MEDIENSPIEGEL 31. OKTOBER - 06. NOVEMBER 2011

Sonntagszeitung 6.11.11

Unsere Besten

Schweizer Seifenopern

1. "Lüthi & Blanc"

Die Mutter aller Schweizer Soaps um die Schoggi-Dynastie wird gegenwärtig im Nachmittagsprogramm von SF 1 wiederholt: Morgen Montag kommt mit "Feuer und Asche" Folge 90 von 288.

2. "Spaceboard Galuga"

Keine Soap, aber eine Sci-Fi-Serie, inszeniert 1992 vom Club 111 in der Berner Reithalle - die Urzelle aller Genre-Persiflagen.

3. "Absolut Züri"

Soap um die Generation der Partygänger, die 2007/08 in verschiedenen Zürcher Theatern spielte - und im Migros-Restaurant.

4. "Schnäu & dräckig"

Das "Absolut Züri"-Konzept funktioniert auch in Bern: erfolgreiche Soap um den Studenten Urs, den es nach Berlin verschlägt.

5. "Cüpliweg 10"

Vier Freundinnen erobern sich ein Haus (Foto) - mit krimineller Fantasie. Theatersoap im Plaza-Klub, Zürich, Premiere heute.



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20 Minuten 4.11.11

DJ-Royals Qbert und Muggs duellieren sich

BERN. Grosse Kunst im Dachstock: Morgen zeigen der legendäre Qbert und DJ Muggs von Cypress Hill, was an vier Turntables alles möglich ist.

"Einen Grösseren als DJ Qbert gibt es nicht im Business", so lautet die allgemeine Meinung in der Szene. Der "Jimi Hendrix" unter den DJs zeigt mit Kollege Muggs am Samstag im Dachstock, wo der DJ-Hammer hängt. Die Turntablisten duellieren sich auf vier Plattenspielern mit Scratches, Cuts und Backspins um die Gunst des Publikums.

Seit Anfang der 80er-Jahre perfektioniert Scratch-König Qbert seine Skills. Nicht wenige der heute gebräuchlichen DJ-Techniken gehen auf sein Konto. Ausserdem gewann er etliche Wettbewerbe, veröffentlichte 1998 das erste reine Scratch-Album und gründete vor zwei Jahren gar eine DJ-Universität.

Auch DJ Muggs, bekannt als musikalisches Mastermind für die Kultrapper von Cypress Hill, hat sich seine Sporen als Plattenzauberer abverdient. Anders als Qbert fand dieser jedoch, er habe die Zitrone ausgepresst, und widmete sich fortan dem Produzieren.

Als Support der zwei Koryphäen lässt der Dachstock die nicht minder begabten Locals Kermit und Mo-B ran. PeC

Sa, 5.10., 22 Uhr, DJ Qbert vs. DJ Muggs, Dachstock

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Bund 4.11.11

"Life Under Construction"

Ein Billy-Regal im Gehirn

Der Bühnenbildner hat mächtig viel zu tun: Keine Holzkonstruktion ist wirklich stabil, die Topfpflanze aus Plastik steht nie am richtigen Ort und das Billy-Regal muss noch montiert werden. Sowieso wird ständig umgebaut. Ein schwieriges und gefährliches Terrain für einen Schauspieler, der sich nach seinem Zusammenbruch auf einem Filmset plötzlich in seinem Gehirn wiederfindet. Kein Regisseur mehr da, an dessen Anweisungen er sich klammern kann um sich im besten Licht zu präsentieren, sich sicher zu fühlen und die Fassade des zufriedenen und glücklichen Menschen aufrechtzuerhalten.

Misstrauisch irrt er in diesem bedrohlichen Raum voller fremder Klänge, seltsamer Figuren und verschobenen Perspektiven umher. Seine weibliche Seite ist in der hintersten Ecke versteckt, das materielle Denken hat einen prominenten Platz im Vordergrund und das Stammhirn macht sich durch einen brachialen Gesangsauftritt mit Elektrogitarre bemerkbar. Doch was ist Glück und Zufriedenheit überhaupt? Kann man diese Gefühlszustände in Worte fassen? Oder ist es einfach nur "uiuiui", wie es für ein geplantes Buch in einer Notiz im Zettelkasten steht? Hängt das Befinden von der eigenen Persönlichkeit ab und lässt sich diese überhaupt mittels eines auch ans Publikum ausgeteilten Fragebogens ermitteln? Und wie steht es mit der Behauptung, sich durch einen Schluck Whiskey ein Quäntchen Menschlichkeit zu gönnen?Antworten auf solch fundamentale Fragen des Lebens sowie eine eigentliche Geschichte serviert die junge Theater- und Kunstformation Best Practice (Andrea Brunner, Klaus Fromherz und Dominique Müller) mit "Life Under Construction" nicht auf dem Silbertablett. Vielmehr kann die interdisziplinäre Produktion als ein Elektro-Enzephalogramm verstanden werden, bei dem jedes vom Gehirn in elektrische Impulse umgewandelte Geräusch, jedes Bild oder jede Berührung aufgezeichnet wird. Als Ergebnis resultiert ein Bild mit verschiedenen charakteristischen Wellen, welches durchaus nachhaltige Auswirkungen haben kann.

Eveline Gfeller

Weitere Vorstellung am 5. November 2011 um 20.30 Uhr im Tojo-Theater, Bern.

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BZ 4.11.11

Neue Botschaft

"RAF - Reithalle Arme(e) Fiktion" steht auf dem Dach der Reitschule. Dazu ein Stern, der an das Symbol der Roten Armee Fraktion (RAF) erinnert - der linksradikalen, bewaffneten Gruppierung, die bis 1998 bestand. Darunter steht ein Zitat des französischen Schriftstellers Marcel Proust: "Aber man liest die Zeitungen, wie man liebt - mit verbundenen Augen. Man versucht, den Dingen nicht auf den Grund zu gehen." Slogans auf dem Reitschule-Dach sorgten zuletzt für viel Aufregung. Vor dem SVP-Anlass am 10. September stand hier "Welcome to Hell".wrs

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Bund 4.11.11

Reitschule SVP will Polizisten mit Mehrwegbechern schützen.

Becher für den Vorplatzfrieden

Timo Kollbrunner

In zwei Wochen entscheidet der Stadtrat zum zweiten Mal über den Leistungsvertrag mit der Reitschule. Ein heisser Punkt: die Sicherheit auf dem Vorplatz. SVP-Fraktionspräsident Roland Jakob reicht heute dazu eine Motion ein. Er fordert: "Mehrweggeschirr statt Flaschenwurf." Der Gemeinderat solle dafür sorgen, "dass auf dem Vorplatz der Reitschule keine Veranstaltungen durchgeführt werden, bei denen Ess- und Trinkwaren ohne Mehrweggeschirr- und Abfallkonzept abgegeben werden". Mehrweggeschirr ist in der Reitschule allerdings längst etabliert: Auf die Flasche Bier wird ein Franken Depot erhoben. Es sind Mehrwegflaschen. Nur: Sie sind aus Glas.

Ginge es nach Jakob, sollten Flaschen auf dem Vorplatz ganz verboten werden. In einem zweiten Punkt verlangt er, dass Getränke nur in Bechern abgegeben werden dürfen. "Ob ein Betrunkener einen leeren Becher gegen einen Polizisten wirft oder eine leere Flasche, macht einen Unterschied", sagt er auf Anfrage. Das stimmt. Was nicht ganz bedacht scheint: Lange nicht alles, was auf dem Vorplatz konsumiert wird, wurde auch in der Reitschule erstanden. Und wenn statt depotpflichtigen Bierflaschen depotfreie Billigproseccobouteillen aus dem Discounter in Richtung Ordnungshüter fliegen, ist niemandem geholfen.

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svp-stadt-bern.ch 3.11.11

Dringliche Motion: Fraktion SVPplus, Roland Jakob 3.11.2011

Mehrweggeschirr statt Flaschenwurf und Müllberge!

Auch die IKUR %u2013 Reitschule braucht ein Mehrweggeschirr- und Abfallkonzept!

Die Stadt Bern und der Gemeinderat haben sich wiederholt für die Idee des Mehrweggeschirr- und ein Abfallkonzept bei Grossanlässen, Openair - Festivals Musik-, Tanz- und vielen anderen Veranstaltungen stark gemacht. Vielen Vereine und Institutionen (SCB, YB, Berner Fassnacht, Bümplizerchilbi, Zibelemärit) um nur einige zu nennen, haben seit langem ein Mehrweggeschirr und Abfallkonzept an ihren Events oder Veranstaltungen. Weshalb soll da die Reitschule mit ihren vielen Aktivitäten rund um die Reitschule eine Ausnahme bilden?

Aus diesem Grund Verlangen wir vom Gemeinderat,

1. dass er dafür besorgt ist, dass auf dem Vorplatz der Reitschule, keine Veranstaltungen durchgeführt werden, bei denen Ess- und Trinkwahren ohne Mehrweggeschirr- und Abfallkonzept abgegeben werden.

2. dass Getränke nur in Bechern (Mehrweggeschirr) auf dem Vorplatz der Reitschule abgegeben und konsumiert werden dürfen.

3. dass der Punkt 1 und 2 als Zusatz zum Leistungsvertrag mit der IKUR Reitschule als verbindlicher Teil in den Leistungsvertrag sofort aufgenommen wird.

Begründung:

Da der Leistungsvertrag gerade Verhandelt wird. Ist dringendes Handeln angesagt. Im Weiteren sind die Umweltanliegen höher zu werten, als ideologische Anliegen. Treu dem Slogan "Sauberes Bern - zäme geit's!"

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kulturstattbern.derbund.ch 3.11.11

Szenische (Ver)Forschung

Von Roland Fischer am Donnerstag, den 3. November 2011, um 12:53 Uhr

Es wird allenthalben geforscht, nicht nur im Labor, sondern immer mehr auch im Atelier und auf der Bühne. Dieser Tage erlebt Bern eine regelrechte Forschungsoffensive, mit drei Produktionen, die sich tief ins Wissen (bzw.) Wissenglauben hineinwühlen.

Da wäre zunächst einmal Nils Althaus im Naturhistorischen Museum, mit einer Wiederaufnahme seines letztjährigen Museumsnachts-Programms. "C’est la vie: Nils Althaus verforscht sich" ist so etwas wie die Fortschreibung einer Ausstellung mit anderen Mitteln. Althaus nimmt die Fäden aus der Dauerbrenner-Schau rund um Leben und Sterben (und allem was dazwischen liegt, das heisst vor allem Liebe und Fortpflanzung, und vielleicht noch ein wenig Nahrungsaufnahme) auf und spinnt daraus ein launiges kleines Programm. Dabei kann man nie ganz sicher sein, ob der promovierte Biochemiker die Wissenschaft wirklich so ernst nimmt, wie sie (und er) gern tut. Sehr zu empfehlen für alle, die finden, Wissenschaft sei doch eigentlich witzlos.

Im Tojo gibt’s derweil ein Forschungsunternehmen der etwas anderen Art. Die Zürcher Theatergruppe Best Practice macht sich in "Life under Construction" auf eine ziemlich wagemutige Expedition, nicht hinaus in die Welt, sondern hinein ins neuronale Durcheinander. Das ist raffiniert gemacht, wie da mit einfachen Mitteln auf der Bühne Innenwelten evoziert werden, wie das Fragmentarische unseres (Bewusst)Seins auch in der Inszenierung eine stringente Entsprechung findet. Ein Besuch lohnt sich allein schon der wunderbar locker dahingespielten Eröffnungssequenz wegen, wo der Titel schon mal ziemlich wörtlich genommen wird. Am Anfang stand bei der Produktion übrigens ein Bausatz des Ikea-Regals Billy - sehr schön, wohin einen solche vordergründigen Banalitäten führen können, wenn man sie mal ein wenig genauer abklopft (im ganz buchstäblichen Sinn, Geräusche spielen bei Best Practice eine wichtige Rolle).

Und dann ist heute auch noch Premiere von Diagnose Diagnose der jungen Gruppe Magic Garden im Schlachthaus, da geht es um das Denkmodell der Diagnostik, um Grundsatzfragen aus der Medizin also. Ein forsches Programm, alles in allem.

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kulturagenda.be 3.11.11

Nervenzusammenbruch im Tojo

Auf der Bühne kann es passieren, dass sich ein Schauspieler nach einem Nervenzusammenbruch im eigenen Hirn wiederfindet und mit seinen Emotionen und Verhaltensmustern konfrontiert wird. Was dann geschieht, imaginiert die Gruppe Best Practice im Stück "Life under Construction". Bühnenbild, Musik und Schauspieler werden dabei dekonstruiert und auf den Kopf gestellt.
Tojo in der Reitschule, Bern. Mi., 2., Do., 3., und Sa., 5.11., 20.30 Uhr

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Bund 3.11.11

Life under Construction

Gefangen im Selbst

Sie machen Lärm, sie verschrotten das Bühnenbild, sie stellen Fragen nach Freiheit und Identität - und alles wegen Ikea. Die Zürcher Theaterformation Best Practice gastiert im Tojo.

Christoph Lenz

Dann ist es plötzlich still, und der Mann, der gerade noch wirbelte und tobte wie ein Derwisch, spie und schrie wie ein böser Troll, der ist mit einem Male klein und sanft. Behutsam setzt er seine Schritte, vorsichtig tastet er sich durch das Dickicht einer Holzkonstruktion.

Er, das ist der Schauspieler (Dominique Müller), der einen Werbespot für einen Lebensversicherer produzieren sollte, der aber am Dreh einen Nervenzusammenbruch erlitt. Jetzt findet er sich wieder in einem ihm gänzlich unbekannten Raum. Hier wimmelt es von schrägen Figuren, verschrobenen Klängen und sperrigem Gerümpel. Erst allmählich geht dem Schauspieler auf: Er ist in seinem Kopf gelandet, einer Bruchbude.

Identitäten aus Ikea

"Ich hatte schon lange im Sinn, ein Stück über Gebrauchsanweisungen von Ikea und so weiter zu kreieren", sagt die Musikerin Andrea Brunner. Gemeinsam mit dem Gestalter Klaus Fromherz und Dominique Müller, unter anderem Gründer der freien Theatergruppe Trainingslager, bildet Brunner die Ad-hoc-Theaterformation Best Practice, die dieser Tage ihre Eigenproduktion "Life under Construction" in Bern aufführt.

Wo aber liegt die Verbindung zwischen dem Schauspieler und den Gebrauchsanweisungen? "Ganz einfach", sagt Brunner. "Die Konstruktion eines Regals aus dem schwedischen Möbelhauses unterscheidet sich heutzutage kaum mehr von der Konstruktion einer Identität." Für beides existierten "konkrete Handlungsanweisungen".

Wo Ikea also in sieben Handgriffen zum selbststehenden Möbel führt, leiten Ratgeberbücher, Coaches und Medien in zehn Schritten zur neuen Persönlichkeit - so jedenfalls lauten die Versprechungen der Werbung. Sie suggerieren, dass jeder frei ist, immer alles zu sein, was er will. "Dass man sich damit umso stärker abhängig macht von diesen Hilfsmitteln, das inspirierte uns", sagt Brunner.

Und so lassen Best Practice den Schauspieler ziellos wie eine Flipperkugel durch sein eigenes Oberstübchen kullern. Bis er sich so lange an den Hülsen seiner alten Selbste gestossen hat, dass er sich in einem hysterischen Reflex von allem freimachen will.

Der Bretterverhau wird zerlegt

Auf die Bühne des Tojo gebracht wird "Life in Construction", das im Fabriktheater Zürich Premiere feierte, als ebenso performatives wie installatives Stück. Das Bühnenbild, ein wuchtiger Bretterverschlag, wird von den drei Darstellern stetig umgebaut, verschrottet, zerlegt und wieder geflickt. Der Sound mäandriert zwischen Lärm und Musik, zwischen Getöse und Gemurmel. Und zwischendurch wird auch mal eben ein Schauspieler an die Wand geklebt.

Tojo Theater Donnerstag, 3. und Samstag, 5. November, jeweils 20.30 Uhr.

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kulturagenda.be 3.11.11

Dele Sosimi spielt im Dachstock

Der Name sagt einem zunächst vielleicht nichts, aber: Dele Sosimi war musikalischer Leiter in Bands von Fela Kuti und dessen Sohn Femi. Inzwischen in London ansässig, pflegt Sosimi weiterhin den Afrobeat. Er ist bei ihm geprägt von starken Funkgrooves, Jazz-Bläsern und traditioneller Musik aus Nigeria. In Bern spielt er mit 15-köpfigem Orchester.
Dachstock der Reitschule, Bern. Fr., 4.11., 21 Uhr

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Bund 3.11.11

Dele Sosimi

Afrobeat aus erster Hand

Über die Frage, wer neben Fela Kuti als Miturheber des Afrobeat in die Annalen eingehen soll, kursieren unterschiedliche Theorien. Eine plausible ist, dass Felas musikalischer Leiter, der den Nigerianer bei dessen erspriesslichsten Aufnahmen beraten hat, ein aussichtsreicher Kandidat ist. Der Mann heisst Dele Sosimi, und seine Band klingt genau so: wie Fela zu seinen besten Zeiten. Das ist Afrobeat in bestmöglicher Fasson. (ane)

Reitschule Dachstock Fr, 4. Nov., 21 Uhr.

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Bund 3.11.11

Rowboat Night

Labelschau der Provinzpopper

Das Label Rowboat Records rudert aus den Waadtländer Alpen furchtlos Richtung Pop-Rampenlicht.

Die neugierigste und furchtloseste Musik wird nicht in den Zentren dieser Welt geschaffen, sondern stammt aus den Provinzen. Bestes und aktuelles Beispiel, wie fernab vom Druck der eingefrorenen Codes eigenwilliges Popwerk entstehen kann, ist das Label Rowboat Records. Seit drei Jahren schicken die beiden Kumpels Cédric Streuli und Pat Vermeulen aus den Waadtländer Alpen via Internet und selbst gebrannten CDs ihre Sampler in die Welt hinaus. Geldinteressen hege man keine, nur die Lust am teilen. Dies sagt der 25-jährige Streuli, der unter seinem Alias Buvette letztes Jahr mit "Houses and the Voices" ein eigensinniges Synth-Pop-Album voller verquerer Rhythmen, dünner Stimmen und fröhlicher Melodien veröffentlicht hat.

New York, New York

Diesen Sommer erschien bereits die fünfte Ausgabe der Rowboat-Sampler. Wie bereits auf früheren Ausgaben stammt die Musik auf "Rowboat Vol. 5" (Namskeio) ausschliesslich aus dem Freundeskreis, der sich mittlerweile auch ins Ausland ausgebreitet hat. Die elf Ansätze fallen dabei höchst divers aus: Man vernimmt schwer psychedelisierende Orgeln, jaulenden Garage-Rock, minimalen Gesangs-Techno, indische Trommel-Samples, verwaschene Sommer-Balladen und versprengte Noise-Frickeleien. Natürlich: Diese Entwürfe und die ihnen untergejubelten Retro-Zutaten erscheinen nicht fern aller Trends. Doch so lustvoll und unverbraucht hörte man diese schon lange nicht mehr.

In Bern versammelt sich zur Label-Schau eine kleine Rowboat-Gesandtschaft: Das Freiburgisch-Amerikanische Duo Monoski reiht sich nahtlos in die Reihe der Frau-Mann-Garage-Rock-Zweigespanne ein. Hinter Kurz Welle versteckt sich Alric Marchand, der einst mit dem trommelnden Cédric Streuli in der Beat-Band The Mondrians Pop-Hoffnungen weckte und nun scheue Schlafzimmer-Songs bastelt. Während zum Schluss des Reigens Cédric Streuli als Buvette selbst seine ideenreichen Pop-Songs anstimmt.

Diese Provinzler schaffen allerhand - und besuchen mittlerweile auch die Metropolen der Welt: Anlässlich des CMJ Music Marathons bespielte Buvette jüngst New York an neun Tagen nicht weniger als sieben Mal - und brachte die Stadt zum Glitzern. (bs)

Rössli in der Reitschule Donnerstag, 3. November 21 Uhr.

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BZ 3.11.11

Neue Kritik am Vertrag

Reitschule · Die FDP-Fraktion des Berner Stadtrates will den Leistungsvertrag mit der Reitschule für die Jahre 2012 bis 2015 ein zweites Mal zurückweisen. Nach den jüngsten Vorfällen am Wochenende auf dem Reitschule-Vorplatz sucht FDP-Fraktionspräsident Bernhard Eicher Verbündete für diese Idee. "Die Glaubwürdigkeit des Stadtparlaments steht auf dem Spiel", sagt Eicher.tob · Seite 3

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FDP wirbt um Verbündete gegen den Reitschule-Vertrag

Stadt Bern. Nach den jüngsten Vorfällen auf dem Reitschule-Vorplatz nimmt die FDP neuen Anlauf, um den Leistungsvertrag mit der Reitschule zurückzuweisen.

Einige Berner Lokalpolitiker haben sich in diesen Tagen kritisch zu den Vorfällen auf dem Vorplatz der Reitschule geäussert. Dort waren am frühen Samstagmorgen zwei Polizisten angegriffen worden (wir berichteten).

Nun nimmt FDP-Fraktionspräsident Bernhard Eicher die Reitschule-Kritiker beim Wort - und fordert von ihnen politische Taten. "Ich entnehme Euren Voten, dass auch ihr Handlungsbedarf erkennt", schreibt er in einer E-Mail an die Präsidenten der BDP, CVP und GFL. "Entsprechend möchte ich Euch die erneute Rückweisung des Leistungsvertrages ans Herz legen."

Breite Kritik am Vertrag

Der Stadtrat entscheidet am 17. November zum zweiten Mal über den Leistungsvertrag für die Jahre 2012 bis 2015. Konkret geht es um jährlich 380 000 Franken, welche die Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (Ikur) aus der Stadtkasse erhalten soll. Im vergangenen März hatte das Stadtparlament diesen Vertrag bereits einmal zurückgewiesen - mit der Begründung, die Sicherheitsauflagen seien ungenügend. Doch auch der vom Gemeinderat überarbeitete Vertrag wurde von den Mitte-rechts-Parteien kritisiert, weil das Thema Sicherheit nach wie vor ungelöst sei. Die vorberatende Kommission für Soziales, Bildung und Kultur (SBK) kam zum Schluss: Der neu verhandelte Leistungsvertrag entspreche nicht den stadträtlichen Vorgaben. "Hinsichtlich des Sicherheitsdienstes und des Sicherheitskonzepts für den Vorplatz sowie der Zusammenarbeit mit der Polizei bestehen nach wie vor Defizite", schrieb die SBK. Als Konsequenz empfiehlt die Kommission dem Stadtrat, den Leistungsvertrag für ein Jahr - statt für vier - zu verabschieden.

GFL sagt Eicher ab

Doch die FDP will nun erneut einen Antrag auf Rückweisung des Leistungsvertrages einreichen. Auf der Suche nach Verbündeten appelliert Bernhard Eicher an deren Glaubwürdigkeit. "Lassen wir uns künftig immer in der zweiten Runde vom Gemeinderat weichkochen?", schreibt er. Die BDP hat Eicher die Unterstützung bereits zugesagt. "Das Sicherheitsproblem auf dem Vorplatz muss so schnell wie möglich gelöst werden", sagt BDP-Co-Präsident Martin Schneider. Zwei Punkte stünden dabei im Vordergrund: "Die Zusammenarbeit zwischen der Reitschule und der Polizei funktioniert nicht. Und die Reitschüler müssen endlich ein Sicherheitskonzept für den Vorplatz erstellen." Auch die CVP-Stadträte wollen den FDP-Antrag unterstützen. Allerdings gibt CVP-Präsident Michael Daphinoff zu bedenken, dass die FDP "damit die Fronten verhärtet". Er sei "generell gegen polemische Vorstösse", sagt er. "Es wäre sinnvoller, den Hebel bei der Bewilligungspraxis oder bei Verwaltungsmassnahmen anzusetzen. Das Zünglein an der Waage dürfte, wie so oft, die GFL/EVP-Fraktion sein. Doch Fraktionspräsident Peter Künzler erteilt Eicher eine Absage. "Die Reitschule bietet vielen jungen Menschen ein wichtiges kulturelles Angebot", sagt Peter Künzler. "Leider missbraucht ein kleiner Teil der Gäste diesen Freiraum." Die GFL/EVP-Fraktion würde den Leistungsvertrag aber nur für ein Jahr absegnen. "Das soll ein Zeichen an den Gemeinderat und an die Reitschüler sein, damit beide Seiten beim Thema Sicherheit vorwärts machen", sagt Peter Künzler.

Tobias Habegger

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BZ 1.11.2011

Ärger gibt es meistens auf dem Vorplatz

Reitschule · Die Vorfälle rund um die Reitschule ereigneten sich meist auf dem Vorplatz, sagt Polizeidirektor Reto Nause (CVP). Er vermisst eine klare Abgrenzung der Reitschule- Betreiber gegenüber Gewalt.

Es sind Hunderte Menschen, die sich vor allem an Wochenenden abends auf dem Vorplatz der Reitschule treffen. In dieser Masse kam es auch zum jüngsten Vorfall vom Samstagmorgen. Zwei Polizisten, die in eine Schlägerei eingreifen wollten, um zu schlichten, wurden von rund 20 Vermummten mit Pfefferspray und Flaschen angegriffen (siehe gestrige Ausgabe).

"Einmal mehr konzentrierten sich die Vorfälle damit auf den Vorplatz", hält Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) fest. Die Verantwortlichkeiten seien hier noch viel stärker verwischt als in der restlichen Reitschule. Einzelne könnten hier das Getümmel als Schutzschild missbrauchen, so Nause, zuständig fühle sich niemand. 2008 hatten verschiedene Gruppen der Reitschule auf dem Vorplatz Aktivitäten und eine Bar lanciert. Ziel war es, die zuvor oft unhaltbare Situation zu verändern. In der Mitteilung der Reitschule hiess es damals: "Die Reitschule will nicht länger zusehen, wie der Vorplatz von Konsumenten harter Drogen, Dealern und Uniformierten verschiedener Couleur (Polizei, Securitas, Pinto) in Beschlag genommen wird." Der Vorplatz sollte ein Treffpunkt für verschiedene Menschen werden. "Diese Idee mit der Durchmischung hatte zu Beginn Erfolg", sagt Reto Nause heute. "Jetzt habe ich aber das Gefühl, die Probleme auf dem Vorplatz drohen der Reitschule-Betreiberin Ikur über den Kopf zu wachsen."

Einschränkungen möglich

Als mögliche Gegenmassnahme erwähnte Nause gegenüber dieser Zeitung das Gastgewerbegesetz, das eine vorsorgliche Einschränkung des Betriebs zulasse (siehe gestrige Ausgabe). Tatsächlich ist der Fächer bei Verwaltungszwangsmassnahmen ziemlich breit: Möglich sind etwa eingeschränkte Öffnungszeiten oder temporäre Schliessungen. Der Statthalter würde solche Massnahmen verfügen, durchsetzen würden sie Gewerbe- und Kantonspolizei.

In der Reitschule ist das Wirtepatent auf eine Person ausgestellt und Bestandteil der umfassenden Betriebsbewilligung. Gäbe es eine aufgesplittete Bewilligung, könnten Massnahmen für einzelne Betriebe verfügt werden.

"Strategische Spielchen"

Auch die Mediengruppe der Reitschule kam gestern noch einmal von sich aus auf den Vorfall zurück. "Flaschenwürfe" würden zum wiederholten Mal von Politikern, Polizei und Flaschenwerfern missbraucht, um politische und strategische Spielchen zu treiben, schreibt die Reitschule. Dies nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Abstimmung über den Leistungsvertrag im Stadtrat. Deren Ausgang werde man abwarten und "basisdemokratisch" über das weitere Vorgehen befinden. Die Reitschule sei aber nicht für den "schlechten Ruf der Polizei und die Gewaltbereitschaft gegen die Polizei" verantwortlich. Dies seien Phänomene, welche die ganze Gesellschaft betreffen und nur von dieser gelöst werden könnten. Ein Sicherheitskonzept, wie es der Stadtrat wolle, hätte den Vorfall zudem weder verhindert noch entschärft, so die Reitschule.

Reto Nause sagt in diesem Zusammenhang, dass die Reitschule-Betreiberin Ikur nicht für den gesamten Perimeter verantwortlich gemacht werden könne. Dennoch hält er fest: "Eine klare Abgrenzung der Reitschule bei solchen Vorfällen fehlt je länger je mehr."

Wolf Röcken

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Bund 1.11.11

"Die Reitschule lässt sich ausnutzen"

Die Scharmützel vom Wochenende zwischen Polizei und Reitschulbesuchern zeitigen politische Nachwirkungen: Den Mitte-Parteien reisst "fast der Geduldsfaden". Alles deutet darauf hin, dass die Reitschule im Stadtrat mit Konsequenzen rechnen muss.

Martin Zimmermann

Gibt es für die Reitschule von der Stadt bis 2015 Geld wie für alle anderen Kulturinstitutionen mit Leistungsvertrag - oder vorderhand bloss für nächstes Jahr? Diese Frage wird in zwei Wochen im Berner Parlament für rote Köpfe sorgen. Derzeit deuten die Vorzeichen darauf hin, dass das alternative Kulturzentrum von einer Mitte-rechts-Mehrheit im Stadtrat abgestraft wird - nicht zuletzt wegen der jüngsten Angriffen von Reitschulbesuchern auf Polizeibeamte (siehe "Bund" von gestern). Kurt Hirsbrunner (BDP), Co-Präsident der BDP/CVP-Fraktion, fasst die Stimmung in den Mitte-Parteien zusammen: Der Geduldsfaden sei nahe "am reissen". Ihn bestärkten die Ereignisse vom Samstag darin, "ein Signal zu setzen" und den Leistungsvertrag zwischen Stadt und Reitschule nur für ein Jahr zu bewilligen.

Die kürzlich zwischen dem Gemeinderat und der Reitschul-Interessengemeinschaft Ikur ausgehandelte Vereinbarung würde demnach nur für das Jahr 2012 gelten statt wie geplant für vier Jahre. Und statt 1,52 Millionen würde die öffentliche Hand fürs Erste 380 000 Franken an den Kulturbetrieb beisteuern. Dies fordert die parlamentarischen Kommission für Soziales, Bildung und Kultur (SBK): Der bestehende Vertrag weise "Defizite" auf und entspreche nicht vollständig den "stadträtlichen Vorgaben". Streitpunkte sind die Zusammenarbeit zwischen Ikur und Polizei, das Fehlen eines schriftlichen Sicherheitskonzepts sowie die Möglichkeit, bei Demonstrationen das Haupttor zum Innenhof zu schliessen.

"Grundrauschen" für SBK-Antrag

BDP und CVP möchten sich heute mit dem Thema befassen; das "Grundrauschen" in den beiden Parteien weise aber in Richtung Unterstützung des SBK-Antrags hin, sagt Co-Fraktionspräsidentin Béatrice Wertli von der CVP. Sukkurs erhält das Begehren bereits von den Grünliberalen sowie von der GFL/EVP-Fraktion. Für den Vorfall vom Samstag sei zwar nicht die Reitschule verantwortlich, sagt Fraktionspräsident Peter Künzler (GFL), da müsse er diese "etwas in Schutz nehmen". Der Vorfall zeige aber exemplarisch, dass die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Betreibern besser werden müsse. "Es sind immer die gleichen 20 bis 30 jungen Leute, die Stunk machen", sagt er. "Bloss wehrt sich die Reitschule nicht entschieden genug gegen sie. Sie lässt sich ausnutzen." Sollte die Mitte zusammen mit den traditionell reitschulkritischen Rechtsparteien SVP und FDP geschlossen für den SBK-Antrag stimmen, wäre diesem im Stadtrat eine Mehrheit sicher.

Erfolgreiche Petition

Was eine Beschneidung der Vertragsdauer für den Kulturbetrieb in der Reitschule bedeuten würde - insbesondere in Sachen Planungssicherheit -, bleibt unklar. Man wolle den Entscheid des Stadtrats abwarten und sich erst dann dazu äussern, schreibt die Mediengruppe der Reitschule in einem gestern veröffentlichten Communiqué. Vorderhand lässt man es bei der letzte Woche lancierten Petition "Reitschule: Bleib wie du bist!" bewenden. Diese wurde bis gestern Abend bereits von 2450 Personen unterzeichnet.

Die Reitschüler wehren sich dagegen, von Politikern und "Flaschenwerfern" als Spielball für "politische Spielchen missbraucht" zu werden. Lieber werden in der Mitteilung die Anstrengungen betont, die Situation auf dem Vorplatz zu entschärfen. Das sofortige Eingreifen von Reitschul-Sicherheitsleuten und -Personal habe Schlimmeres verhindert. Mit der Polizei sei man stets persönlich und telefonisch in Kontakt gestanden. "Ein schriftliches Sicherheitskonzept", schreibt die Mediengruppe, "hätte diesen Vorfall weder verhindert noch entschärft." Sicherheit entstehe nur durch "vernünftiges und verantwortliches Handeln" der Beteiligten.

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Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP)

"Ich befürchte, dass die Reitschule das politische Klima falsch einschätzt"

Die Reitschule muss sich von Gewalt eindeutig distanzieren, sagt Sicherheitsdirektor Nause nach den erneuten Angriffen auf die Polizei.

Herr Nause, gibt die Polizei vor der Reitschule eigentlich Forfait?

Überhaupt nicht, aber die Polizeiarbeit ist dort sehr schwierig. Es ist undankbar, wenn man Opfern einer Schlägerei helfen will und dabei angegriffen wird.

Es hiess, die Polizei habe Unbeteiligte nicht gefährden wollen. Ist nicht jeder ein Komplize, der nicht von selbst zur Seite tritt?

So einfach ist es nicht. In der Menge haben einzelne nicht mitbekommen, was abgeht. Andere mögen Polizisten nicht besonders. Eine dritte Gruppe macht immer Zoff, wenn die Polizei kommt. Die Reitschule sagt, sie habe durch eine Intervention an höherer Stelle polizeiliche Gewaltanwendung auf dem Vorplatz verhindert. Diese Behauptung betrifft operative Vorgänge, die ich nicht beurteile. Von der Reitschule wünsche ich mir eine klare Distanzierung von Gewalt, sonst gefährdet sie die guten Teile der Einrichtung. Gewundene Erklärungen reichen nicht aus, sie haben den schalen Geschmack von Ausreden. Wieso kann die Reitschule nicht handeln wie die Fussballfans in Thun, die einen Pyro-Werfer der Polizei zugeführt haben? Das wäre ein Zeichen der konstruktiven Kräfte.

Wie gut spielt der Draht zwischen Reitschule und Polizei und politischer Behörde wirklich?

Die Gespräche finden statt, doch messbare Ergebnisse sind rar. Ich vermute, dass die Reitschule das politische Klima falsch einschätzt. Es ist schon ungewöhnlich, dass der Stadtrat eine Leistungsvereinbarung zuerst zurückweist und in der aktuellen Fassung, die bald in den Rat kommt, weniger Geld sprechen will. Zudem soll der Vertrag nicht mehr vier Jahre gelten, sondern ein Jahr. Diese Signale sollte die Reitschule ernst nehmen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Offenbar tut sie das zu wenig.

Kürzlich gab es den unbewilligten Anti-Kapitalismus-Marsch von Vermummten. Gewalttätige glauben, in Bern lasse man sie gewähren.

Das ist falsch. In diesem Jahr wurden zwei unbewilligte Kundgebungen durch die Polizei aufgelöst. Das Problem ist die Gewaltbereitschaft einzelner Kreise, sei es bei Demonstrationen, Fussballspielen oder sonst wo. Und es sind einige Bereiche der Reitschule, die Schwierigkeiten machen. Die Betreibergruppe Ikur muss Verantwortung übernehmen für Betrieb und Gäste. Sie sollte begreifen, dass sie im Sicherheitsbereich gefordert ist. Die Kooperation klappt nicht so, wie ich mir das wünsche. Es kann sein, dass die Ikur nicht federführend ist bei allen Veranstaltungen. Womöglich wachsen ihr gewisse Dinge über den Kopf. Das ist aber keine Begründung für Nichtstun.

Oft deutet die Reitschule an, die Polizei habe provoziert.

Ich habe die Polizei noch nie als Provokateure erlebt. Wenn die Polizei Gewalt anwenden muss, ist sie dazu durch das Gewaltmonopol des Staates legitimiert. Die Ikur soll die Leute, die sie als Hitzköpfe bezeichnet, dazu bringen, dass sie sich selbst anzeigen. Das wäre ein klarer Kulturwandel. (mdü)

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20 Minuten 1.11.11

"Angriffe bei Reitschule müssen gestoppt werden"

BERN. Die Kapo gerät rund um die Reitschule immer wieder in Bedrängnis. Michael Fichter (34), Mediensprecher der Polizei, nimmt dazu Stellung.

Haben Vorfälle im Zusammenhang mit der Reitschule in Häufigkeit und/oder Aggressionspotenzial zugenommen?

Michael Fichter: Wir stellen fest, dass in diesem Jahr die Angriffe auf Polizisten und Polizeiautos rund um die Reithalle klar zugenommen haben. Zum Glück wurde bislang keiner unserer Mitarbeitenden ernsthaft verletzt.

Gibt es für die Kapo vergleichbar kritische Orte, oder ist die Reitschule ein Einzelfall?

In diesem Ausmass ist die Situation um die Schützenmatte in Bern die Ausnahme. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass Angreifer sich unbehelligt zurückziehen können, mitunter auch, weil kein Sicherheitsdienst besteht, mit dem wir zusammenarbeiten können.

Begibt sich die Polizei mit einem mulmigen Gefühl in diese Einsätze und verhält sich dadurch vielleicht anders?

Sicherlich tragen wir bei Einsätzen bei der Reitschule im Moment dem Eigenschutz noch mehr Rechnung - grundsätzlich anders verhält sich die Polizei aber nicht. Das darf ja auch nicht sein.

Wie könnte man die Situation verbessern?

Es ist nicht an uns zu sagen, welche Massnahmen getroffen werden. Wir sind nicht Partei in dieser Sache, sondern setzen nur die für alle geltenden Gesetze um. Die Angriffe müssen aber gestoppt werden, sofort!

Wie geht es jetzt weiter?

In den kommenden Tagen wird es in dieser Sache eine weitere Sitzung auf höchster Ebene geben.

Nathalie Jufer

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Reitschule-Knatsch: Die Lage aus Sicht der Betreiber

BERN. Von Seiten der Reitschüler sieht man den Vorfall vom Wochenende weniger gravierend: Es habe sich um ein "kleines Gerangel" gehandelt, das erst durch den Polizeieinsatz eskaliert sei. Die Reitschule sei ausserdem nicht für den schlechten Ruf der Polizei und die Gewaltbereitschaft gegen diese verantwortlich. Es handle sich dabei um ein gesellschaftliches Problem. Weiter weisen die Betreiber des Kulturbetriebs darauf hin, dass am Abend der Auseinandersetzungen Einzelner mit der Polizei am Reitschulfest rund 3000 bis 4000 Gäste völlig friedlich gefeiert hätten.

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kulturstattbern.derbund.ch 31.10.11

Kulturbeutel 44/11

Von Roland Fischer am Montag, den 31. Oktober 2011, um 05:00 Uhr

Fischer empfiehlt:
Einen Besuch im Tojo, wo die Gruppe "Best Practice" Mittwoch bis Samstag ein ganzes Bühnenbild zerlegt, Lärm zu Musik erhebt und Schauspieler an die Wand klebt. In "Life under construction" geht es nichtsdestotrotz um sehr innerweltliches Theater - wozu ein Schauspieler kurzerhand in sein eigenes Gehirn verfrachtet wird. Das verspricht ein bestenfalls geradezu malkovichsches Vergnügen.

(...)

Herr Sartorius empfiehlt:
Das momentan furchtloseste Schweizer-Plattenlabel Rowboat rudert mit der fünften Label-Compilation weiter Richtung Rampenlicht. Und die gilt es zu feiern, mit den Auftritten von Monoski, Kurz Welle und Labelbetreiber Cédric Streuli alias Buvette am Donnerstag im Rössli. Auch besuchen: Am Sonntag gastieren die hochkarätig besetzten Phall Fatale in der Bee-Flat-Turnhalle, von deren erstem Album unsereiner nur gutes lesen durfte.

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reitschule.ch 31.10.11

Ergänzung zur Medienmitteilung von gestern: Rückblick Reitschulefest

Bern, 31. Oktober 2011

Sehr geehrte Medienschaffende

Aufgrund verschiedener Anfragen, ergänzen wir heute unsere Medienmitteilung von gestern.

Aus unserer Sicht werden "Flaschenwürfe" zum wiederholten Mal von Politiker_innen, Polizei und Flaschenwerfer_innen missbraucht, um politische und strategische Spielchen zu treiben - nicht zuletzt im Zusammenhang mit der kommenden Leistungsvertrags-Abstimmung im Stadtrat.

Fakt bleibt: Die Reitschule ist nicht für den schlechten Ruf der Polizei und die Gewaltbereitschaft gegen die Polizei verantwortlich - dies sind Phänomene, die die ganze Gesellschaft betreffen und die auch nur von dieser gelöst werden können. Da helfen auch keine einseitigen Kampagnen von Politik, Polizei und Polizeigewerkschaft gegen die Reitschule und der Schrei nach polizeistaatähnlichen Massnahmen.

Die Reitschule will die momentane mediale Eskalationsstrategie und Aufbauscherei nicht unterstützen und wird sich vorderhand nicht mehr zum Vorfall am Rande der Reitschule-Festes äussern. Unsere Sicht der Dinge ist in der gestrigen Medienmitteilung festgehalten. Wir warten nun den Entscheid des Stadtrates bezüglich Leistungsvertrag 2012-2015 ab und werden dann in unseren basisdemokratischen Strukturen über das weitere Vorgehen befinden.

Zu sagen bleibt heute:

Ein Sicherheitskonzept, wie vom Stadtrat gefordert, hätte diesen Vorfall weder verhindert noch entschärft, da ein Stück Papier keine solche Wirkung entfalten kann. Sicherheit entsteht nicht durch Konzepte, sondern durch flexibles, vernünftiges und verantwortliches Handeln der Beteiligten.

Zum Beispiel durch die engagierten & verantwortungsbewussten ca. 150 (!!!) Mitarbeiter_innen & Helfer_innen, die das Reitschulefest durch ihre Arbeit zu einem gelungenen Anlass machten und die natürlich auch für die Sicherheit und das Wohlergehen der Gäste zuständig waren (- und die sich nicht haben provozieren lassen, weder von Dieben, der Polizei oder "Hitzköpfen"). Oder durch die bewährten Sicherheits-Strukturen innerhalb der Reitschule.

Wie wir in der Medienmitteilung von gestern bereits geschrieben haben, konnte eine weitergehende Eskalation und die Gefährdung der einigen Hundert Festgäste auf dem Vorplatz vermieden werden, da Reitschulefest-Security und Reitschule-Betreiber_innen sofort eingriffen und umgehend auch mit den Mitarbeiter_innen der Kapo vor Ort sowie deren Vorgesetzten in persönlichem und telefonischem Kontakt standen.

Wie auch bereits erwähnt, handelte es sich beim Vorfall am Wochenende um ein KLEINES und KURZES Gerangel am Rande des von rund 3000-4000 (!!!) Gästen besuchten Reitschulefestes, welches erst durch den Polizeieinsatz und nun auch noch durch die Medienberichterstattung GROSS gemacht werden soll!

Mit freundlichen Grüssen
Mediengruppe Reitschule Bern

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Bund 31.10.11

Reitschule: Polizei wieder angegriffen

Die Berner Kantonspolizei ist in der Nacht auf Samstag am Rande des 24. Reitschule-Fests auf der Schützenmatte angegriffen worden. Wie die Kapo schildert, haben rund 20 Vermummte die Beamten mit Steinen und Flaschen beworfen und sogar Pfefferspray gegen sie eingesetzt, als sie wegen einer Schlägerei intervenierte. Die Polizei setzte daraufhin Gummischrot gegen die Angreifer ein. Statt gegen die Angreifer einzuschreiten, zog sie sich aber zurück. Laut Mitteilung, um unbeteiligte Gäste vor der Reitschule nicht zu gefährden. Die Mediengruppe der Reitschule schildert die Ereignisse weniger dramatisch. Durch die Intervention der Reitschul-Betreibenden sei eine Eskalation verhindern worden. (mra) - Seite 23

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Polizei am Rande des Reitschulfests angegriffen

Am Wochenende wurden Polizisten bei der Reitschule mit Flaschen und Steinen beworfen. Die Beamten zogen sich zurück.

Matthias Raaflaub

Die Liste der Konfrontationen zwischen der Kantonspolizei Bern und Gewaltbereiten in der Stadt Bern ist um ein unrühmliches Kapitel reicher. In den frühen Morgenstunden des vergangenen Samstags, um etwa vier Uhr, wurden auf der Schützenmatte in Bern Polizisten während eines Einsatzes angegriffen.

Die Kantonspolizei legte die Ereignisse in einer Medienmitteilung folgendermassen dar: Eine Patrouille sei auf der Schützenmatte auf eine Massenschlägerei mit rund 20 Beteiligten aufmerksam geworden. Auf mehrere am Boden liegende sei eingeschlagen und eingetreten worden. Nach dem Versuch der Polizisten, sich Prügelnde zu trennen, habe sich die Aggression gegen die Beamten gewendet. Etwa 20 Personen sollen sich vermummt und die Beamten mit Flaschen und Steinen beworfen und mit Pfefferspray angegriffen haben. Verstärkung der Polizei setzte Gummischrot ein, um sich vor den Angriffen zu schützen. Die Gruppe der Gewaltbereiten habe sich auch auf mehrmalige Aufforderungen nicht beruhigt. Daraufhin zog die Polizei ab, "um die Sicherheit der unbeteiligten mehreren Hundert Anwesenden nicht zu gefährden."

Wieder Kritik an Polizei

Die Medienmitteilung der Mediengruppe Reitschule liest sich in Nuancen wiederum anders. Die Mehrheit der Gäste habe das "Gerangel", welches dem Polizeieinsatz vorangegangen war, gar nicht bemerkt. Demnach hatten die Reibereien begonnen, weil eine Gruppe weibliche Gäste belästigte. Die Polizei sei erst zum Ende der Auseinandersetzung hin eingetroffen. Nach der Eskalation habe sich die Lage binnen einer halben Stunde "schnell entschärft" - auch dank des Eingreifens der Betreiberinnen und Betreiber und des Gesprächs mit der Polizei. Die Mediengruppe wirft dem Einsatzleiter der Polizei vor, dass er bereit gewesen sei, eine "Strassenschlacht mit Verletzen" in Kauf zu nehmen. Schlimmeres sei durch den Haupteinsatzleiter verhindert worden. Sie rief in ihrer Mitteilung die Polizei und die angreifenden "Hitzköpfe" zur Besonnenheit auf. Nach einem ähnlichen Vorfall im Umkreis der Reitschule Mitte August hatte die Reitschulorganisation der Polizei noch vorgeworfen, mit dem Einsatz von Gummischrot Unbeteiligte gefährdet zu haben.

Die CVP Stadt Bern äusserte sich in einer Medienmitteilung "entsetzt und schockiert" über die Gewalt gegen Beamte rund um die Reitschule. Wenn sich die Polizei zurückziehen müsse und Recht und Ordnung nicht durchsetzen könne, habe der Rechtsstaat versagt. Die Partei fordert mehr Polizei, eine Trägerschaft gegen Gewalt und notfalls verwaltungsrechtliche Massnahmen gegen Betriebe in der Reitschule, welche die Sicherheit nicht gewährleisten könnten.

Tausende feierten

In und auch vor der Reitschule war in den beiden Nächten des Wochenendes wegen des 24. Reitschulfests viel Betrieb. Das Kulturzentrum feierte mit dem Fest den "Geburtstag" der Inbesitznahme der Reitschule. Für die Mediengruppe steht denn auch im Vordergrund, dass der Anlass mit 3000 bis 4000 Besuchern ein Erfolg gewesen und bis auf die Auseinandersetzung am Rande ohne Zwischenfälle verlaufen sei. Es sei ein "wunderbaren Fest" gewesen.

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BZ 31.10.11

Erneut Polizisten bei der Reitschule angegriffen

Stadt Bern. Vor dem Kulturzentrum Reitschule wurden am frühen Samstagmorgen zwei Polizisten angegriffen. Die Polizei fordert wegen der Übergriffe Massnahmen von der Politik.

Am Samstagmorgen gegen vier Uhr ereignete sich auf der Schützenmatte vor dem Kulturzentrum Reitschule laut Polizeiangaben eine "Massenschlägerei". Zwei Polizisten griffen ein, als am Boden liegende Personen mit Schlägen und Tritten traktiert wurden. Daraufhin wurden sie plötzlich selber mit Pfefferspray und Flaschen angegriffen. Die Polizei gerät im Umfeld der Reitschule immer wieder in Bedrängnis, so zuletzt Mitte September. Zum wiederholten Mal fordert die Polizei die Politik zu Massnahmen auf: "Die Situation ist unhaltbar", sagt Polizeisprecherin Daniela Sigrist.

Die Reitschule bittet um Gewaltverzicht, insbesondere auch die "Hitzköpfe". Nur dank schnellem Eingreifen der Reitschule-Betreiber und telefonischem Kontakt zur Polizei habe die weitere Eskalation vermieden werden können. Mit solchen Vorfällen werde von beiden Seiten - meist auf Kosten der Reitschule - "Politik" gemacht. Die Reitschule sei sich offenbar des Ernstes der Situation nicht bewusst, sagt Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP). Im Stadtrat zeichnet sich ab, dass die Reitschule nur für ein statt vier Jahre Geld erhält. Nause denkt zudem über eine Einschränkung des Betriebs via Gastgewerbegesetz nach.cab Seite 3

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Schläger greifen schlichtende Polizisten an

Stadt Bern. Am frühen Samstagmorgen haben circa 20 Vermummte bei der Reitschule in Bern Polizisten angegriffen. Diese mussten wegen einer Schlägerei eingreifen. Die Polizei äussert sich ungewohnt deutlich und fordert politische Massnahmen.

"Der Zustand ist nicht mehr tragbar", sagt Polizeisprecherin Daniela Sigrist nach einem erneuten Angriff auf Polizisten bei der Reitschule. Das jährliche Reitschulfest war in vollem Gang, als sich kurz vor vier Uhr am Samstagmorgen eine Schlägerei ereignete. "Eine Gruppe vertrieb eine andere, die auf dem Vorplatz Frauen belästigte", schreibt das Kulturzentrum in einer Mitteilung. "Zwei im Streifenwagen vorbeifahrende Polizisten sahen eine Massenschlägerei auf der Schützenmatte", berichtet Sigrist. Sie sahen laut Polizeimitteilung am Boden liegende Personen, die mit "Schlägen und Tritten traktiert" wurden. Vorerst gelang es der Polizei, die Kontrahenten zu trennen, dann geriet sie plötzlich selber ins Visier: "Circa 20 Personen vermummten sich. Sie griffen die Polizisten mit Pfefferspray und Flaschenwürfen an." Um sich zu schützen, hätten die Polizisten Gummischrot eingesetzt. Die Reitschule betont, nur dank sofortigem Einsatz der Reitschulbetreiber und "umgehendem telefonischem Kontakt mit der Einsatzleitung" habe sich die Situation entschärfen lassen. Im Übrigen hätten die meisten der Festbesucher vom halbstündigen Vorfall nichts bemerkt. Zu diesem Zeitpunkt hätten sich noch mehrere 100 Personen auf dem Areal befunden.

Polizei fordert Massnahmen

Sigrist bestätigt den telefonischen Kontakt. Verstärkung sei aber bereits vorher angefordert worden. Die Polizei habe sich dann zurückgezogen, und die Situation habe sich beruhigt. "Glücklicherweise blieben die beiden Polizisten unverletzt", sagt Sigrist. Nun müsse im Bereich Bollwerk/Schützenmatte etwas geschehen. Sie fordert "politische Massnahmen", mag diese aber nicht weiter präzisieren. Insbesondere will sie keinen Zusammenhang zum heiss diskutierten Leistungsvertrag mit der Reitschule herstellen. Dieser kommt Mitte November zum zweiten Mal, nachdem er im Frühjahr abgelehnt worden ist, in den Stadtrat. Die vorberatende Kommission will der Reitschule nur für ein statt vier Jahre Geld geben, weil zu wenig Fortschritte erkennbar seien (wir berichteten).

Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) verurteilt die Übergriffe und ergänzt: "Die Reitschule ist sich nicht bewusst, wie ernst die Lage ist und wie hart die Diskussionen rund um den Leistungsvertrag geführt werden." Die Politik verliere allmählich die Geduld. Eine weitere Handhabe sieht er im Gastgewerbegesetz, die eine vorsorgliche Einschränkung des Betriebs zulasse. "Darüber müssen wir uns ernsthaft Gedanken machen." Seine Partei reagiert in einem Communiqué "entsetzt und schockiert" auf den Vorfall. Sie ruft zu einem Gesinnungswandel auf. Die Polizei sei nicht der "Bösewicht, wie es aus linken Kreisen so oft heisst".

Aufruf zu Gewaltverzicht

Die Reitschule bezeichnet die Schläger als "Hitzköpfe", verurteilt die Gewalt jedoch ziemlich umständlich: Sie fordert "alle Beteiligten" auf, die physische und psychische Integrität aller zu respektieren. Persönliche Rache in der Hitze des Gefechts dürfe kein Motiv sein. Christoph Aebischer

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20 Minuten 31.10.11

Reitschule: Polizei "floh" vor prügelnden Chaoten

BERN. Die Polizei ist mit ihrem Latein am Ende: Schon wieder wurden Beamte vor der Berner Reitschule angegriffen und vertrieben. Nun laufen die Politiker Sturm.

"Die Situation ist für uns nicht mehr tragbar. Es liegt nun an der Politik, Lösungen zu finden." Mit diesem Hilferuf reagiert Polizeisprecherin Daniela Siegrist auf die jüngste Attacke bei der Reitschule. Auf dem Vorplatz musste am Samstag um 3.45 Uhr eine Zweierpatrouille bei einer Massenschlägerei eingreifen. Mehrere Personen lagen am Boden und wurden mit Schlägen und Tritten traktiert. Nach dem Eintreffen der Polizei vermummten sich die Schläger plötzlich und gingen mit Flaschen und Pfefferspray auf die Polizisten los. Die beiden wehrten sich mit Gummischrot gegen die rund zwanzig Angreifer, bis Verstärkung eintraf und sie in Sicherheit brachte. Am Reitschulfest feierten um diese Zeit immer noch mehrere hundert Leute. "Um diese Unbeteiligten nicht zu gefährden, zogen sich die Polizeikräfte zurück, obwohl ein genug starkes Aufgebot zur Verfügung stand", erklärt Siegrist.

Die Reitschüler bezeichnen die Schlägerei als "kleines Gerangel". Ein Eskalationsrisiko habe einzig durch die Polizeipräsenz bestanden. Damit haben sie im Stadtparlament wertvollen Kredit verspielt. "Wir weisen den bald zur Abstimmung stehenden Subventionsvertrag mit der Reitschule zurück, solange kein ausreichendes Sicherheitskonzept vorliegt", so FDP-Fraktionschef Bernhard Eicher. Die CVP fordert gar Zwangsmassnahmen gegen einzelne Bereiche der Reitschule und mehr Polizeipersonal.

Patrick Marbach