22. Juli 2009

Medienmitteilung


"Rebelles" statt Homohass!

Stop Murder Music Bern und Zürich begrüssen den Entscheid des "Reeds-Festivals" Pfäffikon ZH, die Ragga-/Dancehall-Reggae-Band "Iries Révoltés" zu engagieren.

Kritik üben Stop Murder Music Bern und Zürich hingegen an einigen Soundsystems der Randveranstaltung "Reeds Neverend Afterparty" und am Auftritt von "Mr. Vegas" in der "LG-Bar" in Zürich-Oerlikon.

Mit dem Auftritt von "Iries Révoltés" am 25.7.09 wird im Grossraum Zürich seit langem wieder einmal ein Zeichen GEGEN Homohass-Songs im Dancehall-Reggae gesetzt. Speziell mit ihrem grossen Hit "Rebelles" beziehen "Iries Révoltés" deutlich Stellung gegen Homohass und für eine grundlegende Veränderung im Dancehall-Reggae. Auch ihr restliches musikalisches Schaffen und ihr politisches Engagement richtet sich gegen Rassismus, Faschismus, Sexismus, Homohass und Unterdrückung.

Homophobe Plattenteller

Dieselbe Grundhaltung und dasselbe Engagement wünschen sich Stop Murder Music Bern und Zürich auch von einigen der Schweizer Dancehall-/Reggae-Soundsystems, die am 24. + 25.7.09 an der "Reeds Neverend Afterparty 2009" - einem vom "Reeds-Festival" unabhängigen Anlass in der Pfäffikoner Badmintonhalle - für Stimmung sorgen. Speziell die Soundsystems "Blood A Run" (ZH), "Out and Bad Sound" (ZH), "Straight Sound" (GE) und "Ganja Force" (SO) lassen - was den Umgang mit Homohass und die Abgrenzung zu militanten-homophoben Dancehall-Reggae-MusikerInnen und -Songs betrifft - zu wünschen übrig.

Hier einige Beispiele:
Mr Vegas - Bun Chi Chi Man

Ein Vertreter der militant-homophoben Subkultur innerhalb der jamaikanischen Dancehall-Reggae-Community soll am 31.7. im "LG-Club" in Zürich-Oerlikon auftreten: Clifford Smith, besser bekannt unter seinem Künstlernamen "Mr Vegas", der mit seinem Homohass-Song "Nah Promote" - aka "Bun Chi Chi Man" aka "No Promotion" - (2001, First Name Records, siehe auch http://www.soundquake.com/mp3/80711.mp3) mit der Aufforderung zur Verbrennung von "Chi Chi Man" (Schwule) das pure Gegenteil der Messages von "Iries Révoltés" vertritt.

Weniger militant und tödlich sind andere "Mr Vegas"-Songs, die es bei postpubertär-homophoben Seitenhieben belassen. Ziemlich bizarr ist der Versuch von "Mr Vegas" in "Cocky She Want" (2002, Greensleeves Records), die Welt davon zu überzeugen, dass einzig ein Heteromann (Mr Vegas?) Frauen besser befriedigen könne als eine "Sodomite" (Lesbe)... (siehe auch http://www.youtube.com/watch?v=wMK-sPT99QU).

Die "Mr Vegas"-Konzert-OrganisatorInnen "Haunted Promotion" aus Zürich organisierten in den letzten Jahren regelmässig Konzerte von Dancehall-Reggae-Grössen mit Homohass-Song-Vergangenheit und -Gegenwart (siehe auch http://www.stopmurdermusic.ch/reitschule/stopmurdermusic/Texte/DerFallBujuBanton.pdf, S. 4). Auf "Elephant Man" (17 Homohass-Songs), "Bounty Killer" (22 Homohass-Songs), "Mavado" (3 Homohoss-Songs) und "Buju Banton" (2 Homohass-Songs, einer davon ein Jahrzehnte-Hit) folgt nun "Mr. Vegas". Mit dem "LG-Club" in Zürich-Oerlikon scheinen sie einen neuen Club für ihr Treiben gefunden zu haben.

Fazit: So nicht, meine Herren!

Es ist skandalös, dass es auch im Jahre 2009 gewisse Schweizer Soundsystems sowie gewisse Party- und KonzertorganisatorInnen immer noch nicht schaffen, sich verbal und praktisch deutlich von Homohass und Homophobie zu distanzieren.
Den genannten Schweizer Soundsystems, "Haunted Promotion", dem "LG-Club" und "Mr Vegas" möchten wir deshalb nachdrücklich das Studium der Texte von "Iries Révoltés" ans Herz legen - insbesondere natürlich die Lyrics von "Rebelles".

Mit freundlichen und kämpferischen Grüssen

Stop Murder Music Bern und Zürich
 

Für weitere Auskünfte stehen gerne zur Verfügung:
- betreffend Konzerte und Partys: stopmurdermusic@gmx.ch
- betreffend StopMurderMusicZH: kontakt@stopmurdermusic-zh.ch