MEDIENSPIEGEL
05. - 11. MÄRZ 2012
kulturstattbern.derbund.ch 10.3.12
Schönes Fest
Von Benedikt Sartorius am Samstag, den 10. März 2012, um 10:53 Uhr
"Hoch! Hoch!" soll es werden, das Hochhaus der Träume des
Stadtpräsidenten Alexander Tschäppät auf der
Schützenmatte. Doch das ist Zukunftsmusik. Gegenwärtig ist
nämlich im hinteren Perimeter noch anderes angesagt,
beispielsweise an diesem Wochenende das Rabe-Fest in der Reitschule.
Viele Konzerte habe ich mir zwar gestern nicht angehört, da ein
Ticketkauf inklusive Rössli-Aufenthalt und Dachstock-Programm
geradezu fahrlässig verpasst wurde. Und so lag der Schwerpunkt auf
der Geselligkeit, die gestern an diesem herrlichen Platz wunderbar
erschien, man lauschte den Bastelbands im Hof und DJs, die am Morgen
dann wegen einem schlimmem Floh im Ohr kurzzeitig nicht gerade
gepriesen wurden, und trank zum Schluss einen farbigen Sirup.
Schön wars.
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Bund 10.3.12
Dampfzentrale: Tschäppät will das Geld zurück
Für die Schützenmatte hat der Stadtpräsident den Traum
vom Wolkenkratzer.
Christoph Lenz
200 000 Franken soll die Dampfzentrale dieses Jahr für Tanz in.
Bern erhalten - obwohl das Festival bereits abgesagt ist. Die
städtische Kulturchefin Veronika Schaller hat die Überweisung
bislang verteidigt. Im "Bund"-Interview pfeift Stadtpräsident
Alexander Tschäppät (SP) seine Kulturchefin nun zurück.
Wenn das Festival nicht stattfinde, sei es für ihn "überhaupt
kein Problem, der Dampfzentrale zu sagen, sie solle das Geld
zurückgeben", sagt Tschäppät. Es gehe nicht um den
Leistungsvertrag, sondern um Treu und Glauben. "Da habe ich null
Diskussionsbedarf mit irgendwem", so Tschäppät.
Im Gespräch schwärmt der Stadtpräsident zudem von der
Idee, auf der Berner Schützenmatte einen Wohnturm zu bauen. "Hoch!
Hoch!" solle er sein. Allerdings sind für ihn auch andere
Nutzungen des derzeitigen Parkplatzes denkbar. Die Planung für das
Gebiet Bollwerk-Schützenmatte müsse aber, da es sich um die
letzte Brache in der Stadt handle, vorsichtig ablaufen. Und auch das
geht aus dem Interview hervor: Stadtpräsident Tschäppät
ist derzeit so konkurrenzlos, dass er um seine Wiederwahl im Herbst
bangt. - Seite 21
-
"Welches Fiasko meinen Sie?"
Das Wahljahr ist eröffnet. Stadtpräsident Alexander
Tschäppät (SP) will Gelder von der Dampfzentrale
zurückfordern, träumt von einem Wolkenkratzer auf der
Schützenmatte und fürchtet um seine Wiederwahl.
Interview: Christoph Lenz, Bernhard Ott
An zwei Samstagen hintereinander ist es im Umfeld der Reitschule zu
Ausschreitungen gekommen. Es gab Sachbeschädigungen und verletzte
Polizisten. Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie von diesen
Ereignissen hören?
Da gibt es nichts zu diskutieren. Wir verurteilen Gewalt in jeder Form
und unterstützen die Polizei: Sie soll durchgreifen, die Chaoten
festnehmen und anzeigen.
Wieso kommt die Reitschule nicht zur Ruhe?
Was soll das heissen, die Reitschule kommt nicht zur Ruhe? Man kann die
Reitschüler nicht für alles verantwortlich machen und sie in
Geiselhaft nehmen. Sie schlagen sich mit Leuten herum, die zu viel
getrunken haben, mit Leuten, die soziale Probleme haben, und so weiter.
Und sie haben ihren Laden trotz allem im Griff. Wo tausend Leute
zusammenkommen, gibt es halt immer auch ein paar Chaoten und
Randalierer.
Soll und kann die Polizei Täter bis in die Reitschule hinein
verfolgen?
Ja. Es gibt keinen rechtsfreien Raum Reitschule. Wie die Polizei
eingreifen will, ist eine Frage der Verhältnismässigkeit.
Aber das Gewaltmonopol ist bei der Polizei - in der Reitschule, vor der
Reitschule, überall.
Was wird man heute Abend tun, um eine weitere Wiederholung der Randale
zu verhindern?
Ich bin kein Prophet. Wenn die Polizei der Meinung ist, sie brauche
Verstärkung, dann soll sie unbedingt mehr Personal aufbieten. Aber
für die Reitschule alleine braucht es kein Grossaufgebot, denn sie
funktioniert.
Die Reitschule hat den Leistungsvertrag mit der Stadt abgelehnt.
Trotzdem hat die Stadt die Miete für das erste Quartal bezahlt.
Ist die nächste Tranche auch schon überwiesen?
Natürlich werden wir sie überweisen. Der Betrag wurde vom
Parlament bewilligt. Der Mietzins geht ja auch nicht an die Reitschule.
Das ist eine Transaktion zwischen der Stadt und den Stadtbauen, also
allein innerhalb der Verwaltung. Die Nebenkosten, 60 000 Franken pro
Jahr, haben wir aber nicht bezahlt, und das werden wir auch nicht.
Eben, weil ein vertragsloser Zustand herrscht.
Warum soll sich die Reitschule noch um einen Leistungsvertrag
bemühen, wenn das Geld trotzdem fliesst?
Der Stadtrat verlangt, dass dieses Jahr ein neuer Vertrag mit der
Reitschule ausgehandelt wird. Wenn wir Ende Jahr nichts vorweisen
können, wird der Stadtrat wohl davon absehen, den Mietkredit
erneut zu bewilligen.
Sind Sie zuversichtlich, dass ein neuer Vertrag zustande kommt?
Ein Vertrag braucht zwei Partner. Wir befinden uns im Gespräch.
Ich bin aber zuversichtlich.
Was ist der Pflichtteil des neuen Leistungsvertrags?
Die Eckwerte dieser Vereinbarung sind durch parlamentarische
Vorstösse gesetzt. Da geht es um die Türschliessung und den
Sicherheitsdienst. Wieweit sie sich erfüllen lassen, werden die
Verhandlungen zeigen.
Es gibt 84 Lärmklagen und 3 Verwarnungen gegen die Reitschule.
Jetzt machen Stadt, Regierungsstatthalter und Polizei einen runden
Tisch. Was ist dabei das Ziel?
Zuständig für die Gastronomie ist der Regierungsstatthalter.
Wenn er bewilligen will, bewilligt er, wenn er schliessen will,
schliesst er. Erst wenn es um die Umsetzung geht, ist zum Teil die
Gewerbepolizei, zum Teil die Kantonspolizei gefragt. Deshalb macht es
Sinn, dass man sich austauscht.
Die Umsetzung von Zwangsmassnahmen dürfte diffizil werden.
Ja, das ist so.
84 Lärmklagen, mehrere Verwarnungen - und dann macht man einen
runden Tisch. Warum dauert es so lange, bis die Politik reagiert?
Die Politik hat mit diversen Vorstössen reagiert. Aber für
Zwangsmassnahmen im Gastro-Bereich ist der Regierungsstatthalter
zuständig.
Dann klemmt es bei ihm?
Das habe ich nicht gesagt. Aber es gibt eine klare, gesetzliche
Regelung der Kompetenzen zwischen der Stadt und dem Kanton. Dies gilt
es in einem Rechtsstaat zu respektieren. Es ist nicht Sache der Stadt,
dem Regierungsstatthalter zu sagen, wie er das Gesetz zu vollziehen
hat. Er muss entscheiden, wann er eingreifen will.
Und wenn er Zwangsmassnahmen auf dem Vorplatz verfügt?
Dann hat er meine volle Unterstützung.
Vom Vorplatz auf die Schützenmatte: Seit langem fordert das
Parlament eine Umgestaltung dieses Unorts. Der Gemeinderat findet aber
ständig neue Gründe, das Projekt aufzuschieben - SBB-Planung,
Reitschul-Initiative, Parkplätze. Warum geht es da nicht
vorwärts?
Es ist nicht so, dass nichts passiert. Wir haben den Auftrag, bis Mitte
2013 einen Planungskredit zu erarbeiten. Aber der Bereich
Bollwerk-Schützenmatte ist ein schwieriger Ort. Bis vor kurzem gab
es viel Ungewissheit: Wird der Bahnhofplatz autofrei? Gibt es Richtung
Lorrainebrücke eine Tramachse? Wie verläuft die SBB-Strecke
nach dem Bahnhofausbau? Das zweite Problem: Das Bollwerk ist einer der
letzten Orte, an welchem sich Bern ein Gesicht geben kann. Aber wie
soll dieses Gesicht aussehen? Da gehen die Meinungen weit auseinander.
Die einen wollen einen offenen Platz, die anderen ein Parkhaus, die
Dritten eine Anlage, die Vierten einen Wohnturm mit
Dienstleistungsnutzung.
Es gibt zwar Ideen, aber niemanden, der das Utopische vom Realistischen
unterscheidet. Wäre das nicht die Aufgabe des Gemeinderates?
Das Gebiet Bollwerk-Schützenmatte ist die letzte Brache in dieser
Stadt. Da darf es keinen Schnellschuss geben. Deshalb sind wir
vorsichtig.
Nun kommt der Impuls von der privaten Schindler-Stiftung.
Dass Schindler einen Gestaltungspreis ausgeschrieben hat, ist gut. Aber
man darf sich nicht zu viel davon versprechen. Da werden Ideen
entwickelt, die wenig mit der Realität zu tun haben.
Wovon träumen Sie?
Auf der Schützenmatte? Im Parterre und im ersten Stock
Dienstleistungen. Und obendrauf ein Wohnturm.
Wie viele Stockwerke?
Hoch! Hoch! Ich weiss zwar, dass uns zu einem richtigen Hochhaus der
Mut eher fehlt. Aber wir müssen ja nicht gleich mit Zürich
konkurrenzieren.
Im Kornhaus werden weiter Partys stattfinden. Aber mit dem
Nachtleben-Konzept harzt es. Warum?
Ehrlich gesagt staune ich, dass das Nachtleben plötzlich zum
Kerngebiet staatlichen Handelns erklärt wird. Die meisten Clubs
schliessen ja aus rein wirtschaftlichen Gründen.
Für Aufruhr gesorgt haben aber Schliessungen, die der
Regierungsstatthalter erwirkt hat.
Für den Regierungsstatthalter kann ich nicht sprechen. Aber die
Stadt Bern hat ein grosses Angebot: Reitschule, Gaskessel,
Dampfzentrale, Kornhausforum - hier subventioniert die Stadt das
Nachtleben. In der Clubszene hingegen herrscht der freie Markt.
Übrigens bin ich erstaunt darüber, dass ausgerechnet die
Promotoren eines attraktiven Nachtlebens zum Thema Reitschule schweigen
und sich nicht für diesen wichtigen Kulturbetrieb einsetzen.
Es ist ja eben keine Frage von Markt, sondern von einseitigen
Lösungen in Interessenkonflikten.
Wieso hat das Sous Soul zugemacht? Wohl doch nicht, weil der Staat
interveniert hätte.
Doch.
Nein, der Eigentümer der Liegenschaft will eine andere Nutzung.
Aber wenn es der Statthalter war, gehen Sie zu ihm mit Ihren Fragen.
Sie scheinen ratlos, was in dem Konzept stehen soll.
Die Konzeptarbeit liegt zwar bei Herrn Nause. Aber ja, ich
persönlich bin ratlos. Was wir bieten können, sind
planerische Massnahmen. In der oberen Altstadt könnten wir
Ausgehmeilen schaffen. Aber das wollen die Nachtleben-Befürworter
offenbar gar nicht. Was also soll das Konzept umfassen, was sind die
Vorschläge?
Ist das nicht verständlich? Der Reiz der Altstadt liegt in der
Vielfalt ihrer Nutzungen. Der Regierungsstatthalter verdrängt eine
Gruppe, und Sie schreiten nicht ein.
Nochmals: Die Stadt hat sich nicht in die Kompetenzen des
Regierungsstatthalters einzumischen. Er ist es, der entscheidet, wie
das Gesetz anzuwenden ist. Daran können wir nichts ändern. Je
mehr Leute auf engem Raum leben, desto mehr Nutzungskonflikte gibt es.
In der unteren Altstadt haben wir den Konflikt gelöst, indem wir
die Bauordnung umgesetzt haben. In der oberen Altstadt ist jeder Club
möglich.
Ein Konzept könnte eine Plattform schaffen, auf der Konflikte im
Beisein eines Mediators ausgetragen werden. Bietet die Stadt dazu Hand?
Ja, wenn es erwünscht ist. Aber das ist noch kein Konzept. Das
sind Einzelfalllösungen. Was man nicht lösen kann: Wer
schlafen will, will keine Party.
Die Dampfzentrale ist ab Ende Monat führungslos. Wie schätzen
Sie die Situation ein?
Klar ist, es gibt ein Nachfolgeproblem. Die Dampfzentrale muss jetzt
alles daransetzen, die Abgänge durch eine neue Leitung zu
ersetzen. Aber führungslos ist die Dampfzentrale nicht. Es gibt
Angestellte, und es gibt den Vorstand.
Die Stadt hat viel Geld in die Profilierung der Dampfzentrale
investiert. Sind nach diesem Fiasko nicht die Strukturen zu
hinterfragen?
Nein. Der Verein und der Vorstand funktionieren.
Der Vorstand hat bei der Nachfolge geschlampt. Nun ist das Festival
Tanz in. Bern abgesagt, der Ruf des Hauses steht auf dem Spiel. Diese
Milizvereine sind doch überfordert.
Ich bezweifle, dass der Ruf der Dampfzentrale auf dem Spiel steht. Ob
das eine Frage von Milizstrukturen ist, weiss ich nicht. Was will man
sonst? Ein Profigremium?
Es dauerte zwei Monate bis zur neuen Ausschreibung. Man suchte eine
Person mit demselben Profil wie zuvor, ohne die damals eingegangenen
Bewerbungen zu berücksichtigen. Das ist doch sonderbar.
Ich bin im Detail nicht im Bild, wie diese Stelle besetzt wird.
Kritisiert wird, dass die Stadt einerseits Auftraggeberin ist,
andererseits selbst im Vorstand sitzt.
Das ist doch das Normalste der Welt. Der grösste Aktionär
einer Firma sitzt auch im Verwaltungsrat, weil er wissen will, was mit
seinem Geld passiert.
Aber so hat die Stadt auch das Fiasko mitverschuldet.
Welches Fiasko meinen Sie? Ich sehe kein Fiasko. Die Dampfzentrale muss
die Stelle möglichst bald besetzen und das Programm im Sinne des
Leistungsvertrags erfüllen. Wenn das Tanzfestival nicht
stattfindet, dann werden wir auch über Leistung und Gegenleistung
reden.
Was heisst das?
Ich habe überhaupt kein Problem, der Dampfzentrale zu sagen, sie
solle uns Geld zurückgeben.
Ihre Kulturchefin, Frau Schaller, ist da anderer Meinung. Sie sagt, im
Leistungsvertrag sei nicht festgehalten, dass das Festival jedes Jahr
über die Bühne gehen müsse.
Das mag formell korrekt sein. Für mich ist ganz klar: Der Vertrag
ist das eine, Treu und Glauben ist das andere. Ich erwarte, dass mit
unserem Geld jedes Jahr ein Tanzfestival stattfindet. Da habe ich null
Diskussionsbedarf mit irgendwem.
Erwarten Sie eine Rückerstattung der 200 000 Franken, oder wollen
Sie darüber reden?
Wenn es nicht stattfindet, wäre die Dampfzentrale sehr unklug,
wenn sie das Geld nicht zurückzahlen würde.
Kulturchefin Veronika Schaller ist zuletzt wegen der Dampfzentrale und
der Reitschule unter Beschuss geraten. Wie stehen Sie dazu?
Das verwundert mich. Wenn sie sich nicht einmischt, wird sie als
Technokratin bezeichnet, wenn sie sich einmischt, heisst es: Nicht
einmischen! Mein Fazit: Was immer du machst, du wirst es bedauern.
Jahrelang haben Kanton, Stadt und Regionsgemeinden einen Kompromiss bei
der Kulturfinanzierung gesucht. Kaum hat man den Kostenschlüssel,
stiehlt sich der Kanton beim Stadttheater und bei den Kubus-Mehrkosten
aus der Verantwortung. Ist damit der Kompromiss in Gefahr?
Nein. Diese zwei Fälle sollte man nicht überbewerten. Der
Grosse Rat hat den Projektkredit für das Stadttheater aus
sachlichen Gründen gekürzt. Daraus darf man aber nicht
schliessen, dass der Kanton am Ende nicht bereit ist, seinen Beitrag
zur Theatersanierung zu tragen.
Auch beim Kubus des Historischen Museums ist der Grosse Rat bislang
nicht gewillt, den Kantonsanteil an den Mehrkosten zu tragen.
Das Geschäft ist ja noch nicht vom Tisch. Aber da gibt es wohl
einen gewissen Ärger. Es ist ein hoher Nachkredit. Aber wir
müssen unseren Beitrag bezahlen. Wenn nicht, muss das Historische
Museum die Mehrkosten aus seiner Betriebsrechnung finanzieren. Das kann
nicht im Interesse der Stadt sein.
Sehen Sie Anzeichen für einen Stadt-Land-Graben?
Nicht in der Frage des Stadttheaters und des Kubus, aber in anderen
Fragen gibt es ihn schon, was ich bedauere. Der Stadt geht es relativ
gut, je weiter man sich aber vom Zentrum entfernt, desto grösser
sind die Probleme. Die Städte sind die Wachstumsmotoren. Dort muss
man investieren, damit der Kanton profitiert. Das mag arrogant klingen,
aber so ist es. Nur richtet sich der Grosse Rat nicht unbedingt nach
dieser Logik.
Ihre Haltung beim Stadttheater-Kredit war: Die Stadt zahlt, egal was
die anderen machen. Wird Bern so nicht zum ewigen Zahlmeister.
Meine Überzeugung ist, dass wir uns an Abmachungen halten.
Wir befinden uns in einem Wahljahr. Sie könnten der einzige
Kandidat für das Stadtpräsidium bleiben. Wünschen Sie
sich Konkurrenz?
Ja, Konkurrenz belebt das Geschäft. Die grosse Schwierigkeit
besteht ja darin, dass der Stadtpräsident auch als Gemeinderat
gewählt werden muss. Das heisst, der Stadtpräsident muss
zweimal gewählt werden - als Gemeinderat und als
Stadtpräsident. Und das ist noch viel schwieriger, wenn man als
Stadtpräsident unbestritten ist. Ich nehme das sehr ernst.
Bei den Nationalratswahlen schnitten Sie in Bern schlechter ab als der
Bieler Kandidat Hans Stöckli. War das eine Enttäuschung?
Ja. Nicht gewählt zu werden - das macht keine Freude. Der
Hauptgrund war das Doppelmandat. Aber ich gehe davon aus, dass diese
Diskussion nun nicht wieder aufkommt.
Warum?
Weil es eine andere Konstellation ist.
Die Frage, ob man einen Stadtpräsidenten will, der zugleich im
Nationalrat sitzt, ist dieselbe geblieben.
Gut, die Leute können das selbst beurteilen. Ich glaube, es gibt
klare Vorteile, wenn die Stadt Bern direkt Einfluss nehmen kann im
Bundeshaus.
Der Nationalrats-Job ist anspruchsvoller geworden. Folglich ist wohl
auch die Doppelrolle schwieriger zu bewältigen. Wie schaffen Sie
das?
Ich bin schon seit dreissig Jahren in der Politik. Ich weiss, wie
dieser Laden funktioniert. Ich kann Prioritäten setzen. Im
Nationalrat bin ich nur in einer Kommission. Ich konzentriere mich auf
diese Geschäfte sowie auf jene Dossiers, die direkt mit der Stadt
und mit urbanen Problemen zu tun haben.
Können Sie in Prozenten beziffern, wie viel Zeit Sie je für
die Stadt und den Nationalrat aufwenden?
Nein, das kann man nicht. Aber im Nationalrat hat man sehr viel Zeit,
um zu lesen, auch städtische Papiere.
Was wollen Sie in Ihrer letzten Legislatur noch erreichen?
Erst will ich die Wiederwahl schaffen. Wenn wir anschauen, was wir in
den letzten zwölf Jahren geschafft haben, können wir bereits
einiges vorweisen. Wir haben die Finanzen saniert, wir haben die
A-Problematik gelöst - heute besteht die A-Stadt Bern eher aus
Anwälten, Ärzten, Anlegern und reichen Ausländern. Aber
wir dürfen uns nichts vormachen, wir stehen vor schwierigen
Jahren. In der nächsten Amtszeit wird es deshalb zunächst
darum gehen, das Bestehende zu erhalten.
Keine Projekte?
Doch. Zum Beispiel beim Bollwerk und beim Gaswerk, Wankdorf-City
könnte ein weiteres sein. Und im Viererfeld sehen wir Potenzial
für mehr Wohnungsbau.
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BZ 10.3.12
"…dann schreibe ich ein paar Zeilen"
Vielschreiber 60 Leserbriefe in einem Jahr: Öfter als Walter Krebs
aus Bümpliz äussert sich niemand in dieser Zeitung. Hin und
wieder schiesst er übers Ziel hinaus. "Das ist mir klar. Aber ich
kann nicht anders", sagt er.
Es kommt vor, dass uns Leserinnen und Leser bitten, "diesem
Dauerschreiber aus Bümpliz" keine Plattform mehr zu bieten. Dieser
Dauerschreiber sind Sie.
Walter Krebs: Ich weiss ja selber, dass ich es manchmal ein bisschen
übertreibe.
"Ein bisschen" ist gut: Sie haben dieser Zeitung in den letzten
zwölf Monaten 60 Leserbriefe gemailt.
Ich kann nicht anders.
Was treibt Sie an?
Die Frage ist nicht was, sondern wer. Acht von zehn Leserbriefen
schreibe ich nicht, weil mich persönlich etwas beschäftigt.
Sondern, weil Leute mir sagen: "Wale, das und das ist nicht in Ordnung.
Das gehört in die Zeitung!" Dann setze ich mich hin und schreibe
ein paar Zeilen.
Walter Krebs, das Sprachrohr von Bümpliz.
Das kann man so sagen, ja. Kommen Sie einmal mit, wenn ich einkaufe
oder in eine Beiz gehe. Sie würden nicht glauben, wie oft ich
angehauen werde.
In Ihren Beiträgen ist immer dasselbe "nicht in Ordnung": die
Stadtregierung, die Zustände in der Reitschule und die Art und
Weise, wie die Politik mit Demos umgeht.
Es gäbe noch mehr Themen. Aber bei Fragen, die die
öffentliche Sicherheit und die Polizei betreffen, kenne ich mich
als ehemaliger Kripo-Beamter halt aus.
Die Reitschule-Besucher sind für Sie "Chaoten". Die Reithalle ist
"ein Schandfleck". Wer links von der SVP politisiert, treibt das
Abendland in den Untergang.
Das sind Zuspitzungen. Bei Leserbriefen liegt die Würze in der
Kürze.
Trotzdem: Gehts nicht eine Spur diplomatischer?
Ich weiss, dass ich manchmal übers Ziel hinausschiesse. Aber wenn
ich am Schreiben bin, tippe ich meine Meinung möglichst
ungefiltert in den Computer. So bin ich als Bauernbub erzogen worden:
Immer zu sagen, was ich denke.
Nur ist nicht jeder, der die Reitschule besucht, ein Chaot.
Ich weiss, dass die Reitschule einen wertvollen kulturellen Beitrag ans
Stadtleben leistet. Aber Schlagzeilen machen immer - pardon! - Chaoten
aus dem Umfeld dieser Institution. Sie bewerfen Polizisten mit Flaschen
und schlagen unbeteiligten Leuten die Autoscheiben ein. Dass die
Reitschule-Verantwortlichen diesem Pack einen Raum bieten, in dem es
sich verstecken und neue Aktionen aushecken kann: Das verstehe ich
einfach nicht. Das will ich auch nicht verstehen.
Falls Sie als Polizist so gearbeitet haben, wie Sie heute schreiben,
war das für Ihre "Kundschaft" kaum sehr angenehm.
Das sehen Sie falsch. Bei der Kriminalpolizei gab es für mich nur
ein Motto: "Wenn es dir möglich ist - hilf dem anderen. Wenn das
nicht geht, füge ihm wenigstens keinen Schaden zu."
Hilfe für Rechtsbrecher, Hilfe für halb Bümpliz…
…jemandem helfen zu können, ist das grösste Glück
überhaupt. Für andere ist Geld wichtig oder ihr Auto oder ihr
Haus. Das alles zählt für mich nicht.
Das klingt schon fast religiös.
Mag sein. Vielleicht hat es damit zu tun, dass ich nicht nur Christ
bin, sondern auch Buddhist.
Zwei Götter nebeneinander: Das geht nicht, sagt die Bibel.
Doch, das geht. Für mich stimmt es jedenfalls. Ich bin mit dem
christlichen Glauben aufgewachsen. So lernte ich, was
Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft bedeutet. Später
entdeckte ich den Buddhismus. Die Friedfertigkeit, die er ausstrahlt,
fasziniert mich.
Sie schreiben ununterbrochen gegen angebliche Missstände an - aber
es ändert sich nichts. Ist das mit der Zeit nicht frustrierend?
Wie sagt das Sprichwort? "Steter Tropfen höhlt den Stein." Das
stimmt schon. Ich habe mich jahrzehntelang dafür eingesetzt, dass
aus dem Bachmätteli ein schöner Park wird. Früher
lungerten dort nur Alkis und andere Drögeler herum. Heute, zig
Leserbriefe später, verbringen in dem Park ganze Familien ihre
Freizeit.
Was sind Sie? Ein besorgter Bürger? Ein Aufpasser? Ein Querulant?
Vor allem will ich den Schwachen helfen. Den Menschen, denen niemand
zuhören will oder kann.
Erhalten Sie auf Ihre Beiträge Reaktionen?
O ja. Und zwar durchs Band weg zustimmende. Negative Echos habe ich
noch keine gehört. Im Gegenteil: Die Leute sind dankbar
dafür, dass sich jemand für sie zu Wort meldet. Sie bringen
mir Kuchen nach Hause. Für meinen Computer musste ich keinen
Rappen bezahlen.
Kritik an Ihren Zuschriften ernten dafür wir mit einer gewissen
Regelmässigkeit.
Das kann ich mir vorstellen.
Sie seien "homophob", urteilte ein Leser, als Sie Adoptionswünsche
von Schwulen und Lesben als "unnatürlich und abnormal" abkanzelten.
Das war halt wieder so ein Fall, in dem ich ein wenig übertrieben
habe. Ehrlich: Ich habe nicht das Geringste gegen Homosexuelle. Ich
kenne viele Schwule und Lesben und komme bestens mit ihnen aus. Aber
die Vorstellung, dass Männer mit Männern oder Frauen mit
Frauen Kinder grossziehen…ich weiss nicht…
…diese Vorstellung passt einfach nicht in Ihr Weltbild.
Eine Familie: Das ist für mich der Vater und die Mutter und ihre
Kinder. So bin ich aufgewachsen. So war ich glücklich.
Sie verstehen aber, dass Sie besonders mit jenem Leserbrief manche
Leute auf die Palme gebracht haben.
Natürlich. Aber ich konnte nicht anders. Ich musste auch zu diesem
Thema die Wahrheit sagen.
"Die Wahrheit"?
Meine Wahrheit.
Interview: Johannes Hofstetter
-
Zur Person
Licht und Schatten
An Lebenserfahrung fehlt es dem Rekord-Leserbriefschreiber Walter Krebs
aus Bümpliz nicht: Im Korps der Berner Kriminalpolizei blickte er
jahrzehntelang in menschliche Abgründe. Für das nötige
Licht sorgten (und sorgen nach wie vor) seine Frau und die sechs
Enkelinnen und Enkel, die ihm seine zwei "Kinder" schenkten. Von 1992
bis 1996 sass er für die SVP im Berner Stadtrat.jho
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blick.ch 9.3.12
Berner Skater
Die Kissenschlacht für Weicheier
BERN - Skater von "sk8.be" wollen mit Kissen nur sanft zuschlagen - als
Werbung für ihren Skatepark.
Lange ist es ruhig gewesen um die Initianten des Skateparks vor der
Reithalle. Jetzt bringt sich
"sk8.be" mit einer Kissenschlacht wieder
ins Gespräch. Die Schlacht findet am 7. April um 14 Uhr auf der
Schützenmatte statt. Die wichtigsten Regeln:
- Keine Gewalt, verletze niemanden!
- Erlaubt sind nur weiche Kissen (und keine zusätzlichen
Gegenstände in den Kissen).
- Nur sanftes Zuschlagen ist erlaubt.
Die Kissenschlacht organisiert "sk8.be" zusammen mit der
Freizeit-Plattform
"gonnado.com".
Laut Veranstaltern sei es wichtig, dass die Teilnehmer ihr Kissen bis
zum Start verstecken. Gleichzeitig finden rund um den Globus weitere
Schlachten statt. Das Ganze nennt sich «International Pillow
Fight Day".
Skatepark seit 2005 in Planung
Mit der Kissenschlacht in Bern wollen die Organisatoren Werbung machen
für den Skatepark. Seit 2005 plant der Förderverein
«sk8.be" die Anlage unter der SBB-Brücke auf der
Schützenmatte. Er will damit den verwahrlosten Platz vor der
Reithalle aufwerten und Skateboardern, Inlineskatern und BMX-Fahrern
etwas für ihr Hobby bieten.
2009 hat der Stadtrat einen Planungskredit in der Höhe von 28'000
Franken für die Skateanlage gesprochen. Trotzdem fehlt die
Baubewilligung immer noch. «Sobald wir die Baubewilligung haben,
legen wir los", sagt Vereinspräsident Pablo Cherpillod. Die Kosten
schätzt er auf 250'000 Franken. Rund die Hälfte ist dank
Sponsoren gesichert. Wer will, kann sich selber ein Stück
Skatepark kaufen - 10 x 10 Zentimeter für 10 Franken.
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20 Minuten 9.3.12
Von Folk bis Rave: Radio Rabe feiert Geburtstag
BERN. Das Lokalradio Rabe besetzt die Reitschule. Zwei Tage lang
füllt es die Räume mit Bands und DJs, die im eigenen Programm
on air sind.
Alljährlich läutet das Rabe-Fest den Berner
Ausgangs-Frühling ein. Auch dieses Jahr feiert das
Alternativ-Radio Rabe seinen Geburtstag. Das heisst: In der Reitschule
erklingt das ganze Wochenende hindurch jede Menge Musik ab Konserve und
live, hüben und drüben der elektronischen Grenze.
Am einen Ende des Spektrums thront die Geschichtenerzählerin Wendy
McNeill. Ihre Storys packt die Kanadierin in melancholischen, von einem
brüchigen Akkordeon begleiteten Folk. Im Frauenraum der Reitschule
trägt sie am Freitag ihr aktuelles Album "For the Wolf, a Good
Meal" vor.
Am anderen Ende der Palette breitet sich mit James Holden am Freitag
ravende Ekstase aus. Die Erfolgsgeschichte des britischen
Technomusikers nahm 1999 zuhause seinen Lauf. Mit etlichen
Veröffentlichungen gewann sie schnell an Kraft und endet vorerst
mit einem Adelstitel vom K7-Label: Der musikalische Freigeist brannte
auf der eigenen DJ-Kicks-Compilation seine Vision von zeitgemässem
Rave - zu hören im Dachstock. Pedro Codes
Fr/Sa, 9./10.3., 20 Uhr, Rabefest 2012, Reitschule, www.rabefest.ch
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Bund 9.3.12
Hausbesetzer beklagen sich über rüden Rausschmiss
Die Broncos räumten ein besetztes Haus in Bern. Ein Besetzer wirft
ihnen Amtsanmassung, Gewaltandrohungen und Diebstahl vor.
Dinu Gautier
Am Dienstagabend drangen Hausbesetzer in eine leer stehende
Gewerbeliegenschaft an der Berner Gartenstrasse ein. Bereits am
Mittwochnachmittag standen sie wieder auf der Strasse. Geräumt
hatte das Gebäude nicht etwa die Polizei, sondern die
Broncos-Security.
Der 23-jährige Nicolas gehört zu einer Besetzergruppe namens
Zugvögel. Sie hatte zuletzt Mitte Februar in der Länggasse
eine Villa besetzt, die nach einer knappen Woche von der Polizei
geräumt wurde. Die Zugvögel waren früher Teil des
Kollektivs Raie Manta, das in Freiburg mehrmals leer stehende
Häuser besetzte. Ein Teil des Kollektivs sei nun auf Bern
ausgewichen, sagt Nicolas, der seinen Nachnamen nicht preisgeben will.
Am Dienstagabend sind die Zugvögel in das seit ein paar Monaten
leer stehende Gewerbegebäude an der Gartenstrasse eingedrungen. Es
gehört der Avadis Anlagestiftung mit Sitz in Baden.
Liegenschaftsverwalter Pietro Pacino sagt: "Wir haben am Mittwoch um 15
Uhr von der Kantonspolizei die Meldung erhalten, dass sich Personen in
unserer Liegenschaft aufhielten." Die Polizei habe mitgeteilt, sie
könne ohne Räumungsantrag nicht eingreifen, weil es sich um
Privatgrund handle. "Deshalb haben wir entschieden, selber
Abklärungen zu treffen." Ein Besetzer habe sich dann telefonisch
gemeldet und um einen Zwischennutzungsvertrag gebeten. "Eine
Telefonnummer wollte er aber nicht angeben", so Pacino. Zu diesem
Zeitpunkt sei die Broncos-Security bereits beauftragt gewesen, vor Ort
"einen Rundgang zu machen und zu schauen, wer sich dort aufhält",
sagt Pacino.
Als die Broncos eintrafen, hielt sich Nicolas im fünften Stock
auf. Das Treppenhaus hatten die Besetzer verbarrikadiert. "Die Broncos
riefen uns zu, sie würden uns mit Pfefferspray einnebeln, wenn wir
ihnen keinen Zugang verschafften", sagt der Besetzer. Die drei Besetzer
hätten erwidert, sie würden das Gebäude verlassen, wenn
es die Broncos zuerst verlassen würden. Doch da seien bereits
weitere Sicherheitsleute auf dem Balkon gestanden. Zuerst habe er einen
Mann in Arbeiterhosen mit einem baseballschlägerartigen
Holzknüppel gesehen. "Da hatten wir Angst: Das hätte ja
irgendwer sein können, ein Nazi zum Beispiel." Zu
körperlicher Gewalt sei es anschliessend aber nicht gekommen. "Sie
haben uns aber mit Gewalt gedroht, weil wir ihnen unsere Ausweise nicht
zeigen wollten - obwohl die nur die Polizei verlangen darf", sagt
Nicolas. Als er später einem Bronco im Weg gestanden sei, habe
dieser ihn auf den Balkon geschleppt, seinen Kopf über den Abgrund
gehalten und ihm gedroht, "mich vom Balkon zu schmeissen, wenn ich
meinen Mund nicht halte". Dann, als die Räumung vorbei gewesen
sei, habe er beobachten können, wie Broncos "schöne
Holzplatten" aus dem Haus in ein bereitstehendes Auto gepackt und
mitgenommen hätten.
Broncos nehmen keine Stellung
Broncos-Security-Geschäftsleiter Pesche Widmer wollte auf Anfrage
keine Stellung zum Einsatz nehmen. Auch die Vorwürfe des Besetzers
wollte er sich nicht anhören: "Es ist uns egal, was Sie
schreiben", so Widmer. Liegenschaftsverwalter Pietro Pacino hält
fest: "Diese Leute sind in unsere Liegenschaft eingebrochen, haben
Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch begangen." Was im Haus
genau geschehen sei, könne er nicht beurteilen, da er nicht
zugegen gewesen sei. Gewalt sei seines Wissens seitens der Broncos aber
nicht angewendet worden. "Wir haben inzwischen ein Schadensinventar
erstellt und erwägen, Anzeige zu erstatten." Die Besetzer
ihrerseits wollen noch diskutieren, ob sie die Broncos-Security
anzeigen wollen.
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Indymedia 8.3.12
https://switzerland.indymedia.org/de/2012/03/85725.shtml
räumung der gartenstrasse 1+3
AutorIn : zugvögel
am 7.märz wurde die neu besetzte gartenstrasse 1+3 in bern mit
grosser psychischer gewalt von der bronco security geräumt...
nun fliegen wir wieder...
gestern nachmittag um ca 16.00 Uhr schafften es 6 Leute der Bronco
Security, ins besetzte Gebäude an der gartenstrasse 1+3
einzudringen. dabei hatten sie vorallem das glück, den richtigen
moment zu erwischen und aufzukreuzen als gerade leute das gebäude
verliessen, so dass die haupteingangstür offen war. danach waren
ihre gewaltfreudigen Körperextremitäten beschäftigt
damit, einige Türen zu zerstören, bis sie uns (zu der Zeit 3
vögel) schliesslich vor der nase standen. schon von beginn an war
es kein schöner umgang mit ihnen. wir wurden angeschrien und
derbst bedroht. während uns also nichts anderes blieb, als unsere
7 sachen zu packen, standen sie überwachend rum und hetzten uns.
es kam zu diversen massiven gewaltandrohungen und einmal sogar zu einer
ziemlich konkreten morddrohung ("wenn du mir noch einmal nicht aus dem
weg stehst oder jetzt ein kommentar machst oder so was, landest du da
unten" dabei hielten sie einen vogel am hemdskragen und drückten
ihn ans balkongeländer und wiesen auf den innenhof des
gebäudes, 4 stöcke weiter unten.) Um ca. 18.30 schliesslich
hatten wir unser hab und gut wieder auf der strasse rumstehen und
mussten eine transportmöglichkeit organisieren um alles wieder
irgendwo unterzustellen. so fliegen wir nun also wieder...
fuck the police, fuck the security, burn the state !
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kulturagenda.be 8.3.12
Radio-RaBe-Fest in der Reitschule
Auch dieses Jahr holt der Berner Radiosender RaBe einen Teil seines
Programms auf die Bühne. Zwei Tage dauert das Fest in der
Reitschule, an dem unter vielen anderen die Dub Pistols (Bild), James
Holden oder Kate Wax zu hören sind. Ausserdem laufen Kurzfilme des
Aarauer "One Minute Festival" und das Theaterstück "Eye of the
Storm" von Charles Way.
Reitschule, Bern. Fr., 9.3., und Sa., 10.3.
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Bund 8.3.12
Rabe-Fest
Traurige Hasen und Primitivlinge
Das Rabe-Fest hat sich in der Vergangenheit schon öfter als
Fundgrube guter Musik entpuppt. Es tut dies auch in der aktuellen
Ausgabe.
Der Folk-Sängerinnen gibt es mittlerweile weiss Gott viele auf der
Welt, aber kaum eine hat so schöne Geschichten zu erzählen
wie Wendy McNeill. Sie nennt ihre Storys "deep dark twisted tales", und
sie handeln von traurigen Hasen, von verliebten Schlangen, von dunklen
Hunden und exotischen Vögeln. Sie bilden das Personal kleiner
poetischer Abenteuer in einer Welt, die trotz ihrer Hoffnungslosigkeit
immer auch ein bisschen Platz für kleine Wunder und wunderliche
Träume ausspart.
Musikalisch bietet Wendy McNeill Folk mit Mehrwert. Keine
naturbelassenen Schlaumeiereien sind hier zu erwarten, nein, die
Kanadierin gestaltet ihre Songs musikalisch durchaus unberechenbar aus.
Oft ist es ein wenig virtuos bedientes Akkordeon, das den Liedern das
musikalische Fundament verpasst, manchmal sind es die akustische
Gitarre, Streicher oder eine ganze Zirkuskapelle, mit denen sie ihre
melancholischen Geschichten untermalt. Wendy McNeill ist die
Hauptattraktion des diesjährigen Fests des honorigen Kultursenders
Radio Rabe. Daneben gibt es smart groovenden Pop von den Dub Pistols,
staunenswerte Elektro-Eklektik vom Londoner DJ James Holden, primitive
Anmache von The Monofones aus Bern, Traum-Synthiepop von Kate Wax und
allergattig Apartes mehr. (ane)
Reitschule Fr, 9. 3.: James Holden, Kate Wax, Wendy McNeill, Death by
Chocolate, Hot Running Blood, One Sentence u. a. Sa, 10. 3.: Dub
Pistols, Schwellheim, Jungle Book Projekt, The Monofones, The
Bahareebas u. a.
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kulturagenda.be 8.3.12
Wino und Conny Ochs spielen im Rössli
Scott "Wino" Weinrich (Bild) gehörte mit St. Vitus zu den
Pionieren des Doom-Metal. Nach einer depressiven Phase, während
der er auf der Strasse lebte, und nach ein paar kurzlebigen Projekten
hat sich Wino als Singer/Songwriter neu erfunden. Zusammen mit Conny
Ochs spielt er akustische Songs zwischen Blues, Doom und Americana.
Rössli in der Reitschule, Bern. So., 11.3., 20 Uhr
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kulturagenda.be 8.3.12
"Paper Dolls" im Kino in der Reitschule
Im Zentrum von Tomer Heymanns Film "Paper Dolls" (2006) steht eine
Gruppe von sechs transsexuellen Philippinos, die im Zuge der 2.
Intifada nach Israel gekommen sind. Während des Tages arbeiten sie
als Pflegerinnen, nachts zeigen sie als "Paper Dolls" ihre
Travestienummern. Mit anschliessender Diskussion.
Kino in der Reitschule, Bern. Do., 8.3., 19 Uhr
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WoZ 8.3.12
"Balkan Melodie"
Ei, was tönt da aus dem Radio?
Unterwegs im Osten auf der Suche nach neuer Musik: Der neue
Dokumentarfilm von Stefan Schwietert erzählt von Marcel und
Catherine Cellier und ihren musikalischen Entdeckungen zur Zeit des
Kalten Kriegs.
Von Fredi Bosshard
Hoch über den terrassierten Rebhängen von Lutry am Genfersee
steht ein Haus mit einem prächtigen Garten. Eine betagte Frau
kümmert sich um die blühenden Rosen, ein Mann grümschelt
in einem vollgestellten Zimmer, in das "keine Briefmarke" mehr
reinpasst. An den Wänden hängen einige goldene Schallplatten,
unzählige Kassetten mit Tonbändern füllen die Regale,
alte Tonbandgeräte und ein Mischpult stehen da. Verblichene Fotos,
Geigen, Panflöten, Perkussions-, Zupf- und Blasinstrumente
schmücken die Wände, vor denen ein fein gedrechseltes
Cymbalon (Hackbrett) steht. Wir sind im Reich von Marcel und Catherine
Cellier.
Musikethnologische Reisen im Balkan
Der Schweizer Filmer Stefan Schwietert bringt uns mit "Balkan Melodie"
eine Musik näher, die eng mit dem Leben der Celliers
verknüpft ist. Die Geschichte beginnt in den fünfziger Jahren
in einem Pariser Café: Eine Frau setzt sich zu Marcel Cellier an
den Tisch. Sie kommen ins Gespräch, und er lädt sie
kurzerhand zu seiner ersten Reise in den Balkan ein. Er soll als
Vertreter einer Metallhandelsfirma mit seinem Mercedes nach Bulgarien
fahren.
Bald sind sie unterwegs. Catherine, die später seine Ehefrau wird,
balanciert ein Emerson-Radio auf den Knien. Es ertönen ungewohnte
Klänge aus den Sendern von Bukarest, Sofia und Skopje. Marcel
Cellier, der selbst verschiedene Instrumente spielt, ist begeistert.
Die Modulationen und Klangfarben der fremden Instrumente faszinieren
ihn - Catherine lässt sich anstecken.
Auf den folgenden Reisen hat er immer das Aufnahmegerät für
musikethnologische Forschungen dabei, sie die Super-8-Kamera und den
Fotoapparat. Anders als der Komponist Béla Bartók, der
die Musik der ungarischen Bauerngesellschaft sammelte, fühlt sich
Marcel Cellier stark von der Musik der herumreisenden Rom angezogen. In
den sechziger Jahren beginnt er am Samstagnachmittag auf Radio suisse
romande seine Schätze in der Sendung "De la Mer Noire à la
Baltique" auszubreiten.
Stefan Schwietert nutzt das umfangreiche dokumentarische Material der
Celliers, montiert es mit viel Feingefühl zu einer stimmigen
Geschichte und lässt auch die Musik nicht zu kurz kommen. Die
ausgebleichten pastelligen Farben der Super-8-Filme von den Reisen der
Celliers kontrastieren mit der opulenten Pracht von Aufnahmen
verschiedener staatlicher Fernsehanstalten. Dazwischen geschnitten sind
aktuelle Begegnungen Schwieterts mit den MusikerInnen, die dank der
Vermittlungsarbeit der Celliers im Westen bekannt wurden und die Welt
bereisen konnten.
In Bukarest lernen sie 1968 den Panflötenvirtuosen Gheorge Zamfir
kennen, der aus einem Dorf in den südlichen Karpaten stammt und
sich in Rumänien als Volksmusiker bereits einen Namen geschaffen
hat. Kurz darauf spielt Zamfir in einer St. Galler Kneipe. Als Marcel
Cellier davon erfährt, holt er ihn kurzerhand nach Lutry. Hier
spielt er mit ihm die Platte "Flûte de Pan et Orgue" ein, die zu
einem Bestseller wird. Sie trifft den Zeitgeist der Hippies und leitet
Zamfirs Weltruhm ein. Der heutige Zamfir, der im Film verbittert wirkt,
gibt einige wirre Statements ab. Doch eine der schönsten Szenen
von "Balkan Melodie" ist jene des jungen Zamfir, der zu Beginn seiner
Karriere morgens um vier Uhr im Garten der Celliers die Gesänge
der Amseln mit seiner Panflöte imitiert.
Das Ende der Popularität
Eine ähnliche Erfolgsgeschichte ist jene der Sängerinnen, die
nach einer Plattenproduktion im Westen als "Le mystère des voix
bulgares" bekannt wurden. Ihre Begegnung mit den Celliers sei "eine
glückliche Fügung" gewesen, sagt eine der
Sängerinnen, die vom verblichenen Ruhm erzählt. Sie
hätten zwar nicht besonders viel verdient, dafür aber eine
normalerweise den BulgarInnen verschlossene Welt kennengelernt. Jetzt,
nach dem Ende des Kommunismus, haben die Frauen kaum noch
Arbeit - treffen sich im privaten Kreis zum Singen.
Die folkloristische Kunst und Musik wurde von den kommunistischen
Regierungen stark gefördert - nach der Wende war es
jedoch mit deren Popularität vorbei. Nur wenige damals bekannte
Bands schafften den Anschluss - so zum Beispiel die Mahala Rai Banda,
die auch im Film porträtiert wird. Goran Bregovic und der
Regisseur Emir Kusturica haben der Band mit dem Geiger Aurel Ionita mit
Konzerten und Filmen im Westen den Weg geebnet.
Mit "Balkan Melodie" fügt Schwietert seiner Filmografie einen
weiteren funkelnden Stein hinzu. Am Anfang stand die eindrückliche
Spurensuche zur Klezmermusik mit "A Tickle in the Heart" (1996). In
regelmässigen Abständen folgten weitere sorgfältig
recherchierte, dokumentarisch angelegte Filme.
Die Celliers sind bis in die neunziger Jahre hinter dem Eisernen
Vorhang unterwegs. Mit der Wende haben die Balkanreisen für sie
ein Ende. Aber Marcel spielt noch jeden Abend mindestens zwei
Stücke aus seiner umfangreichen Sammlung und genehmigt sich ein
Bier dazu. Catherine, mit der er seit 55 Jahren zusammen ist, werkelt
im Nebenzimmer und hört zu. Sie sind sich einig: "Welch ein
Glück!"
"Balkan Melodie". Schweiz, Deutschland, Bulgarien, 2011. Regie: Stefan
Schwietert. Ab 8. März in Deutschschweizer Kinos.
Mahala Rai Banda in: Bern, Dachstock Reithalle, Fr, 23. März,
20.30 Uhr. www.dachstock.ch
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kulturagenda.be 8.3.12
Gute Nacht? - Teil 7 mit Luc Oggier
Wie sieht das gute Berner Nachtleben aus? Luc Oggier ist als Leduc die
eine Hälfte des Berner Rap-Duos Lo & Leduc. Letztes Jahr haben
die beiden das vielgefeierte Album "Update 3.0" herausgegeben. Bisher
sind in der Reihe "Gute Nacht?" Interviews erschienen mit: Fabian
Wyssbrod (25.1.), Christian Pauli (1.2.), Christian Reutlinger (8.2.),
Etienne Schönberger (15.2.), DJ Carol Fernandez (22.2.) und Jane
Wakefield (29.2.).
Sie haben sich auf Radio Rabe bereits rappend zum Berner Nachtleben
geäussert. Nicht sehr differenziert.
Ja, ich habe rumproletet. Aber manchmal ist das auch nötig. Berns
Herz schlägt in einem langsamen Halbkoma- Rhythmus. Es fühlt
sich hier wie in einem Altersheim an.
Einem Altersheim?
Ja. Den Bedürfnissen der Jungen wird nicht mehr Rechnung getragen.
Vonseiten der Politik fehlt die Wertschätzung für das
Nachtleben.
In Ihrem Rap-Beitrag haben Sie auch direkt Alexander
Tschäppät angegriffen. Ist die Stadtregierung Schuld am
Unmut?
Das war plakativ, man kann das Problem nicht auf eine Person oder auf
den Gemeinderat reduzieren. Ich vermisse aber in der Politik die
Absicht, das Problem anzupacken. Die Stadt müsste sich bald einmal
entscheiden, was sie will. Wenn sie das nicht tut, gehen die Leute
abends bald überall hin, nur nicht mehr nach Bern. Das wäre
schade.
Sie erwarten also ein Statement zur Nachtkultur.
Ja. Es wurden Vereine wie "Pro Nachtleben " gegründet, die etwas
unternehmen wollen. Darum bin ich in der Sache nicht grundsätzlich
pessimistisch. Als Musiker nehme ich mir heraus, ein bisschen
rumzuproleten.
Es wird viel über Lärm diskutiert.
Hier stellt sich die Frage: Wem gehört die Altstadt? Man soll sie
nicht nur für die Jungen pachten, aber von der anderen Seite ist
schon eine gewisse Arroganz zu spüren.
Die Arroganz der Alten?
Im Tram überlassen wir Jungen den Alten selbstverständlich
den Sitzplatz. Die Alten könnten vielleicht auch einmal einsehen,
dass sie uns Räume überlassen sollten. Vielleicht sollten sie
wegziehen, wenn sie das kleine bisschen Lärm nicht mehr ertragen.
Aber der Witz ist: Es sind gar nicht die Senioren!
Wer dann?
Die frisch konvertierten Senioren, diejenigen, die es eigentlich erst
im Kopf sind: die 28- bis 50-Jährigen. Es gibt auch keinen
prinzipiellen Generationenkonflikt. Studenten wie ich fahren zwischen
10 und 16 Uhr Tram. Dann sind nur Studenten und Rentner unterwegs, alle
anderen arbeiten. Wir kommen wunderbar miteinander aus.
Wenn sie selbst von Lärm betroffen sind, werden auch Tolerante
engstirnig.
So ist es. Ich wohne selbst in einem vermeintlich toleranten Quartier,
aber sobald sich die Leute irgendwo niedergelassen haben, werden alle
zu Bünzlis. Sie schwärmen von Ländern mit ausgelassenen
Menschen und lauter Musik. Aber wenn der eigene Nachbar etwas Lärm
macht, ist nicht mehr gut.
Interview: Michael Feller
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bern.ch 8.3.12
Einigung zur Situation während Partys erzielt
Das Kornhaus bleibt auch ein Tanzlokal
Auch ohne den Einbau eines Fumoirs können im Kornhaus
zukünftig bis zu zehn Partys pro Jahr stattfinden. Darauf haben
sich die städtische Liegenschaftsverwaltung als Bewirtschafterin
und das Kornhausforum als Mieter in Gesprächen geeinigt.
Seit über 10 Jahren führt der Veranstalter ammonit events
GmbH als Untermieter im Stadtsaal des Kornhauses mit grossem Erfolg
Partyveranstaltungen durch. Nach Inkrafttreten des generellen
Rauchverbots in öffentlich zugänglichen Gebäuden im Juli
2009 rauchten die Partygäste meist in Gruppen vor dem Kornhaus in
der Zeughausgasse, was zu Reklamationen wegen Nachtruhestörungen
führte. Der Veranstalter liess daher den Aussenbereich durch einen
Security-Dienst überwachen und richtete im ersten Obergeschoss des
Kornhauses ein mobiles Fumoir ein. Dieses führte wegen
ungenügender Dichtigkeit wiederholt zu Fehlalarmen der
Brandmeldeanlagen. Die Liegenschaftsverwaltung forderte darauf eine
definitive gesetzeskonforme Lösung. Sowohl die
Liegenschaftsverwaltung als auch das Kornhausforum waren vorläufig
nicht bereit, die erheblichen Kosten für ein fest eingebautes
Fumoir zu tragen.
Gespräche führen zur Lösung
Inzwischen hat das Polizeiinspektorat nach Rücksprache mit dem
Regierungsstatthalteramt Bern-Mittelland als Bewilligungsbehörde
entschieden, dass auch ohne die Einrichtung eines Fumoirs versuchsweise
wieder Veranstaltungen bis in die Morgenstunden (über 3.30 Uhr
hinaus) durchgeführt werden dürfen. In Gesprächen
zwischen der Liegenschaftsverwaltung und dem Kornhausforum wurde die
Zahl der Partys auf zehn pro Jahr festgelegt. Die Involvierten sehen in
dieser Einigung einen wichtigen Beitrag für ein vielfältiges
Berner Nachtleben.
Rückkommen bei starken Störungen vorbehalten
Sollte es ausgehend von den Partys im Kornhausforum doch zu starken
Störungen kommen, behalten sich sowohl das Polizeiinspektorat wie
auch die Liegenschaftsverwaltung und das Kornhausforum vor, auf diesen
Entscheid zurückzukommen.
Informationsdienst der Stadt Bern
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Bund 8.3.12
Um diese Fragen kommt kein Politiker herum
Die Themen Reitschule, Gewalt bei Fussballspielen und Nachtleben
könnten den Wahlkampf dominieren. Dabei hätte die Stadt
durchaus gewichtigere Probleme.
Bernhard Ott, Christoph Lenz
Der diesjährige Berner Wahlkampf dürfte von einem
ähnlichen Paradox geprägt sein wie vor vier Jahren.
Voraussichtlich werden in der Öffentlichkeit traditionell
"bürgerlich" besetzte Themen wie der vertragslose Zustand der
Reitschule und seine Folgen oder die Sicherheit rund um die Stadien
dominieren. Vor vier Jahren hatten die Bürgerlichen sogar noch
eine Initiative zur Erhöhung der Polizeipräsenz und die
Versäumnisse rund um die Bekämpfung des Missbrauchs in der
Sozialhilfe, mit denen sie die öffentliche Debatte steuern
konnten. Diese Gelegenheiten vermochte die Opposition aber nicht
auszunutzen. Sie hat zwar die Debatte vor den Wahlen weitgehend
dominiert - von einer Verschiebung der Machtverhältnisse war sie
jedoch weit entfernt.
Im Jahr 2012 wird es erneut um die öffentliche Sicherheit gehen.
Auch dieses Mal dürfte es den Bürgerlichen aber wenig
nützen. Denn erstens ist die bürgerliche Seite in zwei Lager
gespalten, und zweitens gibt es weder eine zugkräftige Initiative
zum Thema Sicherheit noch eine Missbrauchsdebatte in der Sozialhilfe,
die Auftrieb verleihen könnten. Rot-Grün-Mitte (RGM) versucht
dieses Vakuum durch die Lancierung einer Initiative für
günstigen Wohnraum zu besetzen, die ziemlich offensichtlich aufs
eigene Elektorat abzielt. Nichtsdestotrotz wird damit ein Thema
aufgeworfen, von dem zum Beispiel Familien besonders betroffen sind.
Noch nicht ausgeschöpft sind zweifellos auch die traditionell
"linken" Energiethemen. Die Fähigkeit von RGM zum Agenda-Setting
ist jedoch insofern eingeschränkt, als dass in den "grossen
Themen", zu denen etwa auch die Wirtschaftskrise und die soziale
Sicherheit zählen, der Handlungsspielraum auf kommunaler Ebene
stark eingeschränkt ist.
Im Folgenden nennt der "Bund" die Wahlkampfthemen, um die kein Kandidat
herumkommen wird: Leben: Die Sicherheitsfrage ist auch nach der
Erhöhung der Polizeipräsenz ein Dauerbrenner - insbesondere
was Reitschule und Nachtleben (siehe Punkt "Ausgehen") sowie
Sportanlässe betrifft. Emotional geführte Konflikte zeichnen
sich zudem bei den sanierungsbedürftigen Freizeitanlagen Ka-We-De,
Mubeeri und Freibad Weyerli ab, deren Zukunft weiterhin im Ungewissen
liegt. Sollen die populären Institutionen erhalten bleiben? Zu
welchem Preis? Und mit welcher Funktion? Ferner wird der zwar
beabsichtigte, aber keineswegs ausfinanzierte ökologische Umbau
(Gebäudesanierungen, Investitionen in Gewinnung erneuerbarer
Energie) der Stadt Bern die Diskussionen prägen.
Arbeiten: Mag es auch ein vielversprechendes Instrument zur regionalen
Wirtschafts- und Strukturpolitik sein - das Projekt Hauptstadtregion
muss seinen konkreten Nutzen erst noch beweisen. Und dies unter
schwierigen Bedingungen: In den letzten Jahren kehrten etliche
Grossunternehmen der Stadt Bern den Rücken. Die
Gemeinderatskandidaten werden Rezepte präsentieren müssen,
wie neue Arbeitsplätze geschaffen und Ansiedlungen nach Bern
gebracht und die Bedingungen für die KMU verbessert werden
können. Dabei dürften längst nicht nur die harten
Faktoren (Steuerbelastung, Infrastruktur, Verkehr, Arbeitskräfte)
diskutiert werden, sondern auch die weiteren Rahmenbedingungen
(Kinderbetreuungsangebot, Bildungsniveau, Lebensqualität).
Bezahlen: Trotz Schuldenabbau verfügt Bern über eine zu
dünne Eigenkapitaldecke. Für die kommende Legislatur ist
aufgrund der beharrlichen Wirtschaftskrise aber bestenfalls mit
stagnierenden Steuererträgen zu rechnen. Soll der Haushalt nun
durch eine rigorose Sparoffensive im Lot gehalten werden? Oder ist die
Lösung in antizyklischer Ausgabenpolitik zu suchen - auch zum
Preis einer Neuverschuldung? Und wie sollen die anstehenden
Grossinvestitionen (z. B. Sanierungsstau bei Schulen und Stadttheater)
finanziert werden? Beim bevorstehenden Wahlkampf führt um diese
Fragen kein Weg herum.Ausgehen: Wer sich von der Ablehnung der
Reitschul-Initiative eine Lösung der blockierten Diskussion
versprach, hoffte vergebens. Die Reitschule befindet sich in einem
vertragslosen Zustand, Gewalt und Drogenhandel sind in ihrem weiteren
Umfeld an der Tagesordnung. Der Gemeinderat ist dem wertvollen
Kulturzentrum in Nibelungentreue verbunden, derweil auch
gemässigte Mittepolitiker einen Kooperationswillen seitens der
Aktivisten bitter vermissen. Kurz: Die Reitschule ist als
Wahlkampfthema gesetzt. Auch die übrige Kulturpolitik birgt
Zündstoff: Der Fall Dampfzentrale nährt Zweifel an der
Tauglichkeit der Leistungsverträge. Die Nachtleben-Debatte
könnte Neuwähler in grosser Zahl mobilisieren, zumal sich der
Gemeinderat im Wahlkampf kaum mehr so diskret zurückhalten kann
wie bisher. Wohnen: Nicht zuletzt wegen der von Rot-Grün
lancierten "Wohninitiative" dürfte die in Bern herrschende
Wohnungsnot zu einem bestimmenden Thema des Wahlkampfs avancieren.
Welche Lösung die bürgerliche Seite dem von Links geforderten
Interventionismus entgegensetzen will, ist bislang unklar. Im
Zusammenhang mit dem Wohnraum dürfte zudem die Stadtentwicklung in
den Vordergrund rücken. Wo kann Bern noch wachsen? Müssen
Ausgleichsflächen zugunsten von verdichtetem Bauen weichen, oder
könnte sogar im Wald gebaut werden?
Bewegen: Nicht zuletzt wird der Verkehr die Gemüter bewegen. Kommt
das Tram Region Bern? Welche Lösungen gibt es bei der
Linienführung in der Altstadt? Braucht Bern ein Parkraumkonzept?
Und wo sollen die Velofahrer ihren Drahtesel abstellen?
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BZ 7.3.12
Hinein ins Auge des Sturms
Theater Miranda, 14-jährig, rebelliert gegen die trügerische
Insel-Zauberwelt, mit der ihr Vater Prospero sie vor den Widrigkeiten
des Lebens bewahren will, und beschwört einen mächtigen Sturm
herauf. Dieser spült zwei junge Männer ans Ufer und die
Begegnung mit dem wirklichen Leben beginnt. Mit "Eye of the
Storm" bringt das Théâtre de la Grenouille ein
packendes, temperamentvolles und humorvolles Jugendstück frei nach
Shakespeares "The Tempest" auf die Bühne.
pd
Heute Mittwoch, Freitag und Samstag je 20.30 Uhr, Sonntag 18 Uhr, Tojo
Theater, Reitschule Bern, www.tojo.ch.
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Bund 7.3.12
Kulturnotizen
Senioren gesucht
Die 30. Ausgabe des Theaterfestivals Auawirleben findet vom 2. bis 13.
Mai statt. Die Jubiläumsausgabe steht unter dem Motto "Future
Memories". Gezeigt werden unter anderem in der
Dampfzentrale, im Schlachthaus-Theater, im Tojo-Theater, im Zentrum
Paul Klee, in der Zentralbibliothek und im Progr 15 nationale und
internationale Theaterproduktionen. Das Programm erscheint am 20.
März. Für das Projekt "The Best Sex I’ve Ever
Had" der kanadischen Theatergruppe Mammalian Diving Reflex werden
Menschen über 65 gesucht, die über ihre Erfahrungen mit
Sexualität sprechen wollen. Das Projekt wurde bereits in Toronto
und Oldenburg gezeigt und wird in Bern weiterentwickelt. Zunächst
in persönlichen Gesprächen, später in kleinen
Arbeitsgruppen sollen Geschichten ausgetauscht, Themen diskutiert und
Fragen erarbeitet werden. Interessierte melden sich unter
kontakt@auawirleben.ch. (klb)"Holzers Peepshow" auf dem
GurtenAuf dem Gurten findet in diesem Sommer wieder ein
Freilichttheater statt. Gezeigt wird vom 30. Juni bis 25. August
"Holzers Peepshow" von Markus Köbeli. Regie führt
Livia Anne Richard. Der Vorverkauf ist eröffnet:
www.theatergurten.ch und Telefon 031 901 38 79. (klb)
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BZ 7.3.12
Quinnie gewinnt, Kitag verliert
Stadt Bern. Nicht allen Kinos in der Innenstadt geht es schlechter:
Quinnie konnte wieder zulegen, Kitag büsst weiter ein.
Das unterschiedliche Programm zahlt sich offenbar doch aus: Das
Pathé Westside hat im letzten Jahr zwar die Hauptrolle im Berner
Kinogeschäft übernommen und die Besucherzahlen aller
Stadtkinos übertroffen (siehe Ausgabe von gestern). Doch obwohl
die Besucherzahlen bei den Stadtberner Kinos zusammen von 633 122
(2010) auf 616 069 (2011) einbrachen, hat zumindest die Kinokette
Quinnie Cinemas keinen Grund zu klagen. Laut
Verwaltungsratspräsident Thomas Koerfer hat Quinnie mit ihren
sechs Kinos im letzten Jahr gegenüber 2010 um 23 Prozent zugelegt,
folglich von 241 000 (2010) auf 296 430 (2011) Eintritte. Der
Aufwärtstrend scheint sich fortzusetzen: Im Januar und Februar
2012 verzeichnete Quinnie gegenüber denselben Monaten im 2011 laut
eigenen Angaben ein Besucherplus von 15 Prozent.
Weiterer Einbruch bei Kitag
Quinnie unterscheidet sich in ihrem Angebot wesentlich von Pathé
Westside und der direkten Konkurrenz in der Innenstadt, der Kitag. Die
Quinnie-Kette spricht mit ihrem gehobenen Programm aus Arthouse-Filmen
in Originalversion mit Untertiteln eine andere Klientel an als
Pathé Westside und Kitag. Diese buhlen vorwiegend mit denselben
Mainstream-Filmen um Publikum, wobei Pathé Westside den Vorteil
von günstigen Parkplätzen in unmittelbarer Nähe hat und
noch mehr auf synchronisierte Filme setzt als Kitag.
Von der Zürcher Kitag-Kette, die in Bern acht Kinos betreibt, war
gestern niemand für eine Stellungnahme verfügbar. Zieht man
bei den Besucherzahlen der Stadtberner Kinos von 2011 jene der Quinnie
ab, bleiben für die restlichen Kinos noch 319 639 Eintritte
übrig. Wie sich diese Eintritte auf die Kitag und die nicht
kommerziellen und subventionierten Kinos wie das Kino Kunstmuseum, das
Kellerkino, die Cinématte, das Kino Lichtspiel und das Kino in
der Reitschule verteilen, darf der Dachverband Pro Cinema nicht bekannt
geben. Errechnen lässt sich aber, dass Kitag eine Einbusse von
mehr als 9 Prozent einstecken muss: 2010 verzeichnete sie noch 351 000
Eintritte. Schon im Vorjahr hatte Kitag 11,6 Prozent Besucherzahlen
eingebüsst.
Talsohle bei Quinnie erreicht?
2010 musste Quinnie Cinema das Cinema-Star am Bollwerk schliessen. Die
zwei Säle im Kino Splendid verlor Quinnie an Kitag. Mit sechs
Kinos habe Quinnie in Bern eine gute Grösse erreicht, sagt
Verwaltungsratspräsident Koerfer. In den letzten Jahren sei die
Besucherzahl für Arthouse-Filme schweizweit rückläufig
gewesen. Das habe 2011 aufgehört, die Zahlen seien wieder stabil
bis zunehmend.
Sandra Rutschi
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BZ 7.3.12
Erinnerung an Stars der Weltmusik
Dokfilm · Das Ehepaar Cellier machte osteuropäische Musik
im Westen bekannt. Der Dokfilm "Balkan Melodie" über
die Schweizer Pioniere ist ein Fest der Bilder und Töne.
Das neue Werk des erfahrenen Musikfilmers Stefan Schwietert
("Heimatklänge") erinnert mit stimmungsvollen Bildern
an etwas in Vergessenheit geratene Stars der Weltmusik: Marcel Cellier,
der am Genfersee lebt, verkaufte in den Siebziger- und Achtzigerjahren
Millionen Platten und machte den Westen mit den Klängen Osteuropas
bekannt. 1990 erhielt er in den USA einen Grammy Award.
Schon als junger Mann, "in der Phase des härtesten
Stalinismus", wie er sagt, unternahm Cellier Reisen nach
Rumänien, Bulgarien oder Albanien. Seine Frau begleitete ihn auf
den Touren: Während er Tonbandaufnahmen machte, filmte Catherine
Cellier Landschaft und Menschen.
Erstaunliches Archivmaterial
Regisseur Schwietert durfte sich ausgiebig im Privatarchiv des Ehepaars
bedienen und schnitt die alten Bilder zwischen neue. Zu sehen ist in
langen Interview-Passagen auch der rumänische
Panflöten-Spieler Gheorghe Zamfir, den Cellier im Westen einem
breiten Publikum präsentierte. Doch der Musikproduzent entdeckte
auch Musik, die im Westen noch grösseren Anklang finden sollte:
volkstümliche bulgarische Gesänge. In zahlreichen
Plattensammlungen dürften sich bis heute Werke aus der Reihe "Le
Mystère des Voix Bulgares" finden.
Schwietert besucht die bulgarischen Sängerinnen ebenso wie
Volksmusiker im Hinterland Rumäniens. Neben aktuellen Szenen mit
Musik und Gesängen enthält der Film erstaunliches
Archivmaterial aus der kommunistischen Vergangenheit der
Balkanländer. Der sowjetische Parteichef Leonid Breschnew etwa ist
bei einem Tänzchen mit Rumäniens Diktator Nicolae Ceausescu
zu sehen.
Der letzte Teil des Films ist dem Balkan-Rock gewidmet. Im Westen wird
etwa die die rumänisch-moldawische Formation Mahala Rai Banda
gefeiert. Am 23. März gibt die Band im Berner Dachstock ihr
einziges Schweizer Konzert der aktuellen Tournee.
Serge Kuhn, sda
Der Film läuft ab morgen im Kino.
www.kino.bernerzeitung.ch.
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Indymedia 7.3.12
https://switzerland.indymedia.org/de/2012/03/85692.shtml
Besetzung in Bern
AutorIn : Zugvögel
Besetzung des grossen Bürokomplex an der Gartenstrasse 3, Bern.
Hallo!
Nachdem wir aus unserem letzten Nest vertrieben wurden(und dieses nun
vermutlich wieder jahrelang leer stehen wird), haben wir, die
Zugvögel, ein neues Zuhause gefunden. Und zwar den grossen
Bürokomplex an der Gartenstrasse 3 in Bern. Dieser Komplex steht
auch seit langem leer.
Wir besetzen das leere und ungenutzte Gebäude, um darin zu leben
und vorallem um darin verschiedene politische und kulturelle Projekte/
Aktivitäten zu installieren, die jenseits von Konsum(-zwang) und
Vereinnahmung staatlicher Behörden stattfinden sollen und offen
sind für alle.
Wir lehnen jegliche Form von Ausbeutung, Dominierung und Autorität
ab. In der Hoffnung, unser neues Nest behalten zu können, bis ein
Projekt dafür geplant ist, richten wir uns häuslich ein. Wir
wollen uns ins Leben des Quartiers und der Stadt einbringen. Kommt und
unterstützt uns, trinkt ein Tee/ ein Bier mit uns, lernt uns
kennen und bringt eure Projekte mit. Kommt wann und wie ihr wollt!
Kennenlernapéro (ohne tierische Produkte, für uns hört
der Kampf gegen die Unterdrückung/Dominierung nicht bei den
Menschen auf) am Mittwoch 7.März ab 17.00 Uhr. Eine solidarische
Umarmung an alle squat Bewegungen überall; insbesondere an die
frisch eingezogene Familie Baumgartner in Biel.
Squat the World & burn the rest.
Bis bald! :)
---
BZ 6.3.12
Innerhalb einer Woche wurden vier Polizisten verletzt
Stadt Bern. Vor der Reithalle haben Vermummte an den vergangenen
Wochenenden Polizeiautos mit Flaschen und Steinen angegriffen. Eine
Polizistin und drei Polizisten wurden verletzt.
Kaum ein Samstag ohne Angriffe auf die Polizei vor der Reitschule:
Bereits vor einer Woche waren Polizisten angegriffen worden. Es kam zu
Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Reithalle-Besuchern. Ein
Polizist wurde verletzt.
Am letzten Samstagabend das gleiche Bild: Als um 22 Uhr ein
Polizeipatrouillenwagen beim Bollwerk vor einem Rotlicht anhielt,
flogen Steine. Eine Stunde später warfen Vermummte Flaschen,
Steine und
Farbbeutel gegen das Amthaus. Als Polizisten anrückten, zogen sich
die
Vermummten laut Polizeiangaben in Richtung Reitschule zurück. Dann
griffen sie die Polizei vom Parkplatz der Schützenmatte an -
wieder mit
Steinen und Flaschen. Die Polizei wehrte sich mit Gummischrot und
Reizstoff.
Angriffe aus dem Hinterhalt
Zwei Polizisten sowie eine Polizistin wurden beim jüngsten Angriff
verletzt. Zudem entstand Sachschaden an Gebäuden, Bauten und an
Polizeifahrzeugen von über zehntausend Franken. "Die Angriffe auf
die
Polizeiautos erfolgten jeweils unverhofft aus dem Hinterhalt", sagt
Manuel Willi, Chef der Regionalpolizei Bern. Vier Verletzte innert
einer Woche sei alarmierend, so Willi. "Dank der Schutzausrüstung
wurden die Polizisten nicht schwerer verletzt", sagt Manuel Willi. Nach
seinen Worten sind diese Angriffe auf die Polizei sehr
besorgniserregend. "Wir haben Ermittlungen eingeleitet, um die
Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen." Die Angreifer werden
unter anderem wegen Gefährdung des Lebens anzeigt. "Die Polizei
ist
dafür verantwortlich, die Sicherheit zu gewährleisten. Die
Rahmenbedingungen können wir nicht bestimmen", sagt Willi. "Wir
hoffen
aber, dass die Gespräche und Verhandlungen auf verschiedenen
Stufen
eine Verbesserung der Situation herbeiführen." Bei
Regierungsstatthalter Christoph Lerch ist seit November ein Antrag auf
Zwangsmassnahmen gegen die Gastrobetriebe der Reitschule hängig -
bisher ohne Resultat. Seit gestern ist aber klar, worum es im Kern
geht: Regierungsstatthalter Christoph Lerch (SP) liegt ein Antrag vor
auf Schliessung oder befristete Schliessung der Gastgewerbebetriebe in
der Reitschule.
Kriminelle Angreifer
Sicherheitsdirektor Reto Nause zu den Angriffen: "Da geht von einer
circa 15 Personen grossen Gruppe eine erhebliche kriminelle Energie
aus. Die nehmen gar Verletzungen von Menschen in Kauf." Für Nause
ist
klar: "Die Vorfälle zeigen auf: Wir müssen den politischen
Auftrag des
Stadtrates sehr ernst nehmen, der Sicherheitsauflagen für die
Reitschule fordert." Die Ikur könne nicht einfach sagen, das gehe
sie
nichts an, weil es auf einem anderen Perimeter stattfinde. Denn: "Die
Ikur muss das Thema Sicherheit ernsthafter angehen." Die Angriffe gegen
die Polizisten verurteilt die SVP der Stadt Bern und die
SVP-plus-Fraktion: "Muss zuerst jemand sterben, bis der
Stadtpräsident
Tschäppät und RGM endlich die Gewalt aus der Reitschule
verbannen?",
sagt Stadtrat und Fraktionspräsident Roland Jakob. jsp/wrs/tob
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svp-stadt-bern.ch 5.3.12
http://svp-stadt-bern.ch/index.php?ConObj=1294&mediaID=1730
Medienmitteilung
Reitschulchaoten verletzen Polizisten!
Muss zuerst jemand sterben bis der Stadtpräsident
Tschäppät und RGM endlich die Gewalt aus der Reitschule
verbannen!
Sehr geehrte Medienschaffende
Als erstes möchten wir den verletzten Polizisten auf diesem Weg
gute
Besserung wünschen und Ihnen danken, dass sie ihren Dienst zum
Wohle
der Bürger in der Stadt Bern ausüben, auch wenn die RGM
dominierte
Stadtregierung ihre Arbeit behindert und die Chaoten in der Reitschule
bewusst mit Steuergeldern unterstützt.
Am Samstag auf Sonntag haben Reitschulchaoten die Polizei mit Waffen
angegriffen und dabei drei Polizisten verletzt! Die Angriffe gegen die
Polizisten verurteilt die SVP der Stadt Bern und die SVPplus Fraktion
aufs schärfste! Wie lange will der Stadtpräsident
Tschäppät (SP) diese
Anarchoszene noch decken und mit Steuergeldern unterstützen? Wie
lange
will der Regierungsstatthalter Lerch (SP) die Reitschulchaoten noch
decken? So kann es nicht weiter gehen. Durch ihre Unterstützung
der
IKUR Reitschule macht sich der Stadtpräsident und die RGM
dominierte
Stadtregierung sowie der Regierungsstatthalter der Mittäterschaft
schuldig! Muss zuerst jemand sein Leben verlieren, bis endlich das
Gesetz umgesetzt und die Anarchoszene aus der Reitschule entfernt wird.
Wenn die RGM dominierte Stadtregierung nicht gewillt ist, diese
Linken-Chaoten aus der Kulturszene Reitschule zu verbannen, wird es
Zeit, dass der Regierungsrat Hans-Jürg Käser handelt und die
Reitschulchaoten aus der Kulturszene IKUR Reitschule entfernt. Die SVP
der Stadt Bern und die SVPplus Fraktion fordern die sofortige
Schliessung der Reitschule und umgehende Entfernung der Anarchoszene.
Keine Zahlungen von Steuergeldern zugunsten der IKUR Reitschule mehr!
Der Kulturbetrieb Reitschule soll seinen Betrieb erst wieder aufnehmen
können, wenn sicher ist, dass die Anarchoszene aus der IKUR
Reitschule
entfernt ist! Wir wollen keinen Rechtsfreien Raum, keine Gewalt,
sondern Sicherheit in der Stadt Bern!
Für Fragen steht Ihnen Roland Jakob Stadtrat &
Fraktionspräsident SVPplus Fraktion gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüssen
Roland Jakob
Stadtrat & Fraktionspräsident
SVPplus Fraktion
079 244 40 20
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Schweiz Aktuell 5.3.12
Gewalt gegen Polizisten
In der Stadt Bern vergeht kaum ein Wochenende, ohne dass rund um die
Reithalle gewalttätige Randalierer und Polizisten aneinander
geraten.
In den meisten Fällen muss sich die Polizei aufgrund massiver
Gewalt
von den Chaoten zurückziehen. So auch am vergangenen Wochenende,
als
drei Polizisten verletzt wurden.
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=d890b8c2-e6ac-402a-b172-1032916067a1
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Telebärn 5.3.12
Brutale Chaoten-Gewalt gegen Polizisten
http://www.telebaern.tv/120305-news.html
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kulturstattbern.derbund.ch 5.3.12
Kulturbeutel 10/12
Von Benedikt Sartorius am Montag, den 5. März 2012, um 06:19 Uhr
(...)
Frau Feuz empfiehlt:
Einmal mehr haben Sie am Donnerstag die musikalische Qual der Wahl. Im
ISC stellen die grandiosen Instrumental-Progressiv-Rocker von Leech ihr
neues Album vor, im Bierhübeli hauen die charmanten Kaizers
Orchestra auf Ölfässer und im Rössli feiern die
Aeronauten ihr 20-jähriges Bestehen mit neuem Album. Freitag und
Samstag kommen Sie dann selbstverständlich zu uns ans RaBe-Fest in
die Reitschule. Das ganze Programm gibt’s
hier zu finden.
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BZ 5.3.12
Rendez-vous mit guten und bösen Buben
Kummerbuben · Musikalisch auf hohem Niveau und dabei nie das
Publikum vergessen: Die Kummerbuben tauften am Freitag ihre neue CD
"Weidwund" im Dachstock. Sie sind erwachsener geworden.
"Freunde, ich muss etwas loswerden." Simon Jäggi streicht die
blonden Wuschelhaare zurück, ein Lächeln. Der Sänger der
Kummerbuben ist aus der Puste. Eben noch ist er mit schweren Schritten
vor dem Mikrofon marschiert, hat eine Pauke gestemmt und das Publikum
mit seiner dunklen Stimme tief hinabgezogen zum "Mondfisch" und in
einen See aus "Absinth". Diese beiden Lieder aus dem dritten Album der
Berner Band machen den Auftakt zum ausverkauften Konzert in der
Reitschule. Für Frontmann Jäggi ein verrückter Zufall:
Zwei Stunden zuvor ist der 32-Jährige Vater geworden. "Ich hatte
einen etwas eindrücklichen Tag", sagt er grinsend.
Metamorphose
Dann besingt er in surrealen Bildern die "Helde vom Dorf". Wenn im Lied
YB-Fan Küre vom Obi-Biber zum Biberkönig aufsteigt, begleiten
ihn dabei präzise Schrumms des neuen Gitarristen. Moritz Alfons
ist zwar keine Rampensau wie der Akkordeonist Mario Batkovic, welcher
die Band Ende 2010 verliess. Doch die Chemie stimmt, Alfons schmettert
theatralische Soli, witzelt mit Jäggi. Viel Elan steckte der
Jazzmusiker, Schauspieler und Tänzer auch in die zweimonatige
Arbeit am Bühnenbild. Es zeigt eine Elster an Krücken,
welcher im Verlauf des Abends eine Fischhaut übergestreift wird.
Metamorphose könnte ein Leitmotiv der Tour sein. Nach fast einem
Jahr Pause wurde diese nämlich nicht nur wegen der Neubesetzung
gespannt erwartet: "Weidwund" präsentiert erstmals eigene Lieder
der Kummerbuben. Auf den Alben "Liebi und anderi Verbreche" (2007) und
"Schattehang" (2009) vermischten sich noch Volkslieder mit
abgründigem Rumpelrock.
Schwermütiges, Schmissiges
Im Dachstock wird deutlich: Die Kummerbuben sind vielseitiger geworden,
auch erwachsener. So bringen traurige Balladen die Zuschauer zum
Träumen. Darunter "Röseli" mit Unterstützung der
Heilsarmee oder das unveröffentlichte "Usgsetzte Hund", welches
die Band als Download verschenkt. Man erwacht erst, als Contrabassist
Higi Bigler seine Brille zurechtrückt. Er kann zufrieden sein, die
musikalische Leistung von Moritz Alfons, Urs Gilgen, Higi Bigler und
Tobi Heim ist durchwegs auf hohem Niveau. Allerdings übertönt
die Musik den Gesang scherbelnd laut in schmissigen Tanzstücken
wie "Schwalbe" (mit Tom-Waits-Extra). Wild getanzt wird selbst beim
Mitgröler "Äs wott äs Froueli z Märit ga"
vorwiegend in den vordersten Reihen. Hier fehlt Batkovics Akkordeon.
Einiges passiver war das Publikum aber beim Auftritt der Vorband um
Nadja Zela. Der Sängerin demonstratives Desinteresse nahm einem
bald die Lust am Zuhören. Mit halbem Ohr nur vernahm man daher das
zynische "Und jetzt viel Spass mit den superfreundlichen und sehr
tollen Kummerbuben". Welche sogleich die Leute zurückgewannen. Das
Rendez-vous mit den Kummerbuben ist wie ein Abend bei Freunden: Es tut
gut, sie zu sehen.
Céline Graf
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Bund 5.3.12
Drei verletzte Polizisten nach Scharmützeln auf Schützenmatte
Steine, Petarden, Gummischrot: Am Samstag kam es in Bern zu mehreren
Scharmützeln - auch im Bahnhof.
Schon zum zweiten Mal innert Wochenfrist wurden am Samstagabend bei der
Schützenmatte Polizeikräfte angegriffen. Wie die
Kantonspolizei mitteilt, begannen die Feindseligkeiten um 22 Uhr, als
Unbekannte ein Patrouillenfahrzeug mit Steinen bewarfen. Es entstand
Sachschaden, verletzt wurde aber niemand.
Rund eine Stunde später besammelten sich mehrere vermummte
Personen vor dem Regionalgefängnis und dem Amtshaus. Sie bewarfen
die Gebäude mit Knallpetarden und anderen Gegenständen. Als
Polizeikräfte einschritten, zogen sich die Vermummten in Richtung
Reithalle zurück. Wenig später griffen sie die Polizisten mit
Steinen und anderen Wurfgegenständen an. Diese setzten sich mit
Gummischrot und Reizstoff zur Wehr. Beim Angriff wurden zwei Polizisten
und eine Polizistin leicht verletzt. Zudem entstand an Gebäuden,
Bauten und Fahrzeugen ein Sachschaden von über zehntausend Franken.
"Diese Vorfälle sind für unsere Einsatzkräfte
äusserst belastend und zermürbend", sagte Polizeisprecherin
Daniela Sigrist auf Anfrage. Besonders erschwerend sei am Samstag
gewesen, dass die Polizei neben dem am Samstag üblichen grossen
Personenaufkommen in der Stadt zwei grössere Einsätze leisten
musste. Gleichzeitig mit den Angriffen bei der Schützenmatte kam
es im Berner Bahnhof zu "mehreren kleinen Scharmützeln" zwischen
Fans des SCB und der Kloten Flyers. (len)
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BZ 5.3.12
Reitschule: Chaoten verletzen Polizisten
Stadt BernIn der Nacht auf Sonntag haben Chaoten aus der Reitschule
drei Polizisten verletzt. Sie warfen Steine auf ein Patrouillenfahrzeug
und griffen das Amthaus an. Gleichzeitig musste die Polizei
Eishockey-Hooligans voneinander trennen.
Es war eine schwierige Nacht für die Kantonspolizei. Am Samstag,
kurz vor 22 Uhr, war ein Polizeifahrzeug in Bern auf Patrouille. Als
die Polizisten beim Bollwerk vor einem Rotlicht anhielten, warfen
Unbekannte mehrere Steine gegen das Auto. Dabei entstand Sachschaden,
verletzt wurde niemand.
Die Steinwürfe waren aber nur ein Vorgeschmack. Etwa eine Stunde
später versammelten sich mehrere vermummte Personen vor dem
Regionalgefängnis und dem Amthaus. Die Vermummten warfen
Knallpetarden und andere Gegenstände gegen die Gebäude und
verursachten Sachschaden. Als mehrere Polizisten zu den Gebäuden
kamen, zogen sich die vermummten Chaoten in Richtung Reithalle
zurück. Vom Parkplatz auf der Schützenmatte aus wurden die
Ordnungshüter mit Steinen und anderen Wurfgegenständen
angegriffen. Die Polizei wehrte sich mit Gummischrot und Reizstoff,
heisst es in einer Medienmitteilung. Beim Angriff der Reithalle-Chaoten
wurden zwei Polizisten und eine Polizistin leicht verletzt. "Dank der
Schutzausrüstung wurden schwerwiegendere Verletzungen verhindert",
sagt Kapo-Mediensprecherin Daniela Sigrist. Insgesamt entstand ein
Sachschaden von über zehntausend Franken, so die Polizei. Ab
Mitternacht beruhigte sich die Situation. Die Hodlerstrasse wurde
vorübergehend gesperrt. Vonseiten der Mediengruppe der Reitschule
heisst es zu den Vorfällen: "Auf dem Vorplatz und in der
Reitschule war es zu diesem Zeitpunkt friedlich. Die
Abendverantwortlichen standen aufgrund der Ereignisse via Telefon im
Kontakt mit der Polizei." Die Schützenmatte und die Region um das
Amthaus "stehen jedoch nicht im Verantwortungs- und Einflussbereich der
Reitschule".
Scharmützel nach SCB-Match
Der Angriff der Reithalle-Chaoten war aber nicht der einzige Einsatz
der Kantonspolizei am Samstagabend. Bereits bevor die Playoff-Partie
zwischen dem SCB und den Kloten Flyers begann, sorgten Fans der
Zürcher für Ungemach. Auf dem Fanwalk vom Bahnhof Wankdorf
zur Postfinance-Arena wurden Knallkörper abgefeuert und der
Verkehr behindert. Vor dem Stadion kam es zu Provokationen zwischen
Flyers-Fans und den Anhängern des SCB. Mit Pfefferspray konnte die
Polizei ein Aufeinandertreffen der Fans verhindern. Nach dem Spiel kam
es beim Bahnhof zu Scharmützeln zwischen SCB- und Kloten-Fans. Die
Polizei musste wiederum Pfefferspray einsetzen. Die Klotener reisten
kurz nach 23 Uhr ab. pd/rah
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20 Minuten 5.3.12
Polizisten bei Randalen verletzt
BERN. Beim mittlerweile sattsam bekannten Samstagabendprogramm von
Hooligans und Chaoten wurden diesmal in Bern drei Polizisten verletzt
und grosser Sachschaden angerichtet. Nachdem bei der Reitschule eine
Autopatrouille mit Steinen beworfen wurde, nahm eine Gruppe Vermummter
das Regionalgefängnis und ein Polizeiaufgebot mit Petarden und
verschiedenen Wurfgegenständen unter Beschuss. Dank ihrer
Schutzausrüstung waren die Verletzungen, die zwei Polizisten sowie
eine Polizistin dabei erlitten, relativ leicht.
Fast gleichzeitig legten Klotener Hockeyfans einen Bus lahm, der sie
zum Zug bei der Perron-Welle hätte bringen sollen. So kam es beim
Bollwerk zu Scharmützeln mit SCB-Anhängern. Die Polizei
setzte Tränengas ein. Schon vor dem Spiel hatte sie Reizstoff
eingesetzt, um randalierende Gruppen zu trennen. MAr