonstrationszug mit zum Teil vermummten oder maskierten Teilnehmern an der Polizeiwache Waisenhaus vorbei Richtung Bollwerk. In den frühen Morgenstunden ging eine Meldung betreffend Flaschenwürfe gegen parkierte Autos bei der Polizei ein. Vor Ort konnten aber keine Personen mehr festgestellt werden. (sda)

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BZ 27.2.12

Steine gegen Polizisten

Krawall. In der Nacht auf Samstag wurden beim Bollwerk Polizisten mit Flaschen und Steinen beworfen.

Eine Patrouille des Verkehrsdienstes bemerkte am Freitagabend kurz vor 23Uhr eine Spontankundgebung von rund 20 zum Teil vermummten Personen. Sie zogen von der Reithalle via Bollwerk zum Kleeplatz. Als die Polizei eintraf, wendete der Umzug beim Kunstmuseum und kehrte zur Schützenmatte zurück. Auf dem Weg dorthin zündeten die Demonstranten zuerst Petarden, dann bewarfen sie die Polizeikräfte mit Steinen und Flaschen. Ein Stein durchschlug die Scheibe eines Polizeifahrzeuges und traf einen Beamten am Kopf. Er musste in ärztliche Behandlung gebracht werden. Die Demonstranten zogen sich kurz zurück, griffen dann aber erneut mit Flaschen und Steinen an.Die Polizei setzte sich schliesslich mit Gummischrot zur Wehr. pd

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20 Minuten 27.2.12

Mit Steinen gegen Polizeibeamte

BERN. Die Kapo lieferte sich in der Nacht auf Samstag mit rund 20 zum Teil vermummten Personen eine Strassenschlacht. Die Beamten wurden im Raum Bollwerk/Schützenmatte mit Flaschen und Steinen angegriffen. Eines der Wurfgeschosse traf einen Beamten sogar so schwer, dass er ärztlich behandelt werden musste. Auf die Angriffe reagierte die Polizei mit Gummischrot. Bei den Demonstranten soll es sich um Besucher der Reitschule handeln.

Gegen diese Darstellung wehren sich die Reitschüler mit einer eigenen Mitteilung. Die Ereignisse hätten sich nicht direkt vor der Reitschule abgespielt. Ob es sich bei den Beteiligten tatsächlich um Reitschule-Besucher handle, sei ihnen nicht bekannt. Schliesslich hätten die Spannungen zwischen der Bevölkerung und Polizei mit der aktuellen Diskussion um das Nachtleben zugenommen. pec

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Tagesanzeiger 27.2.12

Unruhen bei Reithalle.

In der Nacht auf Samstag kam es zu mehreren Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Besuchern der Berner Reithalle. Die Polizisten wurden mit Flaschen und Steinen beworfen im Laufe einer Spontankundgebung von rund 20 teils vermummten Personen. (SDA)