Bund 17.4.08

Neue Bar auf dem Vorplatz

Reitschule

Für Anfang Mai ist die «Rückeroberung» des Vorplatzes geplant, wie es in der jüngsten Ausgabe der Reitschul-Zeitung «Megafon» heisst. Dem Bericht zufolge will die Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (Ikur) versuchen, den Platz unter dem Eisenbahnviadukt zu beleben und so die Drogendealer und -konsumenten nachhaltig zu verdrängen. «Im Zentrum des Konzepts stehen eine Freiluft-Bar sowie regelmässige kleine Konzerte und andere kulturelle Darbietungen», erläutert Reitschulaktivist David Böhner auf Anfrage. Bis Ende Monat werde nun die zerstörte Holzterrasse vor der Reitschule instand gestellt und die demolierte Kunstinstallation geflickt. «Anfang Mai starten wir dann wie gesagt die drei monatige Versuchsphase mit Restauration und Events.» Wird die Vorplatz-Bar im Juni also zur Fussball-Bar mit Grossleinwand wie vor zwei Jahren während der WM? «Entschieden ist in dieser Frage noch nichts», sagt Böhner. «Aber so wie es aussieht, zeigen wir wohl keine Spiele.»

Der Vorplatz der Reitschule ist seit Jahren ein sozialer Brennpunkt, wo Drogen gehandelt und konsumiert werden. Ikur und Stadt versuchten verschiedentlich, den Ort freundlicher zu gestalten, zu beleben und sozial besser zu durchmischen. Bisher mit wenig Erfolg. Vor drei Jahren verabschiedete der Stadtberner Gemeinderat ein Massnahmenpaket. Für insgesamt 150 000 Franken sollte durch gestalterische und ordnungspolitische Eingriffe die Situation entschärft werden. Die Beleuchtung und die Übersichtlichkeit wurden verbessert, die Präsenz von Gassenarbeitenden wurde erhöht. Doch der Erfolg blieb weitgehend aus. Der stellte sich erst ein, als Ende letzten Jahres die Polizeipräsenz auf der Schützenmatte drastisch erhöht wurde. (pas)