MEDIENSPIEGEL 18.11.08
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Fussball: Kritik an Sicherheitskräften und Polizeiführung
- Polizeischule: Youtube als Lehrmittel
- Alkohol: Aktion Bänkli in Thun
- Kein Kiez für Nazis: Situation in Berlin-Pankow
- Gipfel-Soli-News 17.11.08

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REITSCHULE
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Nov 08: Beteiligt Euch an der Vorplatz-Präsenz!!!

PROGRAMM:

Di 18.11.08  
20.30 Uhr - Tojo   - Walterli - Das Theater. Timmermahn/Marco Morelli/Ursula Stäubli

Mi 19.11.08
19.00 Uhr - SousLePont - Berner Spezialitäten
20.30 Uhr - Tojo - Walterli - Das Theater. Timmermahn/Marco Morelli/Ursula Stäubli

Do 20.11.08
20.30 Uhr - Tojo - Walterli - Das Theater. Timmermahn/Marco Morelli/Ursula Stäubli
20.30 Uhr - Kino - Dogma und mehr: AFTER THE WEDDING - Susanne Bier, Dänemark 2006
22.00 Uhr - I Fluss - FIASKO TOUR: Egogrill, Misathrop, Audio88, Cocon & DJ Phonatic

Fr 21.11.08
19.00 Uhr - Frauenraum - Ausstellung von Sophie Roth, Vernissage
20.30 Uhr - Tojo - Walterli - Das Theater. Timmermahn/Marco Morelli/Ursula Stäubli
21.00 Uhr - Kino - Dogma und mehr: AFTER THE WEDDING - Susanne Bier, Dänemark 2006
22.00 Uhr - Dachstock - Gogo Ghouls Plattentaufe! Special Guests: Lombego Surfers (CH), Support: DJ Black Sally > Rock/Surf/Rockabilly

Sa 22.11.08
13.00 Uhr - Frauenraum - Ausstellung von Sophie Roth
20.30 Uhr - Tojo - Walterli - Das Theater. Timmermahn/Marco Morelli/Ursula Stäubli
21.00 Uhr - Kino - Dogma und mehr: AFTER THE WEDDING - Susanne Bier, Dänemark 2006
22.00 Uhr - SousLePont - Soli Abend "Music against Racism": Zirka (BE), Outlaw (BE), Ska-Punk, Punk and more
23.00 Uhr - Dachstock - Dachstock Darkside presents: Audio (Tech Freak Rec/UK), Support: Axiom (Renegade Hardware/CH), VCA (Biotic Rec/CH), Lewin (drumnbass.ch) > Drum'n'Bass

So 23.11.08
13.00 Uhr - Frauenraum - Ausstellung von Sophie Roth

Infos: www.reitschule.ch


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FUSSBALL
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Bund 18.11.08

Kritik an Protectas und Stade de Suisse

Nach den Ausschreitungen anlässlich des Spiels YB gegen den FC Luzern gestehen die Stadionverantwortlichen Fehler ein

Ivo Gehriger

Protectas sei unverhältnismässig hart gegen Anhänger des FC Luzerns vorgegangen, kritisieren Fanarbeiter. Man habe sich nur verteidigt, heisst es bei der Sicherheitsfirma.

Fliegende Flaschen und Steine, Gummischrot und Tränengas, sieben leicht verletzte Polizisten, eine unbekannte Zahl verletzter Fussballanhänger, beschädigte Polizeifahrzeuge und Einrichtungen: Das ist die andere, nichtsportliche Bilanz nach dem Heimsieg von YB gegen den FC Luzern vom Sonntag. Bereits während des Spiels kam es zu Auseinandersetzungen, nach dem Match eskalierte dann die Situation: Rund 60 FCL- und YB-Anhänger lieferten sich mit der Polizei eine Strassenschlacht.

Den Ausschreitungen sei "die Entfernung eines politisch motivierten Transparents im Stadion durch private Sicherheitskräfte vorausgegangen", teilte die Kantonspolizei gestern mit. FCL-Anhänger hatten im Gästesektor zwei Transparente aufgehängt, auf welchen "gegen Polizeiwillkür" Partei ergriffen wurde. Hintergrund ist der Entscheid des Luzerner Kantonsrats, dem Konkordat über Massnahmen gegen Gewalt anlässlich von Sportveranstaltungen beizutreten. Gegen den Beitritt wurde das Referendum ergriffen. Im Stade de Suisse werde keine politische Propaganda geduldet, sagt Sprecher Charles Beuret. Die Firma Protectas, im Wankdorf-Stadion für die Sicherheit zuständig, sei deshalb angewiesen worden, für die Entfernung der Transparente zu sorgen. Offenbar liess sich dies mittels Gespräch nicht bewerkstelligen.

Teenagerin mit Nasenbruch

In der Folge versuchten Mitarbeiter von Protectas selbst, die Transparente abzunehmen, worauf die Situation eskalierte. Umstritten ist aber die Art und Weise des Einsatzes. Laut mehreren Augenzeugen ging Protectas mit unangemessener Härte vor. Im Gästesektor seien sogar Frauen mit Schlagstöcken geschlagen worden. FCL-Fanarbeiter Christian Wandeler berichtet von Leuten mit Platzwunden und einer Teenagerin mit gebrochener Nase. Der Einsatz sei "völlig unverhältnismässig" gewesen. Wandeler widerspricht zudem der Aussage von Beuret, die Fanarbeit habe dem Zugriff durch Protectas zugestimmt. Das Gegenteil sei der Fall. Zudem seien die Transparente beim Eingang kontrolliert und nicht beanstandet worden. Wandeler: "Die Stadionverantwortlichen haben die Eskalation in Kauf genommen." Lukas Meier, Fanarbeiter bei YB, unterstützt Wandelers Vorwürfe: Es sei klar gewesen, dass die Situation eskalieren könne, wenn Protectas eingreife.

Es seien schon oft Transparente entfernt worden, ohne dass es zu Auseinandersetzungen gekommen sei, erwidert Beuret. Doch im Nachhinein sei man immer schlauer: "Heute würden wir anders entscheiden." Der Vorfall sei ärgerlich, YB entschuldige sich bei allen Betroffenen. Bereits im Nachgang des Uefa-Cup-Spiels YB-Brügge im September mussten die Stadionverantwortlichen Fehler eingestehen. Damals wurden belgische Hooligans im YB-Sektor platziert.

Beuret widerspricht aber den Schilderungen des Einsatzes: Protectas habe sich lediglich verteidigt, sagt er. So sieht es auch Roman Lehmann, Sprecher der Sicherheitsfirma. Zudem sei ein Protectas-Mitarbeiter so unglücklich gestürzt, dass er sich beide Handgelenke gebrochen habe.

Kein Hochrisikospiel

Die Partie wurde im Vorfeld nicht als Hochrisikospiel eingeschätzt. Auch die Fanarbeiter betonen, dass Spiele zwischen YB und dem FCL in der Regel problemlos verliefen, es gar eine Freundschaft zwischen den Anhängern der Clubs gebe.

Im Zuge der Auseinandersetzungen musste die Polizei Verstärkung anfordern, Berner Polizisten, die am Match FCB gegen FCZ engagiert waren, halfen aus. Zu der Höhe des Sachschadens und den Kosten des Einsatzes konnte Polizeisprecher Thomas Jauch keine Angaben machen. Letzte Woche wurde bekannt, dass sich YB mit jährlich 60000 Franken an den Kosten für die Sicherheit ums Stadion beteiligt. Die Stadtberner Steuerzahler bezahlen für die Einsätze der Kantonspolizei ein Mehrfaches.

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Warten auf S-Bahnen

Auch die Abwicklung des öffentlichen Verkehrs nach der Partie YB-FCL verlief nicht reibungslos: Auf den Perrrons der Station Wankdorf drängten sich Tausende Matchbesucher und warteten teilweise lange auf ihre S-Bahn. Bereits im Vorfeld war klar, dass infolge Gleisarbeiten Züge ausfallen würden. Erschwerend sei hinzugekommen, dass sich der als harmlos eingestufte Match zum Risikospiel entwickelt habe, sagt SBB-Sprecher Roland Binz. Der Extrazug nach Luzern habe erst mit Verspätung abfahren können, FCL-Supporters hätten dreimal die Notbremse gezogen. Infolgedessen hätten S-Bahnen kurzfristig das Gleis wechseln müssen, was zu Verwirrung und Verspätungen geführt habe. (ige)

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BZ 18.11.08

Stade de Suisse

Polizisten von Chaoten verletzt

Bei Krawallen im Stade de Suisse wurden Sicherheitsleute und Fans verletzt. YB-Bosse und Polizeistrategen stehen in der Kritik.

Nach der Super-League-Partie YB - Luzern haben sich Chaoten aus den rivalisierenden Fangruppen verbrüdert und gezielt Beamte der Kantonspolizei mit Flaschen und Steinen angegriffen. Die Polizisten waren in Unterzahl. Nur rund 20 Beamte seien im Einsatz gestanden, war gestern aus zwei gut unterrichteten Quellen unabhängig voneinander zu hören. 14 Beamte wurden verletzt. Weitere Berner Polizisten standen in Basel beim Hochrisikospiel FC Basel gegen FC Zürich im Einsatz.

Eine anonyme Quelle aus Polizeikreisen kritisierte gegenüber TeleBärn das kleine Aufgebot als "krassen Fehlentscheid". Es grenze an ein Wunder, dass keiner der Polizisten schwer verletzt wurde. Manuel Willi, Chef der Regionalpolizei Bern, wehrt sich gegen den Vorwurf: "Bisher gab es mit Luzern-Fans keine Probleme. Wir können nicht jedes Mal 500 Leute aufbieten."

Die Randale hatte ihren Ursprung im Gästeblock innerhalb des Stade de Suisse. Der YB-Sicherheitschef wollte ein politisches Transparent aus den Reihen der Luzern-Fans entfernen lassen, worauf sich Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes Protectas Zugang zum Block verschafften. Die Fanarbeit Luzern kritisierte das Vorgehen der Protectas in einer Medienmitteilung scharf: "Unbeteiligte Frauen und Jugendliche wurden angegriffen und verletzt." YB-intern werden die Vorgänge bereits bedauert. "Rückblickend hätten wir die Transparente wohl hängen lassen sollen", sagt Pressesprecher Charles Beuret. tob

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"Vom Gewaltpotenzial überrascht"

Im Stade de Suisse sind Sicherheitsleute und Matchbesucher verletzt worden. Beim Versuch, ein Transparent aus dem Gästeblock zu entfernen, wurde der YB-Sicherheitsdienst laut Pressesprecher Beuret "vom Gewaltpotenzial überrascht".

Mit seinen Buben, 11 und 12 Jahre alt, besuchte Markus Zwicky-Streit aus Ottiswil am Sonntagnachmittag das Stade de Suisse. YB fegte Luzern 6:1 vom Platz. Doch den Zwickys blieb kaum Zeit, sich über den klaren YB-Sieg zu freuen. Als sie nach dem Spiel zur S-Bahn-Station Wankdorf wollten, "kamen wir uns vor wie auf der Flucht", sagt Vater Zwicky. "Wir hatten Angst. Steine flogen durch die Luft. Petarden knallten neben uns." Vor der Partie habe er den Kindern noch gesagt, YB - Luzern sei kein Hochrisikospiel. "Da gibts keine Ausschreitungen."

Es kam anders: Bereits während der ersten Halbzeit gerieten im Stade de Suisse Luzern-Fans und Angestellte des YB-Sicherheitsdienst Protectas aneinander - mit Verletzten auf beiden Seiten. Ausserhalb des Stadions ging der Krawall weiter. Luzern- und YB-Anhänger griffen die Polizei an (siehe Bericht unten).

Markus Zwicky ist verärgert. "So schnell gehe ich nicht wieder ins Stade de Suisse. Ich schaue mir die Zusammenfassungen der Spiele am TV an."

"Wahllos zugeschlagen"

Die Scharmützel werden auf verschiedene Weise beschrieben: "Der Sicherheitschef des Stade de Suisse hat sich über politische Transparente aufgeregt, die im Gästesektor hingen", sagt Christian Wandeler von der Fanarbeit Luzern. "Wir wurden aufgefordert, die Transparente zu entfernen. Doch unsere Fans haben sich geweigert." Schliesslich seien die Transparente bisher in allen Stadien erlaubt gewesen.

In der Mitte der ersten Halbzeit habe dann ein zirka 15-köpfiges Sicherheitsteam in Helmen und mit Schlagstöcken den Luzerner Fanblock gestürmt, sagt Wandeler. "Die Sicherheitsleute versuchten, das Transparent an sich zu reissen. Sie schlugen wahllos auf die Leute ein. Frauen und jugendliche Fans, die ihnen im Weg standen, wurden traktiert."

Nach dem Spiel zum Arzt

Protectas-Kommunikationsleiter Roman Lehmann bestreitet die Gewaltanwendung. "Wir erhielten den Auftrag, zwei Transparente zu entfernen." Das eine konnte entfernt werden, das andere nicht. Nachdem ein Protectas-Mitarbeiter gestürzt war und sich beide Handgelenke brach, hätten sich die Sicherheitsleute geschlossen zurückgezogen. "Wir schlagen nicht einfach auf Matchbesucher ein, ganz bestimmt nicht." Die Protectas-Mitarbeiter seien gut ausgebildet. "Sie handeln stets im Rahmen des Verhältnismässigkeitsprinzipes und schützen sich bei Angriffen in angemessener Weise."

Aussagen von diversen Augenzeugen zeichnen ein anderes Bild: Auf der Internetseite www.bernerzeitung.ch meldeten sich empörte Matchbesucher reihenweise zu Wort: Die meisten Augenzeugen beschreiben ein aggresives Vorgehen der Sicherheitsleute, viele bestätigen den Gebrauch von Schlagstöcken. Aus FCL-Fankreisen werden Übergriffe auf Unbeteiligte gemeldet.

Die 29-jährige Tierpflegerin Eveline Hunkeler aus Grosswangen erzählt am Telefon von Prellungen, Blutergüssen und einer leichten Hirnerschütterung. "Ich stand im Gästesektor beim Treppenaufgang. Wir haben gesungen und das Team angefeuert." Nach 30 Spielminuten seien Sicherheitsleute in den Block gerannt. "Bevor ich flüchten konnte, erhielt ich einen Schlag und fiel zu Boden." Gestern liess sie sich beim Arzt untersuchen. Die Diagnose: Nasenbruch. "So etwas habe ich noch in keinem Stadion erlebt. Ich bin schockiert." Eveline Hunkeler will Anzeige gegen die Protectas erstatten.

YB bedauert die Vorfälle

Selbst YB-Pressechef Charles Beuret lässt durchblicken, dass die Protectas-Mitarbeiter durchaus zugeschlagen haben. "Die Sicherheitsleute mussten sich wehren, weil gewaltbereite Luzern-Anhänger auf sie losgingen." Eigentlich sei das Einziehen von Transparenten ja eine Routinearbeit. "Doch die Sicherheitsleute wurden vom Gewaltpotenzial im Gästeblock überrascht." Den Auftrag, die politischen Transparente zu entfernen, habe der Sicherheitschef des Stade de Suisse gefällt. "Laut unserer Stadionordnung dulden wir keine politischen Aktionen." YB bedauert die Ausschreitungen. "Mit dem heutigen Kenntnisstand würden wir die Transparente hängen lassen", sagt Beuret.

Für Luzern-Fanarbeiter Christian Wandeler bleibt ein Rätsel, weshalb die Transparente nicht bereits bei der Eingangskontrolle eingezogen wurden. "Die Fans mussten sämtliches Fanmaterial zeigen." Durch den "masslos übertriebenen " Einsatz im Gästeblock sei die friedliche Stimmung zerstört worden. "Die Ambiance war bis zu diesem Zeitpunkt super. Mit YB haben die FCL-Fans sonst nie Probleme."

Auch Manuel Willi, Chef Regionalpolizei Bern, sagt: "Die Entfernung des Transparentes war ganz klar der Auslöser des späteren Krawalls."

Tobias Habegger

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20 Polizisten auf verlorenem Posten

In der Annahme, die Luzerner Fans seien unproblematisch, entsandte die Polizei am Sonntag nur ein Miniaufgebot vors Stadion.

Nur rund 20 Polizisten seien am Sonntag beim Fussballspiel YB gegen FC Luzern im Einsatz gewesen, war gestern von zwei gut unterrichteten Quellen unabhängig voneinander zu hören - zu wenig, um den Luzerner Fans nach Spielschluss Paroli bieten zu können. Diese haben die Polizei nach Spielschluss gezielt angegriffen und mit Flaschen, Steinen und Getränkebüchsen beworfen. Sieben Polizisten wurden leicht verletzt. Ob am Anfang tatsächlich nur 20 Polizisten im Einsatz standen, will Manuel Willi, Chef der Regionalpolizei Bern, aus "taktischen Gründen" nicht sagen.

Berner Polizisten in Basel

Dass die Polizisten zu Beginn der Scharmützel in "Unterzahl" waren, gibt Willi aber zu. Er gesteht auch ein, dass ein Aufgebot an Berner Polizisten nach Basel an den Spitzenkampf FC Basel gegen FC Zürich abdelegiert wurde - auch zur Grösse dieser Truppe macht Willi indes keine Angaben.

Das kleine Polizeiaufgebot sei ein "krasser Fehlentscheid" gewesen, kritisierte gestern eine anonyme Quelle aus Polizeikreisen gegenüber TeleBärn. Willi verwehrt sich gegen diesen Vorwurf: "Bisher gab es mit Luzern-Fans keine grösseren Probleme." Der Chef der Regionalpolizei glaubt, dass es ohne die Transparent-Entfernung durch die Protectas (siehe oben) auch am Sonntag vermutlich keine Probleme gegeben hätte. "Wir können nicht jedes Mal vom Worst-Case-Szenario ausgehen und 500 Leute aufbieten."

Riesiger Aufwand

Ob YBs Entscheid, das Transparent entfernen zu lassen, richtig und das Vorgehen der Protectas verhältnismässig war, will Willi nicht beurteilen: "Wir haben Verständnis, dass das Stade de Suisse seine Hausordnung durchsetzen will." Die sich häufenden Ausschreitungen rund um YB-Spiele seien kein spezifisches Problem von YB, sondern ein gesellschaftliches: "In den letzten acht Jahren hat sich unser Aufwand für Mannschaftssportarten verzehnfacht."

Eine offene Rechnung?

Pikanterweise entlud sich die Gewalt am Sonntag nicht zwischen den beiden Fangruppen - im Gegenteil: Die Luzerner Fans wurden von einigen YB-Supportern in ihrer Attacke gegen die Polizei gar unterstützt, wie Willi erklärt. Möglicher Hintergrund könnte eine offene Rechnung der Luzern-Fans sein: Nach einem Spiel der Luzerner U21-Mannschaft in Biel im letzten April wurden 33 Luzern-Fans von der Stadtpolizei Biel verhaftet - grundlos, wie die Fans behaupten. Obschon die Strafverfahren noch hängig sind, verhingen die Kantonspolizeien Bern und Luzern gegen die 33 Personen einjährige Stadion- und Rayonverbote. Mit zahlreichen Transparenten kritisierten die Luzerner Fans auch am Sonntag im Stade de Suisse diese präventiven Verbote. Und just jene Ereignisse waren es, welche die Fans dazu bewogen haben, das Referendum gegen den Beitritt des Kantons Luzern zum Konkordat gegen Gewalt an Sportveranstaltungen beizutreten.

Bittere Ironie, dass am Sonntag genau dieses Referendum mit dem Transparent beworben wurde, welches am Anfang der Krawalle stand. Die Fanclubs stehen stark in der Verantwortung, meint Polizeichef Willi: "Sie wehren sich gegen stärkere Kontrollen und gegen das Konkordat, doch ihre Leute können sie nicht kontrollieren."
azu

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Neue Luzerner Zeitung 18.11.08

Sicherheitsleute lösen Schlägerei aus

Beim Match YB - FCL wollten Sicherheitskräfte ein Plakat der FCL-Fans entfernen. Fazit: Verletzte auf beiden Seiten.

Roger Rüegger

Sonntagnachmittag: Während des Fussballmatchs YB - FCL im Berner Stade de Suisse tauchen rund zehn Sicherheitskräfte im Block der FCL-Fans auf, um zwei Transparente mit der Aufschrift "Nein zu Polizeiwillkür" zu entfernen. Dabei kommt es zu unschönen Szenen zwischen den Protectas-Sicherheitsleuten und FCL-Anhängern: "Plötzlich standen schwarz gekleidete Männer zwischen den Luzernern. Sie prügelten mit Stöcken auf Leute ein. Es war brutal", erzählt FCL-Fan Marina Odermatt (18) aus Hergiswil. Für Christian Wandeler von der Fanarbeit Luzern war das Vorgehen der Sicherheitsleute nicht gerechtfertigt. "Sie versuchten, das Transparent an sich zu reissen. Dabei schlugen sie wahllos auf Fans ein." Ein derartiges Eingreifen habe er noch nie gesehen. "Ich hätte nie geglaubt, dass in Schweizer Stadien so etwas möglich ist. Es gab viele Verletzte unter den Fans." Das Sicherheitsteam des Stade de Suisse forderte zuerst die FCL-Fans via Wandeler auf, das Transparent zu entfernen, vergeblich. Worauf die Sicherheitstruppe in den Luzern-Sektor einmarschierte.

Keine Politplakate

Doch warum musste das Transparent weg? Charles Beuret, Medienchef Stade de Suisse: "Politische Plakate dulden wir nicht. Und weil die FCL-Fans nicht zum Dialog bereit waren, handelten wir." Der Einsatz ging nicht wie geplant über die Bühne. "Die Sicherheitskräfte wurden von gewaltbereiten Fans empfangen." Die Protectas-Leute hätten nicht zuerst geschlagen. Beuret gibt zu, dass man sich im Nachhinein die Frage stellen könne, ob der Einsatz verhältnismässig war. "Wenn wir gewusst hätten, dass die Situation eskaliert, hätten wir wohl verzichtet." Fanarbeiter Christian Wandeler sagt: "Vor dem Eingriff hätte man das Gespräch suchen müssen. Dann wäre die Lage nicht eskaliert."

Der Protectas wird in Internet-Fanforen vorgeworfen, sie sei überfordert. Beuret: "Sie sind bei uns angestellt. Wir sagen, wie vorgegangen wird." Roman Lehmann (Protectas) betont dazu: "Unsere Leute sind Profis und verhältnismässig vorgegangen."

Nach dem Match kam es ausserhalb des Stadions zu Scharmützeln mit der Polizei (siehe Box). Der Luzerner Sicherheitsbeauftragte Mike Hauser will jetzt mit den Fanarbeitern zusammensitzen. "Zu Hause haben wir seit längerer Zeit Ruhe, das soll auch auswärts so sein."

Video: TeleTell-Bilder vom Vorfall in Bern unter www.zisch.ch/bonus
http://www.teletell.ch/upload/multimedia/m1_content_2008/11/397698036428357.wvx

Ausschreitungen

Gemeinsam gegen die Polizei

Im Anschluss an den Match Young Boys gegen FC Luzern vom Sonntag kam es ausserhalb des Stade de Suisse in Bern zu Scharmützeln zwischen Anhängern beider Mannschaften und der Polizei.

Sicherheitsleute versuchten während des Spiels, Transparente aus dem Luzerner Fanblock zu entfernen. Daraufhin griffen laut Thomas Jauch, Mediensprecher der Kantonspolizei Bern, Anhänger beider Teams die Polizei gemeinsam mit Flaschen, Steinen, Getränkebüchsen und anderen Wurfgeschossen an. Die Polizei reagierte gegen die Angriffe der Fussball-Chaoten mit Reizstoffen und Gummischrot.

Sieben Polizisten verletzt

Ein Hooligan musste ambulant behandelt werden. Sieben Polizisten wurden leicht verletzt. Die Polizei führte 14 Personenkontrollen durch. Sieben der kontrollierten Personen sind Anhänger von YB, vier vom FCL. Drei von ihnen sind FCL-Anhänger mit Stadionverbot. Ob es zu Verzeigungen kommt, wird derzeit abgeklärt.
rgr

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bernerzeitung.ch 17.11.08

Mit Telebärn-Video:
http://bernerzeitung.ch/region/bern/Ausschreitungen-heftige-Vorwuerfe-an-Polizeikommandanten/story/22817958

Ausschreitungen: heftige Vorwürfe an Polizeikommandanten

Von mau/ bz.

Während und nach dem gestrigen Spiel YB - Luzern ist es zu Auseinandersetzungen zwischen Fans und der Polizei gekommen. Gegen den Polizeikommandanten Dr. Stephan Blättler werden aus Polizei-Kreisen schwere Vorwürfe erhoben.

Es würden sich Vorfälle von "krassen" Fehlentscheiden aneinanderreihen. Ein weiterer Vorwurf richtet sich an den Führungsstil von Dr. Stephan Blättler. Er habe keine Ahnung, wo der Schuh bei den Angehörigen der ehemaligen Stadtpolizei Bern drücke, ist einem Schreiben, welches TeleBärn vorliegt, zu entnehmen. Weitere Informationen zu den Vorwürfen gibt es heute Abend ab 18 Uhr in den TeleBärn-Nachrichten.

Auschreitungen zwischen Polizei und Fans

Im Gebiet der Bushaltestelle Wyler und der Winkelriedstrasse standen sich nach Spielschluss von YB - Luzern im Stade de Suisse rund 60 Fans und Polizisten gegenüber. Die Fussballfans griffen die Polisten laut Mitteilung der Polizei von heute Montag mit Flaschen, Steinen, Getränkebüchsen und anderen Wurfgeschossen an. Die Ordnungshüter hätten anschliesesnd Reizstoffe und Gummischrot gegen die Fans eingesetzt, heisst es weiter. Ein Fan musste ambulant ärztlich betreut werden. Seitens der Polizei gab es sieben leicht Verletzte. Ausserdem wurden mehrere Polizeifahrzeuge beschädigt. Die Polizei führte vor Ort vierzehn Personenkontrollen durch.

Bereits in der ersten Halbzeit war es im Stadion zu Scharmützeln gekommen. Laut Augenzeugen versuchten Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes Protectas, Transparente mit Texten wie "Nein zu Polizeiwillkür" im Sektor der Luzern-Fans zu entfernen. Gemäss Zuschauern wurden dabei auch Schlagstöcke eingesetzt.

"Sie schlugen mit den Schlagstöcken zu"

Matchbesucher D. Amstutz* hat die Ausschreitungen mit eigenen Augen gesehen: "Ich habe so etwas noch nie erlebt und war geschockt", sagt er gegenüber bernerzeitung.ch. "Die Protectas-Sicherheitsleute stürmten kurz nach der 30. Minute ohne Vorwarnung in den Sektor und schlugen mit den Schlagstöcken zu. Unter den Betroffenen befanden sich auch Kinder." Matchbesucherin Judith Greber konnte die Situation von einer anderen Perspektive beobachten. Sie wollte sich beim Food-Corner gerade einen Kaffee holen, als die Einsatzkräfte die Tribüne stürmten. "Sie haben die Schlagstöcke bereits vor der Treppe gezückt. Anschliessend drückten sie Stadion-Besucher an die Bande." Die Protectas-Mitarbeiter hätten einander hochgehoben, um das Transparent zu holen. Dieses Vorgehen habe im Sektor Aggressionen ausgelöst. Die Fans haben laut Greber auf dem Damen-WC gewütet und Klo-Deckel beschädigt.

Protectas streitet Schlagstock-Einsatz ab

Die Protectas nimmt zum Vorwurf, wonach sie beim besagten Einsatz Schlagstöcke eingesetzt habe, keine konkrete Stellung. Roman Lehmann, Leiter Unternehmenskommunikation der Protectas sagt nur: "Unsere Leute gehen nicht mit Schlagstöcken auf Menschen los". Die Mitarbeiter von Protectas hätten den Auftrag erhalten, das Transparent zu entfernen. Dies sei jedoch nicht geglückt. Beim Einsatz sei ein Sicherheitsmann gestürzt und habe beide Handgelenke gebrochen, so Lehmann. Anschliessend hätten sich die Einsatzkräfte geschlossen zurückgezogen.

YB-Pressechef Charles Beuret lässt durchblicken, dass die Protectas-Mitarbeiter durchaus zugeschlagen haben. "Die Sicherheitsleute mussten sich wehren, weil gewaltbereite Luzern-Anhänger auf sie los gingen." Den Auftrag, die politischen Transparente zu entfernen, habe der Sicherheitschef des Stade de Suisse gefällt. "Laut unserer Stadionordnung dulden wir keine politischen Aktionen."

Auch Manuel Willi, Chef Regionalpolizei Bern, sagt: "Die Entfernung des Transparentes war ganz klar der Auslöser des späteren Krawalls." Die Young Boys bedauern die Ausschreitungen. "Mit dem heutigen Kentnisstand würden wir die Transparente hängen lassen", sagt Beuret. Eigentlich sei das Einziehen von Transparenten ja eine Routine-Arbeit. "Doch die Sicherheitsleute wurden vom Gewaltpotential im Gästeblock überrascht."

*Voller Name der Redaktion bekannt

(Bernerzeitung.ch/Newsnetz)

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police.be 17.11.08

Medienmitteilung vom 17. November 2008

Stadt Bern

Auseinandersetzungen nach dem Spielende

pkb. Nach dem Fussballspiel der Berner Young Boys gegen den FC Luzern am Sonntagabend im Stade de Suisse in Bern kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Fangruppierungen und der Polizei.

Im Anschluss an das Fussballspiel YB - FCL vom Sonntagabend kam es ausserhalb des Stade de Suisse, namentlich im Gebiet rund um das Stadion und an der Winkelriedstrasse, zu Scharmützeln zwischen den Fans beider Mannschaften und der Polizei. Der Ausschreitung vorangegangen war die Entfernung eines politisch motivierten Transparents im Stadion durch private Sicherheitskräfte.

Die Fussballfans griffen die Polizei mit Flaschen, Steinen, Getränkebüchsen und anderen Wurfgeschossen an, so dass diese Reizstoffe und Gummischrot gegen die Fans einsetzen musste.

Ein Fan musste ambulant ärztlich betreut werden. Seitens der Polizei gab es sieben leicht Verletzte. Ausserdem wurden mehrere Polizeifahrzeuge leicht beschädigt. Die Polizei führte vor Ort vierzehn Personenkontrollen durch.

(tj)

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POLIZEISCHULE
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Tagesanzeiger 18.11.08

In den Polizeischulen wird vermehrt Youtube geschaut

Prügelnde Polizisten müssen damit rechnen, dass ihr Tun gefilmt und im Internet gezeigt wird. Die Filme beeinflussen nun auch die Polizeiausbildung.

Von Maurice Thiriet

Die krassesten Fälle stammen aus Nordamerika. Etwa jener des New Yorker Polizisten Patrick Pogan: Er knallt einen Velofahrer mit Anlauf und einem Schultercheck zu Boden. Oder der des Polen Robert Dziekanski: Er wurde bei der Festnahme im Flughafen von Vancouver getötet.

Der Imageschaden für die Polizei ist jeweils gross. Die Videos im Internet werden darum zunehmend auch bei der Ausbildung angehender Polizisten thematisiert, wie zwei von einander unabhängige Quellen berichten. Die Polizeischüler werden dabei für die Problematik der omnipräsenten Kameras sensibilisiert. Mitunter sollen Polizeischüler nach Begutachtung von Internetvideos mit unverhältnismässiger Polizeigewalt auch angehalten worden sein, gewisse Techniken bei der Anwendung von Zwang nicht oder nur im Notfall auszuüben.

Konkret geht es etwa um eine Technik der Fixierung eines Verdächtigen am Boden. Seit im September 2007 im aargauischen Fislisbach ein psychisch kranker Mann bei seiner Verhaftung getötet worden ist, wird das Thema "lagebedingter Erstickungstod" an sämtlichen Polizeischulen "noch ausführlicher als bisher" behandelt, wie es ein Beamter der Kantonspolizei Baselland ausdrückt. Der lagebedingte Erstickungstod kann dann eintreten, wenn etwa auf den Brustkorb eines sehr aufgeregten Verdächtigen zu viel Druck ausgeübt oder der Atemfluss sonst wie behindert wird. In Fislisbach hatten sich zwei Beamte auf den Verdächtigen gelegt. Damit sich die künftigen Polizisten nie mit dem Vorwurf konfrontiert sehen, einen lagebedingten Erstickungstod in Kauf genommen zu haben, sollen sie nur eine Schulter eines Verdächtigen von der Seite mit dem Knie zu Boden drücken.

Filmchen als didaktisches Mittel

Ebenfalls anhand einer Szene auf Youtube ist Polizeischülern eingeschärft worden, den Schlagstock streng nach Ausbildungsreglement des Herstellers einzusetzen. Will heissen: nur Schwungbewegungen zur Eigensicherung und keine Hiebe gegen den Kopf, geschweige denn Schläge der "Tomahawk-Technik" - mit dem kurzen Griffteil nach vorne.

Dass es Anpassungen bei Zwangsanwendungen auf Grund vermehrter öffentlicher Beobachtung gegeben haben soll, dementieren sämtliche angefragten Stellen. "Bei der Gewaltanwendung gilt einzig und allein der Grundsatz der Verhältnismässigkeit. Es spielt keine Rolle, ob etwas gefilmt wird oder nicht", sagt Reto Cavelty, Direktor der Polizeischule Ostschweiz. Auch die Polizeischule Hitzkirch des nordwestschweizerischen Polizeikonkordats hat nach Angaben von Direktor Christoph Tanner keine "Youtube-Lektionen" in den Stundenplan aufgenommen.

Im Training sind die Videoplattformen im Internet den Instruktoren aber mitunter ein willkommenes didaktisches Mittel. "Ich benutze Youtube, um im Unterricht Beispiele schiefgegangener Verhaftungen oder unverhältnismässiger Gewaltanwendung zu zeigen und zu analysieren", sagt ein Instruktor. Dass dabei auch das Bewusstsein dafür geschärft werde, dass die Polizei bei der Anwendung von Gewalt besonders unter Beobachtung steht, sei ein "unvermeidlicher Nebeneffekt".

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ALKOHOL
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BZ 18.11.08

Thuner Polizeikontrollen bei Jugendlichen

Nur die Hälfte kommt aus Thun

Die Polizei hat in den Monaten September und Oktober insgesamt 166 Jugendliche unter 18 Jahren gezielt kontrolliert. Bereits jetzt steht für den Thuner Gemeinderat fest: Die "Aktion Bänkli" wird weitergeführt.

Kampf dem unkontrollierten Alkoholkonsum, achtlos liegen gelassenen Abfall und lautstarken Nachtruhestörungen durch Jugendliche: Darauf zielte die "Aktion Bänkli", die der Thuner Gemeinderat während der Monate September/Oktober durch Polizeipatrouillen ausführen liess, ab. "In der Zeit vom 4.September bis und mit 26.Oktober hat die Polizei 166 Personen unter 18 Jahren kontrolliert", sagte Gemeinderat Peter Siegenthaler, Vorsteher Direktion Sicherheit, gestern auf Anfrage.

Problemzone Innenstadt

Die Vorgaben an die Polizei waren klar: Unter 13-Jährige sollten sich ohne Begleitung Erwachsener nach 22 Uhr nicht mehr im öffentlichen Raum aufhalten, dasselbe galt nach 24 Uhr für unter 16-Jährige. Wer zudem unter 18 Jahre alt war und durch Alkoholkonsum, schwere Ruhestörung oder Gefährdung der öffentlichen Sicherheit auffiel, wurde ebenfalls von der Polizei angehalten.

Die polizeilichen Auswertungen zeigen nun, dass der Hauptharst die Altersgruppe der 14- bis 18-Jährigen betraf. Zudem wurden vier Dreizehnjährige und neun 16- bis 18-Jährige kontrolliert. "Rund die Hälfte der angehaltenen Jugendlichen stammen aus Thun selber, die restlichen aus benachbarten Gemeinden wie Steffisburg, Uetendorf oder Hünibach und Heimberg", weiss Siegenthaler. Dabei lasse sich feststellen, dass die Problemzone in der Innenstadt selber liege. "Je weiter weg in den Quartieren die Kontrollen durchgeführt wurden, umso weniger Auswärtige waren dabei", führte der Thuner Sicherheitsvorsteher aus. Die Kontrollen wurden nicht nur flächendeckend auf dem gesamten Gemeindegebiet Thun durchgeführt, sondern auch zu unterschiedlichen Zeiten. "Natürlich spielte auch das Wetter eine Rolle. Bei Regenwetter treffen sich die Jugendlichen eher selten im öffentlichen Raum", sagte Peter Siegenthaler.

"Aktion war nötig"

Insgesamt kam es bei den 166 kontrollierten Jugendlichen zu drei Gefährdungsmeldungen. "Das betrifft die Direktion Soziales", sagte Siegenthaler; Sozialvorsteher Andreas Lüscher bestätigt, dass die drei Fälle weiter verfolgt werden: "Falls es sich um Thuner Jugendliche handelt, wird die Abklärungskommission prüfen, ob vormundschaftliche Massnahmen nötig sind. Das kann im schlimmsten Fall bis zum Obhutsentzug der Eltern führen." In weiteren drei Fällen wurde das Jugendgericht informiert. Bei neun Jugendlichen wurden die Eltern informiert; davon wurden zwei durch die Polizei nach Hause geführt, zwei wurden von ihren Eltern abgeholt.

"Aus polizeilicher Sicht war die ‹Aktion Bänkli› nötig", sagte Siegenthaler. "Wir werden diese situativen Kontrollen flächendeckend weiterführen." Eines müsse jedoch auch festgehalten werden: "Das Bild der saufenden und kiffenden Jugend hat sich durch die Aktion auch relativiert. Aber der Alkoholkonsum Jugendlicher bleibt ein Problem."
Heinerika Eggermann

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KEIN KIEZ FÜR NAZIS
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Radio Corax (Halle) 17.11.08

Kein Kiez für Nazis im Gespräch mit Martin Stern
http://www.freie-radios.net/mp3/20081117-keinkiezf-24972.mp3

Seit Anfang 2008 haben im Berliner Stadtteil Pankow die gezielten Übergriffe und Drohungen durch Neonazis massiv zugenommen. Vermeintliche Linke werden gezielt abgefangen, und gejagt, ihre Namen mit Drohungen an Hauswände gesprüht, ihre Eltern per Telefon terrorisiert. Dies ist eine Entwicklung, die sich bereits seit letztem Jahr abzeichnet. Bereits seit Mitte 2007 kam es immer wieder zu gezielten Angriffen auf die Wohnungen von Antifas oder zur Veröffentlichung von rechter Propaganda, auf denen ihre Adressen veröffentlicht wurden. Dabei ist dies nur die Spitze dessen, was überhaupt an Übergriffen und Bedrohungen ans Tageslicht gerät. All diejenigen, die nicht den Vorteil genießen, Kontakt zu Menschen zu haben, die sich nach Übergriffen um sie kümmern und/oder solch einen Vorfall eventuell öffentlich machen, finden kaum Erwähnung. Dabei sind sie es, die am meisten unter der permanenten Präsenz der Faschisten in Pankow leiden müssen. Da dieses Phänomen nicht nur Berlin betrifft, wollen wir etwas näher darauf eingehen...

anmerkung; gespräch lief letzten freitag. einen tag vor der demonstration

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Siempre Antifascista - Culture and resistance - by any beat necessary! For a strong global antifascist movement
http://www.siempreantifascista.tk

North-East Antifaschists (NEA)
http://www.nea.antifa.de

Red & Anarchist Skinheads Berlin/Brandenburg
http://www.red-skins.de

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GIPFEL-SOLI-NEWS
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gipfelsoli.org/Newsletter 17.11.08

17.11.2008 Strasbourg/ Baden-Baden -- Genua -- Maddalena

- Freiburg wird zum Polizeihauptquartier
- G8 2001 / Urteile - Ein Überblick in Zahlen
- Supportolegale: Amnestie für die Polizei!
- Press Statement by the Plaintiffs in the Diaz Trial
- Weitere Statements zum Urteil im Diaz-Verfahren
- Italy's 2009 G8
- Frankreich: Verhaftungen wegen Hakenkrallen-Anschlägen
- Gipfelmarathon im April
Mehr: http://gipfelsoli.org/Newsletter/5740.html