MEDIENSPIEGEL 25. - 31. MÄRZ 2013

kulturstattbern.derbund.ch 30.3.13

Notizen vom Gründonnerstagsausflug: Steaming Satellites im Rössli

Von Christian Zellweger am Samstag, den 30. März 2013, um 12:29 Uhr


Zumindest die Wahl der Support-Band muss man den Steaming Satellites an diesem Abend zu Gute halten, ist es doch eine eher ungewöhnliche Konstellation, wenn eine Band aus dem Klangbiotop Portland, Oregon den Toursupport für eine Gruppe aus Salzburg gibt. Die Österreicher haben sich aber den Jungspunden von Hustle and Drone angenommen und am Donnerstag ihren Spacerock-Raumschiffcomputer mit den Koordinaten der Rössli-Bühne gefüttert.


Kurz und schmerzlos: Die Mannschaft von Hustle and Drone spielte ihre Kapitäne glatt an die Reitschul-Gemäuer. Mit einer Stimme zwischen Dunkelheit und Falsett, die nicht so einfach mit dem glattrasierten Lockenkopf vor dem Mikrofon zusammenzubringen ist, programmierten Rockbeats, die den Blick immer wieder auf das bereits aufgebaute, aber verwaiste Schlagzeug zwangen, einem Bass zwischen verzerrtem Dröhnen und virtuosen Läufen, mit Synthie-Sprenklern -und Flächen gelang den Unerschrockenen gar das Kabinettstück eines überzeugenden Radiohead-Covers (Everything In Its Right Place).



Lönneberga liegt bei Salzburg: Max Brochardt von den Steaming Satellites


Während sich die Amerikaner also auf dem kleinen Rössli-Planeten wunderbar einrichteten, war die Umlaufbahn für die Steaming Satellites wohl einige hundert Kilometer zu kurz. Dabei waren die Erwartungen gross: Auf Konserve gelingt es den Österreichern, eine subtile Dringlichkeit zu erzeugen, auch ohne die Verstärker bis zum Anschlag aufzudrehen, eine Band also, scheinbar wie geschaffen für die kleinen Bühnen.


Beim Live-Auftritt entschieden sich die Satellites schlechterdings für die grossen Rockposen, Mitklatschanimationen und Dezibel-Berge. Momente, in denen Sänger Max Brochardt von der mandodiaoesken Intonierung der Lieder absah, mündeten in eine unbestimmte, stumpfe Lautheit, der bandstilprägende Synthesizer stand nicht nur optisch etwas verloren am Bühnenrand, er wurde auch akustisch unter dem aufgeschütteten Klangwall begraben (dem zahlreich erschienen, zum grossen Teil jungen weiblichen Publikum schien es aber dennoch zu gefallen).


Erst ganz am Ende, als die Energie der Band, die verstärkt stark übersteigert wirkte, bei der grossen stromlos-folkigen Verbrüderung von Haupt- und Supportact ungefiltert ins Rössli floss, ging bei Lagerfeuer-Gitarre, Akkordeon und Schellenring-Klängen doch noch kurz die Sonne auf. Dann war das Konzert aber auch schon zu Ende und es blieb nur noch der Druck auf dem Trommelfell, der auch auf dem Nachhauseweg noch nachwirkte.


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kulturstattbern.derbund.ch 30.3.13

Tomazobi: Affehuus

Von Resli Burri am Samstag, den 30. März 2013, um 05:56 Uhr


Was unterscheidet  Tomazobi von den Kindern? Sie sind grösser und tragen auf der Strasse keine Lüchtzgis
. Sonst gibt es keinen Unterschied. Der Kindergarten war und bleibt ihre Adresse, und das ist gut so.




Auf ihrer neuen CD «Affehuus» versammeln die Spassmacher sechzehn Songs zwischen Punk und Triplettes de Belleville-Gipsy, Troubadour und Jazz, Ethno und Schubidu. Ein unterhaltsames, theatralisches, comicartiges drittes Studioalbum haben die Haudegen Maze, Tobi und Obi mit Nick mit den Gästen Baze (der morgen im Mokka zu Thun den Osterrap gibt), Daniel Durrer am Sax und Gigi Moto da eingespielt. Höhepunkte sind neben dem Titelsong «Affehuus» die «Böhmischen Rapsfelder», dem virtuos gecoverten «Bohemian Rhapsody» von Queen oder das unbeschwerte «Lazarett», in dem allerlei Leiden und Gebresten angesungen werden, als wären sie schöne tropische Blumen.
Wie bei den Jungs üblich, sind auch einige Vulgaritäten und grobschlächtige Blödeleien auszumachen. Die seien ihnen jedoch verziehen, schliesslich gehören sie zum Erwachsenwerden.
Die Scheibe wird am 20. April im Dachstock getauft. Hingehen wird sich sicher lohnen.


Der Release ist am 5. April. Die geneigte Leserschaft kann die CD aber auch schon jetzt hier bestellen.



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journal-b.ch 29.3.13
http://www.journal-b.ch/de/032013/kultur/967/Steaming-Satellites.htm

Steaming Satellites

Von Nino Ruef (Videojournalist)

Die Salzburger "Steaming Satellites" spielten den Song "Gone" von ihrem neusten Album "Slipstream" unplugged in der Journal B Redaktion. Gestern Abend waren sie in der Reitschule.


Die Steaming Satellites spielen ihren neuen Song "Gone" unplugged in der Redaktion (Video: Nino Ruef)

In der Schweiz gibt es keine schlechten Tontechniker, zumindest sind die Jungs der Steaming Satellites noch nie einem begegnet. In Bern sind sie nicht das erste Mal, die Lorrainebrücke hatten sie allerdings noch nie entdeckt. Hier das kurze Interview:


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WoZ 28.3.13

 

Monatsinterview

 

Durch den Monat mit Lilian Fankhauser (Teil 4)

 

Männer im Frauenraum - finden Sie das gut?

 

Aktuelle Gleichstellungsdebatten erinnern Lilian Fankhauser manchmal an die Diskussionen im Berner Kulturzentrum Reitschule vor zwanzig Jahren. Zusammen mit anderen Frauen setzte sie sich damals für einen Frauenraum ein. Was sie in der Reitschule gelernt hat, kann sie heute noch brauchen.

 

Von Bettina Dyttrich (Interview) und Ursula Häne (Foto)

 

WOZ: Lilian Fankhauser, Sie sind jetzt seit drei Wochen Gleichstellungsbeauftragte der Universität Bern. Wie läuft es?

 

Lilian Fankhauser: Ich bin ernsthaft überrascht, wie viele offene Türen ich einrenne. Die Gleichstellungsabteilung gibt es seit zwanzig Jahren, und ich muss ihr wirklich ein Kränzchen winden für ihre bisherige Arbeit. Niemand stellt mehr infrage, dass es mehr Professorinnen braucht. Es tut sich was! Auch bei den Teilzeitmodellen, das wusste ich zum Teil gar nicht.

 

Was wussten Sie nicht?

 

Dass es in den Wirtschaftswissenschaften zwei Frauen gibt, die sich eine Assistenzprofessur teilen. Und jetzt hat ein Professor einen Antrag gestellt, auf sechzig Prozent zu reduzieren, weil seine Frau Karriere macht und er auch nach den Kindern schauen will. Das ist ein wichtiges Zeichen  - er hätte ja auch eine Nanny anstellen können, wie es bisher in solchen Fällen üblich war. Aber andere Diskussionen über Gleichstellung erinnern mich manchmal an die Berner Reitschule vor zwanzig Jahren, als wir den Frauenraum einrichteten …

 

Waren Sie damals dabei?

 

Ja. Frauen, die etwa zehn Jahre älter sind als ich, organisierten schon vor meiner Zeit Frauendiscos, damals noch im Dachstock. Eine Weile gab es ein Frauenzimmer im Infoladen und ab 1993 den eigenen Raum, da war ich dann dabei. Wir legten uns sehr ins Zeug: mit der Frauenlesegruppe, dem Frauenchor, den Frauendiscos … Wir wollten unseren Raum ja auch füllen. Das war immer der grosse Vorwurf an den Vollversammlungen: "Das ist der schönste Raum der ganzen Reitschule, und er steht dauernd leer." Eine Freundin erzählte mir gerade, diese Diskussionen gebe es heute noch.

 

Dabei ist der Frauenraum kein reiner Frauenraum mehr …

 

Ja, es gibt Queer- und Transveranstaltungen, zu denen alle Geschlechter Zutritt haben. Und bei Grossanlässen, etwa der Tour de Lorraine oder dem Fest von Radio Rabe, finden auch ganz normale Partys dort statt.

 

Finden Sie das gut?

 

Ich fand die Diskussionen um die Öffnung des Frauenraums vor knapp zehn Jahren sehr spannend, denn ich habe in jener Zeit Gen¬derstudies studiert, war also sowieso schon mit der Frage beschäftigt: Was ist Geschlecht? Dieses scheinbar Natürliche zu dekonstruieren, das fand ich sehr einleuchtend. Und eigentlich war diese Vielfalt ja schon vorher da: Von Anfang an kamen Frauen in den Frauenraum, die mit Geschlechterrollen spielten, die sich sehr maskulin kleideten, und auch Transfrauen. Die Trans- und Schwulenszene brachte viel Neues, organisierte tolle Partys. Das Problem ist einfach, dass schnell vieles in Männerhand gelangt. Bald waren mehr Männer als Frauen an den Partys, Frauen begannen sich marginalisiert zu fühlen … Noch stärker ist das an den grossen Partys, etwa am Fest von Radio Rabe.

 

Gehen Sie an solche Anlässe?

 

Dort war ich, und mir war nicht wohl. An einer solchen Party gibt es das übliche heterosexuelle Rumgemackere, je später, desto schlimmer. An reinen Frauenanlässen ist die Stimmung einfach offener. An solchen Partys fällt das weg, der politische Boden fällt weg. Dann schwemmt es im Lauf der Nacht die halbe Stadt in die Reitschule, und man muss sich abgrenzen wie irgendwo sonst im Ausgang.

 

Entweder klein und exklusiv oder offen für alle, beides geht wohl nicht …

 

Dadurch, dass die Reitschule offen ist für die halbe Stadt, ist nachher auch die halbe Stadt für die Reitschule. Viele Leute identifizieren sich mit dem Ort, quer durch die Generationen, auch wenn sie nur zum Biertrinken herkommen. Und die grossen Feste bringen auch Geld für kleine und schräge Anlässe. Das hat sich bewährt, aber es hat einen hohen Preis für die Aktiven, die sich mit den Problemen der halben Stadt herumschlagen müssen. Es macht auch verletzbar, dieses Offensein für alle.

 

Wie meinen Sie das?

 

Manchmal legen Leute mit ihren Forderungen die ganze Vollversammlung lahm. Die Reitschule ist basisdemokratisch, alle dürfen sich einbringen, immer wieder kommen die gleichen Diskussionen  - das kann sehr zermürbend sein. Ich staune über die Fünfzigjährigen, die seit mehr als zwanzig Jahren dabei sind und sich immer noch unglaublich engagieren.

 

Wurden Sie in der Reitschule politisiert?

 

Ich wurde relativ spät politisch aktiv, mit 22 oder 23. Ich war zwar schon als Teenie ab und zu dort, aber dann ging ich einfach Züri West gucken   - ich kam gar nicht auf die Idee, mich zu engagieren, da ich aus einem ganz anderen Umfeld kam. Meine feministische Politisierung begann mit Fragen unter Freundinnen: Warum sind unsere Mütter alle Hausfrauen? Wir wollten etwas anderes. Inzwischen kommt meine Mutter mit mir an feministische Veranstaltungen, auch in die Reitschule. Der Ort hat mich schon extrem geprägt. Ich habe mich damals reingestürzt in die Basisdemokratie, oft auch wahnsinnig aufgeregt. Aber alles, was ich über Teamarbeit und Prozesse gelernt habe, habe ich in der Reitschule gelernt.

 

Lilian Fankhauser (43) ist Germanistin und neue Gleichstellungsbeauftragte der Universität Bern. Sie lebt mit ihrer Familie in Diemerswil bei Bern auf einem Bauernhof.


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Kulturagenda.be 28.3.13

 

Dokfilm: "The Greatest Movie Ever Sold"

 

In seinem aussergewöhnlichen Dokumentarfilm enthüllt Morgan Spurlock die teilweise

denkwürdigen Mechanismen der Filmindustrie auf raffinierte Art und Weise: Indem der

Regisseur seinen Film "The Greatest Movie Ever Sold" (2011) ausschliesslich durch

Werbung und Produktplatzierungen finanzierte, zeigt er, wie ein Blockbuster zu einem

solchen wird. Kino in der Reitschule, Bern. Sa., 30.3., 21 Uhr

 

 

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BZ 28.3.13

 

Musiktheater

 

Der entführte Dichter in Bern

 

Im Berner Tojo Theater untersuchen zwei Klangtüftlerinnen Gedichte aus dem Band "Alle deine Namen" des Berner Lyrikers Raphael Urweider, einen Zyklus von 26 Liebesepisoden angebeteter Frauen von Antonia bis Zoe. Wer könnten diese Frauen sein, die ihrer Namensgebung solche Poesie verdanken? Der Dichter gibt darüber wenig Aufschluss. In der Musiktheaterperformance wird er darum kurzerhand von den Musikerinnen entführt. Ab und zu meldet er sich über Audio- und Videobotschaften aus seinem unfreiwilligen Schreibexil.

Inspiriert vom Rhythmus von Urweiders Sprache, schaffen die Pianistin Astride Schlaefli und die Kontrabassistin Anna Trauffer eine eigene Klangwelt.pd

 

Performance: Mittwoch, 3. 4. und Donnerstag, 4. 4., 20.30 Uhr, Tojo Theater, Bern. www.collectif-barbare.ch


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Kulturagenda.be 28.3.13

 

Collectif barbare macht rabiate Poesie

 

Raphael Urweider hat den Gedichtband "Alle deine Namen" geschrieben, mit Gedichten an Frauen von A wie Antonia bis Z wie Zoe. In ihrer Musiktheaterperformance wollen Astride Schlaefli und Anna Trauffer die Adressatinnen kennenlernen und entführen kurzerhand den Dichter.

Tojo Theater in der Reitschule, Bern. Mi., 3., und Do., 4.4., 20.30 Uhr

 

 

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Kulturagenda.be 28.3.13

 

Der Frauenchor der Reitschule im Tojo

 

In "Heimat und Fremde", dem neuen abendfüllenden Konzert des Frauenchors der Reitschule, ist der Titel auch gleich Programm: Mit Liedern aus der Schweiz und anderswo gehen die achtzehn Sängerinnen der Frage nach dem Sich-zu-Hause-Fühlen singend auf den Grund. Dabei tun sich musikalisch wie inhaltlich spannende Antworten auf.

Tojo Theater in der Reitschule, Bern. Fr., 5., und Sa., 6.4., 20.30 Uhr

 

 

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20 Minuten 28.3.13

 

Stock fest in Dangerdubz-Hand

 

Sa, 30.3., 23 Uhr, Drei Jahre Dangerdubz, Dachstock.

 

DUBSTEP/GRIME. Zur Drei-Jahr-Feier der Dangerdubz-Reihe beschlagnahmen die Organisatoren sowohl den Dachstock als auch das Rössli. Aus den Boxen dröhnen die Bässe und Rhymes des MC-Trios Foreign Beggars. Ebenfalls dabei: Mensah aus England sowie Ben Danger, BB1 oder Orlando Menthol. pec


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Kulturagenda 28.3.13

 

Maximal Techno

 

Wenn es ein Gegenstück zu Minimal Techno gibt, dann ist das Otto von Schirachs Musik. Der Mann aus Florida ist maximal laut, schrill und provokativ. Seine Kostüme würden jedem Hollywoodfilm gut anstehen. Sein musikalischer Stil dagegen ist eine elektronische Strassenmischung; Breakcore ist darin ebenso vertreten wie Dubstep.

Dachstock, Bern. Fr., 29.3., 23 Uhr

 


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Bund 28.3.13

 

Steaming Satellites

 

Wundgeschürfter Weltschmerz

 

Schwere Rockgeschütze und New-Wave-Psychedelik aus Mozarts Heimatstadt: Die Steaming Satellites gastieren im Rössli.

 

"I don’t need nobody / I just keep walking / that’s what I know" singt Max Borchardt zum angeworfenen Synthie-Bass-Motor. Düster knurrende Elektronik wabert daher, darüber schürft sich Borchardt seine kratzige Stimme wund in Gesängen über Liebes- und Weltschmerz, über Ein- und Zweisamkeit.

 

"So I Fell Down" heisst sie, die erste sinistre Singleauskopplung des neuen Albums der österreichischen Steaming Satellites. Und "steaming", dampfend und schwelend, ist er, dieser Spacerock aus Mozarts geschichtsträchtiger Heimatstadt Salzburg. Ihrem Herkunftsort hat die Band dann auch mit dem Debütalbum "The Mustache Mozart Affaire" augenscheinlich Referenz erwiesen.Nicht aus Strom oder Dezibel, sondern latentem Schmerz und verschlingender Sehnsucht speist sich diese Rock-Dringlichkeit. Das zeigt sich, wenn man der Band den Stecker zieht und sie in reduzierter Formation in ein Maisfeld stellt - gesehen in einem A-capella-Video für einen Bierhersteller - oder durch ein liebliches Akkordeon oder eine Ukulele ergänzt. Auch ohne jeglichen Pomp, nur begleitet mit einer Lagerfeuer-Akustikgitarre, die Moll-Akkorde seufzt, wohnt den Songs der dreitagebärtigen Truppe noch immer eine schmerzliche Gebrochenheit inne. Beinahe physisch ist diese spürbar, wenn Borchardt Liedzeilen wie "So you fuckers can’t drag me down" aus seiner abgewetzten Kehle presst.Auf der Bühne dann werden grosse Rockgeschütze aufgefahren: Das Schlagzeug poltert, die Elektro-Orgel summt, die Gitarre verhallt in den Weiten des Universums, und das Spacerock-Raumschiff hebt ab in eine Psychedelik, wie man sie aus den Siebzigern von Bands wie Pink Floyd kennt. Und wie die Salzburger Satellites in Live-Umsetzung dann gegen Ende ihrer Songtrips in instrumentale Ausuferungen ausbrechen, da schimmert gar das Hardrock-Erbe aus der Epoche von Led Zeppelin durch. (eye)

 

Rössli Reitschule Donnerstag, 28. 3., 21 Uhr.


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kulturstattbern.derbund.ch 25.3.13

 

Kulturbeutel 13/13

Von Christian Zellweger am Montag, den 25. März 2013, um 05:00 Uhr

Herr Zellweger empfiehlt:
Eine musikalische Woche: Gehen Sie am Mittwoch in die Turnhalle zu OY, unterstützt von der grandiosen DJ Marcelle. Besuchen Sie dann am Donnerstag den Besuch aus Österreich: Die Spacerocker von den Steaming Satellites im Rössli. Und am (Kar-)Freitag tagt in der Dampfzentrale wieder der ehrenwerte Club d’Essai. An der Elektro-Tüftler-Jamsession zwischen experimenteller Elektronika und Dancefloor beteiligen sich diesmal Dada, Susie Star aka Lena und die Lokal-Vertretung Beats On Demand.

(...)

 

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BZ 25.3.13

http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Schuetzenmatte-AbschleppDienst-attackiert/story/22593942

Abschlepp- Dienst attackiert

 

Schützenmatte · Sie wollten nur ein falsch parkiertes Auto abschleppen und wurden attackiert: Mitarbeiter von Verkehrs- und Abschleppdienst wurden auf der Schützenmatte mit Flaschen beworfen. Die Vermummten flüchteten in die Reitschule. Ein Polizeieinsatz wurde nötig.

 

Man kann es nicht nachvollziehen, aber offensichtlich haben gewisse Leute ein Problem damit, wenn ein Auto abgeschleppt werden soll. Nur so ist es zu erklären, dass am Freitagabend in Bern Mitarbeiter des Verkehrsdienstes und eines Abschleppdienstes von Unbekannten angegriffen wurden, als sie ein falsch parkiertes Auto von der Schützenmatte bringen wollten. Dieser Einsatz war schliesslich nur unter Polizeischutz möglich.

 

Wie die Kantonspolizei Bern mitteilte, meldete sich ein Autolenker am Freitag kurz nach 22 Uhr und bat um Hilfe, weil sein Auto auf der Schützenmatte zugeparkt war. Eine Patrouille des Verkehrsdienstes - welcher unbewaffnet ist - und der Abschleppdienst begaben sich vor Ort. Als sie auf dem Parkplatz mit den Arbeiten beschäftigt waren, wurden sie von mehreren vermummten Personen mit Flaschen angegriffen. Die zur Verstärkung gerufenen Einsatzkräfte wurden ebenfalls mehrmals mit Flaschen beworfen.

 

Angreifer in der Reitschule

 

Gemäss Angaben der Polizei zogen sich die Angreifer jeweils in die Reitschule zurück, bevor sie mit neuen Flaschen Angriffe starteten. Um das Auto abschleppen zu können und die am Einsatz beteiligten Personen zu schützen, setzte die Polizei Gummischrot ein. Als der Abschleppdienst den Ort verlassen hatte, zog sich auch die Polizei zurück. Eine Person wurde verletzt. Ein parkiertes Auto wurde durch die Flaschen beschädigt und mit Farbe verspritzt.

 

Bereits vor zwei Wochen wurde eine Polizeipatrouille auf der Schützenmatte mit Flaschenwürfen angegriffen, als sie wegen eines zugeparkten Autos aufgeboten wurde. In der Nacht auf Samstag kam es zudem beim Amthaus an der Hodlerstrasse zu einem Farbanschlag. Ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen besteht, ist Gegenstand der Ermittlungen.

 

Reitschule schweigt

 

Keine Stellungnahme gab gestern die Reitschule ab. Die Mediengruppe reagierte bis zum Abend nicht auf eine entsprechende Anfrage. pd/mm

 

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Bund 25.3.13

 

Flaschenwürfe vor der Reithalle gegen die Polizei

 

Auf dem Parkplatz Schützenmatte ist es am Freitagabend zu Ausschreitungen gekommen. Da ein Auto zugeparkt war, wollten unbewaffnete Mitarbeiter des Verkehrsdiensts und eines Abschleppdienstes das falsch parkierte Auto abschleppen. Plötzlich Flaschen. Die Mitarbeiter seien von mehreren Vermummten angegriffen worden, teilte die Kantonspolizei mit. Die Vermummten hätten sich immer wieder in die Reithalle zurückgezogen. Dort beschafften sie sich neue Flaschen und bewarfen auch die zur Verstärkung angeforderten Polizisten. Die Polizei habe schliesslich Gummischrot eingesetzt, um die Beteiligten zu schützen. Schliesslich konnte der Abschleppdienst das Auto abschleppen. Eine Person sei "beim Mitteleinsatz" verletzt worden, ein Auto sei durch die Flaschenwürfe beschädigt worden, so die Polizei. Es war offenbar der zweite Vorfall dieser Art auf der Schützenmatte innert zwei Wochen. Zudem wurde in der Nacht auf Samstag Berns Amtshaus mit Farbe beschmiert. Ein möglicher Zusammenhang mit der Aktion auf der Schützenmatte werde untersucht. (sda)

 

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20 Minuten 25.3.13

 

Vermummte gehen auf Polizeibeamte los

 

BERN. Wildwest-Stimmung auf dem Vorplatz der Reitschule: Am Freitagabend sind auf der Schützenmatte eine Kapo-Patrouille und die Mitarbeiter eines Abschleppdienstes von Vermummten mit Flaschen beworfen worden. Auch die angerückte Verstärkung wurde umgehend attackiert. Die Polizei war eigentlich gerufen worden, um ein zugeparktes Auto zu befreien. Laut Kapo zogen sich die Chaoten jeweils in die Reitschule zurück, um Nachschub an Wurfgegenständen zu holen. Schliesslich setzte die Polizei Gummischrot ein.

 

Die Szene erinnert an einen Vorfall vor zwei Wochen auf der Schützenmatte: Auch damals wurden die Beamten mit Flaschen angegriffen, als sie wegen eines zugeparkten Autos anrückten. In der Nacht auf Samstag kam es ausserdem zu einem Farbanschlag an der Hodlerstrasse. nc

 

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Schweizer Illustrierte 25.3.13

 

25 JAHRE LES REINES PROCHAINES

 

Royale Frauenpower

 

Die Basler Frauenband LES REINES PROCHAINES geben uns die volle Ladung: neue CD, neuer Dokufilm, neues Programm.

 

Fünfundzwanzig Jahre dauert sie nun schon, die Regentschaft von Les Reines Prochaines. Ein nahezu biblisches Alter für eine Frauenband. Doch Michèle Fuchs, Fränzi Madörin, Muda Mathis und Sus Zwick geben sich so ungezähmt und schräg, so schnoddrig und gnadenlos wie in den Anfängen, als die Band mit ihrer frechen Mischung aus Punk, Kabarett, Performance und undogmatischem Feminismus für Furore sorgte. Die wilden, ungebundenen jungen Frauen von damals haben sich seither zu etablierten Künstlerinnen gemausert, sie haben Familie, unterrichten. "Doch wir sind immer noch so authentisch wie früher", sagt Fränzi Madörin, und Muda Mathis fügt an: "Und wunderbar resistent gegen Trends und Erwartungen." Darin liegt wohl auch das Geheimnis der Reines Prochaines.

 

Passend zum Jubeljahr starten die vier Baslerinnen nun eine Kreativoffensive: neue CD, neue DVD, neues Programm. Das Album "Blut" ist gespickt mit musikalischen Leckerbissen, kuriosen Gedichten und skurrilen Figuren rund um den Lebenssaft. Gewohnt gekonnt und provokativ besingen sie darauf Herzblut, Heissblütigkeit oder gar das letzte Menstruationsblut. Les Reines Prochaines, die sich selbst gerne als professionelle Dilettantinnen bezeichnen, singen in verschiedenen Sprachen, spielen alle mehrere Instrumente und texten ihre eigenen Songs. Sie verstehen sich seit je sowohl als Autorinnenband wie als Kollektiv. "Jede bekommt genug Platz für die eigene Kreativität, aber das Kollektiv macht die Projekte erst richtig spannend", sagt Sus Zwick, die mit ihrer Partnerin Muda Mathis auch als Künstlerduo arbeitet. An den Solothurner Filmtagen hatte der Dokfilm "Alleine denken ist kriminell" von Claudia Wilkes Premiere: Die Regisseurin hat die Performanceband über drei Jahre begleitet - ein Must-have für Fans der ersten Stunde. Für alle anderen: Ein Konzertbesuch von Les Reines Prochaines ist ein Erlebnis der besonderen Art. ANINA RETHER

 

Konzerte 30. 3. Kellerbühne, St. Gallen, 5. 4. Café Moka, Thun, 27. 4. Reitschule, Bern, 1. 6. Rote Fabrik, Zürich. CD "Blut" und DVD "Alleine denken ist kriminell" unter www.lesreinesprochaines.ch