«Ein Abstecher

nach Ostdeutschland»

Freitag, 4. April 2008, 21.00 Uhr
Samstag, 5. April 2008, 21.00 Uhr
Die Unberührbare
Oskar Röhler, D 2000, 102 Min.

Donnerstag, 10. April 2008, 20.30 Uhr
Donnerstag, 24. April 2008, 20.30 Uhr
Mittendrin
Marco Wilms, D 2003, 80 Min.

Freitag, 11. April 2008, 21.00 Uhr
Samstag, 12. April 2008, 21.00 Uhr
Lichter
Hans-Christian Schmid, D 2003, 105 Min.

Freitag, 25. April 2008, 21.00 Uhr
Samstag, 26. April 2008, 19.30 Uhr
Ostfotografinnen
Pamela Meyer-Arndt, D 2006, 71 Min.

Freitag, 25. April 2008, 19.30 Uhr
Samstag, 26. April 2008, 21.00 Uhr
Aus Liebe zum Volk
Eyal Sivan, Audrey Maurion, D/F 2004, 88 Minuten

Donnerstag, 3. April, 20.30 Uhr
Plata quemada
Marcelo Pineyro, Argentinien 2000

Donnerstag, 17. April, 20.30 Uhr
Tan de repente
Diego Lerman, Argentinien 2002

Freitag, 18. April, 21.00 Uhr
Playing a Part: The Story of Claude Cahun
Lizzie Thyne, GB 2004, 45 Min., E/d

Freitag, 18. April, 22.00 Uhr
Female Misbehaviour
Monika Treut, D 1992, 80 Min, OV, dok

Samstag, 19. April, 21.00 Uhr
EIN X. FÜR DR. SCHMITT
Ulrike Bez, D 2006, 10 Min, DVD

Von heute an! Anke Schäfer, die Frauenbewegung und die Lesben
Uli Bez, D 2007, 70 Min, DVD, dok

Ein Abstecher nach Ostdeutschland

Filme nach dem Mauerfall, welche sich reflektierend mit der Vergangenheit, aber auch der Gegenwart der «neuen Bundesländer» beschäftigen.

In Oskar Röhlers Film, die Unberührbare, scheitert eine Westdeutsche Schriftstellerin an der sich rasant verändernden ‹nach-Mauer›-Zeit. Mittendrin erzählt dokumentarisch von der allgemeinen Verwirrung nach 89 in Berlin Mitte, wo Hausbesetzungen und Kulturfabriken aus dem Boden spriessen. In verschiedenen parallel-laufenden Episoden berichtet Lichter über Grenzerfahrungen. Nicht innerdeutsche, sondern vom (damaligen, 2003) ‹Rand› der Europäischen Union. Die beiden Dokumentarfilme Ostfotografinnen und Aus Liebe zum Volk blicken noch einmal zurück, auf 40 Jahre DDR-Sozialismus, auf Künstlerinnen und Kontrolleure.

UNCUT:
Donnerstag, 3. April, 20.30 Uhr
Plata quemada
Marcelo Piñeyro, Argentinien 2000, 125 min, DVD, OV Span/d
Mit Leonardo Sbaraglia, Eduardo Noriega, Pablo Echarri

Argentinien 1965: Mit bestem Insider-Wissen ausgestattet, überfällt ein homosexuelles Paar nebst dem Fahrer des Fluchtfahrzeugs einen Geldtransport. Die Beute von mehreren Million Dollar kann sich sehen lassen, doch es bleiben etliche Polizisten auf der Strecke. Das Paar flieht nach Uruguay, findet dort aber nicht die erhoffte Ruhe. Vordergründig herkömmlicher Krimi nach einem authentischen Fall, der die Geschichte mit einem gerüttelt Maß an homosexueller Erotik erzählt und das Genre durch endlose Beziehungsdebatten in ein ganz anderes Fahrwasser führt.

Donnerstag, 17. April, 20.30 Uhr
Tan de Repente
Diego Lerman, Argentinien 2002, 90 Minuten, 35mm, OV Span/d,f
Mit Tatiana Saphir, Carla Crespo, Veronica Hassan

Zwei lebenslustige Punkerinnen entführen in Buenos Aires eine übergewichtige Verkäuferin und entreissen sie damit für kurze Zeit der Monotonie ihres Alltags. Ein ebenso sensibel wie spröde erzähltes Road Movie, in dessen Verlauf sich die Selbst- und Fremdbilder der Protagonistinnen verändern. Durch unkonventionelle Erzählmuster und ironische Distanz werden die sentimentalen Konventionen des argentinischen Kinos unterlaufen, sodass sich der Film zu einer glaubwürdigen existenzialistischen Beschreibung des Lebensgefühls einer Generation verdichtet.

Ein Abstecher nach Ostdeutschland

Freitag, 4. April 2008, 21.00 Uhr
Samstag, 5. April 2008, 21.00 Uhr
Die Unberührbare
Oskar Roehler, D 2000, 102 Minuten, 35mm
Mit: Hannelore Elsner, Vadim Glowna, Jasmin Tabatabai

Herbst 1989: Die Schriftstellerin Hanna Flanders (Hannelore Elsner ) wird vom Fall der Mauer endgültig aus der Bahn geworfen. Die Alt-68erin hatte immer die Hoffnung auf die DDR als bessere Hälfte Deutschlands gesetzt - nach dem Zerfall ihrer Utopie beschliesst sie nach Berlin zu ziehen und einen Neuanfang zu wagen. Doch sie wird mit der in Veränderung begriffenen Gesellschaft nicht fertig - ihr Sohn (Lars Rudolph) will sie eigentlich nicht sehen, ihr Ost-Verleger (Michael Gwisdek), den sie in typischer Überstürztheit nicht einmal von ihren Plänen informiert hat, zeigt herzlich wenig Interesse dran, sich seiner ehemaligen Geliebten anzunehmen. Hanna schlägt sich bei Zufallsbekanntschaften durch, lernt das ostdeutsche Leben kennen und kann auch damit nichts anfangen.

Oskar Roehler zeichnet mit diesem Film das Leben seiner Mutter Gisela Elsner nach, die in den 60er Jahren mit ihren gesellschaftskritischen Romanen Aufsehen erregte und - als westdeutsche DKP-Aktivistin - besonders auch in der DDR große Popularität genoss.

Freitag, 11. April 2008, 21.00 Uhr
Samstag, 12. April 2008, 21.00 Uhr
Lichter
Hans-Christian Schmid, D 2003, 105 Minuten, DVD, Originalsprachen: Deutsch, Polnisch, Russisch,

Zwei Länder, zwei Orte, ein Fluss. Die Oder trennt nicht nur das deutsche Frankfurt vom polnischen Slubice, sondern ganze Welten. Menschen, egal ob arm oder reich, suchen hier ihr Glück - und stoßen dabei oft an ihre Grenzen.

Zum Beispiel der junge Zigarettenschmuggler Andreas, der durch eine unerwiderte Liebe zum Verräter wird. Oder Ingo, der Pächter eines Matratzen-Discounts, der versucht seinen Laden mit allen Mitteln vor dem sicheren Untergang zu bewahren. Antoni, ein polnischer Taxifahrer, der dringend Geld für das Kommunionskleid seiner Tochter braucht.

Da sind Kolja, Anna und Dimitri, drei Ukrainer, die um jeden Preis in den Goldenen Westen wollen. Sonja, eine deutsche Dolmetscherin für russische Flüchtlinge, die es einfach wagt, das Richtige zu tun. Und Philip, ein junger Architekt aus dem Westen, der zu spät begreift, dass man für sein Glück auch Verantwortung übernehmen muss. (www.lichter-der-film.de)

Donnerstag, 10. April 2008, 20.30 Uhr
Donnerstag, 24. April 2008, 20.30 Uhr
Mittendrin
Marco Wilms, D 2003, 80 Minuten, DVD

Wilms schildert seine "Heimat" – Berlin Mitte – und konstruiert aus Interviews mit Prominenten aus der Hausbesetzer-Szene 1990 die Entwicklung des stark veränderten Bezirks.

"Die schönste Zeit im Leben ist die, wenn die alte Macht gegangen ist und die neue noch nicht da ist …" Mit diesem Zitat vom Tag des Mauerfalls umschreibt Wilms die für den Film wichtigste Zeit, die auch anhand zahlreicher Filmdokumente beschrieben wird. (www.mittendrin-derfilm.de)

Freitag, 25. April 2008, 21.00 Uhr
Samstag, 26. April 2008, 19.30 Uhr
OSTFOTOGRAFINNEN
Pamela Meyer-Arndt, Dokumentarfilm, D 2006, 71 Minuten, Beta SP

Wie wirkte sich die staatliche Zensur in der DDR auf das freie Arbeiten der Fotografen aus? Wann und wie durften Arbeiten veröffentlicht werden? In "Ostfotografinnen" erinnern sich drei Fotografinnen: Sibylle Bergemann, Helga Paris und Gundula Schulze Eldowy.

Gezeigt werden bekannte Fotoserien wie "Clärchens Ballhaus", "Häuser und Gesichter der Stadt Halle" und "Aktporträts". Jede Fotografin lebte phasenweise in Angst, jede ist mal verhaftet worden. Doch ihre Erfahrungen sind individuell verschieden. (www.ostfotografinnen.de)

Freitag, 25. April 2008, 19.30 Uhr,
Samstag, 26. April 2008, 21.00 Uhr
Aus Liebe zum Volk
Eyal Sivan, Audrey Maurion, D/F, 2004, 88 Minuten, DVD

nach dem Bericht eines Ex-Offiziers der Staatssicherheit der DDR, aufgeschrieben im Februar 1990

Aus Liebe zum Volk nimmt den Monolog des Herrn S. – gesprochen von Axel Prahl – zur Folie einer überraschenden Montage. Bisher unveröffentlichte Fundstücke aus dem erstmals erschlossenen Filmarchiv der Gauck-Behörde, Stasi-Schulungsfilme, Mitschnitte von Verhören und Spitzel-Anrufen und umfangreiches Material aus privaten und öffentlichen Archiven verbinden sich zur aufregenden filmischen Reise durch 40 Jahre DDR-Geschichte.
Die Spannung zwischen der Filmmontage und der Denk- und Bilderwelt eines Überwachungsstaates, wie sie sich im Bericht des Major S. zeigt, wird zur aktiven Auseinandersetzung mit Filmbildern, die oft mehr über den Aufnehmenden verraten als über die Gefilmten. Aus Liebe zum Volk ist ein kluger, überraschender, hoch aktueller Film über Überwachung und Blindheit, über Glauben und Desillusion.
(weitere Details bei: www.schnitt.de ; www.satt.org/; oder www.aus-liebe-zum-volk.de)

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