MEDIENSPIEGEL 22.2.10
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (RaBe, Tojo)
- Sicherheitswahn: Ruhige Hot Spots
- Stadtrats-Sitzung 25.2.10
- Party-Thun: Ab in den Untergrund
- Antirep-Demo Aarau: Widmers Einsichten
- Langzeit-Nothilfe-Realitäten in der Ostschweiz
- Sans-Papiers Lausanne
- Heroin-Trendwende
- Unistress: Burnout + Co.
- Anti-Atom: AKW-Neubau-Glücksrad

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REITSCHULE    
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Di 23.02.10
20.30 Uhr - Kino   - Uncut - Warme Filme am Dienstag: Escape to live, Andrea Weiss und Wieland Speck, Deutschland 2000
20.30 Uhr - Tojo - "Lustiger Dienstag 45" Mehr als Variété! Mit der LuDi-Crew und Gästen.

Mi 24.02.10
19.00 Uhr - SousLePont - Alpen Spezialitäten
20.30 Uhr - Kino - Kulturprojekt Porta Chuisa, Performance. Live-Konzert zu Filmen aufgeführt mit Hans Koch (CL), Michael Thieke (CL) und Paed Conca (CL). In Anwesenheit von Giovanni Di Stefano, Heike Fiedler, Giorgio Andreoli und Richard Werder
22.00 Uhr - SousLePont - Offene Bühne #120

Do 25.02.10
20.30 Uhr - Kino - Kulturprojekt Porta Chuisa, Performance. Live-Konzert zu Filmen aufgeführt mit Hans Koch (CL), Michael Thieke (CL) und Paed Conca (CL).
22.00 Uhr - Rössli-Bar - Heu, Stroh und Hafer

Fr 26.02.10
19.30 Uhr - Kino - Rabe-Fest: Jolly Roger, Beat Hirt, Schweiz 2003
20.30 Uhr - Tojo - "Agents Provocateurs" Agentenstück von Michael E. Graber. Uraufführung.
21.15 Uhr - Kino - Rabe-Fest: Radio LoRA 97,5 MHz - 25 Jahre laut!, Gido Dietrich, Schweiz 2009 und RaDialoge 08, Paola Delco' & Ricardo Dorantes, CH 2009
22.00 Uhr - SousLePont - RaBe-Fest: The Jackets, The Dead, Loose Connection (BE)
22.00 Uhr - Dachstock - RaBe-Fest: Sofa Surfers (Klein Rec/A), Clara Clara (F) / DJ Olive Oil (BE)
22.00 Uhr - Rössli-Bar - Rabe-Fest: Disco: DJ Tom Zoff (70/80/90 Mambo) / DJ Küse (Lost in Disco) / DJ Electric (Ready to Rock)
23.00 Uhr - Frauenraum - Rabe-Fest: "Female D&B Special" - DJ Flight (Play:Musik, Rinse FM, Metalheadz, Bassbin, UK) / MC Ayah (Lucky Devil Music, Hospital, CIA, UK), DJ Lockee, DJ Ryck & Badboy MC (RaBass 95.6), DJ Sueshi (Radio X, First Ladies, Basel)
22.30 Uhr - Kino - Rabe-Fest: No More Smoke Signals, Fanny Bräuning, CH 2008

Sa 27.02.10
19.30 Uhr - Kino - RaBe-Fest: No More Smoke Signals, Fanny Bräuning, CH 2008
20.30 Uhr - Tojo - "Agents Provocateurs" Agentenstück von Michael E. Graber. Uraufführung.
21.15 Uhr - Kino - RaBe-Fest: Radio LoRA 97,5 MHz - 25 Jahre laut!, Gido Dietrich, Schweiz 2009 und RaDialoge 08, Paola Delco' & Ricardo Dorantes, CH 2009
22.00 Uhr - SousLePont - RaBe-Fest: Lamps of Delta, My Wolf, Overdrive Amp Explosion, Mani Porno (CH)
22.00 Uhr - Dachstock - Rabe-Fest mit MyMy (live) (playhouse/DE); Styro2000 (motoguzzi/ZH); Racker & Brian Python (festmacher/BE)
22.00 Uhr - Frauenraum - Rabe-Fest: Miss Trouble & The Television Project / Anna Aaron / Dr. Minx / El Gata
22.00 Uhr - Rössli-Bar - Rabe-Fest: Dee Jota (Abnorm), Disko Dario (elastic trax), Flowbox *live!*(Abnorm), Gelber (4dreams), Navigator (Dream Vision Media)
22.30 Uhr - Kino - Rabe-Fest: Jolly Roger, Beat Hirt, CH 2003

So 28.02.10
19.00 Uhr - Tojo - "Agents Provocateurs" Agentenstück von Michael E. Graber. Uraufführung.
20.00 Uhr - Rössli-Bar - Marta Collica & Kassette
20.30 Uhr - Kino - Kulturprojekt Porta Chuisa, Performance. Live-Konzert aufgeführt zu Filmen mit Hans Koch (CL), Michael Thieke (CL) und Paed Conca (CL).

Infos: http://www.reitschule.ch

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kulturstattbern.derbund.ch 22.2.10

Benedikt Sartorius am Montag den 22. Februar 2010 um 07:04 Uhr

Kulturbeutel 08/10

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Frau Feuz empfiehlt:
Unterstützen Sie Ihr lokales Kultur-Radio und besuchen Sie nächstes Wochenende die Reitschule. Dort treten im Rahmen des jährlichen Festes von Radio RaBe unter anderem die Sofa Surfers, Clara Clara, The Jackets, Miss Trouble & Television Religion und viele andere auf.

(...)

Frau Kretz empfiehlt:
Das Stück "Agents Provocateurs" von Michael E. Graber ab Freitag im Tojo, das u.a. simplen Fragen wie "Was kann und soll Theater im 21. Jahrhunder eigentlich wollen, können und sollen, wenn es denn zeitgenössisch sein können sollen will?" nachgehen wird.

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SICHERHEITS-WAHN
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Bund 22.2.10

Nach Mitternacht steigt die Gewaltbereitschaft in Bern

 Grosser Alkoholkonsum sorgt am Wochenende für die üblichen Schlägereien.

 An den neuralgischen Orten in Bern - Aarbergergasse, Grosse Schanze, Schützenmatte - bleibt es am Wochenende ruhig. Mit der Frage, wie sicher die Stadt Bern ist, begleitet der "Bund" eine grössere Polizeieinheit eine Nacht lang. Wegen der Fasnacht kommt es vor allem in der Altstadt zu vielen Einsätzen. Die zum Teil stark betrunkenen Festteilnehmer streiten, randalieren, schlagen und machen auch vor Angriffen gegen die Polizei nicht halt. Oft ist aber auch einfach nur Hilfe gefragt: Die Polizisten schlichten zwischen Streithähnen, beruhigen Gastwirte und helfen Betrunkenen auf die Beine. (ba) - Seite 19

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Alkoholkonsum und zusammengeschlagene Fasnächtler halten die Polizei auf Trab

 Wie sicher ist die Stadt Bern? Der "Bund" begleitet eine Viererpatrouille der Polizei bei einem Einsatz. Trotz Fasnacht verläuft die Wochenendnacht verhältnismässig ruhig - Schlägereien, Einbrüche und Randale gehören aber zum Courant normal.

 Anita Bachmann

 Gegen halb zwei Uhr morgens ruft der Wirt eines Lokals an der Zeughausgasse die Polizei. Ein Mann, der auf der Strasse wahllos auf Leute losgegangen sei, sei ins Restaurant gekommen und habe von Gewehr und Erschiessen geredet, erzählt der aufgeregte Wirt den eintreffenden Polizisten. Diese steigen die Treppe hoch, um den angeblich weiss kostümierten Mann zu suchen, der sich mit dem Lift davongemacht haben soll. Doch der Mann ist unauffindbar. "Rufen Sie an, wenn der Mann wieder auftaucht", sagt ein Polizist, dann ziehen die Gesetzeshüter ab.

 Diese Szene ereignet sich in den frühen Morgenstunden der Fasnachtsnacht von Freitag auf Samstag. Die Polizisten sind in dieser Nacht, die der "Bund" zufällig ausgewählt hat, seit 19 Uhr unterwegs. Während der ersten Stunden passierten die "normalen Sachen"; ein Einbruchdiebstahl, randalierende Jugendliche im Breitenrain und ein Fall häuslicher Gewalt, sagt Manuel Willi. Der Chef Region Bern bei der Kantonspolizei begleitet den Einsatz. Die vier Polizisten bilden ein sogenanntes sicherheitspolizeiliches Element: eine grössere, schlagkräftigere Truppe als eine übliche Zweierpatrouille, die sich innerhalb weniger Minuten mit weiteren Vierergruppen zusammenschliessen kann. Der Auftrag des Abends laute einfach: "Die Bevölkerung schützen."

 Alkoholpegel steigt, Niveau sinkt

 In Leuchtwesten schlängeln sich die vier Polizisten durch die Menschen in der Altstadt. Zusammen mit Fahndern in Zivil und weiteren Patrouillen sollen sie für eine sichere Fasnachtsnacht sorgen. Die Stimmung ist fröhlich und die Polizisten bekommen viele Komplimente für ihre "gelungene Kostümierung". Doch der Alkoholpegel der Festbesucher steigt. "Das Niveau wird nicht mehr höher", bemerkt Willi nach Mitternacht. Am Waisenhausplatz wird um diese Zeit die erste Alkoholleiche von der Sanität abtransportiert. Und plötzlich ist auch der Einsatz der Polizei gefragt: In der Kramgasse wurde ein 17-Jähriger zusammengeschlagen, er hockt zusammengekauert in einem Hauseingang. "Er bekam einen Schlag, fiel und knallte mit dem Kopf aufs Pflaster. Als er am Boden lag, soll weiter auf ihn eingedroschen worden sein", sagt Peter Minder, der die sicherheitspolizeilichen Elemente kommandiert. Schützend stellen sich die Polizisten vor den Hauseingang und den Sanitätswagen, weil Letztere manchmal ausgeraubt würden. Aufgrund der aufgenommenen Zeugenaussagen stünden die Chancen gut, dass die Täterschaft ermittelt werden könne. Kaum ist die Arbeit getan, eilen die Polizisten ins Finstergässchen. Dort soll es eine Schlägerei gegeben haben. Davon will bei der Ankunft der Polizei aber niemand mehr etwas wissen. Anders ist die Lage in der Rathausgasse: Ein junger Mann im Gorillakostüm hat einen Schlag ins Gesicht bekommen. Die Übeltäter in Schottenröcken sind verschwunden. Zwei Kollegen des Opfers, ebenfalls in Gorillakostümen, reden auf die Polizisten ein: "Ihr müsst sie suchen, das ist euer Job." Ein Polizist erklärt ruhig, dass es schwierig sei, in diesem Getümmel, die "Schotten" zu finden. Das Opfer solle sich verarzten lassen und Anzeige erstatten.

 Ruhe an neuralgischen Orten

 Nach ein Uhr morgens wechseln die Fusspatrouillen auf ein Fahrzeug, und mit Blaulicht und Sirene gehts zurück in die Kramgasse. Auf die Rückbank quetschen die Polizisten einen als Sumo-Ringer verkleideten Fasnachtsbesucher. Seine Hände liegen in Handschellen auf dem Rücken. Auf dem Weg bis in die Polizeihauptwache beschimpft der junge Mann die Polizei. Er ist stark betrunken, wie sich später herausstellt, und war in der Kramgasse an einer sich anbahnenden Schlägerei beteiligt. Die Polizei schritt ein, und damit wäre die Angelegenheit für die Beteiligten wohl erledigt gewesen. Der "Sumo-Ringer" griff aber einen Polizisten an, worauf er sofort festgenommen wurde. "Gegen ihn wird Anzeige wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte gemacht", sagt Minder. In der Hoffnung er komme nicht wieder, werde er nun von der Polizei nach Hause gebracht.

 Dann bleibt Zeit, neuralgische Orte in der Stadt abzufahren. Die Grosse Schanze, wegen ihrer Nähe zum Bahnhof ein beliebter Ort für Drogenhandel, ist menschenleer. Auch auf der Schützenmatte ist nicht viel los. Nichts Auffälliges entdecken die Polizisten ferner auf der Bundesterrasse, wo viele Marihuanageschäfte abgewickelt werden, und unterhalb der Kleinen Schanzen, wo sich Frauen auf dem Drogenstrich anbieten. Selbst in der Aarbergergasse, zurzeit wohl Nummer eins der Brennpunkte in der Stadt Bern (siehe Text unten), ist es an diesem Morgen ruhig. Während Polizisten in der Innenstadt nach einem Raubüberfall den Täter erwischen, wird der Patrouillenwagen in die Lorraine beordert. Ein Taxichauffeur erzählt, wie er von einer Kundin mit den Fäusten traktiert worden sei, nachdem er von ihr den Fahrpreis von 20 Franken eingefordert habe. Er zeigt den Polizisten die kaputte Brille und stellt fest: "So etwas ist mir noch nie passiert." Die betrunkene Frau, die in ihre Wohnung verschwunden ist, wird an den Tatort zurückgeholt. Obwohl sie angibt, 100 Franken bezahlt und kein Rückgeld bekommen zu haben, willigt sie ein, für die kaputte Brille und den Fahrpreis aufzukommen. Damit ist die Sache erledigt.

 54 Meldungen in 12 Stunden

 Nach einem Rundgang im Bahnhof, wo die Polizei ein paar Schlafende aufscheucht, wird der Einsatz gegen sechs Uhr beendet. "Eine ruhige Nacht", ist die Bilanz. Ein Blick ins Journal, das "Tagebuch" der Polizei, bestätigt diesen Eindruck. "Von Freitag 19 Uhr bis Samstag 7 Uhr wurden 54 Meldungen eingetragen", heisst es auf der Medienstelle der Polizei. Darunter sind sechs Streitereien, eine Tätlichkeit, eine Sachbeschädigung, zwei Diebstähle aus Autos, zwei Randalen, ein Einbruchdiebstahl, Verkehrsunfälle, ein Brandfall, Drogenhandel, Hausfriedensbruch und ein vermisster Hund.

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Wo es in der Stadt Bern nicht sicher ist

 Schlägereien, Überfälle und Drogenhandel

 Die unsicheren Orte in Bern sind bekannt. Doch allein mit mehr Polizei lassen sich die Probleme nicht lösen.

 In der Stadt Bern gebe es gewisse Probleme im Sicherheitsbereich, diese liessen sich jedoch zeitlich und örtlich relativ präzise eingrenzen, sagt der städtische Sicherheitsdirektor Reto Nause (cvp). "Betroffen sind vor allem die Nächte an den Wochenenden nach Mitternacht und Orte wie die Grosse Schanze, Schützenmatte, Aarbergergasse oder Teile der unteren Altstadt." Die Nachfrage bei Clubs und Bars, die an diesen Orten an den Wochenenden lange geöffnet sind, ergeben ein differenzierteres Bild. "Die Probleme haben in der letzten Zeit ein bisschen zugenommen", sagt Didier Steiner, Mitinhaber der Propeller-Bar an der Aarbergergasse. Obwohl es Schlägereien und Messerstechereien gebe, sei die blosse Anwesenheit für Gäste der Propeller-Bar nicht sehr gefährlich. "In der Aarbergergasse wird man nicht ausgeraubt wie auf der Grossen Schanze", sagt er. Die Auseinandersetzungen seien aber brutaler geworden, und schnell sei auch ein Messer zur Hand. An Schlägereien beteiligten sich manchmal 10 bis 20 Personen. Steiner wünscht sich eine engere Zusammenarbeit mit der Polizei und besser ausgebildete Polizisten. Während der Fasnacht sei es in der Aarbergergasse ruhiger, weil die Leute alle in der Altstadt seien, sagt er.

 Grosse Schanze: No-go-Area

 Wenn sich auswärtige Gäste des Clubs Mad Wallstreet auf der Parkterrasse von der schönen Aussicht auf der Grossen Schanze beirren liessen, komme es vor, dass sie überfallen und ausgeraubt würden. "Das ist eine No-go-Area, jeder Berner weiss das", sagt der Geschäftsführer des "Mad Wallstreet", Reto Bucher. Obwohl der Club nichts mit der Gefährlichkeit der Grossen Schanze zu tun habe, sei dies unangenehm. Oft höre man Hilfeschreie, worauf ihre Sicherheitsleute zu Hilfe eilten und die Polizei alarmierten. Ruhe einkehren würde wohl nur, wenn die Polizei rund um die Uhr auf der Grossen Schanze wäre, aber es stelle sich die Frage, ob man dies wolle. "Die Polizei ist immer rasch mit genug Leuten vor Ort und greift konsequent durch", sagt Bucher.

 Auch auf der Schützenmatte ortet Tom Locher von der Mediengruppe der Reitschule das Problem nicht bei zu wenig Polizeipräsenz. "Das Hauptproblem ist, dass der Raum Schützenmatte/Bollwerk ein vernachlässigter Ort ist." Nur ein Beispiel dafür sei, dass es dort bis 2007 14 Jahre lang keine öffentliche Toilette gegeben habe. "Jugendgewalt gibt es aber auf der Schützenmatte wie überall in der Stadt", sagt Locher. Und im Gegensatz zu anderen Orten finde der Drogenhandel draussen statt. "In vielen Clubs in der Stadt werden bestimmte Drogendealer toleriert." Mehr Repression in der Stadt bewirke lediglich eine Verlagerung. "Während der Weihnachtszeit etwa, wenn die Gassen frei vom Drogenhandel sein sollen, patrouillieren dort mehr Polizisten und der Drogenhandel konzentriert sich unter anderem auf der Schützenmatte", sagt Locher. Entschärfung würden die seit Langem geforderte zweite Drogenanlaufstelle und auf die ganze Stadt verteilte Dealercorners bringen. (ba)

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STADTRAT
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Sitzung 25.2.10

3. Motion Lea Bill (JA!): Einführung der Basisdemokratie in der Stadt Bern (GuB: Tschäppät) verschoben vom 12.11.2009, 28.01.2010 und 18.02.2010    09.000068
http://www.bern.ch/stadtrat/sitzungen/termine/2009/09.000068/gdbDownload


9. Postulat Fraktion SVPplus (Jimy Hofer, parteilos): Keine Zwischen-nutzung mehr von Städtischen Liegenschaften (FPI: Hayoz) verschoben vom 12. und 26.11.2009, 28.01.2010 und 18.02.2010        09.000104
http://www.bern.ch/stadtrat/sitzungen/termine/2009/09.000104/gdbDownload

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PARTY-THUN
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20 Minuten 22.2.10

Thuner Partyszene weicht in den Untergrund aus

Thun. Die Krise im Thuner Nachtleben treibt die Jugendlichen in den Untergrund: Sie boykottieren die Nachtclubs und feiern unbewilligte Partys.

 "Rauchverbot, Kleidungsvorschriften und unfreundliche Türsteher: Wir haben die Schnauze voll vom Ausgang in Thun", klagt Reto Aegerter (25). Die wenigen Nachtlokale in der Stadt hätten jungen Gästen nichts zu bieten und würden deshalb boykottiert. Weil vor allem im Sommer viele Nachtschwärmer lieber draussen abhängen, klagen Anwohner über Lärm, Dreck und Vandalismus. Die Stadt hat daraufhin mit verschiedenen Massnahmen reagiert, aber noch kein Patentrezept gefunden (20 Minuten berichtete).

 Aegerter will nicht bloss jammern, sondern über Facebook möglichst viele Nachtschwärmer mobilisieren, um gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Über 400 Mitglieder hat die Gruppe "Underground Party Szene Thun" schon. Es gebe genug leerstehende Räume, in denen man festen könne, so Aegerter. Im kleineren Rahmen gebe es bereits unbewilligte Underground-Partys. Die Facebook-Gruppe plant nun, diese künftig regelmässig durchzuführen. Auch ein Massen-Event im Stil eines Botellóns steht zur Diskussion.  

Patrick Marbach

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ANTIREP AARAU
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Aargauer Zeitung 22.2.10

"Gegen was demonstrieren die eigentlich?"

 Der Zweck des Protestmarsches der Autonomen am Samstag in Aarau blieb den meisten Passanten verborgen

Toni Widmer

 Eine groteske Situation: Im Zug der Demonstranten am Samstag in Aarau ein Schild mit der Aufschrift: "Ich bin ein Polizischt, ich kann knüppeln und sonscht nix". Und daneben Dutzende von Polizisten, die nichts anderes taten, als jene Aufgabe wahrzunehmen, die ihnen das Schweizer Volk als Gesetzgeber aufgetragen hat. Die meisten von ihnen hatten zur Vermeidung eines Saubannerzuges in Aarau auf einen freien Tag verzichten müssen.

 Gegen 200 Autonome waren aus verschiedenen Landesteilen zu dieser schon vor Wochen angekündigten Demo angereist. Nicht wenige aus dem Umfeld der Berner Reithalle, einem von den Behörden nach wie vor tolerierten, weitgehend rechtsfreien Zentrum linksextremer Aktivitäten.

 Gegen Polizeigewalt richte sich ihr Protestmarsch und gegen den Kapitalismus, verkündeten die Demonstranten lauthals. Den vielen Passanten, welche die Aktion am Rande verfolgten, wurde deren Zweck dennoch nicht ganz klar: "Gegen was demonstrieren die eigentlich? Wollen sie uns weismachen, die Polizei habe tatenlos zuzuschauen, wenn sie aus Frust gegen unser System reihenweise Autos anzünden, Häuser verschmieren und andere Sachbeschädigungen vornehmen?", fragte ein älterer Aarauer.

 Zu Sachbeschädigungen kam es am Samstag nicht. Zum Leidwesen jenes freien Fotografen, der in der Hoffnung auf spektakuläre Bilder extra aus Deutschland angereist war. Ausgerüstet mit Schutzmaske und spezieller Schutzkleidung. Der friedliche Verlauf war einerseits das Verdienst der Polizei, die das Geschehen dank Grossaufgebot im Griff hatte. Zum anderen waren offenbar doch nicht nur gewaltbereite Chaoten zur Demo gereist. Zumindest fiel recht positiv auf, dass viele Leute aus dem Demonstrationszug ihre leeren Getränkedosen ordentlich in den Abfallkörben am Strassenrand entsorgten.

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Oltener Tagblatt 22.2.10

Friedliche Brandstifter-Demo in Aarau

 Aarau Rund 150 Sympathisanten der Auto-Zeusler auf der Strasse - Zwischenfälle wurden keine gemeldet

 Weil sie im Verdacht stehen, mehrere Autos angezündet zu haben, wurden im November zwei Aarauer Anarchisten verhaftet. Am Samstag bekundeten ihnen rund 200 Leute ihre Solidarität.

 Toni Widmer

 In unserem Staat darf man Polizisten öffentlich als repressive Bullen beschimpfen, ohne dafür belangt zu werden. So geschehen am Samstag in Aarau, wo am späteren Nachmittag rund 150 Autonome während rund anderthalb Stunden durch die Gassen zogen und dabei den Verkehr stark behinderten.

 Vermummte Anarchisten

 Die mehrheitlich schwarz gekleideten und zum Teil vermummten Anarchisten aus dem Aargau und angrenzenden Kantonen solidarisierten sich auf ihrem Marsch mit zwei jungen Aarauern. Diese waren im November 2009 unter dem dringenden Verdacht festgenommen worden, im Zelgli-Quartier verschiedene Autos in Brand gesteckt zu haben. Sie haben einen Teil dieser Brandstiftungen auch zugegeben.

 Die verhassten Bullen hatten derweil mit massivem "Begleitschutz" dafür zu sorgen, dass die unbewilligte, von Stadt und Polizei unter strengen Auflagen, aber tolerierte Demonstration, nicht in einen Saubannerzug ausartete. Das angewandte Konzept ging auf. Zwischenfälle wurden keine gemeldet.

 Rund 200 Polizisten standen wegen dieser Demo im Einsatz. Leute, die laut Stefan Reinhardt, dem Chef der Aargauer Kantonspolizei, in anderen Diensten abgezogen werden mussten. Die Interventionsschwelle war von der Polizei laut Reinhardt sehr tief angesetzt worden. Über ein Dutzend Leute wurden bereits bei der Anreise angehalten und vorübergehend aus dem Verkehr gezogen. Bei ihnen hatte die Polizei verdächtiges Material (unter anderem Schlaggegenstände, Pfeffersprays oder Pyros) gefunden.

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ASYL
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St. Galler Tagblatt 22.2.10

Doppelt so viele Nothilfe-Fälle

 In der Stadt St. Gallen lebten im letzten Jahr 54 Personen mit Nichteintretensentscheid (NEE) von Nothilfe. Für viele wird dies zum Dauerzustand. Damit drängt ein neues Phänomen an die Öffentlichkeit: Langzeit-Nothilfe-Bezüger.
 
Daniel Klingenberg

St. Gallen. Die Zahl der Personen, die in St. Gallen Nothilfe beziehen, hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Es handelt sich dabei um Ausländerinnen und Ausländer, auf deren Asylgesuch nicht eingetreten wurde: Personen mit Nichteintretensentscheid (NEE). 2009 hat das Sozialamt 54 NEE-Personen Nothilfe gewährt. 2008 waren es noch 27, ein Jahr zuvor 18. Diese Zahlen teilte das städtische Sozialamt auf Anfrage mit.

 Im Kanton St. Gallen bezogen nach Auskunft des Ausländeramtes im letzten Jahr rund 200 NEE-Personen Nothilfe - über einen Viertel von ihnen in der Stadt.

 2008 deutlich mehr Asylgesuche

 Seit April 2004 erhalten Asylsuchende mit einem NEE nur noch Nothilfe. Das bedeutet: Eine Übernachtungsmöglichkeit, acht Franken pro Tag, im Bedarfsfall medizinische Hilfe. Der Bund weist diese Personen den Kantonen zu. Der Kanton St. Gallen nimmt sechs Prozent aller NEE-Personen auf. Die Vereinigung der Gemeindepräsidenten entscheidet, wer wo "plaziert" wird. Vom Rechtsstatus her halten sich NEE-Personen illegal in der Schweiz auf und sind zur Ausreise verpflichtet.

 Der Grund für die massive Zunahme der Nothilfe-Empfänger: Mitte 2008 ist die Zahl der Asylsuchenden sprunghaft angestiegen. Dies hängt nach Auskunft von Bruno Zanga, Leiter das Ausländeramtes, mit der schwierigen wirtschaftlichen Situation zusammen. Nach Ansicht von Andreas Nufer vom Solidaritätsnetz Ostschweiz kommt eine weitere Ursache hinzu. Unter Bundesrat Christoph Blocher seien vor allem 2007 viele Flüchtlinge, hauptsächlich aus Spargründen, in den Durchgangszentren an der Grenze "parkiert" worden. Nach seiner Amtszeit seien alle auf einmal in die Kantone verteilt worden.

 Der NEE-Anstieg wird von der Zahl der Nothilfe-Empfänger nicht voll erfasst: Gemäss einer nationalen Erhebung beziehen 44 Prozent der NEE-Personen keine Nothilfe und tauchen unter.

 Kinder gehen in die Schule

 Auch das Solinetz spürt den Anstieg. Am Mittagstisch hat es konstant viele NEE-Personen, manchmal ist er laut Nufer mit 40 Personen regelrecht überfüllt.

 Anders als andere Gemeinden bringt die Stadt St. Gallen Nothilfe-Bezüger nicht in Zivilschutzbauten unter. Sie wohnen nach Angaben von Patrik Müller, Leiter des Sozialamts, in einfachen Zimmern. Der Aufwand für ihre Begleitung ist hoch: Zweimal pro Woche hat ein Sozialarbeiter mit ihnen Kontakt.

 Patrik Müller unterscheidet bei den Nothilfe-Empfängern zwei Gruppierungen. Einerseits seien dies häufig junge Männer. Diesen wolle man möglichst keine Integrationsangebote machen: Damit würde bei ihnen nur der Wunsch nach Verlängerung ihres illegalen Aufenthaltes geweckt.

 Anderseits gebe es aber auch Familien: Deren Kinder integriere man gesetzeskonform in den städtischen Schulbetrieb. Dies ist laut Andreas Nufer in verschiedenen St. Galler Schulhäusern, unter anderem im Halden-Quartier, der Fall.

 "Abschreckung gescheitert"

 Halden-Pfarrer Andreas Nufer weist in diesem Zusammenhang auf ein Phänomen hin, das in der Öffentlichkeit noch nicht präsent ist: "Langzeit-Nothilfe-Empfänger" (siehe Kasten). Bruno Zanga bestätigt diese Aussage. Der "Vollzug", die Rückkehr ins Herkunftsland, sei insbesondere bei Personen mit NEE oft schwer umsetzbar. Andreas Nufer beschreibt dies anders: Die "Abschreckungspolitik" des Bundes funktioniere nicht. Mit Langzeit-NEE würden in der Schweiz Parias - Ausgestossene - geschaffen. Zu "Illegalen" gemachte Personen, die auf Nothilfe-Niveau jahrelang in der Schweiz leben.

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 Tagung zu Langzeit-NEE

 Das Solidaritätsnetz Ostschweiz arbeitet mit Hochdruck an der Vorbereitung einer "Landsgemeinde". Gemeint sei damit ein grosser Anlass zum Thema Nothilfe und Langzeit-NEE, wie Andreas Nufer sagt. Bislang hätten nationale Exponenten ihre Zusage für die Teilnahme noch nicht gegeben, daher sei man noch nicht an die Öffentlichkeit getreten.

 Mit dem Anlass wolle man auf die wachsende Zahl von Personen aufmerksam machen, welche in der Schweiz in der "Nothilfe bleiben" und so eine "staatlich verordnete Bettelexistenz" führen, sagt Nufer. Darunter befinden sich auch Familien, deren Kinder in Schulen gehen. Weil diese Personen nicht arbeiten und sich integrieren dürfen, hätten sie keine Aussicht auf Veränderung. Damit gehe eine soziale Ächtung einher.

 Dass mehr Personen längere Zeit von der Nothilfe leben, wird laut Nufer auch an der steigenden Zahl der Beratungen des Solidaritätsnetzes und dem Zulauf der autonomen Schule "Integra" in St. Fiden spürbar (Tagblatt vom 7. Januar). Organisiert werden zudem Fahrgelegenheiten für den Mittagstisch in der Stadt. (kl)

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SANS-PAPIERS
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Le Temps 22.2.10

Comment Lausanne fera travailler des sans-papiers

 La Ville veut engager des apprentis clandestins pour dénoncer le veto qui interdit à ces jeunes de se former. Reportage

Marco Danesi

 Samedi, jour de marché. Le Collectif vaudois de soutien aux sans-papiers réclame une formation pour les enfants clandestins. L'école obligatoire, voire le gymnase, sinon les universités, dans les cas les plus heureux, sont à leur portée, même au prix de quelques péripéties. En revanche l'apprentissage reste une chimère, tout comme les écoles professionnelles, à l'exception de Genève.

 Erick distribue des tracts aux chalands. Il avoue 21 ans. Il est arrivé en Suisse à 14 ans depuis le Chili. Après une année et demie dans une classe d'accueil où il apprend le français, il passe en huitième, puis neuvième, avant une ronde supplémentaire à l'OPTI (Organisme pour le perfectionnement scolaire, la transition et l'insertion professionnelle). Sorti du giron de l'école obligatoire, Erick brigue une place d'apprentissage comme dessinateur en bâtiment. Sans résultats depuis quatre ans. Une formation de paysagiste s'évapore à défaut de papiers. Erick vit à Renens avec sa mère et deux sœurs plus jeunes. L'aînée espère rallier le gymnase. Lui a dû y renoncer, faute d'un niveau scolaire suffisant: en deux ans, difficile de maîtriser le b.a.-ba de l'allemand. Des petits boulots de temps en temps, un déménagement ou des ménages, rompent la routine, entre attente et espoirs.

 Défiant le droit fédéral qui exige une autorisation de séjour pour tout contrat de travail, la Municipalité de Lausanne - nonobstant l'avis contraire du radical Olivier Français, le seul représentant de la droite à l'exécutif - a annoncé la semaine passée qu'elle engagera des apprentis sans-papiers. Avec ce geste, la ville accuse l'absence de débouchés professionnels pour Erick et les autres enfants clandestins. Entre 200 et 300 écoliers en situation irrégulière, estime Oscar Tosato, fréquenteraient les classes lausannoises. Selon le municipal socialiste porte-voix de l'initiative, une moitié des 20 à 30 élèves en fin de scolarité pourrait aspirer à un apprentissage, 4 à 5 continueront des études au gymnase. Quant aux autres, ils rentreront au pays ou commenceront à travailler.

 Il faut dire que la question devient lancinante. Parlements citadins (Zurich) et cantonaux (Vaud, Bâle) ont voté des initiatives en faveur du droit à une formation professionnelle pour les jeunes sans statut légal. Genève discute d'un "chèque apprentissage". Le Conseil national va débattre de trois motions qui vont dans le même sens. Bref, de toute part on reconnaît la nécessité de garantir une formation à la progéniture des anonymes invisibles. En revanche, les mesures concrètes tardent à s'imposer. Le Conseil fédéral rejette d'ailleurs toute ouverture.

 La proposition lausannoise a immédiatement déclenché la polémique. L'UDC promet un référendum si le préavis municipal devait passer la rampe du Conseil communal (législatif). Le canton, et son ministre de l'Intérieur, le libéral Philippe Leuba, exige un avis de droit et menace de sanctions. La population, à son tour, si l'on en croit les réactions des courriers de lecteurs, semble divisée. En temps de crise économique, de chômage et de pénurie de places d'apprentissage, la nouvelle fait jaser. D'autre part, on reproche à la capitale vaudoise de faire cavalier seul, au risque de tuer dans l'œuf une bonne idée. Et même ses partisans auraient préféré que l'on revendique l'accès aux écoles professionnelles pour tout le monde en toute légalité plutôt que de remuer ciel et terre à l'avantage d'une poignée d'élus. L'administration compte en effet accueillir tout au plus quatre apprentis par an.

 Sur la place Saint-Laurent, le soleil glisse d'un toit à l'autre. Les mères du collectif jonglent avec biscuits et pétitions. La proposition de la ville les réjouit. Puis elles racontent les histoires ordinaires de la précarité administrative. L'une explique comment sa fille, malgré le peu d'empressement ambiant, a réussi à décrocher un apprentissage. A coup de lettres, de dossiers, après plusieurs stages, la mère finit par convaincre un hôtelier. Une autre évoque les études universitaires de son enfant. Dribblant les obstacles, la mère a pu obtenir l'accès rêvé à l'Alma Mater. Une troisième bataille pour son fil VSO tenté par le métier d'électricien. A les entendre, on se dit que les parents jouent un rôle primordial. Tout autant que la débrouille et les chemins de traverse pour trouver malgré tout une solution.

 Or, dans l'agglomération lausannoise, où vivraient environs 10 000 clandestins - dont quatre à six mille en ville -, la moitié provient d'Amérique latine et notamment d'Equateur. Ces derniers composent le gros des militants actifs au sein du collectif. Organisés, avec des familles soudées, ils accompagnent sans faille leurs enfants, avec des taux de scolarisations très élevés par rapport à d'autres groupes nationaux. C'est dire à quel point ils sont prêts à se battre pour leurs enfants. Du coup, le contrôle social est fort, et le risque de dérapages mineur. Tout écart, ils le savent, pourrait aboutir à l'expulsion. Byron Allouca, fer de lance désormais régularisé de la communauté, exclut les dérives dont on pourrait accuser des jeunes sans-papiers désœuvrés. Délinquance et trafic de drogue, croit-il, ne les concernent pas. En revanche, insiste le militant, il est temps d'assurer une formation à des adolescents qui ne quitteront certainement jamais la Suisse. Une formation utile de toute façon et indispensable le jour où ils obtiendront un permis de séjour. A défaut, ces jeunes iront grossir les rangs du chômage ou de l'assistance sociale.

 Finalement, Byron Allouca plaide pour la régularisation de tous ces travailleurs de l'ombre qui ne volent pas les places aux indigènes. En outre, explique Anne Papilloud, députée popiste au Grand conseil, travail au noir ne rime pas avec clandestins. La plupart du temps, ces milliers de bras de l'emploi non qualifiés - avec des salaires qui dépassent rarement 2000 francs mensuels - sont déclarés en dépit de leur statut.

 Daniel roule sur les dalles luisantes de la place Saint-Laurent, un bolide sur patin à roulettes. Il voudrait devenir médecin. Pour l'heure il est en sixième, il a 12 ans. Il en avait deux et demi quand il a quitté l'Equateur. En deux mots, il résume sa situation: "Je suis comme un Suisse mais sans-papiers." Les procédures de régularisation, amorcées par ses parents, ont échoué. Il n'y pense pas tous les jours, mais parfois l'inquiétude le gagne. Dans dix ans, les choses auront changé, veut espérer son père. Dans le cas contraire, soupire-t-il un rien fataliste, on comptera un clandestin de plus condamné à une vie bricolée.

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24heures 22.2.10

Vaudoise

 Olivier Français se démarque

 Clandestins - Le municipal radical lausannois fait savoir qu'il a refusé d'ouvrir l'apprentissage aux sans-papiers.

 Il a beau être à Vancouver, Olivier Français n'en tonne pas moins à Lausanne. Hier soir, il a fait savoir à24 heuresson désaccord avec le reste de la Municipalité de la capitale vaudoise et dénoncé un "trou de mémoire" de Daniel Brélaz. Le radical a refusé le préavis autorisant l'administration lausannoise à engager des apprentis sans-papiers en contrevenant au droit fédéral.

 A l'origine de cette réaction inhabituelle, l'interview du syndic de Lausanne Daniel Brélaz dansLe Matinde samedi. Incidemment, le Vert y affirme: "La décision(ndlr: d'engager des apprentis sans-papiers)a été prise à l'unanimité par la Municipalité. "

 C'est cette unanimité que dément Olivier Français. Ce dernier affirme s'être abstenu: "Comme ultraminoritaire dans une Municipalité de gauche, je perds dans tout échange sur des sujets aussi politiques", explique le chef des travaux publics.

 Débat fédéral

 Olivier Français estime que ce sujet doit être débattu seulement au niveau fédéral: "Lausanne s'ingénie à donner des leçons à tout le monde, avec sa majorité de gauche actuelle. " Tout en dénonçant l'erreur de fait, le municipal "s'étonne" que l'on rende publics des votes municipaux, confidentiels.

 Cette décision n'en finit pas de provoquer des remous. Dans24 heuresde samedi, l'UDC publiait un avis qui dénonçait cette décision, "qui viole sciemment nos lois", et invitait les lecteurs à adhérer à leur parti. Les radicaux et libéraux annoncent une interpellation urgente pour demander des explications.

 La question provoque débat à l'intérieur du Parti socialiste. Ainsi, l'ancienne syndique socialiste de Lausanne, Yvette Jaggi, dansDomaine public, ne désapprouve pas explicitement la mesure, mais conclut: "Pour les "provocateurs"et leurs partisans, il reste pas mal de travail d'explication et de persuasion à faire. "

Justin Favrod

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HEROIN
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20 Minuten 22.2.10

Trendwende beim Heroin: Junge fixen wieder mehr

Zürich. Heroin gilt nicht mehr als Loserdroge, sondern ist plötzlich in - besonders bei Jungen. Grund für diese Trendwende dürfte der tiefe Preis der Droge sein.

 "Wenn man mit Streetworkern hier in Zürich spricht, hört man, dass es vermehrt junge Heroin-Neukonsumenten gibt", sagt Adrian Kormann von der Arbeitsgemeinschaft für risikoarmen Umgang mit Drogen. Diese Tatsache unterstützen nicht nur die Aussagen von diversen anderen Streetworkern, sondern auch eine Studie der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich von 2009. Laut "SonntagsZeitung" zeigt diese, dass es seit 2005 wieder mehr Heroin-Neueinsteiger gibt. Dies ist das erste Mal seit Anfang der Neunzigerjahre, dass der Konsum wieder zunimmt. "Wir beoachten Neueinsteiger in der Punk-Szene und tendenziell bei Secondos", sagt Christina Stücheli, Sprecherin des Sozialdepartements der Stadt Zürich.

 Grund für die Zunahme dürfte der tiefe Preis von Heroin sein: Ein Schuss kostet heute nur noch etwa 15 Franken. In den Achtzigerjahren war es ungefähr viermal so viel. David Knobel, Psychiater am Uni-Spital Lausanne, stellt fest: "Im selbstzerstörerischen Risikoverhalten junger Erwachsener ersetzt heute Heroin andere Substanzen."

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UNI
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Sonntag 21.2.10

Bologna treibt Studenten auf die Psycho-Couch

 Der Beratungsdienst der Universität und ETH Zürich hat im vergangenen Jahr 20 Prozent mehr Studierende behandelt

Von Nicole Krättli

 43 Prozent der in einer bisher nochunveröffentlichten Studie befragten Studenten beklagen ein erhöhtes oder gar ein stark erhöhtes Stressempfinden. Des Weiteren kam heraus, dass 20 Prozent dieser Studierenden wöchentlich über 50, 22 Prozent sogar über 60 Stunden in ihre Ausbildung investieren. So weit der Zwischenstand einer aktuellen Studie von Meinrad Perrez, dem Vorsteher des Stuhls für Psychologie an der Universität Freiburg. Die Antworten der rund 1500 Bachelor-, Master- und Doktoratsstudierenden der Universitäten Bern, Freiburg und Luzern zu Fragen über die Belastung und Zufriedenheit während ihrer akademischen Ausbildung sprechen eine deutliche Sprache: Die Bologna-Reform gleicht einer grossen Baustelle.

 Immer häufiger suchen die Betroffenen deshalb auch psychologische Hilfe. Im vergangenen Jahr haben 20 Prozent mehr Studenten den psychologischen Beratungsdienst der Universität Zürich und der ETH Zürich in Anspruch genommen als noch im Vorjahr. Ein Jahr zuvor waren es ebenfalls bereits 10 Prozent mehr als im vorhergehenden Jahr. Konkret bedeutet dies, dass 2009 knapp 950 der insgesamt rund 40 000 Studierenden in psychologischer Behandlung waren. Schlafstörungen, Magenprobleme und Versagensängste - bei vielen Studis lösen die hohen Anforderungen Burn-out-Symptome aus.

 Recherchen zeigen ausserdem, dass nicht nur in Zürich, sondern auch an anderen Schweizer Universitäten die Zahl der psychologischen Beratungen von Studierenden, seit Einführung von "Bologna", drastisch gestiegen ist. In der Beratungsstelle der Berner Hochschulen etwa hat sich die Anzahl Klienten seit Beginn des sukzessiven Systemwechsels im Jahr 2001 nahezu verdoppelt. Auch die Basler Studierenden wurden von den Folgen der Bologna-Reform nicht verschont. Riccarda Stampa, innerhalb der studentischen Körperschaft der Universität Basel zuständig für die Bereiche Kultur und Soziales, bestätigt: "Viele Studenten haben während des Studiums mit psychischen Problemen zu kämpfen. Die Zahl derjenigen, die eine Beratungsstelle aufsuchen, zeigt hierbei nur einen kleinen Teil aller Betroffenen."

 Auch der Studentin Gwendolyn Marx sind diese Probleme nicht fremd. Die 21-Jährige studiert im sechsten Semester Psychologie und wird im Winter voraussichtlich ihren Bachelor-Abschluss in der Tasche haben. "Es gibt immer wieder Momente, in denen ich mich hilflos fühle und nicht genau weiss, weshalb ich das Ganze eigentlich mache", erklärt Marx. Obwohl sich die Studentin sicher ist, sich für das richtige Fach entschieden zu haben, stösst sie immer wieder an Grenzen - nicht etwa nur an ihre eigenen - sondern auch an jene des Systems. "Das grösste Manko der Bologna-Reform besteht in der mangelnden Flexibilität", ist sich Marx sicher. Das Studium sei zu stark verschult worden. Zu viele Pflichtveranstaltungen. Zu viele Prüfungen. Zu wenig Zeit sich dabei noch frei entfalten zu können.

 "Die Idee der akademischen Freiheit kennen unsere Bachelor-Studenten lediglich vom Hörensagen", zitiert Perrez einen Studenten. Dennoch sei es falsch, bei der Beurteilung des neuen Systems allein den Status quo im Auge zu haben. Konkret fordert Perrez, die akademischen Werte, die in der ersten Reformphase abhandengekommen sind, wieder stärker zu fördern. "Gefragt sind flexiblere Reglementierungen und mehr Entscheidungsfreiheiten auch über den Zaun der gewählten Disziplinen hinaus", erklärt Perrez.

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ANTI-ATOM
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L'Agefi 22.2.10

Deux centrales pour trois groupes

 ALPIQ. Les négociations sur le nucléaire sont toujours en cours. Leur issue reste hautement incertaine.

 "Nous nous sommes tous mis d'accord sur la nécessité de parvenir à trouver une solution pour construire seulement deux nouvelles centrales nucléaires en Suisse", explique Andreas Werz, porte-parole d'Alpiq. Malgré ses résultats en demi-teinte (lire ci-dessous), les pourparlers de la société se poursuivent avec Axpo et BKW FMB Energie pour trouver une issue aux discussions qui n'en finissent pas. Pour se mettre sur les rangs, de manière à devenir encore plus crédible face à ses concurrents, le regroupement d'Atel et d'EOS au sein d'Alpiq avait même été jugé indispensable par son président Hans E.Schweickardt.

 Même s'il se montre confiant sur les débats en cours, le porte-parole d'Alpiq se refuse à donner le moindre détail sur l'issue de la négociation. Toutefois, on sait que la solution sera trouvée le jour où les protagonistes parviendront à se mettre d'accord sur la clé de participation respective dans les deux projets qui seront présentés.

 Toutes ces sociétés ont effectué, de manière plus tardive que prévue initialement, une demande générale en octobre 2009 auprès de l'Office fédéral de l'énergie, pour les sites de Mühleberg (FMB), de Beznau (Axpo) et du Nideramt soleurois (Alpiq) à côté de la centrale en exploitation de Gösgen. Or, il n'y a place que pour deux nouvelles centrales. En janvier dernier, Moritz Leuenberger, le ministre de l'Energie, avait indiqué, au Congrès suisse de l'électricité qu'il n'entendait pas jouer les médiateurs pour mettre les acteurs d'accord.

 Le vote négatif des Vaudois envers la centrale actuelle de Mühleberg, appuyé encore la semaine dernière par une protestation du gouvernement genevois, sera-t-il fatal au projet bernois? Pas sûr: Leuenberger, a rappelé que le signal adressé n'avait qu'un impact politique. En aucun cas juridique.

 S'il les enjoint à se mettre d'accord, le conseiller fédéral ne le leur met en tout cas pas la pression. Toujours au Congrès suisse de l'électricité, il s'était contenté de prendre note des retards, indiquant qu'une décision du Conseil fédéral ne doit pas être attendue avant le milieu 2012. Le référendum sur un sujet aussi controversé ne faisant aucun doute, le peuple sera appelé à se prononcer au plus tôt en 2013 ou en 2014. En cas d'acceptation, les procédures d'autorisation de construction suivront, de sorte que l'exploitation des deux nouvelles centrales nucléaires pourrait commencer aux alentours de 2025.

 La discussion sur l'avenir de cette filière dans le monde a été relancée la semaine dernière par la décision du président des Etats-Unis Barack Obama, qui a annoncé des mesures pour démarrer la construction des premiers réacteurs nucléaires américains depuis 30 ans. A cet effet, 8 milliards de dollars ont été engagés pour entamer l'édification d'une première centrale. Le projet de loi budgétaire pour 2011, présenté début février par Obama, vise au triplement du fonds de garantie pour construire des centrales. Il s'élève à plus de 54 milliards de dollars. La décision des Etats-Unis constitue un véritable revirement depuis l'accident survenu à la centrale de Three Mile Island en 1979. (EB)

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 Détérioration des résultats

 Alpiq a réalisé un chiffre d'affaires en baisse de 7,4% à 14,82 milliards de francs en 2009. Le bénéfice consolidé a reculé de 7,7% par rapport à 2008, à 676 millions, a-t-il annoncé vendredi. Il n'en juge pas moins l'exercice "satisfaisant". Au niveau opérationnel, le résultat EBIT s'est détérioré à 1,06 milliard de francs l'an dernier, affichant une baisse de 7,2%. A noter que ces chiffres se basent sur les chiffres de consolidation proforma des ex-groupes Atel (Aare Tessin d'Électricité, basée à Olten SO), EOS (Energie Ouest Suisse, sise à Lausanne) et la société du barrage d'Emosson (VS) fusionnés au début 2009. Le groupe a pourtant vendu 135,248 TWh (térawattheure, heure, soit milliards de kilowatt-heure), soit 4,4% d'énergie de plus qu'en 2008. Alpiq explique le recul de son chiffre d'affaires principalement par la forte baisse du niveau des prix dans le négoce de gros européen, mais aussi par des effets de change ainsi que des obstacles réglementaires dans le négoce et la distribution. Alpiq cite à ce sujet les décisions de l'autorité de régulation en matière d'électricité (EICom) qui ont engendré des hausses de coûts ou les taxes versées à la société responsable du réseau haute tension Swissgrid. Outre les dépenses liées à l'intégration d'Atel et d'EOS, la groupe à du faire face à l'insolvabilité d'un partenaire de distribution en République tchèque, à une diminution des bénéfices de participations - en particulier A2A en Italie - ainsi que des charges fiscales accrues dans plusieurs pays européens. - (ats)