Voll im Film: Drogen auf der Leinwand!


  Stephan Laur, Schweiz, 1993, OV CH-D/d, 73 Minuten

Klatschmohn – aus dem Leben mit Heroin

Der Theater- und Filmregisseur Stephan Laur drehte im Jahr 1993 mit Leuten vom "Junkie Bund Basel", einer Selbsthilfeorganisation Drogenabhängiger, einen Film über die Basler Drogenszene. Die Suchtbetroffenen erzählen darin von ihrem Leben mit der Droge und von den zahlreichen Schwierigkeiten, die damit verbunden sind. Die Kamera begleitet den 25jährigen, seit acht Jahren Heroin und seit zwei Jahren zudem noch Methadon konsumierenden Däni auf seinen Gängen durch die Stadt Basel, folgt ihm zum Drogenmarkt, ins Gassenzimmer und zur Methadonabgabestelle. Mit großer Offenheit und kritischer Selbsteinschätzung erzählen Däni sowie weitere (Ex-)FixerInnen von ihrem vom Heroin bestimmten Alltag, ihren negativen, aber auch positiven Erlebnissen mit dem Stoff. Die Filmdokumentation hat vor allem aufklärerischen Wert, da es das Klischee vom medienwirksamen Gassenjunkie korrigiert. Denn auffällig viele der Porträtierten sind sozial integriert und gehen ihrem Beruf als Radiomoderator, Chirurg oder Sekretär nach. (Text: Filmdienst.de / Cinemabuch, Marianne Sauter)