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Medienmitteilung der Reitschule Bern, Reitschule Bern



Stellungnahme der Reitschule zur «Gross-Razzia» auf dem Balkon der Reitschule-WG vom 4. September 2006



Die Stadtbehörden haben gestern ein weiteres Zeichen gesetzt, was ihr Konzept betreffend einer umfassenden Drogenpolitik anbelangt: Nicht die offensichtlich als «offene Drogenszene» zu bezeichnenden Zustände unter der Eisenbahnbrücke vor der Reitschule, wo die vor allem für Jugendliche verheerende Durchmischung von harten und weichen Drogen im Angebot, die Gefährdung von BesucherInnen und BetreiberInnen des Kultur- und Begegnungszentrums durch herumliegende Spritzennadeln, Aggressionen unter den Dealern und Beschaffungskriminalität zu Schaffen machen, die prekären hygienischen Zustände für die Abhängigen, sondern die für den Eigengebrauch gezogenen Hanfpflanzen auf dem Balkon der Wohngemeinschaft sind ihnen ein Dorn im Auge.

Was überall in der Stadt stattfinden könnte, da in jedem Quartier Balkone mit Hanfpflanzen zu sehen sind, wird mit einem Grossaufgebot gleich nebenan von da statuiert, wo die Notwendigkeit des Eingreifens mit einem vergleichbaren Aufgebot ungleich sinnvoller wäre. Im Zusammenhang mit den untragbaren Verhältnissen rund um die weiterhin einzige Anlaufstelle der Stadt, das auf den Winter hin absehbare, mangelnde Angebot an Notschlafstellen betrachtet, erscheint die Aktion als reine Augenwischerei. Die Polizeidirektorin, Frau Barbara Hayoz, bringt es im Regionaljournal von Radio DRS1 vom 10. August 2006 auf den Punkt: Bei der Stadtpolizei sind im Zusammenhang mit der Aufhebung der Anlaufstelle in Thun, der Schliessung des Szene-Restaurants «Traube» nicht mehr Anträge für Wegweisungen zu verzeichnen als zuvor, weil «sie», diese Leute, die Unerwünschten, die Abhängigen, die Gezeichneten, sich ja nicht in der Innenstadt aufhalten, wo sie «den Anstoss von Touristen und Shoppenden erregen könnten», sondern vor die Reitschule und an die Aare ausweichen, «nicht dahin, wo die Passantenströme durchziehen».

Hayoz bestätigt, was im Reitschule-Umfeld schon lange vermutet wurde: Den Drogenhandel und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen, bietet sich die Reitschule samt ihrem Umfeld, dem Schützenmatte-Parkplatz an, das Übel aufzunehmen. Gleichzeitig kann die Not in (un-)freiwilliger Sozialarbeit durch die Reitschule-BetreiberInnen abgefedert, und die kritischen Inhalte des Ortes können diskreditiert werden. Wer, wie Edith Olibet als Sozialdirektorin des Gemeinderates, behauptet, von einer «offenen Drogenszene» könne keine Rede sein, ist zumindest auf einem Auge blind, und eingeladen, einen Augenschein zu nehmen.

Die Reitschule behält sich vor, auf diese Provokation mit spontanen Aktivitäten zu reagieren: Ein auf ausladende Einladungen begründeter «Runder Tisch» bezüglich des Drogenproblems scheint zumindest angebracht, und weitere Aktionen werden folgen.



 
 
  050906



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