Zahl illegaler Partys verringern
Die Jugendlichen sollen sich auch selber helfen: Zur Diskussion
steht die Einführung einer Jugendbewilligung für Partys im
Freien. Diese soll Jugendlichen zwischen 18 und 25 Jahren
ermöglichen, eine Party im Freien anzumelden und bewilligen zu
lassen. Ziel sei es, "über eine Ansprechperson die Sicherheit und
Sauberkeit von Outdoor-Partys ausserhalb der Innenstadt zu verbessern
und die Zahl illegaler Partys zu verringern", so steht es im
Nachtleben-Konzept der Stadt. Das Vorbild für die
Jugendbewilligung stammt aus der Stadt Zürich. Diesen Sommer wurde dort die
neue Bewilligungspraxis mittels Pilotversuch gestestet.
Man habe grundsätzlich positive Erfahrungen gemacht, sagt
Alexandra Heeb vom Polizeidepartement der Stadt Zürich. Die
Delegierte für Quartiersicherheit ist als Teil eines
dreiköpfigen Teams für die Bearbeitung der Partygesuche
zuständig. "Wir sind auf eine grosse Nachfrage gestossen und haben
sogar Anfragen aus der ganzen Schweiz erhalten", sagt sie. Behandelt
wurden aber nur die Gesuche aus der Stadt Zürich. Innerhalb von
fünf Monaten seien so dreissig Bewilligungen erteilt worden. Davon
seien zehn Anlässe wegen schlechten Wetters wieder abgesagt
worden. Gerade einmal drei Gesuche hätten nicht bewilligt werden
können. "Bei einem Gesuch handelte es sich um einen kommerziellen
Veranstalter, zwei weitere wollten mitten in der Stadt Party machen,
was wir aus Lärmgründen nicht bewilligen konnten."
Lärm und geeignete Orte sind Knackpunkte
Der Lärm sei denn auch einer der wesentlichen Knackpunkte, sagt
Heeb. Zwei Drittel aller bewilligten Partys hätten zwar keine oder
nur ein bis zwei Lärmklagen aus der Nachbarschaft zur Folge
gehabt, "zwei Partys sind aber lärmtechnisch derart
überbordet, dass den Veranstaltern vorläufig keine weitere
Bewilligung erteilt wird". Anders sieht es mit der Sauberkeit an den
Partyplätzen aus. Fotografisch hält die Polizei den Zustand
eines Orts vor und nach der Party fest. "Es wurde immer sehr gut
aufgeräumt", bestätigt Heeb. Auch habe man an keiner Party
Gewaltprobleme feststellen können.
Eine Schwierigkeit sei das Finden von geeigneten Orten für
Jugendpartys im Freien. Drei von den ungefähr sieben
Stadtzürcher Standorten befänden sich im Wald, ein Ort liegt
unter einer Autobahnbrücke. "Wir versuchen die Partys
gleichmässig auf die Standorte zu verteilen, um die Nachbarschaft
zu schonen und ein Gleichgewicht bei der Belastung aufrechtzuerhalten",
erklärt Heeb.
Im Wald Party feiern
Auch in Bern könnte der Wald ein Standort für bewilligte
Jugendpartys unter freiem Himmel sein, wie Alexander
Tschäppät anlässlich einer Medienkonferenz zum
Nachtleben-Konzept bestätigte. Noch sei aber nicht klar, welche
konkreten Orte infrage kämen, sagt Alex Haller, aber man werde
sicher keine Jugendpartys auf dem Bundesplatz oder dem Helvetiaplatz
veranstalten. Es sei auch noch gar nicht klar, ob Outdoor-Partys die
Berner Jugendlichen ansprächen. Eine Verschiebung der Jugendkultur
dahin gehend sei denkbar, aber es sei sicher nicht das einzige
glücklich machende Prinzip, sagt Haller. Denn "auch die
Jüngeren wollen am liebsten in den Clubs sein und dort mitmachen".
Und auch in Zürich bilanziert man zwar positiv, bleibt aber
realistisch: "Die Jugendbewilligung kann sicher nicht alle Probleme in
Bezug auf den Jugendausgang lösen", sagt Heeb, "aber es verschafft
der Stadt eine Entlastung - und der Stress ist auch für die
Partyveranstalter raus, weil die legale Party nicht plötzlich
aufgelöst wird".
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Bund 22.9.12
http://www.derbund.ch/bern/stadt/Das-Potenzial-der-Schuetzenmatte/story/25255792
Das Potenzial der Schützenmatte
Drogenanlaufstelle, Verkehr, Viadukt, Reitschule - die
Schützenmatte sei heute ein "unfertiger Ort", sagt
Kees Christaanse, Jurypräsident des Schindler Award. Die
Entwicklungsmöglichkeiten seien daher gross.
Interview: Bernhard Ott
Herr Christiaanse, warum wurde die Berner Schützenmatte als
Übungsobjekt für den Schindler Award 2012 ausgewählt?
Ich war an der Auswahl selber nicht beteiligt, aber ich finde sie sehr
passend. Im Raum Schützenmatte gibt es unterschiedliche
topografische Niveaus. Es handelt sich um einen unfertigen Ort. Man hat
die Ausläufer der Altstadt, und man hat zwei stark genutzte
Verkehrsinfrastrukturen - das Bollwerk und den Eisenbahnviadukt. Der
Viadukt ist nicht gerade ein elegantes Element. Die Brücke
über die Aare ist interessant, aber der Teil Richtung Bahnhof ist
eine Betontragödie. Im weiteren Umfeld gibt es den Hügel mit
der Universität, die Reitschule und das Eilgutareal. Die
Komplexität der Situation, aber auch das Potenzial an
Möglichkeiten ist sehr gross.
Auf der Schützenmatte kollidieren die unterschiedlichsten
Ansprüche miteinander. Wie gross ist diese Herausforderung
planerisch?
Die Herausforderung ist sehr gross. Dies zeigt sich auch an den
Wettbewerbsbeiträgen. Wir hatten über 100
Projektbeiträge, mindestens 75 davon sind nicht wirklich
überzeugend.
Warum ist die Verbindung zur Aare ein Bestandteil des Wettbewerbs?
Bei der Umsetzung einer Gesamtplanung wird sich der Ort derart rasch
entwickeln, dass es einen sicheren, behindertengerechten und
adäquaten vertikalen Zugang braucht.Die Wettbewerbsteilnehmer
hatten Carte blanche. Gibt es prägnante Beiträge?Einige
Projektbeiträge legen den Schwerpunkt auf die Reitschule, indem
der "Freistaat" aufs ganze Gelände ausgedehnt wird.
Andere Projekte integrieren die Drogenanlaufstelle in Gebäude auf
dem Gelände. Es gibt aber auch ganz nüchterne Entwürfe:
Hier ein Kulturzentrum, dort ein Terrassensystem und ein
Wohnbauprojekt. Ein Studentenwettbewerb ist kein
Realisierungswettbewerb, sondern ein Anlass zur Förderung von
Talenten.
Es gibt nur wenige Beiträge aus der Schweiz.Das wundert mich auch.
Standort, Aufgabenstellung und Preise sind sehr attraktiv.
Wie beurteilen Sie den aktuellen Zustand der Schützenmatte?
Es ist ein Unort. Aber es hat hübsche Begebenheiten wie den
Universitätshügel und den Aarehang. Das wird heute alles
nicht ausgenutzt.Der Berner Stadtpräsident und einer seiner
Herausforderer in den Wahlen haben den Bau eines Hochhauses ins Spiel
gebracht. Ist ein Hochhaus an diesem Ort städtebaulich
attraktiv?In der Schweiz gibt es ja eine Hochhausdebatte, die vor allem
in Zürich und Basel stattfindet. Ich stamme aus Rotterdam und
wundere mich, warum Hochhäuser hier so dramatisiert werden. Die
Hochhäuser in der Schweiz sind ja immer noch viel niedriger als
die Hügel in der Nähe. Steht ein Hochhaus alleine, ist ein
mögliches Misslingen allerdings dramatisch. Dann kann das
Gebäude als Ausdruck von Hilflosigkeit oder Grobheit empfunden
werden.
Beim Zürcher Prime Tower gibt es ja auch entsprechende Kritik.
Die Situation dort ist aber nicht sehr dramatisch. Ich bin
überzeugt, dass der Prime Tower "Kameraden" erhalten
wird.
Ein Hochhaus auf der Schützenmatte sollte nicht alleine stehen?
Unbedingt, ja. Wenn schon, müsste auf der Schützenmatte ein
Ensemble von mindestens drei Hochhäusern gebaut werden.
Wie erklären Sie sich die Heftigkeit der Hochhausdebatte in der
Schweiz?
Bis vor kurzem gab es eben noch keine Hochhäuser, und jetzt wird
es zum Thema. Die einzige Schweizer Stadt, in der es seit je
Hochhäuser gibt, ist Chur. Dort geht man aber pragmatisch damit
um, weil die Gebäude vor den hohen Bergen weniger auffallen.
Die Stadt schiebt die Gesamtplanung der Schützenmatte seit Jahren
vor sich her. Warum gibt es eine Hemmung, diesen Raum zu planen?
Es gibt eben sehr unterschiedliche Interessen, die aufeinanderprallen.
Die Interessen der SBB zum Beispiel kollidieren auch in anderen
Schweizer Städten mit der Stadtentwicklung. Zudem gibt es die
politischen Gräben zwischen jenen, die den Ort am liebsten so
belassen würden, wie er ist, und den anderen, die ihn am liebsten
"wegputzen" möchten.
Was könnten die Ideen aus dem Schindler Award zur Gesamtplanung
der Schützenmatte beitragen, welche die Stadt noch in diesem Jahr
in Angriff nehmen will?
Man darf die Wirkung eines solchen Wettbewerbs nicht
überschätzen. Die zehn Projekte, die wir für die letzte
Auswahlrunde ausgewählt haben, eignen sich aber schon für
eine Diskussion über die Möglichkeiten mit den
Anspruchsgruppen dieses Ortes.
Wie sieht die Schützenmatte in zehn Jahren im Idealfall aus?
Im besten Fall werden die Elemente Altstadt, Verkehrsinfrastruktur und
Universitäts-Hügel gestalterisch miteinander versöhnt.
Das Kulturzentrum Reitschule ist an diesem zentralen urbanen Ort in
Ordnung. Aber es ist schade, dass die Nutzer die historische
Gebäudesubstanz nicht respektieren und das Gebäude versprayt
haben.
Einige der Projekte integrieren die Drogenanlaufstelle in ein
grösseres Gebäude oder Ensemble. Wie realistisch sind solche
Ideen?
Die Schützenmatte ist für die Realisierung solcher Ideen
geeignet. Die Möglichkeit von Nachbarschaftskonflikten ist gering.
Gibt es in anderen Städten Europas ähnlich belastete
Räume wie die Schützenmatte?
Solche Orte gibts in Berlin, in Amsterdam, in Kopenhagen - allerdings
nicht mit denselben komplexen topografischen Begebenheiten.
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Schindler Award als Katalysator für eine harzige Planung?
Seit 2006 fordert der Stadtrat die Ausarbeitung eines Gestaltungs- und
Nutzungskonzeptes für den Raum Schützenmatte. Der Gemeinderat
schob immer wieder neue Gründe ins Feld, warum der Zeitpunkt
hierfür gerade ungünstig sei: Mal waren es die hängigen
Initiativen für einen autofreien Bahnhofplatz und den Verkauf der
Reitschule an den Meistbietenden, mal waren es die Pläne der SBB
oder eine mögliche Tramachse über die Lorrainebrücke.
Die zuletzt geäusserte Begründung des Gemeinderates war der
Verzicht der Autoeinstellhalle Waisenhausplatz AG (Awag) auf einen
Ausbau des P + R Neufeld. Der Ausbau würde es ermöglichen,
die Parkplätze auf der Schützenmatte aufzuheben. Die Stadt
hält allerdings eine 62-prozentige Aktienmehrheit an der Awag und
stellt drei von fünf Verwaltungsratsmitgliedern. Der Stadtrat
schenkte dem keinen Glauben und beauftragte den Gemeinderat bis Ende
März 2013 einen Planungskredit vorzulegen. Gleichzeitig machte der
Schweizer Lifthersteller Schindler den Raum Schützenmatte zum
Studienobjekt für den Schindler Award, der sich an
Architekturstudenten aus ganz Europa wendet. Der seit 2003
durchgeführte Wettbewerb hatte bisher Areale in Brüssel,
Paris, Wien oder Berlin zum Gegenstand. Der Schindler Award ist mit
5000 Euro dotiert. Weitere 25 000 Euro gehen an die Hochschule der
Sieger. Die von Kees Christiaanse geleitete Jury hat letzte Woche die
Projekte in Bern beurteilt. Die Gewinner werden am 7. Dezember im
Zentrum Paul Klee ausgezeichnet. (bob)
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BZ 22.9.12
Hochhaus auf der Schütz
Preis. 1600 Architekturstudenten aus ganz Europa meldeten sich für
den diesjährigen Schindler Award an. Das Projekt: die
Neugestaltung der Schützenmatte.
Eine Schützenmatte mit Bibliothek oder Schrebergärten. Eine
Schützenmatte mit duftenden Bäumen, die Menschen mit
Sehbehinderung den Weg weisen. Eine Schützenmatte mit einem
Hochhaus, mit einem Hostel, mit Restaurants und Cafés. So sollte
der Platz neu gestaltet werden, ginge es nach Jungarchitekten aus ganz
Europa. 1600 Anmeldungen gingen für den diesjährigen
Schindler Award ein, 46 Projekte wurden vorselektioniert und gestern
von der Jury in der Wifag-Halle in Bern beurteilt. "Wir
wählten die Schützenmatte als Projektstandort, weil es ein
polarisierender Ort ist, eine offene Wunde in der Stadtplanung",
so die Wettbewerbsentwickler Tobias Reinhard und Andreas Binkert von
Nüesch Development AG. Polarisierende kulturelle Randgruppen sowie
eine verkehrstechnisch unbefriedigende Situation, das zeichne die
Schützenmatte zurzeit aus. "Dabei steckt viel Potenzial in
diesem Ort." Dieses Potenzial der Schützenmatte war in allen
Projekten erkennbar. Nur die Umsetzung, die war unterschiedlich:
Während einige das Gebiet mittels Grünfläche und einem
abgeflachten Aarehang in eine Flaniermeile verwandelten, wollten andere
die Stadt verdichten und Hochhäuser statt Bäume vor die
Reitschule pflanzen.
Ein Lift an die Aare
Ein wichtiges Element in allen Plänen war das hindernisfreie
Bauen, das Bauen für Menschen mit Behinderung. Dieser Fokus war
auch Bedingung für die Teilnahme am Award. "Menschen mit
Seh- oder Gehbehinderung haben ganz andere Bedürfnisse, die beim
Bau berücksichtigt werden müssen", so Binkert. Vielen
Jungarchitekten im Wettbewerb war es diesbezüglich wichtig,
für Gehbehinderte einen Lift an die Aare zu bauen. Auch die
Drogenanlaufstelle neben der Lorrainebrücke musste in das Konzept
integriert werden - zum Beispiel als Bestandteil eines
Gesundheitszentrums, das allen Bernern offenstünde.
Auch wenn innovativ: Wirklich umsetzbar wären nur wenige der
Projekte, die von der Jury beurteilt wurden. "Wir wollen
primär das Bewusstsein für integrierendes Bauen schärfen
sowie Anstösse liefern", sagt Andreas Binkert. Auf alle
Fälle besuchten gestern Stadtpräsident Alexander
Tschäppät sowie ein Stadtplaner die Jury während der
Arbeit, um sich von den Ideen der Studenten inspirieren zu lassen. Noch
ist das Couvert des Siegerteams versiegelt: Der Schindler Award wird am
7. Dezember 2012 im Zentrum Paul Klee verliehen. jek Schindler Award
Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen und ist mit 5000 Euro für
Studenten sowie 25 000 Euro für Schulen dotiert.
-
Stadtrat
Zu der Neugestaltung der Schützenmatte liegt eine Motion aus dem
Jahre 2009 vor. Darin verlangt die GB/JA-Fraktion vom Gemeinderat, dem
Stadtrat einen Planungskredit und Ideen für die Umnutzung
vorzulegen. Die Motion wurde für erheblich erklärt. Nun hat
der Stadtrat eine Fristverlängerung bis Ende 2013 genehmigt - noch
stünden Entscheidungen zur Bahnhofsplanung und zu den
Carparkplätzen aus.jek
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Bund 21.9.12
http://www.derbund.ch/bern/stadt/Kanton-uebernimmt-Chessu-nun-doch-nicht/story/22259226
Kanton übernimmt "Chessu" nun doch nicht
Eigentlich wollte der Kanton Bern das Jugend- und Kulturzentrum
Gaskessel von der Stadt übernehmen. Doch jetzt hat er die
Verantwortung wieder an die Stadt delegiert. Damit ist es an ihr, den
"Chessu" wieder als Ort für Jugendliche zu etablieren.
Rahel Bucher
Schaut man auf die Besucherzahlen, ist es in und um den Gaskessel ruhig
geworden. Umso heftiger sind die finanziellen und strukturellen
Turbulenzen rund um den "Chessu". So wurde vor einem Monat bekannt,
dass der Kanton das Jugend- und Kulturzentrum von der Stadt
übernehmen will. Alles schien klar: Finanzierung und Steuerung
sollten zum Kanton übergehen. Für die Stadt hätte das
eine finanzielle Entlastung von rund 400 000 Franken bedeutet.
Umstrittener Punkt war einzig die künftige Rolle der Stadt. Jetzt
zeigen "Bund"-Recherchen, dass sich der Kanton bereits vor zehn Tagen
wieder aus den Verhandlungen zurückgezogen hat. "Das kam für
uns überraschend", sagt Niva Bühlmann, Vorstandsmitglied des
Gaskessels. Ebenso für die Stadt: "Wir haben keine Freude gehabt",
sagt Jürg Häberli, Leiter des Jugendamtes der Stadt Bern.
Für 2013 habe man bezüglich Finanzierung zwar eine
Lösung mit dem Kanton gefunden, was ab 2014 geschieht, ist noch
ungewiss.
Der Kanton begründet den Rückzug vor allem mit seiner
prekären finanziellen Situation. Zudem habe sich bei den
Verhandlungen für den Leistungsvertrag herausgestellt, dass die
Steuerung des Gaskessels durch den Kanton schwierig werden könnte,
sagt Regula Unteregger, Vorsteherin des Sozialamts Kanton Bern. Und
nicht zuletzt hat der Kanton sein Angebot auch wegen der Kritik auf
politischer Ebene zurückgezogen, wie Unteregger sagt. So hat
GFL-Stadtrat Manuel C. Widmer nach Bekanntgabe der Übernahme des
Chessus durch den Kanton eine Motion eingereicht. Darin fordert er den
Gemeinderat auf, den Gaskessel nicht abzutreten. Bislang wurde die
Motion noch nicht beantwortet.
Unattraktiv für Jugendliche
So steht der Chessu-Verein wieder in Verhandlungen mit der Stadt.
Bühlmann hofft, dass der Leistungsvertrag so angepasst wird, dass
mehr Ressourcen ins Kerngeschäft des Gaskessels - Jugendliche
organisieren Partys für Jugendliche - fliessen können. Denn
neben den Rangeleien im Hintergrund leidet der Gaskessel seit geraumer
Zeit darunter, nicht mehr als Jugendzentrum wahrgenommen zu werden.
"Der Gaskessel hat an Anziehungskraft als Jugendzentrum bei den 14- bis
18-Jährigen verloren", sagt dazu Stephan Wyder, von der offenen
Jugendarbeit der Stadt Bern (TOJ). Ähnlich beurteilt das Clara
Wyss, Präsidentin Jugendrat der Stadt Bern: Zwar sieht sie das
Potenzial eines speziellen Ortes für Jugendliche. Allerdings
glaubt sie, dass der Gaskessel unter anderem von der Lage her nicht
ideal ist, um wieder ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche zu
werden. Umso beliebter sei bei den Jugendlichen der Vorplatz der
Reitschule. "Hier können wir einfach sein, ohne dass wir
konsumieren müssen", sagt sie.
Keine Grossveranstaltungen
Die Behauptung, der Gaskessel habe an Anziehungskraft für
Jugendliche verloren, lässt Niva Bühlmann nicht gelten.
Einerseits engagierten sich im Verein knapp 100 Jugendliche,
argumentiert sie. Auch würden Jugendliche die Mehrheit im Vorstand
stellen. Andererseits waren laut Bühlmann im Jahr 2012 gut 70
Prozent aller bislang 111 Veranstaltungen ab 16 Jahren zugänglich
und "mehr oder weniger gut besucht". Allerdings werden dazu nicht nur
Discos, sondern auch Konzerte und Theater gezählt.
Was fehlt, sind regelmässige Grossveranstaltungen für die 16-
bis 20-Jährigen. Finden grosse Partys statt, richten sie sich an
ein Publikum ab 18 Jahren. Laut Bühlmann hat das verschiedene
Gründe: Einerseits das Fehlen einer Überzeitbewilligung.
Konkret würde eine Überzeitbewilligung bedeuten, dass
Veranstaltungen im Gaskessel bis 6 Uhr dauern könnten. "Gerade die
Altersgruppe der 16- bis 20-Jährigen hat das Bedürfnis weit
über 3 Uhr hinaus zu feiern", sagt sie. Doch die Gewerbepolizei
mache den Einbau eines Fumoirs zur Bedingung für eine
Überzeitbewilligung.Andererseits muss der Gaskessel wegen der
fehlenden Überzeitbewilligung mit Einzelbewilligungen arbeiten -
davon erhält er höchstens 24 pro Jahr. "An diesen Events muss
dann zwingend Geld gemacht werden", sagt Bühlmann. Damit wolle der
Gaskessel seine Schulden aus dem Jahr 2009/2010 in Höhe von rund
120 000 Franken abbauen. "Mit einem Publikum zwischen 16 und 20 Jahren
wollen und können wir kein Geld machen." Im Gegenteil: In aller
Regel seien Veranstaltungen mit jungem Publikum von den Fixkosten her
eher teuer. Um wieder mehr Jugendliche in den Gaskessel zu locken, ist
eine Partyreihe für Leute ab 16 Jahren in Planung, wie
Bühlmann sagt. Die Gestaltung und Häufigkeit des Angebots
hänge vom Leistungsvertrag, der Finanzierung sowie der
Unterstützung durch die Stadt bei der Aushandlung der
Rahmenbedingungen ab. Das Jugendamt will diesbezüglich Hand
bieten, wie Jürg Häberli sagt. Das Jugendamt wolle
insbesondere in der Frage der Überzeitbewilligung eine
Vermittlerfunktion zwischen Gaskessel und Gewerbepolizei
übernehmen. Dass der Gaskessel wieder mehr Angebot für
Jugendliche schaffen möchte, freut Wyder vom TOJ. Doch glaubt er,
dass es Zeit und gute Ideen brauche, um den Chessu wieder als Ort
für Jugendliche zu positionieren.
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Jugendarbeiter und Leiter des Jugendamtes nehmen Stellung
Welche Angebote brauchen Jugendliche im Nachtleben?
Ausgang: Jugendliche zwischen betreutem Angebot und Freiraum.
Jugendarbeiter auf der Gasse
Jugendarbeit: Um einen Austausch mit den Jugendlichen in der Innenstadt
zu pflegen und damit ihre Bedürfnisse besser zu kennen,
könnte die aufsuchende Jugendarbeit eine Chance sein, sagen
Stephan Wyder und Lis Füglister, Geschäftsleiter des
Trägervereins für die offene Jugendarbeit der Stadt Bern
(TOJ). Jugendamt: "Jugendarbeit während der Ausgehzeiten, zum
Beispiel vor der Reitschule, bringt nicht viel", sagt Jürg
Häberli, Leiter des Jugendamts der Stadt Bern. Während des
Ausgangs sei es schwierig, Beziehungen zu Jugendlichen aufzubauen. Viel
wichtiger sei die Bereitstellung von altersgerechten Angeboten.
Strukturierte Jugendangebote
Jugendarbeit: Sowohl in der Stadt als auch in den Quartieren brauche es
attraktive Angebote für Jugendliche, heisst es beim TOJ. Besonders
in den Wintermonaten, würden für die Jugendlichen
Innenräume - wo sie sich ohne Konsumzwang treffen können -
wichtiger. Deshalb sei die Suche nach Räumlichkeiten zentral.
Dabei denken Wyder und Füglister auch an
Übergangslösungen - im Sinne von Zwischennutzungen leer
stehender Räume. Eine Unterstützung der Jugendlichen durch
Jugendarbeiter bei der Gestaltung des Angebots erachten sie als
sinnvoll. Jugendamt: Die Realisierung eines zusätzlichen festen
Angebots dürfte aus finanziellen Gründen schwierig werden,
sagt Häberli.
Angebote in kommerziellen Clubs
Jugendamt: Eine weitere Möglichkeit könnte in der
Zusammenarbeit mit kommerziellen Clubs bestehen. Allerdings sei man da
auf den Goodwill der Clubbetreiber angewiesen. "Jugendliche sind
für kommerzielle Clubs nicht attraktiv."
Öffentlicher Raum
Jugendarbeit: "Die Innenstadt ist ein wichtiger Raum für die
Jugendlichen", sagt Wyder. Dort könnten sie mehr oder weniger
anonym in das Leben eintauchen. Allerdings brauche es da auch die
Toleranz vonseiten der Gesellschaft. Jugendamt: "Jugendliche brauchen
den öffentlichen Raum mehr als früher, und sie sollen ihn
auch brauchen", findet Häberli. Dass es dabei zu Konflikten komme,
sei nichts Neues. Viel wichtiger sei es, immer wieder das Gespräch
zu suchen und Spielregeln auszuhandeln.
Freiraum, selbstverwalteter Raum
Jugendarbeit: "Es ist zentral, dass sich die Jugendlichen für
etwas einsetzen können", sagt Wyder vom TOJ. Es sei ein
Trugschluss zu glauben, dass Erwachsene ein Angebot schaffen und die
Jugendlichen dann einfach kommen. "Viele Jugendliche wollen ihre
Räume und Plätze selber wählen." Allerdings bedeute
Freiraum zu nutzen auch Verantwortung zu übernehmen, sagt er. Dazu
gehöre etwa das Aufräumen nach einer Party. (reh)
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kulturstattbern.derbund.ch 20.9.12
Einbauküche, wieder ausgebaut
Von Roland Fischer am Donnerstag, den 20. September 2012, um 01:42 Uhr
Einbauküche. Damit ist ja schon alles gesagt. Alles eingebaut,
alle Zwischenräume verfugt, alle Freiheit in Schubladen. In so
einem Raum aus der Retorte spielt das aktuelle Stück der
"Kumpane", einer altgedienten Truppe theatraler Grenzüberschreiter
aus Schaffhausen, die derzeit im Tojo gastieren. Die Choreographin Tina
Beyeler, der Autor Andri Beyeler und der Schauspieler Sebastian
Krähenbühl machen Tanztheater im weitesten Wortsinn -
Bewegung, Figuren, Text gehen ineinander über.
In "small pieces of truth whispered on the kitchen floor" hat auch die
Bühne eine Hauptrolle - wie sich der Raum langsam wandelt im Laufe
des Abends ist ein Kabinettstück (und der Beweis, dass ein
überzeugendes Bühnenspektakel nicht zwingend in eine teure
Materialschlacht ausarten muss).
Die Textpassagen bleiben schön in der Schwebe: Ein Pärchen
richtet sich ein, miteinander (oder einander gegenüber), und
verödet allmählich - da hilft auch die schöne
Kücheneinrichtung und das Telefon als Störenfried nichts. Der
Tanz wird dementsprechend körperlich, von der zarten Austarierung
zur handfesten Auseinandersetzung. Und die Einbauküche wird dabei
ziemlich unzimperlich wieder ausgebaut, was ungeahnte Freiräume
schafft. Und Bilder die hängenbleiben.
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kulturagenda.be 20.9.12
L(i)eben?
"Small pieces of truth whispered on the kitchen floor" im Tojo: ran an
die Lebensplanung mit Tanz und Text.
Wie soll unser Leben verlaufen? Was macht uns glücklich?
Wollen wir den Weg allein oder zu zweit gehen? Diese Fragen
stellen sich die Protagonisten des Tanztheaterstücks "small
pieces of truth whispered on the kitchen floor" der freien
Tanztheatergruppe Kumpane. Auf der Bühne durchlaufen ein
Mann und eine Frau verschiedene Stufen in ihrer
Lebensplanung und entwickeln sich wie ihre Umgebung ständig
weiter. Zu Beginn des Stücks wird ein Kopfraum, eine
Art Gedankenkonstrukt, geschaffen. Dann wird das Bühnenbild
plastisch, wird zu einer Küche und letztlich zu einer
Landschaft.
Auf die räumlichen Umstrukturierungen gehen die beiden Darsteller
ein, indem sie sich darin bewegen, ihren Platz und ihre Rolle suchen.
Sie finden sich als Paar, beginnen gemeinsame Entscheidungen zu
fällen und sich ein Nest zu bauen. Doch plötzlich sind sie
sich ihres Zusammenlebens nicht mehr so sicher. Sie fragen sich, ob sie
nicht den Traum des anderen oder nach einer fixen Idee von Gesellschaft
leben. Die tänzerische Akrobatik des Paares verkörpert ihre
Beziehung, die einerseits von Vertrauen und Abhängigkeit und
andererseits von Beengung geprägt ist. In diesem Konflikt
gefangen, beginnen der Mann und die Frau, sich wieder auf sich selbst
zu besinnen. Sie wollen eruieren, was sich hinter ihren jeweiligen
Lebensentwürfen versteckt.
Julia Wolf
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\ \ \ \ \ \ \ \
Theater Tojo in der Reitschule, Bern
Mi., 19.9., 20.30 Uhr
Weitere Vorstellungen
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WoZ 20.9.12
Ausstellung
Druckerei
Seit 1988 hat die Reitschule in Bern eine eigene Druckerei, in der die
Hauszeitung "Megafon" sowie Flyer, Plakate, Broschüren und vieles
mehr hergestellt werden. Dank der Siebdruckerei, die 1999 eingerichtet
wurde, nimmt die "Drucki" auch externe Gestaltungsaufträge
entgegen. In regelmässig durchgeführten Siebdruckkursen
können auch LaiInnen das Handwerk lernen.
Ab und an organisiert die Druckerei auch eine Ausstellung. "Master
yourself" lautet die nächste, die sie gemeinsam mit dem
Künstlerkollektiv TH3 präsentiert. Das aus sechs
KünstlerInnen bestehende Kollektiv beschäftigt sich mit
dem Umgang mit Hanf in unserer sogenannt modernen Gesellschaft. Zu
sehen sind Druckstiche, Gemälde, Bildschirmausdrucke und auch
Filme von Just1, Anthony Kurtz, Julian Morgan, Problem, Aquiles Yubero
und Y. E. S. Ausserdem gibt es Dub-Musik von den Cultural Warriors.
süs
"Master yourself" in: Bern Reitschule, Durchgang Kino, Do, 20.
September, 18-24 Uhr. www.reitschule.ch
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kulturagenda.be 20.9.12
DJ Vadim und Busdriver im Dachstock
Vorsicht: Arbeitstier. Seit 1994 ist der in St. Petersburg geborene DJ
Vadim (Bild) im Geschäft. Er wurde 2002 für einen Latin
Grammy nominiert, spielte über 2500 Gigs und zeigt trotzdem keine
Ermüdungserscheinungen. Vadim ist unter anderem bekannt für
seine souligen Hip-Hop-Beats. Ihm zur Seite steht im Dachstock der
Amerikaner DJ Busdriver.
Dachstock der Reitschule, Bern. Sa., 22.9., 23 Uhr
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Bund 20.9.12
Professor Wouassa
Heimischer Afrobeat mit fremder Hilfe
Mittlerweile hat wohl jede grössere Stadt ihre Afrobeat-Band. Jene
der Stadt Lausanne heisst Professor Wouassa; das Jazz-affine Sextett
hat auf seinem CD-Erstling "Dangerous Koko" kurzerhand die Elite der
heutigen Afrobeat-Szene versammelt. Mit dabei sind unter anderm Duke
Amayo (Antibalas) und Korbo (Fanga), produziert hat das erfreuliche
Werk Jason Jaknunas vom kanadischen Soul Jazz Orchestra. (ane)
Reitschule Dachstock Fr, 21. 9., 20.30 Uhr.
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WoZ 20.9.12
Alois Gmür, Politiker und Brauer
Bier für die Linken, Referat für die Rechte
Am letzten Wochenende war es wieder so weit: In Zürich
organisierten AbtreibungsgegnerInnen aus
dem Lager der christlichen Rechten einen "Marsch fürs Läbe",
ein loses linkes und feministisches Bündnis hielt lautstark
dagegen.
Eine bemerkenswerte Rolle spielte dabei Alois Gmür. Der Schwyzer
CVP-Nationalrat hielt am Marsch eine Rede. Zugleich ist der Unternehmer
aus Einsiedeln in linken Kreisen als Bierlieferant bekannt: Seine
Kleinbrauerei Rosengarten AG beliefert etwa die Berner Reitschule, das
Aarauer Konzertlokal Kiff und den Zürcher Getränkelieferanten
Intercomestibles (vgl. "Wenn Rote Red Bull ordern").
Gmürs offizielles Engagement gegen die Abtreibung dürfte
nicht folgenlos bleiben. So sagt Beat Schegg,
Geschäftsleitungsmitglied von Intercomestibles: "Wir haben Alois
Gmür mitgeteilt, dass sein Auftreten am ‹Marsch fürs
Läbe› sich nicht mit unseren Grundsätzen verträgt. Wie
wir weiter in der Sache vorgehen, müssen wir erst mal intern
diskutieren."
In der Berner Reitschule, dem wichtigsten Abnehmer der Einsiedler
Brauerei, war Alois Gmür bereits im Juni ein Thema. Der
57-jährige CVP-Politiker sprach sich in der Sommersession für
eine Verschärfung des Asylgesetzes aus. Das gefiel im autonom
geführten Kulturzentrum nicht allen, doch man hielt damals
aufgrund von guten und langjährigen geschäftlichen
Erfahrungen sowie mangels Alternativen am Bier aus Einsiedeln fest. Und
heute? "An unserer Haltung hat sich nichts geändert", lässt
die Mediengruppe der Reitschule verlauten.
Alois Gmür sagt auf Anfrage, dass er am "Marsch fürs
Läbe" zwar eine Rede gehalten habe, aber nicht mitmarschiert sei
und auch sonst mit dem Anlass nichts zu tun habe: "Ich bin als
Stiftungsratspräsident des Spitals Einsiedeln angefragt worden, um
über die Erfahrungen mit unserer Babyklappe zu referieren", sagt
er. Negative Rückmeldungen zu seinem Auftritt habe er bisher keine
erhalten. jj
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BZ 20.9.12
Afrikaner holen die Stars nach Bern
Culture FactoryVor zehn Jahren begannen afrikanische Asylbewerber in
Schwarzenburg Konzerte zu organisieren. Am Wochenende feiert die
Plattform Culture Factory in Bern ihr Jubiläum mit einem
Grossaufgebot an Künstlern.
Hinter der Bar werden ein paar alte Bekannte stehen. Leute, die
früher gerne Bligg oder Grand Mother’s Funck gehört haben.
Sie gingen vor zehn Jahren im Jugendzentrum von Schwarzenburg ein und
aus. Dort hat Warsame Jahn die Jugendlichen kennen gelernt. Und spontan
beschlossen, für die jungen Schweizer eine afrikanische Party zu
organisieren. Nun gibt es die damals entstandene Culture Factory seit
zehn Jahren. Das soll dieses Wochenende bei einer zweitägigen
Party in der Berner Länggasse gefeiert werden. Warsame Jahn
erinnert sich noch gut an die Anfänge. Der Somalier war eben als
Flüchtling in die Schweiz gekommen und wurde in einem
Asylbewerberzentrum in Schwarzenburg untergebracht. "Parkiert", wie er
sagt. Er durfte nicht arbeiten, und der Kontakt zu den Einwohnern war
nicht da. Im Zug kamen er und andere Asylbewerber aus Afrika ins
Gespräch mit den Jugendlichen von Schwarzenburg. Warsame und seine
Kollegen hatten eine Idee: Warum nicht eine Party für die
Jugendlichen veranstalten? Gesagt, getan. Die Afrikaner fragten den
Jugendarbeiter an, und bald darauf veranstalteten sie einmal im Monat
eine Party. Für Warsame Jahn war das eine logische Entwicklung:
"Wir haben uns gefragt, wie wir uns integrieren könnten, und kamen
darauf, dass uns dies am besten mit Musik und Essen gelingt."
Bligg in der Mehrzweckhalle
Ein Jahr später, 2003, waren die Pläne bereits grösser:
Die Jugendlichen wünschten sich ein Konzert von Bligg. "Das war
meine erste Erfahrung mit einer Bookingagentur, ich verhandelte die
Gage", erinnert sich der Somalier. Bligg, damals noch nicht so bekannt
wie heute, kam und spielte vor 250 Leuten in der Mehrzweckhalle. Im
selben Jahr organisierten Warsame und seine Freunde auch ein Konzert
von Grand Mother’s Funck. Die Culture Factory war entstanden. Seither
hat sich einiges getan. Warsame Jahn lebt seit längerem in Bern.
Nachdem er auf der Baustelle gearbeitet hatte, gründete er ein
Cateringunternehmen, Umoja, das afrokaribische Spezialitäten
anbietet. Und er organisiert immer noch Konzerte und Partys mit der
Culture Factory. Es sind vor allem Reggae- und Hip-Hop-Anlässe.
Sie fanden erst im Graffiti Club statt, dann im Sous le Pont in der
Reitschule und später im Restaurant Don Camillo. Nun wird das
Jubiläum gefeiert. Dabei steht mit der Groove Factory immer
dieselbe Band auf der Bühne, ergänzt durch Musiker wie Tommy
Vercetti und Dodo oder Kleinformationen der Bands von Effalum und
Famara. "Wir laden bewusst viele Künstler von hier ein - wir
wollen unseren Leuten zeigen, dass es auch gute Musik aus der Schweiz
gibt", sagt Warsame.
Marina Bolzli
Konzerte: Fr, 21. 9., ab 21 Uhr, mit Tommy Vercetti, Black Tiger,
Cookie the Herbalist und Churchhill; Sa, 22. 9., ab 20 Uhr, mit Dodo,
Famara, Moro und Effalum. Restaurant Mappamondo, Länggassstrasse
44.
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kulturagenda.be 20.9.12
Klartext zum Nachtleben mit Alexander Tschäppät
Nach diversen Problemen rund ums Thema Nachtleben schickt die Stadt
Bern einen Massnahmenkatalog in die Vernehmlassung. Erarbeitet wurden
die Vorschläge an einem runden Tisch, der sämtliche Akteure
in die Pflicht nahm. Entsprechend positiv fielen die ersten Reaktionen
auf die Vorschläge aus. Und Stadtpräsident
Tschäppät spricht Klartext.
Alexander Tschäppät, die „Tanz dich frei“- Demo unterstrich
die Dringlichkeit der Nachtleben- Problematik. Waren Sie
überrascht von der Grösse der Demo?
Nicht eigentlich. Es war ein schöner Sommerabend, und am Stadtfest
oder Buskers hat es mehr Leute. Überrascht hat mich die
Geschwindigkeit, mit der man heute solche Anlässe organisieren
kann.
Die Stadt hat nicht immer glücklich versucht, die Clubfrage
über Verordnungen zu lösen. Jetzt wurde ein runder Tisch
einberufen. Ist man an die Grenzen des Regierbaren gestossen?
Nachtleben ist nicht etwas, was die Stadt verordnet und fünf
Gemeinderäte können es organisieren. Wir können
Rahmenbedingungen schaffen und sie vielleicht verbessern. Aber wenn man
von den hoch bedauerten Clubs spricht: Wir hatten bei zweien Probleme,
und bei einzelnen Clubs muss ich sagen: Es ist nicht immer nur die
böse Stadt, die eine komische Rolle spielt, es gibt auch komische
Clubbesitzer.
Die Clubs haben zum Teil viel unternommen. Ja. Aber bislang wurden nur
sie in die Pflicht genommen.
Wenn einer dort wohnt, wo Nachtleben stattfindet, hat er
Klagemöglichkeiten nach Bundesrecht. Das können die Gemeinden
nicht verhindern. Und bis jetzt hat das Bundesgericht die Anwohner
relativ stark geschützt.
In der Altstadt prallen die Ansprüche aufeinander, und Ihnen sind
gesetzlich die Hände gebunden. Wird Toleranzmanagement eine neue
Kernaufgabe der Stadt?
Das ist der einzige Weg, wie wir zu vernünftigen Lösungen
kommen. Wir können aber nur Hilfe anbieten. Am Schluss sind es die
Beteiligten, die zusammen eine Toleranzkultur aufbauen. Wenn jemand
klagen will, wird das auch in Zukunft kein Konzept verhindern
können.
Die Altstadt ist vieles: Shoppingmeile, Wohn- und Ausgehzone,
Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs, Unesco-Welterbe. Ist die
angedachte Teilung in Ober- und Unteraltstadt auch ein Versuch, die
verschiedenen Interessen aneinander vorbeizubringen?
Wir haben festgestellt, dass das Konfliktpotenzial in der Unteraltstadt
viel grösser ist. Das Regime, das wir dort schon vor Jahren
eingeführt haben, hat sich bewährt. In der oberen Altstadt
prüfen wir jetzt die Aufhebung der Wohnsitzpflicht. Dadurch wird
sich eher eine Trennung ergeben, aber man muss auch sehen:
Entvölkerte Altstädte sind schlechte Städte.
Bern möchte den Verkauf von Alkohol ab 20 Uhr ausserhalb des
Gastgewerbes untersagen.
Das ist eines der Hauptprobleme. Mit zehn Franken kommt man heute auf
drei Promille, eine Flasche Vodka kostet nichts mehr. Das hat eine
enorme Verschärfung des Konflikts mit sich gebracht. Wir
können höchstens noch die Alkoholverkaufszeiten diskutieren.
Aber das wird eine sehr lange Diskussion.
Eine höhere Besteuerung des Alkohols ...
... ist aus ökonomischen Gründen kaum machbar. Aber ich
wäre der Erste, der sie begrüssen würde.
Interview: Silvano Cerutti
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BZ 19.9.12
Vorerst keine Nomaden in Neubrück
Bern · Die Stadtnomaden ziehen vorläufig nicht an die
Neubrückstrasse. Die kantonale Baudirektion wies ein Gesuch der
Stadtbauten Bern zurück. Dieses Gesuch hätte einen Umzug der
Stadtnomaden trotz der hängigen Beschwerden ermöglicht.
Der Verein Alternative - besser bekannt als Stadtnomaden - wird
vorläufig nicht in der Neubrück leben. Die Baubeschwerden,
welche unter anderem die Gemeinden Kirchlindach und Bremgarten
eingereicht hatten, behalten ihre aufschiebende Wirkung. Das Gesuch der
Stadtbauten Bern, den Beschwerden die aufschiebende Wirkung zu
entziehen, wurde von der kantonalen Baudirektion abgewiesen. Die
Mediensprecherin der Stadtbauten Bern, Nina Susedka, bestätigte
eine entsprechende Anfrage dieser Zeitung.Die Stadt Bern möchte,
dass die Stadtnomaden bis Ende 2014 in der Neubrück leben
können. Definitiv über die Einsprachen entscheiden wird der
Kanton voraussichtlich gegen Ende November.
Für Bremgartens Gemeindepräsident Dominique Folletête
(FDP) ist dieser Entscheid keine Überraschung. "Jede Baubeschwerde
hat im Prinzip aufschiebende Wirkung. Das ist ein normaler Vorgang.
Alles andere würde das Baurecht aushebeln." Sollte die kantonale
Baudirektion die Baubeschwerden Ende November abweisen, behält
sich Folletête weitere Schritte vor. "Es ist möglich, dass
wir bei einem negativen Entscheid Einsprache erheben werden." Markus
Binder vom städtischen Informationsdienst sagt: "Das Verfahren
läuft, die Stadt wartet auf einen definitiven Entscheid der
Baudirektion."
"Providurium" in Neubrück?
Die Stadtbauten Bern haben im Frühling ein Baugesuch für die
Stadtnomaden an der Neubrückstrasse eingereicht.
Regierungsstatthalter Christoph Lerch hatte dieses bewilligt. Gegen
diesen Entscheid wurden über 40 Einsprachen eingereicht. Die
Neubrück befinde sich gemäss dem Zonenplan der Stadt Bern in
einer Zone, die nicht für private Wohnbauprojekte bestimmt sei,
bemängelte die Gemeinde Bremgarten in ihrer Einsprache. Weiter sei
die geplante Anlage keine "kleine und leicht entfernbare Baute" im
Sinne des kantonalen Baugesetzes. Folletête befürchtete
"Immissionen aller Art" durch die Stadtnomaden. Weiter bezweifelte er,
dass die Stadtnomaden das Gebiet Neubrück tatsächlich Ende
2014 wieder räumen würden. "Aus dem Provisorium könnte
schnell ein Providurium werden", so Folletête.
Eigentümerin des Areals in der Neubrück ist die Stadt Bern.
Seit Ende 2008 sucht Bern nach neuen Standorten für die
Stadtnomaden. Zurzeit befindet sich der Verein Alternative im Wankdorf.
Ende Oktober sollen die Stadtnomaden ins Viererfeld umziehen. Das
Berner Stimmvolk entscheidet voraussichtlich im Jahr 2013 über
eine Zone für Wohnexperimente in Riedbach. Die Quartierkommission
Bümpliz Bethlehem lehnt diese Variante ab.
Ralph Heiniger
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blog.derbund.ch/hauptstaedter 18.9.12
http://blog.derbund.ch/hauptstaedter/index.php/445/welche-wcs-braucht-die-stadt/
Welche WCs braucht die Stadt?
Welche öffentlichen Toiletten braucht die Stadt? Silberne,
versenkbare, kostenlose? Ein Blick ins "Bund"-Archiv zeigt: Die
WC-Frage ist ein politischer Dauerbrenner.
Öffentliche Toiletten sind in Bern ein politischer Dauerbrenner.
Ein Blick ins "Bund"-Archiv ergibt einige Wegpunkte:
"Weniger, dafür bessere öffentliche WCs", war im "Bund" vom
23. Februar 1995 zu lesen. Kostenpunkt für eine Verbesserung der
Situation: Acht Millionen Franken. Die Investition wurde nötig, da
die öffentlichen Toiletten oftmals ungenügend seien. Dies
ergibt auch ein Augenschein des Autors: "Die Recherche in den
gängigsten öffentlichen Toilettenanlagen und Pissoirs der
Innenstadt führt vorerst in die stadteigene Anlage in der
Christoffelunterführung: Das WC ist schlichtweg eine Zumutung,
riecht es doch penetrant nach Urin, es ist relativ schmutzig,
Verschalungen sind abgewetzt, Blaulicht (um Drogenabhängige vom
Fixen abzuhalten) dominiert die abstossende Anlage. Kurzum: ein
“Absteller”." Die Stadttour führt in die Anlage beim
Ryffligässchen ("Eine steile Treppe führt in den Untergrund;
die Anlage, die als der Schwulentreffpunkt bekannt ist, wirkt
abstossend"), man zieht ins "Metrohäuschen" ("es riecht ebenfalls
nicht gerade nach “Airfresh” - nichts wie auf und davon!"), und in die
Anlage beim Kornhausdurchgang ("Schummerig, blaues Licht, schielende
Blicke").
Doch es ging auch heller, etwa beim Zytglogge ("Zwar ist man etwas
ausgestellt, aber trotz Sprayereien ist die Anlage sauber und - dank
frischer Luft - frei von schlechten Düften"), oder gar "geradezu
herausgeputzt" (Klösterlistutz). Besser, wenn auch
kostenpflichtig, sah es für die Frauen aus: "Die Damentoiletten
sind gemäss übereinstimmenden Aussagen von Benützerinnen
vom baulichen Standpunkt her ebenfalls sanierungsbedürftig, aber
wegen teilweise geringerer Frequentierung und den geschlossenen,
gebührenpflichtigen Kabinen tendenziell ordentlicher." Fazit: "Wer
heute in der Innenstadt mal muss, benützt am besten eine der
Toilettenanlagen in Warenhäusern oder Restaurants, wobei aus
Sicherheitsgründen oft ein Schlüssel oder Jeton verlangt
werden muss."
Ein Jahr nach der Eröffnung des McClean-Hygienezentrums im Bahnhof
wurden im April 1996 erste Massnahmen getroffen: "Unwiderruflich werden
Ende dieses Monats 13 der 43 öffentlichen Toilettenanlagen des
Strasseninspektorats und drei von 16 Pissoirs geschlossen", so der
"Bund". Doch auch diese drastische Massnahme änderte nichts am
schlechten Image: "Düster, stinkend und dreckig" waren die
Toiletten auch im Mai 2003 noch - und es war wieder Zeit für ein
neues Konzept, das sogenannte Konzept 2004. Das Motto des Konzepts, das
bis 2010 realisiert wurde: "Qualität statt Quantität". Es war
der Startschuss für die mittlerweile wohlbekannten
Unisex-Chromstahl-Stationen, die etwa bei der Münsterplattform und
auf der Schützenmatte prominent zu finden sind.
Nun kündet sich eine neue Wegmarke an, dank dem Urilift, dem
versenkbaren Pissoir, das Sicherheitsdirektor Reto Nause am vergangenen
Freitag im Rahmen des Konzept Nachtleben propagiert hat. Was eine
solche Littfasssäule, die auch in Städten wie Köln,
London und Rotterdam zu finden ist, so sie denn sichtbar ist, kostet?
80’000 Franken. Und man wird sehen, wie und ob dieser politische
Dauerbrenner im Wahlkampf 2012 eine Rolle spielen wird.
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BZ 18.9.12
Das Bollwerk wird zur Baustelle
Stadt Bern. Für 2,2 Millionen Franken werden im Bollwerk Leitungen
und Strassen saniert. Gestalterisch bleibt alles beim Alten - im
Hinblick auf Projekte wie die zweite Tramachse und Zukunft Bahnhof Bern.
Städtebaulich ist das Bollwerk nicht gerade das Vorzeigestück
Berns. Eine Konzeptstudie sollte aufzeigen, was für
Möglichkeiten es gibt, das Bollwerk aufzuwerten. Nun ist klar:
Vorerst bleibt das Bollwerk wie es ist. Zwar wird die Strasse
nächstes Jahr zur Baustelle: Für 2,2 Millionen Franken werden
von Frühling bis Ende 2013 Wasser- und Gasleitungen saniert und
die Strassen ausgebessert (siehe Kasten zu den konkreten Massnahmen).
Doch die Verkehrsführung, die Anzahl der Fahrbahnen und die
Gestaltung bleiben gleich. "Diese Sanierungen sind dringend
nötig", sagt Stadtingenieur Hans-Peter Wyss. Die
Wasserleitungsbrüche von Januar 2006, Oktober 2011 und Februar
2012 hätten gezeigt, in welch schlechtem Zustand sich die Anlagen
befänden.
Für Zukunft nichts verbauen
Nur die dringendsten Arbeiten sollen durchgeführt werden. Dank
dieser Sanierungen sollen im Bollwerk in den nächsten zwanzig
Jahren keine grösseren baulichen Unterhaltsarbeiten nötig
sein. Das gibt zeitlichen Spielraum, der in diesem Bereich nötig
ist: Denn wegen Grossprojekten und Visionen wie der Zukunft Bahnhof
Bern, der zweiten Tramachse, dem möglichen Trambetrieb auf der
heutigen Buslinie 20 Richtung Wankdorf sowie dem Betriebs- und
Gestaltungskonzept Schützenmatte sind die Planer
zurückhaltend mit einschneidenden Massnahmen. "Wir wollen uns
für die Zukunft nichts verbauen", betont Stadtingenieur Wyss.
Die Wasser- und Gasleitungen werden so angelegt, dass sie
allfälligen Tramschienen nicht in die Quere kämen. "Damit ist
aber noch nichts zementiert in Bezug auf eine zweite Tramachse", betont
Wyss. Gemeinderätin Regula Rytz (GB) spricht von "Weitsicht". Eine
spätere Umgestaltung des Bollwerks oder das Verlegen
allfälliger Tramschienen sei wesentlich weniger zeit- und
kostenintensiv, wenn die Leitungen im Untergrund bereits an der
richtigen Stelle seien.
Strassen bleiben offen
Der Stadtrat entscheidet diesen Herbst über den Baukredit.
Zeitgleich mit dem Bollwerk wird die Marktgasse saniert. Die
Verkehrskonzepte für die Bauphase wurden aufeinander abgestimmt.
Weil in Etappen gebaut wird, bleiben stadtauswärts alle Fahrspuren
bestehen. Stadteinwärts wird der öffentliche Verkehr mit dem
motorisierten Verkehr auf eine Spur zusammengelegt. Die Bushaltestelle
Bollwerk stadteinwärts wird für drei Monate, die Fahrradspur
stadtauswärts während der ganzen Bauzeit aufgehoben.
Sandra Rutschi
-
Die konkreten Massnahmen
Folgende Arbeiten sind geplant: Die Wasserleitungen werden in die
Trottoirs verlegt und die Gasleitung erneuert. Bei der Hauptanlieferung
zum Bahnhof ist heute das Trottoir unterbrochen; neu wird dieses
durchgängig gestaltet, so dass die Fussgänger Vortritt haben.
Die Busse sollen bessere Zufahrtsmöglichkeiten zu beiden
Bollwerk-Haltestellen erhalten; gleichzeitig werden die Randsteine zum
Trottoir verbreitert oder abgeflacht. Bei der Kreuzung
Bollwerk/Neubrückstrasse befindet sich direkt unter dem Belag eine
alte Pflästerung, die immer wieder zu Belagsbrüchen und
Rissen führt. Diese alte Pflästerung wird durch einen neuen
Strassenaufbau ersetzt. Die Mittelinsel wird zudem geringfügig
verschoben, damit der stadtauswärts fahrende Bus in der Kurve den
Radstreifen nicht mehr überfahren muss. Bei der Kreuzung
Bollwerk/Hodlerstrasse/Schützenmattstrasse wird das Profil der
Strasse verbessert und verstärkt, so dass es künftig keine
Risse und Belagsausbrüche mehr geben wird. Weiter werden
punktuelle Reparaturarbeiten durchgeführt und die Bushaltestellen
mit Betonplatten ausgerüstet.sar
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kulturstattbern.derbund.ch 17.9.12
Kulturbeutel 38/12
Von Resli Burri am Montag, den 17. September 2012, um 06:02 Uhr
(...)
Herr Sartorius empfiehlt:
Regan Farquhar aka der beste
Busdriver der Welt ist wiedermal zu
Gast in Bern. Am Samstag gastiert der Schnellrapper im Dachstock, im
Paket mit dem ehrwürdigen DJ Vadim. Und bereits heute Abend
startet im Café Kairo die Textreihe Text-Tiegel. Die Affiche
verspricht Instant-Texte von u.a. Matto Kämpf und Nora Zukker plus
eine Moderation von Toni Caradonna.
(...)
---
20 Minuten 17.9.12
Im Nachtleben soll neue Ära anbrechen
BERN. Mit 15 Massnahmen soll das Konzept Nachtleben, das der Berner
Gemeinderat am Freitag präsentierte, Konflikte um den Ausgang in
der Bundesstadt entschärfen. Involvierte Politiker zeigen sich
erfreut. "Fast alle unsere Forderungen wurden erfüllt", sagt
Thomas Berger, Präsident des Vereins Pro Nachtleben Bern und
Mitglied der Jungfreisinnigen. Das Papier enthalte sogar Punkte, die er
nicht erwartet habe - zum Beispiel die im Boden versenkbaren Pissoirs.
GFL-Stadtrat und DJ Manuel C. Widmer streicht insbesondere die
angedachte Flexibilisierung der Öffnungszeiten hervor: "Nun sieht
man endlich ein, dass diese Massnahme nicht zu mehr, sondern eben zu
weniger Lärm führt." Kritik ruft einzig das geplante
Verkaufsverbot für Alkohol über die Gasse ab 20 Uhr hervor.
FUM
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Bund 17.9.12
http://www.derbund.ch/bern/kanton/Brennende-Container-auf-der-Schuetzenmatte/story/12600275
Scharmützel mit der Polizei vor der Reitschule
In der Nacht auf Sonntag sind in der Nähe der Reitschule vermummte
Personen mit Polizisten zusammengestossen. Nach Angaben der
Kantonspolizei begab sich eine Patrouille gegen 23.15 Uhr zu den
Carstandplätzen Schützenmatte, nachdem eine Meldung über
zuparkierte Fahrzeuge eingegangen war.
Dort wurden die Einsatzkräfte von rund 20 Unbekannten mit Flaschen
beworfen. Zur Verstärkung riefen sie ein grösseres Aufgebot
von Polizisten herbei, die mit Gummischrot gegen die Vermummten
vorgingen. Die Angreifer zogen sich daraufhin in Richtung Vorplatz der
Reitschule zurück.
Brennende Container
Kurze Zeit später ging eine Meldung bei der Polizei ein, wonach
vermummte Personen mehrere Container in Brand gesetzt und auf die
Schützenmattstrasse geschoben hätten. Die Strasse musste
für rund eineinhalb Stunden für den Verkehr gesperrt werden.
Die Polizei nahm Kontakt mit den Betreibern der Reitschule auf, worauf
die Blockade allmählich geräumt wurde, wie es im
Communiqué weiter heisst. Gegen 2 Uhr konnte die
Schützenmattstrasse wieder freigegeben werden.
Über die Identität der vermummten Personen hat die Polizei
keine Informationen. Es sei jedoch naheliegend, dass es sich um
Personen aus dem Umfeld der Reitschule handelt, sagte Mediensprecher
Andreas Hofmann auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Die Polizei
sucht nach Zeugen, die Hinweise auf die Täterschaft geben
können.
Die Mediengruppe der Reitschule bestätigte gestern Abend auf
Anfrage die Vorfälle. Mitarbeitende und Gäste hätten
erfolgreich eine Deeskalation erreicht. Nach Angaben der Reitschule
liegen auch ihnen keine weiteren Informationen über den
Hintergrund der Ereignisse vor. (sda/gbl)
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BZ 17.9.12
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Brennende-Container--und-verletzte-Polizisten/story/10280888
Prügel und Barrikaden
Stadt Bern. Die Polizei hatte am Wochenende in Bern viel Arbeit.
Fussballfans prügelten sich im Bahnhof, bei der Reitschule wurden
Container in Brand gesteckt. Zwei Polizisten wurden leicht verletzt.
Das Wochenende in der Stadt Bern war von Gewalt geprägt: Am
Samstag wurden drei Personen verletzt, als im Berner Bahnhof
Anhänger des BSC Young Boys und des FC Thun aneinandergerieten.
Dies, obschon die beiden Teams nicht einmal gegeneinander gespielt
hatten. Zwei Polizisten wurden verletzt, als sie bei einem
Routineeinsatz auf der Schützenmatte aus der Richtung der
Reitschule mit Flaschen beworfen wurden. Später zündeten
Unbekannte Container an und blockierten damit die Strasse.mm
Seite 3
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Brennende Container und verletzte Polizisten
Reitschule · Ein Routinepolizeieinsatz auf der Berner
Schützenmatte endete in der Nacht auf Sonntag mit brennenden
Strassenblockaden und zwei verletzten Polizisten. Die Reitschule habe
mitgeholfen, die Situation zu beruhigen, sagt die Mediengruppe.
Es war ein Routine-Einsatz für die Kantonspolizei, aber einmal
mehr eskalierte die Situation am Wochenende im Raum
Schützenmatte-Reitschule. Aufgrund einer Meldung über
zuparkierte Fahrzeuge auf dem Parkplatz der Schützenmatte hatten
sich Kantonspolizisten am Samstag gegen 23.15 Uhr zu den
Car-Standplätzen begeben. Dort seien die Einsatzkräfte
unmittelbar nach dem Eintreffen von rund zwanzig vermummten Personen
aus Richtung der Eisenbahnbrücke mit Flaschen beworfen worden,
schreibt die Polizei in ihrer gestrigen Medienmitteilung.
Die Polizei reagierte auf die Angriffe und setzte Gummischrot ein.
"Dies, um sich selber und unbeteiligte Dritte zu schützen." Zwei
Polizisten seien durch die geworfenen Flaschen leicht verletzt worden.
Die vermummten Angreifer hätten sich in Richtung Vorplatz der
Reitschule zurückgezogen.
Brennende Container
Doch auch nach diesem Einsatz kehrte im betroffenen Gebiet keine Ruhe
ein: Kurze Zeit später meldeten mehrere Personen der
Einsatzzentrale der Polizei, dass vermummte Personen mehrere Container
in Brand gesetzt und auf die Schützenmattstrasse geschoben
hätten. Die Strasse wurde auf der Höhe der
Eisenbahnbrücke blockiert.
Kontakt mit der Reitschule
Die Schützenmattstrasse musste für rund anderthalb Stunden
gesperrt werden. Man habe mit den Betreibern der Reitschule Kontakt
aufgenommen, meldet die Polizei. Daraufhin sei die Strassenblockade
"allmählich geräumt worden". Gegen 2 Uhr konnte die
Schützenmattstrasse wieder für den Verkehr freigegeben
werden.
Von Seiten der Reitschule nahm gestern die Mediengruppe auf Anfrage
schriftlich Stellung: "Die Darstellung der Ereignisse durch die Polizei
deckt sich in etwa mit unseren Informationen", heisst es. Dank der
Intervention von Arbeitenden und Gästen habe beide Male
"erfolgreich eine Deeskalation" erreicht werden können. "Verletzt
wurde unseres Wissens dabei niemand (ausser den in der Kapo-Meldung
erwähnten Polizisten)", hält die Mediengruppe weiter fest.
Zwei bis drei Abfallcontainer der Reitschule seien "durch
Feuereinwirkung in Mitleidenschaft gezogen worden", schreibt die
Reitschule. Zu den Hintergründen der beiden Ereignisse
verfüge sie über keine weiteren Informationen.
Die Kantonspolizei Bern sucht nun Zeugen der Vorfälle. Personen,
welche Hinweise zur Täterschaft machen können, werden
gebeten, sich unter der Telefonnumer 031 634 41 11 zu melden, schreiben
die Ordnungshüter im Communiqué, pd/mm
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20 Minuten 17.9.12
http://www.20min.ch/schweiz/bern/story/Vermummte-gingen-auf-Polizisten-los-16451853
Flaschenwürfe gegen Polizei
BERN. Bei der Reitschule attackierten in der Nacht auf Sonntag
Unbekannte die Polizei mit gezielten Flaschenwürfen. Die Beamten
waren wegen blockierten Autos auf die Schützenmatte gerufen
worden. Nach einem Gummischrot-Einsatz zogen sich die vermummten
Angreifer laut Kapo Bern in Richtung Vorplatz der Reitschule
zurück. Zwei Polizisten wurden beim Angriff leicht verletzt. Kurze
Zeit später setzten die Vermummten mehrere Abfallcontainer in
Brand und errichteten bei der Eisenbahnbrücke eine Barrikade. Die
Strasse war für rund eineinhalb Stunden gesperrt. eHI