Das Unikino präsentiert: Dystopia


  Michael Radford, GB, 1984, OV Englisch d, 106 Minuten

1984 / Nineteen Eighty-Four

Im Jahr 1984 regieren nach einem verehrenden Atomkrieg drei grosse Mächte über die Menschheit: Ozeanien, Eurasien und Ostasien. Winston Smith (John Hurt) lebt und arbeitet als Bürokrat in Ozeanien, das von einer einzigen Partei regiert wird. Die Partei wird vom "Großen Bruder" geleitet, der die gesamten Bürger kontrolliert und überwacht. Gefühle sind verboten, intensive zwischenmenschliche Kontakte strengstens untersagt. Winston ist Teil dieser tristen, farblosen Welt und arbeitet für das Ministerium für Wahrheit, wo Zeitungsartikel und Informationen nach den Wünschen der Partei "korrigiert" und umgeschrieben werden. Er beginnt jedoch am System zu zweifeln. Als er sich schliesslich in Julia (Suzanna Hamilton) verliebt, wollen sie gemeinsam mit dem Parteifunktionär O'Brien (Richard Burton) das System hintergehen. Dies stellt sich allerdings als schwierig heraus…

Der auf dem gleichnamigen Roman von Georg Orwell basierte Film könnte auch als Prototyp aller Dystopien bezeichnet werden. Bei Veröffentlichung der Romanvorlage (1948), schien das düstere Szenario eines totalitären Überwachungsstaates unter dem Eindruck des heraufziehenden Kalten Krieges beunruhigend nah zu sein. Im Gegensatz zu früheren Filmversion wurde die Version von Michael Radford für ihre Vorlagentreue gelobt: Die werkgetreue Neuverfilmung entfaltet die harte Vision eines totalitären Überwachungsstaates gleichermassen wie die Ästhetik und das Lebensgefühl der englischen Nachkriegsgesellschaft im Entstehungsjahr des Romans.