MEDIENSPIEGEL 7.4.09
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)

Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (DS, Kino, tojo)
- Rauchverbot Reitschule, Fixer- + Alkstübli
- Heraus zum Revolutionären 1. Mai BE
- Progr: Abstimmung am 17.5.09
- Fans retten Voodoo Rhythm
- gggfon: Mehr rassistische Vorfälle
- Rabe-Info 7.4.09
- SP-Interpellation zu Pnos-Demo Burgdorf
- Trend: Entlassungen nur mit Security-Schutz
- No Nato: Leserbrief, News
- G-20: Unbeteiligter Toter starb nach Polizeischlägen
- Kokain: Tiefer Fall
- Zug soll Sicherheit einkaufen
- Fragestunde Grosser Rat BE: Asyl , Ortspolizei + Tigris

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REITSCHULE
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Mi 08.04.09
19.00 Uhr - SousLePont - Pasta Pasta Spezialitäten
21.00 Uhr - Rössli-Bar - BASIC SURVIVAL, ein one-man Musical von und mit Lonesome Andi Haller

Do 09.04.09
20.00 Uhr - Frauenraum - BarOmeter special - mit DJ FRATZ, Janine, DJ missBehaviour, Mike & DJ ELfERich
20.30 Uhr - Kino - UNCUT: straight, Nicolas Flessa, D 2007, OV, 60min, dvd
22.00 Uhr - Dachstock - Wild Wild East: Gypsy Sound System GE & Balkanekspress ZH Support: DJ's Arkadi & Nikodem CH/POL - Balkanbeats/Gypsysounds/World

Fr 10.04.09
21.00 Uhr - Kino - Tango, C. Saura, Argentinien 1997, OV/df, 115min, 35mm
22.00 Uhr - Tojo - Tojo Karfreitags Disko mit DJane Anouk Anouk
22.00 Uhr - Dachstock - Patchwork presents: J*Davey live Los Angeles, USA, Support: Tom Trago Parra Soundsystem/Rush Hour, nl & DJ Sassy J Patchwork - New Wave/Funk/R'n'B

Sa 11.04.09
21.00 Uhr - Kino - Je ne suis pas là pour être aimé, S. Brizé, F 2005, OV/d, 93min, 35mm
22.00 Uhr - SousLePont - Jubilé, Poutre - Beide: F, IndieNoiserock
22.00 Uhr - Dachstock - The Never Evers CH, Support: The Jackets CH, DJ Larry Bang Bang - PowerGarageStompin'

So 12.04.09
22.00 Uhr - SousLePont - Bleesch BE, Rock PLATTENTAUFE, Support: Gsprächstoff BE, Rap/Pop
22.00 Uhr - Dachstock - CunninLinguists USA, Substantial USA, DJ Draker
18.00 Uhr- Rössli- Bar

Infos: www.reitschule.ch

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kulturagenda.be 9.4.09

CunninLynguists im Dachstock

Stopp, jetzt reden wir. Die CunninLynguists wissen, was sie sagen. Zumindest verheisst dies ihr Name, übersetzt: die "gerissenen Sprachkundigen". Das Trio aus Kentucky verortet sich selbst in der Indie-Rap-Musik und ist stolz auf seine "self-made career": Nach vier Alben kündigen sie nun ihr neues Mixtape, "Strange Journey", an.
Dachstock in der Reitschule, Bern. So., 12.4., 22 Uhr

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Tango-Filme im Kino in der Reitschule

Im April wird in der Reitschule Tango getanzt; zumindest auf der Leinwand. Zu sehen ist unter anderem auch der Film "Tango Lesson" (Bild) von Sally Potter. Der berühmte Tanguero Pablo Veron soll sie tanzen lehren, während Sally im Gegenzug aus ihm einen Filmstar macht. Überraschenderweise verlieben sich die zwei ineinander und ein erotisches Kräftemessen nimmt seinen Lauf.
Bis 25.4.

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"Tittanic, die Sechste" im Tojo Theater

"Tittanic" hat ein bisschen etwas mit Schiffen zu tun. Aber vor allem mit Titten. Getauft wird die CD "Beast of Tittanic" mit Beiträgen von Autorinnen und Musikerinnen. Marianne Freidig und Daniela Dill lesen. Letztere versucht mit Lyrik noch den Teil des Publikums an Bord zu holen, dem bei den messerscharfen Texten von Freidig nicht schon die Luft weggeblieben ist.
Tojo Theater, Bern. Fr., 17.4., 20.30 Uhr

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"Lustiger Dienstag" im Tojo

Der lustige Dienstag ist so nachhaltig beliebt, dass der Dienstag mittlerweile als Wochentag nicht mehr richtig ernst wird. Mit dem hochverehrten Publikum wird einmal mehr durch alle Sparten der Kleinkunst galoppiert, auf dass kein Auge trocken bleibe.Gewarnt sei vor dem Requisiteur. Er hat das Zaubern entdeckt.
Tojo, Bern. Di., 21.4., 20.30 Uhr

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RAUCHVERBOT
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20min.ch 6.4.09

Rauchverbot auch für das Fixerstübli

Stadtrat Mario Imhof (FDP) befürchtet, dass das Rauchverbot in der Reitschule sowie im Fixer- und im Alkstübli ab 1. Juli nur schwer durchzusetzen ist.

Vom Gemeinderat will er per Vorstoss nun wissen, wie er dies zu tun gedenke und welche Personen in der Reitschule das Wirtepatent besitzen und allenfalls haftbar gemacht werden können. "Falls in diesen Betrieben weitergeraucht wird: Wie verhält sich der Gemeinderat dann?", fragt Imhof. Ihn interessiere, ob vor dem Gesetz alle gleich behandelt würden. Er wolle verhindern, dass die genannten Lokale eine Extrawurst erhielten. Die Antwort des Gemeinderats steht noch aus.

(siehe auch: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/Medienspiegel/09-04-06-MS.html)

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1. MAI BE
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20min.ch 6.4.09

Bern

Revoluzzer rufen zur Demo

Am kommenden 1. Mai könnte es in der Berner Innenstadt heiss zugehen.

Denn neben dem offiziellen Komitee mit den Gewerkschaften ruft dieses Jahr auch der Revolutionäre Block zu einer "Feier" auf. Diese soll mit einer Demo in der Kramgasse beginnen. Anschliessend ist geplant, den Tag der Arbeit mit Konzerten vor der Reitschule ausklingen zu lassen. Der Revolutionäre Block fordert die Abschaffung des Kapitalismus.

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Indymedia 4.4.09

1. Mai - Programm in Bern: 15.45 Demo Kramgasse; 16.30 Fest ::

AutorIn : Revolutionäres 1.Mai Bündnis Bern: http://ch.indymedia.org/de/2009/04/68238.shtml     
Revolutionärer Block an der 1.Mai Kundgebung. Besammlung 15.45 Uhr, in der Kramgasse!
Revolutionäres Fest ab 16.30 Uhr auf dem Vorplatz der Reitschule. Mit Konzerten, Antifaschistischem Jahrmarkt, Bar, Essens- und Infoständen und vieles mehr ... !     

Heraus zum 1. Mai ! Für die soziale Revolution!

Der diesjährige 1. Mai wird voll und ganz im Zeichen der weltweiten Finanzkrise stehen. Etablierte Gewerkschaften und Links-Parteien werden noch energischer als sonst tiefere Managerlöhne, mehr Sicherheit für uns Lohnabhängige und bessere Sozialleistungen fordern. Damit werden auch dieses Jahr wieder die falschen Forderungen gestellt. Denn trotz gefeuerter Manager, abgewählten Politikern und Verbesserungen beim "Arbeitnehmerschutz", musst du dich täglich auf dem Arbeitsmarkt verkaufen und dich deinem Vorgesetzten unterjochen!

Mit diesen Forderungen wird verhindert, dass du dich fragst, wieso die Wirtschaft den Regeln des Kapitals gehorcht und nicht denjenigen von uns allen; wieso einziges Ziel der Wirtschaft die Profitmaximierung ist und nicht die Bedürfnisbefriedigung; und wieso dadurch der grösste Teil von uns Menschen auch weiterhin "unter die Räder" kommt.

Kämpfen wir deshalb für die Überwindung des Kapitalismus, die Kollektivierung der Betriebe und für die Organisation der Selbstverwaltung!

Schliess dich uns an und komm in den revolutionären Block an der 1. Mai Demo in Bern, Besammlung ist um 15.45 in der Kramgasse!
Anschiessend Konzert vor der Reitschule mit Infoständen und vielem mehr!     

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Flyer:
http://ch.indymedia.org/de/2009/04/68238.shtml

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PROGR
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bernerzeitung.ch 7.4.09

Progr-Abstimmung am 17. Mai

Die Berner Regierungsstatthalterin Regula Mader hat die Beschwerde gegen die Variantenabstimmung über die Zukunft des Kulturzentrums Progr erwartungsgemäss sistiert. Die Abstimmung kann damit am 17. Mai stattfinden.

Der Beschwerde hat Mader ihre aufschiebende Wirkung entzogen, wie sie am Dienstag mitteilte. Die Regierungsstatthalterin kann dies tun, wenn wichtige Gründe vorliegen.

Die Abstimmungsbeschwerde traf laut Mader zu früh ein. Abstimmungsbotschaften könnten erst angefochten werden, wenn sie an die Stimmberechtigten versandt worden seien. Bis dahin will Mader die Angelegenheit nun sistieren.

Die Beschwerde aus den Kreisen der SVP richtet sich gegen die Stadtratsbeschlüsse vom 5. März. Das Stadtparlament hatte entschieden, dem ursprünglich aus einem Wettbewerb hervorgegangenen Siegerprojekt, das aus dem Progr ein Gesundheitszentrum machen will, eine zweite Variante von Kulturschaffenden entgenzustellen.

Die Beschwerde hält fest, der Zuschlag an einen Bewerber ausserhalb des Wettbewerbs sei nicht zulässig. Die Variantenabstimmung ist für den 17. Mai vorgesehen. (sda)

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VOODOO RHYTHM
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Bund 7.4.09

Fans retten Voodoo Rhythm

Berner Musiklabel "Die weltweite Solidaritätswelle hat mich extrem aufgestellt", sagt Beat Zeller alias Reverend Beat-Man. Schliesslich hat genau diese Solidaritätswelle sein Kind, das Musiklabel Voodoo Rhythm, gerettet.

Voodoo Rhythm stand kurz vor dem Aus, weil die Urheberrechtsgesellschaft Suisa von Zeller 42500 Franken forderte ("Bund" vom 13. Februar). Die Summe wird womöglich noch nach unten korrigiert, dennoch bedrohte die Forderung das Label in seiner Existenz. Zeller veranstaltete daraufhin einen Spendenmarathon. Er habe gerade eben nachgezählt, sagt der Labelchef auf Anfrage. "Wir sind jetzt bei 40000 Franken." Damit sei das Weiterbestehen gesichert.

Um zu verhindern, dass es in Zukunft zu einer ähnlichen Situation kommt, will Zeller mit der Suisa einen "neuen Deal" abschliessen. Die Urheberrechtsbeiträge fielen gemäss dem angestrebten Vertrag erheblich tiefer aus. Er sei zuversichtlich, dass die Suisa dazu Hand biete, sagt Zeller. Ansonsten müsse er den Wegzug des Label in die USA in Erwägung ziehen.

Gerettet haben Zellers Label die Fans. Übers Internet sind etliche Kleinspenden im Umfang von zwei, drei Franken eingegangen - ganz im Stil der Wahlkampfspenden für Barack Obama. Einzelne liessen Voodoo Rhythm auch grössere Summen zukommen: Die grösste Spende habe 2000 Franken betragen, sagt der Labelchef.

Die zahlreichen Benefizkonzerte haben ebenfalls zur Rettung von Voodoo Rhythm beigetragen. "Super" seien vor allem die Konzerte im ISC und in der Reitschule gewesen: Alle, vom Garderobier bis zur Musikerin, hätten gratis gearbeitet; 100 Prozent der Einnahmen seien ans Label gegangen, sagt Zeller. (phi)

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GGGFON
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Tätigkeitsbericht 2008
http://www.gggfon.ch/downloads/taetigkeitsbericht_2008.pdf

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Bund 7.4.09

62 Vorkommnisse mit rassistischem Hintergrund

Region Bern Bei der regionalen Anlaufstelle "Gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus" (GGGFON) gingen laut Jahresbericht 2008 vermehrt Meldungen über rassistisch motivierte Zwischenfälle ein. 62 Mal seien Vorkommnisse mit rassistischem Hintergrund gemeldet worden; im Vorjahr waren es 30 Meldungen gewesen. Einem Mann mit dunkler Hautfarbe wurde beispielsweise der Eintritt in ein Lokal verweigert mit der Begründung "Sie passen heute Abend nicht ins Schema." Derartige Ungerechtigkeiten blieben heute nicht ohne Konsequenzen, schreibt GGGFON. Das grosse Interesse an den Zivilcourage-Workshops hielt 2008 an. Vereine, Schulen, Behörden, Jugendarbeit und andere Institutionen und Gruppen können bei GGGFON einen Kurs zur Stärkung der Zivilcourage besuchen (www.gggfon.ch). (pd)

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20min.ch 6.4.09

Gggfon: Mehr Fälle von Rassismus

Ob bei Einzelgesprächen mit Betroffenen, Zivilcourage-Workshops oder bei Einsätzen an der Euro 08, das Gggfon - Gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus - wurde im letzten Jahr öfter zu Rate gezogen.
Vor allem bei diskriminierenden und rassistischen Konflikten sei die regionale Anlaufstelle eingeschritten, so Projekt leiter Giorgio And reoli. Während 2007 nur 30 Vorfälle mit rassistischem Hintergrund verzeichnet werden mussten, waren es 2008 bereits 62 Fälle. Vermehrt erhält das Gggfon auch Meldungen von Personen, die wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Natio nalität oder ihrem Namen nicht in einen Club eingelassen wurden. Bei den Gewaltverbrechen habe vor allem die Intensität zugenommen: "Die Verletzungen sind heute schlimmer", sagt Andreoli.

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Link-Box
http://www.gggfon.ch

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RABE-INFO 7.4.09
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RaBe-Info 7. April 2009
http://www.rabe.ch/pod/get.php?web=RaBe-Info-2009-04-07-53195.mp3

Gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus - das gggFon ist gefragt
http://www.gggfon.ch/

Spionage-Verdacht gegen den französischen Energieriesen EDF - auch Greenpeace Schweiz steht in Alarmbereitschaft

Ein Spiel für Abenteuerlustige - Autostopp-Contest durch Europa
http://www.thetrip09.ch/

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PNOS-DEMO
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Bund 7.4.09

Fragen zur Pnos-Demo

Burgdorf Vor einem Monat wollte die rechtsextreme Pnos in Burgdorf aufmarschieren, wich dann aber nach Bern aus. In einer Interpellation will die Burgdorfer SP nun wissen, wieso die Stadt die Demobewilligung unter Verschluss gehalten habe, bis der "Bund" diese publik machte. Zudem verlangt sie vom Gemeinderat Auskunft, ob dieser im Vorfeld alle Möglichkeiten zur Verhinderung der Kundgebung ausgeschöpft habe - etwa bezüglich der Gefährdung der Sicherheit. Die SP will zudem wissen, wieso die Stadt die Demo nicht von Anfang an nur als Platzkundgebung bewilligt habe. (tga)

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http://www.burgdorf.ch/stadtratsunterlagen.html

Stadtrats-Sitzung 27.4.09

Interpellation SP-Fraktion betreffend PNOS-Demonstration

Eingereicht am 9. März 2009

Begründung

Für den 8. März 2009 wurde in Burgdorf eine Kundgebung der rechtsextremen Partei Pnos zugelassen. Der Gemeinderat hatte das Gesuch für die ursprünglich am 3. Januar 2009 geplante Demonstration zurückgewiesen. Diesen Entscheid hatte die Partei vor den Statthalter gezogen, der die Einsprache guthiess.

Fragen

Weshalb hat die Stadt die nachträgliche Bewilligung der Demonstration unter Verschluss gehalten, bis die Tatsache durch den Bund -Artikel vom 26. Februar 2009 an die Öffentlichkeit gebracht wurde?

Weshalb hat die Stadt nach diesem Artikel nicht mit einer offiziellen Stellungnahme mittels Medienmitteilung reagiert?

Hat die Stadt im Vorfeld wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um die Kundgebung zu verhindern?

Hätte die Stadt nicht unter dem Aspekt der Gefährdung der Sicherheit weiterhin am Verbot festhalten können?

Hätte die Stadt aus rechtlicher Sicht den Entscheid des Statthalters anfechten können?

Weshalb hat die Stadt nicht von Anfang an nur eine Platzkundgebung bewilligt?

In der BZ vom 7. März 2009 war zu lesen, der Regierungsstatthalter habe am Entscheid des Gemeinderates bezüglich Platzkundgebung festgehalten: Auf eine entsprechende Beschwerde der rechtsradikalen Gruppierung sei er nicht eingetreten, weil sie keine gesetzlichmässigen Statuten habe und deshalb nicht beschwerdeberechtigt sei. Wie sieht hier der rechtliche Hintergrund genau aus? Wenn die BZ den Sachverhalt korrekt wiedergegeben hat, weshalb war dann die Pnos beim ersten Entscheid des Gemeinderates beschwerdeberechtigt?

Wie will die Stadt künftig mit den Themen Rechtsextremismus und Rassismus umgehen?

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KAPITALISMUS
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20min.ch 6.4.09

Aus Angst vor Gewalt

Firmen entlassen mit Security-Schutz

Viele Firmen geben Entlassungen nur noch mit Security-Schutz bekannt. Sie befürchten, die Mitarbeiter könnten mit Gewalt auf die schlechten Neuigkeiten reagieren.

"Viele Firmen fordern bei uns zwei oder drei Security-Männer an, bevor sie Entlassungen innerhalb des Betriebes bekanntgeben", bestätigt der Generalsekretär von Securitas, Reto Casutt. Besonders jetzt, zu Zeiten der Krise, kämen diese Anfragen deutlich häufiger. Erfahrungsgemäss seien es etwa 20 Firmen pro Monat, die den Service beanspruchten.

Der Grund für diese aussergewöhnliche Massnahme: "Es ist gut möglich, dass jemand explodiert, wenn er von seiner Entlassung erfährt", weiss Casutt. Welche Firmen den Schutz beanspruchen, lässt Securitas offen. Es sei aber klar ein schweizweites Phänomen. Und: "Die Spanne reicht von mittleren bis zu multinationalen Unternehmen." Auch bei anderen Security-Unternehmen sind solche Dienste gefragt: "Aktuell ist die Tendenz leicht steigend", sagt Protectas-Sprecher Roman Lehmann.

Erstaunt über die Sicherheitsvorkehrungen ist Hans Hartmann, Sprecher der Gewerkschaft Unia: "Ich finde das sehr befremdend. Die Betroffenen reagieren auf Entlassungen sicher nicht mit Gewalt. Ein respektvoller und fairer Umgang mit der Belegschaft wäre jedenfalls sinnvoller."

dra/fnd

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NO NATO
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Bund 7.4.09

Demonstranten unerwünscht

Am Freitagabend, dem 3. April, war ich mit einer Gruppe friedlicher Demonstranten auf dem Weg nach Strassburg. Die anfangs noch ausgelassene Stimmung im Reisebus änderte sich schlagartig, als französische Zollbeamte uns aussteigen liessen, alle mitsamt ihrem Gepäck aufs Gründlichste durchsuchten, manche sogar mehr als ein Mal. Nichts wurde gefunden, da wir weder Drogen noch Waffen oder grosse Mengen Alkohol mit uns führten. Trotzdem erhielten wir unsere Pässe und IDs noch nicht zurück. Während etwa zwei von 40 Grenzbeamten mit uns beschäftigt waren, warteten wir vier Stunden, ohne zu wissen, warum. Die Zollbeamten, weder die baslerischen noch die französischen, gaben uns Auskunft. "Refus d'entrée", Einreiseverweigerung, hiess es dann schliesslich. Wir würden die innere Sicherheit Frankreichs und der ganzen EU gefährden, wir wurden als "organisierte Gruppe und als Gefahr für den G20-Gipfel" bezeichnet.

Ernüchtert kehrten wir in die Schweiz zurück, jeder mit einer dreiseitigen, kaum leserlichen Verfügung über unsere Verfehlungen. Ich betrachte dies als denkbar schlechte Lektion in Staatskunde für uns Schüler und Studierende und als merkwürdige Auslegung der persönlichen Rechte des Bürgers. Heute bin ich als friedlicher Demonstrant, in fünf Jahren werde ich als Tourist unterwegs sein. Das Ferienland Frankreich werde ich dabei sicher meiden.

Raphael Dürr
Steffisburg

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Feature No Nato (diverse Texte)
http://linksunten.indymedia.org/

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http://linksunten.indymedia.org/de/ticker 6.4.09

06.04.2009 18:56
[Repression] Verurteilungen der drei deutsche Gefangenen im Schnellverfahren: 1. Urteil: 6 Monate Haft ohne Bewährung; 2. Urteil: 3 Monate mit Bewährung; 3. Urteil: 6 Monate ohne Bewährung & 5 Jahre Einreiseverbot nach Frankreich.

06.04.2009 12:42
[Repression] Aufruf zur Unterstützung der Gefangenen. Schickt ein Fax an 0033 388752930 oder ruft an unter 0033 388752727 und fordert die Freilassung der verbliebenen 10 Gefangenen. Heute um 14:15 Uhr gibt es eine Anhörung im Palais de la Justice

06.04.2009 01:05
[linksunten] Die Infopoints, die Camporga, Indy Strasbourg, die Legal Teams, das Molodoï und die KTS, die ÜbersetzerInnen und die Techies, die Mods und alle, die uns Infos gegeben haben, bedanken sich bei denen, die sie genutzt haben: ¡Venceremos!

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G-20 LONDON
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Ttagesanzeiger 7.4.09

Unbeteiligter an G-20-Demo in London nach Polizeischlägen gestorben?

Bei der G-20-Kundgebung in London war vorige Woche ein Unbeteiligter einem Herzschlag erlegen. Jetzt erklären Zeugen, er sei von einem Polizisten mit Knüppeln traktiert worden.

Von Peter Nonnenmacher, London

Für die Polizei und für die Mehrheit der Zeitungen war der Sachverhalt schnell abgeklärt. Bei den Kundgebungen am Rande des G-20-Gipfels in London war ein Mann einem Herzschlag erlegen. Der Betreffende kollabierte zwischen den "Fronten". Polizisten hatten dem Mann noch erste Hilfe zuteil werden lassen, obwohl sie von Krawallmachern mit Flaschen beworfen worden sein sollen. Der Mann starb aber noch am Ort: an "natürlichen Ursachen", wie eine Obduktion bestätigte.

Von hinten zu Boden gestossen

Wenige Tage nach dem Vorfall ist man sich in London nicht mehr ganz so sicher, ob diese Version stimmt. Ein erster Verdacht, dass der Mann "mit dem Kopf auf der Strasse aufschlug", war schon am Wochenende laut geworden. Inzwischen haben drei Augenzeugen unabhängig voneinander erklärt, dass der 47-jährige Zeitungshändler Ian Tomlinson von Polizisten von hinten angerempelt und zu Boden gestossen wurde, und am Boden von mindestens einem Beamten mit dem Knüppel geschlagen wurde, bevor er weiterrannte und kurz danach zusammenbrach. Die Fotografin Anna Branthwaite berichtete: "Einer der Beamten in voller Montur kam von hinten und schnappte ihn sich. Er stiess ihn vor sich her. Der Mann stürzte und rollte über den Boden." Der Polizist habe Tomlinson dann "zweimal mit dem Knüppel geschlagen", während er noch am Boden lag. Tomlinson suchte den Schlägen zu entkommen.

Scotland Yard will untersuchen

Der Schauspieler Amiri Howe sah, wie der Zeitungshändler "in Kopfnähe mit dem Knüppel geschlagen wurde". Kezia Rolfe, ein Forschungsassistent, beobachtete, "wie er stürzte und schwer auf den Kopf schlug", und wie er "dreissig Sekunden lang reglos am Boden lag". Tomlinson befand sich, zur Zeit des Vorfalls, auf dem Heimweg. Er nahm nicht an den Protesten teil. An Flaschenwürfe gegen die Polizei, während der Rettungsaktion für Tomlinson, konnte sich im Übrigen keiner der Augenzeugen erinnern. Die Beschwerdestelle Scotland Yards hat nun versprochen, der Sache auf den Grund zu gehen.

Kritisiert wurden auch diverse Medien. Mehrere Zeitungen hatten im Vorfeld vor "Anarchie und Chaos" gewarnt. Die Demonstranten wollten ganze Stadtteile in Schutt und Asche legen, Autotunnel unter der Themse blockieren, mit einem Panzer gegen die City anrücken, und "136 potenzielle Ziele überrennen". Am Ende kam es hauptsächlich zu Gerangel vor der Bank von England und einem einzelnen Übergriff auf ein Gebäude der just verstaatlichten Royal Bank of Scotland.

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KOKAIN
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Neue Luzerner Zeitung 7.4.09

Drogensucht

"Du merkst nicht, wie dich das Kokain festhält"

Markus S.* (43) hat Kokain genommen  jahrelang. Der einst erfolgreiche Geschäftsmann glaubte, er hätte die Droge im Griff. Er fiel tief.

Kokain wird in allen Gesellschaftsschichten genommen. In acht von elf Clubs in der Region Luzern hat ein Drogentest unserer Zeitung Kokainspuren festgestellt. Eine Linie kostet weniger als ein Cocktail in einer Bar. Ernst Röthlisberger, Kommandant der Stadtpolizei, warnte kürzlich vor den Gefahren des Kokainkonsums: "Die Hemmschwelle sinkt, und die Faust fliegt."

Wir haben uns mit Markus S., einem 43-jährigen ehemaligen Kokainabhängigen, unterhalten. Er wohnt im Therapiezentrum Lehn in Obernau, einer Institution des Drogen-Forums Innerschweiz.

"Setzte über 1 Million um"

"Gehen wir nach oben in die WG, dort ists gemütlich, und Kaffee gibts auch", sagt Markus S. zur Begrüssung. Er lebt seit Februar 2008 im Therapiezentrum. Bevor er zur Therapie antreten konnte, lag sein Leben in Trümmern.

Zuvor aber führte er ein feudales Leben. Markus S. war schon als 25-Jähriger ein erfolgreicher Geschäftsmann. "Ich führte eine Partnervermittlungsagentur mit 35 Mitarbeitern und setzte über 1 Million Franken im Jahr um", erinnert er sich. Er hat sich in Kreisen bewegt, wo das Geld mit beiden Händen ausgegeben wird. "In dieser Yuppie-Szene zeigt man, was man hat", sagt Markus S., der einen protzigen 600er-Mercedes fuhr.

An einem Freitagabend hat er zum ersten Mal Kokain konsumiert. "Ich empfing einen höheren Bankangestellten in meinem Büro. Dieser offerierte mir einen Faden. Dann stürzten wir uns ins Nachtleben. Es war lässig." Markus S. schüttelt den Kopf und drückt eine Zigarette aus. Mit dem Kokain im Hirn habe er sich wie ein König gefühlt. "In meinem Umfeld wollte jeder cool sein. An jenem Abend aber war ich der Coolste." Zuerst habe er nur an Wochenenden gekokst. Ab Montag kümmerte er sich wieder ums Geschäft. "Ich hatte alles im Griff. So sah ich es zumindest damals. Bald zog ich mir aber das Kokain auch wochentags in die Nase. Es gab keine körperlichen Anzeichen auf eine Sucht. Und weil ich eine starke Person war, dachte ich, ich könnte die Droge kontrollieren." Zudem lief seine Agentur prächtig, er verdiente 30 000 Franken im Monat.

Er fühlte sich "wie ein King"

Markus S. hat trotzdem immer öfter gesnifft. "Ich hatte einfach Lust dazu, eben weil ich mich wie der King fühlte. Ich war der Beste." Dass die Leute in seiner Firma auch seine Freundin arbeitete bei ihm dies nicht so sahen, merkte er nicht. Und es interessierte ihn auch nicht. "Meine Yuppies schwebten genauso in einer Traumwelt wie ich. Wir konnten uns die damals noch teuren Drogen leisten. Es gab für uns keine Probleme. Was interessierten mich die Belehrungen von anderen Leuten." So habe er nicht bemerkt, dass er sich nach und nach zu einer anderen, einer ziemlich arroganten Person entwickelte. "Es ging schleichend. Ich war wie der Frosch im kalten Wasser, der nicht merkt, dass dieses langsam erwärmt wird und er schliesslich darin stirbt." Heute weiss es Markus S. besser: "Kokain ist die gefährlichste Droge von allen, weil du nicht merkst, wie sehr sie dich festhält."

Heroin, um ruhiger zu werden

Mit 35 schlug das Schicksal zu. "Mein Vater starb, und die Beziehung mit meiner Freundin zerbrach. Den Schmerz habe ich betäubt. Bald sniffte ich jeden Morgen." Er brauchte dafür monatlich 4500 Franken  obwohl das Geschäft längst nicht mehr florierte und ein Teil der Belegschaft abgesprungen war. Markus S. wars egal. Inzwischen war er vom Kokain derart aufgedreht, dass er jeden Abend Heroin sniffte, um ruhiger zu werden. "Ich dachte, dass ich mit Heroin umgehen kann wie mit Koks", sagt er mit gequältem Lächeln.

Es folgten Cocktails aus Kokain mit Heroin, und dann begann er mit dem Kokainrauchen, dem Basen. Er macht eine Pause und fährt leise fort: "Davon wirst du hochgradig süchtig. Es ist die Hölle." Auf der Gasse gelten die Baser als Dreck. "Die sind nicht wählerisch, wenn sie sich Geld beschaffen. Oft wenden sie Gewalt an."

Er löste die Firma auf, lebte von den Reserven und finanzierte später seine Sucht mit Diebstählen, Einbrüchen und als Drogenkurier. Markus S. wurde geschnappt, musste ins Gefängnis. Ihm wurde der Transport von mehr als 7 Kilo Drogen angelastet. Längst war er vom Heroin körperlich abhängig. Nach Gefängnis und Entzügen hat er in der Psychiatrischen Klinik Liestal den kalten Entzug durchgemacht. "Dort kam ich zur Welt. Jede Faser meines Körpers schrie nach der Droge." Heute gehts ihm gut. Er hat im Internet eine Frau kennen gelernt und macht ausserdem eine Ausbildung. Er könnte bei der neuen Freundin in der Region Luzern wohnen. Doch das will er nicht. "Erst wenn ich einen Job habe. Bis dahin wohne ich im Lehn." Markus S. ist auf einem guten Weg, dessen ist er sich sicher. Das Beste, was in seinem Leben passiert ist, sei, dass ihn die Polizei erwischt habe. "Diesen Chlapf habe ich gebraucht."
Roger Rüegger

* Name von der Redaktion geändert.

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Kokainsucht

Bei diesen Stellen finden Sie Hilfe

Kokain ist eine Droge, deren Wirkung oft unterschätzt wird. Sie macht psychisch schnell abhängig. "Jemand, der Kokain konsumiert, zeigt vielfältige Signale. Häufig sind dies Unruhe, Reizbarkeit und aggressives Verhalten", sagt Herbert Willmann, Leiter der Fachstelle Suchtprävention. Andere Konsumenten wirkten eher ruhig, erschöpft oder gar depressiv.

Betroffene direkt ansprechen

Wenn sich solche Signale häufen, sei Fingerspitzengefühl gefragt. Willmann: "Freunde oder Kollegen sollten die Betroffenen direkt ansprechen." Ohne Vorwürfe oder gar eine Diagnose gelte es, ihnen die eigenen Beobachtungen mitzuteilen. Etwa: "Mir fällt auf, dass du in letzter Zeit häufiger und schneller ausrastest."

Solches Verhalten könne aber auch nur mit Stress und nichts mit Kokain zu tun haben. Betroffene holen laut Willmann oft spät und nur unter Druck am Arbeitsplatz Hilfe.

Beratungsstellen

Kokainkonsumenten und ihre Angehörigen können sich an ihren Hausarzt oder an die folgenden Beratungsstellen/Ambulatorien der Luzerner Psychiatrie wenden:

· Stadt Luzern041 228 68 84
· Sursee 041 925 06 00
· Hohenrain 041 910 55 52
· Wolhusen 062 918 58 40

http://www.dfi-luzern.ch; http://www.sensor-lu.ch

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SICHERHEITS-BUSINESS
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Neue Luzerner Zeitung 7.4.09

Sicherheit

Stadt soll Polizisten einkaufen

Was die SVP des Kantons Zug noch prüft, fordert die städtische Partei bereits jetzt. Beim Stadtrat rennt sie offene Türen ein.

Von Yvonne Anliker

Es gibt Politiker, die fühlen sich im Kanton Zug sicher. Andere bewerten die Sicherheitslage alles andere als gut. Gestern nun hat die Zuger Polizei die Kriminalstatistik veröffentlicht, und diese zeigt: Die Gewaltdelikte sind im Vergleich zum Vorjahr angestiegen (siehe Seite 23). Die zwei SVP-Gemeinderäte Manuel Brandenberg und Philip C. Brunner gehören zu jenen Parlamentariern, die besorgt sind und fordern, dass die öffentliche Sicherheit verbessert werden müsse  insbesondere in der Stadt Zug. Deshalb wollen sie jetzt den Stadtrat dazu verpflichten, bei der Zuger Polizei "unverzüglich" 5000 Polizeistunden einzukaufen. Mit dieser gestern eingereichten Dringlichen Motion kommen sie der kantonalen SVP zuvor, die laut Präsident Stephan Schleiss im Moment Vorstösse im Sicherheitsbereich prüft  aber noch keine eingereicht hat , mit dem Ziel, mehr Polizisten vor Ort zu haben (Ausgabe vom Sonntag).

Polizeiassistenten sind gefragt

"Wir reichen unseren Vorstoss unter dem Eindruck der jüngsten Vorfälle ein, die sich im Besorgnis erregenden Tempo häufen", sagt Brunner. Ziel sei es, dass die zusätzlichen Polizisten  die SVP fordert den Einsatz so genannter Sicherheitsassistenten der Polizei  an neuralgischen Punkten aufgestellt werden, beispielsweise beim Bahnhof Zug. "Polizeiabsenz verleitet nämlich zu Gewalttaten", so Brunner. Und: "Es geht nicht nur um die Sicherheit der Bürger, sondern auch um den negativen Einfluss auf den Wirtschaftsstandort Zug." Denn Firmen würden durch negative Meldungen abgeschreckt. "Zudem kann es nicht sein, dass Zuger lieber nach Luzern oder Zürich in den Ausgang gehen, weil es dort sicherer ist."

Vorschlag des Stadtrats abgelehnt

Wegen des Vorstosses wird der Grosse Gemeinderat der Stadt Zug (GGR) erneut über das Thema Sicherheit diskutieren. Im September vergangenen Jahres nämlich hat er über einen Vorschlag des Stadtrats debattiert. Dieser wollte für 400 000 Franken die Präsenz von Sicherheitskräften deutlich verstärken. Der Stadtrat wollte dafür aber nicht auf Polizeiassistenten setzen, die der Kanton zur Verfügung stellt. Vielmehr wollte die Exekutive auf die Securitas zählen, die schon heute mit der Stadt zusammenarbeitet. Der Einsatz der Securitas sei flexibler. Zudem seien die privaten Ordnungshüter (65 Franken pro Stunde) günstiger als die kantonalen Polizeiassistenten (95 Franken pro Stunde), lautete damals die Argumentation. Trotzdem kam die Idee beim Stadtparlament nicht gut an. Es gehe nicht an, dass sich die Zuger Polizei aus der Verantwortung stehlen könne und die Gemeinden vermehrt für die Sicherheit aufkommen müssten, lautete der Tenor im GGR.

"Geld ist es wert"

Deshalb ist Zugs Sicherheitschef Andreas Bossard nun überrascht, dass rund ein halbes Jahr später ein Vorschlag auf dem Tisch liegt, der genau in diese Richtung zielt: dass die Stadt Zug einen weiteren Teil der Sicherheitskosten auf sich nehmen soll. Bei einem Stundenansatz von 95 Franken würde der durch die SVP geforderte Einsatz der Sicherheitsassistenten 475 000 Franken kosten. "Dieses Geld ist es wert", sagt Brunner. Private Sicherheitsdienste  auch wenn sie gut arbeiten würden  könnten nie den bewaffneten Polizisten ersetzen. "Es ist an der Zeit, ein Zeichen zu setzen." Wie lange der verlangte Kredit jedoch reiche, sei schwierig abzuschätzen, so Brunner. Denn die Forderung der SVP beinhaltet nicht, dass die zusätzlichen Polizeistunden jährlich einzukaufen sind. "Es ist eine erste Sofortmassnahme", so Brunner.

Bossard steht der Forderung denn auch gar nicht ablehnend gegenüber. "Ich will mich sicher nicht gegen zusätzliche Sicherheitsleute wehren", sagt er. Man sei sich einig, dass mehr für die Sicherheit getan werden sollte. Bisher habe die Stadt gute Erfahrungen mit der Securitas gemacht. "Klar kann die Polizei eingreifen, die Securitas hingegen arbeitet präventiv." Der Sicherheitschef hat nach der Absage des Kredits im GGR weitere Massnahmen geprüft. "Wir sind auch mit der Zuger Polizei zusammengesessen." In diesem Rahmen habe Polizeikommandant Karl Walker darauf hingewiesen, dass die Sicherheitslage in Zug gut sei. Trotz dieser Einschätzung will Bossard die Sicherheitsleistungen ausbauen. "Wir prüfen zurzeit eine Kombilösung mit Securitas und Sicherheitsassistenten."

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FRAGESTUNDE BE
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derbund.ch 7.4.09

Fragestunde: Von Asylzentren bis "Tigris"

sda / bs

Das Berner Kantonsparlament hat am Dienstag die Gelegenheit für Fragen an die Regierung reichlich genutzt. Themen in der Fragestunde waren etwa die Asylzentren in Ferienunterkünften oder die Sondereinheit "Tigris" des Bundes.

Marc Früh (edu/Lamboing) und Irma Hirschi (psa/Moutier) erkundigten sich nach der Eignung des Feriendorfs Twannberg als Unterkunft für Asylsuchende. Polizeidirektor Hans-Jürg Käser sagte, die Stiftung Twannberg habe dem Kanton ein entsprechendes Angebot für diese neue Nutzung gemacht. Die Suche nach Asylunterkünften sei schwierig und der Kanton habe gerne zugegriffen.

"Tigris" und Ortspolizei

Markus Meyer (sp/Roggwil), Elisabeth Bregulla-Schafroth (grüne/ Thun) und Irma Hirschi (psa/Moutier) hatten Fragen zur Sondereinheit "Tigris" des Bundes. Polizeidirektor Käser sagte, er habe von deren Existenz wie andere aus den Medien erfahren. Über gemeinsame Übungen mit der Kantonspolizei oder Einsätze von "Tigris" auf bernischem Boden sei nichts bekannt.

Markus Meyer wollte von Regierungsrat Käser ebenfalls wissen, was er von den Plänen einer Art Ortspolizei des Sicherheitsdirektors der Stadt Bern halte. Es sei den Gemeinden weiterhin erlaubt, Mitarbeitende mit polizeilichen Aufgaben, zum Beispiel präventiver Art, zu beschäftigen.

Es müsse aber sichergestellt sein, dass Anhaltungen, Identitätsfeststellungen oder Festnahmen einzig von der Kantonspolizei Bern durchgeführt werden.

Finanzdirektor Urs Gasche sagte auf eine Frage von Peter Brand (svp/Münchenbuchsee), dass der Regierungsrat dem Gesuch der Bernischen Pensionskasse betreffend Deckungslücke nicht werde entsprechen können. Die Kantonsfinanzen liessen das nicht zu. Es geht um einen Betrag von 75 Millionen Franken.

Gute Zusammenarbeit mit Behörden

Gesundheitsdirektor Philippe Perrenoud sagte zu einer Frage von Daniel Steiner-Brütsch (evp/Langenthal), die im Kanton Bern tätigen Sterbehilfeorganisationen arbeiteten gut mit den Behörden (Untersuchungsrichterämter, Kantonsarzt) zusammen. Eine kantonale Statistik über die Anzahl der Sterbebegleitungen gebe es nicht.

Volkswirtschaftsdirektor Andreas Rickenbacher antwortete auf eine Frage von Marianne Staub (fdp/Thun), das Gastgewerbe wisse seit einem Jahr, dass die Bestimmungen über rauchfreie Räume rasch eingeführt würden. Die Regierung habe keine Möglichkeit, jetzt noch am Termin vom 1. Juli 2009 zu rütteln.