MEDIENSPIEGEL 26. NOVEMBER - 02. DEZEMBER 2012

facebook.com/tanzdichfrei 1.12.12

https://www.facebook.com/tanzdichfrei

 

nachtLEBEN? Einige Worte zum Nachtlebenkonzept

Wie ihr sicher schon erfahren habt, wurde ein neues Konzept zum Nachtleben in Bern entworfen. Dies als Reaktion zum Tanz dich Frei 2.0. Das Konzept beinhaltet 15 Punkte, welche das Nachtleben in Bern aufwerten sollen. Die Stadt und die involvierten Parteien wollen uns klar machen, dass die Änderungen uns, den Jungen, zu gute kommen. Stolz brüsten sich nun Vertreter wirtschaftsliberaler Parteien mit "ihrem" Erfolg. Allen voran der jungfreisinnige Thomas Berger und Manuel C. Widmer von der GrünenFreienListe. Doch wenn wir ihre Forderungen analysieren, merken wir, dass ihre Vorhaben nichts mit den Forderungen des Tanz dich Frei zu tun haben.


Wir fordern mehr Freiräume, wir stellen uns klar gegen die Repression. In allen Aspekten. Wir stellen uns gegen die Aufwertungspolitik, denn sie kommt nicht uns zugute. Wer wirklich profitiert ist, wer für die Aufwertung (Luxusrennovationen, Stadtwohnungen nur noch für Reiche und ein Vorplatz, der frei ist von Menschen, dafür ein Sammelbecken für Konsumwütige ist) verantwortlich ist. Also jene, die den Profit erhalten: Hausbesitzer, Unternehmer und Spekulanten. Wir haben nichts von ihrer Aufwertung. Wir sind jene, die in diesem kapitalistischen System den Profit für andere schaffen. Die PolitkerInnen, welche uns dieses Konzept beschert haben, konnten mit der Liberalisierung der Öffnungszeiten von Lokalen ihre kapitalistischen Forderungen ein weiteres Stück realisieren. Profitieren kann hier nur der Clubbetreiber, beziehungsweise die Clubbetreiberin, da sie mehr Zeit haben, in der sie die Arbeitskraft der Arbeitenden ausnützen können. BaarkeeperInnen oder Kassenangestellte müssen sich auch zu später Stunde verkaufen. Ansonsten droht die Entlassung. Denn wir sind für Kapitalisten nur einer Ware, die jederzeit ersetzbar ist. Wir wollen also nicht längere Ladenöffnungszeiten sondern ein System, in dem wir nach unseren Bedürfnissen Produzieren und unsere Wünsche und Fähigkeiten so umsetzen können wie wir wollen. Frei von dem Zwang uns für Lohn verkaufen zu müssen.

Ein weiterer Punkt im Konzept ist das Erschaffen einer "Jugendbewilligung". Das heisst, dass für künftig Partys im Freien, Jugendliche eine Bewilligung einholen können. Doch was nützt das uns? Das einholen einer Bewilligung bietet den Behörden nur, ein Treffen zu illegalisieren. Eine Bewilligung hat nur zum Zweck, ein Anlass zu kontrollieren. Dies brauchen wir jedoch nicht. Wie wir am Tanz dich Frei gezeigt haben, funktioniert es bestens, selbstbestimmt und basisdemokratisch einen solchen Event zu organisieren. Wir brauchen keine Polizei, die uns überwacht, wir brauchen keine Behörde, die uns Schranken gibt, wir brauchen nicht noch ein Repressionsinstrument mehr, das gegen unsere Interessen eingesetzt wird. Nur die Stadt hat einen Vorteil davon. Sie kann uns auf tiefer Flamme halten, indem sie uns legal an einen Ort schicken, wo wir niemanden stören.

Des weiteren will die Stadt die Repression noch weiter ausbauen. Wer sich nicht in teuren Clubs beschallen lassen kann, sei es aufgrund der finanziellen Lage, wegen des Alters, oder der Nationalität, muss sich andere Plätze suchen. Wer sich dort aufhält, muss mit vermehrten schikanösen Polizeikontrollen rechnen und wird allenfalls weg gewiesen. Eine beliebte Taktik unserer Freunde und Helfer gegen Menschen, die nicht in ihr Konzept von Profitmacherei passen. Wer nicht konsumieren kann, nützt nichts in diesem System. Wir wollen nicht mitspielen bei diesem Spiel um Geld. Wie ein Rapper sagte: "Gäut cha kes Spiu sih, wöus bi spiu nid um viu geit.". Uns werden die letzten Freiräume genommen, umzäunt, kontrolliert, bewacht oder so aufgewertet, dass wir uns den Aufenthalt dort nicht mehr leisten können.

Und solange uns die Räume genommen werden, nehmen wir uns zurück was wir wollen: Platz, um uns frei zu entfalten. Ohne Konsumzwang, wo wir feiern und tanzen können, wo wir unsere Fantasie entfalten und selbst bestimmen können, was daraus gemacht werden soll. Und das wollen wir nicht nur im Ausgang, sondern in sämtlichen Bereichen des Lebens!

Für eine Wirtschaft, die nach unseren Bedürfnissen produziert!

Für die soziale Revolution!

-einige Tanzende


 

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Bund 1.12.12

http://www.derbund.ch/bern/stadt/Anders-als-der-Rest-der-Welt/story/14980532

 

Anders als der Rest der Welt

 

Von Milena Krstic

 

Heldinnen der Arbeit Der Frauenraum gilt als Wohlfühloase der Reitschule. Ursina Anderegg und Lea Bill engagieren sich für deren Erhalt - und nehmen den Ruf, unbequem zu sein, in Kauf.

 


Im Frauenraum werden ihre Interessen gelebt: Ursina (links) und Lea. Bild: Danielle Liniger

 

Eine schlecht isolierte Abstellkammer mit notdürftig angebrachtem Schloss, das ständig aufgebrochen wurde. Dann das Problem mit der elendigen Stereoanlage, die fast wöchentlich neu in einer Brockenstube besorgt werden musste, nicht zuletzt der Ärger über das weggesoffene Bier. Etwa so sah es aus im Frauenraum der Anfänge. Als 1992 eine 34-jährige Frau auf dem Vorplatz erschossen wurde, war die Frustgrenze überschritten. Die Frauen wollten Vollmacht über ihr eigenes Territorium - und zwar subito! Die Radikalität der Forderung zahlte sich aus: Er ist heute so akzeptiert, wie es ein Raum, in dem ausnahmslos Frauen Entscheide fällen, nun mal sein kann.

 

Heute betritt frau diesen Raum wie eine warme Stube. Gedämpft ist das Licht, sauber sind Luft und Böden, Sofas und alte Lehnstühle schaffen Wohnzimmer-Atmosphäre. Der Frauenraum ist die Wohlfühlstätte der Reitschule und an den meisten Veranstaltungen auch für Männer geöffnet. Er hat den Ruf des Gemütlichen, aber die neun Frauen, die sich in, um und für ihn engagieren, gelten als die Unbequemen. "Dadurch, dass wir so vereint hinter unseren Anliegen stehen, werden wir oft als die Bösen gesehen. Unsere Deutlichkeit wird mit Härte verwechselt", erklärt Lea Bill, die Politologie und Geschichte studiert hat und nun als Gemüsegärtnerin arbeitet. Anfangs traf man sie eher im Sous le Pont an, später entdeckte sie den Frauenraum, denn: "Hier werden meine Interessen gelebt."

 

Ehrenamtliche "Kollektivas"

 

Ursina Anderegg hat keinen Umweg gemacht, sie kam direkt zum Frauenraum. Sie dankt es der Radikalität ihrer Vorgängerinnen, dass es ihn gibt. Die Historikerin arbeitet zu 80 Prozent bei der universitären Abteilung für Gleichstellung. Die "Kollektivas", wie sie sich selbst nennen, leisten ehrenamtliche Arbeit, um Raum für feministische Auseinandersetzungen, Frauen und Queers zu fördern. Die Regeln sind klar: Es spielen nur Bands, die mindestens zur Hälfte aus Frauen bestehen. Will ein Veranstalter den Raum nutzen, muss er dies im Sinne des Frauenraums tun.

 

Nulltoleranz bei Sexismus

 

Die Frauen sind sich gewöhnt, ihren Raum verteidigen zu müssen, sogar intern wird ihnen immer mal wieder die Sinnfrage gestellt. Ursina redet Klartext: "Solange infrage gestellt wird, ob wir eine Daseinsberechtigung haben, ja, solange braucht es uns auch." Auch, dass der Frauenraum die radikalste Form der Quotenregelung lebt, gibt zu reden. Dazu meint Ursina: "In öffentlichen gleichstellungspolitischen Diskussionen ist zu erkennen, dass sich vermehrt bürgerliche Frauen für Quoten einsetzen, die sich früher nie dafür engagiert hätten. Sie haben schlicht genug davon, dass sich nicht ‹alles von alleine› zum Rechten gewendet hat. ‹Schnauze voll› ist offenbar wieder fällig!"

 

Unzählige Rückmeldungen, dass selten so ungezwungen gefeiert werden könne wie im Frauenraum, bestätigen das Konzept der Veranstalterinnen. Störenfriede werden ausnahmslos zur Türe geleitet. "Viele Frauen nehmen es als Selbstverständlichkeit, wenn sie im Ausgang dumm angequatscht oder sogar belästigt werden. Wenn es um Sexismus geht, gilt hier Nulltoleranz", hält Lea fest. Wie kann aber dieses Kollektiv mitten im Grosskollektiv funktionieren, dieser Frauenraum, am Ende des Innenhofs der Reitschule? Leas Antwort: "Die Reitschule ist keine homogene Einheit. Wahrscheinlich war sie das auch früher nicht." Und Ursina ergänzt: "Allen Reitschülerinnen und Reitschülern ist aber gemeinsam: der Wille zum Engagement und die Suche nach etwas, das anders ist als der Rest der Welt."

 

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journal-b.ch 1.12.12

http://www.journal-b.ch/de/112012/kultur/427/%C2%ABIn-Bern-kann-man-einfach-%C3%BCberall-Ping-Pong-spielen%C2%BB.htm

 

"In Bern kann man einfach überall Ping Pong spielen"

 

Als Musiker und junger Filmemacher zählt sich Fabio Friedli zu den Berner Kulturschaffenden. Ein von ihm angeregter herbstlicher Kultur-Spaziergang durch Bern führt uns zum Bremgarten Friedhof und auf das Dach des Inselspitals.

 

Maja Hornik

 

Als Berner Kulturschaffender beschäftigst du dich tagtäglich mit dem Gut, um das sich dieses Interview drehen soll - Kultur im Allgemeinen, Berner Kultur im Speziellen. Was aber definiert denn nun für dich Kultur?

 

Fabio Friedli: 

 

Ich hab das so für mich noch nicht herausgefunden. Aber wenn ich das auseinander nehmen muss, dann braucht Kultur zum einen Menschen. Zum anderen braucht sie Platz und Zeit. Und wenn die kulturschaffenden Menschen dann noch leben, ist das auch nicht schlecht.

 

Wir befinden uns aber auf dem Friedhof...

 

Es ist eben noch gut, wenn man jeden Tag den Tod vor Augen hat. Ich gehe hier entlang, wenn ich ins Studio muss, und wenn ich mir so jeden Tag den Tod vor Augen halte, merke ich, dass ich genau das mache, was ich machen will. Das brauche ich manchmal als Freischaffender, damit ich den Mut nicht verliere, wenn ein Projekt sich hinzieht. Und abgesehen davon, dass es mein Arbeitsweg ist, ist es eine Metapher. Und damit will ich nicht nur auf die Diskussion um das Clubsterben anspielen. Kultur hat in Bern allgemein wenig Platz.

 

Wo spürst du das?

 

Ich empfinde Kultur hier als Exklusivgut, gerade auch aus der politischen Perspektive gesehen. Zumeist fliessen Subventionen in die Marktwirtschaft, danach erst kommen Kulturelle Güter. Da ist die Priorisierung etwas daneben, finde ich. Aber auch in den Köpfen der Leute, hat Kultur heute kaum noch ihren Platz. Man steht auf, geht arbeiten, geht wieder schlafen und steht auf und so weiter. Da bleibt nicht viel Zeit und Lust für die Auseinandersetzung mit dem Kulturellen.

 

Die Diskussion um das Clubsterben hat eine breite Auseinandersetzung gefördert, tausende von jungen Menschen am "Tanz dich frei" auf die Strasse geführt. Die Frage aber bleibt, inwieweit Clubkultur wirklich Kultur ist.

 

 

Auch ich stelle mir die Frage, sind jetzt all diese jungen Menschen nur auf die Strasse gegangen um Party zu machen oder wurde das von allen Teilnehmenden wirklich als politisches Statement verstanden? Ich würde gern sagen, es steckt politisches Engagement dahinter, aber in erster Linie ist es einfach eine Party gewesen. Andererseits kann man auch sagen, dass, wenn schon so viele Leute auf die Strasse gehen, dann ist die Nachfrage nach Angeboten das Nachtleben betreffend da und darf von den Politikern nicht einfach ignoriert werden.

 

Drehen wir den Spiess um. Was aus deiner Sicht als Filmer macht dann den Film zu einem kulturellen Gut?

 

Zum einen ist es das Teamwork. Vor zwei Wochen habe ich meinen ersten Realfilm gedreht mit einem 20-köpfigen Team. Da kommt dann zum Beispiel der Subventions-Faktor sehr zum Tragen, schliesslich müssen die Leute auch bezahlt sein. Hinzu kommt, dass ein Film immer einen Bezug zur Realität herstellt, er lokalisiert uns zeitlich und örtlich. Sprich: ein Film konserviert den Zeitgeist.

 

Wir kommen im Inselspital an, warten auf den Aufzug, der uns auf das Dach bringet. S1, ein Café über Berns Dächern, in dem sich vor allem Spitalpatienten und ihre Besucher tummeln. Der Blick von der Dachterrasse ist bei dem Nebel nur bedingt imposant. Die Kuppeln des Bundeshauses sind im Dunst nur leicht zu erkennen.

 

In deinen Filmen hast du kulturelle Fremdheit und den Umgang mit ihr in der Schweiz thematisiert. Inwieweit ist das einfach nur Mentalität oder doch auch eine kulturelle Komponente?

 

Ich habe diese Filme im Rahmen meines Studiums gemacht und mich bewusst für dieses Thema entschieden - gerade auch weil es fast schon normal ist fremdenfeindliche Plakate im ganzen Land zu platzieren und nachher auch noch mit einer Minarettinitiative durch zu kommen. Ich frage mich ob es in den letzten Jahren besser geworden ist oder ob es einfach weniger in den Medien thematisiert worden ist.

 

Was denkst du?

 

Eher das zweite.

 

Ist es für dich als Kulturschaffender wichtig, dass diese Themen weiterhin auf der Agenda erscheinen?

 

Auf jeden Fall. Für mich ist es vor allem wichtig, dass diese Themen auch von der Kultur aufgegriffen werden. Schlussendlich sind die Filme besonders wertvoll, die im Kontext zum aktuellen Geschehen stehen, dieses am besten noch thematisieren und hinterfragen.

 

Muss Kultur also kritisieren?

 

Genau das macht doch Kultur spannend, wenn sie sich an gesellschaftlichen Problemen reibt. Ein gutes Berner Beispiel dafür ist das Album von Tommy Vercetti, welches ich mitproduziert habe. "Seiltänzer" ist politisch, ohne aber Teil eines Parteiprogramms zu sein. Das sieht und hört man momentan viel zu selten von jungen Künstlern.

 

Kritik als ein Muss für das kulturelle Schaffen?

 

Muss nicht, ein Soll aber.

 

Sollte Kultur aber nicht auch einfach Unterhaltung sein dürfen. Oder gilt es da zu unterscheiden?

 

Natürlich darf es auch Unterhaltung sein. Wenn man sich im Nachtleben tummelt, ist das meist keine politisch initiierte Aktion, sondern einfach Spass. Kultur darf meiner Meinung nach alles sein, solange es nicht etwas vorgibt zu sein, was es allerdings nicht ist. Nicht alle, die sich in und vor der Reitschule tummeln sind politisch engagiert. Mich eingeschlossen.

 

Wo siehst du Stärken, wenn es um die Berner Kulturlandschaft geht?

 

In der Filmförderung, zumindest, wenn man es mit dem Ausland oder auch allein schon mit Zürich vergleicht. Als Berner Filmschaffender ist man privilegiert. Die Mietpreise sind niedriger, auch Ateliers und Studios sind bezahlbar. Ich persönlich muss nicht noch einen Brotjob machen, was mir wiederum Zeit gibt, in meine eigenen Projekte zu investieren. In Zürich zahlst du allein schon für Atelierräume an die 600 Franken.

 

Es scheint also nicht so schlecht um die Kulturproduktion in Bern…

 

Im Vergleich nicht. Es ist tatsächlich weniger die Produktion, die am politischen Interessenkonflikt leidet, als mehr die Rezeptionsmöglichkeiten. Die Situation im Nachtleben ist schon prekär. Konzerte im kleinen Rahmen aber sind nahezu ein Ding der Unmöglichkeit, weil sie auch Lärm machen und länger dauern als nur bis um 22 Uhr. Das stört Anwohner und prompt gibt es neue Auflagen seitens der Politiker.

 

Machen wir die Eingangsfrage zur Schlussfrage, nur etwas spezifizierter: Was kommt in deinen Topf, den du mit Berner Kultur füllst?

 

Die Aare. Aber ist die Aare Kultur? Andererseits spielt sich das Leben im Sommer hauptsächlich an der Aare ab. Darum würde ich sagen ist sie auch ein Stück weit Berner Kultur. Es muss ja auch nicht steif definiert sein. Denn Kultur kann ja vieles sein, vom einfachen Konsum bis hin zu Tiefergreifenderem, gar Gesellschaftskritischem.

 

Wenn die Aare Kultur ist, kann man sich auch fragen ob zum Beispiel YB und seine Fans in den Kulturtopf gehören…

 

Ich fühle mich mit Fussball nicht verbunden. Für mich hat das nichts mit Kultur zu tun. Aber ich würde das niemandem absprechen wollen. Auch das darf und muss in einer Stadt wie Bern Platz haben.

 

Weitere Delikatessen auf der Berner Kulturspeisekarte, die du empfehlen kannst?

 

Manni Matter. Lo & Leduc. Das ist so richtig Bern. Sowie JJ's Hausband, die jetzt neuerdings einmal im Monat im Kapitel Bollwerk spielt. Und Ping Pong, wenn wir schon vom Sport sprachen. In Bern kann man einfach überall Ping Pong spielen.

 

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Zur Person:

 

Als Teil des Berner Pop-Soul-Duo's Gamebois stand Fabio Friedli auf diversen Berner Bühnen. Seit 2011 wandelt er unter dem Pseudonym Pablo Nouvelle auf Solopfaden. Seinen makaberen, meist politkritischen Humor lebte er bis dato in seinen Animationsfilmen aus. Die Strichmännchen-Politkomödie "Bon Voyage" wurde mehrfach ausgezeichnet. Sein neuer Film - für einmal nicht animiert - thematisiert die Schweizer Banken.

 

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Bern Kultur

 

Als Nimmersatt kultureller Ergüsse aller Art stellt sich Maja Hornik schon lange der Frage, ob, und wenn ja, wie Kultur zu definieren sei. Als in Bern sesshaft gewordene Zuzügerin aus dem "grossen Kanton" zudem wundert sie sich manchmal über die Berner und ist gleichzeitig fasziniert von Ihnen. Antworten auf die Kulturfrage und weitere Einblicke in das Berner Denken erhofft sie sich nun in Kombination in der monatlich erscheinenden  Interviewserie mit Berner Kulturschaffenden zu finden.

 

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20 Minuten 30.11.12
http://www.20min.ch/schweiz/bern/story/Stadtverwaltung-soll-neben-die-Reitschule-ziehen-15565377

Bern: Stadtverwaltung soll neben die Reitschule ziehen

 

von Sophie Reinhardt - Die Stadtbehörden sollen zentralisiert werden - ausgerechnet neben der Reithalle. Das fordern Berner Politiker.


Muss saniert werden: Verwaltungsgebäude an der Schwanengasse. (Bild: meo)

Von einem Super-Verwaltungsgebäude auf der Schützenmatte träumt der Berner BDP-Stadtrat Martin Mäder. "Statt Pflästerlipolitik bei der Sanierung der vielen Verwaltungsgebäude zu betreiben, sollten wir die Stadtbehörden zentralisieren", schlägt er vor. In einem Vorstoss fordert die BDP/CVP-Fraktion, dass kein Geld mehr in die Renovation der 16 Berner Verwaltungsstandorte investiert wird. Stattdessen sollte man möglichst viele Mitarbeiter in einem Komplex neben der Reithalle zusammenziehen - insgesamt wären 2900 Leute betroffen. "Die Situation bei der Reitschule würde beruhigt und zudem viel Geld eingespart", erklärt Mäder.

 

Stadtpräsident Alexander Tschäppät hatte bereits 2005 ein "Stadthaus" auf dem Wankdorf-City-Areal prüfen lassen. Dort werden derzeit die Hauptsitze der SBB und der Post für total 3600 Mitarbeiter gebaut. "Ich befürworte die Idee eines Stadthauses immer noch", so der Stapi. Dem Standort Schützenmatte steht er aber kritisch gegenüber: "Die Verwaltung muss nicht an der besten Lage stehen." Wenn man schon an diesem Ort baue, gehöre ein Unternehmen hin, das Steuern zahle. Die Stadtbauten Bern planen bereits eine Reduktion der Verwaltungsstandorte. "Wir möchten von 16 Gebäuden auf 10 zurückfahren", so Sprecherin Nina Susedka. Dafür sollen auch Standorte geschlossen werden.

 

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20 Minuten 30.11.12

 

Das Kapitel feiert Geburtstag

 

BERN. In nur einem Jahr machte sich das Kapitel zum Mekka der Berner Nachtvögel. Das wird nun gefeiert.

 

Wochenende für Wochenende stellen sich hartgesottene Partygänger morgens um fünf Uhr die Frage, wo um diese Zeit noch was geht. Seit gut einem halben Jahr lautet die Antwort: "Im Kapitel". Innerhalb eines Jahres mauserte sich der Club am Bollwerk zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Berner Ausgehkultur.

 

Das Jubiläum wird nun heute gefeiert. Auf dem Programm: Steffi und Virginia, zwei Ladys aus dem Hause Ostgut Ton. Steffi wird während fünf Stunden House-Beats spielen und Virginia die eine oder andere Gesangseinlage einfliessen lassen. "Sie sind würdige Vertreterinnen des Kapitel-Sounds", begründet Kapitel-Sprecher Diego Dahinden das Booking.

 

Den Erfolg verdankt der Club mehreren Faktoren: der profunden Kenntnis der Berner Nachtwelt, die die Betreiber Fausto De Siena, Tom Weingart und Diego Dahinden mitbringen - die ersten zwei betrieben die legendäre Formbar, der Dritte war Veranstalteter im Dachstock. Die langen Öffnungszeiten, das auf elektronische Beats orientierte Musikprogramm, die ausgelassene Stimmung und das allürenfreie Publikum trugen ebenfalls dazu bei, dass aus dem Kapitel ein Mekka für Nachtschwärmer verschiedenster Szenen wurde. "Hier trifft sich wirklich jeder", bestätigt eine regelmässige Besucherin.

 

Der Zulauf gibt dem Konzept der Betreiber Recht. Deshalb halten sie auch in Zukunft daran fest. "Wir werden aber bestimmt noch daran feilen", so Dahinden. Pedro Codes

 

Fr, 30.11., 23 Uhr, 1 Jahr Kapitel Bollwerk, Kapitel.


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Blick am Abend 29.11.12

blia

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Kommentar: Peinlich ist hier wohl ja eher das weinerliche Getue der grünbürgerlichen Nachtleben-Lobby und die fragwürdigen Artikel in BZ und BliaA. Etwa genauso peinlich wie das Nachtleben-Konzept...
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derbund.ch 29.11.12

http://www.derbund.ch/bern/stadt/Die-Wiederbelebung-des-Bollwerks/story/11311261

 

Die Wiederbelebung des Bollwerks

 

Von Martin Erdmann.

 

Das Kapitel bei der unteren Bollwerkecke feiert seinen ersten Geburtstag. Seit der Eröffnung habe man das schwierige Gebiet aufgewertet, finden die Betreiber.

 

Seit einem Jahr belebt das Kapitel die untere Bollwerkecke. Bild: zvg

Es schien ein Fluch auf der unteren Ecke des Bollwerks zu liegen: Seit den Neunzigerjahren haben sich einige Restaurantbetreiber am Standort zwischen Reitschule, Drogenanlaufsstelle und dichtem Verkehr zu behaupten versucht. Alle mussten das Handtuch werfen. Mit der Eröffnung des Kapitels scheint der Fluch nun gebrochen zu sein. Die drei jungen Betreiber schauen auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurück.

 

"Wir haben das Bollwerk aufgewertet", sagt Diego Dahinden, der das Kapitel zusammen mit Tom Weingart und Fausto De Siena führt. Durch das Kapitel sei Tag und Nacht etwas los. Die belebende Wirkung ihres Betriebs trage nicht nur zu einer Vielfalt verschiedener Menschen beim Bollwerk bei, sondern sorge auch für zusätzliche Sicherheit. "Wenn mehr Menschen hier sind, dann passiert auch weniger", sagt Dahinden.

 

Anfängliche Skepsis

 

Die Kapitel-Betreiber hatten nie Zweifel am umstrittenen Standort. In ihrem Umfeld sah das anders aus: "Einige standen unserem Vorhaben skeptisch gegenüber", sagt Dahinden. Doch für ihn war klar, dass die untere Bollwerkecke Vorteile mit sich bringe. Durch die umliegenden Büroräume kämen viele Geschäftsleute zum Mittagessen und mit den Clubnächten mit Musik aus dem elektronischen Untergrund spreche man ein junges urbanes Publikum an.

 

Der Mix aus Restaurant-, Bar- und Clubbetrieb sieht Dahinden als Erfolgsformel des Kapitels. "Es ist falsch, hier einfach nur ein Restaurant zu eröffnen." Dazu sei der Standort nicht geeignet. Den Kapitel-Vorgängern will Dahinden aber keine schlechte Arbeit nachsagen. "Sie waren mit dem falschen Konzept am falschen Ort."

 

Gut integriert

 

Den Bollwerkbetreibern sei eine direkte und offene Kommunikation mit den Nachbarn wichtig. So pflege man gute Kontakte zur direkten Konkurrenz im O Bolles oder der Reitschule. Auch die Zusammenarbeit mit der Drogenanlaufstelle auf der anderen Strassenseite verlief, bis auf "kleineren Zwischenfälle", positiv.

 

Für die Kapitel-Betreiber ist klar, dass es am Bollwerk für alle Platz haben muss. Deshalb stehen sie grossen Plänen wie einem Hochhaus auf der Schützenmatte kritisch gegenüber. "Das wäre nicht der richtige Platz", so Dahinden. Er sieht zwar Handelsbedarf beim Bollwerk, ist aber dafür, dass man es langsam angeht. "Eine sanfte Aufwertung ist super." Dadurch würden auch die Eigenheiten des Bollwerks nicht verloren gehen.

 

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Geburtstagsparty

Donnerstag, 29. November:
Bird (Sirion Rec.)
Lukas Kleesattel (Beam Rec.)
Ferris le bleu & Vigneron

Freitag, 30. November:
Steffi & Virginia (Ostgut Ton, Klakson / DE)
Princess P (Dolce)

www.kapitel.ch


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bernerzeitung.ch 29.11.12
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Kapitel-feiert-das-erste-Jubilaeum/story/13488566

 

Kapitel feiert das erste Jubiläum

 

Am 1. Dezember 2011 wurde das "Kapitel" am Bollwerk 41 eröffnet. Das wird am Donnerstag und Freitag gefeiert.



Das "Kapitel" wurde Anfangs Dezember 2011 beim Bollwerk 41 eröffnet. Ab Sommer erhielt das Lokal die generelle Überzeitenbewilligung. Bild: Susanne Keller

Das "Kapitel" wird am Samstag ein Jahr alt. "Wir konnten im ersten Jahr beweisen, dass das Bollwerk kein ungünstiger Standort ist, sondern eine Ecke, die durch ihre Vielfältigkeit besticht", schreiben die Betreiber Diego Dahinden, Fausto de Siena und Tom Weingart in einer Mitteilung. Das Jubiläum wird mit House, Deep House und Tech House zwei Nächte lang gefeiert.

 

Die Betreiber betonen die positive Zusammenarbeit mit den direkten Nachbarn wie beispielsweise der Kontakt- und Anlaufstelle oder dem Restaurant O'Bolles. Mitten im von den Medien so bezeichneten "Bermuda-Dreieck" zwischen Kontakt- und Anlaufstelle, Regionalgefängnis und Reitschule habe der Klub die neue Heimat gefunden.

 

Das "Kapitel" setzt auf das Konzept Klub, Bar und Restaurant in einem zu sein, daran wolle man auch in Zukunft festhalten. Das Restaurant laufe vor allem Mittags gut. Auch auf ein tolles Klubjahr blicken sie zurück: Viele internationale und nationale Künstler seien aufgetreten. Sie schreiben stolz: "Wir bereichern mit unserem Programm Berns Klubkultur." (cls)


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BZ 29.11.12

http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Reitschule-boykottiert-das-NachtlebenKonzept-/story/27122984

Reitschule boykottiert das Nachtleben-Konzept

 

Stadt Bern. Die Betreiber der Reitschule verweigern die Teilnahme am Nachtleben-Konzept. Damit stossen sie Politiker und die Pro-Nachtleben-Lobby vor den Kopf.



Im Juni fand die grösste Nachtdemonstration seit den 80er Jahren statt. Mit der Veranstaltung "Tanz dich frei" wollten sich die Jugendlichen gegen die konservativen Anwohner, plakativ mit Frau Müller bezeichnet, ein Zeichen setzen.

Morgen läuft die Frist zur Vernehmlassung zum Konzept Berner Nachtleben aus. Am nächsten Mittwoch präsentieren verschiedene Berner-Nachtleben-Organisationen gemeinsam ihre Vorschläge für ein attraktiveres Nachtleben. Nicht dabei sein wird die Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (Ikur).

"Das Nachtleben-Konzept wurde und wird innerhalb der Reitschule kontrovers diskutiert", schreibt die Mediengruppe auf Anfrage in einer E-Mail. "Die Tatsache, dass das grösste Anliegen des Gemeinderats die Verstärkung von Reinigung und Repression zu sein scheint, ist für die Reitschule ein enttäuschendes Zeichen und entspricht in keinster Weise den Bedürfnissen der Reitschule."

 

"Ikur will keine Regeln"

 

GFL-Stadtrat Manuel Widmer, der das Nachtleben-Konzept mittels Motion initiiert hat, sagt auf Anfrage dieser Zeitung: Das Verhalten der Reitschüler erstaune ihn nicht. "Wie soll eine basisdemokratisch organisierte Vollversammlung eine Vernehmlassung formulieren, wenn ein einzelnes Veto reicht, um das Ganze zu kippen?" Er könne den Entscheid der Ikur schon nachvollziehen. "Doch ich bedaure das enorm." Das Schweigen der Reitschule bedeute für ihn grundsätzlicher Widerstand gegen das Konzept, sagt Widmer. Würde die Ikur bei der Vernehmlassung mitmachen, gäbe sie quasi ihr Einverständnis zum institutionalisierten Vorgehen. "Doch offenbar möchte die Ikur keine verbindlichen Regeln fürs Nachtleben."

 

Thomas Berger, Präsident des Vereins Pro Nachtleben Bern, sagt: "Gerade wenn man ein Konzept schlecht findet, ist es umso wichtiger, seinen Widerstand konstruktiv einzubringen." Thomas Berger vergleicht eine Vernehmlassung mit Wahlen. Beides sei eine "Beteiligung am politischen Prozess". Wer sich nicht daran beteilige, müsse die Beschlüsse "ohne zu murren" akzeptieren.

 

"Reitschule wäre wichtig"

 

"Eine kritische Stimme wäre wertvoller, als eine schweigende Stimme", sagt GLP-Stadtrat Glaude Grosjean, der sich im Parlament für ein attraktives Nachtleben engagiert. Gerade die Stimme der Reitschule wäre doppelt wichtig gewesen, weil diese eine wichtige Rolle spiele für die jüngeren Nachtschwärmer mit wenig Geld. "Auf dem Vorplatz können sie ohne Eintritt und Konsumzwang verweilen."

 

Eine ähnliche Melodie stimmt Christian Pauli an: "Die Reitschule ist ein neuralgischer Punkt im Berner Nachtleben, es wäre sehr wichtig gewesen, dass die Ikur ihre Anliegen in die Vernehmlassung einbringt", sagt der Präsident von Bekult, dem Dachverband von Kulturveranstaltern im Raum Bern. Doch er verstehe und akzeptiere die basisdemokratischen Strukturen in der Reitschule. Pauli betont: "Es finden trotzdem Gespräche mit der Ikur statt." Die Dachstockbetreiber etwa seien Mitglied der am Konzept beteiligten Organisationen Bekult und Buck. "Unsere gemeinsame Stellungnahme wird nicht weit davon entfernt sein von dem, was die Reitschule will."

 

Tobias Habegger


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Stellungnahme der Mediengruppe der Reitschule bezüglich Nachtleben-Konzept-Vernehmlassung:

Das Nachtleben-Konzept wurde und wird innerhalb der Reitschule kontrovers diskutiert. Die Tatsache, dass das grösste Anliegen des Gemeinderats die Verstärkung von Reinigung und Repression zu sein scheint (Konzept S. 8), ist für die Reitschule ein enttäuschendes Zeichen und entspricht in keinster Weise den Bedürfnissen der Reitschule.
http://www.bern.ch/mediencenter/aktuell_ptk_sta/2012/09/konzeptnacht

Wir verweisen deshalb auf die Forderungen des Tanz Dich Frei 2012 (siehe unten).


Mediengruppe Reitschule Bern


(Hinweis: Das Tanz Dich Frei-Kollektiv hat Ende Oktober auf ihrer Facebook-Seite angekündigt, dass es auch 2013 ein Tanz Dich Frei geben werde.)

https://www.facebook.com/tanzdichfrei

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Aus dem Aufruf des Tanz Dich Frei 2012: "Das Kernanliegen der heutigen Stadtentwicklung ist es der Entstehung einer A-Stadt entgegenzuwirken. Das heisst eine Stadt mit einem übermässigen Anteil an Armen, Alten, Arbeitslosen, Autonomen, Ausländer_innen, Asozialen und Anderen zu vermeiden. Niemand fragt uns, ob diese Politik unseren Vorstellungen entspricht. Denn das tut sie nicht! UNSER Problem ist, das IHRE Aufwertungspolitik sich einzig und allein an den Bedürfnissen eines kleinen, wohlhabenden Bevölkerungsteils orientiert, denn nur Menschen mit Geld bringen die erwünschten Profite. All jene, die nicht zu dieser Schicht gehören, bleiben einmal mehr auf der Strecke. Obwohl der Nutzen nur einigen Wenigen vorbehalten ist, wirkt sich diese Politik im Alltag von uns allen aus. Die Nutzung des öffentlichen Raums wird grundsätzlich eingeschränkt, unliebsame Personengruppen aus diesem weggewiesen. In privaten Geschäften und immer mehr auch auf öffentlichen Plätzen werden wir von Kameras überwacht. Das (Nacht-)Leben wird zusehends eingeschränkt. Politische Aktionen werden nicht toleriert und im Keim erstickt, um eine möglichst hohe Abschreckung zu erreichen. Dies sind nur einige Beispiele.

Auch wir wollen eine A-Stadt verhindern. Diese besteht für uns aber aus Aufwertungspolitik, Ausgrenzung und Ausbeutung. Wir wollen uns nicht auf der Nase herumtanzen lassen, sondern selber bestimmen, wo und wann wir tanzen!"

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Bund 29.11.12

http://www.derbund.ch/bern/stadt/Dead-End-Aemter-lassen-sich-Zeit/story/19739737

Dead End: Ämter lassen sich Zeit


Von Bernhard Ott

Der Berner Nachtclub Dead End wirtet seit 2008 ohne gültige Gastgewerbebewilligung. Im März 2009 hat er diese beantragt. Nun ist das Gesuch erneut publiziert. Die Geschichte einer Verschleppung.

 

Sozialer Hot-Spot mit legendärer Bar: Dem Verein Sleeper an der Neubrückstrasse 19 fehlt nur noch die nötige Gastgewerbebewilligung. Bild: Valérie Chételat

Das Dead End, Berns bekanntestes Vereinslokal, hat jahrelang von einer Gesetzeslücke profitiert. Mit der Revision des Gastgewerbegesetzes vor vier Jahren musste der Verein Sleeper als Betreiber des Lokals ein Gastgewerbegesuch einreichen. Der Verein ist dieser Verpflichtung im März 2009 nachgekommen. Seither ist das Gesuch zwischen Bauinspektorat und Statthalteramt hin- und hergeschoben worden. "Es gab verschiedene Personalwechsel auf dem Statthalteramt. Über die juristischen Fragen gab es jeweils unterschiedliche Ansichten", sagt Ueli Schürch vom Verein Sleeper.

 

Das Dead End ist kein Vereinslokal wie andere. Mit dem Betrieb der Bar bis in die frühen Morgenstunden werden die zwanzig Betten der angegliederten Notschlafstelle Sleeper finanziert. Lange Zeit war das Dead End die einzige Bar, in der es bis in die frühen Morgenstunden noch etwas zu trinken gab. Im aktuellen "Anzeiger" ist nun erneut eine Gesuch zur Umnutzung des Vereinslokals in einen Gastgewerbebetrieb mit Überzeit bis fünf Uhr früh publiziert.

 

Gesuch bleibt zwei Jahre lang . . .

 

Zuständig für die Umsetzung gastgewerblicher Vorschriften ist die Gewerbepolizei. Der stellvertretende Polizeiinspektor Marc Heeb verweist indes auf Bauinspektorat und Regierungsstatthalteramt. Die Gewerbepolizei mache jedoch ihren Job, versichert Heeb. "Sie können davon ausgehen, dass wir die zuständigen Behörden auf Verstösse gegen das Gastgewerbegesetz aufmerksam machen", sagt der Gewerbepolizist. Beim Statthalteramt weist man die alleinige Verantwortung für die Verschleppung des Gesuches zurück. Das erste Baugesuch des Vereins Sleeper sei tatsächlich im März 2009 eingereicht worden, sagt Amtssprecher Hans-Martin Schaer. "Es ist aber erst Anfang April 2011 an uns weitergeleitet worden." Das Gesuch habe Mängel aufgewiesen, sagt Schaer. Zudem sei man sich beim Verein Sleeper selber nicht mehr im Klaren darüber gewesen, welche Art von gastgewerblicher Bewilligung man eigentlich beantragen wolle.

 

. . . und nochmals über Monate liegen

 

An einer Sitzung im Februar dieses Jahres habe Statthalter Christoph Lerch (SP) dem Verein Sleeper eine Frist bis Ende März zur Anpassung des Baugesuches gestellt. Dabei sei es unter anderem auch um die Art der verlangten Überzeit und den Einbau eines Fumoirs gegangen. Das überarbeitete Gesuch sei schliesslich Ende April beim Bauinspektorat eingetroffen. Ans Statthalteramt sei es aber erst Mitte November weitergeleitet worden, sagt Schaer.

 

Beim Bauinspektorat war gestern Abend niemand mehr erreichbar, der Auskunft über die Gründe der beiden ausgedehnten Verzögerungen geben konnte.

 

"Eine Angelegenheit unter Juristen"

 

Er habe sich nicht aktiv nach dem Stand des Verfahrens erkundigt, sagt Ueli Schürch vom Verein Sleeper. "Für uns war die Sache eine Angelegenheit unter Juristen." In Bezug auf allfällige behördliche Anweisungen seien sie vom Verein aber "Gewehr bei Fuss" gestanden.

 

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Bund 29.11.12

 

Unhold

 

Keine Teenies mehr

Durch besondere Emsigkeit hat sie sich nicht hervorgetan, die Gruppe Unhold, die am Wochenende ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Drei Langspielplatten in zwei Dekaden, das ist einigermassen bescheiden, doch die drei Einspielungen gehören zum fuchtigsten, unbändigsten, gescheitesten, betörendsten und schönsten, was Bern in Sachen Hardcore zu bieten hat. (ane)

 

Dachstock Reitschule Sa, 1. Dez., 21 Uhr. Support: Mywolf und Preamp Disaster.

 

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Bund 29.11.12

http://www.derbund.ch/agenda/musik//Wenn-Musik-toeten-koennte/story/27960592

Swans

 

Wenn Musik töten könnte


Von Ane Hebeisen

Mit ihrem neuen Album "The Seer" hat die Gruppe Swans ein musikalisches Monument erschaffen. Wer in der Musik den sinistren Rausch sucht, wird es lieben. Romantiker werden sich verstört abwenden.

 

Die Ganzheit eines musikalischen Statements: Michael Gira ist das geistige Oberhaupt der Gruppe Swans. Bild: zvg

Das Ansinnen ist offensichtlich. Hier wollte jemand etwas Monumentales schaffen. Ein musikalisches Denkmal, das vom mittelbaren Stand einer Kultur Zeugnis ablegen soll. Und wie es sich für ein richtiges Monument gehört, waren die Kosten und der Aufwand dafür dermassen gross, dass es den Erschaffer fast in den Ruin getrieben hat.

 

"The Seer" heisst das zwölfte, fast zwei Stunden dauernde Album der Gruppe Swans. Und Michael Gira, das geistige und singende Oberhaupt der Band, findet denn auch salbungsvolle Worte, um dieses Werk zu empfehlen: "Es hat 30 Jahre gedauert, dieses Album zu machen. Es ist die Kulmination aller vorangegangenen Swans-Alben, wie auch jeder anderen Musik, die ich in meinem Leben je gemacht oder mir vorgestellt habe."Ein unbeschwerter, lockerer Typ, das war Michael Gira noch nie. Und auch seiner Musik wurden diese Attribute nie attestiert. Als die Gruppe Swans zu Beginn der Achtzigerjahre auf dem Musikparkett erschien, setzte sie schon bald Massstäbe. Etwas Böseres, Wuchtigeres und Finstereres hatte die Welt zuvor noch nicht vernommen, auch wenn sie geglaubt hatte, dass mit dem Speed-Metal die Katastase in Sachen Härte und Grantigkeit erreicht sei.

 

Zeitlupenartige Zähflüssigkeit

 

Es war eine Zeit, in der die musikalischen Dogmen verwilderten. Im Gründungsjahr der Band, 1982, lag der Punk in den letzten Zuckungen, die Metal-Szene überbot sich gegenseitig in neuen Geschwindigkeitsrekorden, und dann kam diese Band aus New York und kreierte mit ihrem Slow-Motion-Hardcore eine Wucht, wie sie in der Musik zuvor noch niemand bewerkstelligt hatte.

 

No Wave nannte sich diese von den Swans massgeblich geprägte musikalische Epoche, in der das Atonale und die lustvoll zelebrierte Langsamkeit die Subkultur erschütterten. Am Schlagzeug sass für einige Zeit der Schweizer Roli Mosimann, der bald als gemächlichster, aber lautester Schlagzeuger der Welt gehandelt wurde - er schlug wenig, aber wenn er schlug, dann tat er es mit grösstmöglichem Nachdruck. Mosimann produzierte später die wegweisenden Alben der Young Gods, die wiederum ihren Namen einem Stück der Swans entlehnten.

 

Doch Swans auf ihre sinistre Seite zu reduzieren, würde dem Schaffen dieser Band nicht gerecht. Bald begann Michael Gira damit, die brachiale, zeitlupenartige Zähflüssigkeit seiner Musik einer finster-folkigen Schönheit gegenüberzustellen. Auf einmal waren da sirenenhafte Frauenstimmen zu hören, die dem Bösen für eine kurze Zeit den Schnauf nahmen. Oder Gira stoppte temporär sein Sound-Kraftwerk, um auf der akustischen Gitarre einen Blues anzustimmen, der sich langsam zur markerschütternden Ekstase steigerte. Solche Momente gibt es auch auf der monumentalen neuen CD der Swans, doch sie sind eher selten.

 

Harte Brocken

 

Es sind schwer verdaubare Brocken, die Michael Gira seiner Zuhörerschaft hier entgegenstemmt. Einige von ihnen erstrecken sich auf eine Dauer von über einer halben Stunde, eine Zeit, in der es der Band darum zu gehen scheint, den unheimlichstmöglichen Rausch zu erzeugen. Da gibt es geräuschhafte Experimente, obskure Psychedelik, aber eben auch immer wieder Momente von glorioser Schönheit.

 

Es gibt Chronisten, die "The Seer" als Markstein der Musikgeschichte verstanden haben wollen, und dieses Werk in seiner detailfreudigen Komplexität in den Dunstkreis von Miles Davis "Bitches Brew" rücken. Das mag hochtrabend anmuten, doch die Rolle dieser Band in der Geschichte der Rockmusik dürfte tatsächlich lange Zeit unterschätzt worden sein.

 

Musik als Machtinstrument

 

Swans, das ist nicht die Summe einzelner Songs, sondern die Ganzheit eines musikalischen Statements. Es geht Michael Gira um die physische Dimension der Musik, um die dramatische Zuspitzung des Schönen wie des Hässlichen, es geht um Eskalation und Stillstand, kurz: Es geht um Musik als Machtinstrument. Die markerschütternden Tracks bestehen nicht aus Refrains und Strophen, sondern aus Kontraktion und Entspannung, gerne auch auf einem Akkord beharrend, wenn er denn mit der grösstmöglichen Vehemenz gespielt wird. Dazu singt Michael Gira mit sonor-klagender Stimme über Religion, Verderben und Familiäres, doch so genau will niemand wissen, was der Mann gerade zu verarbeiten hat - allzu viel Erspriessliches scheint nicht im Angebot zu sein.

 

Auf die Frage, wie sein Vaterglück sein Wesen beeinflusst habe, antwortete Gira kürzlich in einem Interview mit folgendem bemerkenswertem Satz: "Meine Kinder machten es unwahrscheinlicher, meinem Wunsch nachzugehen, andere Menschen umzubringen." Wieso auch. Wenn sich mit Musik so trefflich töten lässt.

 

Dachstock Reitschule Montag, 3. Dezember, 20 Uhr.

 

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Bund 29.11.12

 

"The Last Tweet"

 

Statt Eierlikör und Lebkuchen

 

Zwei gehen in den Wald und erleben dort allerlei Unerwartetes. Die Rede ist nicht von Hänsel und Gretel, sondern von Yvonne und Felix, zwei IT-Freaks auf Entzug, und sie treffen nicht auf eine Hexe, sondern auf ein Rehkitz und einen Thunfisch mit magischen Kräften. Das "Sci-Fi-Märchen" stammt aus dem Hause Action Theatre und ist sicherlich eine valable Alternative für jene, die den Weihnachtskoller schon Anfang Advent spüren. (hjo)

 

Tojo-Theater Mi, 5., bis Sa, 8. 12., 20.30 Uhr.

 

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Kulturagenda.be 29.11.12

 

Das Kino der Reitschule zeigt "Rusalka"

 

Alisa langweilt sich in ihrem Dorf und zieht nach Moskau. Dort wartet die Liebe, aber auch allerhand Groteskes und Skurriles auf die 18-Jährige. Der an das gleichnamige russische Märchen mit der kleinen Meerjungfrau angelehnte Film "Rusalka" (2007) von Anna Melikian überzeugt mit Humor und einer bezaubernden Optik.

Kino der Reitschule, Bern. Fr., 30.11., 20.30 Uhr

 

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Kulturagenda.be 29.11.12

 

Après-Ski im Rössli

 

Beim Après-Ski der etwas anderen Art lässt man das Skifahren einfach weg und startet gleich mit dem "Après" und einem thematisch passenden Essen im Restaurant Sous le Pont. Oder man wagt sich gleich mit einem Bier in der Hand in das Tanzfl.chengetümmel. Dort kann man sich zur Musik von Radio SLP und des einmaligen, wunderbaren DJ Après-Schigolo die Füsse wund tanzen.

Rössli in der Reitschule, Bern. Mi., 5.12., 20.30 Uhr, Essen ab 18.30 Uhr

 

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Kulturagenda.be

http://www.kulturagenda.be/aktion/kolumnen/klartext/zur_mannerdomane_jazz_%28i%29/

Klartext zur Männerdomäne Jazz mit Valérie Portmann

 

Valérie Portmann leitet seit sechs Jahren den Studienbereich Jazz der Hochschule der Künste Bern (HKB). Vorher war die ausgebildete Pianistin zunächst als Musikmanagerin tätig und leitete den Zürcher Jazz Club Moods. Danach arbeitete sie bis zu ihrer Anstellung an die HKB als Redaktorin bei Radio DRS.


 

Frau Portmann, haben Sie sich damit abgefunden, eine Männerdomäne zu leiten?

 

Nein, ich bin damit sehr unzufrieden. Es sind im Jazz nach wie vor dramatische Verhältnisse. In der Ausbildung haben wir bei den Instrumenten einen Frauenanteil von 5 bis 6 Prozent. Nur im Gesang gibt es viele Frauen.

 

In der Klassik hingegen sind die Frauen in der Mehrzahl. Warum die Unterschiede?

 

Das hat mit der Tradition und mit der Ästhetik der Musik zu tun. Jazz hat, vor allem in der Bebop-Zeit, neben dem musikalischen Impetus auch etwas sehr Kompetitives. Da geht es auch um schneller, höher, besser, und das sind eher männliche Systeme, die für viele Frauen nicht attraktiv sind.

 

Wie muss man auf den Missstand reagieren? Soll man Frauen speziell fördern?

 

(Lacht.) Selbstverständlich muss man Frauen fördern!

 

Ist es nicht herablassend, Frauen als Spezialfälle zu betrachten?

 

In der heutigen Diskussion um Quoten finden viele Frauen, sie hätten es nicht nötig, als Spezialfälle behandelt zu werden, das sei diskriminierend. Das ist eine Generationenfrage. Frauen unter vierzig, die den Feminismus meiner Generation nicht kennen, kommen schnell zu solchen Äusserungen. Ich bin überzeugt, dass wir die Instrumente anpassen müssen. Wir müssen anerkennen, dass Frauen ihre eigenen Netzwerke brauchen. Solange es Männer sind, die Frauen berufen, können Frauen ihre Seilschaften nicht nachziehen - das wäre allerdings nötig, um die Verhältnisse zu ändern. Das ist nicht diskriminierend.

 

Sind Quoten nötig?

 

Ich bin eine Verfechterin der Frauenquote. Wir können sie an der HKB aber nicht einführen, weil es zu wenige Instrumentalistinnen gibt, wir haben keine genügend grosse Auswahl. Es braucht Förderprogramme für Frauen, wie mit "Helvetia rockt" eines entstanden ist. An den Hochschulen müssen wir die Aufnahmekriterien anpassen.

 

Inwiefern?

 

Wir haben bei uns die Aufnahmebedingungen schon so weit umgebaut, dass die Kandidatinnen und Kandidaten nicht mehr nur handwerkliche Fähigkeiten innerhalb einer bestimmten Stilistik nachweisen müssen. Wir betrachten vielmehr ein Potenzial der Kandidierenden. Das machen die Skandinavier schon lange, und dort ist der Zulauf von Frauen wesentlich grösser.

 

Gilt es an der HKB auch strukturelle Probleme zu beheben?

 

Wenn Sie damit meinen, dass ich nur eine Frau in meinem Lehrkörper habe, die klassischerweise Gesang unterrichtet: natürlich! Auch über Stellenausschreibungen, mit denen wir uns deutlich an Frauen gewendet haben, ist es uns nicht gelungen, Bewerbungen zu erhalten. Das ist ein Elend.

 

Sie haben in den 90ern das Moods geleitet. Wie sieht es auf Seiten der Veranstalter bei der Nachfrage nach Musikerinnen aus?

 

Die Instrumentalistinnen waren sehr dünn gesät. Aus heutiger Sicht hätte ich damals als Programmchefin aktiver sein müssen in der Frauenförderung. Heute würde ich bewusster auf die Suche gehen. Die Veranstalter müssen sich mehr als Kulturtäter verstehen und die Frauenförderung forcieren.

 

Interview: Michael Feller

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Podium zum Thema: .Auf welcher Bühne spielen die Frauen?.

Frauenraum in der Reitschule, Bern. Sa., 1.12., 18.30 Uhr

www.frauenraum.ch


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kulturstattbern.derbund.ch 29.11.12

 

Droste scharfzüngig und nachhaltig

 

Von Gisela Feuz am Donnerstag, den 29. November 2012, um 11:40 Uhr

 

"Ein Dichter dichtet nicht, sondern dünnt". Solche und andere humoristische Reflexionen über Doppeldeutigkeit, Natur und Eigenheiten von Sprache bzw. darüber, welche verbalen Absurditäten sich im täglichen Sprachgebrauch tummeln, darüber sinnierte gestern Abend im Tojo der Reitschule der deutschen Satiriker, Autor, Dichter und Sänger Wiglaf Droste, welcher vom ISC-Club eingeladen worden war. "Sprichst du noch oder kommunizierst du schon?" heisst seine neuste Sammlung von Sprachglossen, in denen er sich scharfzüngig, polemisch und wunderbar bitterböse über Begriffe auslässt, diese vergnügt einer messerscharfen Analyse unterzieht und so deren Bedeutung ad absurdum führt.

 

wiglaf

 

Der "Nachhaltigkeit" wird dabei ebenso auf den Zahn gefühlt, wie deren Schwester, der "Transparenz", "Kommunikationsdesigner" wäre gemäss Droste doch eigentlich ein schöner Job, wenn ein solcher Mensch denn wirklich Dialoge kolorieren würde, "Schatz" im Beziehungsumfeld geäussert wird als tödliche Vokabel entlarvt und Digital Natives betreiben gerne "I-Petting". Die Würde des Menschen erklärt Droste zum Konjunktiv ("Könnte sein, dass man sie hat, könnte sein, dass man sie nicht hat.") und das Alliterations-Unwesen im Sportreporter-Business kommentiert der deutsche Satiriker folgendermassen: "Breite Brust. Der Plural wäre doch eigentlich viel interessanter."

 

Herr Droste ist thematisch in vielen Gebieten heimisch. Grüne Politiker kriegen ebenso ihr Fett weg wie der Papst und der Dalai Lama für ihre "Karnevalskleidung", über den Selbstfindungs-Prozess in der Männergruppe wird ein pathetisches Lied angestimmt ("Aua, aua aua, heulen gibt mir Power") und zum Fussballexperte Oliver Kahn meint Droste: "Wenn ich das hätte, würd ich zum Arzt gehen. Andere gehen zum Fernsehen."

 

Höchst Vergnüglich war das gestern im Tojo! Man muss die Prosa, Gedichte und Lieder des Wiglaf (Wyglas?) Droste einfach mögen, denn diese bieten intelligente Unterhaltung auf höchstem Niveau. Und sind dabei erst noch äusserst nachhaltig. *ähem*


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BZ 28.11.12

 

Smarter Sezierer des Alltags

 

Lesung. In seinen Texten und Kolumnen nimmt der literaturpreisgekrönte deutsche Satiriker Wiglaf Droste mit spitzer Feder Absurditäten des Alltags sowie gesellschaftliche Zu- und Missstände aufs Korn, wobei er nicht nur durch Beobachtungsgabe, sondern auch mit treffendem, schneidenden Witz glänzt. In seiner aktuellen Veröffentlichung "Sprichst du noch, oder kommunizierst du schon?" widmet sich Wiglaf Droste nicht nur der Sprachkritik bzw. orthographisch-grammatikalischen Stilblüten, sondern hält auch einer Gesellschaft, welche gegen Fluglärm protestiert, es selber aber verlernt hat, leise zu sprechen, gnadenlos den Spiegel vor. Heute Abend liest er in Bern.   pd

 

Heute, 20.30 Uhr, Tojo in der Reitschule, Bern.


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DRS 1 Echo der Zeit 27.11.12

http://www.drs1.ch/www/de/drs1/sendungen/echo-der-zeit/2646.bt10250376.html

 

"Sprichst du noch oder kommunizierst du schon?"

 

Wiglaf Droste ist Satiriker, Sänger, Autor. Der Deutsche seziert in seinen Glossen Worte, Wendungen oder Geräusche, die sich in die Sprache einschleichen. Treffen mit Wiglaf Droste auf seiner Lesereise durch die Schweiz.

 

Hören (3:58)

 

Verantwortlich für diesen Beitrag: Jennifer Khakshouri

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derbund.ch 27.11.12

http://www.derbund.ch/bern/stadt/Nicht-akzeptable-Missstaende-bei-Reitschule/story/19541869

 

"Nicht akzeptable Missstände" bei Reitschule

 

Der kantonale Polizeidirektor Hans-Jürg Käser sieht bei der Berner Reitschule "nicht akzeptable Missstände".

 

Der kantonale Polizeidirektor Hans-Jürg Käser sieht bei der Berner Reitschule "nicht akzeptable Missstände". Das erklärte Käser am Dienstag in der Fragestunde des bernischen Grossen Rates. Thomas Fuchs (SVP/Bern) hatte sich erkundigt, wie lange sich das Polizeikorps vom Umfeld der Berner Reitschule noch "ungestraft terrorisieren" lassen wolle. Er sprach damit mehrere Angriffe auf Patrouillenfahrzeuge in den letzten Monaten an.

 

Der Regierungsrat sei bestrebt, den "nicht akzeptablen Missständen" entgegenzutreten, versicherte Käser. Dazu stehe er in Kontakt mit der Berner Stadtregierung. Damit im Umfeld der Reitschule die Sicherheitslage und die "Einstellung gegenüber der Polizei" verbessert werden könnten, sei die Zusammenarbeit mehrerer Stellen unabdingbar, betonte Käser. Dazu gehörten etwa das Polizeiinspektorat, das Präventions- und Interventionsangebot PINTO, die Securitas und das städtische Tiefbauamt.

 

(bs/sda)

 

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bernerzeitung.ch 27.11.12

http://www.bernerzeitung.ch/region/kanton-bern/Polizeidirektor-sieht-nicht-akzeptable-Missstaende-bei-Reitschule/story/11961863

 

Polizeidirektor sieht "nicht akzeptable Missstände" bei Reitschule

 

Der kantonale Polizeidirektor Hans-Jürg Käser sieht bei der Berner Reitschule "nicht akzeptable Missstände". Das erklärte Käser am Dienstag in der Fragestunde des bernischen Grossen Rates.

 

Thomas Fuchs (SVP/Bern) hatte sich erkundigt, wie lange sich das Polizeikorps vom Umfeld der Berner Reitschule noch "ungestraft terrorisieren" lassen wolle. Er sprach damit mehrere Angriffe auf Patrouillenfahrzeuge in den letzten Monaten an.

 

Der Regierungsrat sei bestrebt, den "nicht akzeptablen Missständen" entgegenzutreten, versicherte Käser. Dazu stehe er in Kontakt mit der Berner Stadtregierung.

 

Damit im Umfeld der Reitschule die Sicherheitslage und die "Einstellung gegenüber der Polizei" verbessert werden könnten, sei die Zusammenarbeit mehrerer Stellen unabdingbar, betonte Käser. Dazu gehörten etwa das Polizeiinspektorat, das Präventions- und Interventionsangebot PINTO, die Securitas und das städtische Tiefbauamt.

 

(tan/sda)

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kulturstattbern.derbund.ch 26.11.12

 

Kulturbeutel 48/12

 

Von Resli Burri am Montag, den 26. November 2012, um 05:13 Uhr

 

Herr Burri empfiehlt
Auf Montag folgt ein lustiger Dienstag  im Tojo der Reitschule. Gehen Sie am Wochenende zum letzten mal ins MOMA an der Wasserwerkgasse zu Serge Nyfelers Ausstellung "camouflage".Vernissage ist am Donnerstag. Ab ende Monat steht das Lokal den Künstlern leider nicht mehr zur Verfügung.

 

Frau Feuz empfiehlt:
Was für eine Woche! Gehen Sie am Dienstag zu den chinesischen Elektro-Punker Pet Conspiracy und Re-TROS ins Rössli, am Mittwoch zum wortgewaltigen Sprachakrobatiker Wiglaf Droste ins Tojo, am Freitag zur Soul-Vintage-Grösse Nick Waterhouse ins ISC oder aber zu den charmanten schwedischen Damen von First Aid Kit in den Dachstock und am Samstag zur Podiumsdisskussion über die Rolle der Frauen im Schweizer Musikbusiness, organisiert von Helvetiarockt und durchgeführt im Frauenraum der Reitschule.

 

(...)