MEDIENSPIEGEL
20. - 26. AUGUST 2012
BZ 25.8.12
Getanzter Mythos
Tanz · Mitglieder des jungen Kollektivs Bern Retour zeigen im
Tojo-Theater ihre neusten Arbeiten.
Grosse Kunst führt in der Ewigkeit ein eigenes Leben. Sie bezieht
sich auf Vorläufer, lässt den Zeitgeist einfliessen,
wächst über Spartengrenzen hinein in eine vielschichtig
schillernde Tiefe. Alina Jaggi, 25-jähriges Mitglied des
Tanzkollektivs Bern Retour, hat sich dorthin gewagt. Im Rahmen der
diesjährigen Werkschau des achtköpfigen Kollektivs im
Tojo-Theater der Reitschule Bern hat sie ihre "Bildbetrachtung I" zur
Uraufführung gebracht, als eines von vier Stücken. Gleich
mehrmals greift ihre Choreografie in den Fundus der Kunst- und
Geistesgeschichte und bringt den Mythos von Prometheus auf die
Bühne. Er, der die Götter herausforderte, sich anmasste, es
ihnen gleichzutun, und den diese dafür bitter bestraften. An eine
Klippe gefesselt zerpickte ihm fortan ein Adler die Leber. In lodernden
Pinselstrichen, die mit Aufbegehren und Schmerz beben, hat der Maler
Oskar Kokoschka die Szene auf einen Triptychon gebannt.
Kriechende Wesen im Dunkel
Dunkel und konturlos ist die Bühne, und aus dem Rand des Dunkels
kriechen Wesen hervor: langsam, wie schwerfällig aus Lehm zu Leben
erwachend, ein sich windendes, am Boden entlang robbendes, amorphes
Blubbern. In der Mitte sammeln sie sich zum Knäuel werdender
Menschen, wachsen in die Höhe, einzelne Individuen lösen sich
heraus, entwickeln eine eigene Identität und umzirkeln einander
neugierig. Bis die Neugier in Übermut umschlägt und sich die
Tanzenden in einem fratzenhaften Tableau um einen Thron installieren.
Vogelkrächzen und Reissen klingt von der eigens für das
Stück komponierten Tonspur (Fabian Gutscher), dann sind die
Tanzenden nur noch ein ohnmächtiges Aufbäumen und Zittern.
Reduktion, Repetition, Vervielfachung, Verdichtung: Gekonnt lässt
Alina Jaggi die Bewegungen sprechen. Nur die Stimme aus dem Off, die
Goethes "Prometheus" zitiert, würde sich erübrigen, ja, sie
konkurrenziert das getanzte Bild. Eine bloss 15-minütige
Choreografie, die den Höhepunkt des in Stil und Intensität
sehr unterschiedlichen Abends markiert. Dieser beginnt mit der
Wiederaufnahme des poetischen Stücks "Fallen wie von weit" von
Franziska Roelli und Gianna Grünig, zeigt mit dem facettenreichen
schrägen "Foreing Lands Digged Up" eine Weiterentwicklung von
Vivianne Balsigers Solo über Heimat und Fremdsein und schliesst
mit der Uraufführung "Drowned Wood" von Michael Wälti
über die Elemente Wasser, Holz und Wind. Anne-Sophie Scholl
Weitere Vorstellungen: Samstag, 20.30 Uhr, Sonntag, 19 Uhr,
Tojo-Theater, Reitschule, www.tojo.ch.
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Bund 25.8.12
Der Polizeieinsatz am SVP-Fest kostete 1,2 Millionen Franken
Rund 1000 Polizisten waren am 10. September 2011 in Bern im Einsatz.
Für das SVP-Familienfest leisteten sie über 14 000 Stunden.
Nun hat die Stadt Bern offiziell bekannt gegeben, wie viele
Polizistinnen und Polizisten beim SVP-Familienfest am Samstag, den 10.
September 2011, im Einsatz standen. Es seien rund 1000 gewesen, heisst
es in der gestern veröffentlichten Antwort auf eine Interpellation
der Berner Stadtratsfraktion GFL/EVP. Damit zeigt sich, dass die
Schätzungen, die damals von Medienschaffenden angestellt wurden,
einigermassen gestimmt haben. Laut Interpellationsantwort hat die
Kantonspolizei Bern an jenem Tag 9416 Stunden für diesen Einsatz
aufgewendet. Dazu kommen 4728 Stunden, die von Polizistinnen und
Polizisten geleistet wurden, die aus anderen Kantonen beigezogen
wurden. Inbegriffen sind dabei An- und Abreise. Gekostet hat der
Einsatz rund 1,2 Millionen Franken.
Keine Abstriche in der Stadt Bern
Der Polizeieinsatz im Rahmen des SVP-Festes auf dem Bundesplatz, an dem
rund 6000 Personen teilgenommen hatten, ist Bestandteil des
Ressourcenvertrages der Stadt Bern mit dem Kanton Bern. Das heisst, der
Stadt entstanden aufgrund der im Vertrag vereinbarten Pauschalabgeltung
keine Zusatzkosten. Das bedeutet auch, dass die geleisteten
Polizeistunden keine Abstriche der Polizeiarbeit in der Stadt Bern zur
Folge haben werden.
"Gemeinderat hat sich gedrückt"
All die Stunden würden letztlich wohl die Überzeitkonten der
Kantonspolizei belasten, sagte der Berner Stadtrat und
Erstunterzeichner der Interpellation Manuel C. Widmer (GFL) gestern auf
Anfrage. Die Antworten der Stadtregierung auf seine Fragen zum
Polizeieinsatz an jenem Septembersamstag vermögen ihn aber nicht
durchwegs zu befriedigen. Bei der Frage nach der
Verhältnismässigkeit des Einsatzes und der getroffenen
Massnahmen hätte er vom Gemeinderat "politische Antworten erwartet
und nicht bloss legalistische". Widmer hatte in seinem Vorstoss den
Umstand angesprochen, dass Leute damals angeblich nicht in die
Innenstadt vorgelassen wurden, nur weil sie "komisch auf dem Platz
rumgelaufen" seien. Diese "offizielle" Begründung stand laut
Widmer auf einem Festhalteprotokoll der Polizei. Vom Gemeinderat wollte
Widmer wissen, ob eine solche Begründung ausreiche für die
getroffenen Massnahmen.
In der Tat wird der Gemeinderat in seinen Antworten nicht sehr konkret.
Er verweist auf diverse Artikel im Polizeigesetz und in der
Strafprozessordnung. Falls jemand der Ansicht sei, eine polizeiliche
Massnahme sei zu Unrecht erfolgt, schreibt der Gemeinderat, könne
diese Person "das polizeiliche Verhalten durch die Justiz
überprüfen lassen". Zu diesen Themen hätte er mehr
erwartet, sagte Widmer gestern. "Da hat sich der Gemeinderat
gedrückt." (db)
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kulturagenda.be 23.8.12
Zombies übernehmen die Hauptstadt
Wie würden wir uns verhalten, wenn eine Masse Untoter uns an Leib
und Leben bedrohten? Das Stück "Are you ready for some
zombification?!" zeigt, wie sich fünf Menschen für den
Ernstfall wappnen.
Eine unaufhaltbare Horde von Zombies übernimmt die Erde und ist
vor der grossen Halle der Reitschule angekommen, jegliches Entkommen
ist unmöglich. Die Untoten sind überall. Die Apokalypse nimmt
ihren Lauf. Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr -
zumindest im Theaterstück "Are you ready for some
zombification?!". Fünf junge Menschen mit ganz unterschiedlichen
Charakterzügen verschanzen sich in der grossen Halle und
versuchen, gegen die Zombies Widerstand zu leisten.
Aber wie kämpft man gegen diese Spezies, die nicht denkt, sondern
nur ihrem Instinkt zum Töten und Fressen folgt? Mit Büchern,
Filmen und Internet versucht sich die Truppe Wissen über die
Zombies anzueignen, denn bewaffnet ist sie lediglich mit ein paar
Küchenutensilien und einem alten Karabiner.
Wie reagieren die einzelnen Personen in diesem Chaos auf die Gefahr,
dass sie ihr Leben verlieren könnten? Ergänzen sich die
verschiedenen Eigenheiten der Figuren, sind sie gefangen in der Gruppe
oder arbeiten sie letzten Endes gar gegeneinander?
Angekommen im realen Leben
Zombies spielen heutzutage nicht nur in zahlreichen Filmen, Video-Games
und Büchern eine zentrale Rolle. Abergläubische bauen sich
bereits Bunker und lagern Konserven für eine allfällige
Zombie-Invasion und mehr oder minder ernstgemeinte Zombie-Survival-
Guides erzielen gute Verkaufszahlen. Trotzdem scheint das Thema des
bevorstehenden Weltuntergangs durch Untote zunächst absurd. Doch
im Stück des Büros für Theaterkonzeption und -produktion
"Das Schaubüro" ist der näher rückende Tod eher eine
Metapher für die allgemeine Angst der Menschen vor Krieg, Gewalt
und Terrorismus - Dinge, gegen die eine kleine Gruppe von Menschen
allein nicht ankämpfen kann. Oder kann sie es vielleicht doch?
Julia Wolf
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Grosse Halle der Reitschule, Bern
Do., 24., Fr., 25., und Sa.,
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kulturagenda.be 23.8.12
Klartext über neue Plakatstellen mit Christian Jundt
Das wilde Plakatieren ist in Bern des Ordnungsliebenden Leid und des
Kulturveranstalters Freud - denn damit ist günstige Werbung
möglich. Eine Ursache der ungeregelten Kleberei ist die zu geringe
Anzahl von legalen Stellen für Kleinplakate. Dem will die Stadt
nun mit zusätzlichen 70 Flächen (total 120) Abhilfe schaffen.
Ist die Wildplakatiererei jetzt Geschichte? Wir haben bei der
Promotionsfirma Passive Attack nachgefragt, die in Bern die meisten
Kleinplakate aufhängt.
Herr Jundt, Passive Attack hat vor drei Jahren 160 Standorte für
Kleinplakate gefordert, nun hat der Gemeinderat 70 neue Plakatstellen
angekündigt. Genügt das?
Das können wir noch nicht beurteilen, weil wir noch nicht wissen,
wie gross die neuen Plakatierungsflächen sind. Die andere Frage,
die sich uns stellt: Wie ist die Qualität der Standorte?
Flächen zwischen Bahnhof und Bärengraben sind für uns
wichtiger als Wände in Bümpliz. Auch hier müssen wir
abwarten, wo die Stadt die neuen Stellen eingeplant hat, bevor wir die
Situation beurteilen.
Gab es eine Kooperation zwischen der Stadt und Ihnen, was die neuen
Plakatflächen betrifft?
Die Stadt hat wohl teilweise unsere Vorschläge von 2009
aufgenommen. Wobei: Wir gingen von der bestehenden Infrastruktur aus;
die Stadt hat nun zusätzliche Kultursäulen angekündigt.
Wir denken, dass es in die richtige Richtung geht. Ob die 70 Standorte
unserem Bedürfnis oder besser gesagt dem Bedürfnis der Berner
Kulturveranstalter entsprechen, wird sich zeigen.
Mangels genügender Standorte wichen Sie bis anhin auf illegale
Plakatierung aus. Geht das so weiter, obwohl die Stadt nun
zusätzliche Standorte schafft?
Wir sind durchaus an einer Verbesserung des momentanen Zustands
interessiert. Die Schaffung von legalem Raum für Kleinplakatierung
ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Ob jetzt das
Problem des Wildplakatierens gelöst sein wird, ist eine andere
Diskussion.
Es geht doch genau darum! Deshalb hat die Stadt neue Kleinplakatstellen
geschaffen.
Klar, das ist die Idee dahinter. Es ist aber einfach so: Nehmen wir an,
wir würden uns mit diesen Stellen begnügen und auf wildes
Plakatieren verzichten. Das Wildplakatieren würde dabei wohl nur
unwesentlich zurückgehen, weil andere Plakatierer die attraktiven
Standorte weiter nutzen würden. Das Wildplakatieren wird es immer
geben.
Wie beurteilen Sie die politische Situation heute?
Im Gegensatz zu Zürich und Basel herrscht in Bern eine liberale
Politik, weil nur gebüsst werden kann, wer in flagranti beim
Aufhängen erwischt wird. Die liberale Politik hat übrigens
dazu beigetragen, dass in Bern eine lebendige Plakatszene entstanden
ist und viele qualitativ gute Sujets hängen.
Müssen Sie jetzt nicht mit einem repressiveren Vorgehen der
Behörden rechnen?
Wir sind der Ansicht, dass eine Kleinplakatszene Ausdruck einer
lebendigen Kulturstadt ist. Wir sind permanent in Kontakt mit den
zuständigen Stellen der Stadt. Wir werden weiterhin mit der Stadt
den Dialog und Lösungen suchen. Es ist für uns sehr positiv,
dass die Stadt den Handlungsbedarf erkannt hat. Wir sind an einer
einvernehmlichen Lösung interessiert.
Interview: Michael Feller
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kulturagenda.be 23.8.12
Local Darkside im Dachstock
Saisonauftakt mit Drum’n’Bass. Zum Start in die zweite
Jahreshälfte treten wieder lokale DJs an, um Tanzwütige eine
Nacht lang glücklich zu machen. Mit dabei sind Deejaymf, Andre,
Kenobi und Lockee. Die Visuals, welche die Darkside zusätzlich zum
Erlebnis machen, stammen vom Luzerner Kollektiv Suffix.
Dachstock in der Reitschule, Bern. Sa., 25.8., 23 Uhr
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Bund 23.8.12
"Bern Retour 2012"
Die Heimgekehrten packen aus
Wie lassen sich griechische Sagen und fernöstliche Heilkunst
tanzen? "Bern Retour 2012" liefert die Antwort.
Bern ist nicht Frankfurt, Wien oder Amsterdam, und doch kehren diese
acht Menschen immer wieder in ihre beschauliche Heimatstadt
zurück. Um zu verschnaufen von der kräfteraubenden
Tanzausbildung im Ausland und um das Erfahrene in Choreografien
umzusetzen. Seit der ersten Ausgabe 2010 trifft sich das
Bern-Retour-Kollektiv alljährlich zum kreativen Stelldichein.
Obwohl sich die Reihe bewährt hat - in den Vorjahren waren alle
Vorstellungen ausverkauft -, haben die Tänzerinnen und Tänzer
heuer beschlossen, ihr Programm anzupassen: Statt sechs Stücken
werden diesmal fünf gezeigt, zwei davon wurden eigens für die
2012er-Ausgabe produziert, drei sind weiterentwickelte Reprisen. "Wir
wollen uns bewusst stärker fokussieren", sagt Alina Jaggi, die
zuletzt in Frankfurt sowie in einem Kibbuz im Norden Israels getanzt
hat.
Das entschlackte Programm erlaubt dem Kollektiv Ausflüge in
Gefilde abseits üblicher Beziehungswehen und
Selbstfindungsschmerzen, etwa in die griechische Mythologie:
"Bildbetrachtung I" von Alina Jaggi setzt sich mit Kokoschkas
Prometheus-Trilogie auseinander, genauer mit dem letzten Bild, auf dem
sich ein Adler an der Leber des Titans gütlich tut. "Holz, Wind
und Wasser" (Michael Wälti) beschäftigt sich mit den
Eckpfeilern chinesischer Heilkunst, und auch die Reprisen zeugen von
geografischer Distanz: "Fallen wie von weit" (Franziska Roelli, Gianna
Grünig), "339, shalosh shalosh teisha" (Vera und Laura Stierli)
und "Foreign Lands Digged Up" (Vivianne Balsiger).Und was kommt nach
dem Heimspiel? Bei Jaggi etwa soll es Berlin sein, die freie Szene
lockt. Bern braucht indes nicht lang zu darben. "Bern ist ein Abflugs-,
aber auch ein Landepunkt", sagt sie. (hjo)
Tojo-Theater Do, 23., bis Sa, 25. 8., 20.30 Uhr, sowie So, 26. 8., 19
Uhr.
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WoZ 23.8.12
Keine alten Rahmen für aktivistische Kunst!
Die 7. Berlin Biennale versuchte die Grenzen zwischen Kunst und Leben
zu sprengen, der Steirische Herbst in Graz will das Feld aktivistischer
Kunstpraktiken ausmessen: Wie liessen sich die Definitionen von hier
Kunst und da Politik verschieben? Der Berner Künstler Tim Zulauf
hat dazu Stimmen gesammelt.
Von Tim Zulauf
Der Nahe Osten, Russland und Europa befinden sich in Aufruhr. Teile der
Kunstwelt empfinden nun die Dringlichkeit, sich einzumischen und
gesellschaftliche Veränderungen mit künstlerischer Arbeit
voranzutreiben.
Das prägt auch den Ausstellungsbetrieb: Die jüngst zu Ende
gegangene 7. Berlin Biennale bezeichnete sich bereits im Untertitel als
"Biennale für zeitgenössische Politik". Und ab dem 21.
September widmet sich der Steirische Herbst im österreichischen
Graz dem politischen Kunstverständnis: Dort werden unter dem Motto
"Truth is concrete" 150 namhafte Kulturschaffende, AktivistInnen und
TheoretikerInnen zu einem Gesprächsmarathon einberufen
- eine Woche lang, 24 Stunden pro Tag. Samt Publikum sollen sie
zusammentragen, welche künstlerischen Strategien und Taktiken
heute ins politische Geschehen hinein wirken.
Kunst als Medienereignis
Dieser Kraftakt entspreche einer Notwendigkeit, erklärt mir
Florian Malzacher, der "Herbst"-Kurator, im Skype-Gespräch. Auf
Reisen zu den AktivistInnen von Occupy Wallstreet oder nach Tunis und
Kairo habe er festgestellt, wie sehr KünstlerInnen an der Frage
nagen, ob sie als Zivilpersonen oder nicht doch wirksamer mit ihren
künstlerischen Fähigkeiten protestieren müssten.
Für Malzacher kündigt das einen Paradigmenwechsel an, weg von
den selbstreflexiven Verfahren der politischen Kunst in den letzten
zwanzig Jahren: "Wir wollen das Konkrete und das künstlerisch
Komplexe wieder zusammendenken. Es war ja nur eine historische Phase,
die alles für unterkomplex hält, was sich vor
Einmischung und einem - natürlich
kritischen - Wahrheitsbegriff nicht fürchtet."
Die Berlin Biennale verfolgte mit dem Titel "Forget Fear" eine
ähnliche Zielrichtung. Ins Leitungsteam hatte der
Künstler-Kurator Artur Zmijewski neben der Kuratorin Joanna Warsza
die russische AktivistInnengruppe Voina beigezogen. Die Website der
Biennale meldet nun rückblickend den Rekord von über tausend
Pressereaktionen. Die meisten davon waren Skandalberichte, wie zu
Martin Zets Projekt "Deutschland schafft es ab". Der tschechische
Künstler plante Thilo Sarrazins polemischen Bestseller
"Deutschland schafft sich ab" einzusammeln und in einer Installation
von mehreren Tausend Exemplaren zu recyceln. Noch vor Beginn geriet das
Unterfangen ins Stolpern. Im verwendeten Begriff der "Sammelstellen"
klangen die Orte von Judendeportationen an, Bücherverbrennungen
wurden assoziiert. Da wollte Zet Sarrazins These zur
Lernunfähigkeit von Muslimen anprangern - und dann
wurden ihm selbst Nazimethoden vorgeworfen.
Naivität oder Absicht? In Berlin traf ich Cicek Bacik,
Politikwissenschaftlerin und bis vor kurzem Sprecherin des
Türkischen Bunds Berlin Brandenburg (TBB). Sie begleitete von
Biennaleseite her Zets Vorhaben und besprach es auch mit dem
Vorstand des TBB. "Das Projekt fand aber keine Unterstützung. Das
Hauptargument war, dass Zet gegen ein populistisches Buch selbst
mit populistischen Mitteln vorgehe. Der Vorstand hätte das
Projekt nur mitgetragen, wenn es populistische
Funktionsweisen - zum Beispiel die zunehmende
Verbreitung des rechtspopulistischen, rassistischen Gedankenguts durch
die Medien - selber thematisiert hätte." Zet konnte
schliesslich nur fünf Sarrazin-Bücher zeigen sowie einen
Videofilm, der den Projektverlauf dokumentierte.
Auch andere Gesten waren mehr an Echos im Blätterwald als an
betroffenen Communities interessiert. Kurator Zmijewski etwa stellte
seine eigene, aus der Ausstellung "Tür an Tür" im November
2011 entfernte Arbeit "Berek" gleich selbst wieder aus. Im Videofilm
ist zu sehen, wie eine Gruppe Nackter in einer Gaskammer Fangen spielt.
Für Dauerpresse sorgte auch die "Peace Wall", mit der die
Künstlerin Nada Prlja die Einkaufsmeile Friedrichstrasse von ihrem
einkommensschwachen Ende abtrennte. Das Projekt brachte die
ansässige migrantische Bevölkerung gegen sich
auf - und blieb uninteressiert für die
Wohnraumproteste am nahen Kottbusser Tor.
Welche Grenzüberschreitungen werden also tatsächlich zu
"Kunst, die einen Raum öffnet, in dem Politik stattfinden kann"
- wie Zmijewski selbst postulierte? Absehbar und beengend war
eher, wie "furchtlos" die Ausstellung in vielen Beiträgen den
Finger auf die Wunde der Judenvernichtung und die Konflikte rund um
Israel legte. Zugang zu den vertrackten Binnenperspektiven der
israelisch-palästinensischen Realität fand sich keiner.
Eingeladene Besetzung?
Welchen Raum eröffneten daneben die in den Kunstwerken
campierenden Occupy-Bewegungen aus Barcelona, Madrid, Frankfurt
und Amsterdam? Dort konnte an Versammlungen teilgenommen werden, und es
war auch vorstellbar, dass sich die vielerorts abgeführten und
vertriebenen AktivistInnen neu vernetzen würden. Doch auf die
kuratorische Lesart des ins Museum eingemeindeten Protests
angesprochen, erwiderte mir Rein Wolfs, künstlerischer Leiter der
Kunsthalle Fridericianum Kassel: "Ein Kurator kann Gegenstände in
einer kulturhistorischen Ausstellung zueinander in Beziehung setzen,
aber er kann keine Gegenstände aus der Realität zu
Kunstwerken erklären. Dies im Unterschied zum Künstler, der
über das sozusagen magische Vermögen verfügt,
Realität zu Kunst zu erklären." Bei der unklaren
Rollenverteilung im künstlerisch-kuratorischen Ausstellungsteam
der Biennale, so Wolfs, habe sich die Occupy-Installation in ein
Readymade-Werk des Künstlers Zmijewski verwandelt. Die Ausstellung
insgesamt könne gar als dessen Gesamtkunstwerk verstanden
werden - was den Aktivismus instrumentalisiere.
Auch die Gegenbewegung, mit der sich Aktivismus an Kunst anschmiegt,
sieht Wolfs kritisch: "Zur Documenta 13 in Kassel hat sich Occupy mit
einer grossen, abstrakten Zeltinstallation dafür bedankt,
dass sie bleiben durften. Da kommt eine Ungenauigkeit ins Spiel, bei
der die aktivistische Ader verloren geht."
Die Schwierigkeit, Aktivismus in Kunst umzutopfen, bezeugte die Berlin
Biennale mit der Einladung der Pixadores. Diese Graffitiszene
rebelliert in São Paolo gegen den Ausschluss ganzer
Bevölkerungsschichten aus der Innenstadt. Mit verschlüsselten
Tags überziehen nach Selbstangaben 50 000 AktivistInnen auch noch
die repräsentativsten, nur unter Lebensgefahr zugänglichen
Flächen. In Pawel Althamers "Draftsmen’s congress" (Kongress der
Zeichner) in der St.-Elisabeth-Kirche weigerten sich die SprayerInnen
aber, ihren Kampf auf extra hergerichtete Resopalplatten zu
übertragen. Es kam zum Handgemenge, die Pixadores besprühten
die denkmalgeschützten Mauern, die Biennaleleitung rief die
Polizei auf den Plan. Die Eingeladenen wären beinahe
abgeführt worden, die Kirche blieb fortan geschlossen.
Carmen Moersch, die an der Zürcher Hochschule der Künste ein
Forschungsinstitut zur Kunstvermittlung leitet und das
Vermittlungskonzept zur Documenta 12 mitentwickelte, war dabei:
"Das war eine gewalttätige Situation. Die behauptete
Auflösung von Kunst in Aktivismus würde vor allem darin
bestehen, mit viel Zeit und Energie Privilegien abzubauen und
Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Dann ginge es nicht darum,
Leute in einen bereitgestellten Rahmen einzuladen, sondern gemeinsam
den Rahmen zu bauen." Sonke Gau, ehemaliger Kokurator an der Shedhalle
Zürich und Leiter eines Forschungsprojekts zur Geschichte
kritischer Kunst, führt aus, wie sehr Ausstellungsformate heute
von den immergleichen Ökonomien dominiert seien: "Entwickelt
werden müssten andere Zeit- und Teamstrukturen. Der Apparat will
aber eine Sichtbarkeit, die nur durch Verdichtung erzielt werden kann.
Erst bei langfristiger Entzerrung könnte sich ein Publikum auch
kontinuierlich einbringen."
Rahmenbau im Widerstreit
Nur durch eigenwillige Rahmungen also kann situationsgerecht Stellung
bezogen werden. Im autoritären Russland tut das eine Band wie
Pussy Riot (Bandmitglied Nadeschda Tolokonnikova war bis 2009 bei der
AktivistInnengruppe Voina aktiv), im Schweizer Kontext die für
Sans-Papiers engagierte Bleiberechtbewegung. Solange das Etikett
"Kunst" nicht vor Verfolgung schützt, trifft für
künstlerischen Aktivismus das von der Gruppe Voina benannte
Paradox zu: "Ausstellungen schaden der zeitgenössischen Kunst."
Die Einsprüche gegen Politkunstposen sprechen jedenfalls stark
dafür, am Diskussionsmarathon des Steirischen Herbsts
teilzunehmen - um auch dessen Eventcharakter
mitzudiskutieren. Schliesslich hätte sich Carmen Moersch auch vom
hier vorliegenden Text statt aufgereihter Gesprächspartikel einen
Austausch gewünscht, der im offenen Widerstreit seinen Rahmen
gefunden hätte.
Tim Zulauf
Der freie Autor, Künstler und Dozent Tim Zulauf (38) lebt in Bern.
Seit 2002 arbeitet er in Zürich mit der Gruppe KMUProduktionen an
Bühnenformaten und installativen Projekten, zuletzt an der
Biennale Venedig 2011, im September mit dem Projekt
"Kultur/Kapital/Spionage" an der Biennale Bern.
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Biennale Bern
Im Geldlaboratorium
Silvia Süess
An der diesjährigen Biennale in Bern dreht sich alles um das Geld:
Während zehn Tagen steht der Begriff "Das Kapital" im Zentrum von
Installationen, Diskussionen, Filmen, Interventionen und
Performances. Die "Konzertante Eröffnungsperformance" unter der
Leitung von Schorsch Kamerun trägt den Titel "Eine Spirale im
Kreis (und jeweils zurück)". Die Kunstschaffenden wollen mit ihrem
Auftritt das widersprüchliche Terrain zwischen Kunst und Politik
erkunden.
Im diskursiven Festivalzentrum im Foyer des Berner Stadttheaters gibt
es Gespräche und Musik rund um das Kapital: An drei der neun
Abende diskutiert der WOZ-Kolumnist Pedro Lenz mit jeweils einer
Person: dem Kolumnisten Werner Vontobel, Heliane Canepa, ehemals CEO
von Noble Biocare, und Volkswirtschaftsprofessor Mathias Binswanger. An
einem Abend erhält Schwarzgeldspezialist Paolo Fusi eine
Carte blanche, an einem anderen singen die Tequila Boys Songs rund ums
Geld.
Interessante Gäste bestreiten auch die Vortragsreihe "Ja, der
Mensch muss Kapitalist sein": so zum Beispiel der Philosoph
Christoph Henning, die Soziologin Sophie-Thérèse
Krempl und die Historikerin Simone Slanicka. Die Theatergruppe
Rimini Protokoll hat sich "Das Kapital" von Karl Marx vorgeknöpft
und bringt es auf die Bühne des Schlachthaus-Theaters.
Ausserdem sind viele weitere Veranstaltungen zu erleben, die
gemäss der Programmzeitung der Biennale "eher Laboratorium oder
Börse als fertiges Produkt sind". süs
Biennale Bern in: Bern, Progr, Dampfzentrale, Kino Kunstmuseum,
Reitschule, Schlachthaus Theater, Stadttheater Bern, Vidmarhallen,
Zentrum Paul Klee, Musikschule Konservatorium, Berner Münster, Do,
6., bis So, 16. September.
http://www.biennale-bern.ch
---
kulturstattbern.derbund.ch 22.8.12
Sommer-Zombie-Camp
Von Nicolette Kretz am Mittwoch, den 22. August 2012, um 06:06 Uhr
So ein bisschen im Marzili rumliegen ist ja gut und recht, aber was
machen Sie denn, wenn das Leben wieder ernster wird? Was
machen Sie denn, wenn plötzlich Zombies vor der Tür stehen?
Häh? Hätten Sie denn wirksame Waffen im Haus? Oder
müssten Sie den kleinen Bruder anrufen, der gerade in der RS war?
Wasserpistole nützt dann nämlich gar nichts!

Genau das haben sich auch die Figuren in "Are you ready for
some zombification?" auch gefragt. Sie sind Zombie
Preppers, will heissen: sie sind bereit, wenn die Untoten kommen.
Ihre Telefonkette hat funktioniert, und sie finden sich nun alle
fünf in der Grossen Halle ein, um sich dort
zu verschanzen. Ihre individuelle Ausrüstung widerspiegelt ihre
Haltung zu diesem Abenteuer: die eine bringt Messer und Macheten, der
andere eine perfekte Pfadi-Ausrüstung, ein dritter hatte leider
nur seine Badeente und ein Teesieb in der Hand, als er losrannte.
<>
Das
Schaubüro bietet hier sehr gute Unterhaltung,
während sie
durch Lagerkoller, Paranoia, Apokalypse und
persönliche Selbsfindungskrisen hüpfen und die
mächtige Halle als Festung bespielen. Schöne visuelle und
inhaltliche Einfälle sorgen für einen äusserst
amüsanten Abend, der sich zum Glück nicht mit dem Trash
begnügt, den das Thema bieten könnte.
____________
Bis 25. August, jeweils 20:30 in der Grossen Halle der
Reitschule.
---
Bund 22.8.12
Die 3. Biennale Bern ist auf der Suche nach "Mehrwert"
22 Berner Kulturinstitutionen ziehen an einem Strang: Vom 6.-16.
September findet die 3. Biennale Bern statt. 40 transdiziplinäre
Veranstaltungen und Werke stellen dabei das Thema "Kapital"
zur Diskussion. Ein Grossteil der Veranstaltungen bewegt sich laut
Pressemitteilung innerhalb der Schnittstellen der traditionellen
Kunstsparten bzw. erprobt neue, interaktive Formate. Mit dem
schweizerisch-deutschen Theaterkollektiv "Schauplatz
International" etwa kann das Publikum per Reisebus Berns
Botschaftsquartier erkunden ("Reise um die Erde in 80
Minuten") oder im Rahmen der Gesprächsinstallation "Schwarzmarkt
für nützliches Wissen und Nicht-Wissen
Nr. 15" 64 Expertinnen und Experten zum Thema Geld als
Diskussionspartner buchen.
Besonderes Gewicht erhält die bildende Kunst. In der Ausstellung
"Kopf oder Zahl", die im Progr, im Zentrum Paul Klee sowie
im öffentlichen Raum stattfindet, wird das Thema Kapital "mit
analytischem Blick auf die ökonomischen Verstrickungen
der Gegenwart" dargestellt. Neu als Biennale-Partner sind dieses
Jahr die philosophisch-historische Fakultät der Universität
Bern, der Progr, die Reitschule und das Kino Kunstmuseum mit von der
Partie. (klb)
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BZ 22.8.12
Kanton will "Chessu" übernehmen
Gaskessel · Der Kanton will das Jugend- und Kulturzentrum
Gaskessel von der Stadt übernehmen und auch finanzieren. Die Stadt
hätte somit keinen Leistungsvertrag mehr mit dem "Chessu". Nun
wird diskutiert, inwiefern die Stadt noch
Einfluss haben kann. Und es gibt politischen Widerstand gegen den
Handel.
Zuständigkeit und Finanzierung beim Gaskessel sollen sich
grundlegend ändern. Per 1. Januar 2013 will der Kanton Bern das
Jugend- und Kulturzentrum übernehmen, finanzieren und steuern.
Bisher hat die Stadt das Sagen. Seit 2002 ist der Verein Gaskessel
direkter Vertragspartner der Stadt. Im Leistungsvertrag ist geregelt,
welche Leistungen im Bereich Jugendarbeit erfüllt werden
müssen. Der Gaskessel kostet die Stadt jährlich 400 000
Franken. Davon sind rund 220 000 Franken für die Jugendarbeit
vorgesehen, der Rest für die Miete.
Die nun geplante Änderung geht auf die revidierte Verordnung
über die Angebote zur sozialen Integration (ASIV) zurück.
"Städte wie Bern erfüllen in der offenen Kinder- und
Jugendarbeit eine Zentrumsfunktion. Wir wollen sie deshalb
entlasten", begründet Sabine Schläppi. Sie ist Leiterin
der Abteilung Gesundheitsförderung und Sucht/Fachstelle Familie
bei der kantonalen Gesundheits- und Fürsorgedirektion. Der
Gaskessel ziehe auch Publikum aus der Region und nicht nur aus der
Stadt an, so Schläppi. Die Übernahme wird die Stadtkasse um
rund 400 000 Franken entlasten und eine andere Kürzung zum Teil
kompensieren: Per 2011 stellte der Kanton die offene
Kinder- und Jugendarbeit mit der ASIV-Revision auf die gleiche Stufe
wie die familienergänzende Kinderbetreuung. Das Geld für die
Jugendarbeit wird seither auf eine grössere Zahl Gemeinden
verteilt. Bern gehört zu den Gemeinden, die weniger erhalten als
bisher. 29 Prozent der bisher 3,5 Millionen Franken wurden gestrichen.
Stadt will Einfluss behalten
In den nächsten Wochen laufen Gespräche über die Inhalte
des Leistungsvertrags zwischen dem Kanton und dem "Chessu"-Verein sowie
über die künftige Rolle der
Stadt. Jürg Häberli, Leiter des städtischen Jugendamts,
bezeichnet den Wechsel der Zuständigkeit wegen der
überregionalen Ausstrahlung des "Chessus" als "sicher nicht
völlig absurd". Und die Änderung
entlaste ja die Stadtkasse. Wichtig sei aber, dass die Stadt auch
künftig einen gewissen Einfluss auf den Gaskessel und den Verein
ausüben könne. "Das Know-how der Stadt muss unbedingt
weiter einfliessen", sagt Häberli und ergänzt: "Der Gaskessel
ist eine Einrichtung, die eine starke Begleitung
braucht, da sie von Jugendlichen geführt wird." Hier sieht
auch der Verein Gaskessel den Knackpunkt des Handels. "Die
Jugendlichen haben die Mehrheit im Vorstand, und dies soll auch so
bleiben", sagt Francisco Droguett vom Gaskessel. Durch die Stadt
sei eine gute Begleitung der Jungen gegeben gewesen. Diese Art der
Unterstützung könne der Kanton kaum leisten, fürchtet
Droguett. Eine Möglichkeit sei es, dass die Stadt vom Kanton ein
Mandat zur Begleitung erhalte. "Es ist wichtig, dass die Stadt
zumindest noch eine begleitende Funktion haben wird", sagt dazu
Schläppi.
Der Widerstand der Politik
Auch wegen der unklaren Rolle der Stadt gibt es politischen Widerstand.
GFL-Stadtrat Manuel C. Widmer fordert den Gemeinderat in einer Motion
dazu auf, den Gaskessel nicht abzutreten. Übernehme der Kanton das
Ruder, müsse die Stadt darauf bestehen, den Leistungsvertrag
auszuhandeln und den Verein zu begleiten und zu kontrollieren, fordert
Widmer. Er stellt zudem eine bessere Erschliessung, dringend
nötige Sanierungsmassnahmen durch die Stadtbauten sowie eine
Lockerung der Überzeitbewilligung zur Diskussion. Denn der
Reitschule-Vorplatz und der Gaskessel müssten als Anlauforte
für Junge gleich lange Spiesse haben. Widmer stellt sich vor, dass
der "Chessu" unter Führung der Stadt wieder zum
Anlauf- und Kulturzentrum der Berner Jugend werden könnte, vor
allem für 16- bis 18-Jährige. Eine Verjüngung des
Zielpublikums hat auch der Kanton im Auge - damit das Angebot den
Richtlinien der offenen Kinder- und Jugendarbeit entspricht. Sicher
wolle man die Arbeit des jetzigen Vereins nicht torpedieren, sagt
Sabine Schläppi vom Kanton. "Wir haben ein Interesse daran,
das jetzige Angebot bestehen zu lassen." Im Gaskessel hat man
sich unabhängig davon bereits Gedanken über ein Programm
für etwas Jüngere gemacht. Es fehle aber Geld, sagt Francisco
Droguett und schlägt vor, über die Monatsmiete von gut 14 000
Franken zu diskutieren, die den Stadtbauten verrechnet wird.
Wolf Röcken
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kulturstattbern.derbund.ch 21.8.12
Kulturbeutel 34/12
Von Gisela Feuz am Montag, den 20.
August 2012, um 05:27 Uhr
Frau Feuz empfiehlt:
Gehen Sie am Mittwoch oder Donnerstag
in den Botanischen Garten. Dort findet eine Poesienacht statt, an
welcher unter anderem Pedro Lenz, Buy Krneta und Arno Camenisch lesen.
Am Samstag gehen Sie zu Säbeli Bum im Lorrainebad, wo Mich Gerber,
Traktorkestar und Patrick Bishop musizieren. Ausserdem sollten Sie sich
am Wochenende bei MoMA die Ausstellung "Fin du Mond"
anschauen, zu welcher die Herren BlackYard und die
Reitschule
Drucki Werke beigesteuert haben.
(...)
Frau Kretz empfiehlt:
Anti-Zombie-Training mit dem
Schaubüro bei "Are you
ready for some
zombification?": Dienstag bis Samstag in der
Grossen
Halle. Man weiss schliesslich
nie, welche Skills man irgenwann noch gebrauchen kann.