MEDIENSPIEGEL 9.4.10
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Programm
- Schützenmatte: Luna-Park ab Samstag
- Demo-Initative am 13.6.10
- Sirup-Seminar im Tramdepot
- House-Mangel in BE-Clubs
- Geissmätteli-Squat LU: SVP will Räumung
- Autonome Schule ZH in der Roten Fabrik
- 1. Mai: ZH-Knatsch; Indymedia-Feature
- Delta-Security prügelten am 1. Mai ZH
- Ost-Fussball: Fans sauer wegen FCSG-Choreo-Verbot
- No Border: Erfahrungsbericht aus Calais
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REITSCHULE
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Fr 09.04.10
20.30 Uhr - Tojo - "Alleinsein ist immer zu kurz" ein
Stück
über Annemarie von Matt. Regie: Lilian Naef. Mit: Stine Durrer
21.00 Uhr - Kino - "Fressen und gefressen werden...": The
Rocky Horror
Picture Show, Jim Sharman, USA/UK 1975
21.00 Uhr - Rössli - Katharina Nuttall & Band
(NOR/SWE) -
Alternative, Songwriting, Rock
Sa 10.04.10
20.30 Uhr - Tojo - "Alleinsein ist immer zu kurz" ein
Stück
über Annemarie von Matt. Regie: Lilian Naef. Mit: Stine Durrer
21.00 Uhr - Kino - "Fressen und gefressen werden?": The
Rocky Horror
Picture Show, Jim Sharman, USA/UK 1975
22.00 Uhr - Dachstock - Sophie Hunger (CH) & Band,
Support: George
Vaine
22.00 Uhr - SousLePont - Budget Boozers (Garage Trash
Rock'n'Roll),
Support: Shady & the Vamp (Garage Punk) und Sonic Angels (Garage
Rock'nRoll)
So 11.04.10
21.00 Uhr - Dachstock - ISWHAT?!
(Hyena/Discograph/Alive/USA), feat.
Napoleon Maddox (Rap/BeatBox), Brent Olds (Bass), Cocheme'a Gastelum
(Sax), Hamid Drake (Drums)
Infos: http://www.reitschule.ch
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SCHÜTZENMATTE
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20 Minuten 9.4.10
Schütz: Aufbauarbeiten laufen auf Hochtouren
BERN. Ab Morgen ist in Bern die Chilbi los: Die
Schütz ist
wieder da. "Wir hoffen auf zahlreiche Besucher und gutes Wetter", sagt
Jürg Muri von Muri's Lunapark. Mit seinem Mitarbeiter Daniel Mader
baut er zurzeit seine Karussells auf der Schützenmatt auf. "Jeden
Mittwoch ab 14 Uhr sind unsere Attraktionen für die Besucher
während 20 Minuten gratis", verrät Muri.
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DEMO-RECHT
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Bund 9.4.10
Abstimmungen über "Demo"-Initiative im Juni
Gemäss Beschluss des Gemeinderates wird am 13. Juni
in der
Stadt Bern unter anderem über eine Initiative abgestimmt, die ein
härteres Vorgehen gegenüber gewalttätigen Demonstranten
fordert. Die Initianten verlangen, dass das Stadtberner
Kundgebungsreglement mit einem sogenannten Entfernungsartikel
ergänzt wird. Damit müssten sich Teilnehmer von einer
Kundgebung entfernen, sobald die Polizei sie dazu auffordert. Wer
trotzdem bleibt, dem drohen Bussen von bis zu 5000 Franken. Neben der
"Demo"-Initiative werden die Stimmbürger im Juni auch über
den Zonenplan Mingerstrasse und die Übertragung von
zusätzlichen Aufgaben an die Regionalkonferenz Bern Mittelland
befinden. (sda)
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20 Minuten 9.4.10
Demo-Reglement kommt vors Volk
BERN. Die Stadtberner Stimmbürger stimmen am 13. Juni
über eine Initiative ab, die ein härteres Vorgehen gegen
gewalttätige Demonstranten fordert. Die bürgerlichen
Initianten wollen, dass Teilnehmer in Zukunft eine Kundgebung verlassen
müssen, sobald die Polizei sie dazu auffordert. Bei
Zuwiderhandlung würden bis zu 5000 Franken Busse drohen. Die
Initiative wurde im Mai 2008 eingereicht.
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SIRUP
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20 Minuten 9.4.10
Süsses Seminar mit Sirupier
BERN. Pünktlich zum Frühlingsanfang lädt
der
Sirupier de Berne zum Sirup-Seminar im alten Tramdepot ein. Er
klärt die Teilnehmer über Herstellung, Geschichte und
Anwendungsmöglichkeiten der süssen Getränke auf.
Natürlich dürfen die köstlichen Aromen auch probiert
werden. Der Sirupier de Berne ist Mathias Wirth, der zusammen mit
seinem Sohn Mathias Wirth junior und zwei Angestellten das kleine
Unternehmen führt. Seit 30 Jahren stellt der Familienbetrieb
Sirupkreationen mit Früchten und Kräutern aus der Region her.
"Holundersirup haben die Kunden am liebsten", so Wirth. Aber auch
Sorten wie Waldmeister, Troll oder Besser aus Ystee sind sehr beliebt.
Ungefähr einmal im Jahr kommt ein neues Aroma dazu. "Es braucht
viel Geduld, ein neues Rezept auszutüfteln", so Wirth Junior. Noch
hat es freie Plätze für das Seminar am 3. Mai. FW
http://www.sirupierdeberne.ch
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CLUB-LEBEN
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20 Minuten 9.4.10
Bern Nightfever
House-Flaute in den Clubs
BERN. Reine House-Partys sind in den einschlägigen
Berner
Clubs mittlerweile Mangelware. House-Liebhaber müssen sich deshalb
mit einzelnen Anlässen begnügen.
Liquid, Du Théâtre und Wankdorf Club - das
sind die
Clubs, die in Bern am ehesten als richtige House-Schuppen angesehen
werden. Doch das sind sie längst nicht mehr: Sie setzen derzeit
vor allem auf R'n'B- und Mash-up-Partys. Die Geplagten sind die
House-Fans. Sie müssen nun mit der Lupe nach den
House-Anlässen suchen. Gemäss Betreiber finden sie im Liquid
und im Düdü nur noch einen House-Event im Monat, auf dem
Mainfloor im Wankdorf-Club ungefähr zwei.
Viel zu wenig, finden einige Berner House-DJs und liessen
kürzlich in einer Facebook-Diskussion ihrem Frust darüber
freien Lauf. "Bern ist nur noch eine Mash-up-Wüste", kommentiert
Diskussionsstarter Pascal Tokar seine Aktion. Ebenso sehen es die
mitdiskutierenden Eleganza Boys: "Der Mash-up-Trend ist in den Clubs
derzeit sehr stark", sagen sie.
Für die House-Fans haben sie aber eine gute
Nachricht: Beide
glauben nämlich, dass die Mash-up-Welle nicht mehr lange
hält. "An der Miami Winter Music Conference zeigte sich dieses
Jahr erstmals wieder der Trend zu lupenreinem, schönem House",
sagen die Eleganza Boys.
Trotzdem: Bis dieser Trend in den grossen Berner Clubs
ankommt,
müssen sich hiesige House-Fans mit den wenigen Anlässen
begnügen, die es noch gibt. Einer findet morgen im Liquid statt.
An der Hed Kandi Night erfreuen Jamie Richards, Toni Granello und
Johnson Jonell mit netten House-Beats.
Pedro Codes
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SQUAT LU
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NLZ 9.4.10
"Geissmättli"
SVP will schnelle Räumung
sb. Unmut bei der SVP Stadt Luzern: Sie fordert vom
Stadtrat die
sofortige Räumung des "Geissmättlis", das von einer anonymen
Gruppe besetzt wird. Die Baudirektion hat am 29. März eine
Strafanzeige eingereicht, um das Haus polizeilich räumen zu
lassen. "Die Baudirektion muss, um glaubwürdig zu bleiben, mit
ihrer Ankündigung nun endlich Ernst machen und von der Polizei die
sofortige Räumung verlangen", heisst es in einer Mitteilung der
SVP.
Einvernehmliche Lösung?
Wie Simon Kopp, Sprecher der Luzerner
Strafuntersuchungsbehörden, bestätigt, wurde das
"Geissmättli" bisher noch nicht geräumt. Auf die Frage, warum
nicht, gibt er keine Antwort. Es werde mit den Besetzern eine
einvernehmliche Lösung gesucht. Falls kein Entgegenkommen
vorhanden sei, werde ihnen eine Frist angesetzt, innert der sie das
Gebäude verlassen müssen. Kopp: "Danach kommt es zu einer
Zwangsräumung. Aus taktischen Gründen äussern wir uns
nicht dazu, in welchem Stadium dieser Massnahmen wir uns zurzeit
befinden."
"Stadt besteht auf Räumung"
Daniel Bernet, Stabschef der Baudirektion ad interim, sagt
auf
Anfrage, man habe eine Verfügung des Amtsstatthalteramts erhalten.
Die Polizei habe einen Augenschein vor Ort genommen und die Besetzer
aufgefordert, das "Geissmättli" zu verlassen. Jetzt müsse man
abwarten. "Wenn die Besetzer dieser Aufforderung nicht nachkommen,
besteht die Stadt auf einer Räumung. Dies haben wir mit der
Anzeige auch gefordert."
Seit dem Umzug des Fixerraumes Ende August 2008 steht das
"Geissmättli" leer. Im Herbst soll das Lokal Grottino 1313 von der
Industriestrasse ins "Geissmättli" ziehen.
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20 Minuten 9.4.10
Geissmättli soll geräumt werden
LUZERN. Der ehemalige Fixerraum im Geissmättli in
Luzern
wird nach wie vor von Jugendlichen besetzt. Die Baudirektion wollte das
Gebäude bis Ende dieser Woche räumen lassen. Gestern platzte
der SVP der Kragen: "Die Baudirektion muss nun mit ihrer
Ankündigung endlich Ernst machen und von der Polizei die sofortige
Räumung verlangen", schrieb sie in einer Mitteilung. Der Stadtrat
hat jüngst mit einem Wirt einen Pachtvertrag für das
Geissmättli abgeschlossen - die Besetzer wollen das Gebäude
bis zum Umbau zwischennutzen.
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AUTONOME SCHULE ZH
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Tagesanzeiger 9.4.10
Der nächste Umzug führt die Illegalisierten in die
Rote Fabrik
Kostenlose Deutschkurse für Asylsuchende und Sans-Papiers
finden
neu in der Roten Fabrik statt. Die Autonome Schule wird von
Kulturkreisen unterstützt.
Von Katrin Hafner
Die Reise geht weiter. Ab Montag finden die Deutschkurse
der
Autonomen Schule Zürich in der Roten Fabrik statt. Sie sind gratis
und offen für alle. Besucht werden sie vor allem von Asylsuchenden
im laufenden Verfahren und Sans-Papiers, respektive Illegalisierten,
wie sie in der Autonomen Schule genannt werden; Menschen, die ohne
geregelten Aufenthaltsstatus in der Schweiz leben, viele in
Notunterkünften, wo sie mit 8.50-Franken-Migros-Gutscheinen pro
Tag auskommen müssen.
Bis Anfang dieser Woche fanden die Deutschkurse in einem
besetzten Gebäude im Kreis 3 statt. Jetzt wird dort gebaut. Die
Autonome Schule zog sich freiwillig zurück; es war vereinbart,
dass das Haus nur befristet genutzt werden darf. Über 100 Menschen
trafen sich dort dreimal pro Woche; Frauen und Männer zwischen 20
und 50 Jahren aus unterschiedlichsten Erdteilen und kulturellen
Milieus. Der Ortswechsel in die Rote Fabrik wird sie nicht hindern, die
Kurse zu besuchen; in den letzten Monaten hat sich eine motivierte,
optimistische Stimmung verfestigt - trotz vieler Umzüge: Vor der
Station im Kreis 3 war die Schule unter anderem im Theaterhaus
Gessnerallee; Schlagzeilen gemacht hat sie im Januar, als der besetzte
Schulpavillon neben dem Bad Allenmoos polizeilich geräumt wurde.
20 Freiwillige unterrichten
Letzten Juni gegründet, will der Verein "Bildung
für
alle" in der Autonomen Schule Menschen Zugang zu Bildung
ermöglichen, die aufgrund ihres Aufenthaltsstatus vom Bildungs-
und Sozialsystem sowie vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind. Am meisten
Teilnehmer ziehen die Deutschkurse an. Mittlerweile unterrichten 20
Personen freiwillig, darunter Schweizer, Sans-Papiers und anerkannte
Flüchtlinge. "Was die Autonome Schule leistet, ist ein wichtiger
Beitrag zum sozialen Miteinander in Zürich", sagt Kyros Kikos vom
Konzeptbüro der Roten Fabrik, wo bis auf Weiteres gratis
Räume für die Deutschkurse angeboten werden.
Die grosse Lust auf Grammatik
Schätzungen zufolge gibt es gegen 100 000 Papierlose
in der
Schweiz. "Wir haben Zeit, viel Zeit - aber sonst nicht viel", sagt der
Äthiopier Berhanu, einer von ihnen. Seit zehn Jahren lebt er hier,
derzeit in der Notunterkunft Kemptthal. Die Migros-Gutscheine, die er
erhält, kann er nicht brauchen für den öffentlichen
Verkehr. Er hat sein Ticket vom Verein "Bildung für alle", der
Mittellosen aus Spendengeldern Fahrkarten zur Verfügung stellt.
Zwei Tage unterrichtet er Deutsch, an einem Tag sitzt er selbst in der
Bank. Was motiviert ihn? "Was ich habe und kann, kann mir niemand
wegnehmen." Ähnlich argumentiert eine Inderin, die seit
achteinhalb Jahren in der Schweiz lebt und noch nie eine offizielle
Deutschstunde besucht hat. Sie wolle lernen und habe Lust auf
Grammatik, sagt sie. Die Kurse werden auf verschiedenen Niveaus
angeboten. Eine Gruppe liest, eine andere spielt fiktive
Vorstellungsgespräche nach: Wie heissen Sie, woher kommen Sie.
Männer und Frauen aus Eritrea, Kurdistan, Uruguay, Tibet und aus
dem Iran sitzen nebeneinander. Welten prallen aufeinander. Ein
Wörterbuch liegt auf dem Tisch, jemand macht Notizen. Normaler
Unterricht.
Was die Autonome Schule unterscheidet von
herkömmlichen
Bildungsinstitutionen: Sie will keine "hierarchischen Beziehungen"
reproduzieren, wie es ein "Aktivist" ausdrückt, der aus Kolumbien
kommt. "Wir verstehen Bildung als Wissensaustausch, als
Emanzipationsprojekt." Konkret: Statt "Lehrer" sagt man hier
"Moderator", und jeder, der Lust hat, kann einen Workshop anbieten oder
besuchen. Michael Schmitz, Historiker und Erwachsenenbildner, lehrt
Deutsch und besucht im Gegenzug Capoeira-Kurse. Momentan ist nicht
klar, wo der Kurs künftig stattfindet - aus Platzgründen kaum
in der Roten Fabrik, ebenso wenig wie die Arabisch-, Yoga- und
Computerkurse. Improvisation gehört zum Konzept des alternativen
Bildungsangebots; seit dem erneuten Terrainverlust ist sie wieder akut
gefragt. Ziel ist es, bald ein leerstehendes Haus zu finden, das sich
als autonomes Schulhaus nutzen lässt.
Idee nicht verkulturalisieren
Bereits nach der Räumung in Oerlikon hatten
Kulturinstitutionen Platz für Deutschkurse angeboten. Der
Zürcher Autor Tim Zulauf, selbst Scharnier zwischen Autonomer
Schule und Kulturkreisen: "Dass es Raumangebote gab und gibt, ist toll.
Die Autonome Schule möchte ihr Angebot jedoch selbstbestimmt und
in eigenen Räumen gestalten." Zulauf engagiert sich seit einigen
Wochen mit Theaterkursen und Filmprojekten an der Autonomen Schule. Mit
zwei Videokameras dokumentieren Migranten ihren Alltag. Was daraus
entsteht, ist noch unklar; im Juli zeigen Tim Zulauf, das "Kollektiv
Bleiberecht" und der Verein "Bildung für alle" möglichst
viele Beispiele solcher Lebensrealitäten in der Gessnerallee. "Ich
versuche über kulturelle Kanäle zu veröffentlichen, was
sich im Asylwesen ungesehen abspielt. Es besteht zu wenig Wissen
darüber, das Thema wird verdrängt", begründet Zulauf
sein Engagement. Warum bloss, könnte man fragen, kümmert sich
ein Kulturschaffender nicht eher um andere marginalisierte Menschen,
die konkrete Aussichten haben auf ein langfristiges Leben in der
Schweiz? Es gehe ihm um grundsätzlichere Fragen, entgegnet Tim
Zulauf: "Für welche Menschen Bewegungsspielraum und
Entwicklungsmöglichkeiten dermassen eingegrenzt werden und warum."
Was radikal tönt, ist nicht allzu weit weg von der aktuellen
gesellschaftspolitischen Debatte: Der Nationalrat forderte jüngst,
dass Kinder von Sans-Papiers nach der Schule eine Lehre absolvieren
dürfen.
Bisher agierte die Autonome Schule zurückhaltend mit
medialen Inszenierungen, obwohl sich solche einfach realisieren
liessen: Container aufstellen, darin Kurse abhalten und damit
Asylsuchende und Sans-Papiers ausstellen. Tim Zulauf: "Eine
spektakuläre Kunst-aktion birgt die Gefahr, die Idee ‹Bildung
für alle› zu verkulturalisieren und damit zu verharmlosen." Der
Show-Effekt interessiere nicht, das Bildungsangebot solle langfristig
wirken.
Nicht zuletzt dank dieser Haltung stösst die Autonome
Schule
in immer breiteren Kreisen auf Sympathie. Wie es weitergeht, ob und
wann die Kurse in einem eigenen Schulhaus stattfinden werden, weiss
niemand. Wohl aber wird sich die Bewegung weiterbewegen. In Bern und in
der Ostschweiz gibt es ähnliche Angebote. Und Deutsch können
noch lange nicht alle, die es möchten.
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1. MAI
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20 Minuten 9.4.10
Hohe Mobilisierung: Zürich droht ein heisser 1. Mai
ZÜRICH. Weil der 1. Mai auf einen Samstag fällt,
dürften in diesem Jahr besonders viele auf die Strasse gehen. Die
SVP fordert, Krawalle "im Keim zu ersticken".
"Wir rechnen für dieses Jahr mit einer hohen
Mobilisierung",
sagt Anna Klieber, Vorstandsmitglied des Zürcher 1.-Mai-Komitees.
"Die Arbeitnehmenden akzeptieren nicht, dass trotz der Krise Boni
gezahlt werden."
Doch der Ärger über Abzocker dürfte nicht
der
einzige Grund sein, dass es mehr Leute auf die Strasse ziehen wird als
üblich: Da der 1. Mai auf einem Samstag fällt, werden in
diesem Jahr auch Personen nach Zürich kommen, die sonst arbeiten
müssten - weil in ihrem Kanton der Tag der Arbeit kein Feiertag
ist. Dessen ist man sich bei der Polizei bewusst: "Wir lassen dies in
die Vorbereitungen auf unseren Einsatz einfliessen", sagt
Stapo-Sprecherin Judith Hödl.
Trotzdem macht sich SVP-Fraktionschef Mauro Tuena grosse
Sorgen
um die Ladenbesitzer im Kreis 4, die bereits bei der
überraschenden "Blitz-Demo" am 6. Februar von Zerstörungen
betroffen waren. Er fordert: "Die Polizei muss unbewilligte Nachdemos
im Keim ersticken." FDP-Mann Andres Türler habe als
verantwortlicher Stadtrat dafür zu sorgen, dass - anders als noch
unter Ex-Polizeichefin Esther Maurer (SP) - Nulltoleranz gelte.
Auch in linksextremen Kreisen trifft man offenbar schon
Vorbereitungen: Auf der Homepage des Revolutionären
Bündnisses Region Zürich heisst es seit zwei Tagen knapp:
"Der 1. Mai steht vor der Tür! In Zürich steht einiges auf
dem Programm."
Marco Lüssi
--
1.-Mai-Fest: Gesuch hängig
ZÜRICH. Wenn es nach dem 1.-Mai-Komitee geht, soll
das Fest
auf dem Kasernenareal bereits am Nachmittag starten - gleich nach der
Schlusskundgebung mit der venezolanischen Frauenministerin Maria
León als Rednerin. Im letzten Jahr hatte die Stadt dem Komitee
eine Abfuhr erteilt und das Fest erst ab 20 Uhr bewilligt, um zu
verhindern, dass Krawallbereite sich mit Festbesuchern vermischen. Das
aktuelle Gesuch des 1.-Mai-Komitees ist noch hängig.
---
Indymedia-Feature 8.4.10
Mehr: http://ch.indymedia.org/de/2010/04/74856.shtml
1. Mai 2010 - Die Krise heisst Kapitalismus! ::
AutorIn : 1. Mai 2010 - Strasse frei!
Die Krise hat einen Namen: Kapitalismus. Und genau gegen diesen
kämpfen in der Schweiz diverse revolutionäre Gruppen - und
auch dieses Jahr nehmen sie sich die Strasse um lautstark für eine
neue, andere Gesellschaft zu demonstrieren!
-Basel | Messeplatz - 9.30 Uhr
-Zürich | (Ecke) Volkhaus - 9.30 Uhr | ab 12:30h
REVOLUTIONÄRER TREFF | Ab 22 Uhr Konzerte
-Winterthur | Antikapitalistischer/Revolutionärer Block,
11h
Neumarkt
-Solothurn | Traditionelle Demo mit Jugendblock. Besammlung:
14:30h auf
Fussgängerbrücke
-Lausanne | Manif' à Lausanne, départ 15h, Parc de
Milan
-Biel-Bienne | Heraus an die 1. Mai Demonstration um 16 Uhr,
Bahnhofplatz
-Bern | Revolutionärer Block, 16.00 Uhr, Kramgasse |
Revolutionäres Fest ab 17.00 Uhr, Vorplatz Reitschule
-Aarau | Antikapitalistischer Block der 1.-Mai-Demo 2010, 16
Uhr,
Vorplatz Kantonalbank
-Luzern | Politisches und kulturelles 1. Mai-Fest. Ab 17:00h im
Sedel
|| Aufrufe | Plakate | Berichte | Communiqués |
Flugblätter
||
Alte ch.indymedia.org/de features: 2009 | 2008 | 2007 | 2006 |
2005
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DELTA-SECURITY
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1. Mai: Securitys randalierten mit
ZÜRICH. Die private Sicherheitsfirma Delta kommt aus
den
Negativschlagzeilen nicht heraus: Zwei ihrer Angestellten haben am 1.
Mai 2009 zusammen mit Hooligans randaliert und einen Mann
verprügelt. Zwei weitere Delta-Mitarbeiter und drei Ehemalige
standen als Gaffer am Strassenrand, wie der "Tages-Anzeiger" schreibt.
Den Beteiligten drohe nun ein disziplinarisches Verfahren. Eine
Entlassung ist noch nicht beschlossen. Bereits letzte Woche wurde
bekannt, dass Delta-Securitys bei einem Einsatz an einem Fussballmatch
brutal auf Fans des FC Basel eingeprügelt und auf Facebook damit
geprahlt hatten.
---
NZZ 9.4.10
Sicherheitsleute randalieren am 1. Mai
Einen Demonstranten verprügelt
(sda) ⋅ Mitarbeiter der Sicherheitsfirma Delta haben am 1.
Mai
2009 an Ausschreitungen in der Zürcher Innenstadt teilgenommen:
Zwei Angestellte verprügelten zusammen mit Hooligans einen
Demonstranten. Zudem beobachteten fünf weitere Delta-Mitarbeiter,
zwei aktive und drei ehemalige, die Szene offenbar vom Strassenrand
aus. Urban Lederer, Geschäftsleitungsmitglied von Delta, hat eine
entsprechende Meldung des "Tages-Anzeigers" bestätigt. Man habe
die Leute auf einem Video erkannt. Den aktiven Mitarbeitern drohe nun
ein disziplinarisches Verfahren, allenfalls sogar die Kündigung,
erklärte er. "Solche inakzeptablen und schlichtweg dummen Aktionen
entsprechen in keiner Weise unserer Firmenphilosophie."
Letzte Woche war bekanntgeworden, dass Delta-Angestellte
vor dem
Match FC St. Gallen gegen FC Basel am 20. März an einer
Schlägerei teilgenommen hatten. Dabei hatten sie mehreren Basler
Fans Prellungen und Kopfverletzungen zugefügt. Als einer der
Delta-Mitarbeiter danach auf Facebook mit seinen Taten prahlte,
entliess ihn die Sicherheitsfirma fristlos. Delta ist in verschiedenen
Schweizer Fussballstadien für die Sicherheit zuständig; auch
das Schweizer Fussballnationalteam wird von diesen Sicherheitsleuten
beschützt.
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OST-FUSSBALL
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St. Galler Tagblatt 9.4.10
Fanverband kontra Hüppi: Die Fronten verhärten sich
Der Ton zwischen der Führungsetage des FC St. Gallen
und dem
Fan-Dachverband wird gereizter. Dieser droht, wegen des
Choreographie-Verbots die Gespräche mit dem Verein abzubrechen.
Urs-Peter ZwinglI
St. Gallen. Mit deutlichen Worten distanzierte sich der
Fan-Dachverband
DV1879 gestern von den Vorwürfen, man schmuggle bei der
Vorbereitung von Fan-Choreographien verbotene Pyro-Artikel in die AFG
Arena: "Das war zu keinem Zeitpunkt der Fall." Vielmehr handle es sich
dabei um eine "Unterstellung", heisst es in einer Medienmitteilung. Der
Dachverband fordert vom Verein eine Entschuldigung an die Gestalter der
Choreographien, "ansonsten sehen wir keine Grundlage für weitere
Gespräche".
Hüppi gibt nicht nach
Der Präsident des FC St. Gallen, Michael Hüppi,
bezeichnet diese Forderungen als "deplazierte Stimmungsmache". Man habe
in der AFG Arena mehrmals Pyro-Artikel gefunden, die während der
Vorbereitungen zu Choreographien ins Stadion geschmuggelt worden seien.
Hüppi erachtet das am Mittwoch erlassene Verbot deshalb als
gerechtfertigt. Über eine Aufhebung will er - wenn überhaupt
- erst "mittelfristig" reden. Auch prüfe man weitere Massnahmen,
so der FCSG-Präsident. Die von Fankreisen befürchtete
Umwandlung der Stehplätze in Sitzplätze stehe jedoch nicht
zur Diskussion, beschwichtigt er.
"Neue Militanz" der Fans
Zu erwarten ist etwa, dass beim Heimspiel gegen den FC
Luzern am
kommenden Sonntag die Eingangskontrollen vor dem Fansektor
verschärft werden. Dazu wollte sich Hüppi nicht äussern.
Der seit der Saison 08/09 amtierende Hüppi machte bis anhin eher
als dialogbereiter Präsident denn als Hardliner auf sich
aufmerksam. Auch gestern bekräftigte er gegenüber unserer
Zeitung, dass der FC St. Gallen zu Gesprächen mit den Fans bereit
sei. "Es geht jetzt darum, gemeinsam nach Lösungen zu suchen."
Hüppi spricht aber auch von einer "neuen Militanz", die vor allem
unter den jüngeren Fans zu beobachten sei.
Das Verbot wurde ausgesprochen, nachdem beim Cup-Halbfinal
vom
Ostermontag wiederholt Pyros gebrannt hatten und Gegenstände aufs
Feld geflogen waren.
Ostschweiz 29
--
Fans diskutieren Boykott
Das Verbot von Fan-Choreographien droht die Gespräche
zwischen dem FC St. Gallen und dem Fan-Dachverband zu blockieren.
FCSG-Präsident Hüppi beharrt auf seiner Position - manche
Fans reden von Boykott.
Urs-Peter Zwingli
St. Gallen. Es waren deutliche Worte, die der Fan-Dachverband
DV1879
als Reaktion auf das am Mittwoch verhängte Choreographieverbot
wählte. "Der Vorwurf des Präsidenten grenzt an eine
Unterstellung." Gemeint ist die Aussage von Vereinspräsident
Michael Hüppi, die Organisatoren der Choreographien hätten
Pyros ins Stadion geschmuggelt. Dies sei "zu keinem Zeitpunkt" der Fall
gewesen, schreibt der DV1879 in einer Medienmitteilung.
Vor allem macht das gestrige Communiqué aber
deutlich, wie
verhärtet die Fronten nach dem vom Verwaltungsrat des FC St.
Gallen verhängten Verbot sind: "Ohne eine öffentliche
Entschuldigung seitens des FCSG für die Unterstellungen
gegenüber den engagierten Choreo-Machern sehen wir keine Grundlage
für weitere Gespräche", heisst es.
Pyro im Stadion gebunkert?
Hüppi weist diese Forderung zurück: "Das ist
deplaziert. Da wird Stimmung gemacht, statt dem Problem ins Auge zu
schauen." Er wisse von den Sicherheitsverantwortlichen der AFG Arena,
dass die Organisatoren der Choreographien Pyro ins Stadion gebracht
hätten. "Am Morgen vor einem Heimspiel werden die
Choreo-Vorbereiter kontrollfrei in die AFG Arena gelassen", sagt
Hüppi. Nachprüfungen - auch mit Suchhunden - hätten
mehrmals Pyromaterial zu Tage gefördert, das im Stadion gebunkert
worden sei. Das Verbot sei darum gerechtfertigt, "auch wenn es zum Teil
die sich korrekt verhaltenden Fans trifft", so Hüppi.
Trotz des harten Kurses, den der FC St. Gallen jetzt
eingeschlagen hat, signalisiert sein Präsident auch Bereitschaft
zum Dialog: "Das Gespräch abzubrechen - wie der DV1879 es andeutet
- wäre schlecht." Vielmehr gehe es jetzt darum, "gemeinsam nach
Lösungen zu suchen", sagt Hüppi. Dann könne
"mittelfristig" auch über eine Aufhebung des Choreo-Verbots
geredet werden. Angedroht wurde am Mittwoch auch, die
Lautsprecheranlage des Capos - des Einheizers im Fanblock - zu
entfernen. Der Grund dafür sind "ernsthaft lasterhafte
Gesänge", wie Hüppi sagt.
Doch ist es wirklich der Capo, der diese anstimmt? Im
vergangenen
Februar erklärte die St. Galler Fankurve in einer Art Kodex, man
wolle auf "diskriminierende Aussagen" verzichten. "Wir können
nicht abschliessend beurteilen, ob der Capo die Schmähungen gegen
Busacca angestimmt hat", sagt Hüppi. Da er über die
Lautsprecher herrsche, habe er es jedoch in der Hand, "die Gesänge
ins Positive umzulenken".
Viel gefährlicher als Fangesänge waren aber die
Feuerzeuge und ein Sackmesser, die am Cup-Halbfinal aufs Spielfeld
geworfen wurden. Hüppi spricht in diesem Zusammenhang von einer
"neuen Militanz in der Kurve".
Die neue, harte Generation
Grund dafür sei "ein Generationenwechsel", sagt
Hüppi.
Es seien vermehrt 13- bis 16-Jährige unter den Fans vertreten, die
"überhaupt keinen Respekt mehr haben und auch keinen Dialog
wollen", sagt Hüppi. Auch werde in dieser Gruppe massiv Alkohol
konsumiert.
Offen bleibt, wie die Fans beim Heimspiel am kommenden
Sonntag
gegen den FC Luzern reagieren werden - im Fanforum im Internet wird
etwa über einen Stimmungsboykott diskutiert.
---
Blick 9.4.10
Riesen-Zoff in St. Gallen
Am Montag bei der St. Galler Cup-Pleite gegen Lausanne
(1:2)
hatten einzelne Fans Rauchpetarden und Fackeln gezündet, es flog
sogar ein Sackmesser auf den Rasen. Michael Hüppi reicht's! Der
Präsident verhängt tags darauf ein Choreo-Verbot. Er
begründet sein Einschreiten gegenüber dem "St. Galler
Tagblatt": Der Zeitraum, in dem die Choreografien installiert wurden,
sei zum Schmuggel von Pyros missbraucht worden. Gestern schiesst der
Dachverband der FCSG-Fans 1879 auf ihrer Homepage scharf zurück.
Da steht: "Es kann nicht angehen, dass wir solch gravierende
Entscheidungen über die Medien erfahren müssen. Die Situation
erinnert an die Konflikte nach dem Abstieg. Mit allen Mitteln wird
versucht, vom sportlichen Desaster abzulenken." Mi.W.
---
20 Minuten 9.4.10
Choreo-Verbot: "Fan-Kultur wird zu Grabe getragen"
ST. GALLEN. Seit der FCSG in der AFG-Arena ein
Choreo-Verbot
verhängt hat, sind im Internet heisse Diskussionen entbrannt. Der
Dachverband 1879 will zudem eine Entschuldigung vom Verwaltungsrat.
Eine nicht repräsentative Umfrage im FCSG-Forum
zeigt, dass
weit über 70 Prozent der User das Verbot als Kurzschlussreaktion
empfinden. Nur rund 25 Prozent heissen das Verbot gut. Hier wird der
Beschluss heiss diskutiert: "Wenn weiter solche Verbote ausgesprochen
werden, wird es ganz schnell still in den Stadien", sagt ein User. Bald
herrsche dann "Friedhofsstimmung" - die Fan-Kultur werde zu Grabe
getragen, heisst es im Talkback von 20 Minuten online. "Choreos und
Gesänge gehören einfach zum Spiel - das ist schliesslich
Fussball und kein Tennis", kommentiert User Püppi van Köpje.
Der FCSG hat das Choreo-Verbot ausgesprochen, da bei den
Vorbereitungen jeweils Pyros ins Stadion gelangten. Unter diesem
Beschluss stark gelitten hat die Beziehung zwischen dem Verein und dem
Dachverband 1879: Dieser teilte gestern in einem Communiqué mit,
dass er ohne eine Entschuldigung keine Grundlage für
Gespräche mit dem FCSG mehr sehe. Bei VR-Präsi Michael
Hüppi sorgt dies für Kopfschütteln. Die Erwartung,
jemand müsse sich entschuldigen, sei falsch: "Entschuldigen kann
man sich nur für Fehler", so Hüppi.
Tobias Bolzern
--
Verbot: Aktion der FCL-Fans?
ST. GALLEN. Das Choreo-Verbot gilt für das gesamte
Stadion,
ergo auch für eventuelle Fan-Choreos der Auswärts-Teams. Am
Sonntag wird dies der FC Luzern sein. FCL-Fanarbeiter Christian
Wandeler war gestern über das Verbot noch nicht informiert. "Wir
werden uns jetzt schlaumachen und für Sonntag entsprechend
reagieren." Es sei aber gut möglich, dass sich die Fans noch eine
spezielle Aktion einfallen liessen. mfe
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Choreografie-Verbot trifft auch FCL-Fans
LUZERN. Ab sofort dürfen in der AFG-Arena des FC St.
Gallen
keine Fan-Choreos mehr durchgeführt werden. Grund: Während
der Installation des Materials im Vorfeld der Spiele wurde laut den
Klubverantwortlichen mehrmals Pyromaterial ins Stadion geschmuggelt.
Das Verbot von Choreografien gilt auch für die Fans der
Auswärtsteams - am Sonntag wird dies der FC Luzern sein. Erlaubt
bleiben einzig kleine Transparente und Fähnchen. FCL-Fanarbeiter
Christian Wandeler war gestern noch nicht über das St. Galler
Verbot informiert. "Wir werden uns jetzt schlau- machen und für
Sonntag entsprechend reagieren." Es sei gut möglich, dass sich die
Fans noch eine spezielle Aktion einfallen liessen. mfe
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YB: Kein Verbot für Fan-Choreografien
BERN/ST. GALLEN. Berner Fussballfans dürfen im Stade
de
Suisse auch künftig Choreografien durchführen. YB-Sprecher
Albert Staudenmann hat gestern gegenüber 20 Minuten
bekanntgegeben, dass man nicht dem St. Galler Beispiel folgen werde -
dort sind Fan-Choreografien ab sofort verboten.
Die St. Galler Fans sollen mit dem Material für die
Choreografien illegale Pyro-Artikel in die AFG-Arena geschmuggelt und
diese im Stadion abgefackelt haben. In Bern befürchtet man nichts
Ähnliches. "Wir haben in regelmässigen Treffen ein
Vertrauensverhältnis zu den Fans aufgebaut", so Staudenmann.
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Choreo-Verbot in Basel kein Thema
ST. GALLEN/BASEL. Im Fan-Block des FC St. Gallen und im
Gästesektor in der AFG-Arena dürfen ab sofort keine
Choreografien mehr gezeigt werden. Der Vorstand des FCSG reagierte
damit auf die Entgleisungen eines Teils seiner Fans. Am Montag bei der
Cup-Niederlage gegen Lausanne hatten einzelne Fans Rauchpetarden und
Fackeln angezündet. Der Zeitraum, in dem die Choreografien
installiert wurden, sei zum Schmuggel von Pyros missbraucht worden.
Seitens des FC Basel hält man den Ball flach.
Mediensprecher
Josef Zindel betont, dass man beim FCB verschiedene Massnahmen hat, um
das Reinschmuggeln von Pyros ins Stadion zu verhindern. Zudem
würden die Choreos der FCB-Fans im eigenen Stadion stets nach
Rücksprache und mit einer Kontrolle der Sicherheits- und
Fanarbeiter erstellt. Aj/SDA
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dv1879.ch 8.4.10
8. 04.
Stellungnahme zum Choreoverbot
Mit Befremden nahm der Dachverband 1879 am gestrigen Mittwoch
zur
Kenntnis, dass der Verwaltungsrat der FCSG AG ein Choreoverbot
beschlossen hat. Die Falschaussagen und Drohungen seitens des FCSG als
auch die im Nachgang zum Cupspiel getätigten Aussagen und andere
generelle Entwicklungen können und wollen wir so nicht
unkommentiert lassen.
Der Dachverband 1879 hat zusammen mit den Verantwortlichen des
FCSG in
den letzten Jahren intensiv am Aufbau einer Gesprächskultur
gearbeitet. Seitens des FCSG scheint die Bereitschaft dazu aber blosse
Fassade gewesen zu sein. Es kann nicht angehen, dass der DV1879 nicht
vom FCSG direkt informiert wird, sondern über die Medien von solch
gravierenden Entscheidungen erfahren muss. Es erstaunt daher, dass der
FCSG die Grundlage für weitere Gespräche gegeben sieht.
Die Organisatoren der Choreos haben zu keinem Zeitpunkt die
Vorbereitungen dazu genützt, Pyro ins Stadion zu schmuggeln.
Dieser Vorwurf des Präsidenten grenzt an eine Unterstellung. Die
Situation erinnert an die Konflikte nach dem Abstieg. Mit allen Mitteln
wird versucht, vom sportlichen Desaster abzulenken. Dass nun die Fans
im Espenblock mitverantwortlich gemacht werden für die
Cupniederlage, ist blanker Hohn.
Der DV1879 ist enttäuscht, dass der FCSG einmal mehr darauf
hinarbeitet, dass sich die engagierten Fans zurückziehen, weil sie
sich weder ernst genommen noch wertgeschätzt fühlen. Auch
vergangene Entscheide - beispielsweise zur Beauftragung einer
"Sicherheits"firma, deren Mitarbeiter nach einem Einsatz mit ihrem
fragwürdigen Eingreifen im Internet prahlen oder zur Einstellung
eines Sicherheitsmitarbeiters, der die Fans nach dem Cupspiel offen zum
Kampf aufgefordert hat - werfen ein schlechtes Licht auf die
"Sicherheits"politik des FCSG.
Der DV1879 wird sich überlegen müssen, inwiefern eine
Zusammenarbeit mit dem FCSG noch Sinn macht. Ohne eine öffentliche
Entschuldigung seitens des FCSG für die Unterstellungen an die
engagierten Choreomacher sehen wir keine Grundlage für weitere
Gespräche.
Der DV1879 überlegt sich aber auch, warum überhaupt
noch
Energie in die Fanarbeit gesteckt werden soll, wenn der FCSG jegliche
Anerkennung und Wertschätzung vermissen lässt und die
engagierten Personen vor den Kopf stösst. Der DV1879 ist seit
geraumer Zeit die einzige Organisation, die sich in St.Gallen um
Fanarbeit kümmert. Wenn das aber zum Ergebnis hat, dass unser
Vertrauen in die Vereinsleitung ein ums andere Mal enttäuscht
wird, sehen wir auch dafür keine Basis mehr.
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NO BORDER
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Radio Dreyeckland (Freiburg) 9.4.10
Erfahrungsbericht "No-border"-AktivistInnen in
Calais/Nordfrankreich
- Teil 1: http://www.freie-radios.net/mp3/20100409-erfahrungsbe-33344.mp3
- Teil 2: http://www.freie-radios.net/mp3/20100409-erfahrungsbe-33345.mp3
Im nordfranzösischen Calais halten sich aktuell ca. 300
MigrantInnen auf und warten auf eine Gelegenheit die Grenze zwischen
Frankreich und Großbritannien überqueren zu können. Der
Weg zu der Insel stellt sich für sie als schwieriger zu
überwinden heraus als angenommen. Radio Dreyeckland berichtete
Anfang März von einer kleinen Gruppe "No-border" AktivistInnen,
die sich nach Calais aufmachen wollte, um zu schauen wie die aktuelle
Lage vor Ort aussieht. Uns interessiert, wie es den AktivistInnen in
Calais ergangen ist, was sie gesehen, erfahren und erlebt haben. Hierzu
haben sie uns einen Bericht zu kommen lassen. (Dies ist Teil 1, Teil 2
gibt es auch.)