«The Lab», der einen Preis beim Dokumentarfilmfestival in Tel Aviv gewonnen hat, widmet sich den Geschäftemachern der seit 1967 andauernden Besatzung des Westjordanlandes und Abriegelung des Gaza-Streifens. Die besetzten Gebiete dienen als riesiges Laboratorium für den Test von Waffen im Echteinsatz. Feldman begleitete Waffenhändler auf ihren Geschäftsreisen ins Ausland, vor allem aber auf Messen und Konferenzen im eigenen Land, das nur acht Millionen EinwohnerInnen hat, aber zu den bedeutendsten Rüstungsinnovatoren und -exporteuren der Welt gehört. Die Umsätze der Branche verdoppeln sich alle drei Jahre, 2012 waren es 5,61 Milliarden Euro.
«Der Film bietet einen entlarvenden Zugang zu Israels Waffenhändlern und Armee-Generalen, wie es ihn vorher noch nicht gegeben hat», meint Feldman. Zudem stelle er die Frage, wie der atemberaubende Aufstieg von Israels Rüstungsindustrie möglich werden und sie «so profitabel und zentral für die israelische Wirtschaft werden konnte». Feldman macht darauf aufmerksam, dass Israel der optimale Nährboden ist, um die totalitären Charakterzüge des Neoliberalismus – die
Verschmelzung von Big Government und Big Business – zur vollen Blüte zu treiben: «Die Grenze zwischen der israelischen Armee und der High-Tech-Waffenindustrie ist sehr dünn. Sie existiert praktisch nicht.»
Nach dem Film Gespräch mit Shir Hever, Ökonom, Alternative Information Center, Israel, und Jo Lang, Historiker, GSoA/Vizepräsident Grüne Schweiz, über die israelische Rüstungsindustrie und die Schweiz als ihre Kundin, Moderation: Mathias Hui, Nahostspezialist, Bern
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