MEDIENGRUPPE REITSCHULE BERN

Bern, 12.2.09

Medienmitteilung der Reitschule Bern zur Motion Schneider ("Renovation Reitschule, Innen und Aussen")

Die Reitschule Bern hat von der Motion Schneider Kenntnis genommen und lehnt sie ab.

Es freut uns, dass sich bis tief ins bürgerliche Lager Politiker und PolitikerInnen Sorgen um das Thema Sicherheit machen. Das tut die Reitschule Bern schon lange und handelt auch entsprechend. Um die komplexe Gewaltproblematik im Raum Bierhübeli - Bahnhof/Grosse Schanze - Innen-/Altstadt anzugehen, braucht es aber erfahrungsgemäss realistische Lösungsansätze und nicht populistische Rundum- und Kahlschläge gegen die Reitschule-Strukturen wie dies die MotionärInnen vorschlagen.

Die Reitschule Bern kritisiert die in der Motion vorgeschlagene Verstaatlichung der Errungenschaften der von den basisdemokratischen Strukturen der Reitschule aufgebauten Kultur- und Begegnungsräume. Es scheint fast, dass sich die MotionärInnen die Früchte der in den letzten 21 Jahren geleisteten kulturellen, sozialen und politischen Arbeit aneignen wollen.

Die bürgerliche Kritik an der von uns seit mehr als 21 Jahren gelebten und bewährten Basisdemokratie in der Reitschule mag vielleicht aus marxistischer Sicht zutreffend sein. Wenn die MotionärInnen sich noch nicht bereit fühlen für Basisdemokratie in ihrem eigenen Alltag, haben wir Verständnis dafür. Aber dies ist noch lange kein Grund, uns diese zu verbieten und mit absurden Behauptungen Tatsachen herbei zu lügen, die keine sind.

Wer der Reitschule Bern bei der Bewältigung von Problemen helfen will, sollte ihr nicht paternalistisch undemokratische Strukturen aufzwingen, sondern sollte mithelfen, die anstehenden wahren Probleme in Stadt und Kanton Bern zu lösen (dringend benötigte 2. Drogenanlaufstelle, Vertreibungspolitik, Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, unnötige und überteuerte Polizeieinsätze, Finanzkrise, Arbeitsplatzabbau etc.).

Wir fordern deshalb die MotionärInnen auf, die Motion "Renovation Reitschule, Innen und Aussen" bedingungslos zurückzuziehen.

Mit freundlichen Grüssen

Mediengruppe
Reitschule Bern


P.S.:
Wir verweisen in diesem Zusammenhang auch auf den Offenen Brief an die GFL vom 9.6.08:
http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/Medienmitteilungen/08-06-09-offenerbriefangfl.html

P.S. 2:
Der "Gordische Knoten", den die MotionärInnen in ihrer gestrigen Medienmitteilung mit roher Gewalt zerstören wollten, ist nicht nur eine griechische Sage, sondern auch ein Spiel, eine Übung in der Gruppendynamik zur Verbesserung von Problemlösungsstrategien, von Kooperation und Kommunikation, zum Abbau von Berührungsängsten.
(siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Gordischer_Knoten_(Spiel))