MEDIENSPIEGEL 22.2.10
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (RaBe, Tojo)
- Sicherheitswahn: Ruhige Hot Spots
- Stadtrats-Sitzung 25.2.10
- Party-Thun: Ab in den Untergrund
- Antirep-Demo Aarau: Widmers Einsichten
- Langzeit-Nothilfe-Realitäten in der Ostschweiz
- Sans-Papiers Lausanne
- Heroin-Trendwende
- Unistress: Burnout + Co.
- Anti-Atom: AKW-Neubau-Glücksrad
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REITSCHULE
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Di 23.02.10
20.30 Uhr - Kino - Uncut - Warme Filme am
Dienstag: Escape to live, Andrea Weiss und Wieland Speck, Deutschland
2000
20.30 Uhr - Tojo - "Lustiger Dienstag 45" Mehr als
Variété! Mit der LuDi-Crew und Gästen.
Mi 24.02.10
19.00 Uhr - SousLePont - Alpen Spezialitäten
20.30 Uhr - Kino - Kulturprojekt Porta Chuisa,
Performance. Live-Konzert zu Filmen aufgeführt mit Hans Koch (CL),
Michael Thieke (CL) und Paed Conca (CL). In Anwesenheit von Giovanni Di
Stefano, Heike Fiedler, Giorgio Andreoli und Richard Werder
22.00 Uhr - SousLePont - Offene Bühne #120
Do 25.02.10
20.30 Uhr - Kino - Kulturprojekt Porta Chuisa,
Performance. Live-Konzert zu Filmen aufgeführt mit Hans Koch (CL),
Michael Thieke (CL) und Paed Conca (CL).
22.00 Uhr - Rössli-Bar - Heu, Stroh und Hafer
Fr 26.02.10
19.30 Uhr - Kino - Rabe-Fest: Jolly Roger, Beat Hirt,
Schweiz 2003
20.30 Uhr - Tojo - "Agents Provocateurs"
Agentenstück von Michael E. Graber. Uraufführung.
21.15 Uhr - Kino - Rabe-Fest: Radio LoRA 97,5 MHz - 25
Jahre laut!, Gido Dietrich, Schweiz 2009 und RaDialoge 08, Paola Delco'
& Ricardo Dorantes, CH 2009
22.00 Uhr - SousLePont - RaBe-Fest: The Jackets, The
Dead, Loose Connection (BE)
22.00 Uhr - Dachstock - RaBe-Fest: Sofa Surfers (Klein
Rec/A), Clara Clara (F) / DJ Olive Oil (BE)
22.00 Uhr - Rössli-Bar - Rabe-Fest: Disco: DJ Tom
Zoff (70/80/90 Mambo) / DJ Küse (Lost in Disco) / DJ Electric
(Ready to Rock)
23.00 Uhr - Frauenraum - Rabe-Fest: "Female D&B
Special" - DJ Flight (Play:Musik, Rinse FM, Metalheadz, Bassbin, UK) /
MC Ayah (Lucky Devil Music, Hospital, CIA, UK), DJ Lockee, DJ Ryck
& Badboy MC (RaBass 95.6), DJ Sueshi (Radio X, First Ladies, Basel)
22.30 Uhr - Kino - Rabe-Fest: No More Smoke Signals,
Fanny Bräuning, CH 2008
Sa 27.02.10
19.30 Uhr - Kino - RaBe-Fest: No More Smoke Signals,
Fanny Bräuning, CH 2008
20.30 Uhr - Tojo - "Agents Provocateurs"
Agentenstück von Michael E. Graber. Uraufführung.
21.15 Uhr - Kino - RaBe-Fest: Radio LoRA 97,5 MHz - 25
Jahre laut!, Gido Dietrich, Schweiz 2009 und RaDialoge 08, Paola Delco'
& Ricardo Dorantes, CH 2009
22.00 Uhr - SousLePont - RaBe-Fest: Lamps of Delta, My
Wolf, Overdrive Amp Explosion, Mani Porno (CH)
22.00 Uhr - Dachstock - Rabe-Fest mit MyMy (live)
(playhouse/DE); Styro2000 (motoguzzi/ZH); Racker & Brian Python
(festmacher/BE)
22.00 Uhr - Frauenraum - Rabe-Fest: Miss Trouble &
The Television Project / Anna Aaron / Dr. Minx / El Gata
22.00 Uhr - Rössli-Bar - Rabe-Fest: Dee Jota
(Abnorm), Disko Dario (elastic trax), Flowbox *live!*(Abnorm), Gelber
(4dreams), Navigator (Dream Vision Media)
22.30 Uhr - Kino - Rabe-Fest: Jolly Roger, Beat Hirt, CH
2003
So 28.02.10
19.00 Uhr - Tojo - "Agents Provocateurs"
Agentenstück von Michael E. Graber. Uraufführung.
20.00 Uhr - Rössli-Bar - Marta Collica & Kassette
20.30 Uhr - Kino - Kulturprojekt Porta Chuisa,
Performance. Live-Konzert aufgeführt zu Filmen mit Hans Koch (CL),
Michael Thieke (CL) und Paed Conca (CL).
Infos: http://www.reitschule.ch
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kulturstattbern.derbund.ch 22.2.10
Benedikt Sartorius am Montag den 22. Februar 2010 um 07:04 Uhr
Kulturbeutel 08/10
(...)
Frau Feuz empfiehlt:
Unterstützen Sie Ihr lokales Kultur-Radio und besuchen Sie
nächstes Wochenende die Reitschule. Dort treten im Rahmen des
jährlichen Festes von Radio RaBe unter anderem die Sofa Surfers,
Clara Clara, The Jackets, Miss Trouble & Television Religion und
viele andere auf.
(...)
Frau Kretz empfiehlt:
Das Stück "Agents Provocateurs" von Michael E. Graber ab
Freitag im Tojo, das u.a. simplen Fragen wie "Was kann und soll Theater
im 21. Jahrhunder eigentlich wollen, können und sollen, wenn es
denn zeitgenössisch sein können sollen will?" nachgehen wird.
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SICHERHEITS-WAHN
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Bund 22.2.10
Nach Mitternacht steigt die Gewaltbereitschaft in Bern
Grosser Alkoholkonsum sorgt am Wochenende für die
üblichen Schlägereien.
An den neuralgischen Orten in Bern - Aarbergergasse,
Grosse Schanze, Schützenmatte - bleibt es am Wochenende ruhig. Mit
der Frage, wie sicher die Stadt Bern ist, begleitet der "Bund" eine
grössere Polizeieinheit eine Nacht lang. Wegen der Fasnacht kommt
es vor allem in der Altstadt zu vielen Einsätzen. Die zum Teil
stark betrunkenen Festteilnehmer streiten, randalieren, schlagen und
machen auch vor Angriffen gegen die Polizei nicht halt. Oft ist aber
auch einfach nur Hilfe gefragt: Die Polizisten schlichten zwischen
Streithähnen, beruhigen Gastwirte und helfen Betrunkenen auf die
Beine. (ba) - Seite 19
--
Alkoholkonsum und zusammengeschlagene Fasnächtler halten
die Polizei auf Trab
Wie sicher ist die Stadt Bern? Der "Bund" begleitet eine
Viererpatrouille der Polizei bei einem Einsatz. Trotz Fasnacht
verläuft die Wochenendnacht verhältnismässig ruhig -
Schlägereien, Einbrüche und Randale gehören aber zum
Courant normal.
Anita Bachmann
Gegen halb zwei Uhr morgens ruft der Wirt eines Lokals an
der Zeughausgasse die Polizei. Ein Mann, der auf der Strasse wahllos
auf Leute losgegangen sei, sei ins Restaurant gekommen und habe von
Gewehr und Erschiessen geredet, erzählt der aufgeregte Wirt den
eintreffenden Polizisten. Diese steigen die Treppe hoch, um den
angeblich weiss kostümierten Mann zu suchen, der sich mit dem Lift
davongemacht haben soll. Doch der Mann ist unauffindbar. "Rufen Sie an,
wenn der Mann wieder auftaucht", sagt ein Polizist, dann ziehen die
Gesetzeshüter ab.
Diese Szene ereignet sich in den frühen Morgenstunden
der Fasnachtsnacht von Freitag auf Samstag. Die Polizisten sind in
dieser Nacht, die der "Bund" zufällig ausgewählt hat, seit 19
Uhr unterwegs. Während der ersten Stunden passierten die "normalen
Sachen"; ein Einbruchdiebstahl, randalierende Jugendliche im
Breitenrain und ein Fall häuslicher Gewalt, sagt Manuel Willi. Der
Chef Region Bern bei der Kantonspolizei begleitet den Einsatz. Die vier
Polizisten bilden ein sogenanntes sicherheitspolizeiliches Element:
eine grössere, schlagkräftigere Truppe als eine übliche
Zweierpatrouille, die sich innerhalb weniger Minuten mit weiteren
Vierergruppen zusammenschliessen kann. Der Auftrag des Abends laute
einfach: "Die Bevölkerung schützen."
Alkoholpegel steigt, Niveau sinkt
In Leuchtwesten schlängeln sich die vier Polizisten
durch die Menschen in der Altstadt. Zusammen mit Fahndern in Zivil und
weiteren Patrouillen sollen sie für eine sichere Fasnachtsnacht
sorgen. Die Stimmung ist fröhlich und die Polizisten bekommen
viele Komplimente für ihre "gelungene Kostümierung". Doch der
Alkoholpegel der Festbesucher steigt. "Das Niveau wird nicht mehr
höher", bemerkt Willi nach Mitternacht. Am Waisenhausplatz wird um
diese Zeit die erste Alkoholleiche von der Sanität
abtransportiert. Und plötzlich ist auch der Einsatz der Polizei
gefragt: In der Kramgasse wurde ein 17-Jähriger
zusammengeschlagen, er hockt zusammengekauert in einem Hauseingang. "Er
bekam einen Schlag, fiel und knallte mit dem Kopf aufs Pflaster. Als er
am Boden lag, soll weiter auf ihn eingedroschen worden sein", sagt
Peter Minder, der die sicherheitspolizeilichen Elemente kommandiert.
Schützend stellen sich die Polizisten vor den Hauseingang und den
Sanitätswagen, weil Letztere manchmal ausgeraubt würden.
Aufgrund der aufgenommenen Zeugenaussagen stünden die Chancen gut,
dass die Täterschaft ermittelt werden könne. Kaum ist die
Arbeit getan, eilen die Polizisten ins Finstergässchen. Dort soll
es eine Schlägerei gegeben haben. Davon will bei der Ankunft der
Polizei aber niemand mehr etwas wissen. Anders ist die Lage in der
Rathausgasse: Ein junger Mann im Gorillakostüm hat einen Schlag
ins Gesicht bekommen. Die Übeltäter in Schottenröcken
sind verschwunden. Zwei Kollegen des Opfers, ebenfalls in
Gorillakostümen, reden auf die Polizisten ein: "Ihr müsst sie
suchen, das ist euer Job." Ein Polizist erklärt ruhig, dass es
schwierig sei, in diesem Getümmel, die "Schotten" zu finden. Das
Opfer solle sich verarzten lassen und Anzeige erstatten.
Ruhe an neuralgischen Orten
Nach ein Uhr morgens wechseln die Fusspatrouillen auf ein
Fahrzeug, und mit Blaulicht und Sirene gehts zurück in die
Kramgasse. Auf die Rückbank quetschen die Polizisten einen als
Sumo-Ringer verkleideten Fasnachtsbesucher. Seine Hände liegen in
Handschellen auf dem Rücken. Auf dem Weg bis in die
Polizeihauptwache beschimpft der junge Mann die Polizei. Er ist stark
betrunken, wie sich später herausstellt, und war in der Kramgasse
an einer sich anbahnenden Schlägerei beteiligt. Die Polizei
schritt ein, und damit wäre die Angelegenheit für die
Beteiligten wohl erledigt gewesen. Der "Sumo-Ringer" griff aber einen
Polizisten an, worauf er sofort festgenommen wurde. "Gegen ihn wird
Anzeige wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte gemacht", sagt Minder. In
der Hoffnung er komme nicht wieder, werde er nun von der Polizei nach
Hause gebracht.
Dann bleibt Zeit, neuralgische Orte in der Stadt
abzufahren. Die Grosse Schanze, wegen ihrer Nähe zum Bahnhof ein
beliebter Ort für Drogenhandel, ist menschenleer. Auch auf der
Schützenmatte ist nicht viel los. Nichts Auffälliges
entdecken die Polizisten ferner auf der Bundesterrasse, wo viele
Marihuanageschäfte abgewickelt werden, und unterhalb der Kleinen
Schanzen, wo sich Frauen auf dem Drogenstrich anbieten. Selbst in der
Aarbergergasse, zurzeit wohl Nummer eins der Brennpunkte in der Stadt
Bern (siehe Text unten), ist es an diesem Morgen ruhig. Während
Polizisten in der Innenstadt nach einem Raubüberfall den
Täter erwischen, wird der Patrouillenwagen in die Lorraine
beordert. Ein Taxichauffeur erzählt, wie er von einer Kundin mit
den Fäusten traktiert worden sei, nachdem er von ihr den Fahrpreis
von 20 Franken eingefordert habe. Er zeigt den Polizisten die kaputte
Brille und stellt fest: "So etwas ist mir noch nie passiert." Die
betrunkene Frau, die in ihre Wohnung verschwunden ist, wird an den
Tatort zurückgeholt. Obwohl sie angibt, 100 Franken bezahlt und
kein Rückgeld bekommen zu haben, willigt sie ein, für die
kaputte Brille und den Fahrpreis aufzukommen. Damit ist die Sache
erledigt.
54 Meldungen in 12 Stunden
Nach einem Rundgang im Bahnhof, wo die Polizei ein paar
Schlafende aufscheucht, wird der Einsatz gegen sechs Uhr beendet. "Eine
ruhige Nacht", ist die Bilanz. Ein Blick ins Journal, das "Tagebuch"
der Polizei, bestätigt diesen Eindruck. "Von Freitag 19 Uhr bis
Samstag 7 Uhr wurden 54 Meldungen eingetragen", heisst es auf der
Medienstelle der Polizei. Darunter sind sechs Streitereien, eine
Tätlichkeit, eine Sachbeschädigung, zwei Diebstähle aus
Autos, zwei Randalen, ein Einbruchdiebstahl, Verkehrsunfälle, ein
Brandfall, Drogenhandel, Hausfriedensbruch und ein vermisster Hund.
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Wo es in der Stadt Bern nicht sicher ist
Schlägereien, Überfälle und Drogenhandel
Die unsicheren Orte in Bern sind bekannt. Doch allein mit
mehr Polizei lassen sich die Probleme nicht lösen.
In der Stadt Bern gebe es gewisse Probleme im
Sicherheitsbereich, diese liessen sich jedoch zeitlich und örtlich
relativ präzise eingrenzen, sagt der städtische
Sicherheitsdirektor Reto Nause (cvp). "Betroffen sind vor allem die
Nächte an den Wochenenden nach Mitternacht und Orte wie die Grosse
Schanze, Schützenmatte, Aarbergergasse oder Teile der unteren
Altstadt." Die Nachfrage bei Clubs und Bars, die an diesen Orten an den
Wochenenden lange geöffnet sind, ergeben ein differenzierteres
Bild. "Die Probleme haben in der letzten Zeit ein bisschen zugenommen",
sagt Didier Steiner, Mitinhaber der Propeller-Bar an der
Aarbergergasse. Obwohl es Schlägereien und Messerstechereien gebe,
sei die blosse Anwesenheit für Gäste der Propeller-Bar nicht
sehr gefährlich. "In der Aarbergergasse wird man nicht ausgeraubt
wie auf der Grossen Schanze", sagt er. Die Auseinandersetzungen seien
aber brutaler geworden, und schnell sei auch ein Messer zur Hand. An
Schlägereien beteiligten sich manchmal 10 bis 20 Personen. Steiner
wünscht sich eine engere Zusammenarbeit mit der Polizei und besser
ausgebildete Polizisten. Während der Fasnacht sei es in der
Aarbergergasse ruhiger, weil die Leute alle in der Altstadt seien, sagt
er.
Grosse Schanze: No-go-Area
Wenn sich auswärtige Gäste des Clubs Mad
Wallstreet auf der Parkterrasse von der schönen Aussicht auf der
Grossen Schanze beirren liessen, komme es vor, dass sie überfallen
und ausgeraubt würden. "Das ist eine No-go-Area, jeder Berner
weiss das", sagt der Geschäftsführer des "Mad Wallstreet",
Reto Bucher. Obwohl der Club nichts mit der Gefährlichkeit der
Grossen Schanze zu tun habe, sei dies unangenehm. Oft höre man
Hilfeschreie, worauf ihre Sicherheitsleute zu Hilfe eilten und die
Polizei alarmierten. Ruhe einkehren würde wohl nur, wenn die
Polizei rund um die Uhr auf der Grossen Schanze wäre, aber es
stelle sich die Frage, ob man dies wolle. "Die Polizei ist immer rasch
mit genug Leuten vor Ort und greift konsequent durch", sagt Bucher.
Auch auf der Schützenmatte ortet Tom Locher von der
Mediengruppe der Reitschule das Problem nicht bei zu wenig
Polizeipräsenz. "Das Hauptproblem ist, dass der Raum
Schützenmatte/Bollwerk ein vernachlässigter Ort ist." Nur ein
Beispiel dafür sei, dass es dort bis 2007 14 Jahre lang keine
öffentliche Toilette gegeben habe. "Jugendgewalt gibt es aber auf
der Schützenmatte wie überall in der Stadt", sagt Locher. Und
im Gegensatz zu anderen Orten finde der Drogenhandel draussen statt.
"In vielen Clubs in der Stadt werden bestimmte Drogendealer toleriert."
Mehr Repression in der Stadt bewirke lediglich eine Verlagerung.
"Während der Weihnachtszeit etwa, wenn die Gassen frei vom
Drogenhandel sein sollen, patrouillieren dort mehr Polizisten und der
Drogenhandel konzentriert sich unter anderem auf der
Schützenmatte", sagt Locher. Entschärfung würden die
seit Langem geforderte zweite Drogenanlaufstelle und auf die ganze
Stadt verteilte Dealercorners bringen. (ba)
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STADTRAT
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Sitzung 25.2.10
3. Motion Lea Bill (JA!): Einführung der Basisdemokratie in
der Stadt Bern (GuB: Tschäppät) verschoben vom 12.11.2009,
28.01.2010 und 18.02.2010 09.000068
http://www.bern.ch/stadtrat/sitzungen/termine/2009/09.000068/gdbDownload
9. Postulat Fraktion SVPplus (Jimy Hofer, parteilos): Keine
Zwischen-nutzung mehr von Städtischen Liegenschaften (FPI: Hayoz)
verschoben vom 12. und 26.11.2009, 28.01.2010 und 18.02.2010
09.000104
http://www.bern.ch/stadtrat/sitzungen/termine/2009/09.000104/gdbDownload
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PARTY-THUN
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20 Minuten 22.2.10
Thuner Partyszene weicht in den Untergrund aus
Thun. Die Krise im Thuner Nachtleben treibt die Jugendlichen in
den Untergrund: Sie boykottieren die Nachtclubs und feiern unbewilligte
Partys.
"Rauchverbot, Kleidungsvorschriften und unfreundliche
Türsteher: Wir haben die Schnauze voll vom Ausgang in Thun", klagt
Reto Aegerter (25). Die wenigen Nachtlokale in der Stadt hätten
jungen Gästen nichts zu bieten und würden deshalb
boykottiert. Weil vor allem im Sommer viele Nachtschwärmer lieber
draussen abhängen, klagen Anwohner über Lärm, Dreck und
Vandalismus. Die Stadt hat daraufhin mit verschiedenen Massnahmen
reagiert, aber noch kein Patentrezept gefunden (20 Minuten berichtete).
Aegerter will nicht bloss jammern, sondern über
Facebook möglichst viele Nachtschwärmer mobilisieren, um
gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Über 400 Mitglieder hat
die Gruppe "Underground Party Szene Thun" schon. Es gebe genug
leerstehende Räume, in denen man festen könne, so Aegerter.
Im kleineren Rahmen gebe es bereits unbewilligte Underground-Partys.
Die Facebook-Gruppe plant nun, diese künftig regelmässig
durchzuführen. Auch ein Massen-Event im Stil eines
Botellóns steht zur Diskussion.
Patrick Marbach
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ANTIREP AARAU
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Aargauer Zeitung 22.2.10
"Gegen was demonstrieren die eigentlich?"
Der Zweck des Protestmarsches der Autonomen am Samstag in
Aarau blieb den meisten Passanten verborgen
Toni Widmer
Eine groteske Situation: Im Zug der Demonstranten am
Samstag in Aarau ein Schild mit der Aufschrift: "Ich bin ein
Polizischt, ich kann knüppeln und sonscht nix". Und daneben
Dutzende von Polizisten, die nichts anderes taten, als jene Aufgabe
wahrzunehmen, die ihnen das Schweizer Volk als Gesetzgeber aufgetragen
hat. Die meisten von ihnen hatten zur Vermeidung eines Saubannerzuges
in Aarau auf einen freien Tag verzichten müssen.
Gegen 200 Autonome waren aus verschiedenen Landesteilen zu
dieser schon vor Wochen angekündigten Demo angereist. Nicht wenige
aus dem Umfeld der Berner Reithalle, einem von den Behörden nach
wie vor tolerierten, weitgehend rechtsfreien Zentrum linksextremer
Aktivitäten.
Gegen Polizeigewalt richte sich ihr Protestmarsch und
gegen den Kapitalismus, verkündeten die Demonstranten lauthals.
Den vielen Passanten, welche die Aktion am Rande verfolgten, wurde
deren Zweck dennoch nicht ganz klar: "Gegen was demonstrieren die
eigentlich? Wollen sie uns weismachen, die Polizei habe tatenlos
zuzuschauen, wenn sie aus Frust gegen unser System reihenweise Autos
anzünden, Häuser verschmieren und andere
Sachbeschädigungen vornehmen?", fragte ein älterer Aarauer.
Zu Sachbeschädigungen kam es am Samstag nicht. Zum
Leidwesen jenes freien Fotografen, der in der Hoffnung auf
spektakuläre Bilder extra aus Deutschland angereist war.
Ausgerüstet mit Schutzmaske und spezieller Schutzkleidung. Der
friedliche Verlauf war einerseits das Verdienst der Polizei, die das
Geschehen dank Grossaufgebot im Griff hatte. Zum anderen waren offenbar
doch nicht nur gewaltbereite Chaoten zur Demo gereist. Zumindest fiel
recht positiv auf, dass viele Leute aus dem Demonstrationszug ihre
leeren Getränkedosen ordentlich in den Abfallkörben am
Strassenrand entsorgten.
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Oltener Tagblatt 22.2.10
Friedliche Brandstifter-Demo in Aarau
Aarau Rund 150 Sympathisanten der Auto-Zeusler auf der
Strasse - Zwischenfälle wurden keine gemeldet
Weil sie im Verdacht stehen, mehrere Autos angezündet
zu haben, wurden im November zwei Aarauer Anarchisten verhaftet. Am
Samstag bekundeten ihnen rund 200 Leute ihre Solidarität.
Toni Widmer
In unserem Staat darf man Polizisten öffentlich als
repressive Bullen beschimpfen, ohne dafür belangt zu werden. So
geschehen am Samstag in Aarau, wo am späteren Nachmittag rund 150
Autonome während rund anderthalb Stunden durch die Gassen zogen
und dabei den Verkehr stark behinderten.
Vermummte Anarchisten
Die mehrheitlich schwarz gekleideten und zum Teil
vermummten Anarchisten aus dem Aargau und angrenzenden Kantonen
solidarisierten sich auf ihrem Marsch mit zwei jungen Aarauern. Diese
waren im November 2009 unter dem dringenden Verdacht festgenommen
worden, im Zelgli-Quartier verschiedene Autos in Brand gesteckt zu
haben. Sie haben einen Teil dieser Brandstiftungen auch zugegeben.
Die verhassten Bullen hatten derweil mit massivem
"Begleitschutz" dafür zu sorgen, dass die unbewilligte, von Stadt
und Polizei unter strengen Auflagen, aber tolerierte Demonstration,
nicht in einen Saubannerzug ausartete. Das angewandte Konzept ging auf.
Zwischenfälle wurden keine gemeldet.
Rund 200 Polizisten standen wegen dieser Demo im Einsatz.
Leute, die laut Stefan Reinhardt, dem Chef der Aargauer Kantonspolizei,
in anderen Diensten abgezogen werden mussten. Die Interventionsschwelle
war von der Polizei laut Reinhardt sehr tief angesetzt worden.
Über ein Dutzend Leute wurden bereits bei der Anreise angehalten
und vorübergehend aus dem Verkehr gezogen. Bei ihnen hatte die
Polizei verdächtiges Material (unter anderem
Schlaggegenstände, Pfeffersprays oder Pyros) gefunden.
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ASYL
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St. Galler Tagblatt 22.2.10
Doppelt so viele Nothilfe-Fälle
In der Stadt St. Gallen lebten im letzten Jahr 54 Personen
mit Nichteintretensentscheid (NEE) von Nothilfe. Für viele wird
dies zum Dauerzustand. Damit drängt ein neues Phänomen an die
Öffentlichkeit: Langzeit-Nothilfe-Bezüger.
Daniel Klingenberg
St. Gallen. Die Zahl der Personen, die in St. Gallen Nothilfe
beziehen, hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Es handelt sich
dabei um Ausländerinnen und Ausländer, auf deren Asylgesuch
nicht eingetreten wurde: Personen mit Nichteintretensentscheid (NEE).
2009 hat das Sozialamt 54 NEE-Personen Nothilfe gewährt. 2008
waren es noch 27, ein Jahr zuvor 18. Diese Zahlen teilte das
städtische Sozialamt auf Anfrage mit.
Im Kanton St. Gallen bezogen nach Auskunft des
Ausländeramtes im letzten Jahr rund 200 NEE-Personen Nothilfe -
über einen Viertel von ihnen in der Stadt.
2008 deutlich mehr Asylgesuche
Seit April 2004 erhalten Asylsuchende mit einem NEE nur
noch Nothilfe. Das bedeutet: Eine Übernachtungsmöglichkeit,
acht Franken pro Tag, im Bedarfsfall medizinische Hilfe. Der Bund weist
diese Personen den Kantonen zu. Der Kanton St. Gallen nimmt sechs
Prozent aller NEE-Personen auf. Die Vereinigung der
Gemeindepräsidenten entscheidet, wer wo "plaziert" wird. Vom
Rechtsstatus her halten sich NEE-Personen illegal in der Schweiz auf
und sind zur Ausreise verpflichtet.
Der Grund für die massive Zunahme der
Nothilfe-Empfänger: Mitte 2008 ist die Zahl der Asylsuchenden
sprunghaft angestiegen. Dies hängt nach Auskunft von Bruno Zanga,
Leiter das Ausländeramtes, mit der schwierigen wirtschaftlichen
Situation zusammen. Nach Ansicht von Andreas Nufer vom
Solidaritätsnetz Ostschweiz kommt eine weitere Ursache hinzu.
Unter Bundesrat Christoph Blocher seien vor allem 2007 viele
Flüchtlinge, hauptsächlich aus Spargründen, in den
Durchgangszentren an der Grenze "parkiert" worden. Nach seiner Amtszeit
seien alle auf einmal in die Kantone verteilt worden.
Der NEE-Anstieg wird von der Zahl der
Nothilfe-Empfänger nicht voll erfasst: Gemäss einer
nationalen Erhebung beziehen 44 Prozent der NEE-Personen keine Nothilfe
und tauchen unter.
Kinder gehen in die Schule
Auch das Solinetz spürt den Anstieg. Am Mittagstisch
hat es konstant viele NEE-Personen, manchmal ist er laut Nufer mit 40
Personen regelrecht überfüllt.
Anders als andere Gemeinden bringt die Stadt St. Gallen
Nothilfe-Bezüger nicht in Zivilschutzbauten unter. Sie wohnen nach
Angaben von Patrik Müller, Leiter des Sozialamts, in einfachen
Zimmern. Der Aufwand für ihre Begleitung ist hoch: Zweimal pro
Woche hat ein Sozialarbeiter mit ihnen Kontakt.
Patrik Müller unterscheidet bei den
Nothilfe-Empfängern zwei Gruppierungen. Einerseits seien dies
häufig junge Männer. Diesen wolle man möglichst keine
Integrationsangebote machen: Damit würde bei ihnen nur der Wunsch
nach Verlängerung ihres illegalen Aufenthaltes geweckt.
Anderseits gebe es aber auch Familien: Deren Kinder
integriere man gesetzeskonform in den städtischen Schulbetrieb.
Dies ist laut Andreas Nufer in verschiedenen St. Galler
Schulhäusern, unter anderem im Halden-Quartier, der Fall.
"Abschreckung gescheitert"
Halden-Pfarrer Andreas Nufer weist in diesem Zusammenhang
auf ein Phänomen hin, das in der Öffentlichkeit noch nicht
präsent ist: "Langzeit-Nothilfe-Empfänger" (siehe Kasten).
Bruno Zanga bestätigt diese Aussage. Der "Vollzug", die
Rückkehr ins Herkunftsland, sei insbesondere bei Personen mit NEE
oft schwer umsetzbar. Andreas Nufer beschreibt dies anders: Die
"Abschreckungspolitik" des Bundes funktioniere nicht. Mit Langzeit-NEE
würden in der Schweiz Parias - Ausgestossene - geschaffen. Zu
"Illegalen" gemachte Personen, die auf Nothilfe-Niveau jahrelang in der
Schweiz leben.
--
Tagung zu Langzeit-NEE
Das Solidaritätsnetz Ostschweiz arbeitet mit
Hochdruck an der Vorbereitung einer "Landsgemeinde". Gemeint sei damit
ein grosser Anlass zum Thema Nothilfe und Langzeit-NEE, wie Andreas
Nufer sagt. Bislang hätten nationale Exponenten ihre Zusage
für die Teilnahme noch nicht gegeben, daher sei man noch nicht an
die Öffentlichkeit getreten.
Mit dem Anlass wolle man auf die wachsende Zahl von
Personen aufmerksam machen, welche in der Schweiz in der "Nothilfe
bleiben" und so eine "staatlich verordnete Bettelexistenz" führen,
sagt Nufer. Darunter befinden sich auch Familien, deren Kinder in
Schulen gehen. Weil diese Personen nicht arbeiten und sich integrieren
dürfen, hätten sie keine Aussicht auf Veränderung. Damit
gehe eine soziale Ächtung einher.
Dass mehr Personen längere Zeit von der Nothilfe
leben, wird laut Nufer auch an der steigenden Zahl der Beratungen des
Solidaritätsnetzes und dem Zulauf der autonomen Schule "Integra"
in St. Fiden spürbar (Tagblatt vom 7. Januar). Organisiert werden
zudem Fahrgelegenheiten für den Mittagstisch in der Stadt. (kl)
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SANS-PAPIERS
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Le Temps 22.2.10
Comment Lausanne fera travailler des sans-papiers
La Ville veut engager des apprentis clandestins pour
dénoncer le veto qui interdit à ces jeunes de se former.
Reportage
Marco Danesi
Samedi, jour de marché. Le Collectif vaudois de
soutien aux sans-papiers réclame une formation pour les enfants
clandestins. L'école obligatoire, voire le gymnase, sinon les
universités, dans les cas les plus heureux, sont à leur
portée, même au prix de quelques péripéties.
En revanche l'apprentissage reste une chimère, tout comme les
écoles professionnelles, à l'exception de Genève.
Erick distribue des tracts aux chalands. Il avoue 21 ans.
Il est arrivé en Suisse à 14 ans depuis le Chili.
Après une année et demie dans une classe d'accueil
où il apprend le français, il passe en huitième,
puis neuvième, avant une ronde supplémentaire à
l'OPTI (Organisme pour le perfectionnement scolaire, la transition et
l'insertion professionnelle). Sorti du giron de l'école
obligatoire, Erick brigue une place d'apprentissage comme dessinateur
en bâtiment. Sans résultats depuis quatre ans. Une
formation de paysagiste s'évapore à défaut de
papiers. Erick vit à Renens avec sa mère et deux sœurs
plus jeunes. L'aînée espère rallier le gymnase. Lui
a dû y renoncer, faute d'un niveau scolaire suffisant: en deux
ans, difficile de maîtriser le b.a.-ba de l'allemand. Des petits
boulots de temps en temps, un déménagement ou des
ménages, rompent la routine, entre attente et espoirs.
Défiant le droit fédéral qui exige
une autorisation de séjour pour tout contrat de travail, la
Municipalité de Lausanne - nonobstant l'avis contraire du
radical Olivier Français, le seul représentant de la
droite à l'exécutif - a annoncé la semaine
passée qu'elle engagera des apprentis sans-papiers. Avec ce
geste, la ville accuse l'absence de débouchés
professionnels pour Erick et les autres enfants clandestins. Entre 200
et 300 écoliers en situation irrégulière, estime
Oscar Tosato, fréquenteraient les classes lausannoises. Selon le
municipal socialiste porte-voix de l'initiative, une moitié des
20 à 30 élèves en fin de scolarité pourrait
aspirer à un apprentissage, 4 à 5 continueront des
études au gymnase. Quant aux autres, ils rentreront au pays ou
commenceront à travailler.
Il faut dire que la question devient lancinante.
Parlements citadins (Zurich) et cantonaux (Vaud, Bâle) ont
voté des initiatives en faveur du droit à une formation
professionnelle pour les jeunes sans statut légal. Genève
discute d'un "chèque apprentissage". Le Conseil national va
débattre de trois motions qui vont dans le même sens.
Bref, de toute part on reconnaît la nécessité de
garantir une formation à la progéniture des anonymes
invisibles. En revanche, les mesures concrètes tardent à
s'imposer. Le Conseil fédéral rejette d'ailleurs toute
ouverture.
La proposition lausannoise a immédiatement
déclenché la polémique. L'UDC promet un
référendum si le préavis municipal devait passer
la rampe du Conseil communal (législatif). Le canton, et son
ministre de l'Intérieur, le libéral Philippe Leuba, exige
un avis de droit et menace de sanctions. La population, à son
tour, si l'on en croit les réactions des courriers de lecteurs,
semble divisée. En temps de crise économique, de
chômage et de pénurie de places d'apprentissage, la
nouvelle fait jaser. D'autre part, on reproche à la capitale
vaudoise de faire cavalier seul, au risque de tuer dans l'œuf une bonne
idée. Et même ses partisans auraient
préféré que l'on revendique l'accès aux
écoles professionnelles pour tout le monde en toute
légalité plutôt que de remuer ciel et terre
à l'avantage d'une poignée d'élus.
L'administration compte en effet accueillir tout au plus quatre
apprentis par an.
Sur la place Saint-Laurent, le soleil glisse d'un toit
à l'autre. Les mères du collectif jonglent avec biscuits
et pétitions. La proposition de la ville les réjouit.
Puis elles racontent les histoires ordinaires de la
précarité administrative. L'une explique comment sa
fille, malgré le peu d'empressement ambiant, a réussi
à décrocher un apprentissage. A coup de lettres, de
dossiers, après plusieurs stages, la mère finit par
convaincre un hôtelier. Une autre évoque les études
universitaires de son enfant. Dribblant les obstacles, la mère a
pu obtenir l'accès rêvé à l'Alma Mater. Une
troisième bataille pour son fil VSO tenté par le
métier d'électricien. A les entendre, on se dit que les
parents jouent un rôle primordial. Tout autant que la
débrouille et les chemins de traverse pour trouver malgré
tout une solution.
Or, dans l'agglomération lausannoise, où
vivraient environs 10 000 clandestins - dont quatre à six mille
en ville -, la moitié provient d'Amérique latine et
notamment d'Equateur. Ces derniers composent le gros des militants
actifs au sein du collectif. Organisés, avec des familles
soudées, ils accompagnent sans faille leurs enfants, avec des
taux de scolarisations très élevés par rapport
à d'autres groupes nationaux. C'est dire à quel point ils
sont prêts à se battre pour leurs enfants. Du coup, le
contrôle social est fort, et le risque de dérapages
mineur. Tout écart, ils le savent, pourrait aboutir à
l'expulsion. Byron Allouca, fer de lance désormais
régularisé de la communauté, exclut les
dérives dont on pourrait accuser des jeunes sans-papiers
désœuvrés. Délinquance et trafic de drogue,
croit-il, ne les concernent pas. En revanche, insiste le militant, il
est temps d'assurer une formation à des adolescents qui ne
quitteront certainement jamais la Suisse. Une formation utile de toute
façon et indispensable le jour où ils obtiendront un
permis de séjour. A défaut, ces jeunes iront grossir les
rangs du chômage ou de l'assistance sociale.
Finalement, Byron Allouca plaide pour la
régularisation de tous ces travailleurs de l'ombre qui ne volent
pas les places aux indigènes. En outre, explique Anne Papilloud,
députée popiste au Grand conseil, travail au noir ne rime
pas avec clandestins. La plupart du temps, ces milliers de bras de
l'emploi non qualifiés - avec des salaires qui dépassent
rarement 2000 francs mensuels - sont déclarés en
dépit de leur statut.
Daniel roule sur les dalles luisantes de la place
Saint-Laurent, un bolide sur patin à roulettes. Il voudrait
devenir médecin. Pour l'heure il est en sixième, il a 12
ans. Il en avait deux et demi quand il a quitté l'Equateur. En
deux mots, il résume sa situation: "Je suis comme un Suisse mais
sans-papiers." Les procédures de régularisation,
amorcées par ses parents, ont échoué. Il n'y pense
pas tous les jours, mais parfois l'inquiétude le gagne. Dans dix
ans, les choses auront changé, veut espérer son
père. Dans le cas contraire, soupire-t-il un rien fataliste, on
comptera un clandestin de plus condamné à une vie
bricolée.
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24heures 22.2.10
Vaudoise
Olivier Français se démarque
Clandestins - Le municipal radical lausannois fait savoir
qu'il a refusé d'ouvrir l'apprentissage aux sans-papiers.
Il a beau être à Vancouver, Olivier
Français n'en tonne pas moins à Lausanne. Hier soir, il a
fait savoir à24 heuresson désaccord avec le reste de la
Municipalité de la capitale vaudoise et dénoncé un
"trou de mémoire" de Daniel Brélaz. Le radical a
refusé le préavis autorisant l'administration lausannoise
à engager des apprentis sans-papiers en contrevenant au droit
fédéral.
A l'origine de cette réaction inhabituelle,
l'interview du syndic de Lausanne Daniel Brélaz dansLe Matinde
samedi. Incidemment, le Vert y affirme: "La décision(ndlr:
d'engager des apprentis sans-papiers)a été prise à
l'unanimité par la Municipalité. "
C'est cette unanimité que dément Olivier
Français. Ce dernier affirme s'être abstenu: "Comme
ultraminoritaire dans une Municipalité de gauche, je perds dans
tout échange sur des sujets aussi politiques", explique le chef
des travaux publics.
Débat fédéral
Olivier Français estime que ce sujet doit
être débattu seulement au niveau fédéral:
"Lausanne s'ingénie à donner des leçons à
tout le monde, avec sa majorité de gauche actuelle. " Tout en
dénonçant l'erreur de fait, le municipal
"s'étonne" que l'on rende publics des votes municipaux,
confidentiels.
Cette décision n'en finit pas de provoquer des
remous. Dans24 heuresde samedi, l'UDC publiait un avis qui
dénonçait cette décision, "qui viole sciemment nos
lois", et invitait les lecteurs à adhérer à leur
parti. Les radicaux et libéraux annoncent une interpellation
urgente pour demander des explications.
La question provoque débat à
l'intérieur du Parti socialiste. Ainsi, l'ancienne syndique
socialiste de Lausanne, Yvette Jaggi, dansDomaine public, ne
désapprouve pas explicitement la mesure, mais conclut: "Pour les
"provocateurs"et leurs partisans, il reste pas mal de travail
d'explication et de persuasion à faire. "
Justin Favrod
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HEROIN
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20 Minuten 22.2.10
Trendwende beim Heroin: Junge fixen wieder mehr
Zürich. Heroin gilt nicht mehr als Loserdroge, sondern ist
plötzlich in - besonders bei Jungen. Grund für diese
Trendwende dürfte der tiefe Preis der Droge sein.
"Wenn man mit Streetworkern hier in Zürich spricht,
hört man, dass es vermehrt junge Heroin-Neukonsumenten gibt", sagt
Adrian Kormann von der Arbeitsgemeinschaft für risikoarmen Umgang
mit Drogen. Diese Tatsache unterstützen nicht nur die Aussagen von
diversen anderen Streetworkern, sondern auch eine Studie der
Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich von 2009. Laut
"SonntagsZeitung" zeigt diese, dass es seit 2005 wieder mehr
Heroin-Neueinsteiger gibt. Dies ist das erste Mal seit Anfang der
Neunzigerjahre, dass der Konsum wieder zunimmt. "Wir beoachten
Neueinsteiger in der Punk-Szene und tendenziell bei Secondos", sagt
Christina Stücheli, Sprecherin des Sozialdepartements der Stadt
Zürich.
Grund für die Zunahme dürfte der tiefe Preis von
Heroin sein: Ein Schuss kostet heute nur noch etwa 15 Franken. In den
Achtzigerjahren war es ungefähr viermal so viel. David Knobel,
Psychiater am Uni-Spital Lausanne, stellt fest: "Im
selbstzerstörerischen Risikoverhalten junger Erwachsener ersetzt
heute Heroin andere Substanzen."
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UNI
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Sonntag 21.2.10
Bologna treibt Studenten auf die Psycho-Couch
Der Beratungsdienst der Universität und ETH
Zürich hat im vergangenen Jahr 20 Prozent mehr Studierende
behandelt
Von Nicole Krättli
43 Prozent der in einer bisher nochunveröffentlichten
Studie befragten Studenten beklagen ein erhöhtes oder gar ein
stark erhöhtes Stressempfinden. Des Weiteren kam heraus, dass 20
Prozent dieser Studierenden wöchentlich über 50, 22 Prozent
sogar über 60 Stunden in ihre Ausbildung investieren. So weit der
Zwischenstand einer aktuellen Studie von Meinrad Perrez, dem Vorsteher
des Stuhls für Psychologie an der Universität Freiburg. Die
Antworten der rund 1500 Bachelor-, Master- und Doktoratsstudierenden
der Universitäten Bern, Freiburg und Luzern zu Fragen über
die Belastung und Zufriedenheit während ihrer akademischen
Ausbildung sprechen eine deutliche Sprache: Die Bologna-Reform gleicht
einer grossen Baustelle.
Immer häufiger suchen die Betroffenen deshalb auch
psychologische Hilfe. Im vergangenen Jahr haben 20 Prozent mehr
Studenten den psychologischen Beratungsdienst der Universität
Zürich und der ETH Zürich in Anspruch genommen als noch im
Vorjahr. Ein Jahr zuvor waren es ebenfalls bereits 10 Prozent mehr als
im vorhergehenden Jahr. Konkret bedeutet dies, dass 2009 knapp 950 der
insgesamt rund 40 000 Studierenden in psychologischer Behandlung waren.
Schlafstörungen, Magenprobleme und Versagensängste - bei
vielen Studis lösen die hohen Anforderungen Burn-out-Symptome aus.
Recherchen zeigen ausserdem, dass nicht nur in
Zürich, sondern auch an anderen Schweizer Universitäten die
Zahl der psychologischen Beratungen von Studierenden, seit
Einführung von "Bologna", drastisch gestiegen ist. In der
Beratungsstelle der Berner Hochschulen etwa hat sich die Anzahl
Klienten seit Beginn des sukzessiven Systemwechsels im Jahr 2001 nahezu
verdoppelt. Auch die Basler Studierenden wurden von den Folgen der
Bologna-Reform nicht verschont. Riccarda Stampa, innerhalb der
studentischen Körperschaft der Universität Basel
zuständig für die Bereiche Kultur und Soziales,
bestätigt: "Viele Studenten haben während des Studiums mit
psychischen Problemen zu kämpfen. Die Zahl derjenigen, die eine
Beratungsstelle aufsuchen, zeigt hierbei nur einen kleinen Teil aller
Betroffenen."
Auch der Studentin Gwendolyn Marx sind diese Probleme
nicht fremd. Die 21-Jährige studiert im sechsten Semester
Psychologie und wird im Winter voraussichtlich ihren Bachelor-Abschluss
in der Tasche haben. "Es gibt immer wieder Momente, in denen ich mich
hilflos fühle und nicht genau weiss, weshalb ich das Ganze
eigentlich mache", erklärt Marx. Obwohl sich die Studentin sicher
ist, sich für das richtige Fach entschieden zu haben, stösst
sie immer wieder an Grenzen - nicht etwa nur an ihre eigenen - sondern
auch an jene des Systems. "Das grösste Manko der Bologna-Reform
besteht in der mangelnden Flexibilität", ist sich Marx sicher. Das
Studium sei zu stark verschult worden. Zu viele Pflichtveranstaltungen.
Zu viele Prüfungen. Zu wenig Zeit sich dabei noch frei entfalten
zu können.
"Die Idee der akademischen Freiheit kennen unsere
Bachelor-Studenten lediglich vom Hörensagen", zitiert Perrez einen
Studenten. Dennoch sei es falsch, bei der Beurteilung des neuen Systems
allein den Status quo im Auge zu haben. Konkret fordert Perrez, die
akademischen Werte, die in der ersten Reformphase abhandengekommen
sind, wieder stärker zu fördern. "Gefragt sind flexiblere
Reglementierungen und mehr Entscheidungsfreiheiten auch über den
Zaun der gewählten Disziplinen hinaus", erklärt Perrez.
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ANTI-ATOM
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L'Agefi 22.2.10
Deux centrales pour trois groupes
ALPIQ. Les négociations sur le nucléaire
sont toujours en cours. Leur issue reste hautement incertaine.
"Nous nous sommes tous mis d'accord sur la
nécessité de parvenir à trouver une solution pour
construire seulement deux nouvelles centrales nucléaires en
Suisse", explique Andreas Werz, porte-parole d'Alpiq. Malgré ses
résultats en demi-teinte (lire ci-dessous), les pourparlers de
la société se poursuivent avec Axpo et BKW FMB Energie
pour trouver une issue aux discussions qui n'en finissent pas. Pour se
mettre sur les rangs, de manière à devenir encore plus
crédible face à ses concurrents, le regroupement d'Atel
et d'EOS au sein d'Alpiq avait même été jugé
indispensable par son président Hans E.Schweickardt.
Même s'il se montre confiant sur les débats
en cours, le porte-parole d'Alpiq se refuse à donner le moindre
détail sur l'issue de la négociation. Toutefois, on sait
que la solution sera trouvée le jour où les protagonistes
parviendront à se mettre d'accord sur la clé de
participation respective dans les deux projets qui seront
présentés.
Toutes ces sociétés ont effectué, de
manière plus tardive que prévue initialement, une demande
générale en octobre 2009 auprès de l'Office
fédéral de l'énergie, pour les sites de
Mühleberg (FMB), de Beznau (Axpo) et du Nideramt soleurois (Alpiq)
à côté de la centrale en exploitation de
Gösgen. Or, il n'y a place que pour deux nouvelles centrales. En
janvier dernier, Moritz Leuenberger, le ministre de l'Energie, avait
indiqué, au Congrès suisse de l'électricité
qu'il n'entendait pas jouer les médiateurs pour mettre les
acteurs d'accord.
Le vote négatif des Vaudois envers la centrale
actuelle de Mühleberg, appuyé encore la semaine
dernière par une protestation du gouvernement genevois,
sera-t-il fatal au projet bernois? Pas sûr: Leuenberger, a
rappelé que le signal adressé n'avait qu'un impact
politique. En aucun cas juridique.
S'il les enjoint à se mettre d'accord, le
conseiller fédéral ne le leur met en tout cas pas la
pression. Toujours au Congrès suisse de
l'électricité, il s'était contenté de
prendre note des retards, indiquant qu'une décision du Conseil
fédéral ne doit pas être attendue avant le milieu
2012. Le référendum sur un sujet aussi controversé
ne faisant aucun doute, le peuple sera appelé à se
prononcer au plus tôt en 2013 ou en 2014. En cas d'acceptation,
les procédures d'autorisation de construction suivront, de sorte
que l'exploitation des deux nouvelles centrales nucléaires
pourrait commencer aux alentours de 2025.
La discussion sur l'avenir de cette filière dans le
monde a été relancée la semaine dernière
par la décision du président des Etats-Unis Barack Obama,
qui a annoncé des mesures pour démarrer la construction
des premiers réacteurs nucléaires américains
depuis 30 ans. A cet effet, 8 milliards de dollars ont
été engagés pour entamer l'édification
d'une première centrale. Le projet de loi budgétaire pour
2011, présenté début février par Obama,
vise au triplement du fonds de garantie pour construire des centrales.
Il s'élève à plus de 54 milliards de dollars. La
décision des Etats-Unis constitue un véritable revirement
depuis l'accident survenu à la centrale de Three Mile Island en
1979. (EB)
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Détérioration des résultats
Alpiq a réalisé un chiffre d'affaires en
baisse de 7,4% à 14,82 milliards de francs en 2009. Le
bénéfice consolidé a reculé de 7,7% par
rapport à 2008, à 676 millions, a-t-il annoncé
vendredi. Il n'en juge pas moins l'exercice "satisfaisant". Au niveau
opérationnel, le résultat EBIT s'est
détérioré à 1,06 milliard de francs l'an
dernier, affichant une baisse de 7,2%. A noter que ces chiffres se
basent sur les chiffres de consolidation proforma des ex-groupes Atel
(Aare Tessin d'Électricité, basée à Olten
SO), EOS (Energie Ouest Suisse, sise à Lausanne) et la
société du barrage d'Emosson (VS) fusionnés au
début 2009. Le groupe a pourtant vendu 135,248 TWh
(térawattheure, heure, soit milliards de kilowatt-heure), soit
4,4% d'énergie de plus qu'en 2008. Alpiq explique le recul de
son chiffre d'affaires principalement par la forte baisse du niveau des
prix dans le négoce de gros européen, mais aussi par des
effets de change ainsi que des obstacles réglementaires dans le
négoce et la distribution. Alpiq cite à ce sujet les
décisions de l'autorité de régulation en
matière d'électricité (EICom) qui ont
engendré des hausses de coûts ou les taxes versées
à la société responsable du réseau haute
tension Swissgrid. Outre les dépenses liées à
l'intégration d'Atel et d'EOS, la groupe à du faire face
à l'insolvabilité d'un partenaire de distribution en
République tchèque, à une diminution des
bénéfices de participations - en particulier A2A en
Italie - ainsi que des charges fiscales accrues dans plusieurs pays
européens. - (ats)